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Dresdner Nachrichten : 04.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-04
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1881
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Vrvöävv 1881. »r>»i«»« sliil, 7 Mir A »er »«-«««Nim: Mariei-Iiraß« >4 «UnmiemciiN-z-rei» »i-NeljährUch 2 M«ek dOPj««.. dma, d«e voll 2 Mirt <l> viv«- »lumm. 10 PI,«, e37000 vufl.se» »re»>»l. s,Vr dicRliikpod« c»„oeiond,<r »«- mijcrlklrIio-t!! sich dir tüetacN»» > fWl rerlitndtich. Vmwnccn sllr >m» nelune«, »N! Die Annoiiokn-Vuloaux v.ip»«1«»< siet« » vsalcr; - «u»»ts «oste: - T»>— » «»«»>.! - A»u«It»«n»ai»r! ». «N«»Uer l>, — R«t>. »icft i,l Moodklmig! — I. Bnrik L V». rr«1» tu Ha»«! -- »»er »i Ham»».» Tageblatt für Uolitik, Wterhaltuny, Geschäftsverkehr. Lörsenbencht, Fremdenliste. I1ivvmrlL»/ü» u. <1. Lrvurkirvkv 2 «. L ruupp. ßrosrvnäet 18L2 vwpüsktt ,»,ir Iinportlrtv» rviuv C^I»Ll»«8l8t I»v VKvSS iu sllv» l^uLlikütou, 8«»,,«»««»«« von 2 Dl. nn,n. I'lel. ü» WeitlN2v>il8-^u8vvi-lisus i A ru Iivlimml, billi^stou l'lvisou ' !! ßi<.'lil«88i,tr,i8«v I«, MLssilM»»!' «lvi» kxl. bii-l»I«»8«. 26. ^LkrxLnx. vntcrale .vrr»eu »artralir«»« >» »>« Rachuu » Uhr -narnowmru. Sonnlag» bi« MiltagttlkUlir. In »leoliadi ne' an Woche,»agen: gr. »loilklga'i« Rr Lb,»SI«chm.SU«.r. — Tie ciuibaltige Vri» «cUc «o'iec IL Plge. Ängelautl US PIgk. Line Äaranlie tük da» »achu t»,i«e «rrlchemeii der 2n>erat« ivtrd »tiht gegeben. «nawiirlige «nnoncen-AuItroge bonu»belan»lcnt>c>Iouk»>n tlnrn r»ie nur gegen Orknomer«»»»« Aailluug durch Blictmailen oder P«>l«lttta»Iung. Lcht Silden kauen U> Ptg. Jnserale jUr dir Sloniag«- K»o»nkr oder »och einem HrUlage die Petilteue L, «Pi. Vvrra-t;otta-Vri8t;n, -8vk»lvv etc. Tn», N« »«nie» ü e-mpüerhlt f> N!^ L. ILr«Sn«vi>, ^ sß ^ «b I'UInttTvrAtr,»bi»iv «;», vis-u-vis ckeiu .IiwIi/yalLLte. ^ ^ HVortthitnII ttiv L vrr».« «tt»-i! t>«! L W'tirni'«»« »»«> <-l« Mnxv. ^ i kglttcrlln» dom2 Novcniber. BaromclernachOSkar Bölold, Wallsirabc IL(2lbd«.VU.) HI. 1» 7<FAHhg > 7IU lMIl , ikli ariienl U MII p-ilio-i-«,. Tilcrinoiueirogr. II. »ieoum.: Tcniper. 2>l, »j>., Wt/r» »iedr. Temd. I» »lichsie To»N> >> >,." k. LIl LUlnd. Brdeikl. Aussichten fiir den 4. November: Zeitweise auskllücnd, Frost, meist trocken. Freitag, 4. Novbr. itieraMwonUchrc Rcdaclcur tiir PvltttschkS I". iimil Bicreii iu DrcOcu Mit festen, bestimmten Glichen rechnet sich'6 nilemnl leichter, als mit unsicheren, schwankenden Elementen. Taruin erscheint der Niedergang des National Liberalismus als ein bleibender Äortlieil der Ncichstagüwablen. Daß der letzte Reichstag so Untulanglich.s bezüglich der sozialen Reformen leistete, daran waren ja bauptsäch- lich die Liberalen Schuld, die in zu großer Zahl noch die Lolks- vcrtrctungüsitze cinnahmen und noch zu sehr im Banne der manchester- lichcn Wirthschastslebre befangen sind, als daß sie für die großen sozialen Aufgaben der Neuzeit brauchbar wären. Fhrc künftige Be deutungslosigkeit im Reichstage verbürgt auch ihre künftige llnichak- lichtcit. lim so höher ist die Bedeutung der stärksten Partei, des