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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060804018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906080401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906080401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-04
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1906
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Frauendörsser unter anderem, daß bereu- em Proiekl sür " ' ^ '—" " ' " . .. ... - s ^8 >T"Z n den "r''g müsse em betrieb Uedergang der bayrischen Bahne» zum elektrischen 4 g sei Ueber die Ausnützung aller Wasserkräfte in Bayer« e ei» einheitliches großzügiges Proiekl durch einen Fach- mann allererste» Range» aujgenclli werden. Die Etienvahn- verwaltung könne hier nicht allein Vorgehen. Der Minister wies die Behauptung, daß zwischen Bayern und Württemberg in (Lljenbahnfrogen unfreundliche Beziehungen herrschten, zurück. Eisenbcchnaemeinschaften abzulchließen sei Bayern bereit, wenn sie Vorteile brächten, aber nicht auf Kosten der Selbständigkeit Bayerns. Die gestern von einem sozialdemokratischen Redner gemachte Bemerkung, Preußen sei ein sozialpolitisches Kamerun, bedauere «r tder Minister) ausS tiefste. Bayern habe in Berlin das größte Entgegenkommen gefunden, besonders bei der Frage der Mainkanalisation. Au einer Eisenbahngemein- Ichast mit Bayern habe Preußen kaum ein Bedürfnis. Bayern würde daraus nicht gleiche Vorteile erzielen wie Hessen: auch könne die bayrische Regierung sich nicht zu einer solchen Ent äußerung ihrer Selbständigkeit entschließen. Konstantinopel. Privatbriefen aus Pbilippopel zufolge lind dort Gerüchte verbreitet, daß die Bulgare» für den 6. August in Philippopel und anderen Orten allgemeine Angriffe gegen die Griechen vorbereiteten. IViackit» e,nackende Devekedeu befinde» lick, Seite 4.1 Frankfurt a. 2». lLchluß.) Kredit rio.80. Dt-konto 183,lv. Dre-dner Dank 157.90. Staatsbahn 144.LO Lombarden 34.LO. Laurahütte —. Uitgar. Gold —. Portugiesen —. Türkenloje —Still. Vart». (rr Uhr nachm.) Rente 97.52'/,. Italiener 102.30. Spanier 95,75 Reue Portugiesen —. -. Türken (uniftc. «„leihe) 98.70. Türk-nlole 147,2b. Otto. Mandant Ü44,—. StaatSdahn . Lombarden 176.—. Lehailptet. Part-. Produkten,narkr. Weizen per .'lugust 22.90. oer Nsvdr.-Februar 22.55. stetig. Spiritus per August 36,50. per Januar-April 40.—, ruhig. Rübäi ver August 85.50. per Fanuar-April 68.25, ruhig. London. (Getreldemarkr.i AilSitindtscher Weizen geringere Nachfrage bei willigeren Preisen, englischer Weizen fest. Amerikanischer Mais len der ziemlich gutem Geschäft, Donauer Mais nomineU unverändert. Amerik. Mehl träge bei maßlgem Geschäft, eng lisches Mehl träge bei mäßigem Geschäft. Gerste stetig. Haler fest Oertliches und Sächsisches. — D-cm Kommerzienrat und Württembergischc» Konsul Max Ar »hold in Dresden ist das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens verliehen worden. — Der Amtsrichter R a u l> in Leipzig wird vom 15. Sep tember ab an das Amtsgericht Dresden versetzt. — Die Wahl des Professors -Dr. Phil. W e i n m e i st e r in Tharandt zum Rektor der Forsi-Akademie für die Zeit vom l. November 1900 bis mit 31. Oktober 1907 ist bestätigt worden. — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Post- direktor Gut Wasser in Dresden das Ritterkreuz des öster reichischen Franz Josephs-Ordens annehme und trage und daß der Bahnhofsrestaurnteur Bürckner in Reichenbach i. B. den