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SS. Jahrgang, 2. MO«r«U. 2. Januar 1S22. Gegründek 1SSS DnidknIchriN: «achrtch»«» L reibe». PemIpreSmc-Sammelmimmer SS 2^1 Dur >vr Aachlzesprllch»: S0011. — .... «n Dresden und «orbkten de« «il-lich »wetniattger Zutraquii, mv«atllL t«.-M.. T)tzAUts2-(8tzl1Uk)k v>«NeI^hrlich^2^—du^ Pol« dri «»glich »weinlaligem Versand monatlich ,,, . Die »InIpaUIa« Z7 mm breite geil« M. Aus Tamllienanrelgen. Anzelaen unter Äkl^tzlsitzN-zpkLIlL. Stellen- u. Wodnungemarlil, l Ipallig« Sln. u. Verba»«« A 0'^ Dvr,ug,piai>- laut > u o v' I Dari«. Auswärtig« Äufträge gegen Vorausbezahlung, irinzelnummer 70 Ps. > Schriflieitung und Kaun«qe«ch»Itr»»lte: «srlrntlral,» SS,»0. Dm» u. Derlag voo 'ieplch » Vetchar»« in Dresdnu Pof>Icheck»Konlo 1008 Dreibe». vachbwüc nur mit deulilcher Vuellenangab» (.Dresdner Nachr?) zulliMg. — Unverlangte Schrlstvltch, werden nicht auidewahrl. Drianös alte Foröerungen im Neuen Jahr. Am Frankreichs Aeparaiionsanleil für 1922. Paris» 1. Jan. Ministerpräsident Rriand erschien gestern vor dem Scuatsausschns, siir tzlnsivärtige An gelegenheiten. Er erklärte zur Frage der dciitschrn Schuld, ans keinen Fall dürsten die von Frankreich z» fordern den Stimmen in Geld oder di« Sachliefcrungen herab gesetzt werden. In Sachen des Wiederansbaues Europas sei die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Deutickland be sprochen worden. Aber nicht nur unter den Regierungen, sondern auch unter Finanz-, Handels- und industriellen Unternehmungen verschiedener Länder solle diese gemein same Tätigkeit stattsinden. Briand soll nach dem „Petit Parisien" ferner erklärt haben, wenn Deutschland nicht zahle, würden automatisch die Sanktionen in »rast trete« und men» eine Herabsctznng der deutschen Schuld — die Zahl von 009 Millionen Goldmark sei in die Debatte gewürfen worden — ins Singe gefaßt werde, io sei formell zwischen ihm und Lloyd George abgemacht worden, daß der Anteil Frankreichs für 1922 keine Minderung erfahren könne. Der Unter schied werde durch Ermäßiqnngeu. die die Alliierten ans ihre» Anteil nehmen, oder mit ihrem Einverständnis durch eine Verstärkung der Liefcrnngcn in natura gedeckt, die Deutschland leisten solle. Mit Bezug aus die interalliierten Verhandlungen erklärte Briand. daß die Wechselkurse stabi lisiert werden sollten. Was Cannes anbctrcsfc, so sei ein feftumrisseneS Programm, heruorgcgangcn ans genauer Kenntnis der Sachlage, noch nicht ausgestellt worden In der Debatte gab Rtbot seiner Verwunderung Aus druck, daß die Negierungen die Möglichkeit eines Mora toriums ins Auge gefaßt batten, mährend die Ncpara- tionskommission noch keine Entscheidung darüber getroffen habe. Unter keinen Umständen dürfe die belgische Priorität in Frage gestellt werden. Auf Anfragen sagte Briand. die Reparattonsfragen sollen auf der europäischen WtrtschaftSkonfcrenz nicht behandelt werden. Ernste Schwierigkeiten wegen Anatolien batten zwischen England vnd Frankreich nicht bestanden. <W. T. B.s Der Plan -er Pariser Wirlschasls- konferenz. Paris, 81. Dez. Eine autorisierte Persönlichkeit ans der Umgebung dcS Ministers Lonchenr hat dem divioniatischen Vertreter von Havas eine Erklärung über die Konferenz der Sachverständigen in Paris abgegeben, i„ der eö heißt: Die Delegierten der alliierte» Staaten Hallen sich kein.v- «oegs mit der Frage der Reparationen beschäftigt, noch weniger haben sic die Probleme behandelt, die von der internationalen W i r t s ch a s t s k o n f c r e n z er örtert werden solle», über deren Einberufung der Oberste Nat in Cannes auf Vorschlag der britischen und