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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060804018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906080401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906080401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-04
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1906
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I klr«. «LVSloell» u. I'slsi'insn LL. 9,12,19—36 louriSlSN-II. «LU8-1VPPVN ^ 3, 6,11—24 ^ ^ ^ lom-islen- u. 8pont-^nrUgs „ 18, 25, 30—48 8 unä 8 8 un-i 8 LASI* Zaeko-^nrllgs LI 7, 15,24 811-anä-Anrllgv , 10, 15, 24 Kv!ss-?sle10l8 ^ I0'/r, 24, 28, 30 , 3V pllr 8»iMer- > .2« V Börsen- nnd Handelsteil. — Schmtrdebera, 2. August. DaS Preisgericht, be» stehend au- den Herren Pfarrer Winkler. Aintshauplincinn Tr. Mehnert. BrandversicherungS Inspektor PohlerS, Oberbaurat, baol «->„,„»1 Schmidt und Amtsbaumeister Schmidt, erteilte bei der ausgcsckrie- ^ c,.»,» i » Der' sz.riuit^rm w " benen Schulkonkurrenz den, Motto ..Heiniatschnd". Per- , ^ ^ ^ , ^ ^rs,a»k ,»° >,1» ^»" »»»»» Ä'-.? fasse» Archttekt Hänichen-Dre-de». den ersten Preis, den zweiten ^"""" ""' "" ^ """"" ^ Preis dem Motto „Verschlungene Ringe^, Verfasser die Archi tekten Gebr. Fichtner-Dresden. Eingegangen waren 18 Arbeiten. — Wozu, die Feuerwehr gut sein kann, zeigte ""ein tragikomischer Vonall, der sich in der Brüderstriße in Chemnitz ereignete. Ein Möbelhändler war in seiner Wohnung mit ferner Ehehälfte in Differenzen geraten und vertlicheS uiiv Sächsisches. — Der aeschifftSsühren'de -Au-schuk des Deutschen Hand werks- nnd Gewer'bekamiiiertaaes .setzt« «uf seiner Sitzung am 80. v. M. z,u Hirschberg in Schlesien für -die Verhandlungen de» "diesjährigen Deutschen Hano Werks» und Ge werbekam me r tages zu Nürnberg am -4. Mid b. ,September folgende 'vorläufige Tagesordnung fest: 1. Die Beschaffung von Maschinen und Werkzeugen für selbständige Handwerker: 2. Lehrbriefs- und Lehrvertrags-Formulare .der gnnunasverbände: 3. die Führung der Titel ..Baugewerks- meister und -„Baumeister": 4. die Bestimmung der „Ber- wandten Gewerbe": 5. Resolüticm der 11. Reichstagskommission, bctr. Ausübung der Baükontrolle durch bchondere staatlich Angestellte Beamte 18 139b M.-G.-O.s hinter esuziehuna von gewählten! Vertretern der Bauarbeiter: 6. das Ergebnis der (Lchchnng über die Frau im Gewerbebetriebe des Damen- schneider-, des «Frisäer- und des Photogoapben-Gewerbes. Ferner beschäftigte sich der Ausschuß mit der Stellung des Handwerks zua Frage der gesetzlichen Regelung der Heimarbeit, und er beschloß, die Beziehungen des Handiverks zur Heim arbeit und zur Hausindustrie durch eine Umfrage Lei den Handwerks- und Gewerbekammvrn klar zu stellen. Anträge auf gleichmäßige lAüsorderungen bei den Meisterprüfungen im Baugewerbe und auf obligatorische Anfertigung von Haar- arbeiten bei der Ablegung der Gesellenprüfung im Barbier-, Friseur»- und Perückenmacher-Gewcrde wurden den «zuständigen Kommissionen überwiesen. — Der Christliche Verein junger Männer unternimmt morgen einen Tagesausslug in die Sächsische Schweiz: besucht werden u. a. der Kleine Bärenstein, Thurms- darf, Behnemühle, sogen. Quirl, Pfaffenstein und Papststein. Abends s/^9 Uhr hält im Vereinslokal, Reumarkt 9, 3., Herr Prediger Peper eine religiöse Ansprache. — Wieviel Zigarren darf «in Wirt nach Ladenschluß oder zur Zeit der Sonntagsruhe dem Gaste verkaufen? Diese, weite Kreise