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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 22.03.1924
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240322011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924032201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-22
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
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Nr. 82 Sette Z — dresdner Na-r»«h«en — Sonnabend. rr.MSn ISN - - ^ > WM- Dr. Zeigner über feine persönlichen Verhältnisse. «. Der Zeuge Weiner etuwandjret. Der s. Derhanölungslag. Leipzig. '-1. Mürz S.ccktsannnl« Marschncr beantrag» bei Beginn der Sitzung die Ladung einer Reihe von Zeugen, dir tu-iiinden sollen, dost Dr. Zeigner frei von Habsucht und stet» HÜssöercii, dabet aUerdings etioao weltfremd gewesen sei. dast er persönlich sehr anspruchslos war. aber gröbere T-ile seines tLiimsteremlonnnciis zur Unterstützung des repuöiika- insü eil RichterbuiidcS, der sozialistischen Iugcuöbeivcgung, der studentischen Htissor anisation nnd anderer gelneinnützigrr Einrichtungen oder notleidender Personen verivanö» habe. Aus Befragen des Vorsitzenden bestätigt Tr Zeigner die von -er Verteidigung unter Beweis geklelitcii Angaben, aus die Frage, ob er irgendwelche Passionen Hobe, er- klart Dr. Zeigner: Ich bin leidenschaftlicher M » s tksrcnnd. bat>c aber in, Gegensatz zu »reiner LandgerichtSratszeit als L>!i»>ster nur eiirinal Zeit zum Besuch eines KvuzerlS gesunden Ich habe auch eine gute Bi b i t o t li e k. Ir» übrigen bi» ich Nichtraucher, Aikvholgcgner und habe auch als Minister kein OanS gemacht und keine Gesellt'keil gepflegt. Ich habe eigent lich niemals gern viel Geld bei mir «e^abt nnd habe eS gern für nützliche Zwecke auSgegeben. Dazu bot sich Gelegenheit bei den vielen Lauimclliste» die für republilanische oder sozia listische Zwecke in den Ministerien zirkulierten. Vorsitzender: War auch Ihre Frau von derselben An. sprucliStosigkeit? Angcklaaier Dr. Zeigner: Meine Iran war in Geld- angelegcnheiten viel hanShalicrtscher als ich. Oberstaatsanwalt Schlegel: WaS in den BeweiSantvägen behauptet wird, kann ruhig als wahr unterstellt werden. NechtSanwal« Marsckner: DaS ist bei solchen Leumunds- zeugen wenig zweckmatzig. DaS Gericht behalt sich die Entscheidung über die Beweis, »nlragc vor. Dann wird NvrgermeMer Naumann anS Pegau als Zeuge vernommen. Er bat sich selbst bei der LraakSanioalrschgst alö Zeuge für die Glaubwürdigkeit deS Zeuge» Weiner gemeldet. Zeuge Reumann erklärt: Ich bin ein Schulfreund von Weiner. Weiner ist zwar Freund eines Tropfen Alkohols, er ist auch rechthaberisch, aber er ist glaubwürdig und hat bei der Erörterung von Iugcndcrinneriiiigen am Biertisch ein gut ö Gedächtnis bewiesen. Ende 1920 trat ich ihn zufällig in Leip- j zig und ich kragte ihn nach seinem Fahneiisliichtversabrcn. Da sagte Weiner, der Behörde scheine gar nickt- daran zn liegen, I der Schreiber im Borzimmer deS Kommandeurs, et» Rechts-' anwalt oder Jurist Dr Zeigner, habe ihm gesagt, wenn er 3- bis 5000 Mark anSgcbcn könnte, da würben seine Akt.