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-.^"'.7^'"»-. S-u°r Partettag -er Deutschen Dotkspartet. Nürnberg. 4. Dez. Dem Bericht über die Sonnabend- Sitzung ist noch »achzntragen: D-rs dritte Referat über die Wirtschaft»« frage dielt an Stelle des veränderten Generaldirektors Bvegler Slbg. Dr. CurtiuS. der die Soziatisiernng des KohlenbergtzaneS belmnbelte. Er kan, zu der Schlußfolgerung, daß neben der Landwiruchatt gerade der Kohlenbergbau der indivi dual ist.ffchste Betrieb ist. und deshalb der freien Initiative dringend bedarf. Berteilung und Preise der Kohle sind beute übrigens bereits sozialisiert. An dein Kohle »- m irisch aftSgesetz von 1919 müssen wir srst- halten. Der Ausbau dieser gemein-wirtschaftlichen Org-a nisation ist allerdings zweckmäßig. Alle weiteren Kor- derunge» l-ebne er ans politischen und wirt-schgstlichei- Gtünden ab. Komme es zwischen den Sictwei ständige» nicht zu einer Einigung, dann beharren wir mit vollem Bewußtsein bei der Ablehnung der Vorschläge Lederer und Ratlienau. iBeisall» Der Gcschästsberilin. den Abg. Gel». Rat t»a.rmisch er stattete. gab eine» Uebcrblick über das außerordentliche Sliuvachse» der Partei, die jetzt in den 85 deutschen Wahl kreisen mehr als 8 ONO Ortsvereine mit un gefähr l Million Mitglieder, das sind über 70 Prozent mehr seit dem letzten Parteitage, umsaßt. Tie Partei zählt in den deutschen Parlamenten 205 Abgeord nete. Schlusi der Vormittags-Sitzung. In der Nachini-ttags Sitzung vertrat in der Debatte Abg. Hagemann die besonderen Wünsche des Handwerks. ReichSwirlschaftsminister Dr. Scholz: Die Vesreiuig der Wirtschaft von ihren Je sie ln kani nicht mit einem Schlage ersolgen, da sonst die Preise ganz gewaltig in die Hohe gehen wurden. Bei freier Wirtschaft wurde z. V. das Brot 80 bis 10 Mk. losten. Tie Krage der Sozialisierung muß von nnS immer unter dem Ge sichtspuaill der P r v s u k t i o n S st e i g e r u n g betrachtet werden. Mittelstand. Kleingewerbe. Kleinhandel und Hand werk müssen mit allen Mitteln unterstützt iverdcn. In der Wirt'chatt müssen wir zu einer Dezentralisation gelange»: wir dürfen nur eine Wirikäxtsk betreiben, die allen Ber öraucli-ern zugute kommt. Dr. Schi stau betonte als praktischer Landwirt die Notwendigkeit einer vorausschanenden ErnührungSpvlitik Im Interesse deS Gemeinwohls müsse die Zwangsbewirt sämitung von Brotgetreide und Milch erhalle» bleiben Redner schloß mit einem flammenden Protest gegen das Verlangen der Vichabliesernng durch die Entente. — Grvßkausniann A ch i l t s - Vremcn hob die Notwendigkeit der Neuregelung unserer Schiffahrt und des Außenhandels hervor: Ausfuhr und Einsuhr müßten möglichst frei sein. — Gelieimrat M u g d a n - Berlin führte aus. daß Sozial! sierung nicht Förderung der Produktion bedeute, sondern einfach Verstaatlichung: daher habe es keinen Zweck, daß die Deunche VollSpartei sich an den weiteren Beratungen in der Sozialisiernngssrage beteilige. — Dr Geilen- k i r ch c n - Remscheid soröerte von den volkSparteilichc» Abgeordneten in der Soziaiineriiiigssrage ein starkes Rück grat gegeniiber den Forderungen der Straße, sowie mög- l ichst die Ablehnung einer Z w a n g s a n l c i h e. — Lelegraphensekretär