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nützen können. Sie ist einfältig Geschichten ^u erzählen. . Herr nung des Herrn Held an und bittet um Freisprechung der Haase, da sie gar kein Interesse daran batte, so odersso zu schwören. Herr Advoeat Kuntzsch nennt die Aussagen Unklar, der ganze Proccß winnnele von Negativen. Sein Ment habe heut streng die Wahrheit gesagt, er stehe vollständig rein und unschuldig da. Beide Angeklagte wurden freigesprochen, — Angckündigte Gerichtsverhandlung Diens tag den 6. d. M, Bormittags '» llhr wider den Handarbeiter Eduard Gustav Noack von hier wegen Bedrohung mit Brand stiftung. Vorsitzender Gerichtsrath Leonhardi. — Wochen-Repertoir des Königlichen Hof theater s, Dienstag: Fm Wartesalon I. Klasse. Sein Freund Babolin. Ein ungesä liffener Diamant, Das Stell dichein. (N. e.) >— Mittwoch: die weiße Dame. — Donners tag: Ein glücklicher Familienvater, Die vier Jahreszeiten, Freitag: der Troubadour, — Sonnabend: Maria Stuart, Graf Leiccstre: Herr Emil Devrient. Sonntag: Oosi wn tutte. — Montag: Ein Sommernachtstraum. KönigtirdcS Tbeater. — ll. Die vorgestrige Faustvorstellung litt unseres Erach lens an beträchtlichen Mangeln. Der Hauptfehler war, daß Faust und Mephijtoph les beim besten Bettrebe» durchaus nicht das waren, was sie sein sollten. Als nach dem ersten Mo nolog des Faust d-,r „trockene Schleicher" auftrat und zu Faust sagte: „Verzeiht, ich dort' Euch dcclamiren, Ihr laßt gewiß ein griechisch Trauerspiel?" war man in der That versucht, diese Worte für eine boshafte Ironie zu nehmen. Was nutzt die kluge und gewissenhafte Ileber- legung, die man jedem Satze anmerkt, den Herr Maxi milian (Faust) spricht? Die mächtige Poesie und der Geist eines Werkes, das, wie wenige, seinen Ursprung der höchsten dichterischen Inspiration verdankt, muß der nüchternen Re flexion verschlossen bleiben, „Umsonst, daß trocknes Sinnen hier die heil gen Zeichen Dir erklärt!" — Für die Darstel lung des Herrn Fass,-, der den Mephistopheles gab, dürfte schon dies als ein ungünstiges Zeichen angesehen werden, daß kein cirzigeS seiner Worte unter den Zuschauern wirklich zün dete, S ine Intention ist im Allgemeinen Wohl richtig, aber cs fehlen ihm, wie es scheint, alle Mittel, sie zum Ausdruck zu bringen. Mephistopheles ist nicht der Teufel der Volks sage — „das nordische Phantom ist jetzt nicht mehr zu schauen, wo sichst Du Hörner, Schweis und Klauen?" — und auch nicht blos die symbolische Gestalt einer übersinn lichen Macht des Bösen, sondern zunächst und vor Allem eine durchaus originelle Charakterfigur, und rwar eine der gelun gensten, die je der Schöpfergeist eines Dichters erfand, eine durchaus individuelle menschliche Gestalt, die vom Gespenst und Dämon, nur so viel bat, als sich mit ihrer poetischen Individualität verträgt. Er sieht zu Faust in einem ähnlichen Gegensatz, wie Antönio zu Tasso. Der eigentlich metaphy sische Charakter ist ihm von Göthe erst in einer späteren Be arbeitung des Faust crtheilt worden, in der ursprünglichen Form der Dichtung hat er ihn nicht. Dadurch ist Mephistopheles allerdings zu einem sonderbaren Zwitterwesen geworden, des sen Darstellung für den Schauspieler große Schwierigkeiten hat. Wie eS dieser aber auch versuchen mag. dem Sinne der späteren Bearbeitung gerecht zu werden, jedenfalls wird er bci seiner Darstellung den ursprünglichen Charakter des Mephi stopheles als Grundton festzuhalten haben. Und wenn wir das als die Intention Herrn Fasfö's bezeichnen dürfen, so müssen wir sie eben als vollkommen richtig anerkennen. Das Wollen war, scheint es, vorhanden, aber leider