interessierende Frage beschäftigte letzthin das Schöffengericht in Frankfurt a. M. Ter Inhaber eines Cafäs war angezeigt worden, weil er einem Gaste fünf Zigarren verkauft halte. Nach Erhalt eines Strafmandats beantragte er richterliche Entscheidung. Der Vertreter der Auklagcbehörde erachtete ein Vergehen gegen die Gewerbeordnung für vor liegend und beantragte eine Geldstrafe von 3 Mk. Ter Gerichts hof schloß sich diesem Anträge an, indem er in der Begründung des Urteils ausführte, der Wirt sei nicht berechtigt, mehr als eine Zigarre zum Genuss« auf der Stelle zu verabreichen. Ein gleiches Urteil fällte die zweite Instanz. — Nächsten Sonntag früh 7 Uhr 50 Minuten trifft ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen von Anna berg nnd Geyer auf hiesigem Hauvtbahichofe ein. Die Rückfahrt er folgt abends 10 Uhr 40 Minuten. — Die letzten diesjährige» Sonderzüge nach den Ostsee bädern Stolpmünde (Leba), Rügenwalbermünde (Neuwcisser, Bauer Kufen, Groß-Moellen, Nest, Sorenboi»»), Kotberg (.Henkenhagen), Dievenow lBerg und Ost), Misdron, Swincinünde (Ofiernothkasen), Ablbcck, Herings- dorf (Neuhos), Bansin (Ueckeritz, Koserow), Zinnowitz lCarlshagen), Gohren (Baabe), Sellin, Binz, Sabmv, Warnemünde, Heiligend«»»», Kröpelin lArendsee, Brunsbaupten) werben am 16. August abgclnssen. Die Züge fahren von Berlin, Stettiner Bahnhof vormittag 7,10, 8,SO, 8,85, 10,36 und 11,36. Sämtliche Fahrkarten sind 45 Tape und zur Rücksalnt mit jedem beliebigen Zuge gültig gehalten znm Teil auch eine wahlweise Be nutzung von Bah» und Scbiss und gewahren 18 Kgr. Freigepäck. Näheres über Fahrzeit und Fahrpreise ist in unserer Stadt zu erfahren dnrcv Alfred Kobn, Dresdc»-A. 3, Internationales Spedilions-, Reise- nnd Betkehrs bureau. Christianstraße 31, woselbst auch die Prospekte der Bäder kostenlos zur Verfügung stehen und der Verkauf der Fahrkarten stattjindel. — 2m Zirkus Sarrasani findet am Sonntag zum letzten Male noch eine Nachmittagsvorstellung statt, zu der Er wachsene das Recht besitzen, ein Kind unter 14 Jahren frei ein- znsühren. Am, selben Abend ist »och einmal ein Elite-Abend, während schon Montag die Donk- nnd Abschiedsvorstellung statt findet, woran Sarrasanis große Wanderschau nach beinahe acht- wöchiger Rast in unserer Residenz ihre Reise sortsctzcn wird Um das seine Person umschwebende Geheimnis zu lüften, wird der aus der Wohltätigkeitsvorstellung bekannte maskierte Kunstschütze in den Vorstellungen am Sonnabend und Sonntag ohne Maske austreten. — Im Ka i se r»Pa l a st, Marmorsaal, findet heute Elite-Bier-Abcnd mit Unterhaltungskonzert statt. — Das in „Hammers Hotel" in Striesen gastierende Schauspiel-Ensemble erfreut sich beim Publikum einer guten Aufnahme. Herr Direktor Josef Zetschkc ist bemüht, nur gute Stücke aufzuführcn, und erzielte vorgestern abend einen großen Erfolg. Zur Aufführung gelangten Earl Sonkags Schwank „Fiauenenianzipation" »nd als zweites Stück „Eine Treppe höher". Schwank in zwei Akten von Otto Frrndies. ^ ^ Während des Sommers finden die Vorstellungen jeden Donners-1 ^ Marie geb. Schneider habe» sich tag statt. Im Garten konzertiert dagegen täglich das Wiener ^ ^^." ^ /? lichen Betrugs Damen-OrcLester von C Beter mit gutem Eikolae --ZU verantworten. Der Ehemann ist beschuldigt, 111 den letzten Zainen ^rlyefier von zrerer mir gurem O'wige. 4 Jahren in Dresden und Blasewitz in 28 Fällen Geschäftsleute machte dabei seine.Autorität in so kräftiger Weise geltend, daß