ihm vom Prinzen Eduard von Anhalt verliehenen Titel „Hof traiteur" annehme und führe. — Die Kreishauptmaiinschast Dresden hat dem Steuer mann bei der Sächsi'ch-Böhmiichen Dampnchinahrtsgeiellschast Richter in Krippen sür sie Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Elbe eine Geldbelobnung bewilligt. — An Herrn Dr Bolze, den scheidenden Senats- vräs identen beim Reichsgericht, ist aus den Kreisen der Patentanwälte folgendes Schreiben gerichtet worden: Seit kürzlich, zum allergrößten Bedauern der Patentanwalt'chast, bekannt wurde, Saß Sie. hochverehrter Herr Präsident, ent schlossen sind. Ihr äußerst mühevolles Amt niederzulcgen. kam unser tiefgefühlter Wunsch zum Ausdruck. Ihnen aus dem Kreist unseres Berussstandes aus das innigste zu danken sür die unausgesetzten und zahllosen Beweise Ihrer einflußreichen Maßnahmen, insbesondere um den Schutz des gewerblichen Eigentums zu einem gesicherten zu gestalten. Sie, Herr Präsi dent, und mit Ihnen der Hohe Senat, suhlten und zeigten wäh rend einer langen Periode wechselvoller Bemühungen, die dahingehen sollen, auch im Deutschen Reiche durch gesetzliche Besiiminungen leitend sür die Entwickelung von Industrie, Gewerbe und Handel zu werden, die volle Würdigung für die Wünsche zur Befriedigung der wachsenden Bedürfnisse, wie solche durch Fachgenossewchasten und deren Sachverständige, oft auch unter Hinweis auf mnstergältiae Sicherheiten in andere» Ländern, bei uns ersehnt werden. Sie, Herr Präsident, und der Hobe Senat haben uns den Blut erhalten und die Frendig- keit erhöht, erkennen zu suche», wie in bescheidenem Maße unsere berntStreue Arbeit fortgesetzt an jener hoben Ausgabe Mitwirken könne und milwirken muß. Die dankbarst llnlcr- serligten versprechen, in llebercinstiinmung mit einer großen Anzahl gleichgesinnter Patentanwälte, Ihr edles Beispiel als maßgebend zu erachten, und glaube», Ihrer unermüdlichen Teil nahme gewiß, durch rechtzeitige »nd ernste Erfüllung ihrer Pflichten dem verdienstvollsten Leiter ihres gemeinnützigen Wirkens, Ihnen, Herr Präsident, sür alle Zukunft versichern zu dürfen, daß sie den Beweis ihrer Hochschätznng sür Sie darin suchen, daß ne in lonaler Hingebung an der voraezeichneten Lönnig der segenwirkenden Ausgabe unausgesetzt sesthalten. — Der zweite Protestantische Kirchenbantag in. Dresden hat seinen Arbeitsvlan milgeteilt. Unter Leitung von Ober- konnstorialrat I). Dibelius und Geheimrat Professor Dr. Cor nelius Gurlitl sollen in den Sitzungen eine Anzahl Allge meinerer Fragen besprochen iverdcn, wie: die Kirche ini Stadt- bild: die Torikirche und der Friedhof. Die Erhaltung und die Erneuerung von Kirchen bezeichnen einen weiteren Ge dankenkreis, der bearbeitet werden soll. Dann ist die künst lerische Ausgestaltung des Raumes zu erörtern, sowie seine Aus stattung, also das kirchliche Knnstgewcrbe. Im Zusammenhang damit wird vermutlich Las Thema: „Kirche und Kunst" be handelt. Die heißesten Kämpfe werden aber voraussichtlich um die Fragen entbrennen, ob die Kanzel und etwa auch die Orgel snnt ihr natürlich auch die Sanaerbiihnes „achsial", d. h. im Eborraum, cnsiuliiellen sind, und ob stch die lutherische und die reformierte Kirche zu dieser Anordnuna verschieden stellen. Das Konsistorium hat cs übernommen, die deutschen Kirchenrcgicrungen einznladen, deren Mitwirkung bei den Be ratungen ja nur gewünscht werden kann. — Der Zentralverband deutscher Kanslcutc »nd Gewerk- treibender hat zu seiner am