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Dresdner Nachrichten Nr. ^24 Die eigene Tochter. Roman von Anna v. PanhnnA. dv. üonrstung. ..Es soll auch io schön für Dich sein." lächelte Rest. ..Wir müüen uns sa erst kennen lernen. Sonderbar, fair ist e« mir. als kenne ich Dich schon lange, lange." Sie erhob sich. Darf ich den Bvrbang nicht ein wenig öffnen, damit ich Dich Vesser leben kan». Mutter?" Die Frau im Lehnstuhl sprach noch leiser als viSber. wie verlöscht war die müde matte Stimme: „Ja. Kind. Du darfst es tun. aber eins brennt mir noch auf der Seele, eins mubt Du mir gleich noch tagen." Nesi beugte sich nieder. „Frage mich. Mutter." Leise hauchte es in ihr Lhr: „Hast Du mir auch aolttommen »'ergeben, mein Kind, alles vergeben, was gewesen und was Du noch erfahren wirst, wenn." sie stockte flüchtig, „wenn wir immer beisammen »ein werden?" Nesi Kürte dentkich aus dem Las ringst, dle sich wand und krümmte gleich einem Wurm Die arme Frau, iie sollte sich nicht auälen, Nicht eine einzige Sekunde lang mehr mit solchen Gedanken analen. „Mutter, ich hal>e Dir nichts zu vergeben, nicht», gar nichts Was Du auch latest oder tun wirst. Mutter, ich bin es mirieden" Ein tiefes Aufaimen. ,27ck> danke Dir. mein Kind - und nun offne den Borhang, damit Du mich Vesser liehst." Nest ging zum Fenster und innkte sich, den schweren Borbang auseinanderziiziein'n. Er schob sich nur langsam, gleichsam widerwillig snr Leit«. :>iesi wandte sich ins Nimmer inrück und schrie laut ans. Die Frau. die eben noch gebückt im Arnistustl gesessen, srand hoch gufgerichlct da, der verhüllende Schal, der das Hanoi bedeckt hatte, lag am Bode». darauf die Polen Fiinkrlaläscr. hinter denen sich die 'lugen geborgen halten. Schlank, hoch und vornehm stand Frau pan Sluiten da und breitete Nesi die Arme enlgeaen. Nesi rührte sich nicht. Was war das für ein seltsamer Scherz, de» Frau van Sluiten mit ihr getrieben, wie kam iie hierher und wo»n Ser Mummenschanz. Die fühlte sich in ihren heiligsten Gciülile» verlest. „Frau van Sluiten, durch -ie erfuhr ich die Ge'chichle meiner Mutter, weshalb spielten Sic diele Nolle? Alles ist mir unverständlich. Unwahr die 'beschichte, unwahr die Nolle. Ich begreife den Sinn nicht, der dahtinerstecki." Frau van Sluiten lächelte. Ein weiches Lächeln, das ik>r Antlitz mit wundersamer Schönheit über- aoh. Sie sprach nicht mehr leise und matt wie vorhin, ihre Stimme war letzt unverstellt und wie immer. „Soll ich Dir wiederholen, was Du noch eben zu mir sagtest?" Betont sprach sie, „»«» Da an» tat«» ober tun »Ir». Mutter ich »tu e» zufrieden." Ihre Blicke htnaeu mit förmlicher Andacht a« den Zügen Rest». Da» junge Mädchen stammelte: „Aber Sie sind doch Frau van Dlutten. und wa» ich gesagt, war siir meine vermeintliche Mutter bestimmt." — „Ich bin Krau vau Sluiten. ja. mein Sind, aber ich bin auch Deine Mutter." antwortete dir silberhaartge Frau erst, „und wie da» möglich ist. da« sollst Du ersahren. noch ehe wir dieses Zimmer verlassen." Rest» Antlitz trug einen zwies»ältigen Ausdruck. „Die wären meine Mutter — wirklich meine Mutter, aber . . ." Sir preßte dir Hände aus da« klopfende Herz, e« schien sich alle« um sie herum zu drehen. Frau van Sluiten. bet der sie seit mehr al» einem halben Jahr Gesellschafterin war, sollte identisch sein mit ihrer Mutter? Sie machte eine rat lose Gebärde, und trotz all de« Unbegreiflichen, da« sie um gab. empfand sie in der Tiefe ihrer