Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.05.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160519028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916051902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916051902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-19
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sie Möglichkeit geistiger Erziehung wirb ihnen genommen. Die russische Negierung will alle Kultur und Lebensfähig keit dieser unglücklichen Völker auSrotten, damit das von vielen Millionen bevölkerte Hentral-Asic». das einst eigene kulturelle Institutionen und eine eigene Kunstcntwicklung besab. seine alte Kultur und Blüte nicht wieder zurück- erlangcn kann. Nicht imstande, seinem eigene» Volke die Segnungen der Zivilisation zu gewähren, kann Nusiland den mohammedanischen Völkern nichts als Vernichtung ihrer Kultur und ihres nationale» Lebens bringen. sWTB.j Englische Klagen über den mangelhaften Lustdieust. Amsterdam. Lin hiesiges Blatt berichtet aus Lon don vom 17. Mai: Im Unterhause fand heute abend die Erörterung über den Lustdienst statt. Winston Churchill führte die Opposition und warf der Negierung vor, datz sie die neue Masse vernachlässigt habe. Er sagte geradezu, datz die Negierung einer gründlichen Neugestal tung im Wege stehe, und forderte zum Schlüsse die Ein- kührung eines besonderen Luftdicnstunnistcriumö. Bonar Law antwortete Churchill und fragte ihn, weshalb er ein Ministerium für den Lustdienst erst einige Monate, nach dem er von der Regierung zurückgctrcten sei. sttr nötig halte. Churchill unterbrach ihn mit der Bemerkung, bah er mit dem Premierminister über die Zweckmäßigkeit eines neuen Ministeriums gesprochen habe. Bonar Law ant wortete ruhig: Ja, aber erst, nachdem Sie zurückgetretcn waren. Bonar Law betonte ferner, baft Churchill, der seht sür einen einheitlichen Lustdienst cintrete, als Erster Lord der Admiralität einen besonderen Flugdienst für die Flotte eingerichtet habe. lM. T. N.) Torpedierung eineö deutschen Dampfers. Stockholm. Der deutsche Dampfer „Hera" ist auf der Höhe von Landsort torpediert worden. Die Be satzung wurde durch den schwedischen Dampfer „Gocta" gerettet und wird nach Stockholm gebracht. Laut „Aston- bladet" soll der Kapitän gefangen sein. lW. T. B.) Die amtliche« französischen Kriegsberichte. Paris. Amtlicher Kriegsbericht von Mittwoch nachmittag: Artilleriekamps an verschiedene» Stellen der Front, namentlich in der Champagne im Abschnitte von Le MeSntl, in den Argonnen bei Filic Morte für uns erfolgreicher Minenkampf. Auf dem linken MaaSufcr Be- schietzung unserer ersten Linien. Ein Versuch des Feindes, am Toten Mann mit Handgranaten Fortschritte zu er zielen, scheiterte vollständig. Aus dem rechten User lebhafte Tätigkeit der beiderseitigen Artillerie in der Gegend zwischen dem Hauüromont-Walde und dem Teich von Baux. Nordwestlich des Thiaumont-Gehüftes wurde ein Hand- granatcnangrtfs des Feindes gegen einen unserer Horch- posten zurückgeschlagcn. — Lustdienst: In der Nacht zum >7. Mat warfen 18 unserer VeschietzungSflugzcuge 24 Bom ben auf die Biwaks in der Gegend von Damvillers und Ville-Devant-Chaumont ab, 11 auf den Bahnhof von BrteulleS und auf Clcry, 14 auf die Truppenlager von NantilloiS und von Nomagne, 21 auf den Bahnhof von Aprsmont und auf Grand-Prs. Mehrere Brände wurden festgestellt. Einer unserer Flieger schob ein deutsches Flug zeug nördlich von Vic-sur-Aisnc herunter, von dem zwei Flügel sich während Leö Sturzes lüsten. In derselben Nacht warf ein anderes unserer Flugzeuggeschwader 20 Bomben auf die Bahnhöfe von Ars und Metz ab, 40 auf die Ballon halle von Frescaty. 