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Dresdner Nachrichten : 09.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-09
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1885
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I»,I>»«»»,« »ieriröätrlt« «. ».»», 8nrä dt» O«l> M. 1,7». — -«kr,« RartrnOr. I» »t» Rach«,«,. , u»r. «ioaata,« »t» lSMtn. SnReuüadi: »r, »I«II«r,. d nur,nvjochc„ia,e»»t« » Uhr. Rachm. Dl« lioauthe PeNi. ««lelc». 8 «ildin, Ui Via. »»irr M». -eiaodi Zeile 30 Via, Eine Äarantl, siir »a« »L, „IttSai,, iklicheinen der Zn» i«al» wird nicht ,«^den. »utioär. i>a« L»ie>Ii«»»-Aof>räae aefte» Pia, ,mm»ranh»«a»iu«a durch tlckcsmarkrn «derPoiletneaoiun, » SNKen ld v„, tznieial» kür Mouia, oder noch geil» lagen Pelllteil, 20 Via Juierai« »edmen an: Annoncen-Bmeaur van , Haaienftein u. Vogler, Sind, Moitc, Dnuae », So., Jnvalldendonk. «, Miiller-Görii«, R. INev-Mngdebnr, I, Sirck-DaUk, A. Alndi-PerU»>v. Ä, Sl'iner-Änmdm,, PloNm-Ltpll» vliiäaabe e,n»e>. Mannlrrtpu keine Lervinblichlcir, L»r Tageblatt für Politik, Mnilallum. KesLSslrvcrKK. ISOiikeMl. IremtMße. «er»V»r»«v- Stellen 11 Alts«,, ü32^ust,-Drcodr», tlbonncmevl vierlelilhrltch M, 2.8», durch dlo Poll M. 2.78. — Jnierale Vtartenftr. l:> di« Nachmilt, 3 lli». Lonnlaa« di» IS Min. Ln iNeuiiad!. «r, lklofirrg. k> nur aiiWochrnlagcndir >l Uhr, Rachm. Dtc lioalligc Petti- «ile<ca, 8 Ltlvciii ld Pig. Unter «Lin- ueiandl Zette M Pig, irine «daranltc kür da« nnchslliiaige Erscheinen der L»- lerale wird nicht gcgeden. Auswar ti,e JniclitonS-Austriiiie argen Prn- „uinerandojahiung durch Arte«marken oder Poiieinzahlung 8 Silben >b Psg, Lnierale inr Lionlag oder nach geil, «age» Peiiljcile SO Psg, Jnieraie nehmen an: illnnoncen-Bureaur vo» bnaienstein n, Boaler, Rud, Mösle, Daube ». (!»,, Jnvaltdendank, «u. MNllki-lgarllt, N. »ieh-Mandeburg. L, iSarS-Halle. B. Arndl-BerlinV,. rl. Steincr.Humdurg, Pioloil-Tepii«, tzur SlUckgade cingei. 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L s SS in allen läu.-nno uuä b'arl»on, « boeliloiner (jualitüten, lür » « VZI IUUUU-E7 U.-rreu unck lluabea. -ä A Zolls X'vulmit kofort am Uapor. « ,» » oigvno8 babrsscat, als: vlsupttrNiliSP, 8tvk»r«ea, l»««a»I»üo>»ev, N UM »?FUUUVFUlUUUF*lUUtzU» ^«vtovi-nl.ü.k«v. «vNriteke^ L«»plrl'üer.«.v V. »LrLYU SvLLUL, HMD M nllck HVeeI»8»«Ivopt>'t»üoI»«r. Wir vcrvoncksn tür Ouwbüebvr ckio vre^cken, IlllÖilrufsei ktr. 21k un>I I Kvkton Uatvatpapiara uuä gsrrmtiren für «oliäv künl>äacko. Kvplilvimtr. « am I'c»8tplatr. Nk. 190. 30. Zahr-an,. Lusla-e: 40.000 Srpl. »»«fichtr» kür »n> 9. Jnli: Küpweltwin» mittlerer Stärke »ei durchichnlliltä, »rrtnger Pewäikn»,, ohne welcnilicke Riedcrfihläge. Temperatur »rrhälrnth- «ä-I, «arm. Dresden, 188.F. Donnerstag, 9. Jnli e::<uitwortüL«r Redakteur Kr Politische- vr, Emil Biere» in Dresden Die anders klingt doch die Sprache, die der neue englischeHZremier vorv Salisbury kühlt gegenüber dem keuchlerischen Phrafenschwall, ecn sein Vorgänger Gladstone zum Beilen gab! Endlich dort England wieder die Rede eines Staatsmannes, der weih, was er will und dessen Wolle Vertrauen finden I Die alte Erfahrung, dasj die Liberalen und noch mehr die Demokraten nicht im Stande «nid, die auswärtige Politik eines großen Reiches klar. fest, erfolgreich und ebrenvoll zu sichren, daß es liicrzu vicluicbr