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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050222023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905022202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905022202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-22
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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Diese« Blatt wird den «eiern von Dresden »nd Umgebung am Tage vorher bereit- als Abend-Ausgabe zugesttllt, während e» die Post. Abonnenten am Morgen ,n einer Gesamtau-gabr erhalten. Verugrgebüdr: »InIErl«» «a» «r.»»- bet töaN» »»«hi,»It,«r K,traa,n« Iw nt unk« ki»«e« und »»in,« an L-o». »nt Ronla»» nur etnmav »MI ««»«. dur» uu«würil,r»o«> wützovLn » «rdu» Mk»v v« «et »t,»aN,er SutzelUina durch dt« Lutanw lutmvrtielluild». nn»u«. land mit rnttvrrchrndrm -utchlaur. N «chdru« uLrr Urtitkl». Onimal. Mtnr,iun,o> »ur «u deutltcher Lu«lI« na » , ad »t.DrrsdN-chr') »WMa. 'Nachtrü,i,chr bonorar- ou'vrSch» dlrtt«, undrrüiNichii^: uuvrrlLnst« «amiiknvt» werde» MM auldtwadrt. »,I,,ra«».>dr«IIr: w»ch»tch«»» »»««tu» <r KegvLrrrSsL L8SS Uevlas von Kiepfrh L Reicliardt. Flnresgen-c-n!. Nmiadmr von »nkündiiunarn dir nachmitta,« s Mir. Sun», und Nenriaar nur Wanentlrabe » von n dis '/-I Mir Die > Wallt« Arund .eile ica s Lüben! so PI« . An kund!»u»,en aus der Bripalieüe Keil« !L Pi» , ble rivalilae ljeii« aus Lert >eile « Pt»,, als Lmaeiandt tzeüe SS Pi» In Rümmer» IMU> s»m>- und Feiertage» i ivalliae Grund,eile M Pi« . aus Prwatieite «o Pf». Livalliae Keile aus Tertieite und als Lm,e>andl so Pi», Auswärtiue Auf- ka»e nur ,e«en Borausbe-ädlun,. Leieabiülrer werden um w Ps,. derechnu. tzerntdreSantcklutz: «ml l «r. U und «r. «ft«. V»88vr<liedtv Ii«ckenk»velaelt8, Pelerinen, Lo«Ie»I>üte, K»m»8eden kür Vnnivn uns Herren beste llvbvrlileltlunx bol Heiliger ^Vlltorunx swxfiolilt L Ivoltztl au8 H»oI, 8eI»Io88«tiSS, neben Kölligs. ScblvLr Rr. S t. S»inkl: Neueste Tradtberichtk. Hofnachrichten. Gcweibeverei», Prozeß v Grabow »nd Genoisen. Lage in Rußland, Nuss.-Wv. Krieg. Bergarbeiterbewegung Lieoerabend Grolge Hamlin, Dresdner Musikichnle Kuv>e>sttchkabcnett, Mittwoch, 22. Aebrnar 1WL. Neueste Drahtmelduntttn vom 21. Februar. Vreustischer Landtag- Berlin. (Priv.-Tel.) Dos Abgeordnetenhaus be sann die Beratung des Kultus-Etat s. Von den Freikon- servativen lag ein Antrag nor. die Negierung zu ersuchen, eine Gedächtnisfeier des Todestages Friedrich v. Schillers in allen öffenckichen Schulen in Aussicht zu nehmen und sich bereit zu erklären, die hierfür erforderlichen Mittel zu bewilligen. — Aba. Dr. Friedoerg tnat.-lib,) wandte sich dagegen, daß fetz, Schülern höherer Lehranstalten die Teilnahme an Uebungen der Marianischen Kongregationen gestattet sein lolle, die nicht der Vor aussetzung entsprächen, die der Minister im vorigen Jahre aus gestellt, wonach die Uebungen von Neligionslehrern der Lehr anstalten geführt und unter der Leitung des Direktors sicitl- finden sollen. Nedner kam dann ans die Bewegung für die akademische Freiheit zu sprechen. In der Budgeikom Mission sei regierungsseitig mügeleilt worden, daß in Hannover »er Fried« wiederhergesteut sei, während man heute lese, das. Mahregelungen erfolgt seien. — Minister Dr. Studi: Aus Anträge um Zulassung von Marianischen Kongregationen, die an Gymnasien eingerichtet werden iollcn, sei bisher noch keine Genehmigung erteilt, da gewisse Voraussetzungen dafür noch nicht erfüllt seien. In den Fällen, die D-r. Fricdberg in« Auge habe, handle es sich um die Teilnahme von