französischen Negierung zu entscheiden hat. Vis jetzt sei übrigens noch keine Macht, insbesondere weder Deuts chl and noch Rußland, zu dieser künftigen Konferenz rin gelnden worden. Die Industrie- und Firianzdelcgierten hätten die Notwendigkeit einer internationalen Aktion ins Auge gefaßt, um das Wirtschaftsregtme in Europa zu verbessern, sie hätten sich von der Solidarität überzeugt, die nach dieser Richtung die verschiedenen Staaten mit einander verbindet. Das sei eine französische These, die seit zwei Jahren vvn Frankreich verteidigt werde, und die heute all gemein anerkannt würde. Die Handelskrise, die in Enropa iusolge des Krieges herrsche, sei wcscntlich verstärkt worden dnrch das Ver sage« des russischen Marktes. Andere Staaten hätten ihren Wechselkurs in verhängnisvoller Weise sinken sehen. Ihnen miisjc man zn H i l s c k o m m c n. es sei aber nncrläßlich, von diesen Ländern formelle Garantien zu er halten. um den Respekt des Privatbesitzer im Freihandelsvcr- kchr und die Schaffung einer legalen Währung zu erlangen. Ein internationales Konsortium mit französi schem und englischem Kapital unter der Mitwirkung von Amerika nnd Deutschland werde gebildet. Auch die Betei ligung vvit Italien und Japan, wenn auch in geringem Maße, sei hierfür gesichert. ES sei auch mit der Beteili gung vvn Belgien und Holland zu rechnen. Zu bestimmen bleibe noch die Währung, in der die Emission des inter nationale» Konsortiums erfolgen soll. Diese Frage werde noch vvn Finanzsachverständigen geprüft und sicher in einigen Tagen geregelt. Ter vollständige Plan für das internatio nale Unternehmen werde alSdann dein Obersten Rat zur Genehmigung vvrgelegt werden. Wie das „Journal des Döbats" mitteilt, ist die Bildung eines ständigen französisch-englischen Komitees ins Auge ge faßt, das aus se einem Finanzier und einem Industriellen der beiden Mächte bestehen soll und das die verschiedenen Fragen zu prüfen haben wird, die gestellt werden könnten. Der Schadenersatz fUr aMierle Slaaisangehdrige. Berlin, 1. Jan. Mit der englischen und französischen Regierung sind zwei Ab ko in men über die Bezahlung der in großem Umfang erhobenen Schadenersatz ansprüche vvn englische» und französischen Staatsange hörigen aus der Anordnung außcrordenUicher KriegSmaß nahmen in Deutschland während des Krieges geschlossen worden» Die englische nnd sranzösischc Regierung Halm» sich bcrciterklärt. die von Dcntichlnnd anerkannten oder von den gemischien LchiedSgcrichtShiisen sestaesctzten Beträge ans den Erlöse» der Liquidation dcS dentschcn Eigentums an ihre Staatsangehörigen zn bezahlen. Hierdurch ist ermög licht, die Schadenersatzansprüche der Engländer und Fran zosen aus Artikel 207 des Versailler Vertrages ohne große, neben den Reparationsleistungen lausende Barzahlungen abzndcckcn. (W. T. B.) Einigung der Regierung mit den Eisenbahnern. Das Abkommen Mil -en Verbänden. Berlin, 1. Jan. Die gestrigen Verhandlungen im Reichsverkehrsministerium führten zu folgender Verein barung zwischen der Regierung und den Eiscnbahncr- gewerkschaftcn: 1. An die Stelle deS bisherigen OrtSklasienvcrzcichnisicö dcö LohntarisvcrtrageS tritt das vom Reichstag beschlossene OrtSklasscnvcrzeichniS für die Reichs- beamten, dessen Verkündung im Rcichsgesetzblatt un mittelbar bcvorstcht, mit den Acudcrungcn, die bis znm 1. März 1922 durch einen Ncichsrats- und Rcichstagsbcschluß »och getroffen werden sollen. 