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Dresdner Nachrichten : 06.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192012069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19201206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19201206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-06
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.12.1920
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tst LaS -esamie Eiseubahnperfonal verpflichte Lch L« vökLmpsung de- Schleichhandel- mttzumirken. Be- fonberer Ueberwachung-au-schüffe bedarf e- sonach nicht. Eine Mitwirkung der Betriebsräte bei der Bekämpfung Schleichhandels kommt nicht in Frage. Nack 8 l des BetriebSrütegysetzes find die Betriebsräte zur Wahrneh. muug der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen der Ar» Leilnebmer g«»^^^br dem Arocttaeber und zur Unter- Mtzung de- Arbeitgebers in der Erfüllung der BetrtebS- »wecke errichtet worden. Diese Ausgaben der Betriebsräte sind im Gesetz in den 88 »ü und 7« aufg>efithrt. »reine der daselbst aufgeführten einzelnen Aufgaben lassen eine Be fassung der Betriebsräte mir der Bekämpfung de» Schleich handels zu. Im Gegenteil ist in 8 W bestimmt, daß de» Betriebsräten das Eingreifen in die Betuicbsleitung durch selbständige Anordnungen lwie z. B. Anhalten schleich- handelsverdächttger Wagenladungen» nicht zusteht. Bei dieser Sachlage muH die Reichseisenbahnverwaltung so wohl das Auf st eilen besonderer U«ber- wachung öa uö sch ü sse bei einzelnen Dienststellen als amt) eine Befassung der Betriebsräte mit der Schleich- handelSbckämpfung ab lehnen. Etwa noch bestehende UdberwachungSausschllsse siud sofort aufzulösen." — Unsere Lohleuversorgung. Wir erhalten folgende Zuschrift: „gn einer der letzten Nummern Ihres Blattes gaben Sie eine Zuschrift des hiesigen KohlenamteS wieder, i» der die großen Schwierigkeiten dargelegt wurden, welche für das städtische Kohlenamt bei der Versorgung mit Kohlen für die Privathauöhalte beständen. Niemand, der einigermaßen Verständnis hat sür die Not. in welche unser ganze- Volk durch den unglücklichen Ausgang des Krieges und die wahnwitzige» FriedciioocLingungen. die uns unsere Gegner auferlegi haben, geraten ist, wird in diese Schwierigkei.cn Zweifel setzen,- unverständlich dürfte es aber manchen Einwohner oon Dresden, der infolge der ihm knapp zugctcllten Kvhlenratio» und seiner beschränk ten Geldmittel selbst bei großer Kälte kaum imstande ist, sich eine warme Stube zu leisten, sein, daß vielfach ln öffentlichen Gebäuden, in denen er verkehren muß. nicht nur in Arbeitszimmern sondern auch aus Korridoren Temperaturen unterhalten werden, die von einem Mangel von H:lznngsmat.-rialtcn nichts merken lassen. Man fragt sich hierbei unwillkürlich, sollte denn Lei der Beheizung der öffentlichen Gebäude nicht auch Er sparnisse gemacht werden können?" — Der Sächsische Militärocrein 8. Jns-Rgt. Nr. l»L feierte am Donnerstag im .Tlristallpalast" sein 2S. Stif tungsfest. Mitglieder und Ehrengäste, unter ihnen auch ein Vertreter deS Neichöwehrbataillvna Nr. 24 tn Löbau -aS gelobt hat, die Traditionen des alten >02. Regiments fortzusetzen, hatten gern und zahlreich der Einladung Folge geleistet. Äonzcrtvorträg« der Kapelle des Retchsnrclir- Regiments Nr. 23 unter Leitung von Musikdirektor Hel- big leiteten den Abend ein. In einer kurzen Ansprache begrüßte der