die Fr.au „Hilfe und „Feuer" schrie. Da nun- -die Fenster offen /standen, so hörten die Nachbarn den Lärm. Eine »Frau, die sich 'die Meldepväinie von 3 Mk. verdienen wollte, rannte zum nächsten .FaircrinelLer und -„drehte" Großseuer. Nach wenigen Minuten kam Äeinn auch die Bcrufsseuekwchr mit «Steigerzug und Dampfspritze -angesaust. Ehe brauchte zwar «nicht in Tätigkeit zu treten, oenn es brannte nichts als der Rücken der geprügelten Ehehälfte, immerhin aber war sie in soweit von Nutzen, als -nach -oem Erscheinen der auf,Steiger- leitevn hn die Wohmrng dringenden Feuerwehrleute merk würdige Ruhe eintrat. — Ans der Fachausstellung, die mit dem heute beginnenden sächsischen Schuhniacher-JnnuiigsberbandStage in Döbeln ver bunden ist, wird auch die Wiener Schuhmncherfachschule mit ihrer reichhaltigen Sammlung berühmten historischen Schnhwcrks ver treten sein. Diese Sammlungen dürften bei den zahlreich ange- meldcten Besucher» »nd Vertretungen aus allen Gauen Deutsch lands das größte Interesse erwecken. — Für die Beschleusung von Marienberg, die sich aus hygienischen und ästhetischen Gründen nicht länger hinaus- schieben läßt, ist Ingenieur Löffler in Freiberg mit der Aus arbeitung eines Projekts betraut worden. Die Beschleuiung der Stadt ist ohne die vorher schwer zu berechnenden Felsen arbeiten auf 130 000 M. veranschlagt. — In Großrückers walb-e bei Marienberg schlug der Blitz -in «in Haus und äscherte es ein. -- Der höheren Webschuie in Werdau wurde vom Fabrikanten August Kühn sen. in Leubnitz eine Stiftung von 5000 Mark zum Besten unbemittelter würdiger Wcbschiiler überwiesen. — In letzter Zeit habe» sich mehrere Knaben von Netzsch kau. die das strasmündige Alter noch nicht erreicht haben, mit Ausnehmcn von Dohlcnnestern ln den oberste» Bogen der 78 B eter hohen Göltzschtalbrncke beschäftigt. Wenn auch das Aus- nehmen der iniigen Dohlen nicht verboten ist. so haben sie aber, um besser zu den Nestern gelangen zu können, eine dort befindliche Bahnmeister-Baubude erbrochen und daraus zwei Leitern ent nommen, die sie zu ihren, gefährlichen Borhaben benützten. Ans Simse von kaum >/- Meter Breite haben sie die Leitern ausgestellt, »ud dann erst sind sie kühn zu den jungen Dohlen gelangt. Ein Ausrutsche» der Leiter hätte sicherlich den Knabe» das Leben ge kostet, da sie gegen 75 Meter in die Tiefe gestürzt wären. Die Lettern haben sic dann zertrümmert und liegen gelassen, dagegen aber eine eiserne Stange mitgenommen, die sie bei einem Alt händler für 1 Mark verkauft haben. De» vielversprechenden Bürschchen werden übrigens auch Hühnerdiebstähle und andere Straftaten zur Last gelegt. — Landgericht, Gegen den aus Böhmen gebürtigen Zu schneider Franz Richter verhandelt die 5. Fcrienstrafkammcr wcgtzn Betrugs. Der Angeklagte fand sich in den letzten drei Jahren bereit, bei nicht weniger als 14 in- und ausländischen Gesellschaften Versicherungsverträge abzuschticßcn. In den immer erneut abgesaßten Anträgen verschwieg er geflissentlich, daß er schon bei anderen Gesellschaften versichert sei, und machte auch über seinen Gesundheitszustand falsche Angaben. Merk würdigerweise hat Richter bald nach Abschluß der Versiche rungen fortwährend Unfälle erlitten. Bald war es ein «Sturz von der Arbeitsleiter oder der Haustreppe oder eine Stich wunde an der Hand, welche dem Ängellagten Veranlassung zur gang bat, wie der Vorstand mitteilt, iväbrend d«S ganzen Jahres >905/06 angehalten und die Verwaltung