2. Soweit in einzelnen Orten daö bisherige Ortsklasseu- «erzeichoiS des Lohutarisvcrtragcs eine höhere Einstnsnng als das nunmehr übernommene OrtSklaflrnverzeichniS vor sieht. wird den Arbeitern, solange sic in einem solchen Orte beschäftigt bleiben, für die Dauer der Gültigkeit des Tarif vertrages der U n t c r s ch i c d S b e t r a g als persönliche An lage sortgewährt. Für die Arbeiter der Bahnmeistereien «irb der Lohn nach der Ortsklasse des Ortes festgesetzt, in dessen Gemcindcbczirk der Rottenführer ständig oder über wiegend tätig ist. Ist der Rottenführer in mehreren Gc- meindebczirken tätig, die nicht derselben Ortsklasse an- gchöreu, so ist der Lohn der höchsten Ortsklasse dieser Gcmcindcbczirke zu zahlen. Vorstehende Vereinbarung tritt mit dein 1. Oktober 1921 in Kraft. An solchen Orten, an denen bisher in dem Lohntarisvcrtrag U e b c r t e n e r n u g Sz n s ch ü s se vereinbart waren, wer den diese mit Wirkung vom 1. Oktober 192l vor läufig um IMarkindcrStundeerhöht. Auf den Gesamt betrag dcö UebertcncrungSzuschusses wird der Untcrschiedö- betrag augerechnet, der sich aus einer Höherstufung dnrch die Uebernahmc des BeamtenortSklassenvcrzeichnisseS ergibt. Diese Ucbcrtcucrungözuschüssc gelten als Vorschuß aus die «ach Ziffer 1 nnd S endgültig fcstzusetzenden Löhne und Nebcrtcuerungszuschüsse. 8. Im besetzten Gebiet werden vorläufig mit Wirkung vom 1. Oktober 1921 an denjenigen Orten, die so wohl nach dem bisherigen OrtSklasscnverzcichniö des Lohn- tarifvertragcS als auch nach dem nunmehr übernommenen Beamtcnortöklassenverzcichnis zur Ortsklasse I gehören, UebcrtcncrnngSznschüssc in Höhe von 1 Mark in der Stunde gewährt. Satz !I der Ziffer 2 findet entsprechende An wendung. 1. ES wird scstgcstcllt, daß »ach einer Zusage dcS RcichS- kabinetts die allgemeinen Verhandlungen über tÄehaltö- nnd Lohn-Bewegung am Donnerstag den 5. Januar, 1922 im Rcichssinanzministerium beginnen. S. Im Anschluß au die Verhandlungen zn ZIsscr 1 wer-! den mit Beschleunigung zwischen den vertragschließenden Parteien die bestehende» und etwaige neue ttcbertruerungs- znschüsse mit Wirkung »»« 1. Oktober 1921 endgültig vcr-, 6. Streiktage werden nicht bezahlt. Maß regelungen wegen Arbeitsniederlegung sinde » nicht statt. Vorbehalten bleibt die Verfolgung von gewalttätigen Eingriffen in Verwaltung, Betrieb nnd Verkehr. 7. Anosühruugtzvereinbarungen werden die vertrag schließenden Parteien solgeu lassen. Die vertragschließenden Vereinigungen verpflichten sich, mit allen ihnen znr Ver fügung stehenden Mitteln aus sofortige Wiederauf nahme der Arbeit hiuznwirken. Auffor-erunpen zur Arbettswiederaufnahme Elberfeld, 1. Jan. Die Bezirksleitung deS Deutschen EisenbahnervcrbandcS in Elberfeld fordert zur soforti gen Wiederaufnahme der Arbeit auf. (W. T. R.) Köln, 1. Jam Die Streikleitung im Eiscnbahnerstrcik erklärte an ihre Organe, sofort den Aufruf mit der Aus forderuug erlassen zu wollen, am Montag früh 6 Uhr die Arbeit wieder in vollem Umfange aufzunchmcn. sWTB.j Der Berliner Verkehr slotttt «etter. Berlin, 1. Jan. Von der Obcrzugsleitung der Eisen- bahndirektivn Berlin erfahren wir, daß im Berliner Zngb- vcrkchr die Lage wir gestern ist und der Betrieb nur mit großer Unregelmäßigkeit aufrecht erhalten wird. Tie StadtbahnzUge fahren durchschnittlich aller 90 bis 10 Minuten. Auf den vom Stettiner Bahnhof ausgehenden VvrortSstrecken ruht der Verkehr seit gestern vollständig. Auf de» anderen VvrortSstrecken wird er leidlich durchgeführt. Der Berliner Personenfernve-rkehr konnte fast durchweg bewältigt werden. Der Güterverkehr ruht vollständig bis auf einige Milch- nnd geschlossene Kohlenzüg-e. ——. Der Druck -er Entente. Ei« Neqnirierungobcsehl der interalliierten Eisenbahn- Kommission. Aachen, 1. Ja». Ter Präsident der i n t c r a l l i t e r t e n E i