Sonntag in Dresden beginnenden und bis Mittwoch dauernden 19. ordentlichen Generalversammlung einen nmsangreichen Jahresbericht über sein Wirken und Streben ljercinsgrgeben. Darnach hat die große Mittelstands- Jnleressenvertretnng auch im verflossenen Geschäftsjahre ei» reiches Feld zu bearbeiten gehabt. In erster Linie galt diese Arbeit ent sprechend der Zusammensetzung und wirtschaftspolitischen Anschau ung des Zeiitrnlverbandes der Bekämpfung der Großbetriebe im Kleinhandel, gleichviel, ob dieselben vom Großkapital oder von Genossenschaften unterhalte» wurden. Tie Beunruhigung der Kreise der Verbandsrnitglieder fand ini vergangenen Winter durch absprechende und skeptische Urteile hoher RegiernngSbcamter in Preußen. Bayern. Sachsen und Brannschweig neue Nahrung und führte auch zu einem Protest gegen die Ausführungen des Ministerialdirektors Tr. Tbiel in einer Sitzung der Vereinigung für staatswissenschastliche Fortbildung in Berlin. Auch auf dem Gebiete der Bekämpfung der Bcamkcn-Konsumvereine und Wirt- schaftsverelnignugen war der Zentralverband tätig: er beabsichtigt, im Herbst eine Denkschrist auszuarbeiten, in der unter Bei bringung zweckentsprechenden, zum größten Teile bereits gesam melten Materials den Regierungen die schädlichen Wirkungen des Beaiiiten-Koilsumvkreinswesens vor Augen geführt und mittels eines Eventualantrages verlangt werden soll, daß die Konsum- vereinslager aus staatlichen und städtischen Gebäuden entfernt und de» Staats- und Gemeindebeamten untersagt werden soll, ein Vorstandsamt in Konsnmvereinen zu führen. Die preußische Regierung ist vom Zentralverbande ersucht worden, dem Beschlüsse des Landtages entsprechend, eine umfassende Enquete über die Lage des gewerblichen Mittelstandes zu veranstalten. Weiter spncht der Bericht ausführlich über die Bekämpfung der Konsum- Vereine durch Steuern und sagt dabei in bezug ans Sachsen: „Den gleichen ablehnenden Standpunkt nimmt die sächsische Regierung leider zu dem von der Zweiten Kammer zum Beschluß erhobenen Anträge des konservativen Abg. Dr. Spieß-Pirna, die Besteuerung der großkapitalistischen Delailbetriebe auf Grund eines Landesgeietzes herbeizuführen, rin. . . . An dieser Stelle nehmen wir gern Gelegenheit, Herrn Iustizrat Dr. Spieß .... unseren Tank anszndrücken." In Ergänzung einer früheren Ein frühe! der Zentralverband einer Eingabe des Verbandes rvereme Deutschlands um ein« Verschärfung deS Besetze- über den unlauteren Wettbewerb und um Einbeziehung de> Kampfe- argen das AuSverkanfsunwesen in dieses Gesetz geschlossen. Weiter erstrebt der Verband die Schaffung gäbe hnt si der Rabatts Unsall-BerusSgenonenlchait sür Detailbrtriebe und eine de- veralteten Nahmngsmittelaesrtzrs Auch eine Eingabe kämpfung des unlauteren Wettbewerbs in« Pnckrn der nd gemacht. Mehreren au» )ü»ichen Rechnung tragend, die Zentrale für Spin Kl öpirituS- > Ersuchen, eine dem Kleinhandel günstigere erbälintsse herbrtzusildrrn dndurch, daß der ^gesetzt, jedenfalls aber der Abstand zwischen vorgrschriebenrn Einkauss- und VerknnsS- » Prozent, also um 3 Pfg. für daS Liter. Ob diese Wünsche berücksichtigt werden, will —Mrmiachil nocy abwarten. Genieiiisam mit dem Verband« Deutscher Kewrrbevereine machte der Zentralvrrband Deutscher eigenen Unsnll Reform de- ve zur BMgchftmg, Konservendosen bat der Zentralverbond seinem Mitgliederkreise geäußerten Wünl wandte sich der Zentralverband an die Verwertung niit dem Regelung der PreiSve. Verkaufspreis