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- «71« - Allerlei für dl« Frauenwelt. »»»s,ruch: >u» d» L»d«« «ahn dahin VaUmt der ««Ich mit Winde»- eil«: Dann in treu«, Freund« Sinn Laurü er noch kurze Weile. Ludwig Uhland. A«» einsamen Stunden. iSchluß.) Und wir alle haben den Keim dieser alle- besiegenden Liebe in unseren Herzen, denn wir alle haben in uns das göttliche Leben, und die» göttliche Leben ist die Liebe selbst, wie ja die Schrift sagt: „Gott ist die Liebe!" Ja, der Hunte göttlicher Liebe ruht in unserer Brust, und an uns ist es. ihn anzu- wchen zur hellludernden Flamme, die cmpor- lohen muh bei dem Notschrei de- Bruders. Und gerade die Großstädte sind eS, welche Nöte so mancher Art entstehen lassen und fördern. Elend und Entartung wuchern lustig empor, die besseren Instinkte werden oer» kümmert, das Streben ertötet, und die Hofs- nuna muß nur zu oft einem stumpfen, ver zweifelnden Ertragen weichen. Darum tut es dringend not, lenen Armen allen unsere Liebe zu beweisen, jene Liebe, welche frei ist von allen selbstsüchtigen Regungen. Ja. das soziale Mitleid kann nur dann wahrhaft not- lindernd sein, wenn die Hilfe durch die Liebe de- menschlichen Herzens geboten Ivird, nicht aber durch mechanisch« Mittel, seien es Bälle, Ausstellungen, öffentliche Sammlungen oder dergleichen. Denn nur zu leicht ist der Arme verletzt und wird durch die Art des Gebens mißtrauisch, was in ihm das Dankbarkeits gefühl unterdrückt und so aus beiden Seite» der ideale Segen der Gabe vernichtet wird. Gibt es doch so viele „Wohltäter", deren Tun bezeugt, dag unlautere Motive, also die des persönlichen Vorteils oder Gewinnes, cs sind, denen ihre „Wohltaten" entspringe». Nein, die leidende Menschheit muß fühlen, das; nur reine undselbstlojeLiebe dieTriebseder unsers Handelns ist. dann erst werden aus den Herzen der Menschen Furcht, Argwohn und Zweifel schwinden: und ist nur erst einmal das Herz des armen, zehnfach von der Not gemarterten Mensel,«» gerührt, so wird bald das lautere Gefühl der Hoffnung, des Ver trauens, der Dankbarkeit darin aufgebcn und der Geber wie der Empfangende werden sich voll und ganz des tiefen Segens erst beivußt werden, welcher beiden zu teil wird Zugleich aber wird auch diese größere, vollkommenere Liebe die weisere sein, die immer vertrauend, immer hoffend, immer geduldig ist. Wir müssen einen starken und festen Glauben an den guten Erfolg des Guten l>aben, wir müssen sehen und fühlen, daß kein guter Ge danke. kem Wort, keine Tat fruchtlos zu Boden fällt. Diese weiiere Liebe ist es, die dem Kinde nicht das gibt, was cs in seinem Unverstände verlangt und was ihm vielleicht schädlich ist, sondern nur das, was ihm wirk- sich zu seinem Heile dient. Und wie ans fal scher. also der Weisheit entbehrenden Liebe eine Mutter nur zu oft sündigt, ebenso oft wird gesündigt den Armen gegenüber in der Anwendung der .Hilfsmittel. Nur mit der Vftnen die wenn ft der weisenAebe vnn« hltater der Menschheit. > ,_ argen sehen, welche diese sich selbst Io oft «»r durch Unverstand geschaffen hat, diese mrt innigem Mitleid zwar, aber ohne Tränen an- sehen, und nur dieser Herzensstärke ist es möglich, wahrhaft helfen zu können, wie der Arzt kalten Blutes das Messer führen muß, um zu heilen. Viel aber zur Linderung der Not, ebenso der wirtschaftlichen wie der geistigen, würde eine strenge Selbstzucht bei tragen, aber es wird wohl noch so manche Zeitwoge in das Meer der Unendlichkeit rollen, ehe diese segenbringende Erkenntnis die weiteren Schichten unseres Volkes, wie aller Völker, ergreift, und bis dahin wird die Menschheit wohl noch schwer zu leiden haben, ehe sic vollkommen davon überzeugt ist, welche unvermeidlichen, bitteren Resultate Nachfolgen müssen, wenn sie in Unrechten Wegen ivandelt, — «he sie mit klaren Blicken in die fluchbriitgciwe Wirrnis schaut, in welche alle Formen der Selbstsucht