der starken Hand energischer und zielbewußter konservativer Staatsmänner bedarf, bat in dem englischen Falle rasch leine Bestätigung gesunden. Während d r liberale Gladstone mit seiner Verworrenheit und Unaufrichtigkeit die Hilssguollen des Landes vergeudete, trotz aller Friedensvuscleien mehrfach nabe daran war. einen Wcltbrand zu entzünden und das .'lenßerste nur durch ein fortwährendes schmachvolles Prei«geben der Ebre und Interessen des Reiches verhindert wurde, setzt der konservative Salisbury an Stelle des rathloS von den Ereignissen sich OeibenIassenS den festen Entschluß, mit den unveräußerlichen Ei'Ieresscn Englands auck die Elhaltung des Weltfriedens überhaupt »i sichern, Salisbury's Erklärungen bezüglich des Streitfalles mit Rußland und betreffs EgnptcnS merkt man es an. daß er den Dingen iiucht-rn ins Auge sieht. Er verhehlt sich nicht die besonderen Schwierigkeiten der Lage, hegt bctrcsss der russischen Versprechungen und der schönen Worte des Emirs von Afghanistan nur zu begründete Zresscl. warnt vor einer zu großen Zuversicht betreffs dcs AusgangcS der englisch-russischen Unterhandlungen, lcgt ihnen keine entscheidende Wichligiett bei, kündigt aber dafür an, daß England selbst durch wir! amen Schutz seiner Grenzen für die Erhaltung des Friedens sorgen werde. Seiner Rede könnte man als Motto die diplomatische Baucrni cgel geben: ,,8i vis pm^in. para Helium!" Ein hohes Maß von Woclvamkeit und Entschlossenheit ist eine weit bessere Jricdenü- bürgschast, als Vernachlässigung der Wehrkraft, Schwäch« und R chgiebigkeit bis zu dem Punkte, wo die Ehre mit daran gegeben wird. Das Mißtrauen, das Salisbury ebenso gegen die Fricdensbrtheucrungcn des um sich greifenden Rußlands, wie gegen den angeblichen Bundesgenossen Englands, den Emir von Afghanistan, bekundete, sind nicht grundlos, Saliebmy gilbt sich > rüber nicht den lächerlichen Selbsttäuschungen Gladstone's hin. Er will aus Beseitigung der indischen Grenze dringen und zwar «eweit in Afghanistan hinein, daß der russische Angreiser gar nicht US an die eigentliche Grenze Indiens Vordringen dürfe. Dieser Umschwung der englischen Politik wird in Petersburg übel ver- mcrtt werden und man hat sick auf lebhafte russische Gcgew Äußerungen gefaßt zu machen. Gleichzeitig wird man auch von : rstiuklem Fortgang der beiderseitigen Rüstungen zu hören bekam- mm; auch Nachrichten über drehende Haltung der Turkmenen und Aiglianen werden nicht ausbleibcn. Ein knegSauSbrrich ist jedoch nach weniger zu befürchten, als unter der Herrschaft Gladstone's, da dessen Schwäche die Russen zu immer weiter gehenden An« -mucken geradezu reizen mußte. Auch bezüglich der egyplischen iwlitik gab Salisbury einige Andeutungen. Cr denkt nicht daran. Um fetzigen Dicekönig Tewfik Pascha abzusetzen. Sinv die Grundzüge der ouSwärliuen Politik Salisbury's ^eignet, ihm die Sympathien seiner Landsleute zuzulübren, so I ißt er es auch nicht an klugen Maßregeln der inneren Politik 'edlen, das von den gestürzten Liberalen genährte Mißtrauen zu ieichwichligen. Das neue Kabinct gab die feierliche Versicherung ob, die Neuwahlen im November auszuschreiben. Indem es weiter r-rsprach, Irland ebne die Scbrcckcnsgeiehe und Gewaltmaßregeln der Liberalen zu regieren, hat cs sich sür diese Wahlen die Untcr- 'Utzung der irischen Wähler gesickert. Im