Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011228014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901122801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901122801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-28
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1. vorsitzrnde. Herr Keck, mit der Mitthrilung ein, daß der Pr», ist die AmtSbauptmanuschast nicht verpflichtet. «inen solchen Nach ttektor de» Vereint. Ezc Frhr. v. Niethammer, in Folge einet in i ioeit zuvcrlangen, sie ist aber berechtigt, dies zu lhun und von der Aamilie mirrwanet emgetretenen Trouerfoll» den »ugesaatcn Resein Rechte hat si^Äeb rwanei emgeiretenen Trauer,.,US den zugelaak f nicht auSsuhrei, könne: er entbot dafür herrlichen n«n Gruß. Im Weiteren faßte Redner seine das Heine» der Gäste und LLS° ^..... Ausführung« u, dem Tank ß Mitglieder und der Bitte um rege Belhnligung an der Gaben lottene. deren Reinertrag zur Verstärkung des Fond« der Luitpold- ktistung bezw. jur Unterstützung bedürftiger Landsleute dient, zu sammen. Rechts und links von groben strahlenden Lichterbäumeil flantirt, ermahnte er di« Landsleute, während stimmungsvolle Klänge der Zither auS de», Hintergründe hervorlönten. der engeren Helmath zu gedenken, und brachte dem Bayerlande ein kräftiacü Hoch. Angesichts dcS wohlthütigen Zwecks wurden dir nicht wenigen Loos«- der Vaarenlotterie eifrig begehrt, sodah der Verein eine erfreuliche Einnaome erzielte. Von dem Concert. da» auch Gelan^Soorträge de» Schaum sche» Dresdner Männer-OuartettS leiteten Fansarenmariche aus altdeutschen Herolds- enchir», rrircien j. .... trompeten zu einem Ball über. — Die Lbrtstbaumfeier de- BereinS Dre«dnerHandelS- leute Nndrt heut« von Nachmittag» 4 Uhr an Im Etablissement Lalltiau»" lBautzner Straße! statt und besteht aus Loiicer», Vorträge», Ball. Gabenverloosung und gegenseitiger Bescherung. .--Der traditionelle WeihnachtS-Tagesball der Gesellichaft . Hosknung" sab auch in diesem Jahre in den Nachmittagsstunde» des zweiten «feiertags eine außerordentlich grobe An»ahl von Mitgliedern und Gästen zu trefflichem Schmause au piüchtlg gedeckten Dasein in strahlendem Glanze drS Lichter- baume» versammelt. Eine fröhliche Stimmmig lag von Anfang an über dem festlichen Gewoge. das den groben, übrige»» voll ständig renovirten Saal de- Belvedere schon weit vor Beginn de» Feste» füllte, so dab. als man gegen 2 Ubr unter den Klängen eine» Leuhardt'lchen Marsches zur Tafel ging, die Herr Traiteur Gandert mit Geschmack und Geschick gar köstlich auS- gerichtet hatte, kein Plätzchen in all' den langen, bunten Reihen leer blieb. In den Reinen der matciiklle» Genüsse brachten musika lische und deklamatorische Boriräge willkommene Abwechselung, die um io freudiger begrübt werden muhte», al» sie Leistungen von aus gezeichneten künstlerische» Qualitäten bedeuteten. Die Ehren de» Nachmittags, der in angenebm belebter und licbenSwürdlger Gelell- ichast nur allzu rakch verstoß. trug Herr Hosschauivicler Waldcck. der, schon beim Betreten de» Podiums mit lebhaftem Applaus begrübt, zunächst einige .Gesprochene Lieder" von Rückert. Aoden- strdt und Castelli mit der Musik von Gerlach, hieraus Kleist's .Anekdote au- der Schlacht bei Jena" und MoSkowsky's .Lied vom Eoncrrt" vortrug. Der Eriolg gestaltete sich, da der Künstler vrächtia di-ponirt, vorzüglich bei Stimmung und von außerordent« lichein Temperament war.»» einem