fehlte das Vollbrin gen. Wo kam der leichte und kecke Humor, die geistreiche Ironie, die den Grundzug von Mephistopheles Charakter bil det, auch nur ein einziges Mal zu durchschlagender Wirkung? Schon daß Herrn Fasst' alle Leichtigkeit in Sprache und Ge lberde fehlt, macht ihn zu einem Darsteller des M. ungeschickt. Seine Zunge ist zu stumpf, seine Bewegungen sind zu phleg matisch und schwerfällig. Am ersten kann noch die Scene mit dem Schüler gelungen genannt werden, obgleich auch ihr der rechte Humor fehlte, und Herr Fasst! zuweilen bis hart an die Grünzen des niedrig Komischen gerieth, — Reben die sen mißlungenen Gestalten des Faust und Mephistopheles war das Gleichen der Frl, Ulrich eine höchst wohlthuende Er scheinung, Gleich bei ihren ersten Worten fühlten wir uns von dem Hauche der Dichtung angewcht. Die erste Begeg nung, die Scenen in ihrem Zimmer, bei Frau Marthe und im Garten spielte sie mit herzgewinnendem Anmuth; und gern wollen wir vergessen, daß ihr die folgenden Scenen, besonders die Kerkcrsccne, nicht in gleichem Grade gelangen, Briefe eines Müßiggängers. II Einem polnischen Edelmann hatte es auf seinen Reisen durch Deutschland vorzüglich gefallen, daß die Bauern des Sonntags, wenn sie in der Torsschenke zusammenkamcn, sich unter Andern: auch durch Kegelspiel die Zeit vertrieben. Er verglich diese harmlose Beschäftigung, bei der es oft heiter genug zuging, mit der Sitte seiner polnischen Bauern, die Sonntags im Kretscham nichts weiter zu thun wissen, als sich im Wuttki zu betrinken, von den Pfaffen auszankcn, von den Juden betrügen zu lassen. Er beschloß, seine Bauern auf eine bessere Beschäftigung hinzuleitcn und ließ, gutmülhig wie er war, im Kretscham auf seine Kosten einen Schub bauen, ein deutscher Drechsler in Warschau lieferte Kegel und Kugeln und eines schönen Sonntags rief der Gutsherr seine Untergebenen auf den Kegelschub, stellte ihnen den Zweck des ganzen Unternehmens vor, unterrichtete sie über das Spiel, die Bauern begriffen das Ding sehr wohl, der Schulze schob seine Probekugel und als ein Paar Kegel fielen, war der Jubel groß. Um zu zeigen, daß man auch beim Spielen trinken önne, spendete der Edelmann ein Fäßchcn Brannte- wcin, man trank seine Gesundheit und bis das Faß alle war, wurde flott gckegelt. Der Gutsherr triumphirtc. Der nächste Sonntag kam heran, allein man horchte vergebens jltt Kugeln, fallender Kegel, tion, der Schulze, als Sprecher, bat im Namen der Bauern, wenn der Herr ihnen ein Füßchen Schnaps geben wolle, möchte er sie's doch in Ruhe trinken lasten. Arbeitet» müßten sie 6 Tage in der Woche so schon, ob sie denn nicht wenigstens am Sonntage feiern dürf ten? Wozu denn immer die Hölzer umwerfen und wieder aufsetzen ? Der Kegelschub ging natürlich ein. Diese Geschichte zeigt, daß man manchen Leuten gar keinen Gefallen thut, wenn man ihre sittlichen, socialen und commerziellen Verhält nisse und Zustände bessert. Sie behüben sich in dem alten Lebe», so ungcmüthlich und mangelhaft gegenüber dem neuen es sein mag, viel besser. Die vis inorlino, auf deutsch die Trägheit und Faulheit, was man gewöhnlich euphemistisch „die süße Gewohnheit" nennt, ist oft eine viel stärkere Kraft als Vernunft und guter Wille. Wenn ihnen auch das bessere Reue umsonst geboten wird: sie halten krampfhaft am Alten fest Sie gleichen den Negersclaven, die einst ihr Herr, ein wohlwollender Pflanzer bedauerte, daß sie alle Lasten auf dun buschigen Kopfe trügen. Er ließ eine Schiffsladung voll Schubkarren kommen und schickte seine Sclaven, sie von dem Platze, wo die Ladung gelöscht war, zu holen. Die Woll- köpse