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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011228014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901122801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901122801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-28
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1901
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ksiisfte He' Wkeseichokung der Bevauvkuna, da» kau» Bkelchröder, - La. piaiastL da, »snin bat ^nchmtat, daß dl, Na-«. - die MIttdeilung der Depeschen de» Wölfl« > nannten die ihnen verli-enen No»«, Sreuz-Medaillen 3. Klaffe genieße in Bezug auf ... ichen Telegraphen-BureauS , M-eilung b«e . 'wen Telegraphen-BureauS irgendwelche Bevorzugung für eine Verleumdung erklären werde. — Gegenüber der Mttheklung des .Lokalanzeigers". daß in der Z o U ta r t f ko in m iss i o n von ,nickgebenden Freunden der Zolltarikvortage ein Antrag würde ge- stellt werden, die Mlndrstzölle fallen zu lassen, bemerkt di« .Deutsche TageSzta.". der Glaube, unterrichtet zu lein, ist in bieten, Falle ein starker Aberglaube. Wir »nsererseit» glauben zwar »tcht gut unterrichret. aber doch sehr berechtigt zu sein, in dieser Nachricht einen allerdings eiwa« plumven Fühler zu sehen. Wenn auch ein Nativnalkr'niinlnwn-inikalted aus diesen Fühler reagiren sollte, to würde doch damit nicht» erreicht werden, als daß ein deraniger Antrag mit etwa 13 gegen höchsten» 10 Stimmen obgelehnt würde Zwiaau. Als sich heute Vormittag eine Anzahl Suaden aus dem Eis« eines Teiches tummelte, brach die dünne Eisdecke und vier Knaben im Alter von 10—12 Jahren ertranken. Köln. >Priv.-Tel.) Die Halbzeugpreise für 1903 wurden zunächst folgendermaßen sestgeietzt: Drahtknüppel wie bisher 90 Mk. pro Tonne, vorgewalztr Thomasbleche sür das erst« Quartal 80 Mk. ad Kntpppunkk Dortmund. Bei der Ausfuhr ivird eine Vergütung von 33V« Proz. der bezogenen Menge ge währt werden. Tollte diese Ausfuhrvergütung aut 50 Pwz. der bezogenen Menge ausgedehnt werden, so erhöht sich der VerkausS- vreiS auf 82.50 Mk. Köln. Nach einem heute veröffentlichten Jahresbericht des Bischof- Anzer aus Süd Schau tung wurde der Bischof bei seiner Rückkehr aus Europa im Jahre 1900. von Juanschikal ge- leitet, überall freundlich ausgenommen. Er fand die Residriuen Taining und Jontschufu unversehrt, Puolh theilweise zerstört, ebenso viele andere Orte. Die Hauser der Christen waren ver brannt oder niedergerissen. »Jetzt", heißt es in dem Bericht iveiter. .herrscht überall Ruhe, doch ist der Fremdendaß noch ties eingewurzelt und das Gefühl der Unsicherheit noch allgemein. Man hegt noch keinen rechten Glauben an der Lebensfähig keil de« Lvnastte und an dem Bestand des Friedens. Bischof Anzer gründete im Einvernehmen mit dem Gouverneur eine höhere deutsche Schule für die gebildeten Chinesen in Jontschufu: dort wurde auch eine große Suhnekirche etngeweihk. Essen. ldriv -Tel.) Am 7. Januar findet hier eine Ver sammlung der Stahlaußsabrikanlen zwecks Neuqründung des Stahlgußsvndikats statt. Rudolstadt. lPrio.-Tel.i Hier erfolgte heute der Zu- iamweiiickluß der mitteldeutschen Kohle neinkaufsge- ii o s fe n s ch a f kr n. Eibenstock. zPriv -Tel.) Im Konkurse der.Zaxonia"- FardglaSwerke Jrevstadt u. Bleckmann in Weiters Glas- Hütte bei Carlsfeld betragen die Passiven ca. i!00i»0 Mk., denen Aktiven von ca 150000 Mk. gegenüberslede». Tübingen. Pros. Dr. v. Lore» ist heute Vormittag am Herzschlag gestorben. Wien. iPrio.