s c n b a h n - K o m m isst v n hat für den hiesigen Bezirk folgenden Befehl anichlagen lassen: „In Ausführung des Artikels 18 der dem Friedensvertrage cinverlcibtcn Ver einbarung vom 28. Juni lOlO wird hiermit das gesamte Personal der E i s c n b a h n d i r e k t i v n requiriert und der interalliierten F e l d c i s c n b a h n- K v m m i j s i o n nnterstcll t. Das Personal muß seinen üblichen Dienst wciterucrschen und allen ihm von den alli ierte» Offizieren gegebenen Befehlen Folge leisten. Jeder, der diesen Befehlen zuwidcrhandelt, kann vor ein Kriegs gericht gestellt werden." — Der Befehl des Präsidenten der interalliierte» Eisenbahn-Kommission findet auch für den gesamten Bereich der DtrektionSbezirkc Köln und Elberfeld Anwendung. Jahreswende - Schicksalswende. Von Hans Hohl. Hanptmann a. D. der ehemaligen F-liegcrtNtppe. Die Hoffnung ncn»' ich meine Göttin »och! Wiederum ist ein Jahr Vülkerbundsmaskerade zu Ende gegangen. Tie Komödian-tensitzung i» Genf, die uns ein Stück altdeutschen Hcimatsbvde» kostete, und das AbrllstungS- theater in Washington, wo hinter den Knüffen weiter- gerüstet wird, schließen sich würdig dem Versailler Vertrag und anderen Beschlüssen au. Wir leben im Zeitalter der Konferenzen, in denen man das Zwinguri von Versailles weiter ansbaut. Tie Masken nieder, ihr, nicht wir, denn wir haven keine! Unsere gepriesene ersehnte Freiheit ist eine Maskcnsrciheii! Wie Heinrich lV. in: Büßerhemde einstens frierend im Schioßhos zu -Kanossa stand, so steh: jetzt das deutsche Volk verarmt, bettelnd und flehend vor französischen Diktatoren. Zu Zuchthäuslern erniedrig!, leisten wir mir noch Frondienste. Wir zittern vor den: Wächter, der, grausam, brutal, haßerfüllt, bis an die Zähne bcivaffnet, an dcntsclre» Toren steht. Der Versailler Ver trag. erzwungen, geschlossen, unterschrieben, beruhend aus der völkerveraiftenden Lüge von Deutschlands Kriegsschuld, wird mit leinen sadistischen Bcrknechtungsparagraphen nie mals den wahren Weltfrieden bringen. Hochtönende Worte des Friedens sind Kulisse, hinter der sich Dtachtpolitik verbirgt. Den wahren Frieden brauchen wir alle dringend, wir. die Neutralen und die Siegcrstaaten. Friede, Freude, Abrüstung. Völkervcrsöhming winden dem deutschen Volke ebenso versprochen wie Brüderlichkeit. Gleichheit. Freiheit und Gerechtigkeit. Gerechtigkeit giüt'S nur noch auf der Bühne. Mir Deutsche besitzen keine Freunde mehr in Vieser Welt, Freunde sind unsere Erfahrungen, sie sind mir uns ehrlich. Daran wollen wir denken und unsere Zipfelmütze nicht ganz über beide Augen und Ohren herinitcrziehcn! Die Welt sied! vor dem dritten Alt der wahren Tragödie — restloser Zusammenbruch aus der ganzen Linie. Möge diese Erkenntnis noch in zwölfter St»»de den Siegcrstaaten kommet:. Die schweren Lüh »rnngscrichefnungen aus allen (Gebieten der Weltwirtsäiast führen uns alle zn einer Welikatastrophe. Unser Schicksal wird vvn erschütternder Tragik sein, »sie cs di« Welt geschichte noch nie gesehen hat. Die Machthaber sollten sich lrewüßt sein, daß ein gänzlicher Zusammenbruch Deutsch lands die gesamte europäische Kultur nach sich reißen wird. Je gewaltiger das große, gigantische Schicksal wird, desto zwerghastcr erscheinen die Aden scheu, die dieses Schicksal» meistern wollen. Vom grünen Tisch anS maßt sich Frank reich an, die Geschicke der Böller zn lenken. Durch Schikanen will es Deutschland staatlich und wirtschaftlich ruinieren und aus der Liste der Kulturvölker streichen. Haß gegen alles Deutsche ist das wahre Gesicht Frankreichs! Ruhmsucht und ErvücrungSgi-cr, das ist der Geist Krank rcichü! Zn