deraufgesrtzt. j den dem Kleinhändler vorgesi preisen mindestens um 10 erweitert werbe. . . . „ man zunächst noch abwarten. Gemeinsam mit dem Verband« cher Gewerbevereine machte der Zentralvrrband Denl Kanflriite und Äewerbtrrtbender eine Eingabe um Einführung vo» 250 und 125 Grammstücken, welche gegenwärtig noch beim Reichs tage liegt. Hinsichtlich der ReichSsinanzreform. durch die sich auch der Kleinhandel und die Gewerbtreibendrn in ihren Interessen bedroht sehen, unternahm die Zentralverbandsleitung einen Protest gegen die Ärnppe der sogenannten VerkehrSsteuern. Einer Eingabe zur Persoiientarisrefvri» bringt der VeibandSvorstand wenig Hoffnung nuf Erfolg entgegen. Weitere Petitionen deS Verbandes beziehen sich auf die Abänderung der KoiikurSordiimig und die Mittagspause der Angestellten und zwar wird in letztgenannter Hinsicht eine Aenderiing der einschlageiiden Bestimmung nach der Richtung ge wünscht, daß den Gehilfen und Lehrlinge», die ihre Hauptmahl zeit außerhalb des die Verkaufsstelle enthaltenden Gebäudes eln- nehnie». jedoch zur häuslichen Äenicluschaft des Prinzipals ge hören, eine angemessene Mittagszeit eingeräumt wird. Man halt die vom Gesetz festgesetzte Pause von niindrstens anderthalb Stun den als für derartige Fälle zu reichlich bemessen. Unbeschadet aller dieser vom Zentralverbande verfolgten Ziele zur Förderung der Interesse» des Kleinhandels und Gewerbes und zur Beseiti gung von Mißständen in Handel und Gewerbe, haben die einzel nen Mitglieder vielfach den Weg der Selbsthilfe betreten. Die organisierte Nabattgewähr ist fortgesetzt ausaebaut und der Zu sammenschluß zum gemeinschaftlichen Einkäufe erweitert worden. Auch die früher auf genossenschaftlicher Organisation der Klein händler beruhende Zuckerraffiiierie Barby ist als Aktienunter nehmen dem Kleinhandel erhalten worden. Im übrigen bereitet der Zentralverband eine eigene Sterbckasse vor. Die agitatorische und geschäftliche Arbeit der Verbandsleitnng war eine sehr große, was schon damit begründet ist. daß der Zentralverband gegen wärtig 9 große Landes- und Provinzialverbände mit 201 Ver einen, sowie 51 Einzelvereine und insgesamt 17 000 Mitglieder in seinen Rethen zählt. Die Beratungen des Verbandstages sind ans Montag und Dienstag verteilt. — Tie Hau pt st eile Deutscher Arbeitgeber verbände teilt in einem an ihre Mitglieder gerichteten Ruildichrciben mit, daß am 23. Juni d. I. unter der Leitung der Hauplslelle ein Schutzverdand argen Streikschäden gegründet worden ist, der den einzelnen Verbänden im Falle der Zahlung von Streikentschädigimg an ihre Mitglieder eine Rückocckung bietet. Die Hauvtstette richtet deshalb an ihre Verbände die Aufforderung, sich, soweit dies noch nicht geschehen ist, diesem Schutzvcrbande anzuschließen. In demselben Rundschreiben weist die Hauptstelle darauf hin, daß unter den Ausständen, mit denen sie sich in der letzten Zeit zu beschäftigen gehabt habe, leider auch solche vertreten gewesen seien, in denen die Arbeit geber nach versuchtem kurzen Widerstande zum 'Nachgeben ge zwungen waren und Mar deshalb, weil sie es in eigennütziger Weise sür möglich erachtet hatten, an Arbeitszeiten sestzuhalten, die von ihren Gemerbsgenossen als zu lang erachtet und daher freiwillig gekürzt worden sind, oder weil sie eine der allgemeinen Wirlschaflsigge und den Zeilverhältnissen entsprechende Aus besserung der oon ihnen gezahlten niedrigen Löhne unterlassen hatten. „Ein derartiges