Vorsitzende, Kansmann Zeißig, die Fest- tellnehmer. Er wies darauf bin, daß der Verein auch ans das letzte Jahr zufrieden znrückblicken könne, hätten sich doch fast fünfzig neue Mitglieder angemeldet. Als Richt schnur solle auch in Zukunft der Wahlspruch deS ehemaligen hohen Rcgimentschefs gelten: In Treue fest! Im Namen der Brndcrvereine über!)rächte der stellvertretende Bcz:ris- Vorsteher Kamerad Lentzsch Grüße und Glückwünsche und gedachte mit warmen Worten der unermüdlichen und er folgreichen Tätigkeit des Vorsitzenden, dem als Beziris- vorstcher auch die anderen Vereine zu Tank verpflichtet seien. Als Vertreter des Präsidiums des Militärvereinü- bundes war das Ehrenmitglied des Vereins Pfarrer Döhler erschienen, der ebenfalls herzliche Glückwünsche übermittelte und dann eine Ansprache an die l«> Kameraden hielt, die 2ä Jahre in Treue dem Verein angehören. Ein Ball beendete das Fest. — Den Berus des Elektroingenieurs behandelte auf dem letzten BrrufSberatuligsaücnd im Staats- gymnasii, m Dresden-Neustadt Herr Ban rat Meng. Er führte unter anderem aus: Ter Titel Ingenieur ist in Deutschland frei, jeder kann ihn führen: aber zwischen Ingenieur und Ingenieur ist ein großer Unterschied. Das zeigt schon der Bildungsgang, der ein dreifacher sein kau»: 1. Fachausbildung thandwcrkS- mätzig) — Volksschule, Lehre, Technikum. Schloffcrschnlc u. ähnl: 2. technische Mittelschulbildung — Gcwerbe- akademie (Chemnitz). Vorbildung: das frühere Einjährigen- ZeugniS: 3. technische Hochschulbildung mit Maturitäts zeugnis. Alle drei BildunaSwcgc erfordern eine praktische Betätigung von 8 rcsp. 2 und 1 Jahre. Nach dem ersten kann man werden: Werkmeister, Maschinenmeister, Tech niker, nach dem zweiten Ingenieur in nichtleitender Stellung und nach dem dritten Diplomingenieur. Dieser Titel ist staatlich verliehen und staatlich geschützt. Die Verwendung des Diplomingenieurs ist eine dreifache: 1. als Maschinen ingenieur. 2. als Bauingenieur. 8. als Fabrikingenieur und Chemiker. Der Elektroingenieur muß alle Jngenieurgvdiete beherrschen. Leine Tätigkeit ist die Umsetzung von Elek trizität tn Kraft und umgekehrt (Herstellung von Dynamo maschinen und Elektromotoren). Die Elektrizität spielt heute «tnc große Nolle bei: elektrischer Heizung, elektrischer Zugbrleuchtnng. Stgnaleinrtchtung, Weichenstellung, bei Gag- und Wasserwerken, bei den Elektrizitätswerken, dem eigentlichen Arbeitsgebiet deS Elektroingenieurs, beim Hochbau, Tiefbau, beim Licht (auch in seiner chemischen Wirkung — Photographie!) und bei der Elektrolyse, der Ge winnung von chemisch reinen Metallen. Zum Schluß be handelte der Vortragende die Frage der Berufs eignung: Der Ingenieur sei ein Gestaltender (Entwürfe!), ein Schassender (Ausführung der Projekte!), ein Verwaltender, ein Lehrender und Forscher (Hochschule), ei» Kaufmann (hier sehr wichtig die Verwertung unserer Fabrikate im Aus lande). Diese fünffache Tätigkeit des Ingenieurs ermög liche «S den verschiedensten Individualitäten, diesen Beruf zu ergreifen und sich in einem Zweiggebiete auszuwirken. Als besondere Anforderungen stellte der Vortragende, zum Tei-l mit feinem Humor, noch ans: mathematisches und räum liches Denken, räumliches Sehen, gutes Gedächtnis für Bilder und Naumgebikde, scharfe Beobachtungsgabe, Schätzungsvermügen, Gestaltungskraft und Schönheitssinn, Handfertigkeit und Zrichcntalent. — Dienstag li, De zembcr: Geh. Oek.