Unterhaus? erlangte die neue Regierung bereits ein Vertrauensvotum, indem eS, gegenüber dem Anträge Gladstone's. den Gottesleugner Bradlaugh vom Par lamente abermals ausschloß. Gleichzeitig fand im französischen Parlamente «ine wichtige Entscheidung statt. Die Tcputirtenkammer batte sich zu erklären, ob sse den mit Ekina vereinbarten FrievenSvertrag genehmigen wolle? Sie hat dicS fast einstimmig gelhan. Alle Welt warsroh, halbwegs mit heiler Haut aus diesem bedenklichen Abenteuer herauszukom men. Frankreich erwirbt durch den Friedensschluß mit China in 5 'lasten ein gewaltiges Kolonialreich. Donkin umfaßt ein Gebiet r. n 300,000 LZ-Kilometern mit einer Küstcnentwicklung von 3000 stilom; gegen 20 Millionen Menschen bilden die Einwohnerschaft dieser fruchtbaren Ländereien, Es ist die größte Kolonie, die Frankreich jemals besaß. Um sie zu erwerbe», hat es sich an die 350 Milk. Francs kosten lassen und viele Tausend Soldaten ge opfert, Die Franzosen beschleicht nun der düstere Gedanke, daß diese Opser von Gut und Blut nur der Anfang weit größerer und ständiger Aufwendungen sind und daß das Kolonialreich mehr eine Last als ein Dorlheil sür Frankreich sein werde, Eingebrackt hat Tonkin den Franzosen bisher absolut nicht das Geringste; alle Segnungen, die aus den bisherigen Loser» aussprießcn sollen, sind emsig Wechsel, auf die Zukunft gezogen. Langjährige und zähe Anstrengungen werden dazu gehören, um den neuen Besitz zu sickern und ergiebig zu macken. Die Franzosen süblen es, daß die Demo kratie nicht Ausdauer genug besitzt für langsichtige, opservolle Untere nchniungen. Unsere Nachbarn eignen sich bekanntlich gar nickt als Kolonisatoren, und wenn sie ans jenem ausgedehnten, an HilfS- auellcn fruchtbaren ostasiatischen Reiche große handelspolitische und wirlhschastlichc Vortheilc herausschlacen wollen, um nur einige», maßen nach und nach a»f die Kosten zu kommen, so werden sie sich den Concurrcnten dort gegenüber (Engländern, Deutschen und, Amerikanern) ganz anders zu rappeln haben als sie bislang gewohnt wäre» In der Kammerdebatte wurde die ganze Kolonialpolitik des gestürzten Ministers Jcrrn, aus besten Konto überhaupt der Feldzug gegen China gehört, heftig angegriffen. Wir können es uns er sparen. aus diesen Thriller Kammervcrhandlung einzugehcn. Die Genehmigung des Jriedensvcrtrages mit China wurde im letzten Augenblick gefährdet durch daS plötzliche Eintreffen einer Hiobs botschaft aus der Hauptstadt AnnamS, Huö. China gestattete nämlich mittelst des FriedenövertragS den Franzosen, in Annam reine Wirtlssckast zu machen. Zu diesem Bchuse begab sich General Courcy nach Huö. Diesen Moment paßte der unerbittliche Feind der Franzosen, der augenblickliche Regent AnnamS, Nguyen-Van- ^ Tbuhong ab, um einen letzten Versuch zu macken, ras Land von der französischen Lberbe>rschast zu befreien. Schon srüber hatte Tbnbong melnere Mitglieder der königlichen Familie in Huö aus der Welt geschafft, die mit den Franzosen in Unterhandlungen ge treten waren. Jetzt spielte er seine letzte Karle aus und suchte sich dev französischen Oberbefehlshabers zu bemächtiaen. Dessen Lage war eine Zeit lang arg bedroht; schließlich erwehrte er sich seiner Bedränger und cs gelang ihm sogar, sich Tbubong's zu bemäch tigen, Die Gcfangennabme dieses gefährlichsten FeinocS Frankreichs ist wcrtbvoller als ein großer Sieg, Vo» einer Centnerlast befreit, können die Franzosen nunmehr die parlamentarischen Geschäfte be enden und sich in den Wahlkampf stürzen. Tie Woge» desselben gehen schon hoch. Welche Hauplslrömungen sich bemerkbar machen, sei einer späteren Darlegung Vorbehalten. Lokales nud Sächsisches. Prinzessin Rens; XIX, im Hotel Bellevue Wo!