Verhalten", so führt das Rundschreiben aus, „entspricht nicht der Stellung des Arbeitgebers, wie sie in der Haupislelle gedacht ist. Für die Organisation der Arbeit geber zum Widerstande gegen die unberechtigten Angriffe der Arbeiter und ihrer Organisationen ist eine der grundlegenden Voraussttzungen. daß der Arbeitgeber aus freiem Willen sein Möglichstes tut, um seine Arbeiter, den maßgebenden Verhält nissen entsprechend, in loyaler Weise zu befriedigen. Vor allem muß der Arbeitgeber alles vermeiden, was geeignet sein könnte, ihn den Arbeitern gegenüber ins Unrecht zu setzen: denn sonst und Vorkommnisse, wie die hier in Rede stehenden, unvermeid lich." Die Hauptstelle nimmt deshalb Veranlassung, an die Vorstände der angcschlossenen Arbeitgeberverbände die dringende Bille zu richten, darüber zu wachen, daß von ihren Mitgliedern die Arbeitsbedingungen jeder Art nach Maßgabe der gegen wärtigen allgemeinen Verhältnisse in einwandsfreier Weise fcst- geslelll werden. 'Nur wenn dies überall und im vollen Umfange geschehe, 'werde sich im gegebenen Falle die volle Kraft der Organisation der Arbeitgeber wirkungsvoll betätigen können: sie müsse und werde überall und unbedingt ver'agcn, wo das Unrecht sich aus der Seile der Arbeitgeber befinde. — Die Frage deS Ofscnhaltcns der Schaufenster an Sonn- nnd Festtagen außerhalb der Verkaufszeit ist. in den letzten Jahren in fast allen Bundesstaaten des Deutschen Reiches, in denen ein diesbezügliches Verbot besteht oder bestanden hat, Gegenstand vielfacher Erörterungen gewesen, und nur mit ge ringen Ausnahmen sind die Vertretungen des Handels und der Gewerbe für die Aushebung dieses Verbotes errwetreten unter Berufung auf die ver'chiedenartigsten Gründe. So habe z. B. obwohl sie keine Sc all ein« .chuld daran hatten, daß die Waren aus diese Weise zum Vorschein kamen, in Strafe genommen worden seien. Des weiteren ist darauf hingewiesen worden, daß die Arbeiter, die kleinen Beamten und die Landbewohner meist nur an den Sonntagen Zeit haben, um die Auslagen in den Geschäflsläden zu besichtigen und eine Auswahl zu treffen. Namentlich die Landbewohner seien daran gewöhnt, ihren Bedarf an Bekleidungs-Gegenständen vom Hausierer zu kaufen, wofür die fortwährend sich mehrenden Klagen über das Ueber- bandnehmen des Hausierhandels ein deutlicher Beweis seien. Wenn nun durch Aushebung des in Frage kommenden Ver botes den Landbewohnern Gelegenheit gegeben werde, die aus- gelcgten Wären in Ruhe und Muße zu besichtigen, so werden sie unwillkürlich Vergleiche mit denjenigen Waren, die ihnen im heimatlichen Dorfe von den Hausierern angeboten werden, ziehen, und die Folge davon werde sein, daß sie in. Zukunft die Stadt zu einer Zeit aufsuchen werden, wo auch die Verkauss- läden geöffnet seien. Andererseits sind aber auch mehrfach Be denken gegen die Aufhebung dieses Verbotes laut geworden. So haben namentlich die Behörden, die über derartige Ge suche zu entscheiden batten, die Aushebung des Verbots im Hinblick daraus abgelehnt, daß ein Bedürfnis,, der Bevölkerung auch zu einer Zeit, wo gar kein Kauf stattfinden könne, die Besichtigung der Waren zu ermöglichen, gar nicht vorliege. . _ . - ' ' " ad- als die Verkaufszeit an den Sonn- und Festtagen gerade in die besonders verkehrsreichen Mittagsstunden falle. Ferner entspreche es ganz dem Grundgedanken der Verordnung, nach der an Sonn- und Festtagen im allgemeinen das Ruhen des Geschäftsbetriebes auch äußerlich zum