Brust da« Ahnen eine groben Glück«. „Komm, mein Kind. setze Dich." Die silber- haarige Frau mit dem noch tugendlichen, leldüberschatleten Gesicht schob Nest einen Holzstuhl zurecht und holte sich einen gleichen herbei. Rest war so abwesend, so verwirrt. daß sie sich ruhig be» dienen lieb- Frau van Sluiten sab nun der Jüngeren gegenüber. „Ich will ganz kurz sein, nur die Hauotstalivnen bezeichnen. Uber die meine LcbenSfahrt bi« zum Heute ging, später, daheim, will ich Dir auch all die Zivischenstatlvueu nennen, mein Kind." Nefi blickte unablässig in da« feine, gütige Frauenantlitz. Jeder Nerv in ihr war bis z»ni ver reiben angespannt. Die Dame faltete die Hände im Schöbe. Hände, die zu der vermummten armen Frau im Lehnstuhl wenig gepabt hatten. Ihre Zartheit war Nest vorhin seltsam ausgefallen Jetzt lagen diese schmalen und doch nervigen Hände lässig auf dem dunklen Kletdrrrock.. Die Stimme war klar und fest, als sie rückertunernd Bergangene» heraufbeschwor. „Nachdem ich Dich hergegeben, Kind, ward ich zum weiblichen AhaSveruS. Bei meine» Ver wandten in einem kleinen Bodenseeneste hielt e« mich nach der Scheidung nicht mehr. Ich zog umher, nirgends länger al« ein paar Monate verweilend. Ich hatte eine geschickte Hand und befähle mich damit. Kleider und Wäsche aus- zubessern. Ich la« gern. In jeder freien Minute beschäf tigte ich mich damit und füllte, da ich wahllos alle« la«. was mir vor die Augen kam. aus diese Weise manche Lücke meiner Bildung au«. Ich lebte mehrere Monate in Lindau, und dort lernte ich einen holländischen Schiffer kennen, der mlt einer Kahnlabung von Holland »er dt« Fahrt dt» M» Bodeusre gemach, batte. Wir »anbrn Gefallen aneinander. Sr beredete mtch. auf dem Wasserweg« nach Holland «tt. zusahren. Seine alte Mutter, dir aus dem Kahn dt« Hau», srau war. redete mir auch zu. und ich willigte nach kurze» lleberlegen eln. Ich lieb ia nicht« zurück tu Deutschland. Bon meinem Manne, der hinter den Mauern einer Irren» anstatt seine Tage verbrachte, war ich geschieden, mein Kind war mir verloren. E« lebt« bester al» ich. und ich hatte auch kein Recht mehr darauf. Biellelcht lernte ich tm srem. de» Lande, unter srrmden Menschen bester vergessen. So fuhr ich aus dem Kahn Jan van Sluiten» mit nach de» Niederlanden. Der Schiffer wohnte mit seiner Matter in Rotterdam, und ich wurde von beiden in ihrem Heim auf» genommen wie eine liebe Berwandt«. Ich ging der alten Frau tm Haushalt zur Hand, besserte in Familien Kleider und Wäsche au«, und nach einem Jahr, kurz vor dem Sterbe« seiner Mutter, wurde ich Jan van Sluiten» Iran." Nest fing an >u versieben, jetzt sah sie schon den Weg. der von der armen Frau Trautner zur reichen Frau van Sluiten führte. Ihr Antlitz spiegelte da» wider. Dir Dam« bemerkte «S und nickte ihr zu. „Damals wandelt« sich Margret Trauincr in Margret van Sluiten. Unser Besitz mehrte sich zusehends mein Mann bebauvtete. ich hätte ihm da« Glück mttgebracht. Und dann, wir konnten an» schon wohlhabend n-nnen, fiel nn« eine Erbschaft in den Schob- Wie tm Nomon. ?