-Tel.s Aus Beseht des Kaisers leitete die Wiener Polizeidireklion eine Untersuchung wegen der Spiel- asfaire im Jockeyklub ein. Tie stellte die Namen der be- :heiligten Spieler fest und übergab dann die Angelegenheit dem 'lädtiicheii Bezirksgericht, welches die Anklage wegen verbotenen Spiels erheben wird Gras Josef Potocki. Nikolaus v. Tzemere und die übrigen hochadligen Spieler, unter denen sich auch der .. . »inge Prinz Franz Josef von Braganza befindet, werden atZ wendigste bei den Bauten an ienen Linien zu verlangen, die gr> Angeklagte vor dem Bezirksgericht erscheinen müssen: ferner wird Ueberschüssc abwersen. Denn nimmt man bei derartigen B sich auch die Verwaltung des Jockenklubs wegen Duldung von —" '— >.- Hazardspiel in den Kludräumen zu veraniworieu haben. Wien. Ter Kassendeamie Petrilich von der alpinen Montan« ^eiellschalt beging deshalb Selbstmord, weil erwogen eines Stttlichkeitsvergehens eine Vorladung vor das Landgericht er halten hatte. Mit der Geldgebahrung der alpinen Moutaiigeiell- schaft hatte Petritsch nichts zu tlmn. Paris. Im heutigen M in iste rrg t h r Unterzeichnete Präsident Loubet die Ernennung mehrerer Generale zu Divisions kommandeuren. Einer der Neuernannten ist General Baillvud, der Befehlshaber einer Brigade von der Ebinaezvedition. Der , _,.,meo ß der in ». d., H. Mamburg .. Norla-Orden onnehm« her König »at der» LmrdgeAchksvräsidente« . Bote zu Dresden ,um Mitgtted der di« Zeit von ü Jahren ernannt, des Landbauamtrs Bautzen. Bqurath >» B» ' L ko Glauchau und Wese ÄL°'L>r»L die oroncene Medai" und trage. — Se. MaseM der a. D . Karl Emil v Di-zlvmiqrkammer auf Baum^nn.^und^Äm Hauratdr tzrt der vochkäuverMittniigl Trautmann zu Dresden, ist das Ritterkreuz 1. Klaffe vom AtdrrchtSorden veniehen worden. — Deui Straßrnwärter Becker in Probstheida ist das all- gemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Von Ihren Ercellenzen Herrn Staatsministrr und Frau v. Metzsch-Rrirbenvach wird am 4. Januar Abends '->9 Uhr iul Minlsterbotrk. Seestraß« 18, ein« grobe Soiröe veranstaltet, zu welcher in den nächsten Tagen die Einladungen ergehen werden. Für den 18. Januar und 8. Februar sind gröbere Ball festlichkeiten in Aussicht genommen. — Richtet man an einen sächsischen Staatsbürger, der einem zufällig begegnet, dir Frage, wie es eigentlich gekommen sei. dab die einst so vlükeiiden sächsischen Staats finanzen in die jetzige Verfassung gerathen könnt»», so wird er auf der Stelle di« Antwort geben: die theurrn Bahnhöfe und sonstige staatlich« LllLusbautei, sind Schuld daran! Wohnt man den Etatberath- uiigen im Lantaae der. so wird einem die gleiche Auskunft zu Theil. Eine Meinung, die so allaemrin getheili wird, kann sich mcht ganz ohne Ursache gebildet Häven. Und m der That. in dem letzten Jahrzehnt sind Staatsbauten oufgeftihrt worden, di« grosse Summen verschlungen haben. Hierzu schreibt der „Zachien-Spiegel", der allerdings schlechthin mit der Ausgabe bedacht ist, die Regierungsvorlage durch dick und dünn zu »er- tbeidigrn: ^Wir geben zu. daß man hier sehr gut eine hübsche Anzahl Millionen