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Dresdner Nachrichten : 22.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187506222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-06
- Tag 1875-06-22
-
Monat
1875-06
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.06.1875
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««»NU «I,ll« f«, 1 Uhr tn dir «xpidlUan Vartknlirate I». «ban- «k«enl»prei» vlkrtkllälir- Ilch 2 Mark ^,Plü' .durch di, V°l« , Marl »0 «Intel. liummern MPjge. «llff°,e: 270OO«L»l -Ur dl, Rllckga», etn,e« sondier Manuscrl»l, »och, sich dle «rdactl»» »>«l „rdlndllch. 8ns,r«t„.>nn,»m, a»»- warl»: S»»»»»«l»l» »»« V,,I„ ln Lainduro, ver lln, Viten. vklOtlg. volel Vretlou, nranksurt a M. . U oe - li-ch I Sei»»!», Wien. ln Berit», gl, Mlen. Hamburi, Frankfurt a. M.. Mün chen. — v»ud» ch L». ln Nrarkfurt a. M. — 0». V»l,t l„ Ldemnt». — II»- »,l-»»tt«, v»U,»r ch 0» tn Parl». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ljepsch öl Nelchardt in Dresden. znlerole «rrden MlWch i^rade l» an»eno»W« dlt «>,. k Uhr. Eannte» di« MUlag» »L Udr. S» «euttadl: ,rollt solle L dl« -w.chm. « UH». Lee lllaum einer «l»- lrnlllqen Peilljeite last« >, Pj«e. ldlngeland» dt> Zeile Lü Plge. «l.lc ««laronlte lür dich aachillngijl- «rlche» „„ der 7inlcrate wt» nicht gegeben. l'llll'v-'irlige NnnoneeN» »i.llirSge von un» und«» rannten girnirn und Per» loncu inlerlren wir nur ,1k«,» P r ä n u m c r o n da ss a!> Um,, durch Artel- inackcn oder Pdiletnjab» inn 'c..u Titbcn lollca II, w.r, Injeraie lür die lu.dnlag« > Üiummek od.'l nach rüicm Jesllag- dic Pei.!,<lic 20 Plge. Nr. 173. Zwanzigster Jahrgang. Mltredatteur: siür das Feuilleton: vr. Lmtl r.a«ivirr Dresden, Dienstag, 22. IM 187S Politisches. „Namen haben Vorbedeutung", möchte man anneh men, wenn man sich erinnert, daß Kaiser Maximilian I. von Mexico, der am 19. Juni vor 8 Jahren auf Queretaro seine Heldenseele aus hauchte, den Namen desjenigen berühmten Vorfahren trug, mit wel chem sein Charakter die größte Ähnlichkeit hatte. Wie einst der Kaiser Maximilian von Habsburg mit Albrecht Dürer und Hans Sachs innig befreundet war, erfüllte den habsburgischen Maximilian unserer Zeit ein« glühend« Begeisterung für Kunst und Wissenschaft. Wie innige Liebe einst den früheren Maximilian mit der belgischen Fürstin Maria von Burgund verband, thcilte Charlotte von Belgien mit dem neuen Maximilian Freud und Leid. Ter unbegrenzte Hang zu Abenteuern erwarb dem Ahn den Namen des Ritter Theuerdank und Abenteuerlust verleitete den späten Nachkommen die ihm angebotene gefährliche Kaiserkrone von Mexico anzunehmcn. Vergeblich warnte der Kaiser Franz Joseph seinen »herzoglichen Bruder Max vor diesem Abenteuer. Doch was unsterblich in der Dichtung leben soll, das muß im Leben untergehen! Der pocsieum- flossenste Held unserer Zeit konnte kein anderes als ein tragisches Ende nehmen; man sagt, er wollte sterben! Man hat aus seinem traurigen Ende dem Kaiser Napoleon einen blutigen Vorwurf ge macht, nun aber dieser kühle Realist in seiner Gruft schlummert, wird man auch über die französische Expedition in Mexico leiden schaftslos und milder urtheilen. Oesterreich und Frankreich sind stets Stützen der katholischen Kirche gewesen und die angebliche Brandschatzung der Letzteren durch die Republik Mexico erzeugte den Gedanken an die Errichtung eines mexicanischen Thrones unter einem Kaiser au» strengkatholischcm Fürstenhause. Die Bischöfe Mexikos hatten den Plan ersonnen, den Kaiser Napoleon dafür ge wonnen und sie waren es, die in Miramare mit süßen Worten den romantischen Erzherzog zur Annahme der Krone