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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ^ 89. Mittwoch den 30. März 1839. Ersch. tägl. Morg. 7 U. — Inserate die Spaltzeile 5 Pf werden bis Ab. umntgeldl. Lieferung in's Haus. Durch die Post. Viertels 2ü Ngr. Einz. , Behufs der Zusammenstellung einer ergän zenden Adreß - Ueberfkcht ersuchen wir Diejenigen, welche zu bevorstehendem Oster-Termine ihre Wohnung verändern, uns bis zum 1. April gefälligst ihre neu zu be-. ziehende oder bereits bezogene Wohnung schriftlich anzu- grben, um dieselbe, zur Orientirung für bas größere Pu blikum, nach dem Namen alphabetisch geordnet, in den »Dresdner Nachrichten* in den ersten Tagen des kommenden Monats unentgeldlich zum Abdruck zu bringen. Die Expedition -er „Dresdner Nachrichten." Johannis-Allee 6 Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 30. März. — Se. M. der König hat den zum Commissar für die Angelegenheiten der Wasserregulirung nach dem Gesetz vom 15. August 1855 bestellten Hilfsarbeiter im Mini sterium des Innern, Supernumerarregierungsrath Künzrl, zum Regierungsrathe befördert. — In den nächsten Tagen finden folgende öffentliche Gerichtsverhandlungen statt: Heute früh 9 Uhr gegen den Nachtwächter Carl Aug. Müller wegen des in Art 183 des Strafgesetzbuchs gedachten Verbrechens (Unzucht mit Kindern unter 12 Jahren) in geheimer Sitzung; früh 11 Uhr gegen den Handarbeiter Earl Wilhelm Gelfert aus Zauckeroda wegen Diebstahls; Donnerstag den 31 März früh 9 Uhr gegen Friedrich August Hasche aus Tharand wegen gewaltsamen Hausfriedensbruchs und Diebstahls; Abends halb 5 Uhr gegen das Stubenmädchen Sophie Trunk aus Strümpfbrunn wegen Unterschlagung — Die von dem Herrn Lehrer osaci. tkeol. Kefer- stein im »Deutschen Hause* allhier zu Gunsten des Hilfö- vereinS gehaltenen drei Vorträge haben einen Reinertrag von 60 Lhlr. gewährt, für deren Empfang das Verrins- directorium dankt. — Der vorgestern und gestern in hiesiger Friedrich- stadt abgehaltene Roß« und Viehmarkt war vom schön sten Wetter begünstigt, und es sind auch vorgestern — der zweite Tag ist in der Regel von geringerer Bedeutung — gut« Geschäfte gemacht worden. Zum Verkauf waren ausgestellt: 593 Pferde, 104 Ochsen, 29 Kühe, 116 Schweine und 977 Ferkel. Verkauft wurden davon ge gen 200 Pferde, 39 Ochsen, 11 Kühe, 44 Schweine und 7 (Sonnt- v. 11—2U) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 20 Ngr. bei Minmxrn 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 m Waisenhausstr. k pt. § 960 Ferkel. Die Preise anlangend, so wurden die be sten Wagenpferde — und die Mehrzahl der zum Verkauf ausgestellten Pferde gehörte den besten Sorten an — mit 850 bis 900 Thlr. das Paar, gute mit 180 bis 250 Thlr. das Glück und geringere mit 60 bis 90 Lhlr pro Stück bezahlt; Ochsen der besten zum Verkauf gestellten Gattung pro Stück mit 130 Lblr., geringerer Gattung mit 40 bis 60 Thlr, Kühe mit 35 bis 40 Thlr., Schweine mit 9 bis 15 Thlr. und Ferkel das Paar mit 4 bis 7 Thlr. — ob — Infolge der von uns neulich gegebenen No tiz über einen bevorstehenden Wechsel in der Person des Fcuilletonisten der „Const. Ztg.7 sind uns über den neu eintretenden Hrn. I). R. Giseke von verschiedenen Seilen Notizen zugegangen, nach denen derselbe in der Literatur ' nicht mehr sö fremd ist, als es nach jener Notiz scheinen konnte. Hr. Gisike veröffentlichte vor nunmehr bereits zehn Jah ren die Romane: „Moderne Titanen", „Große Welt und Kleine Welt", „Saniere", sowie das Idyll: „PfarrröSchen", das zwei Auflagen erlebte. Ferner schrieb er als Drama tiker: „Johannes Rathenow" und: „Va dsnque". In den letzten Jahren war er Redakteur der Leipziger „No vellen-Zeitung", deren Haltung sehr gerühmt wird. Inwie weit Hr. Giseke der schwierigen Stellung des Kunst« und Lheaterkritikers an einer politischen Zeitung, deren Publi kum mit seinem Vorgänger aufs Innigste zusammenhing, entsprechen wird, wird erst die Zukunft zu lehren haben. — Dem hiesigen ThcateiPublikum diene zur Nach richt, daß Fräulein Ottilie Genre vom Friedrich-Wilhelm städter Theater in Berlin und der Wiener Komiker Herr Wilhelm Knaack vom K. K. privil. Theater der Leopold stadt in Wien in den nächsten Lagen zu einem Gastspiele auf dem zweiten Theater eintreffen wcHen. Das erste Auftreten findet künftigen Sonnabend statt. — Die Ostern 1858 von dem Direktor Elauß ge gründete Lehr- und Erziehungsanstalt (ChristianSstraße) für Töchter gebildeter Eltern erfährt laut deS auSgegrde- nen ProgranimS und Unterrichtsplanes diese Ostern inso fern eine Erweiterung, als den jetzt bestehenden drei Klas sen noch zwei neue brigefügt werden; der sprechendst« Be weis, daß das Vertrauen zu der jungen Anstalt und ihrem wackeren Direktor in sichtbarem Wachsen begriffen ist. Töchter gebildeter Eltern finden, vom vollendeten fiinften dis zum fünfzehnten Lebensjahre in genannter Anstalt Auf nahme und empfangen behufS einer höheren und zeitge mäßen Ausbildung — außer dem Unterrichte in Religion,