unab weisbar führen. Dieser Erkenntnis endlich wird unmittelbar die Angst der so lange ge fehlt Habenden folgen, und da sollte sich mit dieser Angst der Leidenden das Gefühl der Hoffnung vereinen, das Mitleid sollte seine fuße Stimnw ertönen lassen, und die milde Berührung helfender Hände sich fühlbar machen, »m die Qual der Seele zu lindern und den Bedauernswerten die Aussicht auf bessere Tage zu eröffnen. Und so mögen denn Liebe und Weisheit dauernd Hand in Hand gehen zum Wähle aller Armen, so der wirtschaftlichen, wie der geistigen, zur Ehre der Menschheit! Sedwio Matthe». Maienluft. Ein zartes, liebliches, frisches Grün Bedeckt jetzt Täler und Höhst, Begeistert sing' ich voll Lebenslust: Wie ist doch die Welt jo schön! So weich und doch voll mächtiger Kraft, Hells'chimiiiernd im Sonnenglanz si Wie füllt der Anblick mit frohem Mut Mir Denken und Sinne ganz! Im Schutz der Blätter lockt Vöglein hold: Boll Glück baut die singende Schar. Versteckt im üppigen Maienlaub, Manch trautes Nestchen fürwahr Ein sanfter Hauch schwebt über der Welt, Wie leuchtet die blühende Bracht! Welch Sprossen und Wachsen allüberall: Ein Zeichen der göttlichen Macht > Ja, Maiensonne und Maiengrü», '-rer Vöglem schmelzender Lang. Dazu ein jauchzendes Liebesglück. Das gibt harmonischen Klang! Genießt drni» die selige Liebeszeit, ^ie Freuden nur ohne Zahl! — Kehrt jedes Jahr auch der Mai zurück, Dw Liebe blüht nur einmal! M Heym. Erscheint täglich Mo. 118 Sonntag, den 24. Mai. LV«S Jungfrau Königin. Roman von Franz Rosen. «Aoistetzungtt «Mchdniil „Ich geh' vielleicht mit hinunter, diesmal. Ich hätl' mich aui Eure Gesellschait gefreut, vielleicht überlegt Jhr's noch'?" Dann stand sie aus und verabschiedete sich. Sic hatte nie viel Ruh. Sie warf im Gehen einen langen Blick auf die HauStür, als hätte sie sich gefreut, jemand dort heraustreten zu sehen. Daun ging sic bergad, ichnell und ge räuschlos. Barbara sah ihr nach, ohne eigentlich an sie zu denken. Ihre letzte Rede Halle ich trübe Gedanken gemacht. Was sollte sie auf dem Markt in Jnterlakcn — sic halte >c> tun Geld. Das bißchen, was der Uli ihr dann und wann gegeben hatte in letzter Zeit, zutttzi heute früh, das schmolzen die tägliche!, Notwendigkeiten fort, eh' sichst anjaminclle. io sparsam sie sich auch einrichtetc. Er hielt sn knapp: aber sic war froh, wenn sie nur keine Schulden hatte, und fragte nicht, woher es kam, wenn einmal ein Eilberstück für sie ab fiel. Aber noch ein anderer Gedanke beunruhigte sie: der Uttdörser würde auch in Inte, loten sein: er würde ihr den Mann verführen, ivie letzthin >m Frühjahr. Und wenn der Uli wieder schwach war, und wieder Unglück halte — nein, es durfte nick» sein. Es »uich. verhindert werden. Wie — das würde sic mit dein Rainer beiprechen. Ter Rainer würde einen Rat wissen. Tann siel ihr wieder cm, was Margret von ihm gesagt hatte: daß er so ein Sonenmensch gewesen sei. Hatte sie ihn so genau gekannt ? Es mußte et was dahinterstccken — wo, wie und was, darüber war sich die Barbara nicht un klaren Aber aller weiblichen Neugier zum Trotz dachte sic nicht weiter darüber noch. » , «> Vierzehn Tage noch blieb Rainer Ambcrger als Gast unter dem Dache seines Bruders: dann bezog er den Holderhos »nd nahm sein Etgcittntn in Besitz. Wüarend dieser Zeit ging Ulrich nicht ins Wirtshaus und in 'einem Hose war eine friedliche Stim mung. Draußen war mehrlagiges Regenwctter ciiigetrcicn: man war viel im Zimmer: Barbara stellte zusammen, was der Schwager im Haushalt bedürft und womit sic ihm etwa ausheifen könne, bis das Nötige beschafft se>: man sprach von der Zukunft und schien, als sei sie heil und sreundlich für einen jeden. Nur, daß cs über Barbaras Gesichi manchmal hinzog wie Wolke» übern SommerhmimcI. Rainer fand keine Veranlai'nug mehr, mit dem Bruder über jem gefährliches Treiben zu reden. Er wollt' es nicht übe,- eilen; nicht