40 auf den Bahnhof Annaville und 80 auf die Eisenbahnlinien und die Bahnhöfe zwischen Metz und Dicdcnhofcn. — Amtlicher Bericht von Mittwoch abend: In der Gegend von Verdun lebhafte Tätigkeit der beiden Artillerien in den Abschnitten von Ävocourt, der Höhe 804, sowie zwischen Douaumont und Vanx. Von der übrigen Front ist kein bedeutendes Ereignis zu be richten außer ziemlich starkem Minenkampf in den Argvn- nen. — Flugdienst: Im Laufe des TageS schob einer un serer Flieger im Luftkampfe einen deutschen Flieger ab, der nordwestlich von Nezonville abstiirzte. Ein anderer feind licher Flieger wurde vom Maschinengcwehrfcuer eines der nnsrtgen getroffen und stürzte in der Gegend von Ban-de- Sapt ab. Während des Tages belegte eins unserer Flng- gcschwadcr den Bahnhof von Mctz-lcs-Sablons mit 26 Bom ben schweren Kalibers. — Belgischer Bericht: Zeitweilige Tätigkeit der Artillerie an verschiedenen Punkten der bel gischen Front. — Bericht der Oricntarmec über die Kampfhandlungen vom 1. bis 16. Mat: An beiden Wardar- Ufern und westlich des Doiran-Sees hat sich die Lage nicht wesentlich geändert. In der ersten Hälfte dcS Mai fand dort keine wichtige Jnfanterietätigkcit statt. Auf beiden Seiten wurde die Hcrrichtung des Geländes fortgesetzt. Unsere Artillerie beschoß wiederholt feindliche Lager, An lagen und Arbeitsgruppen. Die Tätigkeit der beider seitigen Artillerie war besonders bemerkenswert am 2., 3., 4., 8. und 14. Mai. Nordöstlich vom Doiran-See haben unsere vorgeschobenen Abteilungen Dowe-Tcpc besetzt. Andere Abteilungen drangen in der Richtung auf Bitolja vor. Im Flugdienste war während der letzten Tage eine! etwas geringere Tätigkeit als vorher zu verzeichnen. Am 14. Mai beschossen unsere Flieger Xanthi. Das Zeppelin- Luftschiff „L. 86", das am 5. Mai aus Temesvar nach Saloniki gekommen war, wurde von unseren Fliegern an gegriffen, verfolgt und in der WarLar-Mündung von un seren Schifssgeschützcn und Autokanoncn abgcschossen und zerstört. Die ganze Besatzung ist gefangcngcnommcn. Dieses lenkbare Luftschiff hatte vorher zwei Flüge über das befestigte Lager von Saloniki unternommen. In der Nähe von Poros nahmen die Griechen einige Bulgaren in deut schen Uniformen gefangen. — Ergänzende Meldung zum Flugdienst: In der Gegend von Verdun war die Flieger tätigkeit besonders lebhaft. Es wurden 33 Lnftkämpsc ge liefert. Drei deutsche Flieger wurden abgeschossen. Die Unsrigen sind alle glücklich zurückgckehrt. lW. T. B.) eines Hausmädchens aus der Gefahr dem ersten Stock eines Hauses eine Geld- -ertliches rmd Sächsischer. Dresden, 18. Mai. - * Ihre Künigl. Hoheiten Prinz undPrtnzessin Johann Georg wohnten gestern nachmittag 6 Uhr im Bereinshause dem Bortragc dcS Betriebsdirektors der „Jca" Peterhans über: «Die Krirgsvcrletzten und die In dustrie" bet. —* Rcichsgerichtsrat Dr. Heinzc — türkischer Unter- staatssekretär? Wie Leipziger Blätter melden, hat Reichö- gerichtsrat Dr. Rudolph Heinze, Mitglied der sächsischen Zweiten Kammer und früherer nationallibcraler