vollständigen, so daß Herr Waideck. stürmisch rinnudelt. sich zu einigen Zugaben verstehen muhte. Sieben ihm sich in Ehren behauptet und daS Publikum ebenfalls entzückt zu haben, ist die gröbte Anerkennung, die man Frl Doris Walde, der Sängerin der iesilichen Veranstaltung, für diesmal aussprechen kann. Ihre Lieder waren mit vornehm niiisikalischei» Geschmack grwädlt. ihr Bortraa von liebenswürdigem Charme und die seine, warm timbrlrte Slimrne strahlte namentlich in den höheren Chorden in schönster Klarheit. Kein Wunder, bah Lieder wie Schumann'» .Mondnacht". Schubert s .Forelle". Karl Weib' „Wiegenlied einer Sklavin", oder Hermann s neckischer „Vorsichtige" und Povlda's »Arnnchenlieb- zündend einichinge» und mit Elan von den Tasel- zu den Ballstriiocn des Tages überleiteten. Wann diese geendet haben mögen, ist bei der entzückende» Stimmung, die auch dieie gelellichastiiche Veranstaltung der .tzossiinng" beherrschte, nicht abzusrhe» ; hoffentlich hat der Historiogiaph der Gesellschaft länger auSgehalten al» der Chroniaueur dieses Blattes. — Die letzte Borturnerstunde des Dresdner Turngaue», die dieser vor Kurzem in der Halle de» Turnverein» für Neu- und Antonstadt abhielt. führte dem Dresdner Turngau eine stattliche Anzahl Turngenossen vom Dresdner Allgemeinen Turnverein als Gäste zu. um in einem gemeinsamen Turnen Anregung und Förder ung ru geben und zu empfangen. Der Wunsch nach einem zweiien armeinsamen Turnen war besonders durch die gemeinsame Arbeit bei den Vaterländischen Festspielen hervorgrgangen und gestärkt worden. DaS in Rede stehende zweite gemeinsame Tur» nen wurde durch Gemelnübungen an 5 Barren, welche vom Oberturnwart de» Allgemeinen Turnvereins eigenartig znsammen- gestellt waren, unter reger Detheiligung eröffnet. Bei den vom 1. Gauturnwart geleiteten Stabübnngen turnten so viele Turner mit, dab die wette Lalle gefüllt war. Bei dem nun folgenden Geräthturnen in 10 Riegen waren die Vorturner zur Halste vom Allgemeinen Turnverein uod zur anderen Hälfte vom Dresdner Turngau gestellt worden, und die Vortniner der betheiiigteii Vereine vertheilten sich in die verschiedenen Riegen, um möglichst viel Anregungen für wie Vereine zu empfangen. Zwilchen diese 8 Nummern sagten sich 3 Sondervorsührungen ein, die Gelegenheit boten, die besondere Eigenart der voriübrenden Körperschaft nach Auswahl, Zusammenstellung und Ausführung der Hebungen kennen zu lemen. Zunächst zeigte eine auserwählte Mannschaft des All gemeinen Turnvereins die gewiß viele Turngenossen überraschenden Stabübungrn, die dieser Verein zu seinem vergangene» Stiftung» diesem Rechte hat sie Gebrauch gemacht. Wenn auch Stellungnahme der AmtShauptmannschaft deutlich zu unterliegt e» doch anderseits keinem Zweifel, daß. Wenn auch hieraus die " erkennen ist. »lange dre Auffassung, daß ein Cre»>atorium eine und wenn auch den ver- schärften Vorschriften des 8 16 unterliegende, gewerbliche und dem«ansprechend genehmigungSpsiichtige Anlage sei. ausrecht erhol- trn bleibt, die Versagung einer solchen Genehmigung ausgeichlossci, ist, so lange die einschlägige» bau- und gewerbepolizeilichen Vorschriften xcfolat werden. Es ist also auch hier wieder der s. Zt. vom sächsischen Landtage ringenoinmsnc Standpunkt vertreten worden, daß zur Errichtung und »um Betriebe eines Eremalv- riumS keine GesetzeSänderung erforderlich sei. Nachdem nun der Dresdner Benin in jahrelanger Thätigkcit