Vorschein kommen solle, wenn die Schaufenster geschlossen oder wenigstens verhängt werden. Zudem müsse die Aufhebung der Verordnung not wendig die Sonntagsruhe beeinträchtigen, denn es sei klar, daß die infolge des unbeschränkten Osfenhaltens der Schau fenster notwendig werdende Bewachung und Beleuchtung der- selben jedenfalls in einem großen Teile der Berkaufsgeschäste nicht durchgeführt werden könne, ohne daß den Inhabern, ihren Angehörigen oder Angestellten besondere Derktagsarbeiten dar aus erwachsen. Wenn auch vielleicht die meisten Geschäfts leute gern bereit feien, sich diesen Arbeiten zu unterziehen, weil ue die als besonders wirksatn- erachtete Schausenster- Anpreisung auch an den Sonn- und Festtagen ungekürzt aus zuüben wünschen, so werde dock zweifellos eine große Anzahl non Kleingewerbetreibenden diesen Wunsch nicht teilen, sondern lieber eine uneingeschränkte Sonntagsruhe genießen wollen. In der letzten Zeit sind nun wiederholt, selbst aus den Kreisen der Handel- und Gewerbetreibenden im Königreiche Sachsen, Wünsche laut geworden, und auch dem Rate zu Dresden sind solche unterbreitet worden, die dahin gehen, daß die strengen Bestimmungen über daS Geschlossenbalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen außerhalb der Verkaufszeit den Zeit- Verhältnissen entsprechend abgeändert werden. Diese Wünsche sind damit begründet worden, daß die gegenwärtig noch gelten- öeletze vom 10. rseptemder U5/V, »» rthalten se>en. also au- einer Zeit stlichen Verhältnisse Sachsen- und wärtigc merz«» den Bestimmungen in dem Geset Sonntagsstier vetressend, entbal stammen, in der die geschäftlichen ^ „ namentlich z. B. Dresdens bei weitem noch nicht dieaegeawäriiöe Bedeutung gehabt haben. Bekanntlich batte der Sttit seiner»«! in Erwägung gezogen, der Ständeversauimluiia de- Königreichs Sachsen ein« Eingabe, betreffend die Aufhebung diese» ver- ootS, zu unterbreiten und hatte auch die Geweroekamm«, um gutachtliche Aussprache über diese Frage ersucht Di« Kammer n>ar -er Meinung, daß das Ossenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen außerhalb der Berkausszeit in der Stadt Dresden zurzeit nicht zu befürworten sei und sprach sich schließ- lieh dahin au-, baß die Regelung dieser Angelegenheit aus h>« einzelnen Gemeindeverwaltungen, von denen me örtlichen ver- hälrnisse am besten berücksichtigt werden können, übertragen wird. — Ueber die Zeugmetsteveibahn in Dre-den-Albertftabt schreibt der ..Kämcrad": »kurz nach Fertigstellung der Proviant- Magazine und der Garnisonbäckerei in dem neuen Sol-aten- viertel Dresdens, der Albertstadt, «rkiclten diese Anlagen ein günstig gelegenes, in die Staatsbahnlinie Görlitz—Dresden in nächster Stäbe der «roßen Heerstraße einmünhendes ZweiagleiS. Aus diesem wurden nunmehr alltäglich mittels besonderer lieber- gabezüge zahlreiche Wagenladungen mit Getreide. Mehl, «trotz. Kohlen und andere HeereSbedarssartikel der Militär- Verwaltung zugesührt, die umgekehrt die entleerten Wagen, ferner Kommißbrot aus der Garnisonbäckerei. Erzeugnme der Artilleriewerkstättcn usw. auf demselben Wege zur Weiter beförderung über die Dresdner Bahnhöfe leitete. Der Umbau der Dresdner Bahnhöfe, namentlich der in Neustadt, gab der Militärverwaltung willkommene Gelegenheit, jene Zwerggleis- anlage zweckentsprechend zu erweitern. Einmal wurde es Be dürfnis, die Anlage direkt in den Bereich der Artilleriewerk, slätten und des LaboraloriumS hineinzuführen, »um andern