thatcn dies;, aber — ein jeder trägt seinen Schubkar ren auf dem Kopfe heim. Mit solchen Niggertöpfm sehe ich auch unter uns Viele herumlaufcn. Wenn bei der diesjäh rigen Volkszählung eine besondere Rubrik für Diejenigen ge macht würbe, die noch nach altem Geldc rechnen, für die der Groschen sich noch nach dem lästigen Duodecimalsystem ein- theilt — es kämen in Sachsen über 400,000 zusammen. Frage die Redaktion ihre Abonnenten, ob nicht Etliche be haupten, bci den „Nachrichten" im neuen Format wüßte man sich gar nicht gleich zu finden, wo doch jede Christel, deren Geburtstag gerade ist, es schon am Griffe hat, wo sie suchen muß, ob ihr „ooch eene olle Flamme" mit einem donnernden Hoch gratulirt hat, daß der Kreuzthurm wackelt! Wie Man cher brennt seine alte Oelsunzcl oder die theure Stablampe, weil sich Jemand, der auf die brennende Lampe Petroleum nachgegossen, verbrannt hat! Der eine klagt über den Verlust des südwestlichen Thciles des großen Gartens, dessen Einöde, selten von Spaziergängern unterbrochen, in die herrlichsten Anlagen des zoologischen Gartens verwandelt wurde, der Andere katzcnjammcrt über die Einbuße, welche die altehr würdige Vogelwiese durch die Neuerung des Sängrrsestes er leiden werde, da dieses doch hoffentlich unserm Dresden Ehrenkränze aus ganz Deutschland einbringen wird. Ueber die „uniformirten Eckensteher", wie er sie nennt, ärgert sich auch unser Biedermann, wenn sie ihm auch besser, billiger, sichrer, zahlreicher zu Gebote stehen, wie früher Nante und Nudelmüller. So viel arbeitsscheue Menschen, klagt er, hätte cs früher nicht gegeben, überhaupt seien jetzt die Menschen viel bequemer als früher, das beweise die Ausdehnung des Lmnibusnetzes. Sv wandert er unverdrossen durch Regen und Koth von der Albrcchtsgasse bis nach Friedrichstadt, statt, bequem hingcstrcckt, warm und trocken für IjNgr den größten Theil der Stadt an sich Vorüberrauschen zu sehen. Er kauft auch, wenn er ja vergessen haben sollte, seine Kohlen rechtzeitig zu bestellen, dieselben jliebcr vom althergebrachten Hundefuhrmann, obgleich er weiß, daß er bei Nohrscheidt schöne Kohlen und gutes Maaß erhält: er kann nun einmal oas infame Geklingle, auch so eine Neuerung!, nicht leiden. — Gott Lob, daß der Geist des zeitgemäßen Fortschritts eine so lebendige Macht ist, daß er selbst Diejenigen, die ihn be kämpfen und schelten, mit seinen Segnungen überschüttet. Dieser Geist gleicht dem Monde, der nicht nur seine Bahnen wandelt, wenn ihn auch der Mops anbcllt, sondern der auch noch diesem Kläffer mit seinen Silberstrahlen hcimleuchtet. Das Mopsgeschlccht ist im Abstcrbcn — warum sollen nicht die Leute, die sich über den Zeitgeist, wie die Möpse annuyi- rcn, allmählich alle werden? * Daß im Kriege mitunter' die merkwürdigsten Verwun dungen Vorkommen, ist bekannt. In der Berliner Klinik, be richtet das „N. A. V." erschien vor einigen Tagen einer der tapferen Düppclstürmer, der behauptete, noch eine Kugel im Kopfe sitzen zu haben. Eine Reizbarkeit des einen Auges ließ ihn dies vcrmuthcn. Der Mann hatte ein glattes, rundes Gesicht, ohne jegliche Narbe, man konnte sich daher mit seiner Vermuthung nicht einverstanden erklären. Gar bald bemerkte er aber und bestätigte dies durch eine vernarbte Wunde -hin ter dem Ohr, daß ihm dort eine Kugel in den Kopf geschossen sei, die ihren Weg unter dem Schädelknochcn entlang bis in die gegenüberliegende Backenknochenhöhle genommen und dort noch fcstsäßc. Nach einer durch den Generalarzt v, Langen- bcck durch ein Nasenloch vorgenommene Sondirung ward auch wirklich eine Kugel entdeckt und zwar dadurch, daß sich