in die Lag« versetz!, wiederum ein günsti ges Resultat verlegen zu können. Das neue Geschästsjabr bat sich di« jetzt ebenfalls zusriedenstellend angelassen, so daß der Vorstand bei dem gegen wärtig hoben Auftragsbestände die besten Löhnungen hegt. Von dem Bruttogewinn tn Höhe von 377 WS M. <i. B. St7 bOl M.) verbleibt nach Abzug der Abschreibungen im Betrage von 76 82S M. <i. V. 107 063 R >, der Generalunkosten von 8L 16t M. (7010s M.) und der Rückstellungen aus Debitoren und Wechsel mit 19 SOS M. <i- B. IS 9tS M ) «tn Rein- gewinn von 196 «88 M. <124 07« M. r. V ), dessen Verwendung wie folgt vorgeschlagen wird : zum gesetzlrchen Reservefonds IS 000 M.. als Rücklage aus Dividenden-ReservrsondS IS 000 M.. zu Tantiemen 21 086 M., ,um UnlerstlltzungSfond« L600 M.. als Grcuisikalion an Beamte 8600 M.. 17 sz Ul -k r. B.) Dividende 110 soo M.. so dab als Vortrag aus neu« Rech nung 2» 902 M. verbleiben. Köln, 3. Aug. <Prw.-Tel.) Wie die „SieWeitung" auS gut unter- richtet« Quelle erfährt, sollen Briketts vom 1. September ad ein« wei- ter« PretSerhöhung um S Psg. pro Zentner erfahren Auch «m Siegerlande macht sich Kohlenknappheit «mpsindlich bemerkbar. Mehrere große Werke haben englische Offerten etngesordert. Köln, S. Aug. <Priv.-Tel.) Für Stabeis « n werden bereit« 130 M. pro Tonne bezahlt. Innerhalb Monatsfrist sei eine wettere Ver teuerung wahrscheinlich. Eingeweihte Kreise glauben auch an eine weitere Verteuerung des Halbzeug« nach der nächsten Beiratslitzung des StablwerkverdandeS. — Die Stabt Duisburg sorde« Offerten aus 2 Millionen t-vroz. Stadtanleihe ein. Deutschlands Außenhandel im ersten Halbjahr 1 9 0 6. Der Gesamtumsatz im deutschen Außenhandel ist, nach der „Ard < Korr ", während des ersten Semester« 1906, wie zu erwarten war. ganz gewaltig gestiegen; er belies sich aus mehr alg «7,OOS Mill. To. gegen 43,819 in der Vergleichszeit 190S. Die Zunabme beträgt demnach rund 7 -X>. Dt« starke Entfaltung d«S deutschen Handelsverkehrs in den letzten Jahren erhellt daraus, daß der Gesamtumsatz im lausenden Jahre um rund SO "/o höher war als im ersten Halbjahr 1900. Gegenüber den Krisenjahren 1901 und 1902 ist er noch weil stärker gestiegen. Zerlegt man den Gesanttumsatz nun in Ein- und Anssuhr, so ergibt sich eine auffallende Verschiedensten in der Bewegung der Ein- und Aussuhr. Während die Ausfuhr «ine äußerst kräftige Zunahme auswies, ist die Einfuhr nur wenig gestiegen. Die Einfuhr ging von 2L.27 Mill. To. im ersten Halbjahr t90S aus 26.22 Mill. To. im gleichen Zeitraum 1906 oder um etwa < 7° hinaus. Dagegen stieg die AuSsuhr von t8.SS Mill. To. im vorigen Jahr« aus 20,78 Mill. To. oder um 12 7°. Die geringe Einsubrsteigerung ist durch den Wegsall des starken Kohlenimvoris, der 190b stattsand, veranlaßt, wo- gegen die starke Zunahme der Ausfuhr von der Einschränkung verrührt, die der Kohlenexport 1905 erfuhr. Ern Zeichen für die günstige Entwick lung unseres Handelsverkehrs lausenden Jahres ist es, daß im zweiten Quartal die Ausfuhr noch erheblich größer war als im vorigen Jahre, lrotzvem schon das erste Vierteljahr eine bedeutende Steigerung gebracht Halle. Durch die Erhöhung der Zollsätze hat der deutsche Export bisher keine Einschränkung er fahren: vielmehr bat er sich auch nach der Aenderung der Zölle noch kräsiig weiter entwickelt. Die Einfuhr dagegen ist nach der reichlichen Ver sorgung im ersten Quartal im zweiten hinter der vorjährigen Ziffer zurück- geblieben. Der 