hätte erhalten tonnen. Aber wir bestreiten, daß die Hochbauten den Staatssäckel derart belasten, daß sie als die Hauptursach« der ledigen Steuererhebung angesehen toerden dürfen. Tie neuen Bahnhossbauten und die Hoherleaung der Gleise in den größeren Städten mußten im Interesse einer schnellen und sicheren Abwickelung deS Verkehr» unbedingt auS- geführt werden. Darüber herrscht jedenfalls kein Zweifel. Unklar ist man sich nur darüber, in weichem Maße die kostspieligen Bahnhossbauten auf di« Eisenoadnrente drücken. Wir sind nun der Meinung, daß man bei Vornahme derartiger Berechnungen nur die Linien in Betracht ziehen darf, deren Anlagekonto sie be lasten. Ta ergiebt sich denn die sehr lehrreiche Thatsache. daß un beschadet der vielbesprochenen hohen Aufwendungen für die Tresdner Bahnhöfe die in Frage kommenden Linien an ihrer Rentabilität so aut wie nichts eingebüßt haben. Der geringe Aus fall, der im Jahre 1900 gegen das Vorjahr sich ergiebt. ist einzig auf den allgemeinen wirthichaftlichen Niedergang zurückzutührru. Aehiüich verhält es sich mit fast allen übrigen Bahndotsbauten. Es ist also sehr die Frage, ob es richtig ist. im Hinblick aus die vielen unrentablen Linien eine Beschränkung auf das Mernoch- ^ , - - « kau werken keine Rücksicht aus die Bedürfnisse der Zukunft, dann kommt man aus dem Umbauen gar nicht mehr heraus und die fortlaufenden Kosten werden schließlich höher, als die sür den ersten Augenblick doch erscheinenden Summen, die ein Bahnhofs bau erfordert, bei dessen Anlage die oorauszusrhenden zukünftigen Perkehrssleigerungen mit in Berechnung gezogen wurden. Und weiter ist es nicht einzusebeii, warum der Staat in diesen Fällen anders handeln sollte, wie jeder Privatmann in dem gleichen Falle handeln würde. Angenommen, ein Großindustrieller besitzt vier Fabriken, von denen zwei sich vorzüglich rentiren. während die ver rwwmsnaorr einer vngave von oer ^lnngezveoillvn. Ler anderen, mit lsnttrbilanz arbeiten. Der Industrielle würde General Geslin de Bonrgogne wurde wieder in den aktiven Dienst ledenfalls em schlechter Kaufmann sein, wollte er nochwendwe eingestellt: der General war Ende I960 zur Disposition gestellt .» worden, weil er den Zöglingen des Jesuitenkollegs in Bannes die Vendeer als Beispiel hingestelll hatte, welche Gott und dem Könige treu geblieben seien. Rom. <Priv-Tel.) Während der Erzbischof Giani den Livorno celebrirte. sprang aus der Menge plötzlich ei» Wann an drn Altar, packte den Erzbischof und würgte ihn. Der Attentäter wurde verhaftet. Brüssel. (Priv.-Tel.) Wie der .Petit bleu" berichtet, hat sich in Belgien eine Liga zur Bovkottirung englischer Waai en gebildet, die bereits zahlreiche Anhänger besitzt. London. <Priv.-TelJ Wie berichtet wird, soll der König beabsichtigen, der Wiedereröffnung des Parlaments am 16. Januar beizuwohnen. Berlin. sPriv'Lel > Die heutige Börse eröffnete in recht fester Stimmung. Aus dem Gerüchte, daß zahlreiche Buren 'zu den Engländern üdergeaangen seien, wurde auf eine baldige Beendigung des Krieges in Südastita geschloffen. Den argen tinisch-chilenischen Konflikt hält man für beendet, nachdem der König von England das Schiedsrichteramt angenommen bat. Das irgenliiiische Goldagio ist um 6 bis 7 Proz. gesunken. Die Meldungen vom rheinischen Eiienmarkte