Schülern höherer Lehranstalten an Andachtsübungen und Gottesdiensten, die von Marianischen Kongregationen veranstaltet würden. Die Teil nahme finde auf Wunsch der Eltern und meist auch in ihrer Begleitung statt. Dies zu verbieten, wäre verfassungswidrig. Der Minister schliefst: Man hat in einer gewissen Parteipresse ge radezu erlogene Angriffe gegen mich gerichtet. sUnruhc links.s Habs sie ruhig hingenommen im Bewußtsein, dem kon- Mxllen Frieden und dem Stoatsinteresse gebient zu haben, eisall im Zentrum. Zischen bei den Nationalliberalen.) — Ministerialdirektor Dr. Alt Hofs halt seine in der Kommission Erklärung über Hannover aufrecht und erklärt ferner. N abgegebene in der Beg« vene («rnarung über Hannover aufrecht und erklärt serner Begeisterung für die akademische Freiheit stehe die Unter , lerwaliung niemand nach, am allerwenigsten dem Abg. Dr Friedberg. >Mg. Dr. Friedberg rust erregt: Ich verbitte mir da«! Lebhaft« Zustimmung links.) Dadurch, wie man jetzt viel fach- vorgthe, schüre man nur die llnzusrredenheir unter den Studenten. Das Ministerium stehe durchaus oiis dem Boden der richtig verstandenen akademisch«» Freiheit, Außerdem tei dH Handhabung der akademischen Disziplin Sache der akade mischen Behörden. Es wäre dringend zu wünschen, daß von allen Seiten endlich aus Wiederherstellung des Friedens hin- gewirkt werde. (Beifall rechts. Unruhe links.) Zur Vera»» bciterbclvegung. Stutt g a r t. Der Biirgeraussclmß hat die vom Geineinde- rat bewilligten 50iD Mk. zur tt n t c r st ü tz u n g der notleidenden Arbeiterschaft im Ruhrrevicr abgelehnt. Brüssel,. Ter Ausstand der Bergarbeiter in den Becken von Cyarleroi, Mons und La Louviere dauert fort und hat sogar eine geringe Verschärfung erfahren. Es dürsten noch gegen TU ONO Arbeiter seierg. Die Erregung über den voraussichtlichen Mißerfolg des Ausitandcs macht sich in vermehrten A n-g r i s s e u aus die Arbeitswilligen Lust. Di« Gendarmerie vermochte jedoch überall die Ordnung aufrecht zu erlösten. Die Kohlenvorräte sind erschöpft und die Industrie ist bereits «us Lieferungen aus Deuffclnand und Frankreich an gewiesen. Eine in Eharleroi abgehaltene Bcrgorbeiterversnmm- lung beschloß, den Arbeitsminister nochmals um seine Vermitt lung in der Lohnsrage anzugchen und ihn zu ersuchen, die ver langten Reformen in einer Geschesvorlage zu berücksichtigen. Russisch-javanischer Krieg. Tokio. Marschall Ovama berichtet: Gestern fand ein unbedeutender I n f a n t c r i e a n g r i s s aus Fangschan statt. Die Russen beschaffen in der Nacht zum Montag Papatai mit schweren Geschützen. im.» vüM'M. D'SSl Frcderikshavn. Das tz. ruslische Geschwader ist heute Nacht 2 Uhr in der Skagenbncht vor Anker gegangen, um Kohlen einzunehmen. Das Geschwader besieht aus 5 Danzer- schissen, 1 Kreuzer, 3 Transporlichisscn, sowie einem Schlepp dampfer. Die dänischen Begleitschiffe, I Kanonenboot und 1 Torpedoboot, sind heute srüh hier cingetrossen. Feodossia. General S 1 össeI ist heute vormittag hier cingctroffcn. Berlin. sPrio.-Tel.j Die V u d g e t k o m m i s I i o n des Reichstages genehmigte huite den Etat der Reichs eisenbahnen. Aus eine Anfrage wegen der Freikarten für Militär-Urlauber nacb der bekannten Reichstags - Resolution erklärte Minister v. Budde, daß sich die Kosten dafür aus etwa Mill. Mk. jährlich stellen würden. Eine längere Erörte rung entspann tzch über die Rückwirkung der Be>riebsmittel- Geineinschasr, über den Bedarf der verschiedene!! Ei'enbahnver- toailungen an Belriebsuiitleln. sowie über de» Typ der neu zu beschaffenden Betriebsmittel sür die Reichseijcnbohnen. Berlin. lPno.