- Reneste Telegramme i»er .TreSdner Rachr." vom 8. Juli die Kronprinzessin empfingen ,«S Berlin, Ter Kronprinz und v>v eeroiiprinzrüin emo,i»gcu gestern in Polsdam den Besuch des Reichskanzlers, Tenelbe reist morgen nach Pommern ab, Tie Kur in Kiisingen hat keine Ge wichtsverringerung zur Folge gehabt, im Gcgenthcil, der Konsicr ist dreivierlel Psund schwerer geworden und wog nach Beendigung der Kur 205";« Pfund, — Tie Staot Bremerhaven ernannte den Reichs kanzler Fürsten v, Bismarck und die Uiüerslaatsiekretäre v, Bötticher und v, Stephan wegen der Tambsserstibvention zu Ehrenbürgern, — In unterrichteten Kreisen hält man es dafür, daß dem Bot schafter in Wien, Prinz Neuß, seiicns der braunschweigischen Re gierung die Ncaentenwürde zuerst angetwgen werden wird. Es be steht angeblich kein Zweifel, daß der Prinz gewillt ist, die Regent schaft onzutreten. — Die „Krenzzeitung" erörwrt die Frage eines Zolll'imdes zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn und sagt, es sei unter den jetzigen WähriingSvcihällnisst» positiv unmöglich, eine Basis zu finden, aus welcher allein die Zollunion amgenchtel werden könne; nur der Bimctallisinus könne die Basis für die Zoll union abgebc», — In Folge des gestrigen Beschlusses, daß die Inhaber von Baiigcschäsien mit der Kommission nicht verhandeln und über dem allen Lohnsatz von 10 Pf, nicht lnnansgehcn wollte», waren heute trüb aus vielen Bauten eine Anzahl Arbeiter er schienen, An« mehreren Stellen wird wieder ganz flott gearbeitet. Es heißt, daß morgen eine größere Anzahl von Manier» die Arbeit wieder cimiclniie» würde Die Maurergesellen beschlossen in einer heutigen Versammlung, die früheren Foiderniigeir ansrecht zu er halten, — Ter sächsische Kriegsminisler v, Fabriee ist hier eingetrostcii, Wien, Das „Tageblatt" erfährt, der Minister Kalnok» be gäbe sich zu Bismarck, um Verhandlungen über die Zollsragc an- ziikiiüpscn,. sostm die deutsche Regierung thatsächlich geneigt sein sollte, „den Zollkrieg aufzugebcn". Paris. Es wird angeküiidigt, daß Salisl'iiry demnächst ein Rundschreiben an die Großmächte erlassen werde, welches, an- knüpsend a» die noch nicht crsolgie Ratifikation des egttptsschen Finanzvertrages, dessen schleunigen Vollzug fordere, widrigenfalls England, um Egypten von dem drohenden Bankerott zu retten und seine Pflicht gegenüber diesem Lande zu thmi, sich gezwungen sehen würde, den Vertrag zurückzuziehen und in Kairo selbstständig Ord nung zu schassen, — Ter Teputirte Tu Glaux, ein Mjälmger pro- tcstantncher Pastor, wurde von dem Redakteur des „Souffrage u»i- ver'el Arigoulömc" wegen einer Kanimcrrede gefordert. Derselbe »ahni die Forderung an und verwundete im gestrigen Zweikampfe seinen Gegner am Vorderarme. — Die radikalen und monarchi stischen Blatter überhäufen Ferr»mit ni;gla»hlichen Beschimpfungen, weil er gestern, trotz der Provoeation Elemeneeans in die Debatte über den Frieden von Tientsin nicht eingriss und stellen ilm deshalb als einen Eingeständigen und Schuldigen dar. Fcm> erklärte einem Interviewer, die diplomatischen Bernssgeheinmisse hätten ihm nicht gestattet, in der Debatte das Wort zu ergreifen. Er thcilte zugleich Depeschen mit, welche bewiesen, daß der abgeschlossene Friede nicht bereits vor einem Jahre zu erzielen gewesen war. Paris. !