EcntrumS, anzuichlogcn. Dasselbe bat stets gesunde wirtinchastlichc Anschauungen bekundet, die sich gleichmäßig frei hielten von dem liberalen Manchestrrthum und dein einseitigen StaatSsozialiümus. Das Centruin suchte den Schwerpunkt der sozialen Reformen iir korporativen, in genossenschaftlichen Elementen; cs trat ein für den Schutz der nationalen Arbeit gegen die Ausbeutung des Handels kapitals, für Stärkung des gewerblichen Mittelstandes, für Ein schränkung deS Börscnkapitalismus. Aus diese Dinge kommt cs eben in der nächsten Zukunft an. Wir begegnen unter den Ab geordneten jener Partei außer einer sicherlich zu großen Anzahl katholischer Priester fast nur Personen, die vermöge ihrer Geburt, Erziehung und LebenSrichtung, ihres Berufs und Besitzes seit Fah ren in ununterbrochener und lebendiger Verbindung mit ihren Wahl kreisen stehen. Die meisten Centrnmsabgcordncten hängen direkt und in freundlichstem Verkehre mit ihren Wählern zusammen. So unsinnige Wahlen, wie, daß die märkischen Bauern den Direktor des Berliner Aguariums, die armen hessischen, von jüdischen Güter schlächtern ansgcsogcnen Vogclsbergcr Bauern einen Berliner Ad vokaten als die für ihre Fntcressen würdigsten Vertreter wählten, sind in wesentlich katholischen Gegenden unmöglich. WaS soll eS ferner heißen, daß man sich nach Sachsen Berliner Größen ver schrieb? WaS verstellt der Berliner Zoologe l)r. Hermes von den Bedürfnissen der .ilohlenberglcutc Zwickaus? Was der Berliner Zahlen-Beilachini Eugen Richter von der Fndustric und dem Acker' bau des VoigtlandcS? Was der jüdische Agitator Kapser aus Tar- nowitz von den Verhältnissen der Bergleute und Eigarrenarbeiter von Frcibcrg Dederan? Was der banerische Er Lieutenant Vollmar, der Erpedicnt Geiser von den so mannichsaltigen Fnduslrien von Chemnitz, Frankenbcrg und Mittweida? ES ist die blinde Partei- leidcnschast, die dazu verleitet, sich solche Fremdlinge zu verschreiben, als seien sic ein Paar Ellen -Hosenstoffe. Wir bedürfe» Leute in den Reichstag, die kundig der Verhältnisse ihrer Wahlkreise, offene Augen für die Vollsbcdürsnisse und ein williges -Herz besitzen, ge reckten Beschwerden abzuhclfcn. Mit der Wahl von Männern, die mitten im Volke stehen und wirken, wie die Fabrikanten Mrzel, .Hecker und Voigtländcr, der Landwirth v. Lchlschlägel, der Staats anwalt l-r. .Hartmann verstärkt man die Schaar jener Abgeordneten, denen eine Besserung unserer Erwerbsvcrhältnisse nickt blos Herzens sache, sondern mit denen sic auch durchführbar ist. Tic künftigcMehrheit im Reichstage, aus Konservativen und dem Ccntrum sich zusannncn- fehcnd, muß eben so stark sein, daß sie die Reichsrcgieruug nöthigt, offen, energisch und ohne Schielen nach dem Liberalismus die Bahn wirthschastlichcr Reformen zu betreten. AuS Preußen erschallen die Klagen über die llebelstände der Maiibach'schcn Eisenbalmvcrwaltnng immer lauter. Aus allen Staatsbahr.cn herrscht ein empfindlicher Wagcnmangel und man fürchtet, daß diese Kalamität dauernd ist. .Herr Maybach kann sich mit Nichtkenntniß der Verhältnisse nicht entschuldigen. Wiederholt und eindringlich haben ihn die Interessenten