Reichs- tagsabgcvrdneter, eine Berufung als UntcrstaatSsekretär im türkischen Justizministerium erhalten. Außer ihm wird voraussichtlich noch eine ganze Reihe anderer deutscher Beamten nach Kvnstantinopel gehen. —* Die KreiShauptmannschaft Dresden hat dem Gc- richtsvollzichergehilsen Clemens Wapplcr in Dresden für die Rettung eines Hausmädchens aus der Gefahr des AbstlirzenS aus belohnung bewilligt. —Zur StadtratSwahl. Falls in der heutigen Sitzung der Stadtverordneten die Wahl eines unbesoldeten Stadt rats auf den Stadtverordneten Niedenführ fallen sollte, würde als Ersatzmann Gymnasialobcrlchrer Prof. Dr. Nowack, wenn der Stadtverordnete Gregor gewählt wird, Hoflieferant Bösenbcrg ins Kollegium berufen werden. —* Kriegsauszeichnungen. Dem Bizefeldwebel Held im Leib-Gren.-Neg. Nr. 100, 11. Komp., wurde das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. — Dr. phil. Erhard Kl ein st tick, bisher Unteroffizier in der Schwere» Funkerstation Nr. 38, zurzeit beim OsfizierSaspirantcn-Borkursus in Clausdorf bei Berlin, erhielt die Friedrich-August-Medaille in Silber. —* Die Zwischendeputation der Zweiten Ständekammcr zur Beratung der Elektrizitütsvorlage tagte heute von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 2 Uhr in Anwesen heit des Staatsministers v. Seydewitz und einer Anzahl von Vertretern der Ministerien des Innern und der Finanzen und beendete die Sonderbcratung über die ein zelnen Abschnitte des Dekrets. Es wurden sodann in Ueber- einstimmung mit der Regierung eine Anzahl Fragen formuliert, zu denen Sachverständige, und zwar ein Theo retiker und ein Praktiker, gehört werden sollen. —» Der Landtag wird, wie W. G. L. sich melden läßt, bald nach Pfingsten zu einer kurzen Tagung zusammen- trcten, um in der Hauptsache das Königliche Dekret be treffend die staatliche Elektrizitätsversorgung Sachsens zu verabschieden. —* Die Butterverteilnug findet Sonnabend, den 20. Mai. ferner Montag, den 22« und Dienstag, den 23. Mai, in der bisherigen Weise statt. —* M. Ll.) Drucksachen hat nach der jetzigen Verordnung die gerichtliche Bestrafung zur Folge. Während für den Bahnvcrkehr an der Elbe die Uebcrgangsstellen in Tetschen und Boden- bach errichtet sind, ist bei den aus der Elbe verkehren den Personcnbampsern die Grenzübergangsstelle in Schandau. —* <K. lil.) Ucberstthruug gctallcner oder verstorbener Hecrcsangehöriger. Zur Vermeidung von Härten ist ent schieden worden, datz bis zum 1. Mai bereits genehmigte — aber auch nur diese — Gesuche um Uebcrsührung gefallener oder verstorbener Heeresangchöriger vom Feldheer in die Heimat noch im Mai zugelasseu werden. — Der Klcinwohnungöbanverciu zu Dresden hielt kürzlich unter dem Vorsitze des Herr» Kommerzienrats Römmler seine ordentliche Hauptversamm lung ab. Ans -cm Jahresbericht ging hervor, daß der Verein jetzt über 428 Wohnungen verfügt und datz seine Grundstücke einen Buchwert von 2 507 087 Mk. darstellen, wovon auf den Grundwert 642131 Mk. entfalle». Tie Hypothekcnschulden betrugen Ende 1015 2140 380 Mk. Der Bestand an Wertpapieren ist aus 54 041 Mk. gestiegen. Bo» den unkündbaren, mit 4 Prozent verzinslichen Schuld verschreibungen über je 100 Mk. waren bis zum Jahres schlüsse 1015 insgesamt 820 Stück im Gesamtbeträge von 82 000 Mk. ausgegebcn worden, während die Gcfchästs- guthaben Ende 1015 130081 Mk. betrugen. Der