lauten neuerdings recht zuversichtlich, und auch der Reichsbankausweis sieht wesentlich vor- tbeilhaiter aus. als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Banken gut behauptet, theilweiie bester. Hüttenwerlbe I> > bis 2 Pro;, höher, Kohlenaktien etwa 1 Pro;, bester. Eisenbahnen meist umsatzlos. Transvaalbahn über 1 Proz. höher. Fremde Renten still, Argentinier lest. Heimische Anleiden bis b« Proz. nachgebend, stastaindusttiepapiere ziemlich fest- Der Schluß der Vörie war etwas schwächer. PrivatdiSkont 8V-« Proz. Ulklmogeld 5'/«—5'/« Proz. — Ter Getreide-Markt war sehr still, die Grund tendenz jedoch fest im Anschluß an durchweg höhere Ausland meldungen. Für effektive Waare bestand gute Frage, die bei den andauernd knappen Offerten kaum befriedigt werden konnte. Das Lieserungsgeichäft beschränkte sich aus einige Meinungskäuse für Frühiahrssichlen. Weizen notirte 0 50 Mk.. Roggen 0.25 Mk. höher, Mehl gut behauptet, ebenso Hafer und Mais. Rüböl still und unverändert. Am S P ir i t ns-Markte entwickelte sich reckt flotter Verkehr. Loco 70er in namhaften Posten mit 80 50 Mk. ilO Psg. niedriger» gehandelt. Lieferungen kamen nicht zur Notiz. Geboren wurde für Juni 82,80, sür Juli 88, 8.70 Mk. — Wetter: Schön: Südwestwind. ^r«»rs»rr a. M. 4»r»dn 2V5.20. Liskonßv 181.2L. '.^w. Staar-da-n !42^V Lomdardrn 26,40. LaurrhUtt« — . VoNugieken —Fest. V«*1s. » llhr «achm Neme UW.L7«/,. Ht«N»ner 1V1.20. Lvanler 70.62»/^ HorNistl-ie» U7.L-. ritrken 24F2'r!tr4»nloo<e 10h.—. ^Noma»dLNk b27,—, ^ioak»babn 71-,-. voorbard«n 102,—. Fett. Pari-. Vroduklenmartt. Nruen ver Dezember '22.15, per März»Iunt 22.-L. ruhig. "irituS oer De^mber V.2L. per Mai-August rd.25. de'' MdSt oer Dezember . er Mni»Auqutt Vl,2s. ruhig. ttmtter»am. Urovurien,B^rkcht. Neuen ver Miirz —, per Moi , g.'chtittÄloS. Noggen ver März 127.—. ver Mm —träge. London. Produktenmarst. <^erreidemorkt inhig, Prcize mivernnbeii. — Wetter: ' -ltvisroü. für -eptember Dresdner!?ank Ln,nr <^old ^ertliches nnv Tachsische». — Ihre Königs. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August wohnte gestern Nachmittag mit ihren beiden ältesten Töbncn der Ausführung des .Schneewittchen" im König!. Schau- 'vielhauje bei. — Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg veranstalteten am 2t. d. M Nachmittags 8 Uhr im Palais Parkstratze für eine Anzahl armer Kinder eine Bescherung. Am ersten Feiertage erfreute das prinzlicke Paar das Howenonal und dessen Familien durch eine WeihnachtSbrschernng. Tie zahl- -eichen Geschenke waren auf langen Tafeln im Speisesaale auf gelegt worden. Tic hohen Herrschasten, die mit den Damen und Herren des Gefvtges erschienen waren, zogen in huldvollster Weise Las Personal bczw. die Famiitenglicder in's Gespräch. Zuletzt ertdrilirn Ihre Königl. Hoheiten den Kindern den Anitrag zum Ableeren des Christbaumes, dessen Schmuck :c. dann unt« die Kinder venheiit wurde. -- Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg besuchte die Papierwaarenhandlung von Johann Frei». Äeorgplatz, und kaufte dort Neuiahrsglückwunichkarten — Se. Maiestät der Kaiser hat dem Postrath Thiem« bei der Kasterl Lber Postdirektion >» Dresden den Charakter als Geheimer Postrath verliehen. Verbesserungen oder Erweiterungen in jenen Fabriken, die reime Ueberichüffe