-Tel.j Tie Waklp'rüsungskom- mission des Reichstags beschloß, dem Reichstage vorzn- schlagen, daß die Wahl dcS Abo. v. Massow ikon'.j, Königs berg II, zu beanstanden sei. Berlin. Nach einem Telegramm ans Dar-es-Salaam von geslern wurde der Neubau der Uiambarabahn am 19. ds. durch Prinz Adalbert von Preußen feierlich eröffnet. Wilhelmshaven. Das Marine-Expeditions korps kehrt schon im Mär; ans Sudwestafrika zurück, und zwar in zwei Staffeln. Die erste Staffel, bestehend aus der 3. und 1. Kompagnie, zwei T-rittel der Maschinenkanonen-Ab- tcitung und der Hallte der Taitttätskolonne, zusammen 8 Offi ziere, 4 Portepee-Unieroinzierc und 286 Alaun, tritt am ö. März die Heimreise oon^ Swakovnmnd an. Tie zweite Staffel, be stehend aus dem Smb. der 1. und 2. Kompagnie, dem Reit der Maschinenkanoncn-Ableiluna and d--r Halite des Sanilätskorps, in Stärke von 10 Offizieren, Portepee-Unteroffizieren und 176 Mann, wird am 20. März die Heimreise von Swakopmund antretcn. Bremen. Der „Norddeutsche Lloyd' hat zwei größer« Neubauten in Auftrag gegeben, und zwar der Werst von Ioh. E. Tecklenborg, Attum-Gesellschatt, einen Dampfer der logenannten „Feldhcrrn-Klaffc", jedoch mit wesent lich vergrößertem Längcnniatz, und dem Stettiner Vulkan ein Schwestcrsch-iff des „Prinz Eitel Friedrich" in etwas vergrößerten Vcrhältnissen- München. Eine sür gestern abend einberufenc Stu dentenversammlung sprach sich in einer Resolution gegen konfessionelle Verbindungen ans und nahm eine weitere Resolution an, in der gegen die Beschränkung der akademischen Freiheit unter Hinweis auf die Vorgänge an der Technischen Hochschule in Hannover Vervmhrung eingelegt und gefordert wird, daß cs den Studenten zu jeder Zeit unbe nommen sein soll, zu akademischen und nationalen Fragen Stel lung zu nehmen und daß es den Studenten der verlchicdcnen Hochschulen nicht verwehrt werden dürfe, zur Verfolgung gemein samer akademischer und nationaler Bestrebungen sich zu ver ständigen. Im Lause der Debatte traten mehrere Redner aus, die die katholischen Studentenverbindungen ausdrücklich in Schutz nahmen. W i c n. Eine Obmänner-slonfercnz. an der die Obmänner der meisten Parteien des Abgeordnetenhauses teil- nahmen, beschloß, bei der bevorstehenden Präsidenten wahl für die Wiederwahl des bisherigen Präsidenten, Grasen Vetter, einzutreie». W i e n. Zu der Meldung eines auswärtigen Blattes aus Sofia, daß die Negierung in Sofia gegenüber Oesterreich- Ungarn nach dem Erlöschen der Gültigkeitsdauer des Ha n de l s- vertragcs den autonomen Zolltarif anwcnden werde, bemerkt das „Fremdenblatt". daß zwilchen Ocsterreich-Ungarn und Brff- garien schon ieit längerer Zeit Verhandlungen über eine pro visorische Neuregelung der wechselseitigen Handelsbeziehungen schweben und daß voraussichtlich zunächst ein mehrmonatiges Provisorium obgeschloffen werden würde. Paris. Aus Rom wird berichtet, der Papst sei von der Ansicht, daß die Trennung der Kirche vom Staar den Kaiholizismus in Frankreich stärken werde, obgekommeu. Er wünichi im Gegenteil, daß die konservativen Mitglieder der französischen Kammer alles aufbietc», damit die Erledigung der Borlare über die Trennung der Kirche vom Staat erst nach den allgemeinen Wahlen im Sommer 1906 enolgen könne. Ticwr Auffchab soll dazu benutzt werden, in der Bevölkerung gegen die Vorlage Stimmung zu machen. Bern. An Stelle des Obersten Keller, der zurückgeneiln ist, wählte der Bundesrak den Oberst-Divisionär Sprecher von Bern epp zum Ehes der Generalstabs-Abieüung. Boston. Ans unbekannter Ursache brach heute morse.! 