-Rat Steiger: Der Landwirt. Eintritts geld wird nicht erhoben. — Der Verein der staatlichen Finanzbeamten in Dres den hatte am Freitag im Äonzcrthause des Zoolvgi,chen Gartens einen G e s e l l sch af t sa v e n d. Eine Reihe ge schmackvoll ausgesuchter künstlerischer Unterhaltungen vermochte, das; man ihn angenehm verlebte. Der Gesang verein der Staatseisciibahnbcamten unter Musikmeister Fuchs-gertn ist gewiß ein hervorragender Berein: aber so rein abgetönt wie crm Freitag hört man auch ihn nicht immer singen. „Keldelnsamkcit" von Werdet, „Der Spiel mann" von Heyne und „Schmicdelied" von Kempter waren das Beste. Ein edler Genuß ivar das Cellospiel Walter Schillings. Ein Allegro moderato vor: Bvccherini und eine Serenade von Eilt nmsingen die Seele m-t Wohllaut. Viel Beifall gewannen sich die Schülerinnen Grete Hosmauns mit ihren Tänzen, besonders ein kleines Mädchen von großer technischer Sicherheit. Freilich ist ja der Tanz meienr- lich begründet aus die ästhetische Einheit von Gebärde und Gestalt, eine Einheit, die aus unentwickelten Formen nicht entstehen kann. Müller-Heim brachte Proben (eines Schaffens. Ein Ball bildete den Abschluß. — Die 4. städtische Fach» nud Fortbildungsschule ver anstaltete am 1. Dezember in ihrem Festsaale einen gut be suchte» Beethoven-Abend. Im Mittelpunkte der Feier stand eine ausgezeichnete Rede des Berufsschullehrers Artur Schneider, der der aufmerksamen Zuhörerschaft den Künstler und den Menschen Beethoven uaheffihrte. An die Rede schlossen sich gediegene Darbietungen aus den Werken des Meisters. So hinterließ die Appasionata, von Pianist Becker gespielt, vortreffliche Eindrücke, mit Beethove-nschen Liedern erntete die Konzertsängeri» Johanna Protze den lebhaftesten Beifall und Tvutünstler Nölck fesselte mit seine» Eellvvorträgeu, Mit der „Hymne an die Nacht", vor- getragcn vom Chor der 4. Müdchcnsortbildungsschnle, klang die Feier aus. — Schölcrai'ssiihrnng. Der Einladung z» einer Schülerauffüh, vna. welche die N c u st ädter R eals ch u l e für den 2, Dezember hatte ergehen lassen, hatte eine große Anzahl von Gästen entsprochen, so daß der Schuliaal bis auf den letzten Platz gefüllt war und am folgenden Tage eine Wiederholung der Aufführung veranstaltet werden mußte. Ter Schulchor, der Mendelssohns Musik zu „Athakia" zu Gehör brachte, erfüllte feine Aufgabe aufs Beste unter der bewährten umsichtigen Leitung vom Atu stk direkior Ramokh. der die wirkungsvollen Ehörc mit grober Sorgfalt eingeübt hatte. Die vortrefflichen Darbietungen werden unterstützt durch die wertvolle Mithilfe von Fräu lein Sophia Enten tSopran), Fräulein Susanne Fiedler tLvpran) und Freiin Ellen v. Rönne tAlti, die sich mit ihren schönen wohl geschulten Stimmen in den Dienst der guten Sache gestellt hatten und der Ausführung zu einem vollen Erfolge verhalfen. Weitere Spenden zu dem Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Lehrer und Schüler der Anstalt, dem diese Ausführung galt, werden i» der Schule jederzeit gern enkgegengenommen, — Die Abteilung Dresden des Deutschen Frauen- VcrcinÖ vom Ro,7n Kreuz für Deutsche üver See veran staltet heute, Montag, nachmittag t Uhr im Italienischen Dorsch-er: einen Tee mit Vortrag der Schwester Fra» Fides Küppers geb. v. Hollcben über ihre Erlebnisse in Australien, mit Lichtbildern. Eintritt sür Mitglieder und deren Gäste frei. — Modentee. Bei dem zweiten „4-Uhr-Tee" der