Mitglieder bestand belief sich am 1. Januar 1010 aus 025 mit 079 An teilen. Die Haftsumme der Mitglieder stellte sich aus 106 800 Ml. Von dem Reingewinn in Höhe von 10 440 Mk. werden 10 Prozent dem gesetzlichen Reservefonds, rund 8000 Mk. an den Hilfsreservesvnds überwiesen, während 4 Prozent Dividende auf die Gcschästsgnthaben verteilt werden sollen. Die Mictscrträgnifsc betrugen insgesamt 147476 Mk. Der Jahresbericht, sowie die Jahreörechnung wurden einstimmig genehmigt und der Verwaltung Ent lastung erteilt. Neuwahlen sandcn nicht statt, sondern die Aemtcr der Aufsichtsratsmitglieder wurden um ei» Jahr verlängert. — Der Dresdner Gustav-Adols-Zweigvcrein ver- öffentlicht eben seinen vom Vorsitzenden Pfarrer Liz. Dr. Kühn vcrsatztcn Rechenschaftsbericht auf das Jahr 1916 unter der Losung des Paulus-Wortes, das einst Gustav Adolf mit goldenen Buchstaben auf seine Fahnen schrieb: „Ist Gott sür uns, wer mag wider uns sei»-'" Der Gnstav- Adolf-Sinn ermüdete nicht, er erstarkte. Das B erwöge n des Dresdner Zwcigvereins wuchs von 02 026 Mk. aus 76126 Mk« die Beiträge und Spenden betrugen 1015 insgesamt 20 684 Mk. An Vermächtnissen gelangten zur Auszahlung 10000 Mk. von Frau Landrat v. Man- teuffel, 1000 Mk. von Frau Pastor Maudry und 300 Mk. von Herrn Pfarrer Sommer: Zeugnisse hochherziger Gustav-Adolf-Treue. Dem Dresdner Hauptverctn konnten 20 892 Mk. überwiesen werden, davon 17 002 Mk. als Ostpreutzenspendc. Nach E l s a tz-L o t h r i n- gen wurden 822 Mk. nnd nach Galizien 816 Mk. übcr- fandt. Sodann wird kurz von d:r denkwürdigen Kriegs- Drcsdner HauptvereinS im Juni beim Uebcrschceiten der sächsisch-böhmische« Grenze. An gesichts des für Las Sommerhalbjahr zu erwartenden grösse ren Ausflugs- und Reiseverkehrs seien einige Hinweise ausgesprochen, die sich aus der an -er sächsisch- böhmischen Grenze bestehende» militärischen Grenzübcr- wachung ergeben. Die Grenzüberschreitung darf tm all- gcmcinen^nur auf Grund eines Reisepasses erfolgen ,, « ^ ^ tagung des Dresdner HauptvereinS im Juni erzählt, "beeisende sowie von den Gustav-Adolf-GottcSdicnstcn, Vorträgen ^nd Schülervcrsammlungcn. Sämtliche Veranstaltungen waren vortrefflich besucht, zumal diejenige im Prinzctz- Margarethen-Park. Der Bericht schlicht mit herzlichen Dankcswortcn und mit der Mahnung: „Nicht müde wer. den! Nicht nur burchhaltcn, sondern siegen auch im , Gustav-Adolf-Wcrk! Was einst dcS nordischen Königs letzte TageSlosung war, sei in todernster Zeit unsere JahrcS- Nur tm Verkehr zwischen Len in nächster Nähe der Grenze losung für 1010: Gott mit uns!" gelegenen Ortschaften kann eine Befreiung vom Paßzwange § cintreten. Die Zulassung zu diesem sogenannten kleinen Grenzverkchr kann aber nur bei Borliegcn eines/ wichtigen Grundes für die Grcnzüüerschrcitung gewährt werden. Ein solcher Grund besteht nicht, wenn cs sich um l einen Ausflug oder Spaziergang handelt. Ausflugsziele! in der Nähe der Grenze ohne Ueberschreitung der Posten- * Stiftung. Die am 3. Februar hier verstorbene Bäckcrmeistersmitwc Frau Johanne Marte Albrech! gcb. Nuck hat den Verein Heimatdank sür die Stadt Dres den zum Erben ihres Nachlasses, der nach Abzug der auS- gesctzten Vermächtnisse und anderer Leistungen etwa 80000 Mark betragen wird, eingesetzt mit der Bestimmung, rc,.!