47. Allgemeine Genosscnschaststag desAIl- gemeinen Verbandesderdeutschen Erwerbs- und WirtschastSgenossenschaften. r. V., wird in diesem Jahre vom 20. bis 2«. August in Kaffei tagen. Di« Tagesordnung steht mit einer Fülle wichtiger und interessanter Fragen aus den verschiedenen ge- nosscnlchasllicben Gebieten hinter den Tagesordnungen früherer Genossen- ichastsicige nicht zurück. Aus dem wie alljährlich so auch dieses Mal ge- leaentlich des Allgemeinen Genossenschasistages erscheinenden „Jahrbuch des Allgenreinen Verbandes" können wir bereits jetzt einige statistische Zahlen Mitteilen, welche den Nachweis einer nicht unerheblichen Steigerung des Geschäftsbetriebes der dem Allgemeinen Verbände angehörenden Genossen schaften erbringen. Von de» zurzeit dem allgemeinen Verbände an geschlossenen 963 Kreditgenossenschaften haben 921 zur Statistik berichtet, welche S39 993 Mitglieder aufweisen. Die Gesamtsumme der gewährten Geltendmachung seiner Ansprüche auf die Versicherungssumme Kredite und «rolongationen betrug im abgelausene« Geschäftsjahr Anlaß Loten. Aus diese Weise hat Richter im Zeiträume von 2 934 318 336 M. Das Gesamtbetriebskapital belies sich am JahreSschluß 2 Jahren etwa 6000 Mk. Versicherunasgeldcr erlangt. Die 5. Fcricnstraikammer diktiert dem Angeklagten 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust zu. — Ein un natürlicher -Vater, der 1857 in DeuLcn geborene, in Potschappel wohnende Bauarbeiter Georg Julius Arthur Weizmann, hat sich jahrelang an den eigenen, noch schulpflichtigen Töchtern vergangen. Das Gericht diktiert ihm nach geheimer Beweis aufnahme 5 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust zu. — Der 1863 in Freiberg geborene Kaufmann Emil Max Gietzclt — Der Portier bei der Brauerei zum Feldschlößchen, Herr Heinrich Klotzsche, begeht heute als solcher sein 30iähriges D i e n st j u b i la u m. — Bei einem vorgestern über die Meißner nnd Döbelner Gegend niedergegangenen Gewitter brannte in B 0 ckelwrtz bei Leisnig die Scheune des Gutsbesitzers Reinhardt infolge Blitzschlags nieder: im Stalle des Gutsbesitzers Grübler in Reinsberg bei Nossen wurden drei Kühe vom Blitz erschlagen, während dort und in B ae berste in durch den wolkcnbruch- arttgen Regen erheblicher Sehadcn angerichtet wurde. — Der Tischler Franz Köhler soll in seiner Zelle im Unter suchungsgefängnis in Leipzig ein sehr zerknirschtes Wesen zeigen. Er behauptet, er habe nicht die Absicht gehabt, jemand zu töten oder auch nur zu verletzen. Er habe nur, um die Frei heit zu gewinnen, einige -Schreckschüsse abgegeben. Er will auch nicht gesehen haben, daß der Schutzmann Tag sofort nach der Abgabe der Schüsse zulammerrbrach. Köhler hält noch immer die Behauptung ausrecht, daß er erst «n Hannover den Tod des Schutzmanns Tag erfahren habe. Die Untersuchung nimmt im Hinblick auf die vielen Einbrüche, die Köhler zur Last gelegt werden, eine große Ausdehnung an, zumal Köhler olle Ein brüche, mit Ausnahme des in der Colonnadenstraße beim Fleischermeister Nietzschmann in Leipzig verübten, leugnet. Unter diesen Umständen ist noch nicht abzuseben, wann gegen den Ver brecher die Hanptperhandlung vor dem Schwurgericht statt finden wird. — In Leipzig wurden ein 20 Jahre alter B>ldhaner »nd ein 46 Jahre alter Zigarreiimachcr vom Hitzschlage betroffen. Beide fanden im Krankenhause Aufnahme. — Während eines Gewitters wurde in Linde na» bei Schneeberg der erwachsene Sohn eine- Gutsbesitzers vom