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,hrer gewöhnlichen Körperkräfte zu sein; denn wenn ihr lisch ihren Worten der Herr JesuS die Hände zum Auf« stehen reichte, streckte sie beide Arme vor sich au», erhob sich langsam au» dem Bette, als ob sie von Jemandem aufgezogen würde, saß dann im Bette auf und kniete beim Genuß des heiligen Abendmahles nieder, ohne irgend welche Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. So hat sich denn dieser somnambulistische Zustand binnen Bierteljahresfrist Z4 Mal wiede. holt, und da das Mäd chen während de» letzten Schlafes bei ihrer Unterredung mit dem Herrn JesuS diesen ungefähr mit den Worten redend einführt«: „Du bist nun so oft zu mir gekommen, als ich Jahre auf der Erde gewandelt bin, und weil Du fest an mich glaubst und ich Dich auserwählt habe, an Dir meine Kraft zu zeigen und die Welt, d>e ohne Wun der nicht glaubt, zum Glauben an mich zu bewegen, so werde ich eines Morgens in der 11. Stunde noch ein mal zu Dir kommen, Dich dann aus Deinem Bette aufrichten und zu Dir sagen: stehe auf und wandle," war man begierig, zu erfahren, ob jene somnambulisti- schen Erscheinungen in der That nicht wiederkehren wür den. Heute Bormittag hat nun daS Mädchen eine Zeit lang bis kurz vor 11 Uhr wie im Traume gelegen, leise einzelne zum Theil unverständliche Worte gesprochen, sich dann, nachdem sie die Hand vor sich gestreckt, als ob sie von Jemandem emporgeboben würde, mit einem Male aufgerichtet, das Bett verlassen und — waS sie bis da hin nicht vermocht — mit den Füßen aufzutreten versucht. Als sie sieht, daß sie fest auftreten und kräftig weiter gehen kann, fällt sie auf die Knie und dankt Gott unter Freu- dcnthränen für die so plötzlich wiedcrerlangte Gesundheit. Kurz, das Mädchen, das noch zwei Stunden vorher bei einem Versuche, allein das Bett zu verlassen, kraftlos zu sammenbrach, ist seit heute Bormittag 1l Uhr so kräftig und gesund wie früher und hat ohne weitere Beschwerden das Haus verlassen und zu Bekannten gehen können. Sie erzählt, daß ihr kurz vor 11 Uhr im Traume der Herr JesuS erschienen sei, sie am ganzen Körper bestrichen und dann zu ihr gesagt habe: .stehe auf und wandle, ich werde Dich an meiner Hand geleiten", hierauf sei sie erwacht und habe sich so kräftig gefühlt, daß sie aufzustehen und zu gehen versucht und zu ihrer großen Freude beides ohnie Schmerzen und ohne sonstige Beschwerde vermocht habe. — Hierbei sei nur noch bemerkt, daß die Verhältnisse der Familie, welche die somnambulistischen Erscheinungen jenes Mädchens lange Zeit verschwiegen hatte, von der Art sind, daß — eS würde eine Auseinandersetzung dieser Verhält nisse hier zu weit führen — ein Betrug hier sicher nicht vorliegen kann, sowie daß die bereits cingeleitete Unterbrin- gung der Kranken in die Landesheilanstalt zu Hubertuö- burg ärztlicher Anordnung zufolge nunmehr unterbleiben wird." — Aus Florenz schreibt man der „A. A. Z", daß am 17. d, während man in der Kirche Santa Felicita die Leichenfeier für die verstorbene Erbprinzessin Anna in Gegenwart des Hofes und des ganzen diplomatischen Corps abhielt, gleichzeitig im Hotel deö dasigen sächsischen Ge sandten ein Einbruch verübt wurde, wobei man jedoch nicht nach Kostbarkeiten, sondern nach Correspondenzrn gesucht haben soll. — Auktionen: Freitag den 1. April Vorm. II Uhr an der Frauenkirche: ein herrschaftlicher gut conditio, nirter zweisitziger englischer Stadt- und Gala-Wagen, blau lackirt, mit Ganzpatent-Achsen, Bockdecke, grauem Tuch- auSschlag und L'aternen; eine viersitzige gut gehaltene ele gante Kalesche mit Halbverdeck, Frnstervorsatz, Patent- achsen, grauem Tuchausschlag und Laternen; rin gut er haltener bequemer viersitziger Stadtwagen auf OAHern (zu einer Leichenkutsche sich