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Diel» Blatt »lrd den Lesern von Dresden und Umgebung am Tag« »«her bereit, al. »ugtfteM, wtlhrend e» dl« Poft-Vepeber a« Morgen ln einer <besmnlau»gab« erhalten so. Jahrgang, ^is 1S8. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprecher-Sommelnummcr: 28241. Nur sür Nachlgespräche- 200U. L8SS Bezug»-«ebühr oteNeljUhrlich in Dre,d,n dei poelmaliger Zutragung (an Sann- und Montagen nur ein- Mil) r.rr M., in den Vororten 8,80 M. Bei einmaliger Zustellung durch die Post 2,80 M. (ohne Bestellgeld). Anzeigen < Prell«. Die einlpaltlge Zeile (etwa S Silben) SL Pf., vorzugepldtze und Anzeigen in Nummern nach Sonn- und Feiertagen laut Tarif.—Surwärllge Aufträge nurgegen vorauebezohlung. — Belegdlat«, oPs. Freitag, IS. Mai ISIS. Marienstraste 28,4V. Druck u. Verlag von Licpsch L Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deuUicher Quellenangabe (.Dreodner Nachr.') pUIlfig. — Unverlangte Schriftstücke werden nicht aufbewahrl. ßsilt-kilelkilörenik „ciiloro" bleickt Oericstt unck kkänäe il, kurr. /Leit rein ve>6. IVirkrsm erprobt, unrcftäcil. Mittel xe^en unscliöne bisut- lsrbc, Sommersprossen, 1.ek>erklecke, gelbe blecke, I-iautunreinixkeiten. kiclit iliilorol'ube I .AK.; clsru geliärige Lftioroseike I dik. vom l-aborslorium „beo", Vrescien 3. llrstältlicli in /dpotsteken, vrogerien unä k»srkümerlen. Nanenbaäek 7ee >t > »>> «»-«» »»»> >»>»->» m stimmtes cllätetiscbesOenuL- mitte!, welches clic ^ussclieiclilnfrsorgune in milcler, über sperikisclier Vsseise Lnrext unä in unscliüäliclicr XVeiss kett/.el>rcnä wirkt. Paket, für eine 4 wöcüixc Kur ausrciclienä, Z dlsrk, §excn ssinsenclung von 3,50 dksrk franko. Schwere französische Verluste bei Esnes. Neue vergebliche Angriffe der Frauzoseu auf Höhe 3V4. — Der Prozeß basement. — bine französische Stimme für Zrland. bin englischer Lustrat. — Wiedereröffnung des französischen Parlaments. — Die Lagurrgsdrmer des deutschen Reichstages. Der amtliche dentsche Kriegsbericht. (Amtlich! Großes Hauptquartier. 18. Mai ISIS. Weltlicher Kriegsschauplatz. Südwestlich von Leus wnrdeu die Handgranaten- kanipse fortgesetzt. Drei weitere französische Angriffe gegen unsere Stell ungen auf der Höhe SS4 wurden heute früh abgeschlagen. Beim Rückzüge über Esnes erlitt der Feind in dem über sichtlichen Gelände schwere Berlnste. Vs handelte sich dies mal nm Vcrsnche einer frischen afrikanischen Divi sion. die ans weiften und farbigen Franzosen gemischt ist. Ein von schwachen feindlichen Kräften unternommener Vorstob südwestlich des Reichoackerkopfes scheiterte vollkommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Krasch in wurde ein feindliches Flug zeug abgeschlossen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. IW. T. Bf Oberste Heeresleitung. ES »es liegt etwa Kilometer süblick der Höhe 804 an der Straße Verdun—Avoconri: von EsucS führen zwei Straßen nach Betliinconrt (östlich der Höhe 304) und nach Malancsiirt (west lich der -Höhe 3(1!). Asquith und die irische Frage. fRcutcr.) Die Mitteilung, da« Premierminister As- quith Mitglied des irischen geheimen Rats geworden ist, wodurch er tatsächlich ein Mitglied der Regierung in Irland wird, hat in London grobes Interesse erregt und zu vielen Vermutmigen Anlaß gegeben. Es ist das erstemal, daft ein englischer Premierminister in den geheimen Rat Irlands kingctretcn ist. Dieser Schritt, durch den Asquith eine un mittelbare Stimme in den Einzclsragcn Irlands erhalt, mir- als ein weiterer Beweis dafür angesehen, daft der Premierminister keine Mühe scheut, um eine Klärung der Verhältnisse Irlands hcrbcizusührcn. (W. T. B.) Ein Amsterdamer Blatt meldet aus London: Ver mutlich wird Asauitli bis auf weiteres Staatssekretär sür Irland werden. (M. T. B.f Hum Prozeft Easemcut. tReutcr-Meldung.) Der Polizcigerichtshof hat ent schieden, daft Sir Roger Cascmcnt