alle Vorbedingungen nächster Zeit diese wichtige Frage für den Forts strcbungen in Sachsen zur Entscheidung kommen. — Im Asyl für obdachlose Männer, Käusfer. straße 11. wurde am s. Feiertag Weihnachten gefeiert; 97 Männci erhielten wollene Kleidungsstücke usw., zu deren Beschaffung viele Menschenfreunde beiaetragen haben. Herr Pastor Rosenkranz von der inneren Mission predigte in herzlichen Worten das Evan gelium der Liebe. — Am ersten Feiertage fand im Saale der NeichSkrone eine Veranstaliung des Dresdner Männerchores statt, welche von dem zahlreich erschienenen Publikum höchst beifällig aus genommen wurde. Die Kapelle drS TraiiibataillvuS unter Leitung Ihres Musildirigenten, Herrn Landgraf, versah den instrumentalen Theti in gewohnter vortrefflicher Weise. Der vokale Theil bestand in Vorträgen des genannte» Vereins. Für den bisherigen Leiter, Herrn Lehrer Fiedler, war auf Veranlassung dcS Vorstandes der Tonkünsticr Herr Clemens Braun elngesprungcn und halte nach stattgesundener Probe die Leitung der Gelangsvorträgr sowie die Begleitung der Sopranistin Frl. Rothe übernommen. Tie Aus führung der Männerchöre Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert vearbestet von Jüngst, Hymne an die Nacht von Beethoven. Im Walde von Schaffer. Ai» Rhein von S. Äreu verdienten durchaus den lebhifftcn Beifall, mit welchem sie ausgezeichnet wurden, ebenso die nimmbegabte junge Sängerin, deren natürliches Vortragstaleilt volle Anerkennung fand. Obwohl ursprünglich eine Theaterausfühcnng halte stallfindrn iollc», erklärte sich das Publi kum mit dem Wechsel durchaus einverstanden, iodaß der Abend, dank dem Geschick der Veranstalter, als ein höchst glücklich ver laufener zu bezeichne,, ist. — Diejenigen Eltern, die vor der wichtigen Frage der Berufs Wahl ihrer Sohne stehen, möchten wir Hinweisen auf die beiden Lehranstalten ru Altenberg i»r Erzgebirge. An der seit 12 Jahren bestehenden Eiscnbahnschule, die für die Staats- bahn den Realschulen aleichstcht, ist lurrgen Leuten Gelegenheit geboten, in einem dreijährigen Kursus sich sür die mittlere Bahu- beamteiilaufbahn vorzubererten. Unter Anlehnung au genannte Eisenbahirschule ist seit Ansang dieses Jahres auch eine Städtische Höhere Lehranstalt gegründet worden, deren Reifezeugnis; laut Beschlusses des Kaiserlichen Ncichspostamtes unter Anderem als hinreichend sür den Eintritt rn dre iiiittlere Post- und Telc- arophcnbcamtcnlausbahn anerkannt worden ist Auch hier ist der Kursus dreijährig Ta sowohl bei der König!. Staatsbahn wie auch besonders bei der Kaisers. Ncichspost Bedarf an guten Arbeitskräften fast stets vorhanden ist, so kann jungen Leuten der Besuch der Altenberger Anstalten, an denen Ostern 1902 neue Kurse beginnen, nur angelegentlich empfohlen werde», und zwar um so mehr, als die dort bestehende Jiuernatscinrichtung sür die Zöglinge als durchaus segensreich sich erwiesen hat. Prospekte gratis und franko durch Bürgermeisteramt oder Schuldircktion. Dresdner Turnvereins von 1867 mit geschmackvoll rusammcw gestellten Langstabübungen hewor. Wir diele Sondervorsührungen, so fand auch manche hervorragende Leistung der geübtesten Turner Im Kürturnen am Reck. Psero und Banen lebhaften Beifall. In der nun folgenden „Geselligen" fand durch ernste und heitere An sprachen. fröhliche Turnerlieder und humoristische Vorträge der Gedanke immer wieder Ausdruck, daß weitere gemeinsame Turnen folge« möge». — Man