Häuser Ilse v. Carlowitz L Eo. und Rudolf Kaemmercr Verlag heute, Montag, nachmittag im Belvedere wir ken u. a. mit: Maria Nenkirchen vom Albert - Theater, Osftp Kaleuter, Waüer Mehring. Berlin: außerdem a»crk ein von Wolf v. L^ngerk« verfaßter „Modensketsch", aespie.t von Elly Mertens und Gottfried Faltenhausen vom Albert- Theater, vorgeftthrt. Der Verlag Rudolf üaemmerer wird seine Neuerscheinungen ausstellen. — Eine kunstgewerbliche Spielwargnindustrle l» Dres den Das neuest« Erzeugnis des Dresdner Kunst gewerbes ist die Flortgorto-Puppe. Sie ist das originellste, was der Spielwarenmarkt -um diesjährige» Christfest herausgebracht hat. Gelenkig säst wie ein Mensch, durchweg ans Holz gedreht und mit farbiger, ge schmackvoller Bekleidung versehen, stellt sie ein stilcchtes, schier unverwüstliches Spielzeug dar. Interessant ist ein Besuch der lärmenden großen Wiege dieser Puppen in der Spielwarensabril von Florig n. Otto, Rofensiraße 107. gm weitläufigen Maschinenfaal rasen, lltngen, pfeifen und surren Dutzend« von Sägen und Drehbänken, die das rohe Holz gestalten. Mehrere Maschinen drehen nur die Köpfe der Puppen zu den verschiedensten Typen. Rümpfe, Arme und Beine werden automatisch geformt: aller zehn Sekun den fällt ein Körperteil auS dem Formmesser in die Sammelkfft«. In einem anstoßenden Saal werden die Gkiedmaßen auf kleineren Maichinen herauSgearbeitet und poliert. Dann wandern die Einzelteile in den Zusammensetz rc-um, wo die Gelenke angebracht. Arme und Beine ein gehängt und Bauch und Brust zusammengeteimt werden. Hochinteressant ist der Malersaal. An großen Tafeln sitzen hier Angehörige unserer Kunstgewerbeschule und bemalen die aus langen Leisten aufgesteckten Köpfe. Ta gleicht nicht ein Gesicht dem andern, aber eins wie das andere ist gleich lustig anzuschaucn. Auch ein richtiges Modeatelier stellt den kleinen hölzernen Dame». Herren und Kindern zur Verfügung, in dem ihnen die passenden Kostüme verfertigt und ungezogen werden. Besonders farbenfreudig ist die Kleidung der Auslandstypcn — Holländer, Italiener, Chinesen, Geishas, Inder, Türken, Neger, Cowboys usw. Tag sür Tag werden so gegen tausend Puppen herqestcllt. Dresden ist ähnlich wie München ein für die kunstgewerbliche Spiel- warcnindustrie selten geeigneter Roden dank der hier immer mehr sich bahnbrechenden künstlerischen Bestrebun gen, die durch die Kunstakademie, Kunstgewerbeschule und zahlreiche künstlerische Vereinigungen tatkräftig unter stützt werden. Volkswirtschaftlich bedeutungsvoll ist der Umstand, baß durch diese zum Teil auf Heimarbeit ringe stellte Spielwarenindustrie deck werktätigen Bevölkerung eine ansehnliche Verdienstmögllchkcit geschaffen wird als Ersatz sür die zurzeit noch darniederliegende Fabrikation künstlicher Blumen. — BunteS Theater im Tivoli-Palast. Der Dezember gehört, wenigstens in den Tagen bis zum Feste, im all gemeinen nicht zu den von einem Kabareitdirektor gern gesehenen Monaten: die Weihnarhtsoorbcreitungen lenken das Interesse von der Kleinkunst ab. Wenn das Tivoli trotzdem allabendlich ein volles Haus auchwetst, so sprich! dies von der Güte des Gebotenen. Dir. Hoffmeister weiß seinen Gasten immer etrvaS Neues vorzusetzen. Dies mal marschiert Tom Ncrsey als GeschlcklichkettSkünstler — früher Illusionist genannt — und Haudschattcn- Lilst»weit ist an der Spitze. AlS zweite hervorstechende Kraft ist Max Lange, der elegante