-"» sie über daS grobe Waller, von einem alten verwitweten LNikcl Jan«, einem, der alü Schiffsjunge vor Jahren blnül'- gegangen war. Gediegene amerikanische Dollars wandelten sich in gediegene holländische Guldeü. Der Kahnbeiitzer van Sluiten verzog von Nottcrdam uiS wurde zum Privatier van Sluiten. der im Haag eine rei zende Billa bewohnen konnte. Ich fand mich rasch in di« veränderte Sachlage, mein viele« Lesen hatte nic Verständ nis für manches gegeben. Mein Mann blteb auch in der Ncsidenzvilla im groben und ganzen der alte Jan. Ich be suchte Theater, Konzerte, ging in Borlciungen und be schäftigte mich mit Sprachen. Meine Herkunft rückte mir ferner von Tag zu Tag. und allmählich meinte ich fast, alle», was drüben in Deutschland gewesen, gehörre einem Dasein an. das ich seither einmal geführt, vor wundert ober noch nvbr Jahren. lgortsetzui,, folgt-1 vrsunn °,d. Wlldra kürdt Nn oU»n e n cklSainen tk» tdal'»n »« da»*»«. Altbekannt ro>c mein Oa.-ivh-M, «ruck auch mein« Preise ckurch ikre lld«rr»5chencle villixbell. Heute biete ick an aus altsn, Udersur günstigen ^dse»ilüsr«n. Iiikot-kmealrbenlen Makoiiemilen ltel76n-Unteltio8ön . . § <, . SS.- l>8- 120,- 130.- . 7S.- 83,- 120,- 125,- - «».- 7S.- 05.- 120,- - 88,- 75.- «r.- SS.- c 7L.- 85.- sr.- 120,- . . . . 08.- 120,- 130- 9,» 17.- r«.- . 1».- 19,« r». «s.. LtN 05.- 17«.- 220,- SliLkei-ei-vsmentiemllon. jtei-fsn-8ooken Vamen-8ttl1mpfe .... itmljsf-Otfiimpfe >«.» 16,- üfbeitütioeen »l. >ior l eck »cü« Neffen-8f666tie8baseri, ^,»8^ 280,- 350,- 480,- 6!ane ^fbeitban^ü^e »unizruK unci Köper k^08LN: 80,- 150,- ducken: 130,- 150,- ttenillentnob, prima XVsre dierer 42,- 45,Ri 6ö8tfeittef itemOen-ÜLfeksnt.... n«««.r 33- 38 Wo>1ene8 8tfiekgafn . . . . i ^ 28,« 28,« 32,« 8sunmo!len68 8tfivkgafn ,00 ommm 24,- 28,- 38, ^M1Ltl§ÜÜ6, voltov u baamvolla«. .XnnLhe.n ans einer 8perialms»<hws xrati«, Faich rum sinnekmev. Sämtliche Tänxeo rviecker ru verveocken. paar: ».50 «».5O «»50 «»80. ^tosenslrake, Leke F^mmonrlrsSe . Linien 26. 23. 20. 15. 13. 10. 7 kigsne Strumpf- unü Wüsekv ^»drikatlon. Oie köstlietis r 8pv>8v-8etiokolLüv! H b««r»i»»rtrdtui>g onä ü;»r: OLOKV 8N^l)l4L ve»»a»n-ii.. r»»mmMoa ». r»i»pn»n »ari«. kissiz Wbksibom XVeuixroKdankilunz Oresäea X. ». ... Ikoator-. t-arnrpr. NdM. »nuptslr. 24. ^ » Ankauf a Verstnuk a A xrovar stletalar » I80O Hs« Oegenvart. L N.kt0liaSNÜer,5<^eI'errtrs7 ä « irioßl. NflSÜLHIH« lireaäen lddtao, n>»,»az«»' »u.»» ap«»I»>t»t>rU, Mr Xr»ni4vnßaNr»rt«NIv Kiicd iie'ItizrlLtrf.. zLtm.ner'- fnii- u mectußn. eit- u. l^ertul8ctiH.. verrieUd. ^ürKenstO^on. ^kvkr v.'Vrch8dchdfen.v»^.0p«r»t. u.^mer8u^dun^rrlükl«. fsstlletlkviton I- «mpkto«». 5>pbon LOiere erilcr KIe»l,»r ua<1 »a«v»cU»er Nr»u«»»l«». kürrtiriirtr. i.!" Ni» 8vbudgft L 8aeb8S. »au» »Ni, I UeZzne s.w>pr. i, Iohann-Georgen-Mee 7 l Aachm. Beratung. Lirkr.Dedanta tzu-n,sft.>roge >ch. Waide! sklodrikpiDiro! LSckrr i(lcü>rrräb«»l kodel». /— Brillanten E Perlen, Smaragde L es,c». »»» «u«»r,»,e» a»d« M kaust »gttch t», « Ildr »n »r nnllstrr D>»kr«ti,n z Srnst F. Schmiül, Ilhlandslr. 8. M L»ru»Itru»r >!>» w»n! T»I»pl>«n Beyer. Schüttle . und -avplSa. mutier lind die besten! Drrkaul: z«b»„,ru»,,, t. S«ner» Modr- udr«r mit gr. ZchniM>oa»n >2 e. Altertümer i»d»r Art kaust K-I-- tarnnaim a»t»ri»l st, Xvudeit! Wettrsnnsn I. «>. NrloNaaest» ,um Anarenne» und weil»» NI«t»»r«t L»um«r tz<d!»KIIr. ?<-. ^ So/«/- sucht z» ko,s«> b»> kok». Prricrn. Marärr >«a,*lkr»ch»>r. ld. > «»«- aZr»«Ir»rH kaott man am vor«»v- t>»It«»I«n dal n. IlupftzsMüNst tzrauaartr. La. aaünet, S»I»rI»»lr»a» ». Sosentritger o. w.dkl an >. S.»,»»««» »r»u«i»r ». ,egrnd»»r KI »»park«». le il u.»ee7*»td KstfpLU- Lchr»ii»».»««z» Garlen-Er-e »rrk.gadlrnddl I.l»I«1r»«st, <S«>Nngstrab« ». T»I. FU18. WmM Plallen »it» und ,»et»r»«N«a«, mrrd«, >»tu»»ft nur a«r»a» »1, Sch» S ruvestral,«.