etwa gar einen Streit von, Zaun brechen: denn das halte er schon geniert!: der Uli war sehr empfindlich aus dem Punkt. Und er blieb ia nun dauernd hier — da konnte er abwarten und beobachten. An dem Tage, an dem Rainers wenige Habftligkciten aus dem Ainbcrger .Hanse nach dem Holderhos hinausgcichafft worden, war seinen Gastgebern fast weh zu Sinn. Sie hatten sich so cingelebt mit ihm, seine srohe Laune hatte ihnen sogar gut getan. Und wenn er auch ganz in der Nähe blieb — es ivar doch anders: er war nickst wehr jede Stunde bei ihnen, er hatte seine eigne, ihn beschäftigende und ansffillcnde 'Arbeit: das enge Miteinandcrleben mußte aufhören. Es dünkte ihnen, daß sein Fehlen fortan eine dauernde Lücke geben müsse und das Zimmer ans der Stiege das immer unbewolinl gewesen mal. bis vor sechs Woche» Rainer es bezogen hatte, dünkte sic nun zum erstenmal leer. Um den Abschied weniger fühlbar za machen, begleiteten sic ihn beide liinaus in >e-.n neues Heini wo Barbara ihm das erste Mittagessen kochen wollte. Ter Alois bettelte io lange, b>S er die Erlaubnis erhielt, mitzukommen, während die beiden Kleinen bei der Magd zurückgelasscn wurden. Um die elfte Stunde machten sie sich auf den Weg: gleich hinter dem Hause auf Wiesenpsaden zwischen hölzernen Zäunen steil bergan. Rainer, mit dem Buben in der Hand, ging voraus. Er war in ernster, fast bewegter Stimmung. Er begann heut' einen neuen Lebensabschnitt: und tat er cs auch mit Luft »nd Mut. und unter den gesichertesten Ver- hältnissen, so machte doch eine Rührung, über die er sich nicht völlig Rechenschaft geben konnte, sein bewegliches Herz schwellen und seinen Mund stumm. Es war, als schließe er einen heiligen Bund mit der heimatlichen Erde. — Um so fröhlicher plauderte Alois. „Gelt, HusstsIIung moäsrnsr Xunstslivlivi'vion Lusxaiulli't aut 8ingsr Familien-ftäkmssvliinsn vom 18. Nal bl8 3V. Lllli 1903 in iiMrew neuen ke^MMal kerüinanästtasse 2. iLxlied imuulorbroelisu gsössnst. Mnlrttt uuontsoltHel». ----- Singer Lo. IMniarckinen -Ici. 6er. Drslsäoil, korälimnästrasso 2. LivtLtv ZSvnIrvLtr Das in Paris erftindciie wunderbare Korsett ,,!8a«»Iror" »erleiht infolge seiner genialen Konstruktion elegante, schlanke Lkguv, es bewirkt die hochmoderne Haltung, lange, feine Taille, schlanken Leib n»d Hüften. ES ist dem Erfinder gelungen, in diesem Korsett die höchste Eleganz, sowie die unvergleichlichste Bequemlichkeit dermaßen zu ver einigen. daß „8«unl««i * sowohl bei den elegantesten Modedamen, als auch bei leidende» Dame» begeisterte Aufnahme gesunden hat. „8a»alenr" ist in Tenlschland u. allen anderen Ländern patentiert und habe ich für Dresden den Lllelnverltanrl Ferner habe ich die denkbar größte Auswahl in einfachen sowie ele gantesten Pariser ». deutschen Korsetts in anerkannt begnemen u. tadellos modemen Schnitten. 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Abteilung L ftii»vri»I1»1»l üii»tivu zur Personen- und Warcubefördcrung für jeden Antrieb „nd jede Stcuerungsart. Umbau veraltettr Aufzugs-Anlagen. Sicherheits-Vorrichtungen gegen Unfälle, welche in ihrer Wirkungsweise die behördlichen Vorschriften übertrcffen. I>vnt»el»e «elelispateute. k.«. v. kalrrrLavr 8lu«1 FI« bvstv« «n«1 blillASltvII s <rr> r e-^l ^ -- L «7V VS TeleFr.^ür. „Velo». 8^3,886 43. Tolepstoo zart I, S»20. 4rI1rvirvniiii1«i 1v8 ZT»«» «Ivr I^»Iirra«H»ran«I»e. Größtes Lager und Auswahl von: I?ae»wa1UtS» Satteln. I.»««,non, «Iaol««n. 8olilii««<vla, »Lotten, «o« lv aümlltvlron, »««lei en I al»r« »,l-Ladvl»ür. Beste Qualitäten und billigste Preise. Alleinverkauf für Sachse» der k^anräslsvltvn Mlotoi l ä,Iee von I-eukeot feeres III. 80V. Man verlange meine Haupt-Preisliste! varbist, V«r«p»L8kI»vr Rkockvii HValsealiausstrasso 14. — Schnittvcrkans. lllelene llenttizr, Mitarbeit, d.Modezeit. N, Kunstlicht Fa^on Deutsch-Wien. 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