Spaßmacher zu nennen, der ein Universalgenie zu sein scheint. Humorist, Sänger, Tänzer, selbst Bauchredner zugleich, unterhält er mit seinen Gaben anss beste. lieber bemerkenswerte Stimmittel und raffinierte Toiletten verfügt die Lieder- säagerin Ann» Forstmann. Die jugendliche Hilde Fern bietet aparte VerwandlnugStäuze. vhne jedoch an die vollendete Kunst von Edith Straßburger hcran- -,»reichen. Else Gerboth und Otty v. gurren sind derart bekannt, Laß man ihrem Rufe kein neues Lob htn- znzufügen braucht. Als Ansager betätigt sich Franz, Vaumgar tcn. Der genußreiche Abend schließt zwar mit einem von sprudelnder Laune übcrschSumcnden Duett „Die Einzigen" tAnny Forstmann und Partner) ab, Loch findet er inoffiziell seine Fortsetzung in der anheimelnden, Klause, wo das bunte Künstlervölkchcn mit netten Dar- dietungen auftvartet. — Der Zirkus Busch, der am 10. Dezember sein Gast spiel bei Sarrasani beendet, will nns mit seinem Dezember- Programm den Abschied schwer machen. Sogar gewisser maßen eine Dresdner Sensation bietet er uns mit dem Auftreten Manuel Herzogs, der nicht nur als Reiter von Nus in sportlichen Kreisen sehr geschätzt wird, sondern den Dresdnern als früherer Besitzer der hiesig«» spanischen Reitschule besonders bekannt ist. Der freundliche Beifall mit dem sein Erscheinen begrüßt wird, zeigt. Laß er der Mehr zahl der Besuch«! kein Fremder ist. Er wartet als hervor ragender Schulreiter aus »nd führt auch einige ausgezeich nete FreiheitSdressuren vor. Seine beiden wundervollen Pferde Dane und Boy tun Las übrige, um den Gesanit- eindruck vollkommen zu machen. Lorbc«rkranz- und Blumen- spenden wurden ihm daher in Merans reichem Maße zn S § st» Kunst un- Wissenschaft. ch Dresdner Tbcater - Spiclplan sttr heute. Opern haus: „Die Afrikaners»" C/s7): Schauspielhaus: „Die Marquise v. Arcis" (7): Albcrt-Theater: „Die fünf Frankfurter" (^8): Residenz-Theater: .Vic tors» regia" (7): E. cntral-Thcater: „Gasparone" (7). f- Beraastaltuuft«». Heute, Montag, 7 Uhr im Palmcn- gartcn Ktavicrabcilä Viktor v. tzrankenberg: ss8 Uhr im VereinshauS Mitglieder-Auffithrnng dcS MozartvcrctnS (Veethooen-Fcler): ff 8 Uhr tn der Kaufmannschaft Chorgesang- verein „Ar ton": im KvnzcrthauS Kabarett R c i m a n n. f- Opernhaus. Eine sloite Ausführung von „Zar und Zimmerman n" zeigte am Sonnabend erstmals Robert Büffel in der Rolle des wichtigtuerischen, tölpelhaften Bürgermeisters. Eines echten Basses Grundgewalt ist dem .Künstler nicht eigen, aber sein geschulter, betveglicki-cr Baß- barilon läßt sich doch sehr wohl in den Dienst solcher Aus gaben stellen. Dabei besitzt Büffel ein« gesunde vis comica, mit der er ohne zu aufdringliche Uebertreibirngen recht lebendig und drastisch zu charakterisieren weiß. Man hatte Spaß an seinem van Bett und wird ihm gerne gelegentlich wieder begegnen. AlS Marie gastierte Margarethe Dorp vvm Chemnitzer Stadttheater: ob aushilfsweise oder auf Anstellung, mar nicht gngekündlgk. Sie ließ die in der Auffassung nicht wohl zu verfehlende fröhliche Mädchen- slgur im allgemeinen ganz nett lebendig werden: für regel mäßig wäre uns ihr Spiel freilich zu theatralisch soubvetten- haft und die Mittvllage und Tiefe ihres Soprans zu flach und resonanzarm. L. 8. -s- gm Zentral»Theater gibt man letzt Millöckers „Gasparone". Wir haben solche Ausgrabungen älterer Operetten stets besonders freudig begrüßt: „Gasparone" ist der besten