bringen, mit dem Hinweise auf die keine Rente ao> werfenden Betriebe beschränken oder gar unterlassen. Die theuren Bahnhossbauten geben uns also keinen genügenden Aus- fchüiß über die Ursache der staatliche» Finanznotb. Gehen wir daher noch einen Schritt weiter. Bon 72 Bahnlinien, die Sachsen besitzt, verzinste sich im Jahr« 1899 der nur 20 Linie» das Anlagekapital mit mehr als 3,6 Pro zent, nämlich durchschnittlich mit 6,552 Prozent. Bei einem Anlagekapital von 501133 482 Mark betrug der Ueber- schluh dieser 20 Bahnen 27 8M7W Mk. 30 Bahnen mit einem Anlagekapital von 276 124 663 Mark erbrachten nur eine Ver zinsung von weniger als 3.6 Prozent, jedoch noch immer eine Verzinsung in Höhe von durchschnittlich 1.780 Pro.zent. während 22 Bahnen mit einem Anlagekapital vo» 90 501 888 Mk. einen Zuschuß von 559049 Mk erforderten. Werden wir uns nun einmal klar darüber, was die zuletzt aenannten 52 Bahnen dem Staate jährlich kosten. Auszuwenden sind sür deren Anlage kapital von zuiammen 369 926 496 Mk. für Verzinsung 13,6 Proz.j und Tilgung l! Proz.s rund 17 Will. Mk. Zieht man hiervon den Uebcrschuß von »921 488 Mk.. den die früher genannten :)0 Bahnen abwerfen, ab und zäblt den Zuschuß von 550 049 Mk.. den die in Rede stehenden 22 Bahnen erfordern, z», so rrqrebt sich, daß im Jabr« 1899 der Staat für unrentable Bahnen über rund 12's> Mill. Mk. aufwenden mußte, unaerechnet des ge waltigen Zini'enverlustes, den der Staat an dem Anlagekapitale io wie io schon erleidet Diese ungeheueren Verlust« lasten viel schwerer auf dem Eisenbahn-Etat, sowie überhaupt auf der ge lammten Finanzwirthschast des Staates, als die großartigen Bahnhossanlagen und andere staatliche Bauwerke. Hier liegen die wahren Ursachen der sächsischen Finanznoth und nirgends anders! Wir geben ohne Vorbehalt zu. daß der Staat die Ver pflichtung hat. zwecks Erschließung einer Gegend auch unrentable Bahnlinien zu bauen. Wir können aber der in der Zweiten Kammer von zahlreichen Rednern mit großem Nachdruck ver- tretenrn Ansicht in ihrer Allgemeinheit nicht zustimmen, der Staat müsse unbeschadet des jetzigen Tiefstandes der Eisenbahn- rente immer noch neue Bahnlinien bauen, weil durch die Neben bahnen die Rente der guten Linien verbessert und di« Steuerkrast in den betreffenden Gegenden bedeutend gehoben würde. Bis zu einem gewissen Grade mag dieser Einwand richtig sein, aber wir glauben durch die obigen Ziffern bewiesen zu haben, daß die Rente der guten Linien und di« Einkommensteuer nicht mit derselben rapiden Schnelligkeit steigen können, wie die Auswendunaen. die der Staat für unrentable Bahnen zu machen hat. Wollte der Staat alle die Eisenbahnwünsche befriedigen, dir während der Etat-Debatte von den Mitgliedern der Zweiten Kammer geäußert wurden, dann wäre an eine Gesundung unserer Staatsfinanzen überhaupt nicht mehr zu denken. Sachsen hat schon heute das dichteste Eisenbahnnetz der Welt. An diesem Ruhme mag es sich genug sein lassen. Geht man noch erheblich weiter, dann muß der -regen, den heute unsere Eisenbahnen dem ganzen Lande bringen, »aturnothwendig in sein Grgentheil Umschlagen." — Ein Bauer aus der Meißner Gegend schreibt uns: Der Winter rückt wieder heran und die Zeit, wo die an den fiskali schen Straßen lirgeiHen Ortschaften gezwungen werden, im öffentlichen