1 Uhr 30 Min. auf der Landungsbrncke Nr. 4 des Honiachimse! docks in Eharlestown Feuer ans, das mit großer Schnellig keit die Dampfer „Philadelphia" von der Lcyianb-Linie und „Dalton-Hall" von der Hall-Linie ergriff. Drei Matrosen sind verbrannt. Der angerichtete Schaden wird ans eine halbe Million Dollars geichätzt. Die Schiffe und ihre Ladung sind nicht vollkommen verloren. Baku. Seit Sonntag wurden in verschiedenen Stadtteilen Armenier von bewaffneten Mohammedanern überfallen. Tie Ucbersälle nahmen gestern einen bedrohlichen Umfang an. Man spricht von vielen Toten und Verwundeten. Die Bevöl kerung ist in höchster Angst. Jede Tätigkeit ist eingestellt. Die Banken sind heute geschlossen. OertttcheS und Sächsisches. Dresden. 2l. Februar. —* Se. Majestät der König empsing heute vormittag die Departementschms der König!. Hofstaaten zu Vorträgen. —* Heute vormittag kurz vor 10 Uhr traf Herr Jültrzrat Dr. Körner i» Begleitung des Fräuleins Muth aus Florenz in Dresden ein. —* Im 4. La ndto g sw ahl k r e i s e ist wiederum Herr Rechtsanwalt Tr. Spieß-Pirna ausgestellt worden. jetzt mäßigten Gebühren künftig während des ganzen in der Stunde von 7—8 Uhr morgens zulässig sein. —* Ter Rat nahm von der Fertigstellung des Gipsmodells zur ersten Gruppe für die Postamente am Zugang zur (5 a r o l a - B r ü ck e von Altstadt her durch den Bildhauer Friedrich Off'ermonn Kenntnis und genehmigte die Ausführung in Sandstein. —* Im Monat Januar wurden 313 Bürger ver pflichtet. Aus die einzelnen BerussstSnde verteilen sie sich wie solgt: Von tt> Ansässigen sind: 5 Gewerbetreibende. I Ge werbsgehilse, 2 Aerzte, 2 Privatbeamte und 6 Privatleute: vor 297 Unansässigen sind: 46 Gewerbetreibende, 60 Gewerbsgehilseu. 18 Arbeiter, 9 Handeltreibende, 73 Staatsbeamte, 15 Gemcinde- beamte, 1 Geistlicher, 4 Lehrer. 1 Rechtsanwalt, 2 Künstler, HO Privatbcamte und 9 Privatleute. —* Die Ausführung einer Gedächtnistatel für den Bild hauer R a u ch ist vom Liadlrate unter Vorausletzung der Vor nahme einiger vom Äunstausschuffe beschlosiencn Abänderungen an die Bildhauer Oskar Rühm »nd Clemens Grundig ver geben worden. —* Die zur Förderung des Kunstsinnes im Volke bestimmte H e r r m a n n -- S t i s t n n g I-at dem Rate eine vom Bildhauer Robert Ockelmann geschaffene Bronzeiigur l Satyr mir zer brochenem Kruge) zur öffentlichen Ausstellung als Brnmieiiffgiir anaebotcn. Man beschloß, das Geschenk dankend «inzunchmeü und beauftragte das Hochbauanit mit Vorlegung von Vorschlägen .über die Ausstellung und Veranschlagung der dadurch entstehenden Kosten. Kunst und Wissenschaft. s* Mtteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. Im Schauspiel Hause tritt Sonntag, den 26. Februar, in einer Mittagsvorstcllung die Lch ! a > tän - zeit« Maadeleinc G. aus. Tie Vorstellung findet statt unter künstlerischer Mitwirkung des Herrn Generalmusikdirektors E. v. Schuch, des König!. Kapellmeisters Kutzschbach, der Ho>- opernsängerin Frau I. Abendrotb, des Hosopernsängers Herrn v. Bory. des Hosschauwielers Herrn Wiecke und des Organisten Herrn Sittard. — Montag, den 27. Februar, findet im Sckian- spielhaus« die Uraufführung des ffiiffaktigcn dramatffchcn Ge dichtes „O v i d" von Julius Roth statt. In den Hauptrollen des Werkes sind Frau Bästo, Frl. Serda und -Herr Tecarli be schäftigt. st* George Hamlin, ein junger Tenor aus Chicago, gab «stem abend im Mulenhanse ein eigenes Konzert. d.,S ledig lich R i ch a cd S t ra u ß als Liedklkomvonlst zu Worte kommen ließ Gewiß kein geringes Wagnis, -»mal sür einen Ausländer, dem