eine. Mutet auch die scherzhafte Räuber- romaniik LeS Stoffes schon etwas verblasst an, so ist doch Millöckers Musik noch von schier Lortzingschcr Frische und Echtheit, ein richtiger Melodienschatz mit viel liebevoller, gediegener Arbeit. Die hübschen Duette und Ensembles könnten jeder älteren Spielopcr zur Zierde gereichen. Der modernen Opcrettcnbühne ist dieser Stil freilich fremd ge worden, und darum haben Ausführungen solcher Werke heute ihre nicht geringen Schwierigkeiten. Rühmenswert yat sich bas Zentral Theater damit abgcfunden. Es besitz: insbesondere In Fritz Keßner eine» Kapellmeister, der mit feinem, sicherem Empfinden dem Charakter dieser Musis nach zu gehen weiß und schöne klangliche Abtönungen und agogische Schattierungen bringt. Gesanglich hatte Otto Mariä für die Tcnorrolle deS Ermtnio daS Beste einzu- -etzen: ihm zunächst stand gose fine Ritztnger alS Carlotta. Bei A i q n e r - Vcnozzo und seiner 'ch-nncken Ehehälfte Sora-Finkler Überweg dl« frische, liebens würdige Charakteristik, und bei Klavrvtb« Podrsta mußte das gewandte Spiel sogar ganz über die stimmliche Schwäche weghelsen. Tina Frohn brachte als männertolle komische Alte die Lacher auf ihre Seite, des gleichen Wörtgc, der den geckenhaften Stndulso zu einer ürastisch - komischen Type machte. Ensembles und Chöre waren famos studiert, die ganze Ausführung überhaupt sehr slott und lebendig hingestcllt, wie man das unter Otmac Längs Führung sa auch nicht anders gewöhnt ist. Auch sür die szenische Ausstattung an Dekorationen und Kostümen war ein übriges getan. So fand der alt« „Gasparone" seitens des ausvcrkanslen Hauses mit Recht herzlichste Aufnahme. lk. 8. s Residenz-Theater. Direktor Witt versteht cS doch vortrefflich, seinem kleinen Publikum zu Weihnachten immer wieder Freude zu machen. Diesmal hat er Las Märchen vom tapferen Schneidcrlein ausgegraben und mit dem vom Schlaraffenland, sowie den drei Wünschen zu einem sarbcn- srohcn Potpourri verschmolzen, das sich „Die Reise ins Märchenland" benennt und durch eine Fülle unterhalt samen Märchenzaubers zur wcihnachlltckMM Schl»ßapotliev(c mit einem reizenden Krippenbtld führt. Der Anfangsak! holt zunächst wohl etwas ivest ans. bis die erste Fee er scheint, aber dann geht'S weiter von e inem spannenden Abenteuer zum andern. Und gemacht wird alles mit wirk licher Hingabe umd Entfaltung der besten Mittel des Theaters. Suckfüll und Hellmig spielen die beiden reisenden Schneider, der ein« als ewig hungriger sächsclndei Prosaiker, der andere als der hübsche, kouragierte Schwärmer, der zeitweise gar der niedlichen Tochter des FcenkönigS (Vrnnhtld Karne th) das Köpfchen ver dreht, aber zum guten Ende doch di« tncuc, brave Meisicrs- tochter Pauline (Gretel Koch) heimführt. Eine Fülle gut charakterisierter Märchcntnpcn umgibt dies« Hauptträger der Handlung. Und an Auszügen »nd szenischen Ucber- rafchungen ist auch das Möglich geleistet, besonders wer den die reizenden Gruppierungen des Ballettmeisters Gassert von alt umd jung besubelt. N. Dcllinger twohl der Sohn deS ,,Don-Cesar"-Komvontst«n?) trat dazu eine hübsche, angemessene Musik geschrieben, die, ohne sich vor- zndrängen, das Ganze vorteilhaft stützt uvd vom „Stöckchen- mann" — so nannte neben mir ein Dreikäsehoch den eifrig am Pult waltenden Kapcllme'Oer Knnz-K raufe — sorgsam und geschickt betreut wird. Die Aufführung fand stürmischen Beifall, und die beiden