« zu sammen ms, andere« Akten ans dem KriegSministerinm ver brannt werden. Im Jahre U121 traf ich W.ckner nochmals. Dainals war schon bekannt, das, Dr. ZeGner Sozialdemokrat war nnd Minister werden sollte. Weiner sagte, eS ginge doch nicht, dast ein solcher Mann Minister werde. Ich habe nur anS Rücksicht aus meinen Posten als Bürgermeister v n einer An zeige Abstand genommen, habe aber im Oktober 1021 einen befreundeten RechlSanivalt Wcigclt anS Annaberg davon unterrichtet. NechtSanwal! Marschner: ES klingt doch unwahrscheinlich das, Weiner im Jahre 1920 sagte den Behörden schein« nichts mehr an seinem Verfahren zn liegen. Tatsächlich war kwS Benahre» doch schon im Dezember 1018 durch die Amnestie niedergeschlagen worden. Zeuge Nanmann: AnS WelncrS Worten war nicht ersicht lich, ob das Verfahre» »och schwebte oder IS an eingestellt war. Er meinte nur. er hätte gewünscht, das, da» Verfahren durch Urteil abgeschlossen würde, denn er lei im ReS't. Ans eine Frgge des Verteidigers erklärt der Zeuge, Keiner trinke zwar gern ein Glas Bier, fei aber keineS "eoS ein Sänser. In WeincrS Freundeskreisen h ch eS. der AnS- ganaSpunkt für das Verfahren gegen Weiner sei ein alkoholischer Exzeß gewesen. Weiner wurde wegen nächtlicher Ruhestörung und Widerstand belangt. Dadurch wurde daS Zeuge Priv»rs»t im Kr««-»»rh»r. kBcztrkSkommando auf sh« «usmerksam »nd so entwickelt« sich I das Be»fahren „egen ihn wegen Fahnenflucht. Der Gericht»«»»« Dr. Schütz berichtet dann über seine Untersuchung de» Zeugen Keiner und kommt zu dem Schluß, dah Weiner zwar «in« gewlsse Nervosität zeig«, aber »ollkonc, meu gesund und trotz erblicher Velastnng »focktntr sch ganz einnandsrei sei. Irgendwelche Auormalten seien ihm nicht scsiznftellen. E» liegt auch kein Anlaß sür bi« Annas,«« vor, datz Weiner Atohosiier lei. Der Zeuge Pridoriki ist GoldwarcnhSndler und war ge meinsam mit Frledrtchscu wegen Hehlerei zu GrsLnanlS ver» urieilt worden. Sr bekundet: MöbinS stellte sich bel mir vor und erkuudtate sich nach unserem Fall. Ich sagte ihm. wir konnten durch dt« Verbüßung der Strafe ruiniert werden, er solle doch ein gutes Wort für u»S im Ministertum ei«, legen Er mriuie. wir sollten nur et» Gesuch etnrcichen »nd »och ein pgar Tage» sagte er. er reise nach Dresden. Ich suhr mit ihm. und aus dem Neustädter Babnhvk überreichte er an einem entfernteren Tisch daS (besuch einem Herrn, den er al» den Minister bezeichnet«. Nach «in paar Tagen woNte MSblus von mir eine Entschädigung haben. Ich wollt« tbm aber die Sckmucksachen erst geben, nachdem wir die Gewiss heit hatten, daß er In dor Sach« wirklich etwa* tue. Darum fuhr Frau Frledr'chsen mit ihm nach Drevben. Vorsitzender: Die Schmucksachen waren sür de« Minister bestimmt? Zeuge Pr'borlki: Nein. Die sollt« MSbtu» bekomme», >o«il er den Eindruck gehabt habe, dast der Mtrcktr-r dock nicht» annebmcn würde. MöbinS solle die Sachen aber erst krieaen wenn wir wüssten dast er wirklich etwas in der Be- genadiaunaSlacke erreicht habe. Bo, sitzender: Da» ist !a ga», neu. WaS batte eS denn kür einen Sinn. MöbinS z» belohne». Die Begnadigung mnrbe dach no« Minister Dr. Zeigner gemacht. Zeug, Priborski: Wir batten doch nur mit M0b»n« zu tun. der dir Sache erledigen wollte. Wenn er damit Erfolg Halle, dann sollte er die Schmuckstücke bekommen, und eS war dann eaa». was er damit mache. Vorsitzender: Wenn Die sie für MSbin- bestimmt batten, warn», muhte dann Frau Friedrichs«» die Sachen mit nach Dresden nehmen? Dann batten Sie sie ihm doch naächcr tn n Zsngc: Möbius sollt« doch sofort die Sachen baden, wir wollten uns aber in Dresden davon überzeugen, ob MöbiuS in der Sache etwas zu tun hat. Dir Bestimmende war auch hierbei, wie im Geschäft überhaupt, Fra» Friedrichs««. Vors.: Jetzt s-age ich S!e «an, ernstlich: Ist bei Ihnen irgend semand in der setzten Zeit gewesen, »er Ei« oernn» latzte. beute ganz auderS anSznsagen, als früher? Zeuge: Nein. Der Vorsitzende hält dem Zeugen dir Protokolle