daraus hingcwiescn, daß cs an ausreichenden DranSpvrimitteln ans seinen Bahnen fehle. Die -Hamburger Handelskammer zählt wiederholt Fälle auf, daß Secdampscr englische Kohle laden mußten, weil sie nicht länger auf die rheinisch westfälischen Kohlen warten konnten, deren rechtzeitige Ankunft in Hamburg bei dem Wagenmangel aus den preußischen Staatsbalmen unmöglich war. Das heißt wirklich nicht die Fnter- csfen der vaterländischen Industrie fördern! Ein solches Verfahren kommt lediglich dem coneurrirenden Auslände zu Gute! Geradezu heillos würden aber die Zustände auf dem Meine, wenn infolge der Kälte die Schifffahrt eine Unterbrechung erlitte und die bedeu tenden Gütermasscn, die sich noch auf dem Wasserwege befinden, den Eisenbahnen zufielcn. Gleichzeitig mit diesen Klagen liest man in liebedienerischen Zeitungen einen Hnmnus auf den Minister Man- bach, dessen sparsame Eisenbahnvcrwaltnng cü ermöglicht habe, daß das preußische Staatsbudget ohne Deficit abschlicßt. Natürlich kommt es dem Minister darauf an, daß seine Eisenbahnankäufe als ein sinanciell glänzendes Geschäft erscheinen, daS der Staat gemacht; wenn die Verwaltung eines so wichtigen Verkehrsmittels aber nur aus Kosten der volkswirthschastlichcn Wohlfahrt des Landes so be deutende Ueberschiissc erzielen kann, so ruht auf ihnen kein Segen. Aller Augen in Frankreich und außerhalb dieses schönen großen Landes richten sich auf das kommende Ministerium Gambctta, Io xranck minwtörk', wie man es nennt. Der militärische Erfolg der Franzosen, die Besetzung des „heiligen Kairuan, reicht kaum aus. um dem jetzigen Ministerium zu einem anständigen Bcgräbniß zu verhelfen. Gambetta geht mit den Leuten, die als seine Platz halter in der Regierung fungirten, glimpflicher um, als man ihm zustaute. MrzebenS hatten sie ihn gebeten, selbst gehen m dürfen; er b-ftand daraus, daß sic blieben, damit sie von der Kämmer an daS Thermometer befördert würden. Die Gnade, die er ihnen gewährt» h«ft«ht einzig darin, daß sic nicht zusammen, sondcm einzeln hinaus- spazieren, damit er den Einen odn Anderen alö Baustück in seinem künftigen Ministerium behalten könne. Die Namen» die man als Gambetta's Eollegen nennt «wahrscheinlich der französische Botschafter in Konstantinopel, Dissot, als Minister des Aenßeren, der Elsässer General Lewals als Kriegsminister, der Senatsprüsi- bent Leon Sa» kür die Finanzen, der frühere Ministerpräsident Freycinet für die öffentlichen Bauten und Fern, für daS Kultus- Departement), kann man einstweilen auf sich beruhen lassen. Was für Schwierigkeiten findet aber Gambetta vor in dem Augenblicke, da er die Staatsgeschäste übernimmt! Das ganze festländische Europa hegt Mißtrauen gegen seine abenteuernden Pläne. Ter Grundgedanle der deutschen Politik bleibt unverrückbar der. zu verhindern, daß Frankreich einen Verbündeten findet. Ter Stärkste, den eS hätte finden können, ist auf geraume Zeit nickt zu haben, indem Zar Alerander druck die Lstscenebel nach Danzig zn Kaiser Wilhelm fuhr, sagte er sich offenkundig von dem französischen Bünd nisse loS. Lesterreich ist zu Allem eher, als zu einer Eombination