K o r t e-Hannover schilderte die große 'Notlage -"-er Beamte» ichast und ries dis Beain:eu au? national zu deuten. Die vom Abgeordneten Thiel vorgclegten Leitsätze zur Herbeiführung deS sozialen Friedens wurden dem geschästs- sübrevten Ausschuß überwiesen. Eine Ansprache des Vor sitzenden, SmatsministerS a. T. Dr. v. Krause, der die Ein heit und Geschlossenheit der Partei betonte und mit einem begeistert aus-genommeiicn dreifachen Hoch auf daö deutsche Vaterland schloß, beendete den Parteitag, der kurz vor Uhr nnier Gesang des Lie-deS „Deutschland, Deutschland über alles" aus« in an der ging. Eine finanzielle Kontrolle Deutschlands. Berlin. 4. Dez. Hinsichtlich der 'Nutzbarmachung der in Amerika liegenden vier Milliarden deutschen Eigentums ist von amerikanischer Seite, wie der „B. Z." ans der Schweiz mitgcieilt wird, ein Proielt ausgcarbeitet, das augenblick-- lich in Genf lebhaft erörtert werde und das auf eine finanzielle Kontrolle Deutschlands hinaus- läuft. Es soll ein amerikanisch-englisch-französischcs Noten- Institut errichtet werden. Die 4 Milliarden sollen als 2 Milliarden Golddeckung betrachtet und auf dieser Grund lage bis zu höchstens l 6 Milliarden Mark neue Noten ausgegeben werden, die je nach der Bewertung der 4 Milliarden deutschen Eigentums in Amerika mit 50 biS 100 A Gold gedeckt sind. Das neue Noteninsti-int hat unter der Voraussetzung. Laß das N o t e n e m i s s t o n s r e ch t der Reichsbank a u f h ö r t, die alten Marknoten im Verhältnis von 1 : 0 in Zahlung zu nehmen. Auf diese Wei»e hofft man d i e M a r k z u st a b i l i s i e r e n, die anderen von der Mark abhängigen Valuten ebenfalls zu steigern und zu stabilisieren, um so einen gesteigerten amert- ca-njschen Export wieder zu ermöglichen. Selbstverständlich bringt «ine devarlkge Transaktivn auch ein Genehmigungs-- r-echr der interalliierten Finanzkommission bziv. des neuen Bankinsntues hinsichtlich des deutschen Reichsetats, mit ande ren Worten, die Einführung einer absoluten Finanz kontrolle. Ter Durchführung deS Problems stehen bis her auf Ententeseite nur die französischen Wiederiaut- machungsansprüche entgegen, die vor Inkrafttreten des neuen Instituts geregelt werden müssen. Nach Ansicht der Amerikaner wird aber der eng!i>ch--amcrikaniiche und italie nische Druck auf Frankreich ausreichend sein, um eine Rege lung zu ermöglichen, zumal auch der wirtschaftliche Auf schwung Frankreichs davon beding-! ist. Das Befinden der Kaiserin. Amsterdam, 5. Dez. Ans Toorn wird gemeldet: Das Befinden der Kaiserin iß nach wie vor e r n st. Gestern ist jedoch nach sehr kritischen Tagen eine leichte Besse rung eingetrctcn. iW. T. B.» Deso!-ungsfragen im Kaupkausschuh. «LrakimelSuiia untrer Berliner k ib c 111 l c 11 » » a> Berlin, 4. Dez. Ter Haupiausschuß des Reichstages beriet die Teuerungszulagen der Beamten. Die Regie rungsparteien beantragten, daß bei Ortsklasse F statt 75 Proz.: 150 Proz. Teuenmgszuschlog zu den Kindcc- zuschlägen gezahlt werden sollen: bei Ortsklasse L: 125Proz.: bei Ortsklasse tst HB Pro;, und bei den Ortsklassen O nnd bi: 75 Proz. Auch sollen vom gleichen Tage ab die außerplanmäßigen Beamten, die nur 80 Proz. des volle» Ortözmchlages beziehen, als