einem europäischen Marokko will nran uns stempeln — Snitcrn! Nicht Selbständigkeit nnd Unabhängig keit sollen uns zuteil iverden. als Sklaven Frankreichs sollen nur leben wie einstens nnrcr iiapole»irischer Macht. Wer aber eine Kette um den Nacken eines Sklaven legt, der möge bedenken, daß er das andere Ende uni seinen eigenen Nacken schlingt! Frankreichs Hand sitzt an der Gurgel deS deutschen Volkes fester VcrnichtungSwillc. „Ter Krieg gegen Deutschland wird im Frieden fortgesetzt", sprach zu Versailles der greise Tiger Elernenceau. Und Frankreich vält das Schwert scharf geschliffen! Narren wären sie. wenn sie cS nicht täten, waffenlos wären auch sie machtlos wie wir! Glaubt der gallische Hahn, daß die Sonne rn feinem Staate nie nntergcht? Träumt er von der LoS- lösrrng SeS Rheinlandes, von der Abtrennung des Rnbr- gebieteS? Aufgeblasen spreizt er sein Gefieder über Süd- seutschlaud. das ein Sonderliche» von seiner Gnade führen wll, und kräht in allen Tonen von der vollen Erdrosselung des übrigen Deutschland. Macht. Einfluß, Amelie», Eine — alles dahin. Das HauSlierrenrecht genommen, sind wir zum Spiclball aller Nationen erniedrigt. Wal! rer Feind ist nicht der verhaßte Kapitalismus, wie die breite Masse SeS Volkes glaubt. Die Ein Heus- und MachkvoUtik der Liegerstaaten, der feste, unbarmherzig« französische Dikta torenrville, das sind unsere wahren Feinde! Die Er kenntnis der Versklavung und Verarmung wird einstens auch Sen Arbcitcrmassen kommen und Verzweiflung aus losen. Ein Entrinnen aus Deutschlands Grenzen gibt cs nrcht. Dir Arbeitslosigkeit in den anderen Staaten ist noch großer, und die Angst des An-Slandcs vor bolschewistischer Gesinnung wird unseren Arbeitern eine Einwanderung un möglich machen. Mögen die Siegerstaaten bedenken, daß sich die deutsche Volksseele bis z-n einem gewisse» Grade knechten läßt. Tyrannen macht fand stets ein Ende. Dir kurzsichtige 'Politik der Sicgerstaatcn wird von selbst diese Mach: einstens brechen. Möge die vergewaltigte Vernunft unsere BundeSgenossin werden, »nS als Rächerin erstehen, der Fluch unserer Feinde uns zum Segen gereiche»! Erstarrung und Leerheit im deutschen Volke sind die Zeichen der Gegenwart. 'Aus tausend ticftranrigcn Augen starrt uns deutsches Elend an. Trauernd müssen wir unser Haupt verhüllen vvr so unendlich tiefem Leid. Bis über die Stcrncnivclt ist unsere Not gewachsen! Wir sind arm geworden. Viel, viel hlricrnschmcrcS Dunkel liegt über Deutschland. Ei» ganzes Jahr lang lasteten eintönige graue Wolken über unserem sonnenarmen Vaterland. Den Kelch des Leidens werden wir bis znr Neige trinken müssen. Die Diktatur der Sicgerstaatcn iverden wir dis ins kleinste vcr spüren, bis die Reue und aus der Rene der Wille kommt, gut zu machen, was ein schwaches Geschlecht an unserem Deutschland gesündigt hat. Am Ende dieses JghrcS wollen wir darüber Nachdenken, was wir für daS Wohl unseres Vaterlandes versäumt haben und wie sich unsere Znkimft gestalten wird. Nicht in der Liebe zur Welt, in der Liebe zur deutschen Heimat liege» die Ziiknnftsaucllcii unserer Kraft und Einigkeit. Unsere Zukunft entscheiden wir selbst. Sie liegt in unserer geschlossenen nationalen Ge jinnung, in dem MM. dem fremden Bcrtlichtnngömillen unseren deutschen S c l b st b c h a u p t u n g s w i I l c n ent gegenzustellen. Je mehr uns deutscher Heimatbvdcn ent rissen wird, dcstomehr muß die innere Zwietracht uns zu samu>cnstndenlasscn in der Einigkeit der Ge sintzung. Der Wert dbr dentschcn Gesinnung und deS nationalen Gedankens muß parteilos dem lebenden, Heranwachsenden nnd kommenden Geschlecht ins Her» g»