schreibt un»: Nachdem bereits im Jahre 1890 dem Dresdner Verein für Feuerbestattung „Urne" auf seine un Jahre 1889 an den sächsischen Landtag gerichtete Pension um Genehmigung eines Crematorium-Baues der Be scheid geworden ist, daß die Leichenverbrennuna in Sachsen nirgend» gesetzlich verboten sei. da sonst die Ausfuhr von Leichen »um Zwecke der Verbrennung nach auswärts ebenfalls nicht ge stattet sein würde, daß vielmehr die Entscheidung dieser Frage den einzelnen OrtSbehörden unter Berücksichtigung der vorhan denen Vau» und Betriebs-Vorschriften unterstellt und überlassen sei, hat genannter Verein seine Thätigkcit. diesem Hinweise sol- aend, entfaltet. In erster Linie galt cs, ehe die wirkliche Thätig- »it beginnen konnte, einen Platz ausfindig zu machen, welcher die Frage der Bauerlaubniß bezüglich des Ortes zur Entscheidung brirwen sollte, und zweitens galt es die nöthige» Mittel zu be schaffen, um die Erwerbung dieses Platzes zu ermöglichen. Nach mehrfachen Schwierigkeiten ist nun dem Verein „Urne" Beides gelungen. In der Dresden benachbarten und voraussichtlich im Juli de» neuen Jahres dem Stadtgebiete einzuverleibenden Ge- meinde Cotta, deren maßgebende Behörden sich von vorhinein dem Projekte wohlwollend gcgenüberstellten, wurde ein in un mittelbarer Nähe der Stadt gelegener Platz gesunden, welcher ollen den im Laufe der langwierigen Verhandlungen gesammelten Erfahrungen entspricht. Bei Prüfung der OrtSfrage stellte sich heraus, daß ein Genehmigungsgesuch auf Erfolg nur dann Aus sicht hatte, wenn betreffender Platz außer den für die Bebauung ortsüblichen Vorschriften, auch denjenigen des Gewerbebetriebs sür derlei Anlagen, entspräche. Bezüglich der letzteren wurde fest- gestellt, daß Crematorren unter Klasse 16 der Gewerbeordnung: Dampfhämmer, Knochenbrennereien. Leimsiedereien, Abdecker u. s. w. zu stellen seien, obgleich Paragraph 16 Crematorien nir« gendS nennt, und bisher gehalten wurde, daß alle im Para graph 16 nicht ausdrücklich genannten Betriebe Aeir nicht unter die Bestimmungen desselben fallen. Ohne über letzteren Punkt TafleSneschichle. Deutsche» Reich. Der Kaiser bat, wie die „Ermläudischc Zeitung" meldet, dem Bischof Dr. Thiel das von Professor Manzel geschaffene Rclieibild der Madonna zum Geschenk gemacht. Das Bildwerk trägt die Widmung: „Wilhelm II., Deutscher .Kaiser und König von Preußen dem Bischos von Ermeland Tr. Thiel." Im Ncichsversicherungsamt ist kürzlich Professor Hartmann von der Technischen Hochschule in Charlottcnbura zm» Senats- Vorsitzenden befördert worden. Es handelt sich hier um den ersten Fall, daß einem Nichtiuristcn der Vorsitz in einem Senate, welcher über Unfallentschädigung Recht zu sprechen hat, übertragen worden ist. In den Kreisen der Techniker herrscht über diese Beförderung große Freude; es wird nach der „Bcrl. Ztg." erzählt, daß diese Beförderung auf die Initiative des Kaisers zurückzuführen ist. Professor Hartmann fungirte seit Jahren häufig als Beisitzer in den Senaten sür Unfall- angelegenheiten und kennt daher die fragliche Materie ebenso gut, wie ein Jurist. An Initiativanträgen seiner Mitglieder hat der Reichstag noch einen ziemlich großen Vorrath, nämlich nicht mehr und nicht weniger als 51, deren Berathung zum Mindesten die gleiche Zahl von Sitzungen, sehr leicht aber auch die doppelte, aus- fullen könnte. Es besinden sich darunter Stoffe, die, wie der sogenannte