Schneider werden nun wohl so etwa hundertmal die Reise ins Märchenland an- treten können. ff, 8. -f Weihnachtsmärchen im Albert-Theater. Die Bühne in der Neustadt hat Heuer „Zwerg Nase" als Christ- gcschcnk der Jugend beschert. Mie und Adam Kuck- hoff haben den bekannten Stoff, in engster Anlehnung an Hauff, in ein fftnfaktigeS Märchcnspiel umgewandelt und den Schauplatz der Geschehnisse nach dem Abendland« vei- leat. Dadurch ist seider das Märchen eines großen TetlS seines Zaubers verlustig gegangen, denn die Wunüerstim- mung des Orients gehört nun einmal zu diesem Haus!, Die Verlegung des Schauplatzes hätte sich durch eine blcn dcnde szenische Ausstattung bis zu einem gewissen Grad: ansgleichcn lassen, aber gerade daran hapert es beln, Albcrt-Theater leider sehr. Man lmtte bei der Erstaus führung am Sonnabend nachmittag das Gefühl, als ob man sich der Verpflichtung, zu Weihnachten das traditionell-.- Märchen hcrauszubringen. nm jeben Preis cntlcd:gen wollte. Unter diesem Gesichtspunkte ist auch der Schluß zu bewerten, der — ohne jeden Grund und im Gegensatz zu der Auffassung der Autoren — die übliche Apotheose unter dem strahlenden Tannenbanm bringt, obwohl die Szene zur Sommerszeit spielt. Dock, die kleinen Zuschauer merkten diesen Widerspruch nicht, für sie war ja die Haupt lache die bewegte Handlung, die übrigens kindstümlich und gut gelungen ist. Helle Freude erregte bei der Kinder- weit der vierte Akt, der am Hose des wegen des Verluste? seiner verzauberten Tochter Nr-ula (Cha-lotte Kütcr) in arge Schic-nm-lei rrr ollenen Köiugk Trai.erbavch lAtü:rt Willi) spielt. Hier entwickelt sich ivenigstenS etwa? wie Märchenzauber, wozu die farbenfrohen Kindcrtänze unter Führung des urkomischen Oberhofkochs (Hermann Bräuer) das ihrige beitragen. Grete Sche er trifft alS Gerd-Zwerg Nase den richtigen kindlichen Ton, während Marie Jsele und Willy:Im KarstenS das besorgt? Eltcrnpaar glaubhaft darstellen. Anne Schönstedt leiht der argen Hexe Kräutern'ald ihre vielseitige Kunst. Die übrigen Darsteller versuchen sich nach besten Kräften mit ihren ungewohnten Aufgaben abznfinden Paul Berge hat zu dem Märchenspiel eine an'prech'-n-e Begleitmusik geschrieben. Die jugendlichen Kritiker nahmen die Meih- nachtögabe dankbar auf. ghr stürmischer Beifall zwang den Spielleiter Max Rcttz und Ballettmeister Friedrich zn wiederholtem Heranstreten. Vff sZ ch Albert-Theaicr. Eine Morgenfeier mit chine sischen Dichtungen. Wer daraus wirklich eine Feier wackicn will, muß ein Organ haben für die Seele des Ostens, von der wir im Grunde noch so wenig wissen, und ihre Ans strahlunacn nicht zu D-eklamatlonSiibungen machen. Bcides fand man erfreulicherweise in E r i ch W a l t e r - Berlin, der mit seiner geläuterten Fühl- und Sprechweise Stücke tiefer Weltanschauung, Sprüche von Lao Tsc und Gleichnisse ebenso wirksam zur Geltung brachte, wie Trink-, Kriegr- niid Liebeslieder. Die wenigen Erichienenen folgten dank bar solcher Führung, —di ch Die Beethoven-Feier deö Musikvereins DreöLen-Nord bewies von neuem, daß dem unermüdlichen Führer Edgar Großmann für leine Mitglieder immer nur das Best« ge rade aut genug ist. Zuerst schwebten die wehmütig-seligen Klänge der Es-Dur-Cavatina aus Werk 180 vom StrIeg - ler-Quartett gespielt, durch den Raum, das Stück M»or f,er Meister selbst als di« Krone seiner Kammer-
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