wetteren Teuerungszu-chlag die übrigen 20 Proz. des Ortszuschlagcs und auch hierzu einen allgemeinen TenernngSzuschiag voh 50 Proz. er- Iralten. Seitens der Unabhängigen wurde beantragt, daß die LciicrungSzmchläge rückwirkend vom t. Ok- lob er Il>20 für alle Reichsbeamten einschließlich der Diätare ans lOlioo Mk. jährlich seßzusetzen und die er forderlichen Mittel sofort b e r e i tz u st e l l e n seien Reichssinanz'minister Dr. Wirth erklärte de» Antraq der Unabhängige» als außerhalb des Bereichs jeder finanziellen Möglichkeit stehend, denn er würde dem Reiche 0 Milliarden Kosten verursachen und außerdem den Ländern und Gemeinden mindestens das Doppelte. Da durch würde das Reich in eine derartige Papierslut ge raten. daß eS darin untergehcn würbe, und damit wäre den Beamten nicht geholfen. Dem Anträge der Regie- rungc-porteien dagegen, so schwer ertragbar bei der finan- zielte» 'Notlage er auch sei, würde sich ber Minister beugen, um der bedrängten Lebenslage der Beamten zu Hilic z» kommen. In bezug ans die Altpensionäre erklärte der Minister, daß selbstverständlich in die Regelung der Tenc- rungsbezüge auch die AUpcnsionäre antomaiisch ein bezogen werden sollen. — Ter Antrag der Regierungs parteien wurde angenommen. Snver Pasch« O-erbesehlAha-er -er roten Vrientarmee. Load»«. 4. Des- -Daili, MaU* meldet an» Kon- stanttnvpel: Lenin habe aus Vorschlag der Regierung von Angora eingewiatsr. Enver Pascha zu», »"er. ste» Befehlshaber der Orient-Armee »u er« uc,neu Londan. v. Dez. Einer drahtlosen Meldung au» Moskau zulobge bat sich Armenien zur Räterepublik er klärt. IW L. B.» Rufflfche Ablehnung »e» englischen L«»*el». adnommeu»? Land««. 5. Dez. «Sveulng Standard* berichtet. Kral- sin bade auf das »ach Moskau übermittelte rni stich- englische Handelsabkommen von der Sowjet- rvgierung die Antwort erhalten, der Lowietre-gternug sei der Abschluß dieses Handelsabkommens nicht erwünscht. Nach ihrer Ansicht lie-ge die vorteilhafteste Politik für dt« Alliierten darin, alle Einschränkung« aus« zu-h-cden und Privaten zu gestatten. mit Rußland Handel zu treiben. lÄ. T. B.» Der kommunistische Parteitag. Dr»-»m«tduug unlrer «»r» l » ri tz ch ii s r t»t t» « >.> lFoktsepung au» dem -Lountagblatl.I Berlin. 4. Dez. Nach Dr. L«vt sprach als zweiter N«d-ner zu dem Aktionsprogramm der ve,einigien kommuntstisiben Partei der Ab«. Düumig vom linken Flil-grl der U. S. P.» Wir müssen das Proletariat nach den russi schen Lehren organisieren und mobilisieren. Wir dürfen uns nicht an der halben Million Parteimit glieder berauschen. In mancher Hinsicht sind die Kamps- bcdinguuac» für de» deutschem Kommunismus nicht so zünftig wie in Rußland. Wir dürfen uns der Tatsache nicht verschließen, daß in der Masse eineErschlassung ein- ,«treten ist. Das Prole-iariat muß sich in der gleichen Weise bewaffnen wie die Reaktion, l» iSehr richtig!) Ick' habe die Zuversicht, daß heute die stärkst« und erfolgreichste Partei durch den Zusammenschluß ««schassen morden ist. «Beifall.» Wir treten für die Gewerkschaften ein. es iß aber notwendig, daß der ga-nze alle ßarre Ausbau der Gewerk- icha-st geändert wird Als Bundesgenossen haben wir dl« sozialen Nöte. Kämpfe» können wir nur