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1K. 117 SeNeL Dresdner Montag. 5 Mal 1624 Sehnseizerisch« Stimmen. Wißner »r-dtbericht der ^vreSsner Nachricht«»".) Bnfel, 8. Mat. Die Baseler MontogSblälter nehmen zu de« deutschen Reichstag»,vahlrn bisher eine abivartendr Stel lung ein. Die „Baseler Nachrichten" resümieren, bah der Wahlsieg der radikalen Parteien «och kein Ver lassen der Mittellinie ln der deutschen Polt ttk möglich machen würde. Die nationale« Zeitungen heben die groben Berluste der Deutschen BvlkSpartei hervor, dt« bisher in Streseman« den Diktator der deutschen Austen Politik gesehen Hütte. Der „Baseler Anzeiger" schreibt: Der NeichStagSwahlkampf hat mit seinem AuSgang in der Schweiz nicht überrascht: wenn Deutschland wirklich demokratisch re giert werde, dann müsse setzt die stärkste Partei vom Reich» Präsidenten zur Regierungsbildung ansgefordert werden. Garantien gegen die -rutsche Wirtschafts- Konkurrenz! Frankreich fttr einen Ersatz der Micum-Berträge durch gemeinsame Erpressung. sNtgner Dra-tbertchl der „Dreddaer Nachrichten".) Paris, 8. Mat. Ueber die Unterhaltungen von Ehe girerS berichtet der Londoner Korrespondent des „Petit Partsien" folgende Einzelheiten: SS bestätigt Nch, dab in dem Augenblick, alS man über die „Garantien" der AuSfüh- rung de» Gachverständtgenautachten» sprach, der englische Mt nisterpräsident spontan die Ueberzeugung geäußert habe, dah bet der ersten Verfehlung Deutschlands sich dieses dem grsam, te« -tllock der Alliierten gegentiberseben mUise. Die Rrgu mente von TheuniS bezüglich der Modalitäten der wirt schaftlichen Räumung des Ruhrgebirte» hätten ihre Wirkung aus Macdonald nicht verfehlt. TheuniS habe die Aufmerksamkeit MacdoaaldS aus die Wirkung gelenkt, die daS Sterschwinden der Micu«»Erträge ans die dentsche Sou» kurrenz habe« mühte. Scho« heute könnte Deutschland zu Ge, ftehuugSpreise» produzieren. die sowohl für die eng lische als auch für die belglsche Fudnftrie gefähr lich seien. s!> Die Lage würde in Zukunft kritisch werde», sallS man nicht dazu kommen könne, ein S n ft e m z» schassen, das die M i c u m - B e r t r L g e. an denen nur Frankreich und Belgien beteiligt seien, durch ein allgemeine» Abkom men ersetz« werden, an dem auch die übrigen alliierten Mächte teilnchmen mühten. Ls sei nicht unmöglich, so fügt der Korrespondent hinzu, dab TheuniS «ine Anregung dieser Art gemacht habe und das, diese von Macdonald mit einem ge wissen Zntcresie ausgenommen worden sei. Der deutsch-russische Zwischenfall. «ine amtliche Berliner Erklärung. Berlin. 4 Mat. Dt« Berliner Botschaft der S o w j e t r e g i e r u n g verbreitet wegen der Haussuchung in Sen Räumen der russischen Handelsvertretung eine Dar- nellung, welche u. a. schwere Vorwürfe gegen die Art und Weise de» polizeilichen Borgehen» erhebt. «Gegenüber diesen Vorwürfen wird amtlich folgende» fest- gestellt: Bet der Haussuchung in der russischen Handel». Vertretung ist i» seder Hinsicht entsprechend der für die Bcr« iincr politischen Polizei bestehenden grundsätzlichen Weisung, alle notwendigen polizeilichen Mahnahmen mit möglichster Rücksicht und in mahvoller Form vorzunrhmen. verfahren worden. Der Chef der politischen Polizei hat persönlich das Vorgehen der auSführendrn Beamten überwacht. Trotz der groben Aufregung der Angestellten der Handel«. Vertretung, die sich