erforderte die geplante Verlegung der Garnisonmüyle au- dem Plauenschen Grunde in die Albertstadt an sich eine Verlängerung des «Zwciggleifes. Die Veränderung wurde einoeleitet durch die Verlegung der Königsbrücker Landstraße und deren Ueber- führung über den Bahnkörper der Linie Görlitz—Dresden in der Nähe des Kavallerie-Exerzierplatzes. Bisher bildete die Chaussee hier einen sogenannten Niveauübcrgaiig. Jetzt führt der der Zweiggleisaiilage dienende Schienenstrang, neben den Staatsbahngleisen laufend, unter der Straßenbrücke hinweg zunächst in ein weit vorgeschobenes Sackgleis auf Klodscher Flur, von welchem aus besondere Gleise in südlicher Richtung eine direkte Verbindung mit den Artilleriewerkstätten und dem Laboratorium Herstellen. Diese mene, am 24. September 1901 eröffnet« normalspurige Zweiggleisanlag« ist die sogenannte Zeugmeistereibcihn. Sie wird werktäglich von vier Üeberaabe- züaen in der Richtung Drcsden-Friedrichstadt—Dresden-Neu stadt und umgekehrt bedient. Die ganze Strecke ist 8.5 Kilo meter lang lfruher bis zum Provianthos 5.1 Kilometer) und er fordert eine Fahrzeit von R bis 31 Minuten bei einer Ge- ichwindigkeit von 20 bis 22 Kilometer in der Stunde. Die Steigung beträgt 1 : 100. Vom Provianthof. der,als Zwischen station gilt, bis zur Zeugmeisterei lEndstation) werden stchs Minuten Fahrzeit gerechnet. Bis zum eigentlichen Anfang der Zeugmeisterei-Gleise erfolgt der Betrieb ausschließlich durch die Staalsbahiiverwastuny. Auf einer weiteren Entsernii-ng von 200 Meter der Zeugmeistercibahn findet gemischter Betrieb sür Staatsbahnmaschinen und Maschinen der, Militärverwal tung statt, und zwar stelle an der Grenze Züge durch einen B men und aus Her Reststrecke der Zeugnreistereibahn mittels einer feuerlosen Lokomotive weiterbefördert. Die Einstellung einer wichen, von der Koppelschen Fabrik für Fcldeisenbahnen und Kleinbahnen erbauten Maschine ergab sich aus der Not wendigkeit, die Verwendung von Lokomotiven auch an Orten zu ermöglichen, wo Rauch. Ruß und Fmikenflug, vor allem auch jede Explosionsgefahr, unbedingt ausgeschlossen sein muß. Und dies trifft für den Bereich der Dresdner Zeugmeistereibahn mit der unmittelbaren Nähe der Munitionsfabrik und der Pulvermagazine völlig zu. Bei diesen Lokomotiven, die weder Feuerbüchsen, noch Heizrohr, noch Schornstein besitzen, wird der Wasserinhalt des Kessels von stehender Kesselanlage aus durch einströmenden- Dampf erhitzt und damit ein Druck von 9 bis 10 Atmosphären erzeugt. Da derselbe aber durch die Arbeitsleistung allmählich abnimmt und die Lokomotive nur bei einem Druck von mindestsns zwei Atmosphären zu arbeiten vermag, macht sich von Zeit zu Zeit die Rückkehr der Lokomotive zur siess ela »läge zwecks Neuaufnahme von Wärme erforderlich, was allerdings ihre Leistuilgssähigkeit etwas beeinträchtigt. In der Hauptsache geschieht die Erhitzung des Kesselwassers sür die feueriosc Lokomotive in der an der Königsbrücker Straße ge legenen elektrischen Zentrale der Militärverwaltung durch überschüssigen Dampf, der 110 Hitzegrade aufweist, was den Vorgang natürlich sehr beschleunigt. Die Lokomotive k>aim dann 4 bis 6 Stunden zum Rangieren benützt werden. Um einem Nachlassen der Dampfspannung während des Rangierens auf der Strecke zu begegnen, hat man noch bei zwei anderen Militär-Etablissements, die an der Bahn liegest und Dampf kesselanlage haben, Anschlüsse zur Erhitzung des Wassers in ver Lokomotive vorgesehen. Die Unkosten