zu gewinnen, weiche die Cirkcl der deutschen Politik stören könnte. Wie Italien gegen Frankreich gesinnt ist, predigte laut genug auch den taubsten Listen die Reise König Humbcrt's nach Wien. So lange ein französischer Soldat in Tunis, auf dem Gebiete des alten Karthago, steht, wird Italien, jener Staat, der Sieilien und Sardinien besitzt, in Frankreich nur seinen Gegner sehe». So bliebe England. Mit diesem Freundschaft zu schließen, dazu neigte wohl Gambctta persönlich am meisten. Aber cs könnte ihm hierbei geben wie Napoleon lll. „So oft ich England umarme", sagte dieser einst, „fühle ich die Tatze des Löwen auf meiner Schulter!" England hat einen unermeßlichen Egoismus, es beulet seine besten Freunde schonungslos aus und wenn sich Gambelta, sei cs in Egvpten und Snrien, oder in einem Handelsverträge mit England tiefer cinlicße. so würde er die Erfahrung machen, daß er ungeheuer Viel gewähren muß, um sehr Wenig dafür zu empfangen. Und nun erst die inneren Schwierigkeiten! Nur in einer Frage wird er aus die Unterstützung wohl der ganzen Kammer zn rechnen haben: wenn er das Gesetz zu Stande bringt, rückfällige Verbrecher in Straf Kolonien zn transportiren. Mmr weiß jetzt genau, daß in Paris eine förmliche Armee der Emeute cristirt, in der sich das Verbrechen vom Vater auf den Sotm vererbt und die im Verein mit brodlosen Arbeiter», ehemaligen Sträflingen, Dirnen und ihren Zuhältern zu jeder Zeit bereit ist, auf die Straße Innabzusteigen, wenn sie die geringsten Chancen zu haben glaubt. Ans den Register» der Pariser Gerichte und der Polizeipräseltur hak man nach- gewieien.daßdaü eigentliche treibendeEiemenl und dieKämpser in allen Umwälzungen seit lM die entlassenen Sträflinge gewesen sind und daß speziell in den Reihen der Kommunards Tausende von einstigen Sträflingen standen, deren Väter, ihrerzeit ebenfalls Sträflinge, 1820, 1818 und 1810 auf der Barritabc standen. Die Vertreter der Rothen werden in der Kammer das Acußerstc tbun, um ein Gesetz wie das erwähnte zu Hintertreiben. Soeben wurde in Bclleuille. dem Hauptguarticr der Kommunarden, eines der thätigsten Mitglieder der Kommune, Amonrour, seitdem nach Ealcdonicn geschickt Und begnadigt, in die Kammer gewählt. Derselbe wird seine alten Kameraden gewiß nicht im Stiche lassen. NknesteTeltaramnre ver..TrkSvnrr Naciir." vom Z. Novbr. Bcrli n. Infolge von Eingaben von Innungen und einzelnen Handwerkern an den Reichskanzler über das Geschäftsgebabrcn der mit Bleckwaaren hansirenden Slovaten und Rastlbinder sind Be stimmungen für strengere Uebcrwachnng dieser Hausirer getroffen worden. Paris. Freidenker und Mitglieder der aniitierikalen Propa ganda wollten gestern eine große Manifestation an den Grabmälern Rousseau'S und Voltaire's im Pantheon vornehmen. Die Bildung eines Festzugeü wurde aber polizeilich verhindert. B e r n. Heute wurde voir den Telegirtcn Deutschlands, Frank reichs, Lcslerreich-Ungarns, Portugals und der Schweiz unter Vor behalt der Ratifikation der gesetzgebenden Körperschaften ihrer Staa te» die neue Konvention, die Bekämpfung der Reblaus betreffend, unterzeichnet. Land a n. Verhandlungen