Blitze «schlagen. — Wie in einigen anderen Waldungen Sachsens, ist jetzt auch im Hospital- und Freibergschen Walde, sowie »m Niedersreiwalde der Nonnensalter, wenn auch nur ver einzelt, aufgetreten »nd es ist zu befürchten, daß auch die benach barten Forstreviere und Wälder von dem verheerenden Insekt nicht verschont bleiben. Bei den schweren Schädigungen, die bei einem stärkeren Vorkommen des sich schnell verbreitenden NcmnenfalterS den Wäldern drohen, ist es dringend geboten, daß die Forstver- waltungen und Waldeigentümer auf das Auftreten ves Schädlings ihr besonderes Augenmerk richten und sich seine Vertilgung unver züglich und mit allen Mittel» angelegen sein lassen, damit die vorhandene Gefahr einer Ausdehnung schon im Keime erstickt wird. Nach dem Gesetz vom 17. Juli 1876, den Schutz der Waldungen gegen schädliche Insekten betreffend, sind die Waldeigentümer zur Au-führung der für nötig erachteten Schutz- und Vertilguiiäs- mahregeln verpflichtet und können dazu von den zuständigen Be hörden unter Androhung von Geldstrafe bis zu 150 Mk. an- gehalten werden. Die Ortsbehörden »nd Polizeiorgane haben, sobald ihnen das Auftreten forstschädlichcr Insekten bekannt wird, davon der Amtsha»pt»ian»schaft Anzeige zu erstatte». — In Freiberg riß in der Paschkcschen Fabrik, als mittelst eines Kralms eine Walze gehoben werden sollte, ein Ring, so daß die Walze herobstürzte und die Unterlogebohlcn durchschlug. Der Arbeiter Max Bruno Berger wurde von einem Stück Bohle derart an den Unterleib getroffen, daß er bald daraus starb. Ein anderer Arbeiter wurde verletzt. um Waren im Werte von über 2600 Mk. betrogen zu haben. Der Ehefrau werden 8 ähnliche Fälle zur Last gelegt. Der Angeklagte Gietzclt war früher jahrelang in Freiberg als Dekorationsmaler tätig, kam dann nach Dresden und betrieb hier nacheinander ein Bermittlungs- und Detektivgeschäst. dann einen Kakao- und Schoikoladenhandei. und war endlich Inhaber eines chemischen Laboratoriums. Die Ehefrau hatte auch nichts, bekam aber von einem biessigen Rechtsanwalt 2000 Mk. geliehen. Mit der -Hälfte dieses Betrages erstand Gietzclt ein Grundstück »nd operierte nu» als „gntgcstcllter Hausbesitzer" weiter. Die Angeklagten haben dann jahrelang -unter Ver schweigung ihrer mißlichen Vermögensverhältnissc beim Fleischer, Bäcker, Schneider und Kolonialwarenhändler geborgt und die lange Zeit über -von dem Eigentum anderer gelebt. Ta beide Angeklagte jede betrügerische Absicht bestreiten, sind zur Ver handlung mehr als ein Dutzend Zeugen geladen. Gietzclt wird wegen Betrugs zu 10 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehr verlust verurteilt, 3 Monate Gefängnis gelten als verbüßt, die Mitangeklagte Ehefrau wird sreigesprochen. — OiseneStellen fürMilitär-Anwkrter (Inhaber des Zivilvertprcnmgsscbeinet). Ben» AmISgericht Neustadt (Sachsen) 1. Sep tember Gerichtsdiener 2. Klasse, 120« M. iäbrlich, da»» 60 M. Beihilfe zur Beschaffung der Dienstkleidung: — bei der Gener-ildircktion der Siaaiseisen- bahnen 1. September 2S Stellcnamvärter, 1080 M. Gehalt nebst Beklei- dungSaeld: — beim Genreinderat zu Klotzsche 15. August Expedient, 1600 M.: — beim Amtsgericht Grimma l. Oktober 1200 M. »nd 60 M. BekleidnngSgeld, nach 9 Jahre» 1500 M.: — beim Gememderat zu Gelenau 1. September Schutzmann, 800 M. : — beim Gcmeinderat zu Oetzsch mit Rnschwitz sofort Schutzmann, 1200 M.: — bei der Amtsbauvt- mannichast Zwickau t. Oktober Straßenwärter, 900 M.. 66 M. Dienstkleidung: — beim Rat zu Leipzig 1. September Nalsbote, 1200 M. Iabresaehalt nnd 100 M. Bekleidungsgelv, ebendaselbst Ratshilssbote, 20 M. Wocbenlobn und >00 M. Bekleidungsgeld; — beim Polizeiamt der Stadl Leipzig vor- gussschtlich bis >. April 1907 10 Schutzleute, je 1400 M. Gehalt, 100 M. Bekleidungsgeid: — bei der Oberpostdirektion Leipzig 1. September bis 1. Oktober 4 Postschaffner und S Briefträger. 