Interesse zLente gegen eine Entschädigung von - 10 Psg. pro Stund« cken betreffenden Stvaßenwärtern bei Schneeverwehungen zur Verfügung zu stellen. Die letzten Winter mit ihren ganz bedeutenden Schneeverwehungen waren für.die an der Straße gelegenen Ortschaften insofern lehr un angenehm, als dem bäuerlichen Grundbesitzer seine männlichen ArveitskrSste auf ungewöhnlich lange Zeit durch das Schueeauswrrsen auf der Straße entzogen wurden, sodaß infolgedessen manch« nothwendig werdende Arbeit in der eigenen Wirthichast unterbleiben mußte. Ganz abgesehen davon, daß die Ehauisee als öffentlicher Verkehrsweg wie Eisenbahn usw. betrachtet werden muß, liegt es wohl zunächst nahe, daß die Ein wohner der an der Straße liegenden Ortschaften als erst« Hilss- kräste zur Fahrbarmachung herangezogen werden, jedoch dürste es wohl sehr an der Zeit und den jetzigen Leutelohnverhältniffen entsprechentzZein. wenn anstatt 10 Psg. ln Zukunft mindestens das Doppelte, cm» 20 Psg. pro Stund«, bezahlt würde. Es ist dies bisher gewiß ein sehr großer UebAstand. für die an den fiskalischen Straßen liegenden Ortschaften gewesen und wie leicht könnten diese dadurch etwa» entlastet werden, wenn diese Arbeiten nun endlich einmal der Zeit eatsprrchend bezahlt und ma»chrm im Winter feiernden Arbeiter auS enffernteren Ortschaften da» «durch Gelegenheit geboten würde, sich dieser Arbeit, welche jetzt mchr kostet, Ht-at, so uw «r»ße - "'Ls« »l». de«. men, «so geradezu V»wunge» NB brinHtnv einer recin enf« >uer» oben ur uns chwer dar-' zeholicn WüMen. wen» dies« ««danken und W den Lstaß zu recht viel« und baldigen ! König!, sächsischen Landtag «sp. an di, l geordneten geben wollten, damit durch Bauern gewiß sehr großen Loft der ohne niederliegendrn Landwirtschaft auch würde. -- Wie da« sächsische Oberkandesgericht als Nevisionsinstanz in einem Urtheil entschieden bat. ist ein« Adresse ohne .Herr" eine Beleidigung. Der Angeklagte war der »eletdigmia >m Siuu« des 8 195 de» Nelchsslratgejetzbuches für schuldig er- achtet worden, weit er auf der Adresse einer von ihm an den Privatklägrr gerichteten Postkarte das Wort veggelassen batte. DaS Berufungsgericht hatte dabei angenomm«, daß der Angeklagte, wie er gewußt, dazu, Hem Privatklägrr die Bereich- *" de« WDWWWWWWWU... . > . andes- richt bat hierin ein« rechtsirrige Anwendung des § 185 dev nung »Herr" vorzuentkalten, .kein Recht gehabt" und daß er dura deren Weglassung sein« Mißachtung und Geringschätzung dei Kläger» bab« zum Ausdruck bringen wollen. Das Oberlandes aericht hat hierin ein« rechtsirriae Anwendung des s 185 dec Reichsstrafgesetzbuche» nicht erblicken könne», den» es bat bereit« in einem früheren Nrtbeile ausgesprochen, daß auch in der Unter- kassung gebräuchlicher Hoflichkeitsbezeichnunaen eine Beleidigung dann gesunden werden könne, wenn durch sie bewußt ein unbe rechtigter Ausdruck der Mißachtung erkennbar gemacht «erde. — Viele Leute sind. w»e sortoesetzt zu beobacht«« ist, »och nicht unterrichtet, daß im Verkehre innerhalb nachverzeichneter Ortschaften ein geschlossener sogenannter »Ttadtbries^ lbis Brießnitz. Bühlau, Coschütz, Cotta, Döltzschen, xaditz. Leubnitz, Löbtau. Loschwitz, Mickten, Mockritz. Naußlitz. Neuostra. Mein- Pestitz, Plaue«. Räcknitz, Rrilewitz, Nru-«eidnitz. Trachau. Uebigau. Wachwitz. Weiner