in der Gewißheit, daß hinter uns Genossen sieben, die bedingungslos in die Front einichwenken. wenn es zum Kamps kommt. Wer nicht kämoken will, gehört nicht zu uns. lZustimmung. Beifall.» Münch-Stuttgart führt au»: Heute sei Dentschland noch Glacis, «orne» »erd« etz Kriegsschauplatz sei». Frankreich iv-erde auf deutschem Boden die Schlacht gegen Rußland aussechtcn. Wenn der Generalstreik nicht mehr genüg«, dann nütze nur noch der bewaffnete Auf. si and. Versucht euch Waffen zu verschaffen, wenn cS kein anderes Mittel mehr gibt. Abg. Dr. Levi erklärt im Schlußwort u. a. zur Ab- stimmung in Obcrschlesien. daß doS Zentralkomitee eS ab- lehne, für «Ine Parole, mit der man die meisten Scim-men fangen kviini«. einzutietcn. Wir können weder für rin nationalistisches Deutschland, noch für ein nationaiistiili cs Polen stimmen. Wir müssen den Kommunisten zur Pflicht machen, für S o w i« t r u ß l a n ü il» zu stimmen. lLtürmi« -eher Beifall.» Der zweite V-crhandlunqstag der vereinigten kommu nistischen Parteien bracht« am Sonntag ein breitangelcgies Referat Thalhelm ers von der Zentra!« der K. P. D über die Agrarfrage, an di« sich ein« stundenlang« Aussprache anjchloß, In der sich zeigl«. daß man sich Inner halb der neuen Partei über die Mittel und W«ac der So zialisierung der Landwirtschaft keineswegs einig ist. Den Ab'chluß der langen Debatte bildete schließ lich di« Annahme deS vorgeschlagenen Agrar- Programms mit einigen Aen.derunaen. Oerlliches un- Sächsisches. Bischof Dr. Löbmarm »i*. Sonnabend abend ktU Uhr ist Bi'choj Dr. Franz LSb. mann, der oberste katholische Geistliche Sachsens, im «4. Lebensjahre in Gegenwart der Bantzuer Domgeiftlichkeit sanft entschlafen. Bischof Dr. Löbmann war am 14. Januar 1850 in Lchirgtsivaldr geboren, hat seine Gymnasialsludicn in Bautzen begonnen und l87v an dem Kloinseitner Gnmna- sium zu Prag als Alumnus des Wendischen Seminars durch die mit Auszeichnung bestandene Maturitätsprüfung vollendet, hat hieraus an der Prager Universität Theologie studiert u-nd endlich an der Universität Leipzig sich die Kandidatur deS höheren Schulamte- erworben. Zwischen seiner Gymnasial- und Nniversitä-tszeit genügte er 1870/77 seiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger bei dem 103. Regiment in Bautzen. Am 15. Oktober l881 in Bautzen zum Priester geweiht, wirkte er nach kurzer Tätigkeit in Rcnleutcrsdors als Kaplan in seiner Hei- matsgemeindc Schirgtswalde, 1687 wurde er zum Dom- schuldirektor und l391 zum Scminardirckior in Bautzen ernannt. Ein sehr großer Teil der katholischen Bolksschnl- lcürerschast Sachsens har unter seiner Leitung die Vor bildung für den Berus empfangen. Während dieser Tä.ig- keit hat er die Seeliorge doch nie a»S den Augen verloren. Seit 1890 war er Mitglied des Domstlstltchcn Konsisto riums und seit ,005 Restdential-Domherr. Am 5. Novem ber 1914 wählte ihn das exemie Domstist St. Petri in Bautzen zu seinem Dekan und damit zum geistlichen Oberbirtcn ber Ka-Iholiken der sächsischen Obcrlausih. Aus Vorschlag deS Königs von Sachsen wurde er daraufhin vom Papst zum Apostoli chen Vikar in den sächsischen Erb- landcn ernannt »nd tlm: die bischöfliche Würde verliehen. Dadurch erhielt Dr. Löbmann