vielfach in beleidigender Weise gegen die Polizeibeamten äußerte, ts« mit großer Höflichkeit und Zurückhaltung vorgegangen worden. Es ist »»richtig, daß das Personal der Handelsvertretung auf den Hof getrieben wurde, oder baß die Seiler der Handelsver tretung in brutalster Weif« in ihrer Bewegungsfreiheit ge- bindert wurden. Ebenso entspricht die Behauptung, daß die schränke gewaltsam mit den Bajonetten geöffnet wurden, in dieser Form nicht den Tatsgchen. Nack den vorliegenden Meldungen trifft dies nur für ein Zimmer zu, da die Herausgabe der Schlüssel verweigert wurde. Zm übrigen ist die Haussuchung über die ersten Anfänge nickt hinausgekommen. Weiter ist e» unrichtig, dah einige russisch« Beamt« tatsächlich mißhandelt wurden. Nur in einem Falle war die Polizei genötigt, gegen einen An- gestellten der Handelsvertretung ml» ivewalt vorzugelren, da dieser in besonders wtdersätzlichcr Weise die in Ausübung ihre» Amte» befindlichen Beamten tätlich angegriffen hatte. Zutreffend ist die Behauptung, daß einem Angestellten der Handelsvertretung der Diplomatenausweis r on der Polizei abgenommen wurde. Dies geschah, weil der Verdacht der lln- ecktl»ett dieses Ausweises bestand. Nack Feststellung der Echt heit ordnete die politische Polizei noch am selben Tage die Rückgabe des Ausweises an. iW. T. B.i Die Wahlergebnisse in Sachsen. Vor -er Veröffentlichung -er russischen Noten Berlin. 8. Mai. In dem russisch-deutschen Konflikt wegen der Haussuchung im Gebäude der russischen Handelsvertretung bat die russische Botschaft neuerlich zwei Noten an das AuS- wärtige Amt gerichtet, deren Veröffentlichung noch heute er- folgt. DnS Gebäude der Handelsvertretung ist geschloffen Der russische Botschafter Krcftlnskn, der seine sosortlge Ab« reise nach Moskau angekündtgt halte, bat diese Reise ans morgen verschoben, so daß noch die Möglichkeit weiterer Ver handlungen gegeben ist. Die russische Botschaft ist der Auf fassung, dab das Gelände der russischen Handelsvertretung ebenso exterritorial sei, wie die Botschaft selbst. waS selbst verständlich deutscherseits nickt anerkannt werden kann Wenn behauvtct worden ist, die süddeutschen Polizeiorgane hätten im Aufträge des RetchSkommisiarS für Neberwachung der öffentlichen Ordnung gehandelt, so ist das nickt zutreffend. Die Kompetenz des RetchSkommisiarS erstreckt sich nicht auf die Polizei der Länder. Die holländisch.rugiskAen Derhandlnnqen. Paris, i. Mai. Nack einer Meldung dcS „Echo de Paris" aus Antiverven wird die russische B e r k a u f s o r g a n I - sation für Getreide, die sich augenblicklich in Berlin be findet. demnächst nach Rotterdam verlegt, über dessen Hafen der Transport erfolgen soll. Die Unterzeichnung eines Vertrags stehe unmittelbar bevor. sW. T. B.s * Amerikanisches Slaqreisen im kubanischen Aussland. (Eigner Drahtbericht der „Dresdner Nachrichte n".