mit dem Vatiean über die aus der irischen Agitation entspringenden Fragen sind angebalml worden. Berliner Börse. Tic reiervirie Haltung dauert fori, ob gleich man bezüglich der Börsenlage in Paris bereits wesentlich be iuhigtcr ist. Abwarten! lautet die Parole. Tos Geschäft hielt sich deshalb auch nur in engen Grenzen. Nur in Creditaeticn fand ziemlich lebhafter Verkehr statt, dieselben notirten 621 -W'/r—35'.'», Mark bester. Sonst waren Banke«: ruhig und wenig ver ändert. Teutiche Bahnen wenig belebt, österreichische schwach. 'Franzosen notiren 2, Lombarden 2'«- M. niedriger. Montamvertbe stiegen gegen Schluß, und zwar Laura und Dortmunder mn je 1 Proc. Industrien ohne Leben. Deutsche Fonds belebt nnd etwas höher, fremde still und schwächer. Lesterr. Prioritäten ohne Verkehr aber fest, Silberprioritäten gefragt. Lokales und Sächsisches. — Das neueste Bulletin über das Befinden Ihrer Majestät der Königi n besagt zwar, daß die hohe Frau ziemlich gut geschlafen bat. auch das Fieber etwas gewichen ist, doch mocki man sich am Hose ans ein Krankenlager von über io Tagen gefaßt. Die aiis- wärtigen Höfe zieben täglich telegraphische Ertundigungen über den Verlauf der Krankheit ein, namentlich nimmt Kaiser Wilbelm regen Antbcil an dein Schicksal seiner nahen Verwandten. - Zur Investitur unseres Königs mit dem Hvicnband orden bat die Königin Victoria von England den Earl Fisc be stimmt, der sich seines ehrenvolle» Auftrags erst nach Weihnachten entledigen wird. — Anläßlich des Namenstages I. Mas. der Königin Carola findet beute früh von 7 Uhr an die große Rcvciilc, ausgcsührt in Altstadt vom Hautboiftenchor und Dambourzug des Leibgrenadier- Regiments Nr. IM, in Neustadt vom .oouuflenchvr des Pronnicr- BaiaiUons Nr. 12 und Tambourzug deS 2. Grenadier - Rcgimeiits „Kaiser Wilhelm, König von Preußen' Nr. 101 von den rcsp. Haupt wachen aus statt. - Dem Oberförster Robert Walde in Bautzen ist der 2'tel und Rang eines Forstmeisters crtbcilt worden. Der Herr Kriegsminister v. Fabriec bat, nach Ablauf seines Urlaubs. zur Lanbtagseröffnung feine Geschälte übernommen. — Die Wittwc des Grafen Harr» von Arni in, des bc- tannten Gegneiü des Fürsten Bismarck, hat ihren Wohnsitz in Dres den genommen. Ihr Sohn weilte dieser Tage hier -. derielbe ist übrigens nicht in den Reichstag gewählt worden, er blieb mit nur 120 Stimmen lnnter seinem Gegner zurück. Gelegentlich seines vorgestrigen .'/fiährigen Toltor-Iubi- lämns ward Herr l)r. mml. Robert Küttncr zum^.H ofrat h" ernannt. Oberbürgermeister Ur. Stübel und Stadtbczirlsarzt Medizinalraih De. Niconer begrüßten den Jubilar Namens der Stadt und zabllosc private und korporative 'Beglückwünschungen liefen ein, ri. A. von der Gesellschaft für 'Natur- und Heilkunde, die den Jubilar zum Ehlenmitg'.iede crnaiiute, von der Universität Leipzig, von der Kinderiieilanstalt. DaS Wahlcomita f n r Ur. Stübel faßte alsbald nach dem Wabliaqe den Entschluß! die beiden Gegenkandidaten der Lrdnnngsparteien zu begrüßen, damit sie leibst direkt für die Wabl l'r. StübclS cintreien möchten. Eine Deputation des Eomites reiste am Resormationsfeste nach Berlin und traf Herrn Hosprediger Stöcker in der Snnode der Provinz Brandenburg, deren Bue- prüsid.nt er ist. Sofort erklärte er sich bereit, dem an lim gerich teten Wunsche zu entsprechen, indem er als selbstverständlich bczcich- nete.