Toleranzantrag des Centrums, in einer besonderen Kommission 16 Sitzungen, oder wie die Anträge des Centrnms, der Freisinnigen Volkspartci und Konservativen aus Abänderung des Gerichtsverfaffungsgesetzes 11 Sitzungen gekostet haben, sodaß die für eine zweite Berathung vorliegenden Berichte 293 bezw. 117 Jolioseitcn umfassen. Der Reichstag wird sich auch in dieser Tagung wohl wieder mit der Frage zu beschäftigen haben, wie die Mißstände im Ausverkaufswesen beseitigt werden könnten, und zwar im Anschluß an «ne ihm zuacgangene Petition des Verbandes süd- westdeutscher Vereine selbstständiger Kausleute. Nach den Wün schen dieses Verbandes soll als Ausverkauf gesetzlich fcstgelcgt wer den „die Veräußerung der vorhandenen Vorräthe zum Zwecke der Beendigung, sei es des Geschäftsbetriebes im Ganzen, sei es des Verkaufs einer gewissen Waarengattung". Bezüglich der zesetzlichen Regelung der Dauer der Ausverkäufe wird folgende assung voracschlagen: „Die Dauer eines Ausverkaufs darf die eit nicht überschreiten, welche im Durchschnitt der letzten zwei .ahre in dem betreffenden Geschäft gebraucht wurde, um eine dem ei Beginn des Ausverkaufs vorhandenen Waarenlagcr gleich große Menge oder gleichwerthige Menge zu verkaufen." Unter allen Umstanden muffe ober icglichcr Nachschub von Maaren bei einem Ausverkauf gesetzlich verboten werden. Dagegen erklärt sich der Verband gegen weitcrgehende Forderungen, insbesondere gegen die besondere behördliche Genehmigung von Ausverkäufen und der Ankündigung sogenannter Ausnahmetaac, sowie gegen die Beschränkung der Dauer der Ausverkäufe cuis zwei Monate oder eine noch kürzere Frist, ebenso gegen die Vorschrift, daß die Gründe deS Ausverkaufs, die Menge, Beschaffenheit und Herkunft der Maaren, sowie die Dauer des Ausverkaufs vor dessen Beginn der zuständigen Behörde zur Kcnntniß zu bringen seien. Vor Jahresfrist etwa hat der Staatssekretär des Innern im Reichstage die Zusicherung gegeben, die Staatsanwaltschaften würden angewiesen werden, Anklagen wegen Zuwiderhandlungen gegen das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb in erheblicherem Maße zu erheben und die Antragsteller nicht regel mäßig aus den Weg der Privatklage zu verweisen: er erkannte dabei an, daß der Begriff des öffentlichen Interesses von den Staatsanwaltschaften bei der Anwendung des Gesetzes vielfach viel zu eng ausgesaßt würde. Leider ist der Erfolg' so schreibt die „K. Z. , den man nach den Worten des Grasen Po- saoowsky in gewerblichen Kreisen erwartete, ausgcblicbcn, die eine Entscheidung herbei zu führen, da betreffender Platz auch j Staatsanwaltschaften lehnen cs nach wie vor in den meisten selbst diesen Bestimmungen entspricht, sind auch die eiligereichten Füllen ab, sich mit der Anklage zu befassen, sie deiirli-eilel, den Pläne von der Gemeinde Cotta, nachdem sie von anderen komum- Gesichtspunkt des öffentlichen Interesses noch ebenso einseitig nalen Behörden, welch» Crematorien im Betriebe haben, ein-!wie vor der Erklärung des Staatssekretärs. Den Nutzen aus gehcndste Erkundigungen bezügl. Rauch-, Geruchs- oder sonstiger; dieser ablehnenden Haltung der Staatsanwaltschaften haben allein Belästigungen cingezogsii und den denkbar günstigsten Bescheid Diejenigen, deren Ausgabe es ist, den menschlichen Scharfsinn erhalten hatte, genehmigt und zur Bestätigung an die Königl. anzustrengen, um Mittel und Wege ausfindig ,u machen, durch Ämtshauvtmannfchafi