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- 712 - Allerlei für die Lra«en»elt. DaSKamöbia ntenki nd. Erzählung Marietta von Markovics. tNochbruck verboten.) .Sir lieht iehr hübsch a«S! Wie ein wächserner Engel! Kommt Ar mij mir? Ich mochte dies« Maiblumen «er sie streuen!" Ich zauberte. Näama -ette mir. seit ich vom Nevvenfieber ae- nesen. jeden Spaziergana ohne ihre oder unserer alten Susanne Begleitung unter- last, auch sühlte ich mich nicht ganz wohl. Aber da kam Medizinalral Liirdenhellers Diener mit einem Veilchenkissen über die Straße und meine Gespielinnen, mit denen ich die Kirche besucht hatte, rissen mich die Treppe mit hinaus und che ich noch recht zu denken vermochte, stand ich oben aus dem blontkgescheuerten Flur. der mit seinem weiten Sande und Tannenreisia bestreut nmr Aus einer Erhöhung stand ein weißer, "slanker Sarg. Er war über nnd über mit lumen bedeckt. Sechs proste silberne en Kandelaber mit dicken, weihen 4. «»gaben ihn und der Zugwind trieb ihre veiblichen Lichter und den lich entwickelnden schwarzen Rauch nach allen Richtungen. Ick, Katt« ms Kind immer Furcht vor allem Un faßbaren. Mpstischen — unüberwindbare Scheu vor der starren Maske des Todes — u»d so aalt auch mein erster Blick nicht der Leiche, -di« man hier gebettet. Mein Auge hastete an den Kreis Neugieriger, meist Frauen und Kinder, vorüber durch die ossene Tür eines gut »nd sehr wohnlich cingerjch. teten Himmers, das leer schien — aber auch durch die nächste, halbgeöffnete. und mit weihen, faltigen Mullgardinen verhängte Glastür vermochte ich zu sehen. Ich er- schauerte. Neben dieser Glastür, aus einem altmodischen Ledersessel, mit dem Kopf an di« massiven Pfosten gelehnt, sah eine große, überaus hagere Frau, deren schweres schwarzes Wollenkleid ettvas gesuckil Ein- saches im Schnitt und deren glallgestricheiie Haarscheitel etwas Puritanisches an sich hatten,— hart und kalt. Wir Kinder kannten diese Frau mit dem strengen, sinstercn Antlitz, in dem die graugrünen Augen pintz- lich aufblitzen konnten, wenn wir sröhtich. oft lachend und singend, den Heimweg aus der Schule antraten. Sie sah gewöhnlich in ihrem Erker am Fenster und beobachtete ,n ihrem Reflexspieael die ganze Gasse. Diese Frau war die Witwe des verstorbenen Bürgermeisters Camilla von Södermann, lund. Wie sie jetzt so daiah. das harte, weihe Gesicht von einer großen schwarzen Florhaube eingcrabmt und vor sich h,n- starrend, schien es säst, als wünsche sie von den Leuten gesehen zu werden. Wenigstens glaubte ihr aber niemand, dah sie Trauer empfinden könne. Die dicke Pächter»? des Milchgeschäftes an der Ecke der Rosmarin- straße, ihren achtjährigen Buben an der Hand sesthaltend, flüsterte einer jungen Wäscherin, ihrer Korridor-Nachbarin, zu: „Da — schauen Sie nur. Margareth, wie die böse Sieben, die Sölwrwannskund, tul, als ginge es ihr nahe — imd dochtzat sie. sie allein, das arme Wesen, dah da nun so stillliegt, säst zu Tode gequält." „Io, zu Tode gequält! slüslerten rings die Um stehenden und trotz des warmen MaitageS, es war ein Sonntag, schien es, als ginge ein eisiger Hauch durch die Versammlung. Und jetzt endlich streifte mein Blick die Leiche — seltsam — ich konnie ihn nicht mehr abwcnden. Auch die junge Ent- ichlaienc hatten wir alle gekannt. Es war Seelchen— Liebseelchen, die