„ cm, ! hiervon eine Stiftung unter dem Namen Marie- ^ ^^ ^ " 0 zu errichten und deren Zinsen frischen und Gaststatten im Grenzgebiet sollen in ihrem Er-/i->- d?3 K>ei»iatdonk?5 wcrb keine Einbuße erleiden. Doch empfiehlt eS sich, alles'"* otc Zwecke ocs veimaroanrcs zu verwenden. zu vermeiden, was auf die Absicht eines unerlaub - Wildpflanzen «u der Küche. Unter dieicm ten Grcnzübcrtritts schließen lassen könnte. Wer. z. B/ Titel ist im Verlag der Z e n t r a l - E i n k a u f S g e s c l l- durch Betreten unerlaubter Wege, solchen Verdacht erweckt,' ichoft m. b. H., Berlin U. 8, als -3. Heft cn der Reche der hat seine Festnahme und Durchsuchung zu gewärtigen. Wer Flugschriften zur Volkscrnührung ein Heftchen erschienen, eine Reise ins Ausland zu unternehmen beabsichtigt, daS Len Wert der milden Gemüse und Wildpflanzen für wende sich spätestens einige Tage vorher an seine Paß-! die Ernährung behandelt. Der beschreibende und de- behöröc. d. i. die Polizeibehörde seines Wohnortes (König!/lehrende Inhalt, dem Abbildungen beigcsügt sind, ist für Polizei-Direktion Dresden. Polizciamt bzw. Stadtrat be/Schulen, Lehrer und Erzieher sicherlich das geeignete Städten mit Revidierter Städteorünung. Amtshauptmann-^ Mit cl. um den Wert der Wildpflanzen für die Küche und - — - - ^ - Ernährung weitesten Kreisen vor Augen zu führen. Der schaftj. Ist er Ausländer, so ist Paßbehörde sein Konsulat. Dort erkundige man sich genau, ob und welches Visum der Paß vor dem Grcnzübcrtritt und seinerzeit vor dem Rück- übcrtritt haben muß. und ob etwa mit Rücksicht auf Ziel oder Tauer der Reise Bescheinigungen über irgendwelche AuSnahmcbewilligungcn erforderlich sind und wo und wie die in Frage kommenden Anträge zu stellen sind. Beim Grenzübertritt darf der Reisende, abgesehen von seinen Ausweiöpapiercn, Schriftliches und Gedrucktes nicht mitnehmcn. Eine Ausnahme besteht für Schrift- und Drucksachen, die von -er Polizeibehörde als ausfuhr- fähig anerkannt und versiegelt worden sind. Im allgemeinen ist zu empfehlen, jenseits der Grenze benötigte Schriftstücke! und Druckfachen mit der Post zu befördern, alle anderen Gegenstände dieser Art aber vor Antritt der Reise zurück- zulasscn. Ist dies nicht geschehen, so hat man an der lieber- gangsstelle die Schriftstücke und Drucksachen abzugebcn zwecks Weiter- oder Rücksendung mit der Post oder zwecks einstweiliger Aufbewahrung ober Vernichtung. Jeder Reisende mutz auch sein Gepäck zur Durchsuchung ohne jede Widerrede vorzeigen und mit der Möglichkeit einer Letbcsdnrchsuchung rechnen. Das Nichtbcfolgen der Aufforderung zur Vorlegung etwaiger Schriftstücke ober Weg dieser Vorbildung der Bevölkerung kann nur über die Schule gehen. Die Schule hat sich bereits vielen KriegS- ausgaben gewidmet und bei ihrer Durchführung geholfen. Die wichtigste aber, die der Ernährung, harrt noch der völlig befriedigenden Lösung. Hier muß die Schule mit- hclfcn und den Familien ihrer Zöglinge Unterstützung sowohl durch Vorbildung als auch durch direkte Sammel tätigkeit geben. Dem Unterricht und der Ausbildung geht die in Feld und Wald verbrachte Zeit nicht verloren. Hier werden im Gegenteil Kenntnisse fürs Leben erworben und einfache Sitten vorbereitet, die einen direkten Kultur- gcwinn darstcllen. Dem Ernst der Zeit ins Auge sehen, heißt ihm begegnen. Da aber nichts unterbleiben darf, was Erleichterung in der Ernährung