> London, ,'>. Mai. Der „Times" wird aus Washington ge meldet. daß die amerikanische Regierung beschlossen habe, angesichts der kubanischen Revolten in der gleichen Weise zu intervenieren, wie beim mexikanischen Aufstand. DaS oberste Flottcnkommani o habe Weisung bekommen, sich bereit zu lmlten. Tie letzten in Washington einlausenden Meldun- ge» sollen dahin lauten, daß die kubanische Regierung ihre Stellung gefestigt hat und der Revolte standhält. Nenyork, ö. Mai. Die Zensurbcschränkungen hüllen die Ereignisse deS cubantschen Aufstandes immer noch in Dunkel. Tie cubantsche Gesandtschaft in Washington berichtet, daß die vom Präsidenten Eoolidge verfügte Beschlagnahme der Waffe, die Position des Präsidenten EayaS sehr gestärkt habe. Man hofft, den Ausstand rasch zu beendigen Lava» ist in Etensuegoö eingetroffen und hat die Lage dort untersucht. SS wird berichtet, daß sich die Rebellen außerhalb der Stadt zusammengeschart haben. Der Redakteur d«S „Havana- Heralbo" wvrde ausgewiesen, weil man ihn beschuldigt, daß er die Aufständischen unterstütze. 1. Ver. Sozßald. Pt. r. DevtsHuat. volksp. 3. Deutsch, vemokr. Pt. 1. Kommunisten 5» Christi. Soz. 6. Polen 7. Deutschs«»^ Pt. 6. haeuher-Vund S Sozialdemokrat«»: Aiettzner Tony Sender Schmidt krätzig Schirmer Arau vr. Stegmann 2 Deutsche Volkoparteiler vr. Heinz« vr. Schneider LS. Wahlkreis Dres-ea-Bautzen. »34 «2 Stimme» 6. wenden 125 300 » 10. Zentrum . S2337 . 11. Evangl. Pt. Lachs. 80 602 . 12. Völk. s,,. Block »607 . 13. »epu« p. V. 766 » 14. Unabhängig« 23446 » IS. Deutsche volksp. 6SS . 16. Nat.Lib. Ver. Gewöhn würben r 6346 11764 6151 43472 1514 7 240 126 247 1932 4 Veutschuallouale: Vr. Reichert Domsch hartmaun Haut 1. Demokrat: Dr. Külz 1 Kommunist: Radel 1. Ver. Sozsald. Pt. 2. Deutjchnat. Volksp. 3. Kommunisten 4. Deutsch. Vemokra. Pt. 5. Deutschsoz. Pt. 6. Unabhängige 7. haeugerBund 8. Lhr. Soz. V. rs. Wahlkreis Leipzig. 211 243 Stimmen 126 675 10S556 50 533 5 557 11637 762 2 951 9. Deutsche Volksp. 10. Polen 11. So,. Bund 12 Zentrum 13. Ral.-Lib. Ver. 14. Völk. so,. Block 15. Republ. p. V 114 775 296 1604 3 320 2 086 55 268 2 988 Stimmen 3 Sozialdemokraten Seeger Llplnskl Soup« 2 Deoischnatlonale: Dr. Philipp Dr. hoehsch 1 Demokrat: Vr. Göh Gewöhll würben: 2 Kommunisten: StrShel Hagel 2. Deutschevolkopartei: Dr. wunderlich Thiel 1 Völkisch- Aritlsch soz. Vlock: 1. Ver. So,«ald. Pi. 2. Deutsch. Vemokr. Pt. 3. Kommunlsteu 4. Deutsche volksp. 5. veutsmnat. Volksp. so. Wahlkreis Chemnitz-Zwickau. 251 338 Stimmen 6. Wirts 7. Deut )so,. Pt. 4 Sozialdemokraten: Strübel Sevdewih Sühnt Vr. Lest Ivemokrat: Brodaus 3 Kommunisten: heckert Gruba Roscher 58 381 9. Soz. Bund 4 956 182 457 10. Republ. p. V. 2 744 109 416 11. Zentrum 3 6710 159 846 »» 12. Rai.-Llb. Ver. 1495 72 717 s» 13. Haeutzer-Vund 675 Gewöhn wur-en 1 Deutsche Volk,Partei: Brüainghan» 2 Veu tschualionate: - Diener Vr. Barth 1 Wlrlschast»parke1: Lucke 1 Völkisch-Soz. vlock: Fedor Rach den nunmehr sestgesteMen Wahlergebnissen lm 15. wahlkreisverband (Sachsen) erhalten unter A«f< rechnungderRe st stimmen im Arelstaal Sachsen insgesamt: Sozialdemokraten 13. Deutschnationaie 6. Demokraten 2. Kommunisten 6. Deutsche Volkspartei 5. Völkischsozialen 2. Wirlschoslsparlel 1 Mandat. Diese Meldung steht insofern in Widerspruch mit den Einzelergebnissen, als danach nicht 2 sondern 3 Demo» traten, und nicht 6 sondern 5 Kommunisten gewählt sind. ' Das Ergebnis -er Londoner Konferenz. Auf -em beslen Wege zum Kuhhandel. iDurch tzunklpruch-i London, 5. Mai. „Times" erfährt Uber die Unterredungen in Chequers, daß die belgischen Minister das Ergebnis ihrer Unterredungen als befriedigend ansehen. Bezüglich der Sanktionen bestand eine weite Kluft zwischen den ursprüng lichen Ansichten England- und Frankreichs. Poineare wünsche, dab die Art der Sanktionen, die im Falle eines deutschen Ver