die Oberleitung der beiden sächsischen Diözesen. Am 25. März lülö wurde er tm Drme zu BrcSlau zum Bischof geweiht. Vor einer fozlaliflisch.unabhSngtge« Regierung in Sachsen. Am gestrigen Sonntag fand, wie angekünbigt, die Sitzung der iozialbcmokratischenLandcsver- iammlung fürSachsen im Dresdner Dolkshause Halt Sie hatte sich mit der endgültigen Stellungnahme zur Regie rungsbildung und zu den Forderungen der Unabhängige» zu befaßen. Es kam zu einer lebhaften Aussprache über verichiebene strittige Fragen, aber mon beschloß, wie nicht anders zu erwarten war, aus der Grundlage deS ungbh.'ingi- aen Mindestprogramms, das vor kurzem veröffentlicht wor den ist. am heutigen Montag offizielle nnd end gültige Verhandlungen mitden Unabhängi gen zu bcginn-rn. Die Sozialdemokratie ist zu großen Konzessionen bereit und will den Unabhängigen drei von den sieben Ministerpostcnzubilltgen. Die Unabhängigen werden in erster Linie natürlich die beiden durch das Ausscheiden der demokratischen Minister iretwcrdenden Ministerien, also das Kultus- und daö Finanzministerium, besrlnn. Sie verlangen ferne» noch da? Ministerium deS Innern: doch mach« sich hiergegen unter den Sozialdemokraten noch «in stärkerer Widerstand bemerkbar, namentlich deshalb, well der Mini ster des Innern den Mintsi-erpräsidenicn zu vertreten hat und dieses Ministerium ia auch zwei-feUo- das wichtigste aller Ministerien ist und dadurch der unabhänaAcn Partei ein lehr großer Machteinfluß eing-eräumt werden würde. Aba. Fclliich trat auch setzt dafür ein. daß man ihnen daS Ministerium des Innern überlassen werde. Tag«aen wurde von verschiedenen Seiten Einspruch erhoben. Man will lieber ein anderes Ministerium abtreten. Da die Unab hängigen niemand haben, der das Justizministerium ver walten könnte, soll ihnen da- ArbeitSmintsterium angeboten werden. Sämtliche bisherigen soUaldemokraii- schen Minister habe« sich «us Wunsch her Partei derett klärt, sofern sie nicht auttcheiden müsien. tdv« «emter «etl«». zuführen. Wie in unterrichteten politischen Kreisen verlautet k»«> men alh Kandidaten der Unabhäuatae« in «r»rr Linie die Abgg. Fletßner. LipinSki und Menke in Frage. Fletßner war bekanntlich ichon krllber aletch nach der Revolulian Krieg-minister. LipinSki hat schon -«mal« da- Mlnlsterlum des Innern und de- RuSwärelgvn ver- waltet. AuS einer Andeutung der .Ehemnitzer Volk», stimm«* scheint hervorzugehen, daß die Kommunisten sich derett erklärt haben, der sozialistischen Regierung keine Schwierigkeiten zu machen. Aus da- Regieren selbst verzichten sie klüglich. Ob schon eine osfiziell« Antwort von chnen eingvgangen ist. war noch nicht zu ermitteln. Sägerlag 1«o. Erinnerungen an glänzend verlaufene Regtrvnt». »nd Batatllonstage wurden geweckt, wen» man am Svnnadend und Sonntag bet den alten 1»«r Jäger» »ettte. die hier, einem in Verbindung mit den bestehende» Ailger- Bereinen vom Htlfsveretn de» ehemalige» 13. Ahaer- Bataillon» ergangenen Ruse folgend, in gewaltige« Scharen, zu Hunderten auch von answärt», ins .Tivoli* zum Iügertag geeilt waren, um dt« Auhänglichkett an den Truppentell zu hegen und zu pflegen. Di« Offiziere, die je dem Bataillon angehürt, waren ebenfalls in außerordent lich