weiter gegeben worden. Hierauf ist nun! welche daS Gesetz wirkungslos gemacht werden kann. Das Ge- von der Königl. AmtShauptmannschaft solgender Bescheid erlheilt sgtz hat allerdings gewollt, daß Fälle unlauteren Wettbewerbs. : »Der von dem Verein nach den durch die Gemeinde tzie pur eine Schädigung de» Einzel worden. , , , I Cotta anh«r"gelangten Unterlagen geplante Bau eines Colum barium» mit Crrmatorium in Cotta soll einer gewerbliche^ An lage tm Sinn« de» § 166 de» Baugesctzes vom 1. Juli 1900 dienen. Nach Lag« der Sache ist daher ber Gesuchssteller aufzufordern, zunächst nach Maßgabe dieser gesetzlichen Bestimmung den Nach weis dafür beizubringen, daß die erforderliche behördliche Ge- nehmiaung »ur Inbetriebnahme dieser Anlage ertbeilt oder in Aussicht gestellt worden ist." Nach den gesetzlichen Bestimmungen Kreise» zur Folge §aben, auch nur von Denjenigen verfolgt wer- n sollen, welche unmittelbar dabei intereffirt sind. Wenn aber ganze Geschäfts- und Industriezweige geschädigt werden, wenn der unlautere Wettbewerb hart an Betrug streift und außerdem -u einer Schädigung der weitesten Kreise der Abnehmer führt, bann sollte doch die Staatsanwaltschaft kein Bedenken darüber haben, daß die, Uebernahme der Verfolgung dem öffentlichen Interesse entspricht. nen oder eines engeren nur von Denjenigen verfolgt wer- Ta» Eisenbahnunglück bei Paderborn bietet der reise Anlaß tur TiSkuffivn der Frage, ob eS nicht durch geeignete iabnahinkn der Bah» verhütet oder doch wenigstens in seinen schrecklichen Folgen abgeschwächl werden könne. Tic „Rhein - Wests. Ztg." schreibt dazu: „Zunächst muH es auffallcn, daß de« L)-Zug ohne irgend welche rückwärtige Sicherung so lange au> offener Strecke liegen geblieben ist, ferner ist cs zu tadeln, da» an einer so schwierigen Stelle tdas Unglück ereignete sich kurz vo-, einem sehr hohen Viadukt in unübersichtlichem steilen Gelände! nicht langsamer gefahren wurde. Tie Bremse» hätten daiii- sicher wirksamer in Thätigkeit gesetzt werde» können. Endlich ist es bedauerlich, wen» der letzte Wagen eines Zuges ein Per- fonenwagen ist. Auch bei dem Lffenbacher Unglück war es der letzte Wagen des I>Zuges. der von dem auffahrenden Personen- zuge zertrümmert und >n Brand gesetzt wurde." — Die „Vos>. Ztg." sagt: „ES muh wieder aus die große Gefahr der durch- gehenden Wagen bei dieser Gelegenheit ausmerksam gemacht wer ben, die erfolgreiche Nettuuasarbeilen in den ersten Viertelstunden nicht ermöglichen. Niel schneller und erfolgreicher hätte eilige- griffen werben können, wenn jedes Abtheil eine Thür gehabt hätte, durch die man schneller in s Innere hätte dringen können, während jetzt die lange Eisenwand so große Hindernisse bietel, daß bei der Katastrophe die Hauptarbeit durch bas Abheben des. Daches im Anfang geschehen mußte. Bei der Geräumigkeit vcc' Wogen ist es auch ein nicht zu begreisender Mangel, daß nicht in jedem Wagen genügend Werkzeuge zum Ausbrecher! der Thürcn, eine Winde, Feuerspritze und im Winter eine genügende Anzahl von Decken mitgesühn werden, denn von dem Optimismus, daß man aus deutschen Eisenbohnen mit aller Sicherheit fährt, sind wir längst geheilt, und bei der Katastrophe hätten all' die Dinge un schätzbare Dienste geleistet. Jedensalls wären dadurch Memchcn- lcven gerettet worden, und der den Verwundeten wäre nicht durch Kälte und Entkräftung die Möglichkeit einer Herstellung so ver mindert