>'. Bonr(e wird als Gesandter nach Kopenhagen gesandt. — Die Kongoafjaire ist dahin geregelt, daß Frankreich an die Association :W,000 Francs bezahlt, — Bezüglich der Cholera werden 7 Todes- und 18 Krankheitsfälle gemeldet. Die Berliner Vörie war durch Nachrichten aus Afgha nistan und Annam gedrückt und vollständig geschüstslos. Speku lative Banken waren angebotcn und schwach, deutsche Bahnen nach- gcbcnd, österreichische meist matt und Bergwerke lustlos. Von Renten waren »aiiicntlich Russen matter, gegen Schluß trat eine kleine Befestigung ein. Im Kassavcrkchre waren die Umsätze ge ringfügig und die Haltung vorwiegend schwach, Lesterrcichische Prioritäten still, Ara »kt» rt M.. 8. Juli. clred« WZ".. Al. L,». »arden IN- ,. S-lizirr I9S-Sn»»,er KL".. «»r,k. Ungar. a,l»rrvt« «»Ndardbatzn —. Diskont« —Still. Wien, 8. Juli, «krrdit WK-LV. St»at«toHu —. Lomtordr» —> Nordwcftdahn-. »larknotrn —. Ungar, lkred»Uogir. G»l» S8.S2. Heule» -. Still. Varls. 8. Juli. Schi,,». Rente 80.90. «nleibr llO.LS. Italiener 99,10. Staatebali» 998.7.',. Lombarbcn 280,00, do. Prioritäten —. Spanier 98,1». erst, ltzolbrrutc —. (»gnptcr L7.00. Ottomanen !>L-,00. Fest. Lou » on , 7. Juli, Vorm. l> Uhr 10 Mi». N-nlol» 89"/>,. >873«r Russen 93. Italiener 91'-. Lombarden N>-„ Türken—. Iproc.sund,Amerikaner —. Iproc. Ungar. Goldrentc 79",. Ocfterr. Golbreiitr 88-». Preuft. Eonsol« lOL-.. e«ghp«rr 03-Oltomanbank lO>«Suez Aktien 82. — Stimmung : Ziemlich fest. — Wrttcr: Rcgrnbrohrnd. vreolau, 8. Juli, Rachm., iSietrridemarktl. Splriin« Pr. loo Liter kOO Proc. »r. Juli-Angust 12,30, pr, Auguft-Septbr. 12,80, Pr, Srptrmbrr-Ocldr. «3.20. Weizen pr. Juli IK7.no. Roggen Pr, InU-Augnst ,13.00, »r. «ngnft- Skptcmlirr 117,00, pr. Septruibrr-Octobrr 119.00. Rüböl loco pr, Juli Angnft 19.78. pr. Srplcuibrr-Octobrr ti'.TS, Octobrr-Rovembrr —. Zink umsaplo». — Windig. StettIu . 8. Juli. Rachm, > Uhr. iGetreidemark». Weizen unverändert, loco >60.00—170.00, Pr.JuIi-Angus« IK8.00, pr. Ekptrmbkr-Ortohrr 172,00, Roggen unuerLuder«. loco ,38M-l12M. pr, JuII Augui« I17.»0. pr, Septembrr-Oct. I19H0. Rüdöl unverändert, pr. Jnli 18.K0, pr, Srptrmber-Ortober —. Spiriing matt, loco 12.00. pr. Jul,-August 12.10, pr. Augnst Septdr. 12,«», pr. Srpirm. der-October 13.80. Petroleum loro 7.8». L»»b«u, 8. Juli. Wrtzeu «rägrsi, Moutag-preisc nominell, angekom- meu« L,»«u«e« ,r». Urbrig« Artikel unveräubrri, - Wetitr »ewölkt. — Ihre Durchlauchten Prinz und sind gestern hier angekommen und haben innig genommen, — 'Rach Beendigung der Rundesrathssitznngcn ist auch k- > Kgl, süchs. Geh, Finanzralh Gvlz von Berlin aus seinem hiesig n Posten wieder cingetrosfen, — Se, Erc, SlaalSininister v, Noft i tz-Wa llw itz ist vor gestern von Bad Elster, wo seine Gemahlin die Kur gebrauch!, h.e; wieder ciiigetwffcn. — Von guter Hand theilt man uns mit. daß der in de. Braunschweigischen 'Angelegenheit vom Bundesralh ang- nominelle Antrag, der den ursprünglichen preußischen ersetzte, vom Königreich Sachsen ausgegangen ist. Es ergab