starker Zahl erschiene», an ihrer Spitze di, General« von der Decken, v. Alirock. v. Shrenthal. v. KovvenselS. v. Hopsgarten u. a. Namens des Ausschusses ries Masar a. D. Gerhard Dem tani allen Teilnehmern an dam Kommerse, mit dem die Tagung eingelritrt wurde, den Jägern ein herzliches Willkommen zu. Ihr altes schönes Bataillon habe man ihnen zerschlagen, aber den alle», guten >ttck-ei.,z,ei'st könne man ilmen nicht nehmen. Di« Fenrede Tr. Ol ürlers war glc ->.hi-allS ein hohe» Lied ans den Geist der Kameradlchast, die treue Pslichierfllllung und dl« heiß« Liebe zum Vaterland. Ex»«lleii-z v. d. D e ck e n, einst Kommandeur des 18. Iämcr-BatalllonS. dankte tm Name« der alten Offiziere des Bataillons für dt« Elnladuna z» dem sie alle ttesbewcgrnden Feste, da? fo glänzend beweise, baß dte alte Zusainmengehürlgkelt vou Offizier und Man» au-c» heute noch bestehe. >609 sei t-.i-S Iä-gerkorp- errichtet. lv>8 zertrümmert worden. Welche Größe von Heldentum und Pflichttreue liege zwischen diesen beiden Zahlen. Schweren Verleumdungen seien die alte« Offiziere fetzt nusgesebt. Wenn die ehemaligen Jäger die Ueberzengnng gewännen, daß der Ehrenschild de- deutschen Offtzterkor»- silberbell glänze, dann sei der Zweck des Abend» erreicht. Der Redner schloß mit einem Horrido aus den Htls-vereln und seinen Vorstand. Der Vorsitzende de- Mllttärvereln» Kläger und Sch-den*. Goldschmidt. pri-eS die Milttär- veieine als die Heimstätten echter Kameradschaft. Sein Hoch galt den Offizieren des Bataillons. Malor Elte klein, der letzte Kommandeur des aktiven Bataillon», feierte de» Jägergeist, wie er auch in dem in der Sonnaoendnummer ber „Dresdner Nachrichten* veröffentlichte» Gedicht von Bernhard Schäfer so prächtig zum Ausdruck komm«. In das Horrido auf die Zukunft Deutschland- stimmte man sicudig ein. Maior Dcmiani richtete darauf eine« war, men Werbcruf zugunsten des HtlsSveretns des Bataillon» an die Versammelten, damit der Verein noch mehr al» seit» her sein edle» Werk sortseben könne. Diese Ansprachen umrahmte ein vorzügliche- Konzert der H e l b i g - A a p e l l e. dte mit den Parademärschen detz 18. Iäger-BataillonS sich übrigens besondere Ehre eiplegte. Lebhatton Beifall ernteten auch die Sängerin Frl Gertrud Schirmer und der Gesangverein Kläger und Schüben*. Der allgemeine Gesang vaterländischer, namentlich Bataillvnsiicbcr beleb:« die Kommcrsstimmni'«. Der Ueberschuß des IägertageS soll den Hinterbliebenen gefalle ner Kameraden zugute kommen. Diesem Zwecke diente auch eine reich ausgestattete Tombola, um die sich Kauf mann Nadloss sin Firma Radloss L Böttcher» hervorragend verdient gemacht hat. — Für den gestrige« Sonntag war Plavmusik an der Jägerkasernc vorgesehen, die aber an» verschiedenen Gründen lwahrscheinlich wegen des Verbotes ovn Versammlungen usw. unter freiem Himmel» unter bleiben mußte. Infolgedessen begann der weiter vorgesehene Frühschoppen im „Carolagartcn* schon nm 11 Uhr. Zur Schlußseicr mit Tanz vereinigte man sich von 4 Ubr ab im Dampfschlffhotcl Blasewib- Der so herrlich gelungene erste Iägertag nach dem Frieden wird gute Früchte tragen und die verdient« Nach ahmung finden. Gedächtnisfeier der MUUärverelae für di« Gefallenen. Am