worden, wie dies allem Anschein nach leider der Fall ist." — Zuschriften, die der »Köln. Ztg." zugcgangen sind, be schäftigen sich ebenfalls mit Vorschlägen zur Verhütung solcher Eiseiibahnkatastrophen. Ein The» dieser VorsÄägc ist schon in den Betriebsvorschriften durchgcführt; ob diese Vorschriften aber bei dem Altenbekener Falle angcwendet wurden oder ob sie nicht wirksam waren, läßt sich heute noch nicht beurlheilen. In einer Zuschrift wird aus ein Verfahren der italienischen Eisenbahnen hiiigewiescu: „Sämmtliche Bahnwärter und Zugführer sind dort mit einer gewissen Sorte von Platzpatronen ausgerüstet, die, wenn ein Zug auf freier Strecke plötzlich zum Stehen kommt, vom nächsten Bahnwärter oder vom Zugpersonal sofort in der Regel in der Anzahl von drei Stück in bestimmtem Abstand hinter den letzten Wagen des haltenden Zuges aus das Gleis gelegt wer den. Unter den ersten Rädern eines etwa nachfolgenden ZugcS explodiren diese Patronen unter lautem Knall als Zeichen, daß er sofort zu halten hat., Im vorliegenden Falle wäre das Mittel umso unfehlbarer gewesen, als nach den Berichten der verun glückte Zug bereits 10 Minuten an derselben Stelle stand, cve der Zusammenstoß eintrat, und genügend Zeit gewesen wäre, die Patronen auszulegcn und (0 den nachfolgenden Personenzug rechtzeitig zum Stehen zu bringen und dadurch das Unglück zu verhüten. Ein zweiter Vorschlag geht dahin, falls ein Zug plötz lich aus freier Stelle halten muß, Posten auszustcllcn, um einen auf demselben Gleis etwa heramommenden Zug zu warnen und zum Halten zu veranlassen. In dem Altenbekener Falle soll das auch geschehen sein. Woran die Schuld liegt, daß dieses Vor gehen ohne Erfolg blieb, war nicht scstzustellcn. Ein Fachmann lchreibt: „Me Kreise der reisenden Bevölkerung fragen sich, uHe cs trotz des hoch entwickelten Signalwesens der preußischen Staatsvahn „durch ein grobes Versehen" des Vlockwärters, wie die Eifenvahndirektion schreibt, möglich wird, daß so schwere, leicht zu verhütende Unfälle Vorkommen. Allgemein ist anerkannt und aus den deutschen Vereinsbahncn Wohl überall durchgesührt, daß nur das Fahren in Stations- oder DlockstationScrbstanb an statt im Zeitabstand Sicherheit gegen Auftennen eines Folaezuges auf einen Vorzug gewährt. Zwischen zwei Blockstationen darf sich in einer Fahrtrichtung immer nur ein Zug befinden, das erste Signal hinter dem Zug steht so lange auf „Halt", bis der Zug das folgende Signal vassirt hat. Bei modernen Signaleinricht- ungcn wird das Stellen aus „Fahrt" auch erst bann möglich, wenn der vorübersahrcnde Zug einen elektrischen Contact bethätigt hat, vorher kann in ordnungsmäßigem Betrieb der Wärter sem Signal nicht ziehen. Besonders auf Strecken, die die genannten Signalcinrrchtungen iwä, nicht haben, ist es unbedingt erforder lich. einen in Folge außergewöhnlicher Vorkommnisse aus freier Strecke haltenden Zug durch fortwährende Raketensianale zu sichen, in ähnlicher Weise, wie man in England auch bei stärkstem Nebelwetter die Züge durch Knallpatronen, zu sichern weiß." Eine andere Zuschrift schildert die Verhältnisse der Blockwärter und kommt zu dem Schluffe, daß das Publikum mit Fug und Recht verlangen könne, daß alle Stellen, von denen, das Schick sal ganzer Züge abhängig sei, mit zwei Beamten, die Beide die Verantwortung trügen, besetzt würden. Diese Frage hat der Eisenbahnminister v. Thielen im. preußischen Mgeordnetenhause ain 17. Januar dieses Jahres bei der Beantwortung der Inter pellation über dos Offenbacher Eisenbahnunglück eingehend be handelt und dahin beantwortet, dan. die persönliche Lage des Blockwärters, das System der Blockstotionen und die Sicherheit des Betriebes erforderten, es bei der jetzigen Einrichtung der Ablösung und des Wechselns zwischen Tag- und Nachtdienst durch einen Beamten zu belasten. Den Unterstnatssekretär im Handelsministerium Loh mann Hot nach der ,,RH.