sich, dag dicsirAv trag weit melir Anllang laud, als der preußtsche und ein später von Bayern cingcbrachter und daß er Aussicht ans eine nahezu em stimmige Annahme hatte. Er wurde denn auch mit Ist Stimm: > gegen 2 angenommen, 3 andere stimmten ihm bedingungsweise -a Mit der Vertretung des sächsischen Antrags war der neue Gcsanme in Berlin, Gras Hohenthal, betraut, der damit seine diplomakigi > Ersttingsarbeil ablegte und zwar mit dem Materiale, das ihm dnui, den Minister des Auswärtigen, Grafen Fabnec, geliefert worden w o,, — Immer wieder verzögert sich der Abschluß des Beitrag'.-, nach welchem die Stadt den wüste» Platz Eingangs der Wc ttin er. , stra ß c um die Summe von Itzst.iMMk, an die Angrenzer verkamt. In letzter Stunde soll ein Mehrgebot von etwa 8>M MI. gethan ^ ' worden sein, Ilnierrichtctc Persvnen bezeichnen dies nur als einen scheinbare» Vvitheil. da dann die Ecke der Palmslraßc bestehen bleibt, Unlerhallnngskosle» verursacht, Beschleußung und Ausgaben --'»-» bei den dorr oft vorkommenden Hochwassern nothwcndig macht, o, Die Stadt profitirte also gar Nichts, wohl aber liegt die Gefahr S . LN nahe, daß nicht ent'ernl ein so stattlicher und zweckmäßiger Neubau ^.2 kR»> dort entstehl, als wenn das Kaufgcbot der Angrenzer berücksichtigt LN wird, Nsi». die Angrenzer sind im Stande, das 'Areal rationell und äsiheii'chcn Forderungen entsprechend, zu verwerthcu. Denn Z Nt nur sie allein bringen den häßlichen Theil der Palmslraße in Weg- LÄ ! fall. Sie haben bereits die Baugenehmigung für ihren benachbarten I Besitz. Es steht zu hoffen, daß nun endlich einmal diese Teeschlange dcs Wetiiner-Wüsteirci-ArealS ans der Bcrathung zwilchen utadl- s»-«' rath und Stadtverordneten ve,-schwindet. 8L - Für die Männer vom grünen Tuche, die sich bekanntlich kO keines sehr günstigen Avancements erneuen, erössner sich endlich L» die Aussicht auf ein rascheres Vorwärtskvmmcn. Im Herbste dieses Z ? »V' Jahres gehen, wie man uns mitihcilt, in den Spitzen der F 0 rsl - 7 u kö beamten Persoiialvcrändcrungen vor sich, wie sic in der Forst-rex- karrierc Sachsens in diesem Nmiange noch nicht da waren. Von L > -> den l l Oherfvrsllneistetcien Sachsens iverdcir nicht weniger denn 3 s -7 frei. DerOberforstmeistcr Brunst in Wermsdrof ist vor einiger Zeit OZ. ^7 gestorbcn. die Obcrsorstmeisler Rüting in Dresden und Frhr, v, Oh Berlepsch in Grillcnbnrg treten mit Anfang des nächsten Viertel- SS jabres in den Rnhesland, Die erledigten Posten sollen folgendermaßen x? " besetzt werden: 'stach Dresden kommt Obcrsvrstmeistcr Greiffenhahn aus Eibenstock. dessen Stelle Oberförster Bayreuther in Zöblitz er- Or 737 hält ; die stelle des Herrn v, Berlepsch in Grillenburg erhalt Ober- Z — f'örstcr Tiitniann in Eolditz; die Grimmaer Stelle erhält Oberfvrsl- ^7 meistcr Weißwangc in Marienberg, der durch Oberförster Brack-- 5 ? ^ mann in Ullcrsdors iTrcsdncr -Haide- ersetzt wird. Diese Verände- " - > ' mngen ziehen zahlreiche andere Versetzungen und Beförderungen nach sich, die den Oberförster-Kandidaten sehr zu gönnen sind. — Den künftigen Landtag wird eine nicht gerade erguickliche Angelegenheit beschäftigen. Bekanntlich ist der Stadtrath Mülle! in Frciberg wegen pflichtwidrigen Verhaltens im Amt durch da Vorgesetzte Behörde semes Amtes entsetzt worden. Alle Instanzen, die der Erstadtrath