^daß nnnmehl alle Mitglieder der Lrdnungüpartcien für Ur. Slübcis Wabi cintreien. «Der Wortlaut der Erklärung steht unter den Inseraten.) Was die Fortschrittspartei anlangt, so kann die Bürgerschaft Dresdens im Fnlercst'c des Wohles derselben die Zuversicht zn Herrn Pros. l)r. Wigard hegen, daß derselbe, unbe fangen, patriotisch nnd ieibstlos auch öffentlich sich zn Tein bekenne, was feine innerste Uebcrzengnng sein muß: daß nunmehr cs jedes Bürgers Pflicht ist, für 1>r. Stübel cinzutrctcn nnd zu stimmen! — Vorgestern tagte znm ersten Male der durch die Verordnung vom 9. Juli d. I. ins Leben gerufene Eisenbahnrath im Sitzungssaale der König!. Gcncraldirection der Staatseisenbahnen. Die Regierung war durch Herrn Staatsminister v. Könncritz ver treten. weicher die Sitzung mit einer Ansprache eröffnet«: und darin besonders hervorhob, daß durch die neue Körperichait die Eikenbahn verwaltung lebendige Fühlung mit den Interessen deS Verkehrs bekalten und ihre Ansichten an den praktischen Anschauungen ge klärt werden sollen. Unter dem Vorsitz des Herrn Geh. Raths v. Tschirschkn wurde nun in die Verhandlungen selbst eingctreten und zunächst die vorgelcgte Geschäftsordnung acccptirt und die Wabi der Ausschußmitglieder vorgenouunen. Zum Schluß unterzog die Versammlung die Tnrisbcstimmiingcn für Wolle, sowie den jetzt bestehenden Wintcrsahrplan eingehenden Erörterungen. — Landta g. Den Ständen ist nunmehr der Staatshaus- linlisctat fiir die Finanzperiode 188282 zngegangen. In den inalcricllen Ergebnissen des ordentlichen Staalshausholtsctats ist eine sehr erfreuliche Wendung zum Besseren wahrznnelnnen. Wenn sich auch die Ausgaben auf einigen Gebieten infolge des Anwachsens der Landannenlnst, der Steigerung der Matrikularbciträgc und der gesteigerten Ansprüche on die Penfionssonds der Slaatsdiencr, der Geistlichen nnd der Lehrer nicht unweientlich erhöht haben, so tonnten doch andererseits die Einnahmen in einer solchen Höhe ein gestellt werden, daß cs nicht nur möglich gewesen ist. mit der Til gung der 2proe. Rentenanleihe von« Iabre 1876 durch Einstellung einer entsprechenden Summe in den Etat der Zuschüsse zu beginnen, sondern auch den Zuschlag zur Einkommensteuer gegen die ,zinanz- pcriode 1880 8l ans 20 Proc. zu ermäßige». Zu dieser günstigeren Finanzlage trugen wesentlich die besseren Betriebsergebnisse bei den Staatsbaimcn bei. An Zmchüffen enorderl der vorliegende Staatshansbaltetot überhaupt 67,456,620 Ri. Dieser Betrag wird gedeckt mit 18,880,506 Pt. Nutzungen des Staatsvermögens und der Staatsanstaitcn, 7,200,710 M. Zölle nnd Verbrauchssteuern und 521,028 M. Eliouffec- niw 'Brückengelder. Es bleiben sonach durch direkte Stenern 18,821,165 M. zu decken und es bedarf hierzu neben den Erträgen der Grundsteuer, Stempel-, Erbschaft-)- und Ge werbesteuer im llmiierziehcn eines Eimcnnmenstencrbctrages in der Höbe von 120 Proe. des