seiner Aussagen Im NntersucbnngSversahren vor. Darin ist zwar nichi vom Minister die Rede, aber eS heißt, MSbin« solle eine AiGwahssendnng bekommen, anS der er sich dann zum Ein kaufspreis oder billiger etwas anSsnchrn könne. Dieser »Er* ist nicht näher bezeichnet. Der Zeuge erklärt nochmals, er habe d'e Sachen, die etwa 5000 Mk. wert waren, sür bin» bestimmt, mit dem er allein zn Inn hatte. WaS MöbiuS damit machte, sei ihm gleichgültig gewesen. Oberstaatsanwalt Schlegel: Da konnten Sie die Sachen d m MöbinS in Leipzig gebe» «nd hranchten sie nicht erst nach Dresden spazieren zn fahre«. Vors.: Uebrrirgen Sir sich einaedend. waS ich letzt frage: Sie können unter Umständen vereidigt werden. Hat jemand mit Ihnen über Ihre AuSsage gesprochen? Zenge: Nein Vork.-. Ist inSbesvndere Frau Dr. Zeigner des Ihnen gewesen? Zenge: Nein. Vorst: Ha» sie jemand zu Ihnen geschickt? Zenge: Nein. «vei Schind »er Nedaktioa »inert die Sitzung sor« , i - Das lschechisch-flowakisch-französische Spinneh. Wettere Enthüllungen über -ir lschechisch- rranzösische Geheimpolilik. Berlin, 21. März. DaS „B. T." bcschäfligt sich noch ein mal sehr eingehend mit den Acusterungen des tschecho slowakischen Austenininister» T r. Be ne sch zn den von dem Blatte veröffentlichten G e h c, in d o k u m e n t e n. Zur Widerlegung der Behauptung, dast niemals ein Gcheunverlrag der Tichecho-Slomakei mit Frankreich geschlossen wurde, ver öffentlicht das Blatt eine« bisher geheimgchaltenen Vertrag zwischen Frankreich nnd der T chccho-Slowakei. -er am 18. Oktober >918 in Paris zustandrgekommen sei. In Slrtikel 4 des Vertrages verpflichtet sich die Negierung der französischen Republik. Materiallieferungen für den erste» Aufbau der tichecho-slownkiichen Wehrmacht zu leisten. Artikel b bestimmt, Last die gesamte Leitung der tschecho slowakischen Wehrmacht aus die Tauer von zehn Jahren I> in -er Leitung von militärischen Operationen gegen Deutsch land und die Länder der österreichische» Monarchie, Vs in der gesamten Organisation der tschechischen Wehrmacht und Cs in der Ausbildung auf dem Gebiete der tschecho-ssowakischen Wehrmacht eine VOglicdrtge, aus französischen General stabsossizieren bestehende. vom <k riegsmini st eri um der Republik Frankreich z ncr n ennende Militär Mission übernimmt. Für die gleiche Dauer von zehn Jahren wird ein fran zösischer General gns dem Posten eines EhesS des gesamten tschecho-slowakilchen General st abs gestellt. Im Artikel 0 verpflichtet sich die tschecho-slowakischc Ne gierung, ihre gesamte Innen und Anstenpvütik ans die Durch führung der Friedensvcrträgc im Einvernehmen mit der fran zösischen Regierung cinziistelle». DaS ,.B. T" bemerkt zu diesem Vertrage, dast seine Be stimmungen genau ve r w i r k i i ch t worden sind. Wie das Blatt weiter anführi, ist dieser Ver.rag am 28. Oktober 192t noch durch ein anderes Geheimabkommen ergänzt worden. Der tschechische BenMskarrdal. Prag, 2ii. März. Wie das Tschecho-Tlowakische Preise- burcau meldet, gab im Aehrausschust des Abgeordnetenhauses der Minister sür die nationale Verteidigung Udrza! heute eine Erklärung in der Benzinafsäre ab. Ter Minister führte aus. die Verhöre hätten bisher noch nicht beendet werden können. Bei den Haus uchungrn seien bei Kapitän L ntt l wasser 58ölig Kronen in bar und ein E nlagebnch der Legiobank über 25 VW «ronen, bei Kapitän D-stal rsvva Kronen u«d bei Ingenieur Riege» tvlma Krone« gesunden worden. D-stal, Unttlwasser nud Mottl hätten die Bestechung schon cingrstandcn; die anderen leugneten, leien