Hirsch und Zschertnitz. Briefe nach anderen Orten lbis 20 Gramm schwer) kosten 10 Psg.. bi» 250 Gramm 20 Psa-, «in« Postkarte kostet 5 Psg. — Tie zahlreichen Besucher der Christvesper in der neuen schmucken St. Jakobikirche hatten am heiligen Abende Ge- lrgenheit, die Schönheiten des neuen von der Firma Gebr. Jehm- lia> erbauten Orgelwerke» genauer kennen zu lernen. Herr Kantor Schmidt, ein trefflicher Musiker und ausgezeichneter Künstler seines Instrumentes, spielte am Einaange des Gottesdienstes das herrlich« Weidnachtspastorale von Psrrtzlchner. Am ersten Feier tage ward der Gemeinde eine sreudige Ueberrasctiung dadurch zu Tbeil. daß der Kirchenchor unter der Leitung seine- Präfekten, des Herrn Lehrer Porzig. das „Ebre sei Gott in der Höhe" von Bortnianskh aus der Kuppel der Kirche sang. — In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Aktien gesellschaft Spar- und Vorschuhbank in Dresden ist der aus den 3. Januar 1902 für die erste Glänbigerversammlung an- aeietzte Termin, sowie der aus drn 24. Januar 1902 anberaumte Prümngstermin aufgehoben worden. Die Gläubigeroer- saminlung findet am 25. Januar 1902. Vormittags 9 Uhr und der Prüsunaslermin am 8. März 1902, Vormittag» 9 Uhr im großen Saale des Vereinsdauses Zinzendorfstraße statt. Aus das Vermögen der beiden Direktoren Brückner und Werner ist zur Sickerung der Ansprüche der Bankgläubiger Beschlag gelegt worden. — Der Freiberger Brauer- und Mälzer-Ber» e i n hielt kürzlich hier >n der Nöthnitzer Bierhalle unter Vorsitz des Herrn Braurrribesitzers Berndt auS Zschieschen bei Großen hain eine Versammlung ab. Zur Verhandlung kamen Bereins- angelegenkeiten und der Zolltarif auf Gerste, Malz und Hopien. Zollte der Zolltarif im Reichstage Annahme finden, so würde eine Erhöhung deS Bierpreise» unausbleiblich sein. -Dresdner Erinnerungen aus verganaenei Zeit, lieber Dresden, «riprünglick ein stavtiches Doch, dessen merst in einer Nikunde vom Jadre 1206 gedacht wird, das adri 1210 bereits amtlich als Stadt bezeichnet wurde, berichtet die Cbronit: 1302: Friedrich der Kleine wird olS der Herr der Stadt urkundlich genannt. Friedrich, de, Markgraf von Dresden, stellte eine Urkunde au», welch« die Versickerung enthielt, daß er die Dresdner Bürgerschaft außer den beiden iädnichen Beten oder Steuern, deren eine zu WcOvurgis. die andere zu Michaelis ge- fällig, zu keiner anderweiten Steuer nötbigen wolle: selbst in dem Falle, daß er Gelbes bedürftig lei. wolle er eingedenk der wesent lichen Dienste der Bürgerschaft diek« idr vom Markgraf Hein rich gewährte Freiheit nicht antasten. 1402: Markgraf Wilhelm, der das Schloß zu Dresden theilweise neu gebaut hatte, wollte der Stadt «nch in geistlicher Hinsicht mehr Dichtigkeit geben, indem er einen halben Dom bei der diesigen Kreuztira»« errichtete, d. b., es sollten bet dieser Kirche eine Anzahl Canonici nebst einem Dekan wohnen und Gottesdienst halten. Der Papst — Boai stuIliS IX. — gab 1402 mittelst Bull« hierzu seine Einwilligung. 1502: Herzog Georg begrüßte den päpstttchen Legaten Rastnuno in Sackftn (in Meißen», der abermals der Kreuzktrche einen Gnadenbrles verabreichte. Dem Londmanne wurde in dieiem Jadre viel Schaben durch Ranvenftaß zugelügt. 