überredeten. Man hatte sich aber auf beiden Seiten verrechnet. Der Geiz der Priester, welche das Kaiserreich nur hatten gründen Helsen, um die von der Republik besteuerten Kirchengüter steuerfrei zu machen, fand uner warteten Widerstand an der deutschen Ehrlichkeit und dem Gerech tigkeitssinn Maximilians. Mitleidiger als die einheimischen Bischöfe .»barmte sich der fremde Prinz des ausgesogenen Landes und versuchte eine Abänderung der Verträge mit Nom, welche alle Lasten auf die armen Laien wälzten. Die liberalen Mexikaner blieben dem fremden Eindringling aber trotzdem fremd und feindlich, die Cleri «len aber sahm sich durch die deutsche Ehrlichkeit um den Preis ihrer Jntrigue betrogen und kochten Rache. Wie Amadeus von Italien einst den spanischen Thron, hätte damals Maximilian, dem Rathe Napoleon» folgend, das Land wieder verlassen sollen. Statt dessen sandte er seine Gattin Charlotte nach Nom, um von dem Papst Ab änderung jener unseligen Verträge mit der Kirche zu erbitten. Die Welträuberhöhle Rom, wie sie Johannes Scherr nennt, giebt aber keine Beute zurück. In dunkler Nacht drang das, durch die Ver zwciflung wahnsinnig gemachte Weib zum letzten Rial in die ge weihten Gemächer de» Vatikans und schreckte die Fürsten der Kirche 1U» ihrem Schlummer auf, zu einem letzten .kion postum» „Wir können nicht!" Die Kaiserin von Mexiko, die belgische Prinzessin, umfing für immer Geistesnacht und bald darauf siel ihr Gatt« am 19. Juni 1867 auf der Höhe von Queretaro als der Held Theuerdank unserer Zeit, ein blutiges Opfer. Auf schmalen Stufen, die nur das Lämpchen des voranschrei tenden hageren Kapuziners unheimlich erhellt, steigt heute der Wiener hinab in die Kaisergruft, um Kränze auf die Gräber zweier müden kaiserlichen Schläfer zu legen, denen die Priester die Menschenfreund lichsten Absichten durchkreuzten, auf die der Kaiser Joseph l l. und Maximilian von Mexiko. Der Tod versöhnt und eine Sühne ist es wohl, daß auch in Pari» die Bonapartisten dem Alliirten Napoleons dieses Mal, wie alljährlich eine würdige Todesfeier widmeten. Durch ihre Reihen fliegt die Nachricht von einer kleinen Heldenthat des Sohnes Napo leon III. Prinz Ludwig ist in Blackheath in England einem den Abhang hinab durchgehenden Gespann in die Zügel gefallen und hat dasselbe, trotzdem er eine Strecke mitgeschleist wurde, zum Stehen gebracht und dadurch dem IW Rüssel Reynolds das Leben gerettet. Ob sein Arm bald so erstarkt sein wird, um auch Frankreich in die Zügel zu fallen, ist wohl noch einer späteren Zukunft anheimzugeben Noch hat der junge Prinz Viel zu lernen, und das Schauspiel in Frankreich wird lehrreich für ihn sein, wenn er gezwungen bleibt es sich ruhig entwickeln zu lassen. Wenn Prinz Ludwig scharf beob achtet, wie sich die Freunde seiner Mutter, die französischen Bischöfe, mit seinen Gegnern, den Orleanisten und Legitimisten, immer mehr verbrüdern, wie zwecklos sich der junge Alphonso auf dem Thron von Spanien um des Cardinals Morenos willen bei seinen Anhängern verhaßt macht und doch Don Carlos das Ideal der Papisten bleibt, so muß dem Prinz Ludwig die Unzuverlässigkeit jedes Bündnisses mit Rom klar werden. Möge er denn nicht bloS mit der Frömmelei seiner Mutter, sondem auch mit der Vorliebe seines Vaters für die heilige Hermandad, mit der geheimen Polizei, vollständig brechen. Die Polizeiwirthschaft Pietri'S unter Napoleon III. hat un zählige Familien in'ü Elend gestürzt, den Kaiser nie zur rechten Zeit geschützt und ihm nur alle Herzen entfremdet. Diese Polizeiwirth schaft m ihrem grasscsten Unfug zerstört die Achtung Italiens und der ganzen Welt vor dem neuen Königthum