Normalsatzes. Der Etat der Ilebcrfchnffe ans den 'Nutzungen des StaatsvermügenS vertheilen sich vro ItM 82 folgendermaßen: Ans Forsten nnd Jagd 6,177,5«)0 Di., Flüsse 5000 Dt., Domänen und Inlraden 516,202 Dt., Kalkwcrke 82,002 M.. Weinbeege nnd Kellerei 15)»12 Dt., Hofapothcke 11,850 Mark, Elsterbad 11,085 Mark, Leipziger Zeitung 15,170 Dt.. Porzellanmanusaktnr 27«>,000 Dt., -2teinkohlenwerk Zauckerode 515,000 M.. Branntöhlenwert Kaditzich 27,500 Dt-, Berg bau- und fiskalische Hüttenwerke bei Freiberg 8.55,060 Dt., Biau- farbeniverk Obcrfchlema 102,l»00 Dt., fiskalische Kupanthcite 22,881 Dt., Rotlifchönbeeger Stölln 51.«»>>»M., Ltnatseisenbalmen 25,820,000 M-, Landcolottcrie 1,106,170 Ai. und Einnahmen der allgemeinen Kaffenvcrwaltnng 1,208,250 Dt. Die Stenern und Abgaben ergaben an direkten Steuern 18,821,165 M.» an Zöllen nnd Verbrauchssteuer« 7,260,710 Dt. »nd an Chaussee- und Brückengeldern 521,028 Dt. Ter Etat der Znfchü sie erfordert für allgemeine Staatsbcdürs- nisie 25,7100!)«» Dt., für das Gemmmlministerimn 167,050 Dt., fiir das Teporlement der Justiz 2,506,661 Dt., des Innern 7,112,821 Dt., der Finanzen 5,300,1-50 Dt., des Cultns nnd öffentl. Unterrichts 6,001,016 Dt., des Auswärtigen 110,02» Dt., für 'Ausgaben z» Reichszwccken 5,610,508 Dt., für den Peiisionsctat 2,801,118 Dt., für Reservefonds 551 Dt., 155 Dt. Vergleicht man hiernächft die Ergebnisse des Slaatshansbalts - Etats für 1882'82 mit denen des Stnalsbansbaits Etats für 188081 im Ein zelnen. so stellen fick bei dem Etat der llcbcrschüffe wesentliche Meinerträge hei den Domänen nnd Intrnden 018,220 MO, der Porzellanmannsattnr «150M) M,), bei dein Stcinkohlcn- werle Znukeroda <100M> M.). beim Bergbau nnd fiskalischen Hüttenwerte Frciberg «222,210 Mo, beim Blansarbenwcrke Lbcr- schlema «12,Om M.), bei den Staatseisenbahnen «1,010,170 M.), bei der Landeslotterie «1,766,290 Mo, bei den Einnahmen zur allgemeinen Knffciwcrwalinng «2«i8,250 Mo und bei den Zöllen nnd 'Verbrauchssteuern < 1,621.825 Dto. Bei dein Etat dcr Zufchüssc sind an namhafterem Mehrbedarf zu erwähnen: 2,«>62,8N M. Til gung der Staatsschulden, 75,110 Dt. Polizeidirektion zu Dresden, 150,OM Dt. Lnndarmenwcscn, 101,807 Dt. cnangclifchc Kirchen, 152,078 M. Volksschulen und 015.172 M. Matrikularbeitrag. Was endlich den außerordentlichen Stanishaushaltsetat betrifft, so bat lick der Bedais auch diesmal ans einen vcrhaltnißmäßig geringen Betrag zurücksübren lasten. — Gestern Vormittag vereinigte sich der Landeskultur- rath des Königreichs -Lachsen zu seiner 17. öffentlichen Plenar sitzung. Auf Antrag der 4. Commission, die Bekämpfung der UehcrfchwcmmungSgcfahren und Vermehrung des Soinincrwaffcr- flanvcS durch Corijontalgräbcn betr. «Rcf. Iudeick-Thorandt) ei- klärte sich der LandcSkulturrath einstimmig,dakin, daß er zwar für bestimmte lokale Verhältnisse und Zwecke die Anlage eines Systems horizontaler Gräben an Bcrgbängcn für eine ganz zweckmäßige Maßregel hält, daß er aber tue zu wcitgcbendcn Erwartungen deS Ingenieurs MannSdors in Colmar, cs könne durch e'n solche!
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