die dalbwrgS einwandfreie Lvlnng vieler lritiiche» Antgabe eine Reihe natürlicher Schwierigkeiten bieten muß. die sür den dentichen Sänger ovn vornherein Wegfällen. Der langeSiroke Amerikaner tat, was er konnte. Besonders sympathisch an ihm berührte der künstlerische Ernst, mit dem er den peinige» Gehalt der einzelnen Stranß-Lieder zur Geltung zu bringen bestrebt war. llrberhqupt wiegt bei Mr. Hanilin die mnsikaiische Intelligenz am stärksten : sie Ist so beirächtlich. daß sie selbst da noch zu intei esneren weiß, wo ihren Träger die natürlichen Gaben im Stiche lasten Die Stinime des SängerS, dem leider ein kaum z» über hörender Zungenfebler — das arme S — anhastet, ist ein trotz nasalen Ansätze« ziemlich bell färbender Tenor, der In der hohen Loge über einig, kräftige, voll ausladende Töne veifügt. während die Mittellose namentlich im Mi'chregister weich und anmutig klingt- Am besten liegen Mr. Hamlin die von einem starken Temperament getragenen Gelänge, wie da« lein zündender Vortrag da- „Ständchens" und der .Heimliche» Aufforderung" bewies, die Mr. Hamlin mir am besten gelange», so daß er sie — allerdings etwa» gar zu liberal — gleich zweimal sang. Nicht minder schön stnterprrtierte er die Lieder „Allerirelen", „Wie iollte» wir geheim sie balwn" und „Breit' nm mein Haupt Tein schwarze« H >ar". Wählend ihm da» resigniert nachdrntliche „Morgen" und daS liebenswürdig naive „Ich trage meine Minne" weniger gut glück ten. Die schlichte Herzlichkeit ist überhaupt nicht seine Sache: iter und da vermißte man ioaar eine» Schuß innerer Wärme »» 'ortrai ganz empfindlich. — Alle« in allem darf sich aber Mr. Hamlin ans den Eriolg von gestern Abend schon einiges zu gute tun : er gibt ihm die Berechtigung, auch künftig ans die Teilnahme der Kritik zu rechne». — Als Begleiter bewahrte sich ini. ganzen und großen Herr Otto Bake recht gut; nur bisweilen hätte er den Sänger >m Rhythmus energischer am Klavier stützen iollcn. IV. st* Tic Dresdner Musikschule sDir. R. L. Schneiders führte in ihrre zweiten öffentlichen Osterprüfiings-Anfführung som Sonnabend im „Wesiendschlößchen"- vorwiegend I,fftt»menial°stkn ins Tressen, die teils mit ioiistischen Vvrtiägen. teils zum kaminer- Mttsikaffscben Ensemble vereint, rrcht erfreuliche Proben einer iotiden Schulungablcgte». Da belderFüllederDarbieliiiigeneineWürdigiiiin iede> Einzkllrlstung ausgeschlossen ist. io seien weiffgsienS bir bedeitt- iainstr» »nd tüchtigsten Vorträge berankgehoben. Durch Schüler, die de» Klassen der Herren Hoftonzerlnieister Lewinger, Kammer virtuos Pros. Böckmann. Kammeimusiker Seifert und Weisbach »nd Pianist E. de GlimeS angrhöitcn. gelangten als solche bemerkensweite Darbietungen zwei Sätze aus einer 6 cknr-Violin- Soncile von (Krieg «Frl. Bmchnian» und Herr Welcher^, die beiden Schlußsätze ans Schumanns O-moll-Trio op. 63 (Fil. Kähling. Herren Weichert und Weiner), ein Klavierguarlett von H. Götz (Miß Tiliner. Herren Weicheri. Patzak und Werner), sowie eine ziemlich hohe Anforderungen stellende Konzert-Fantasie für Trompete (Herr Piever) von W. Popp sehr löblich z» Gehör. In einem Satze ans dem 6-ck»r-Ontiitett «für Klarinette »nd LtieichguaitetO von Mozart ging's ohne einige kleine Malheurs des stinmffnhrenden Klarinettisten nicht ab: eine wirklich yenuß- «eiche Wiedergabe erfuhr dagegen ein allerliebstes, namentlich In den Mitteliätzen den künftigen Musiktitgnen verratendes Strcich- anartett (0-üur, Köcheis Verzeichnis Nr. 8k>! des lliährigen Mozart, daö er auf einer Konzertrciie »ach Italien in einem Wirlshanse zu Lodi komponiert