Tochter eines armen Theatcrdirektors vom Rheinlande, das gutherzige, sanfte Liebseelchen — die Nichte der Bürgermcisters-Witme non Södermannlund. Den zarten Kops erhöht, aus einem weihen AttaSlissen. das der Verein junger Mädchen „Springslowers" gewidmet, in ein einfaches weihe» Gewand gekleidet, die durchsichtig schmalen Hände um ein Elsenbein-Kruzisir gejchluuoen. lag das arme, geduldige Liebseelchen. mit ihren blauen gebrochenen, nun geschlossenen Augen. Cs war dasselbe sanfte, sühe Ge- ftchtckien, das uns Kindern und jedermann stets freundlich zugclächclt, die seine griechi sche Nase mit den kühngeichwungenen Fiüaeln. — der zarte kleine, jetzt, ach, so bleiche Mund. Aber etwas Verklärtes um- gab das Haupt — etwas, das wir an Lieb- welchen nicht kannten: den matten Gold- schimmer der Haarwellen, die lang und sessellos über die Schüller» sielen und säst bis zum Knie der zarten Figur herabrcich- ten. Auch die Milchhändlerin sprach von der köstlichen Fülle des Haares. „Und das hat die Alte, die Södermannluno, gedul det?" Margarethe Selling sah sich scheu nach der Genannten um. (Fortsetzung folgt.s Blumen im Zimmer. Entfernt die Blumen doch aus meinem Zimmer!. Sie machen schwül, so icltsam schwül die Lust! Erinn'rung weckt mit jedem Tag ihr Schimmer, Erinn'rung weckt mit jeder Nacht ihr Dust. Im Zimmer sah ich solche Blumen blühen Ami Tag. der höchste Wonne mir gebracht: Doch noch am Abend muht' ich weilerziehen. Der Blumen Hab' ich nimmermehr gedacht! Nun schwebt ihr Dust mir plötzlich durch die Räume Und zaubert licht und rein, als wär's zum Hohn. Verlor'nes Glück in meine düster» Träume, Und weinend scheide ich im Traum davon. Entfernt die Blumen doch aus meinem Zimmer, Daß ich nicht jede Nacht des Glückes Grnh jJm Blumenduft empfange und nicht immer Aufs neue davon Abschied wehmen muß. I Theodora Hering. rckelnMe «tiliM «kiM Gegründet 18SV Erscheint H tSglich W«. 1V8 Sonnabend, den 4. August. >r>oiz Am Hranzosenstcin. Original-Roman von Erich Ebenstein. (i. Forllktzung.» tNachdruck verboten l Kaum alte er das Haus zum „Hl Florian" verlassen, als die Wirtin >n die Stube.stürzte, wo ihre Schwägerin, die alte Na»,,. eben Kartoffeln ichälic. „Nandl." schrie sie aufgeregt, „setzt hell' Dir vor, grad lii ocr iungc Paul heuvgckommcn, uvo er weitz kein Wort von allem, was der 'Alle ui Winkel getrieben Hai. Nicht mol. da er die Villa gebaut hol, hat der Haus gcwußi!" , Die Nandl ließ das Messer solle» vor Erstaunen. Dann schulte!^ sie bcdäwi'-. den Kopf. „Na, da mird's lustig werden in WialeÜ Dem Alien sein Gciichi mos': ich bloß sehen, wen» der Junge ihn nagt, ernster er o„ e st ela zu alle.» genommen l DBah, fei nur damit still, lonft stecken sie Dieb noch ein dann wo wirs er's denn haben'? Verdient halt! Ter versteht'» doch!" „Hal-aha! Verdient!" Tic Alte »wer vor sich hin. „Mühl' rein ein Hczenuieistcr sein! 'Na. nur tau» s >c> rcchi icin Wern . ihm die Leute glauben, und der Hans auch —" Sie begann wieder Karlasseln zu schäle», während die Notenaucrin sieh in die Stube zurück begab, um oic große Neuig keit mit ihren Gästen weiter zu besprechen 2. Kapitei Fräulein Barbara Paur, eine Cousine des alten Paur, welche ihm nach dein Tode seiner Frau die Wirlichail sührlc, staub eben un Speisezimmer und rieb mil einem Ledcrlappc» die runden, wem grünen Butzenscheiben der Kredenz b.ar.l. ole Han» lest» «ilttral. „Bill Tu'», Thomas?" srug sic ihn. ohne sich u.n.,ii'uer.