und Bailey vor das Geschworenengericht kommen sollen. (W. T. B.) Eine französische Stimme sür Irland. l>. Nach Wiederherstellung der Ruhe in Irland, schreibt L. Jouhaux in der „Bataille", müsse man gegen die Be hauptung protestieren, daft die Erhebung ausschließlich ein Werk der Deutschen sei. Mit dieser Angabe beabsichtigten die französischen und englischen Blätter eine nationale Be wegung zu ächten, die wohl ungelegen ausbrach, aber keine Begünstigung Deutschlands bezweckte. Man dürfe nicht vergessen, daft die irische Frage uralt sei, daft viele Iren gegen Englands Bevormundung protestierten und lieber auswandcrtcn, als die Fremdherrschaft ertrugen. Man müsse auch nicht vergessen, daft Frankreich sich mehr fach der irischen Unabhängigkeitsbcwegilng angenommen habe. Die Verbündeten kämpften doch sür das Recht und die Freiheit der Nationalitäten! England dürfe seinen Rnf durch unnötig scharfe Verfolgung nicht gefährden, und die arbeitenden Klassen in England und Frankreich mühten sich zusammentun, um Schonung für ein Volk zu erbitten, das in seiner groben Mehrheit nnr für fein nationales Ideal ausgetreten sei. Dadurch würden sie einen Akt der Menschlichkeit erfüllen und beweisen, daft ihr völkerrecht liches Ideal alle Krisen übersiehe. Ein englischer Lnstrat. Im Untcrhanse teilte der Unterstaatssckretär Ten- »ant mit, daft ein Lnstrat unter Vorsitz Lord Curzons eingesetzt worden sei. Er werde die allgemeinen Maft- nahmen des Luftkrieges zu beraten haben, insbesondere die gemeinsamen Operationen des Luftdicnstes der Armee und der Marine. Er werde Vorschläge hierüber, ebenso wie be züglich der erforderlichen Maschincntypcn, machen, werde die Organisation leiten. Uebercinstimmung hcrbcifiihrcn. sür Material Sorge tragen und verhindern, daft die beiden Dienstzweige miteinander in Wettbewerb treten. Hinsicht lich der allgemeinen Lage des Luftkrieges sagte Tennant, daß die große Mehrzahl der Lustkämpse von den Engländern gewonnen worden sei, die zwei Typs von Flugzeugen be sähen, die schneller als irgendeine deutsche Maschine seien, sowie zwei weitere Typs, die ebenso schnell wie die Fokker- Flngzengc seien. lW. T. B f Die Londoner Admiralität tritt mit, das, Mittwoch nachmittag an der belgischen Küste eine Begegnung zwischen einem Geschwader bri tischer Zerstörer und Monitoren und einigen deutschen Zerstörern stattgcsunden hat. Nach kurzem Gefecht zogen sich die feindlichen Schisse nach ihren Häfen zurück. Das britische Geschwader hatte keine Verluste. (Reuter.) (WTB.f Ter Minenkrieg. Der in den Diensten der Defense Nationale "stehende Dampfer „Saint Eorentin" (219 Br.-Reg.-T.) lies vor Dünkirchen auf eine Mine und sank. (W. T. B.f Sommerzeit in England. Das englische Oberhaus hat das Soinmcrzeit- gesctz angenommen. ES tritt am 21. Mai in Kraft. (WTB.f Antwort Wilsous an den Papst. Das Rcutersche Bureau meldet aus Washington: Prä sident Wilson hat die jüngste Botschaft des Pap st es beantwortet Bon amtlicher Seite wird zwar eine Aeilftcriiiig über die Antwort Wilsons abgelcynt, doch wird angedeulct, daft der Briefwechsel nur entfernt auf die Frage des Friedens in Europa Bezug nahm. Dem Vernehmen nach hat Wilson dem Papste mitgctcilt, er sei eifrig darauf bedacht, die Vereinigten Staaten vom Kriege fcrnzuhalten und alles Mögliche zu tun, was sich mit der Wahrung der Ehre und der Rechte der Vereinigte» Staaten vertrage. Weder die Botschaft des Papstes, noch die Antwort Wilsons werden veröffentlicht werden. (W. T. B.f Wiedereröffnung des französischen Parlaments. Heute wollte die französische Kammer ihre Sitzungen ivicdcr aufnehmcn. Unter den Borlagen befinden sich die vom Finanzministcr angcfordcrten Kredite für das dritte Vierteljahr 1916. Unter den Interpellationen ist eine über die Handhabung der Zensur angckündigt, ferner die von Albert Favres über die Umstände, unter denen sich die Schlacht