haben ioll. Durch die eist kürz lich erfolgte Heiansgabe der Instiumentatstimmen (Breilkops u. Härtel) ist die reizvolle Qnaitrtt-Komposition eckt jetzt weiteren Kressen zugänglich und bekannt geworden. Von den an der Aufführung beteiligte» Geiangseleve» des Herrn P,os. Dr. Müller und deS Frl. M Götze soll diesmal nur der fortgeschrit tenste Schüler, Hrlr Rosrek,nn;, erwähnt werden, der eine Arie ans Lmtz'Ngs „Zar und Ziittiinrma»»" und ein Lied von Seidel mit recht kla»gv»ller Tenvistimine und puleiii Ausdruck, wenn auch zuweilen nicht ganz tomei». sang. V» die.KlavwrbestloitniiZ ge» teilten sich Miß Lv-iton und J,I. Kähling, beide mit recht löblichem Gettngen. Der große Saal war dicht mit l'eifallsffoben > Hörern gefüllt. —eit. st Da? König b Kupfer st ichkabineit beabsichtigt, auch unter dem neuen Regime die alte Gepflogenheit beim-' behalten und wie bisher regelmäßig A u s ste l l u n g e n von Neuerwerbungen in seinen Räumen zu veranstalten. Tie erste dieser Ausstellungen, mit der sich der neue Direktor des Königs. Knlffcritichkabinctts, Herr Professor Dr. Sponscl vortrefflich einführt, bringt in der Hauptsache die Arbeiten zweier Künstler ins Treffen, die eines großen Toten, Adolf von Menzel, und die eines frisch anfftrebenden sangen Taientcs, Emil Orlik. Von Menzel sieht man eine große Anzahl ein zelner Blätter aus seinem großen Steindruckwerke „Die Armee Friedrichs des Großen", die zu den größten Menzel-Rarilälen gehören »nd säst gar nicht mehr iw. Handel zu i-aben sind. Die diesmal ausgestellten Blätter bedeuten übrigens nur einen kleinen Teil des Materials, das daS Kabinett von dem großen Ver- herrlicher Fridcricianischen Ruhmes in seinen Beständen besitzt. Als weitere, neu erworbene Werke von dem gleichen Künstler verdienen die Radierungen „Der tote Husar" und die „Familie bei der Lampe" nachdrücklichste Erwähnung. Beide Arbeiten sind technisch mit der Menzel eigenen Suvtilität durchgesühri und von großer malerischer Wirkung in der Auffassung wie im Ausdruck, Von Orlik, der durch seine Berufung an die König!, Kunstgewcrbcschule zu Berlin endlich eine seiner Beden tm'g entsprechende Stellung gesunden hat, sieht man verschiedene farbige Radierungen, die vor allem eine erstaunliche Technik und ein in hohem Maße sicheres Beherrschen ihrer besonderen Ausdrucksmittel in der Erzielung moleriichcr Wirkungen er kennen lasten. . Das Bedeutendste, was die kleine Orlik-Aus- siellung in dieser Hinsicht zu bieten vermag, sind die verschie denen Bildnis-Radierungen, die ans einer kaum zu überbietcnden künstlerischen Höhe ittbcn »nd Zugleich als Proben einer eminent eindringlichen Elparaktcristik zu gelten lwben. Kein Wunder, daß neben diesen Blättern die Bildnis-Radierungen Jan Fredrik Löonarts fast gar nicht zu interessiere» vermögen, wahrend die Sckiabkunst-Bitdüiffe von Andreas Paul Multz wenigstens technisch unsere Teilnahme finden, — Reben diesen Neuerwer bungen stellt das König!, Kupserstichkabinett im ersten Saal augenblicklich Handzeichnnngen alter Meister ans der Albertina und anderen Sammlungen in den tadellosen Nachbildungen des rühmlich bekannten Kunstverlags von Schönbrunner n, Mcd'r in Wien ans, sowie im dritten Saale eine größere Serie von Blättern aus dem großen Rembrandt-Werke, das Wilhelm Bode und Cornelius Hofstede de Groot seine Publikation ver dankt. Die diesmal ausgestellten RcmdrandtS geben Proben von dem Wirken dieses Malersürsken ans der zweiten Hälfte der 50er Iobrc detz 17, Jahrhundert«, die den Künftler e»«n«ttliK
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