zuges angewandt werden sollen, vorher bestimmt werde, damit ihre Anwendung automatisch erfolgen könne. Die Ansicht der belgischen Minister sei, wie laut „Times" angenommen werde, in dieser Hinsicht in llebereinstimmnng mit der Poincarös ge, wese«. In bezug auf die Kontrolle der Bahnen vertrete Mar schall Foch energisch die Ansicht, dah es nicht ratsam sein würde, isolierte Truppenteile im Nuhrgebiete zu belassen, nachdem die Kontrolle der Bahnen aus den Händen Frankreichs und Bel giens genommen worden sei. „Times" zufolg: liegen in dieser Frage die Ansichten Belgiens vermutlich aber auf seiten des britischen Standpunktes, wonach keine Notwendigkeit bestehe, überhaupt irgendwelche Truppen im Nuhrgcbiet zu lassen, nachdem einmal alle Garantien gemeinsam in den Händen der Alliierten seien. Anderseits lei Belgien in dieser Frage zu einer gemeinsamen Aktion mit Frnnkreich verpilichtet. Wenn die französische Negierung den Plan annehme, so müsse das Micnmabkommeu durch ander, sranzösisch-belgische Bereindarnngeu mit den Deutschen abgelvst werde«. „Times" zufolge könne vielleicht au» der Tatsache, dah sowohl TheuniS alS auch HymanS über da» Er- gebnt» ihre» Besuchs befriedigt zu sein schienen, entnommen werden, bah ihnen eine wirkliche Annäherung der französischen und britischen Ansichten nach ihrem Besuch tn Paris und London möglich scheine. Bon französischer Seite wird erklärt, dah PotncarS obwohl er ein Programm In bezug auf die französische Sicherheit habe, von dem er ungern ab- gehe, bereit sein werde, dem britischen Standpunkte Zuge, ständnisse zu machen, vorausgesetzt, dah Macdonald Berftändni » für dir hauptsächlichen Wünsche Frank- reich» zeise. (W.T.Ll Die Ein-rücke -er belgischen Minist« in Lon-on. Roch nicht alle Schwierigkeiten beseitigt. «Eigner Draht der ich, der „Dresdner Nachrichtens Paris, 5. Mai. Theunt^und HymanS sind, begleitet von ihren .KabincltZchcfs. aus Midon nach Brüssel zurück- gekehrt. Bet ihrer Ankunft in Brüssel erklärten sie dem Korrespondenten des „Mailn", dah ihre Eindrücke tn London die günstigsten gewesen seien. Natürlich seien «och nicht alle Schwierigkeiten beseitigt, immerhin könne man »in»«» kurzem aus eine Lösung hassen. Die belgisch?« Minister er klärten weiter, dah sie über den ihnen seiten» Maebonald» und der übrigen Persönlichkeiten zuteil gewordenen Empfang aufs angenehmste berührt gewesen seien. Die Ausstellung von Wembley habe einen tiefen Eindruck auf sie gemacht und zeuge von der Macht und dem Genie Englands und seiner Dominions. London. 8. Mat. Ein Berichterstatter der „Time»" hatte eine Unterredung mit den belgischen Ministern in Ostende, die sich über das Ergebnis ihrer Besprechungen mit Macbo nalb günstig äußerten. Eine Konferenz sei vielleicht näher» als man erwarte. <W. T. B i - Der englische Botschafter ln Berlin reist nach London. «Eigner Drahtberichi der „Dresdner Nachricht««".) London, 8. Mai. Lord Dabernon, der englische Botschafter in Berlin, wird nach London reisen wo er sofort nach seinem Eintreffen eine Unterredung mit Ramsep Maebonald haben wird. Demission -es jugoslawischen Kabinetts. Belgrad, 4. Mat. F« der gestrige« Sitzung der Skupschtina, die nur süns Minnten dauerte, teilte Minister, Präsident Pa titsch bi« Gesa «tdemisiiv« der Regie, rung mit. Die Skupschtina wird bi» t»r Lblm»» b« K«se keln« Sttznng aLhalte». tW. T.U-1