aber anscheinend überführt. Es sei nichi ausgeschlossen, dast die Untersuchung auch auf Organe anderer Rellorts aus gedehnt werde. Eine sehe Kcite m't austergewöhiiltchrm Raffinement sich gegenseitig in die Hände arbeitender Per- sonen habe eine Aufdeckung der Best chunaen sehr ers-l'wert. und es sei nur einem ZusaU zuLuichrecbrn. dast man bereits seht hinter die Schwindelet gekommen sei. Dt« Gesamtsumme -er gezahlten Bestechungen betrage etwa 1 Million Kronei». Die Staatsverwaltung sei durch eine Garantie der Firma NaphtaSpol gedeckt. IW. T. B.s Völkerbund und Gehelmverkraqe. Berlin. 21. März. DaS „Journal deS DöbatS* weist daraus hin. dast der amtlich bekanntgegebene französisch, tschechische Vertrag beim Völkerbund registriert worden sei. Es bestehe da die Vesttmmnng, dast kein« Abmachungen bin- dend seien, ehr sie nicht durch die Eintragung in das Register offiziell geworden seien. Der Wortlaut dieser Bestimmung lasse keinen Zweifel. Selbst wenn ein Gebeimvertrag ab geschlossen worden wäre, könnte er zu jeder Zeit als unver bindlich verleugnet werden, sobald er nicht im Register ein getragen sei. Das ist nur Schaumschlägerri. Ganz Frankreich ist fest überzeugt, dast die Abmachungen i« Ernstfälle bin dend sind. Man braucht sa nur an die von den Parlamenten nicht genehmigten, vertraulichen Abmachungen zwischen Paris und London zu erinnern, die England» Teilnahme am Welt- kriege betrafen und die ebesnalls als vollvrrbindlich behandelt wurden, lieber einen ZwIrnSsaden des Völkerbundes wird man weder in Pari» stolpern, noch in Prag. Deutsche Hochverräter unter srem-em Schuh. Berlin. 21. März Nachdem di« Immunität der NetchS- tagtzabgeordlicien erloschen ist, hat der Oberrrtchbanwalt Haft- beiehl gegen Frau Klara Zetkin wegen Hochverrats er- lasien. Frau srtkin soll bereit» in Sicherheit auf dem Wege nach Moskau sein. Der vom Bolkögertcht Würzburg gegen den soztaldemo- krattichrn ReichstagSabgevrdneten Hosfmann-Katsers- lautern wegen vollendeten Hochverrats erlassene Haftbefehl ist nicht vollstreckbar, da Herr -Hoffmann sich unter den Tchuy der französischen BesahungSbr Hörde gestellt hat und das pfälzische Besahungsgebict nicht mehr verlässt. Englands Widerstand gegen den Auhrraub. London. 2l. Mürz. <Prival>e!cgram.».j ..Dali« Ehro- niclr" meldet zu Macdonalds Rede im Unterhaus« über die Richtlegitimität de« NnhreinmarscheS, dast der Beifall auf allen Seiten kes HauscS bei diesem Passus der Rede ein grober, allgemeiner war. Die Erklärung würbe die Unterhaus- debatten der nächsten Tage entscheidend breintlnssen, sowohl die Konservativen wie die Liberalen beabsichtigen sie zum Gegenstand einer parlameniartschcn Aussprache zu mach-». Sic habe Macdonalds parlamentarische Stellung erheblich be- fcsttat. , Laudon, 2t, März. sPrivattelegramm i „Dailu Mall* meldck: Nach erst lebt bekannt werdcndcn Mitteilungen Mac- donalds in 1er Sitzung dev Arbeiterpartei vom 12. März wird die Akiion der brit.scben Rcgi rung gegen die F"da,"-r deS oertra-ckoken Nob--standeS »nmiitelbar nach den kran-ösischc" ! Wahlen ausgenommen. DaS Gutachten der Kre» über die Unaesei lich-eit des Nuhreinmarschcv ist auch vom Kaluiirli c Macbonalü angenommen worden. Berlin. ,1. Mär». sPriv -TI Wie »ir -rsnhren. «nd »nr Anügleichnug de» nene» Brich»«»«»» nns G»ld«arkgr»^. lag« i« NeichSslnauzmiu'ftrriu« neue Steuer,,r» läge» in Bordereitung. D'e Rrssorlde'prechnnge« hnbrn he.eit» begonnen, d« die Etenersordernngen de« «enen Reich»»«, sosori nach E'vssnung zugehen l«ll«n. von Juter effe ist