von Verdun entspannen hat, der aber, wie der „Tcrnps" bemerkt, die Kammer die Be sprechung versagen werde. Der „Tcmps" kündigt ferner an, daft der Zustand der Tagung in Permanenz weiter dauern werde. Von 602 Sitzen seien zurzeit 32 er ledigt. (M. T. B.f Tod eines französischen Generals. Wie „Tcmps" meldet, ist Brigadegcncral Kricn den Wunden erlegen, die er am 18. April an der Front er halten hatte. (W. T. B.) Allerlei Bicrvcrbandsbctrachtungcn stellt die „Kreuz-Zeitung" wie folgt an: „Auf Gren ist Poincarö gefolgt und hat gesagt, wir hätten unseren Gegnern weder direkt noch indirekt den Frieden angeboten: das brauchten wir auch nicht, sondern sollten sic darum bitten. Der brave Poincarü hat mit seinen Großsprechereien schon mehr als einmal Unglück ge habt. Ende August 1914 erlieft er zur Hebung des ge sunkenen Mutes der Franzosen eine Proklamation, in der er sagte: „Unsere Freunde, die Russen, marschieren mit schnellen Schritten nach Berlin." Wenn sie nun schon so lange unterwegs sind, muß man sich sehr wundern, daß sie immer noch nicht ankamen. Und General Rcnncnkamps hatte seinen Truppen doch bestimmt versprochen, sie sollten das WeihnachtSfest — nota bvns 1914 — in Berlin sciern. Im allgemeinen sprechen die französischen und russischen Staatsmänner außerordentlich selten im Vergleich zu den englischen. Alle halbe Jahre hört man Briand oder Ssasonow: auf eine Rede eines französischen oder russischen Ministers kommen mindestens fünfzig von englischen Ministern. Es vergeht selten eine Woche, in der sic schweigen, oft hört man einige Male in der Woche von ihnen, besonders von Asqnith und Lloyd George. Eng land ist der Vormund, der Advokat und der Direktor des Viervcrbanöcs: Rußland und Frankreich haben sich ihm längst schweigend untergeordnet. Auf Grund seiner Leistungen kann „Johnnn Bull", wie ihn die Amerikaner nennen, sicher keinen Vorrang beanspruchen, aber er verfügt übe, den höchsten Grad von Dreistigkeit und den größten Mund. Man kann Aehnlichcs auf alle» Kinderspielplätzen be obachten, wo auch immer der frechste Junge die Herrschaft an sich reiht. Die britische Presse meint freilich, England sei auch tatsächlich die stärkste Macht der Welt. Die Staaten des gesamten Bicrbnndes zählten zusammen 143 Millionen Einwohner, das britische Reich habe 435 Millionen, sei also allein dreimal so stark, wie alle seine vier Gegner. Aber schon Felbmarschall Hindcnburg hat wiederholt daraus hin- gewtesen. dah die Zahl eS nicht tut. die ganze militärische Macht Indiens mit seinen SOO Millionen Einwohnern wird bequem von einem einzigen deutschen Armeekorps über den Haufen geworfen. Daraus sieht man, daft cs nicht auf die Quantität, sondern ans die Qualität ankomint. Sonst batten wir auch nie die Russen besiegen können. Das Deutsche Reich hat 67, Rußland aber 177 Millionen Ein wohner, und wie gründlich wurden die Russen geschlagen! Immerhin werden England und Rußland auch nach einem nnglücllichcn Kriege Weltmächte bleiben, denn sic sind zu groß, um zerstört zu werden. Wir möchten aber die Groß sprecherei Poincarös zu der Feststellung benutzen, Saft Frankreich erheblich schlechter dasteht. Unter Louis LIV. betrug die Einwohnerzahl Frankreichs 40 v. H. von der Europas: dieses Verhältnis ist jetzt auf 10 bis 11 v. H. ge sunken. Früher wurden oft KoalitionSlricgc gegen Frank reich geführt: jetzt ist Frankreich trotz der Unterstützung der ganzen britischen Armee nicht einmal in der Lage, die Hälfte der deutschen Strcitkräste aus dem Lande zu werfen. Daher dürfen wir ohne Ucbcrhebung sagen, daß Frankreich uns in Zukunft nie wieder gefährlich werden kann. Von 38 bis 39 Millionen Einwohnern, die cs vor dem Krieg besaß, ist sicher schon eine Anzahl Millionen getötet, nach dem Kriege werden die Schäden des Zweikindersystems weiter um sich greifen, und die Bevölkerung dürste unter 80 Millionen Köpfe