-Wes>f. Ztg." die theologische Fakultät in Kiel für seine Verdienste um die Sonntagsruhegesetze zum Doktor der Theologie sinnon-, causa promovirt. Der nächste 26. Juristentag soll laut Beschluß der ständigen Deputation in Berlin am 10., II. und 12. September 1902 stattfinden. Als Verhandlungsgegenstände sind u. A. in Aussicht genommen: Ausdehnung der Haftpflicht aus Fahrzeuge, welche unabhängig vo» Schienensträngen aus öffentlichen Straßen durch elementare Kraft fortbeweat werden: Vorschläge für Re vision des Strafgesetzbuches: rechtliche Behandluna der Ringe oder Kartelle. Jüngst wurde berichtet, wie daS Erkenntniß eines Darm städter Amtsrichters eine Klageabweisung damit begründete, daß ^ ' da Juden es ig ..... ..... . ... ,,. - Zc zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit gedient hätte. 'Darauf habe» die Abgeordneten Köhler und Genossen >m hessischen Land tage folgende Anfrage an den Landtag gerietet: „Was gedenkt " " -- '' ,n vorliegender der Anhänger ... ... , , esetzverlctzungen der gedachten Art in Zukunft zu verhindern?" Selbst der ^Vor wärts" gesteht, daß eine derartige Begründung „selbst der Nicht- antiscmitcn" Kopsschütteln errege. Der Evangelische Bund bewilliaie für das 1. Quartal W02 abermals 500000 Mk. zum Zwecke der Unterstützung der Los von Rom- Bewegung in Oesterreich. Die Gciieraldireltion der bayerischen Staatsbahnen ließ eine Anzahl von Güterziiacn. die in Folge der Verminderung des Ver kehrs keinen Ertrag brachten, aus fallen und beabsichtigt, mit verschiedenen Pcrsoncnzügcn ebenso zu verfahren. Oesterreich. ToS bereits kur; erwähnte kaiserliche Hand schreiben an den Grafen Goluchowski hat folgenden Wortlaut: „Lieber Gras Goluchowski! Das von Meinem verewigten Sohn weil. Kronprinz Erzherzog Rudolf im Jahre 1884 in's Leben ge rufene Weik .Die vstrrrcichisch-iinaarische Monarchie in Wort und Bild" hat nunmehr seinen Abschluß gesunden. Mit Befriedigung habe Ich zur Kenntniß genommen, daß dasselbe in wetze» Kreisen Eingang und Verbreitung gefunden und dadurch vor Allem dazu beigetragen hat, der Bevölkerung sowohl der im ReichSrolbe ver tretenen Königreiche und Länder als auch der Länder der belligen StepbanSkrone die nähere Kcnntniß ihrer Heimath »u vermitteln, ihre Liebe zum Vaterlande zu vertiefen und zu festigen. An schließend an die Pflege der Heimathskunde soll ober die Heran wachsende Jugend ihre Aufmerkiamkeit auch dem Studium fremder Länder und fremder Völker znwendcn. und da die KonsukUakademle Wiinich zu widmen, daß der patriotische Gedanke, der den Schöpfer ne» des Wc erfahre. .. leitete, durch diese Widmung eine weitere Förderung Demgemäß Übertrage Ich das zu Meinem PrivatfondS tra„. ... .. , Verrechnung stehende Privatvennögen dieser litlerarffchen Unternehmung, wie solche» nach dem Stande vom 91. Dezember IM rechnungsmäßig auSgewleseu wnde» wlrd. r«6l a-qurak-D '«« '««»M» "x «vx a,a
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)