annes. änderten an dieser Entscheidung irichi- Herr Müller ist infolgedessen auch ans der Vezirksverlretung a.a- geschieden. Hingegen hat er sein Landtagsmandal nicht uiedergelc,,' Die Regierung wird nun, wie eS heißt, der 2. Kammer den Faü Müller voricgen und ihre Entscheidung darüber cinholen, ob d, Anitsentsetzung Müller'S auch den Verlust von dessen Landtags Mandat nach sich gezogen hat — Eine vom Reicbsaericht ergangene Entscheidung zeigt, daß, wenn auch von schlechten Schuldnern kein Geld zrzrrhaiicu ist, dieselben doch in manchen Fälle» strafrechtlich zurVeraickwortliii'! gezogen werden können. Ter Angeklagte balle gegen die Annahme des Landgcrichls, in einer von dem Angeklagten bei Bestellung ve , Waaren gemachten unwahren Angabe, sein Geschäft gehe sehr gin und er könne von einem Vetter so viel Geld erhalten, als er wolle sei die Vorspiegelung einer falschen Thatsache und in der Verschweig ung des Umstandes, daßseüie sämmtlickien Mobilien gepfändet waren, die Unterdrückung einer wahren Thatsache zu finden, Revision ein gelegt. Ter erste Strafsenat des Reichsgerichts hat diese Annahme des Landgerichts als nicht rechtsirrthümlich bezeichnet. Der Kaufmann, welcher aus Kredit Waaren bestellt, hat zwar an sich nicht die recht liche Verpflichtung, dem Verläufer unaufgefordert Mittheilungcu über seine Vermögenslage zu machen; auch liegt in einer solchen Bestellung nicht schon die Behanpinng, daß der Besteller zahlunäs »älng sei. wenn aber der Besteller Demjenigen, bei dem er Kreon sticht, seine Vermögenslage darlegl, um diesen Kredit zu erhalten, so muß er bei dieser Darlegung wahrheitsgemäß Verfahren^ «rsbeson- dcre ist er dann hierzu verpflichtet, wenn er über den Stand seürcs Verinögciis befragt und die K reditgewährung von der Auskunft über die Vermögenslage abhängig gemacht worden ist, — Ucver das Vermögen des abwesenden Rechtsanwaltes Di Robert Schmidt ist nunmehr das Konknrsveriahren eröffnet worden, DaS bereis seit Wochen angchahnte Arrangement mit den Gläubigern ist mm alw doch noch an dem Widerstande Einzelner gescheitert Zinn Kvnknrsverwalter ist Rechtsanwalt Dr. jur, Martin Schlegel Ik, ernannt worden, — Im Konkurse zum Nachlaße dcs Auktioiiators Ignaz Schüssny ist das Verjähren eingestellt worden, weil aller Voraussicht nach die Masse nicht einmal die Kosten der Fortsetzung des Verfahrens decken würde. — Die Verwaltung der Leipziger Universität erläßt eine Anssorderung zur Einreichung von Planskizzen sür daS neue Biblivthekgebäudc. Dieselben sind bis zum 7. Okt. 0.1. einzuschicken. Das Preisgericht, welches über drei Presse von 4600. 3000 und 1000 Mk, verfügt und außerdem noch den nächstbesten Entwurf sür 1000 Mk. ankautcn kann, besteht cmS Oberlanobaumeister Canzler. Bau rath Pros, Heffn, Baurath Pros. Weißbach, sämmtlich in Dresden. Baurath Mullcr-Leipzig und Geh, Hcssrath Pros. Dr, Krehl, dem Vorsteher der Leipziger Universitätsbibliothek, — Tic Frage über die Richtung, welche der Turnfest» ug vom Pirnaische» Platze aus nehmen wird, ist dahin entschieden: der Tmnscstzug geht durch die Grunaerstraße. aber nur biS zur Albrechtsstraßcnkreuzung. biegt rechtSschwcnkend in die Sllbrechts straße ein um dann durch die äußere Pirnaische Straße direkt cmf daS große Portal dcS Festplatte- loSzumarschirrn.
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