di, Feststellung, dast sitr das Statb'nhr säst z» Prozent der S n l« u ra u s« e v d u « ge n, die «mH sitr d«b letzte Bndgeijadr das Reich den» stig« hatte, ««striche» werde« «utzte». d« keiue Mittel hiersiir mehr ,«rh«»d,« sind. Wahtrichtllulen -es „Stahlhelm -er Front- sol-alen". Drahlmeldung unsrrr Berliner rchrtstlettung.s Berlin. l8. März. Eine BorftandSsitung LeS „Ltahthetm der Fr,nts»Id«teu* Hai Richtlinien sür die Reichst«a»»ahlen erlasse», i» denen e» al» Pflicht aller Kameraden bezeichnet wird, sich an den Wahlen, die eine starke nationale NetchS- regierung schassen sollen, zu beteiligen. Ter Bund als solcher nimmt an dem Wahlkampf nicht teil, erwartet aber von seinen Mitgliedern, dast sie nur Kandidaten ihre Stimm« geben, die ein« Karle vatcriäudische Poliiik gewährleiste». Tie marxistisch gerichteten ParieUn werden als Elegner deS politischen Ziels der Befreiung de» deutschen Volks und des Wiederaufbaues der d«utscheu Wirtschaft bezeichnet. Von den besreundete» Parteien wird verlangt, dast sie Froutsotdatcu a» aussichts reiche Stellen in ihren Listen setzen. Dr. ütetzler Udrr dl, Ausgabe«, de» ko««e»de« Netchstags. Vrannlchiveig. 2l. März. In einer Rede vor einer Ver sammlung der Deutschen Democ'ratische» Partei sagte der Reichswehrminister Dr. Gcstler. der kommende Reichstag werde zn entscheiden haben, ob eine Trusipolstik oder eine Erfüllung-Politik betrieben werde» soll. Die Anhänger de» Gedankens, dast der FrtedenSverlrag zerrissen werden müsse, müssten dem Vvike sagen, was dann geschehen soll. Ei» Frei- heitSkamps ohne Waffen sei Unsinn. Noch lei kein Grund, an ter Zukunft Deutschlands zu verzweifeln, aber Vernunft Mülle sich mit Vaterlandsliebe paaren Die Stellung der Reichswehr sei klar: sie müsse überparteilich sein. Es gehe nicht »m dt« Frag, Republik oder Monarchie, sonder» um die dentsche E!>Ge!». -uz Die Wahlfrelhell im besetzte» Gebiet. lD »«-«Meldung u ii,rer «criiner rchrittktltnng.i Berlin. 20. März. Die N e i ch S r e g I e r u n g ist in Ver handlungen mit der interalliierten Rhrtnlandkom- Mission wegen Sicherstellung der Wahlfrrtheit im be setzten Gebiet eingeireien. Bo» entscheidender Bedeutung ist, das, nicht» geschehe. waS die Freiheit der Wahl in Wort und chrtf» -» beeinträchtigen vermöchte. Alle Wahlversamm lungen sollten genehmigt werden, klm besten mar« eS, die Genehmigiingspslicht überhaupt während der Wahlbcivegung aufzuheben. Ferner ist es nötig, dast nicht nur für die Kandi daten, sondern auch für die Parteisekretäre und andere Partei funktionäre die Hin- und Herreise in daS besetzte Gebiet ge stattet werde. Weitgehende Freiheit ist im Interesse gesicher ter Wahlen sür Zeitungen und Flugblätter erforderlich. Anch müsste dafür gesorgt werden, dast die A u » g e w t e s« n « n am Wahltage selbst am Wahlortc anwesend sein können. Gegen etwaige unberechtigte Eingriffe in die Wahisreiheit kann, wie die Dinge augenblicklich liege», nur aus diplomatischem Wege Beschwerde erhoben werden. ES wäre sehr wünschenswert, dast die VcsahilngSmächte zustimmten, dast ein Beauftragter des ReichSinnenministeriumS nach Koblenz entsandt werde, um etwaige Beschwerden vorzuiragcn. FrankensMunq un- Rubrkrage. Paris, 21. März. Pertinax beschäftigt sich Im „Echo de Paris" mit der Frankenschlacht. Er versucht vor allen Dingen mit denscnigen ab,.urechncn. die In einer weiteren Baisse «Ine Gefährdung der französischen Industrie und Wirtschaft suchen. Nach seiner Auffassung ist eine Gefährdung der französischen Wirtschaft nicht zn bcsürchtcn, solange