sehr gut eignend); 2 Chaisen mit Halbverdeck auf OFedern; ein Paar englische Kum metgeschirre; ein einzelnes dergl.; ein Sattel mit Steigbü geln; 2 englische ^auptgestelle mit Kantharen; diverse Gurte, Halftern und Stallutensilien; so wie ein kräftiges braunes Wagenpferd, 7 Jahre alt, 12 Birrtel hoch. — Neu- und Antonstädter Speise-Anstalt: Heute, Mittwoch, Nudeln mit Rindfleisch. (Morgen wird geschlossen.) Tagesgeschichte. Innsbruck, 23. März. Seit einigen Lagen bie tet unsere Stadt einen bewegten Anblick; es war Rekru- tirung, und die Bursche zogen singend und lärmend durch die Straßen. Sie sehen mit frischem Muth dem Kampf entgegen, ;a mancher freut sich darauf, „dem Franzosen" eins auf den Pelz zu blitzen; wenn er ihm nur auch die Lawinen, die jetzt von den Bergen niederkrachen, aufs Ge nick schicken könnte! Dem Vernehmen nach werden jetzt auch die Depotsbataillone unsere» LandesregimrntS gebil det, dazu mußjman die Reservemänner einberufen. Recht, daß Oesterreich seine Kanonen auf die Moniteur-Note stimmt; dem Franzosen und Garden nachzugeben, wäre Schwachheit und Schande: wo es die Ehre gilt, muß man, „und wär's um einen Strohhalm", nicht weichen. Uebrigens ist man hier mit L. Napoleon ganz einverstan den, daß die Verträge von 1815 revidirt werden müssen, nur, meint man, habe dieß zunächst in Bezug auf andere Provinzen zu geschehen. Jetzt ist eS Zeit, daß rin großer Geist durch das deutsche Volk wehe; das Schwert muß bessern, was die Gänsekiele versudelt haben. Man erwar tete im Innthal Einquartierung, sie wurde jedoch wieder abgesagt, da die Bataillone des Regiments Albrecht vor läufig in Südtirol bleiben. Den hiesigen Redaktionen ist die Weisung zugcgangen, nicht bloß über Truppenbewe gungen, sondern auch über den Ankauf militärischer Ber- proviantirungsgegenstände zu schweigen. Die Zustände in Frankrclch, wo in Folge der kriegerischen Vorbereitungen die industriellen Geschäfte zu stocken beginnen, äußern auch bei uns einigen Einfluß; es kehren nämlich die Sensen- schmiede aus Zillerthal. welche dahin ausgewandert waren und gute Geschäfte gemacht hatten, wegen Arbeitslosigkeit in die Heimath zurück. Turin, 21. März. Wenn wir hier die Zeitungen des Auslands lesen, und darin Phrasen von Versöhnung, Ausgleichung, Friedensmöglichkeit und dergleichen finden, so müssen wir einander fragen: wie es möglich sein kann, daß man jenseits der Alpen die Lage so ganz verkenne? Hat man denn noch nicht zur Genüge wiederholt, daß Piemont einmal keinen Frieden will, keinen Frieden brau chen kann, sondern Krieg, schnellen, unverzüglichen Krieg? Ist es noch nöthig vorzudemonstriren, daß Napoleon III. kaum erwarten kann, bis unser kleiner Graf daS Strrich- zündhölzchrn knallen läßt, um endlich dem diplomatischen Tisch und den daran sitzenden Keuchern den Fußtritt ge ben und über die Alpen eilen zu können. Hier fällt eS keiner Seele mehr ein, auch nur im Traum an eine Frie- denSmöglichkeit zu denken. Turin, 27. März (Tel Dep. der „Oesterr. Ztg.") Die piemontesische Regierung stellt die fernere Einreihung von Freiwilligen ein. Rom, 20. März. Heute hat man mit einem gra se. Bibliothek im Japan. Patai«, freie« Sinrr. v. Mrg«.v—> u»r. K. Kupferstich-Kabine» im «useum a« Swingt». Kreter «in Grünes Gewölbe im Kgl. Schloff«. Zutritt gegen Karten zu r tritt »irnßag« und Freitag« von 10 bl« r Uhr. Lhlr. f- « Pers ailtig. (Kirrctor: v. «and«berg. gr. «ritbahng. 17. Gammluna der Gyv».«bgnffe im «nsru» am Zwinge». »orzellaN'Gammlnng t» Japanischen Palai«. «egen Karten für 1 «nttkenrabtnet i« Japan. Palai«, freie, Eintritt «ittwech« «. » Personen, t ? Th"»-, »sreetsr: D. -kM-. U> Kirret»»: Professor Hettne«. »Lpv«lisL.n,»ibtMLifs«»!:«nlt»'< M>1 t. Zwinge« Tr-itMr»,««>«inet..0ßr»a»«« ». -etssatt 11 —« »h*. .