ermöglicht, so müssen Zeit und Gelegenheit wahrgcnommcn werden. — Sammelt die Kirschkerne! Es wir- uns folgende An regung übermittelt: In einigen Wochen wird die Kirschen- ernte beginne», die allgemein sehr reichlich aussallen dürste Nun machten im vorigen Jahre die Zeitungen darauf auf merksam, daß ans den Kirschkernen ein wertvolles Speiseöl hcrgcstcllt werden könne. Daß trotzdem »ln wenig Kirschstcinc gesammelt worden sind, dürfte wohl ^ >^ü / ... s Blick heute durch LaS die gleiche Richtung verfolgende Schaffen Wolf-Ferraris sür gewisse Schwächen dieser Miniaturkunst schärfer geworden, so im Fall der „Abreise", namentlich sür die etwas geschraubte Redseligkeit des Textes und seiner Fabel vom geprellten Hausfreund, der den Ehe-! mann um jeden Preis auf die Reise schicken möchte, zuletzt aber selbst mit langer Nase abztchcn muß. Auch datz die! eigentliche Erfindungskraft d'AlbcrtS hier schon nicht be-> sonders hoch steht, empfindet man heute vielleicht mehr als i früher. Aber schließlich ist das Ganze bei aller Anspruchs- > lostgkcit doch so meisterlich gemacht, in der fließenden musi- kalischen Dialogführung, in der leisen Untermalung secli- scher Regungen, in der mit Licdgesang und Spincttvncn > anklingenden Biedcrmeierstimmuiig und in der Feinheit der orchestralen Linien, daß jeder Widerspruch entwaffnet wird. Besonders bet so trefflicher Besetzung der treibenden ' Kräfte -es Dreieckspiels, wie sic S t a e g e m a n n als Ehe- Herr voll eleganter und überlegener Liebenswürdigkeit, Rüdiger als dummschlaucr Kavalicrtrottcl und Haus-! freund und Mi »nie Na st als die warmer Herzenötönc wie graziöser Sprödigkeit gleich mächtige, von zwei Seiten umworbene Gattin stellten. Stricgler »ahm sich der musikalischen Leitung hingebungsvoll an. Manche Momente, wie die Episoden des entzückenden Walzerthcmas, gelangen vortrefflich: anderwärts aber hätte cs noch feinerer klang licher Abtönung und flüssigerer, leichterer Linienführung bedurft. Bor allem durften empfindsame Momente, wie baS D-Dur-LIebeSmotiv bei der Versöhnung der beiden Gatten, nicht zu breit kommen: auch hier muß man, wie Poffart einst bet einer Probe bemerkte, „stets das Lust spiel hören". Zur Ausführung der Liedbeglcltung hätte auv stilistischen Gründen ein wirkliches Cembalo verwendet werben sollen. — DaS Publikum unterhielt sich auSgezeich- net. Hoffentlich bleibt da» in seiner Art klassische Merkchen b«m Gptelplan nun wieder recht lange erhalten. T. !,. 4» v« de« WehltStigkeltSkouiert, baS Klavtervtrtno» Franz Wagner nächsten Montag tm «urhau» Weib» Hirsch veranstaltet, wirkt außer Kammersänger Vogel ström noch Hos- schausplelrrtn Vlrtbtreu-Mcbus an Stelle von Gertrud jrreßnitz mit. Karten bet RtcS »nd Bock. 4* Dresdner Künstler auSmtlrtS. Tino Patttera gastierte vergangenen DtenStag al» Manrtco mit starkem Erfolge am Stabt- theater in Leipzig. Der Künstler wurde daraus zu einige» Gast spielen für die nächste Spielzeit etngeladen. 