das Pfund Sterling über 75 steht, jedoch könne jede Verlangsamung der Stützungsaktion die Gegner wieder ermutigen. Schließlich versucht Pertinax diesenigen Aenstcrungen zu widerlegen, die wissen wollen, vie sranzSstsche Negierung habe, um sich in L»udo« und Reuyork Kredite zu verschassen, eine vollkommen« Frontändernng in derNnhrfrage vcr prochcn. Pertinax meint, ein solches Versprechen habe Frankreich nickt nötig, da eS keine cioentliche Anleihe ausgenommen habe, sondern dast die durch Morgan in Nenpork und durch Lazard in London vcrmitte'tcn Kredite durch den Goldbestand der Bangue de France gesichert seien. Infolgedessen habe man diese Transaktion, die Frankreich heute zugute kommt, nickt mit politischer Münze zu bezahlen brauchen. Sin neuer schnn-ltcher sron.iS«,scher GewaNichl. Köln, 2t. März. Nach anS Trier vorliegende« Mel dungen »ou hente früh sind in Trier nnd Kreuznach acht Personen in leitender AmtSftcllnng durch die Militärbehörde verhaktet mrrlen Dcr Grund der Ver. Haftung wird gcheimgelnillen. Ei» Gerücht will wissen, dast eS sich nm erste Geiseln für den in Seii'Zg verurteilten französischen Hauptmau« d A rmon « handelt. Waedonalb un- -er englische Llre-il un Frankreich. Illigner Drahibcrich» der „Dresdner Nachrichten".» London, 2l. März. Snon-dcn teilte im Unterhaus ans Anfrage KennwortssnS mit. dgst die britische Negie rung weder von den Banken, noch von der kran-östschen Regierung wegen der kürzlich vv» den englischen Bankctt zi-r Unicrstntznng der Währung gewährten Kredite zu Rate ge zogen worden iss. Dcr Londoner Markt stehe Anleihebedürs- nisscn offen und es sei das Bestreben dcr bisherGen Reqic rung gewesen, in seine Transaktionen nicht ctnzvgreUen. Da^ Parlamentsmitglied Wedgwood Ben fragte darauf, ob die francösiich« Regierung dcr Bank von England i'-gen- welches Ge'd schulde. Snowdcn erwiderte, er sei nicht in der Lago, diese Frage zu beantworten. Die polnische Anleihe Lei Nalion. Rom, 21. März. Tic Banca Eommerziale wird in den nächsten Tagen die OblIgativncn der polnischen Anleihe auslcgcn, sür die das polnische Tabakmonopol vcrpflichiet worden Ist. Dcr Betrag ist ans »00 Millionen Lire sestgk>etzt worden und kann evennlcll nach Gutdünken dcr Bancg Eomnrerztnlc auf 4i>0 Millionen erhöht werden. Tie Papiere sind auf 500 Lire ausgestellt, deren Rückzahlung in 80 Jahren mit 7 Prozent Zinsen erfolgt. Ihr EmissionS- kurS beträgt »2. Die Italic»! che Negierung garantiert de» Zinseudienft sür den Fall, dast die polnische Regierung Inso'ge eines Krieges oder sonstwie den Zinsendlenst nicht durch, führen kann. Die polnische Regierung schasst iedcch einen neuen GaranticfondS durch Ber itsteliung eines Teiles der Gewinne des TabakmonopviS. Die italienische Recke wird durch das Tabakmonopol orientalische Tabake liefern. Die MtlUärunruhen tu Irian-. London, 21. Mürz. Tic M t l t t ä r n >i r U h c n in Ir land haben sich verschlimmert. Der Kricasminisler General Mulceln, ist zurückgctretcn. Dcr Präst.cnt über nimmt sein Amt. Die Unruhen in H'e sien. London. 21. März. Nachrichten au» Teheran zufolge svllcu gestern zwischen Revolutionären und No na listen rege rechte Schlachten stattgesnnö.n haben, bei denen : > zahlreiche Verwundete gab, der Polizei sei eS jedoch gckuw gen die Ordnung wir cc'wr'iistessen. Das Gerücht ist i:, Umlaufe, man habe dem E'.bnrin'cn angeratrn. d n k n licken "'a'ast so schnell nn,- mi>cck'ch -n ränmeu. Tie Damen des HofeS hätten bereits Len Palast verlassen.
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