üc», in der Mein»»-., es sei der Hausknecht. Ta antwortete eine riere Männer»»»me. o-e >,» -rcmd »ne. doch zugleich bekannt erschien: „Nein. Taute Barbara — ich bin's, der Hans!" S - suhr lählings herum und griff mit zitternden Hände» a» ihre Spüunho'ube, als iian." diele im Bcgriss,. ihr vor Schreck am- und davon.',«stiegen. „Fe u- Jesus .^an:-. Tu? Und >o aus einmal —" siaiiimclic sie. „und nur haben Tis, erst in ecl». Tagen er wartet. und setzt ist das Haus »ich! einmal geputzt, und gebacken habe ic» auch noch nichts zum Willkomm!" Er lchlaiig lachend oic Arme um ihre durstige Gestalt und küßte sie herzhaft aui die runzligen Wangen. „Wenn'-» weiter kein Unglück gibt. Tante, dann >>,'s 'chon a: Und jetzt tage mir mal „Grus, Galt" und laß T'ck, de, Licht bc ehcn —" Er zog gegen das Fenster und ritz diel» ei» wenig univir'cki au» „So — das verdammte Km» Modezeug macht'S sa dunkel hier,wie in einem Keller —" „Bub — aber Bub! Wenn er das,horte" Er ist so, stolz aus die alldeutsche» Fenster — nichi einmal die Hcrzog.- haben so.aas!" „Weil sie viel zu gc'ckeit sind, um die liebe Sonne auszuiperren. Ur. Dir, Tonte. Barbara, gefällt oas -wirklich?" Sie tot, als höre >ste jeine Worte inchl. blickic ihn still mit feuchten Augen an und strich dann scheu liebkosend an 'einem blonden Ban herab „Ja, ober Bub — Tu bist so schier nimmer zu kennen — bist ein ganzer Mann geworden!" „Das Höste ich' Sein Blick forschte plötzlich unruhig in dem gute», alten Gesicht Barbaras. „Wo »' der Vater?" Sic schrak zusammen und sagte daun rascg: „Mein Go», wie wird er böse sein, daß Du jo unangemeldet kommst! T» mußt nur wistcu. dah er Deine Heim kehr ganz großartig leiern wollte — mit Musik und Beleuchtung und Ballerschieß, a und weiß Gott womit sonst noch! Und nun ist er heule früh nach Graz geiahrei: und will erst übermorgen zurückkommen —" Hans tat einen tiefen Atemzug. ,-So — er ist soll —" „Ach sa leider! lind dos wird was Schönes werden, wenn er zurückkomml — ach Galt, ach Go» —" „M'r scheint gar, Du hast Angst vor ihm?" 'Barbara senkte den Kops. ,:Ia — ein bißchen schon. Jeder hat Angst vor ihm." „Uwsinn — Valcr war doch nie ein Tvrann! Immer lo still und gemessen —" „Das schon. Aber seit er soviel Geld Hai und gar die Herzog/ vor ihm Respekt haben, weißt Du, da hat er sich recht verändert — so. sa. Tu kannst s schon glauben, und wenn jetzt aus all den Festlichkeiten nichts werden soll, mit denen er den Herzogs hat imponieren wollen —" „Immer die Herzogs!" unterbrach sie Han: ungeduldig, „was gehen uns denn die an?" Barbara sah ihren Neffen betroffen an. „Ja, freilich — Du bist ko lange sor: aewefen," sagte sie daun nickend, „erst in der Realschule und dann auf Reisen — da Vetter Iie KeilMs «Ii» MiiiiiillWiMiizclieii: Ich wasche mich nur noch mit kelerinen, imprägnierte wetterfeste Stoffe mtt abknöpfbarer Kapuze. Höchst Prak tische, hondfrei« Form und unent behrlich für Reffen und Touren. Für Herr«« in jeder Gröffe und Stärk«, gär Knaben «. jnnge Leute jede« Alters. Für Da«e» und junge Mäd> che« jeder Figur. k»x!. KM-klM für Herren u. Knabe« zu ollen Preisen. Nr « Lünlg ck»d-8tr. Nr «- F W.lixl. 8sel>8. 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