hcrabgcheu. Damit hat Frankreich seine Groftmnchtsrollc nusgespiclt und wird sich den Staaten zweiten Ranges zugcsellen. Schon jetzt sprechen aus der Welt mehr Menschen Spanisch als Französisch: bald wird anch die Zahl der Italienisch Sprechenden größer sein. Der viel hundertjährige deutsch-franzö sische Wettbewerb in der europäischen Ge schichte kaum damit znungnnstcn Frankreichs als beendet betrachtet werden. England und Rußland gegenüber stehen wir freilich anders da. Beide Reiche werden wir auch in Zukunft als unsere gefährlichsten Rivalen und Gegner auzusehen haben, denn an die eng lische Insclsestung kommen wir so leicht nicht heran, be sonders nicht ohne Unterseeboote, und Rußlands Grenzen sind weit. Tie schlimmsten Gegner sind und bleiben nach wie vor die Briten, schon wegen ihrer Ueberhcbung und der Kunst, die Völker gegen uns zu verhetzen. Nach einem britischen Sprichwort, dessen Nichtigkeit zweifelhaft er scheinen mag, ist „die Feder mächtiger als das Schwert" Gemäß diesem Grundsatz Hai England schon seit 20 Jahren alle zivilisierten und nnzivilisicrten Nationen der Mell gegen uns aufgeiviegelt und diese Tätigkeit selbst dann ruhelos fortgesetzt, wenn zeitweise in den englisch-deutschen Beziehungen eine „Dötcntc" cingctrctcn war oder sie wirk lich gut zu ncnncu waren. England hat in Südamerika Asien und Afrika eine Menge von Zeitungen zu dem ein zigen Zweck gegründet, gegen das Dentsche Reich und den deutschen Handel zu Hetzen. Dabei gab cs in Deutschland sogar noch Leute, die cs übclnahmen, wenn man daraus ausmcrksam machte. Aber diese langjährige britische Hetz tätigkcit hat natürlich im Lause der Zeit ihre Früchte ge tragen. Wir sehen mit Staunen bei manchen Völker», denen wir nichts als Liebenswürdigkeiten erwiesen, jeden falls nichts zuleide getan haben, den bittersten Haß gegen uns anfblitzcn." Das türkische Hauptquartier meldet: Keine Veränderung auf öcu verschiedenen Fronten. Tic Russen erklären in ihren Berichten vom 6. und 7. Mai, daß sic unsere Offensive in der Richtung Erzingjau und mit ihren Vortruppcn auch unsere Offen sivc in der Gegend von SclmaS zurüctgcworfen hätten. Da keine derartige Bewegung zur angcgcücncic Zeit statt- gesunden hat, werden die russischen Berichte schon allgemein durch die Tatsachen widerlegt. Tic Russen haben scrner ihre Beute in Trapezunt übertrieben. Wir weisen jede Be hauptung zurück, die darauf hinziclt, die Beute als größer darzustellcn, als sic bereits von uns angegeben wurde. Der englische Bericht vom 26. April über den Kampf bei Katia besagt, daß die Engländer uns 4 Maschinengewehre ge nommen hätten. Diese Meldung ist unbegründet. Wir babcn schon in unserem Berichte vom 26. April die Beute mitgctcilt, die wir in Katia machten. Wir hatten außer einigen Gewehren Gefallener nichts verloren und stellen dir sich darauf beziehenden Angaben in Abrede. (V. T. Bf Die britische Admiralität gibt eine« Irrtum zn. Die Londoner Admiralität gibt bekannt: Eine ver spätet cingctroffcnc Depesche des Befehlshabers im Mittel meer meldet, daß in der Nacht zum 13. Mai der kleine Mo nitor „dl. 90" von der seindlichen Artillerie getroffen wurde, in Brand geriet und vernichtet wurde. Es gab zwei Tote und zwei Verwundete. Die Mitteilung vom Verluste des Schisses im türkischen Kriegsbericht wurde sür salsch erklärt, weil zwei Tage nach dem Vorfälle ein gegangene Meldungen von der Lache nichts erwähnten. Es ergibt sich jetzt, das; die erste britische Meldung ein Irr tum war. (W. T. B.f Unstimmigkeiten zwischen dem serbischen Kronprinzen und Sarrail. Wie den Berichten russischer Blätter aus Athen zn entnehmen ist, sind in letzter Zeit MciliungZvcrfchieden- hcitcn zwischen dem serbischen Oberkommando »nd dem Obcrkommandiercndcn der Oricntanncc der Entente ent standen. Diese Meinungsverschiedenheiten haben sich aus der noch ungelösten Frage der Verwendung des ser»