an der Sonde ein kleines Elfenbeinkügelchen befand, daß durch eine Reibung an der Bleikugel, einen dunklen Strich zeigte. Die dänischen Kugeln stnd indessen so groß, daß das Hindurch bringen durch das Nasenloch nicht möglich war. Der Patient wurde deshalb chloroformirt und darauf neben der Nase ein Einschnitt gemacht, durch welchen nun die Kugel ganz bequem aus der Backenknochenhöhle herausgenommcn ward, also nach sieben Monaten erst das Tageslicht wieder erblickte. Die Kugel war platt gedrückt und war wenig oxydirt. Nachdem die kleine Schnittwunde zugenäht worden, konnte der Patient ohne Gefahr entlassen werden. * Dem Wiener „Wanderer" berichtet man über eine Ka tastrophe auf dem Schwarzen Meere: Der einer englischen Ge sellschaft in Galacz (Molton und Pell) gehörende Schrauben dampfer „Blarncy" ist auf der Reise von Galacz nach Con- stantinopel in der Nähe von Varna untergegangen. Von 140 Passagieren, die sich an Bord befanden, konnten nur 7 ge rettet werden; alle übrigen fanden ihr Grab in den Wellen. Ob der Kapitain des Schiffes, oder Jemand von der Mann schaft sich rettete, darüber schweigen die Mittheilungen, die bis dato vorlicgen. Bald nach dem Auslaufen aus der Su- lina hatte man wahrgenommen, daß das Schiff sehr stark Wasser ziehe, daher der Commandant sich nicht anders zu helfen wußts. «l», «n Lach ru Mpnen, qfß«B«bavWHu steuern zu^laffÄl^MittteGS«» Makaber EtzSfttger Rünn ausgebrochen, gegen dm das Schiff so lange ankämpfte, bis «S mitten entzweiging. Von der Ladung, imWerthe von ca. 15,000 Pfd. S,, war nicht ein einziges Pfund versichert. * Die große 20-öllig« Kanone im Fort Hamilton ist jetzt wie von dort geschrieben wird, probirt wordm. Sie ist die größte, diese cxistirt hat, wiegt 116,497 Pfd. und ist 20 Fuß und drei Zoll lang. Trotz des ungeheueren Gewichtes ist der Mechanismus so gut gearbeitet, daß acht Mann im Stande sind, sie vollständig zu bedienen. Die Kanone wurde mit 100 Pfd. Pulver und einer 1080 Pfd. schweren Kugel ge laden. Die Kanone war in einem Winkel von 25 Grad ge richtet. Der Knall war betäubend. Die Kugel blieb 24 Se kunden in der Luft und fiel in einer Entfernung von unge fähr Meilen nieder. * Album „1865" von Anton Wallerstein. (Mainz, bci B. Schott u. Söhne.) Von diesem genialen und ebenso pro ductiven, wie allgeniein beliebten Componisten erschien soeben der 15. Jahrgang seines Tanz-Albums. Auch diese neuen Compositionen zeichnen sich durch Melodienreichthum und rhvtmischen Schwung vortheilhaft aus. Zur besonderen Em pfehlung gereicht denselben das Verdienst, daß sie nicht bloS zum Tanze, sondern auch zur angenehmen Unterhaltung am Pianoforte dienen wollen. Poesie und Originalität sind ihnen eigen. Beides kann auch in dem kleinsten Rahmen entwickelt werden und gerade durch diese beiden Attribute, haben sich die Wallerstein'schen Tänzes längst schon ein großes Publikum erworben und sich in den musikalischen Familienkreisen hei misch gemacht. Wir wollen daher nicht versäumen, dieses neue, auch äußerlich reichausgcstattete Album, worin uns vor züglich „der Volksländler", „die Flitterwochen", (Polka Ma zurka) nnd die Sylvester-Polonaise ansprechen, einer freund lichen Beachtung zu empfehlen. * Unter den aus Schleswig-Holstein zurückgekehrten öfter reichischen Kriegern befand sich auch ein Hund, der mit einen: Käppchen bekleidet war, auf welchen: ein grüner Zweig steckte. Dieser Hund hat im dichtesten Kugelregen seinen Herrn, einen Officier, begleitet. * Es geht folgende Anecdote über den vor drei Tagen in Innsbruck gewesenen König von Bayern herum. Er soll nämlich ohne alle Begleitung in die