1602: Das vom Kanzler Krell (bingerichtet 1601 am 9 Oktober) aufgehobene Oberkvnsistorium wurde wieder erneut, ein geheimer geistlicher Ratb errichtet, der erste Oberbosprediger tHoe v. Horneay) er nannt. Am 2>. Januar kam eine kalierllche Gesandtschaft an, welche dem Hose fünf gefangene Türken (I) und drei schöne Rosse als Geschenk mitbrachte. Ende Februar kebrre Johann Georg — der nachmalige Kurlurst — von seiner italienischen Reise zurück Im September Vermählung desselben mit der dänischen Prinzessin Hedwig. Die Sovhienkirche diente, während der Erneuerung der kurfürstlichen Kapelle im Schlöffe» sür einige Monate »um Hvf- aottesdienste. 1702: Revision de» Hauvtarchtvs. dessen Schätze in bessere Ordnung gebracht wurden. Bessere Befestigung »er Neustadt. Am 2 Juni gingen 24 Kanonen. 17 Baaogewaaen Mit 100 Kanonieren. Füsilieren und Feuerwerkern in rothen Monturen nach Polen. Am 30. Juni folgten weitere 18 Kanonen mit 45 Munitionswagen und 300 Artilleristen. Am 16. August ent sprangen 15 Baugefangene durch den Wall über die Schleuß« und kamen glücklich durch. In diesem Jahr« wurde die Acciie ein- gelührt. Am 3. Oktober ward im Lazarett» eine Kapelle znm Gottesdienst eingerichtet. Der Trauungen waren in dieiem Jahre 3l0. der Taufen 1066. Bestattungen 946. Kommunikanten 60225. 1802: Die d'shrr unterlassenen Hotbälle begannen aus S Nene. Vom 1, bis 20. «September ward zwischen Dresden und Tolkewitz rin großes Exerzierlagn gebasten. In Tolkewitz war da- tzaupi- guariier de» General» v. Linde. Dir Garde du Kows kamvirte »tcht mit. sondern ging jede» Mal nach Beendigung der Waffen- ükningen zurück nach Dresden. Dresdner Geistliche verladen als Frldpredigrr den Gottesdienst Im Lager. ES waren 30000 Mann zuwmmengrzoaen. Das bisherige Ballban» wurde »um Grsammt- archio eingerichtet, eine Arbeit, die erst 1806 beendet ward. Die hölzerne Brücke am schwarzen Thorr in Neustadt wurde aus stelnerne Pfeffer gelegt. Das Tbor selbst ward in gleich« Linie mit der Wache und Hauptstraße gesetzt und das Wach- und AcciS« Haus mit slcinernenLegeln und Ketten, anstatt der bisherigen Balten, versehen. Trauungen 484. Taufen 17W. Beerdigungen 1640, dabei 2 Selbstmörder (damals etwa» Setienrs!) Was wird ans dem Jahr k902 einstmals zu berichten lein 7 — Ter unter dem Protektorat de» Königl. bayrischen Ge sandten Frbr. v. Niethammer hier bestehende Verein der Bayern vegiüg vorgestern Abend bei zahlreicher Antheilnabm« von Mitgliedern und Gästen im großen Saal« deS Keglerhcnms eine Chnsibaumfeicr. zu der viele landSmannschastliche Vereine Vertreter entsandt hatten. Die Reihe der Darbietungen eröffnet« die Kapelle de» Gardereiter-Regiment», di« im Lauft des Abends mit recht ansprechenden Musikstücken erfreute, namentlich gefielen das Lanekamm sche Charakterstück „Lin der Christnacht* «i« Streichquartett mit Wakbhornsolo, uns Herr Trompeter Herrcl m dem Solovortrag de« Liede» »Da« schöne Edelweiß" von H. Peuschel. Aber auch rin vrremsmitglied. Herr» Abraham, als tüchtigen Solisten für Oboe kennen zu lerne», hatten die An wesenden Gelegenheit bei dem Bortrag der Arie aus der Donizetli- scheu Oper j/To» PaSquale"; der sein Instrument vortrefflich bo herrschende Solist erntet« wie di« Kapelle sür ihre fe gleitung reichen Beifall. Seine BegrühungDanspraä
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