900 M. Gebnit und den ge setzliche» Wokmnngsgelbzuschnß: — beim Landgericht Leipzig 1. Oktober 3 Schreiberstellen. 2 M. täglich, das Einkommen steigt bis 4 M. täglich. « ^ L o -s «r «vereiuskalender für beute. Alp. dffchr. Tour.-Ver.: Herrenpartie, 8,12 "Uhr abends. Geb.-Vcr. f. d. Sachs. Schw.: Mondscheinwandrg., 7,50 ab., -B. ?.E. Mil.-Anv.-Ver. König Albert: Hauptvers., Am -See 5. 8 Uhr. Mil.-Ver. Artill., Pion. u. Train: Vers., Helbig, 9 Uhr. Mil.-Vcr. Germania, Neust.: Vers.. Ballhaus. 9 Uhr. Mil.-Ver.: Husaren: Vers., Lilicnggsse 6. Mil.-Vcr. Sachs. Grenad.: Vers., Kronprinz Rudolf, v Uhr. Mil.-Ver.: Saxonia: Vers., Helbig, 1/28 Uhr. — Aus der ' Gxckchäftswelt. Die Pforzheimer B i j 0 u t e r i e - Im d u st r i e. deren erfolgreiche Beteiligung an der Kunstg-ewerbegusstellung in «unserem Blatte -eingehend geschildert -wurde, wird in 'Dresden besonders durch die ^ Dresdner Knnstacwcrbchgllc Bernhard Schäfer Hm- WFm io,-/, licserantz Prager-Straße 7. vertreten. Die reizenden Schmuck- «weih, u>r 4--/„ :»-»-->»«, nn sachen, als Broschen. Anhänger, /Armbänder, Naoctn, Ketten >°°/« - - ", - und -anderes, Find in diesem Magazin -in größter Auswahl und ^>Un.»ni. A./ in allererster Qualität ausg-estellt. 1. , »vo-/,!««/. r,ni.««lU. im-/, aus 1 091 221 N7 M.: htcrpon entfielen aus das eigene Vermögen 232 233 143 M. (GeschästSguthaben und Reservefonds), aus fremde Gelder 8K8 987 974 M. Die Gcsanttaktiven betrugen 1 109 089 4S4 M.. der Ge samtumsatz 9 882 020 403 M. Von den dem Allgemeinen Verbände an geschlossenen 276 Konsumvereinen haben 260, welche einen Stand von 238 097 Mitglieder» darstellen, zur Statistik berichtet. Dieselben batten tn 477 eigenen Lagern einen Verkaufserlös von 58 13« 755 M. Das Gesamt- betriebskapital betrug lO 851 366 M. und bestand aus 7 188 590 M. eige nem Vermögen und 3 662 776 M. ausgenommen«» fremden Geldern. Der § Reingewinn betrug 6 231 170 M. Außerdem haben sich 111 Baugrnossen- schaslen mit 35 1«4 Mitgliedern an dcr Statistik beteiligt. Seit der Errich tung dieser Genossenschaften wurden 3615 Häuser erbaut. Von diesen ent fallen auf das Jabr 1905 322 Häuser. Dem eigenen Vermögen der Ge nossenschaften (GeschästSguthaben und Reservefonds) in Höbe von 10 853 988 M. standen 67 662 228 M. fremde Gelder gegenüber, l» daß sich das Gesamtbetriebskapital aus 78 5t6 2l6 M. belief. Preissteigerung kür Manilaban f. Nach einem Bericht des belgischen Konsuls wird die Ernte in Manilabanf «in ungünstiges Endergebnis baden. Der Ausfall i» der Aussubr dieses Rohstoffes wäh rend der erste» sllns Monate dieses Jabres wird schon aus mindestens 100 000 Ballen oder 2 Mill. Kg. geschätzt gegenüber dem gleichen Zeitraum i», Vorjahr. In finanzieller Beziehung ivürde sich natürlich diese Minder einnahme der Produzenten für das Land sehr fühlbar machen. Die Preise wären schon jetzt um 2 bis 3 Pelos für den Ballen gestiegen: tn kurzer Zeit dürsten selbst minderwertige Sorten einen io hoben Preisstand er reichen, wie dieses seit vielen Jahren nicht der Fall war. Deutsch - amerikanische Handelsbeziehungen. DaS Geictz vom 26. Februar d. I. über die Handelsbeziehungen zu den Vcreiniaten Staaten von Amerika ermächligl den Bundesral, den Erzeug nissen der Vereinigten Staaten von Amerika dis zum 30. Juni 1907 ,n Deutschland diejeniacn Zollsätze zu gewähren, die durch die abgeschlossenen Zusatzverträge zu den Zoll-, Handels- und Schiffahrlsverträgen mit Bel gien, Italien, Oesterreich-Ungarn. Rußland, Rumänien, der Schweiz und Serbien diesen Ländern zugeftandcn sind. Dies Gesetz ist sosort in Krasl getreten. Was durch andere Verträge »um Beispiel mit Griechenland, Schweden, Bulgarien, später abgeschlossen ist oder, wie vorauSfichtlich mit Spanien, noch abgeschlossen werden wird, findet aut di« «inaesübrten Er zeugnisse von Amerika keine Anwendung, denn während diese» provisori schen Zustandes ist den Vereinigten Staaten nicht das Recht dcr Meistbegün stigung «ingeräumt. Dies ist wohl zu beachten. Was also Griechenland, Schweden und Bulgarien in dem mit ihnen bereits abgeschlossenen oder Spanien in dem noch ab,uschlleßenden Handels- und Zollvertrage besonder« eingerämnt ist, findet aus die Einfuhr von amerikanischen Erzruamssen kein« Anwendung. Mit den Vereinigten Staaten würde» mithin die vertrags mäßigen Sätze, die in dem Verkehr mit den zuletzt genannten Staaten „er- eindart find, und daneben di« autonomen Zollsätze tn Rnwenduna kommen für dlesenigen Waren, welche in den Handelsverträgen mit Griechenland, Schweden, Bulgarien und demnächst »m Spanien für dies« Staaten als gebundene Sätze lestgelegt sind. Die Zollbeamten haben es daher mit zweierlei vertragsmäßigen Zollsätzen, den unbeschränkten gegen über allen meistbegünstigten Staaten und den beschränkten gegenüber den Vereinigten Staalen von Amerika, soweit die mit den drei genannten Staa lei, verabredeten Zollsätze sür Amerika nicht ausgenommen find, und seiner mit den autonomen Zollsätzen, abgesehen noch von den besondere» Zoll- «uschlägcn sür Waren aus Portugal, Kanada und Haiti, zu tun. Bei ber amtlichen Zusertigung der Benachrichtigung durch die Zentralsinanzbedörden an die Zoilslcllen, in welcher das Gele» vom 26. Februar d, I. über die Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika mitgeterlt worden ist, ist die entsprechende Abänderung des Zolltarifs angeordnet wor den. Dies ist jedoch ein ziemlich komplizierte« Unlernpbmen. das sich natur gemäß auch aut das amtliche Warenverzeichnis erstrecken muß, und e» dürste wobl angebracht fein, daß «ine solche Abänderung nicht den einzelnen Zoll- stellcn überlassen, sondern durch die Zentralfinnnzbebörden oder dured den BimdeSrat angeordnet wird. Die« nicht meistbegünstigte Verhältnis Ame rikas zn einein Teil unserer Zollsätze bietet unS zum Beispiel «in« handels politische Waffe gegen die differenzierte Zollbebandlung des deutschen Zuckers in Amerika und gegen die »»günstige Art, wie der Wert der deutschen Exportartikel, insbesondere der Wollen- und Baunnvollcnbranche, sowie der Handschuhe »Iw. aus den sächsischen Jndustriebezirken in Amerika, wo be kanntlich Wertzölle bestehen, abgeschätzt wird. („B.^O") 3. Au,»st. vorm. Il Uhr 50 Mt». Ateuer: —. I Stt v S «« gg Russ-N «»/, e cim. Vvantir Mete» >l»vm»»t»»k vast, and Ohio sanoba vac 70!/,«Chic.-Milm. IN'/, Loulioillk 14» Nor>. Lom. Sh. 04'/, 7l-/. ««V» »5-/, 1°»/. 1-4!/. ,ia>. i- Sda-t red Debeer» «uldstcio, Sit« Itnto sd»/" »Uti«. »7
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