4* Die Bibliothek eines KnlturhistorikerS. Aus Leipzig wird uns geschrieben: Vom 22. bis 26. Mai wird die Bibliothek des im Frühjahr 1014 verstorbenen bekannten Kulturhistortkcrs Dr. Otto Henne am Rhyn versteigert. Die Kunde von dem Ableben HenncS am Rhyn gab mehreren Historikern der Vereinigten Staa ten Nordamerikas Anlaß, wegen der hinterlasscnen Bibliothek Unterhandlungen anzubahncn. Diesen Ver ehrern Henncs mutzte indessen mitgeteilt werden, datz ihren Wünschen nicht entsprochen werben könnte, da ein Teil der Bibliothek in bas Archiv zu St. Gallen, das viele Jahre von Henne verwaltet wurde, übcrgcgangen war, die übrige Sammlung aber in Familienbesitz bleiben würde. Die Hinterbliebenen haben sich nunmehr entschlossen, die Biblio thek zur Versteigerung zu bringen. Der Katalog enthält gegen 2000 Nummern geschichtlicher und kulturgeschichtlicher Werke, unter denen besonders die Schweiz außerordentlich reich vertreten ist. Dr Otto Henne am Rhyn, geboren am 20. August 1828, war in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Leipzig Redakteur des Ritterschcn Geo graphisch-Statistischen Lexikons und seit 1885 Archivar in St. Gallen. Seine Hauptwerke sind die „Allgemeine Kultur geschichte" und die „Kulturgeschichte des deutschen Volkes". 4* Die Wiedereröffnung des Stadttheaters in Plane« ist nunmehr vom Rate für den 1. Oktober L. I. beschlossen worden. Gleichzeitig wurde auch den Vorbereitungen für die Vertragsabschlüsse mit den Schauspielern zugesttmmt. 4* Sin geschichtliches Preisausschreiben. AlS Preis- aufgabe für die Jubiläums st tftung der Thürin ger Städte stellte der Senat der Universität Jena auf Vorschlag der philosophischen Fakultät das Thema: „Die Ereignisse in »nd um Jena während der Schlacht vom 14. Oktober 1806 sollen quellenmäßig -argestellt wer den". Die Arbeiten sind bis zum 16. Dezember d. I. an den Prorektor der Universität cinzurcichcn. Den Preis bildet ein Stipendium im Betrage von 860 Mk. 4* An die Schaiispielschnle des Berliner Deutschen Theaters wurden für das kommende Schuljahr Fra» H c r minc Kocrner und Prof. Ferdinand Ärcgorj als Lehrkräfte verpflichtet. 4* Ein Münchner Bühnenklnb. Bon den Bühncn- mitgliedern der Münchner Theater wurde der Münchner Bühnenklnb gegründet. Znm Präsidenten wurde baS Mit glied des Schauspielhauses August Weigert gewählt. Außerdem gehören dem Vorstände noch an Auzingcr sSchauspiclhaus), Geldern lKönigl. Hoftheatcr), Koutcnskn sVolkstheatcr), Marls nnd Marx iKammcrspicle), Scibold sGärtner-Thcater) und Schriftsteller Tvsolini. 4* Verein bildender Künstler Münchens „Secession" Die SommcrauSstellnng der „Secession" im Königlichen Kuilstausstellungsgebäudc am KünigSplatz in München wird am 20. Mai, vormittags 11 Uhr, in Anwesenheit des Königs und der Königin eröffnet werden. 4* Ei« Urenkel Friedrich Rückeris gefallen. Leutnant Rückert, ein Sohn des Amtsgerichtsrats Rückcrt in Frank surt a. M. und Urenkel dcS Dichters Rückert, ist gefallen. 4* Berlchollcne Wagner-Briese an Otto Clan dt ns hat -er Musikgclehrtc Dr. Erich H. Müller in Naumburgcr Privatbcsttz entdeckt,- bisher waren aus ihnen nur kurze Bruchstücke abschriftlich bekannt geworben. Die Veröffentlichung der Originale soll noch in diesem Jahre in den „Bayrcuthcr Blättern" erfolgen. 4* Theatcrspicl in de» Gesangenlagern. Die Deutsche DtchtergedächtniSstiftung, die be reits an 80 000 Bücher an die kriegSgefangencn Deutschen geliefert hat, verschickt jetzt 5200 Stück gute Einakter an 200 Gcfangenlagcr in England und Frankreich. In die Oede der Gefangenschaft wird das Theaterspicl, baS nun mehr möglich wirb, gewiß vielerlei Abwechslung und Freubc bringen. »rerSner Rlubrichten Rr.M
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)