gestrigen Sonntag vormittag haben die Militär- vereine des Bezirks Dresden im Sächsischen MilitärverelnSbund eine heilige Dankes- und Ehrenschuld an die im Weltkriege Gefallenen der Stadl Dresden durch GedächtniSgotteSdlenstc in der Kreuzkirche der DretkönlgSkirckn: nnd der Katholischen Hoskirche erfüllt. Außer den MilttärvercinSmitgliedern, die sämllich mit ihren Fahnen gekommen waren, nahmen Abordnungen br- Rates und der Stadlnerordneten nnd vom Wehrkreis IV mit dessen Kommandeur. Generalleutnant o. Stolhmann, dem Landeskommandanten, Generalmasor Müller, und dem Ebes des Gencraistc-bes Oberst v. Mchsch viel« Ossiüere teil. Die inaktive Generalität wie das OsfizierkorpS über haupt ivar zahlreich vertreten. Die Kirchgemeinden nahmen ebenfalls starken Anteil an der würdigen, eindrucksvollen Feier. In die Kreuzktrche zogen die Vereine, begrlitz« vom Snperintenden-Icn Dr. Kölhsch, in selcrl-ck>cin Zuge untei den Klängen des Ave Maria von Schubert, gespielt oo« der Kapelle des NclchSmehr-Artillerie-Negiments Nr. >2 lObcrmnsikmeistcr Ende», ein. Nachdem d'e Fahnen seitlich deS Altars Ausstellung genommen und d-S Lied: »Macht hoch dte Tür die Tor' macht weit* verklungen war, hielt Pastor Schumann die Liturgie, woraus Superintendent Dr. Kölhsch aus Grund des I-eiuS.EoangeiiumS LukaS 2>. 25—86 predigte. Auch die Gemeind« Iraner« um dt« Ge fallenen und werde sie nie vergessen. Die Revoiulion habe unser Heer, das gefürchtetste der Welt, aufgelöst, und daS andere hatten unsere Feinde geian. Die MilitLrveteine aber lenkten die Blicke ans eine bessere Zukunft. In er greifenden Worten legte der Geistliche dann den Predigt« tcxt ans. Es sei an der Zelt, daß mir erschreckten vor den Zeichen der Zeit. Religionslosigkeit, Verrohung der Sitten, das Schwinden von Ptotät und Autorität, Treulosigkeit. Verzagtheit, seien ernsteste Zeichen der Zeit. Die Kirck»« habe beizeiten gewarnt. Es sei au der Zeit, daß wir nnS besännen aus baS, was uns einzig retten könne: Göttcd» glaube und Jesu Wort. Es sei aber auch Zeit, daß wir lebten, wie es die Not der Zeit gebiete, und alle* Bcr- schwendung abmiesen. Die hcrzrrhebendc Predigt schloß mir der Mahnung: Noch ist eS Zeit! Nach Gebet und Segen und abermaligem Choralgesang verliehen die Militärvercine unter den Klangen des »o'eder von der Kapelle mit packendster Wtrknna geblasenen Am- brosianischcn LobgcsangeS das Gotteshaus In der Drcikönigskirchc predigte Pastor Unger über Jesala 2, 8—5. Die Gedächtnisfeier vollzog sich in der gleichen Weise wie in der Kreuzkirche, die Musik sptelte die Kapelle des Reichswehr-Regiments 28 sHclbig). — Die Btichscnsammlrnig für die Kinderhilfe hat t» Dresden bis letzt rund > 20 000 M k. eingebracht, -ine Anzahl Büchsen steht noch aus. Ebenso Ist die Abrech, nut.g de, Sammlung in den Betrieben usw. noch nicht .'isolgt. —* Ueberwachung des Schleichhandels «nß die Eisen» bahn»Vetrie!Sräte. Die Eiienbghugeneraldirektton Dres den hat solgendcn Beschluß gesaßt: ..Die Bekämpfung deS Schleichhandels und Schiebertums durch die Eisenbahn- verwa-ltungen und ihre Organe ist für den ganzen Bereich deS deutschen EisenbahnerverkehrsverbanbeS durch dt» Schleick-D. A. einheitlich aereaett. Nach Ztfser 7 Lief«