Stadt gekommen sein. Als er über die Jnnbrücke ging, fragte er einen ihm begeg nenden Mann um das Gasthaus zur „goldenen Sonne". Der Mann, welcher in der Person des Königs einen jungen Musen sohn vermuthete, sagte treuherzig zu ihm: „Ich würde Ihnen nicht rathen, zur Sonne zu gehen ; dort ist es sehr theuer. Gehen Sie zum „goldenen Stern", dort bezahlen Sie nur 20 kr. für das Nachtlager." Das Wachsen und Emporblühen eines Geschäfts ist jedenfalls ein Zeichen, daß sein Inhaber ein strebsamer, intel ligenter Mann ist. Diese Wahrheit dürfte am Besten ein leuchten, wenn wir einen Blick werfen auf das Kleidermaga zin in dem Hause Nr. 28. der Badergasse. Wer noch vor zwei Jahren im Nebenhause (Nr. 27.) den kleinen Laden sah, der so bescheidenen Inhalts es nicht wagte, zu Markt schreiern, dem giebt heut das neue Geschäft ein offenes Zeug- niß für das Vertrauen, daß der Besitzer, Herr Jacob, im Publikum seither genossen und noch genießt. DaS Geschäft hat Beachtung gewonnen durch die große Reichhaltigkeit seines Lagers, durch den großen Umsatz, trotz aller Concurrenz von hier und auswärts, der sich von Tage zu Tage mehrt. Durch bedeutende Einkäufe guter, fester, moderner Stoffe ist Herr Jacob im Stande, aller Konkurrenz die Spitze zu bie tin und zwar auf dem reellsten Wege. Verlockende auslän- nische Firmen, verlockende, anscheinend billig gestellte Preise, das stnd zumeist die Anzugsmittel, welche den Käufer ver führen. Das ist hier nicht der Fall, hier ist Reellität, hier ist Wahrheit; denn wenn der Käufer die Qualität der Waare mit dem Preise vergleicht, so wird er bald Ansehen, wo er besser, billiger, prompter bedient wird. Ganz gewiß bietet Herr Jmanuel Jacob, Badergaffe 28 alles Das, was aus wärtige Konkurrenten zu liefern im Stande sind. Das Pu blikum möge sich überzeugen, und wird das hier Gesagte be kunden und bescheinigen. Daß diese sogenannten auswärtigen Konkurrenten das Publikum :m Auslande an sich zu locken suchen, ist schon sehr komisch. Hauptsächlich haben sie es auf Dresden abgesehen, andere sächsische Provinzialstädte suchen sie nicht heim. Warum ist cs ihnen denn nicht möglich, im eigenen Lande zu bleiben und dort als erste Lieferanten zu figuriren? Warum schwingen sie sich denn "dort nicht durch ihre fabelhaften Leistungen als erste Größen empor? Weil der Berliner, oder mag es auch ein anderer Großstädter sein, sie kennt, sie und ihre Waare. Das Publikum sollte es in Dresden ebenso machen. Es sollte „erkennen" lernen, daß wir hier ebenfalls Lieferanten haben, die zwar nicht Marktschreiern, um als erste Größen zu glänzen, sondern die strebsam, fleißig auf reellen: Wege ihr Geschäft leiten und dem Publikum die Waare bieten, die es mit Recht "für sein Geld verlangen kann.- Dieser letztere Fall tritt ein bei Herrn Jacob auf der Badergasse 28. Der Äser überzeuge sich und wird die Wahrheit dieser Worte bestätigt finden. 4 Schon einmal hatte Referent Gelegenheit, auf eine Re stauration aufmerksam zu machen, die einen angenehmen Auf enthalt bietet und das frischeste, schönste Bier liefert. Es ist dies die Restauration im Hause Nr. 7 auf der Schloßstraße, die früher den Namen „Zur guten Quelle" führte. Mit Ab schaffung dieses Namens ist auch ein neuer Geist in's Local gefahren, es reiht sich den besseren Localen dieser Art jetzt an. Die Küche wird von einer tüchtigen Köchin dirigirt. Alles ist schmackhaft. Das Bier ist dasselbe schöne Getränk, wie bei Lamm's, es ist Felscnkeller-Märzenbier. Die Localität ist freundlich, die Bedienung gut, daher hofft Referent, den Leser dort einmal zu sehen; denn: Prüfet Alles und das Beste