für den Betrieb sind somit verhältnismäßig gering. Die längste Strecke der Zeugmeisterei- bahn reicht bis an die Arsenal-Hauptgebäude herein, außer dem zweigen von ihr noch drei Flügelgleise ab. Aus dieser Gleisanlage entwickelt sich also zwischen dem Artilleriedepot, den Artilleriewerkstätten. dem Traindepot, der Munitionsfabrik, der Geschoßfabrik und der elektrischen Zentrale alltäglich «in ziemlich lebhafter Rangierverkehr, der sich dann außerhalo der Waaennbergangsstelle über die Proviantgleise und im Anschluß an die Staatsbahnlinie Görlitz—Dresden als regelrechter Ziras- verkehr fortsetzt. Wagenladungen für die übrigen Mnitar- dienststellen werden am Provianthofe abgesetzt. Abgesehen von der ununterbrochenen Zufuhr von Getreide, Futtermitteln und Kohlen, steigert sich der Betrieb auf der gesamten Zweiggleis anlage nebst Zeugmeistereibahn namentlich zur Manöverzeit. Tie Zengmcistereibahn ist Eigentum des Militärfiskus. Jeden falls ist sie ein interessanter Bestandteil der großartigen Soldatenstadt, die vermöae ihrer konzentrierten Lage, ihrer Ausdehnung, ilirer vortcilhasten architektonischen Erscheinung, ihrer ausgezeichneten hygienischen Verhältnisse und ihrer land schaftlichen Schönheiten noch immer ihresgleichen sucht. — Manöderpost. Die bctborstehenden militärischen Herbst- Übungen veranlassen- di.e Postverwaltung wieder, griff die Wichtigkeit der Anwendung richtiger und deutlicher Aufschriften bei den Manöver-Postsenblingei, hinzuweilen. Zur genauen Auf schrift gehört der Familienname, womöglich auch der Vorname, der Dienstgrad und der Truppenteil lNegimeut, Bataillon. Kom pagnie. Eskadron, Batterie, Kolonne usw.i und für gewöhnlich der ständige Garnisonort. Unter anderem ist der Zusatz „oder nachniseiiden" zu machen. Die Angabe eines Marschguartkers empfiehlt sich nur dann, wenn es genau bekannt und >v«»n voraus,nsehen ist, daß die Sendung so zeitig an dem angegebenen Bestimmungsort eintreffen wird, daß sie vor dem Weitermarsche in Empfang genommen werden kann und wenn die Abholung von der Post auch mit Sicherheit zu erwarten ist. Da der Stab des Regiments und die einzelnen Bataillone usw. Ihre Postsachen in vielen Fällen bei verschiedenen Postnnstalten in Empfang nehmen, re genaue und richtige Aufschrift bei de» a» hteten Manöver-Postsendungen ebenso wie bei den Durchs mangelhafte oder ^ungenaue Än- virrrn so ist eine genaue und rr richteten Manöver-Posts« enouugen unentbehrlich, ertlgnng der Aufschriften wird die Urberkuiift der Sendungen oft ehr erheblich verzögert. Zur Vermeidung von Auslassungen ln >er Aufschrift und zur Erhöhung der Deutlichkeit empfiehlt sich die Verwendung von Briefumschlägen mit entsprechendem Vor druck. — Am Donnerstag, abends 8 Uhr. fand im Restaurant „Kneift" die 3. allgemeine Bertretersitzung de-Sedanseier- Ausschusses unter dem Vorsitz des Herrn Stadtverordneten Leitung des FestkommerseS hat Dr. Hopf übernommen, welcher auch das offizielle „Hoch" auf Kaiser und König ausbringcn wird. Weiter werden sprechen die Herren OoerpostaWent Fleischer über: „Das Vaterland". Rektor Professor Dr. Giesing über: „Heer und Flotte", Schriftsteller MiillerTPovritz üoer: „Deutsche Einigkeit und endlich Stadtschulrat Prmessor Dr. Lyon über: „Deutsche Frauen und Mädchen", Der Vorsitzende. Dr. med. Hopf, stellt« fest, daß auch von einzelne» Militär- vereinen «ine regere Teilnahme zugesagt worden ist, Venn sich
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