Italien. Schonungs los haben die italienischen Abgeordneten es kundgegeben, wie die Minister Victor EmanuelS sich der bekanntesten Diebe und Einbrecher zur Aufreizung des Volkes und zur Polizeiwirthschaft bedienten, Mörder wie den berüchtigten Quästor Albanese und Marini entwi schen ließen, ja noch belohnten. Nun die Maffia, die großartige Diebsbande, der Regierung über den Kopf gewachsen ist, verlangt das Ministerium die Hilfe deSLandeS und wird sich, nun die Kugeln der Abgeordneten ihr ungünstig fielen, mit dm Kugeln ihrer Truppen helfen niüssm. Zur Ausführung großerZwecke sollte nian sich mög lichst nur reiner Hände brdirnm. Der Zweck heiligt die Mittel nie. Die vokales und Sächsisches. > 6""" sur ihren Stubcnschlüsscl 1 nung aus dem .Pause zu wählen pflegte, t'.ch nulle! seit 10. d. Al. besuchsweise am königlichen Hose an-! in die fremde Wohnung begeben, dmlselbsl einige wesend gewesene königliche Prinzessin Therese von Vaiern ist vor gestern Abend mit dem 6 Uhr 10 Minuten von hier abgelassenen Schnellzuge nach Leipzig abgereist. Zur Verabschiedung hatte sich Ihre Majestät die Königin Carola in Begleitung der Hofdame Gräfin Einsiedel und Ceremonienmcister von Helldorf mit nach dem Leip ziger Bahnhof begeben. Auch der königlich bairische Gesandte war daselbst anwesend. — Gestern Vormittag besuchte I. M. die Königin und Nach mittag Se. M. der König die Gewerbe-Ausstellung zum dritten Male. Auch Se. kgl. Hoheit Prinz Georg war in den Nachmittags- stunden zugegen. — Der Ceremonienmcister von Helldorff hatdaS Comman- deurkreuz des Nordstern-Ordens, der Gcncrallieutenant S cnfft von Pils ach das Großkrcuz des K. Schwcd. Schwert Ordens, Oberstlieutenant vonCcrrinidiMonteVarchidaü Comman- dcurkreuz desselben Ordens, Major vonMinckwitz das Comthur- kreuz des K. Baierischen Verdienstordens vom heil. Michael und das Comthurkreuz 2. Cl. des K. Schwcd. St. Olaf-Ordens mit der Kricgsdecoration, Ingenieur Hauptmann Fiedler den K. Preuß. Kronenorden 3. Cl. und Jngenicur-Premierlieutenant Hübsch mann den rothcn Adlerorden 4. Cl., der Kammerdiener Karl Gott fried Keller und der Bereiter Johann Gottfried Müller die zum rothen Adlerorden gehörige Medaille in Silber erhalten. — Wunder über Wunder! In ganz Loschwitz, Blasewitz, Wachwitz, Weißer Hirsch u. s. w. giebt eS heute keinen Tropfen saures Bier mehr, keine altbackene Semmel, keinen beweglichen Käse, keine ranzige Wurst! Die Nesidenzlcr haben am Sonntag Alles aufge — gessen, Alles mit Stumpf und Stiel ausgegessen und getrunken. Von dem Zudrang macht sich nur Der eine Vorstellung, wer einen der genannten Orte am Sonn tag gesehen hat — so etwas ist noch nicht dagewesm, zu keinem Pfingsten, keiner Kirmse. „Nun, das ist ein schöner Plack, den uns die „Nachrichten" ausgehalst haben, daß sie gerade Sonntags eine so neugiererweckende Schilderung der Loschwitzer Wasserverheerung drucken — statt eine Freistunde, scharfer athemloser Dienst bis in die Nacht" — so raisonnirte ein Beamter eines Verkehrsinstituts, der gar nicht so unrecht hatte; die letzten Schiffe mit den aufgelese nen Menschcnrestern krochen gegen Mitternacht, die Pferdebahn wagen bis früh */z2 Uhr hin und her, und zu Fuße wälzte sich der Strom bis zum grauenden Morgen zurück zur Stadt. Die Pferde bahn hinauSwärts, seit früh 8 Uhr bereits überfüllt, hat circa 4000 Personen mehr befördert, als je zuvor! Die Dampfführe, durch Prahme, Gondeln, Kähne unterstützt (gegen Abend riß, natür lich ohne den geringsten Unfall, die Fährkette), vermochte nur den kleinsten Theil der schwarzgedrängten Menschenhaufen von einem Ufer zum andern zu schleppen. Da, gegen 4 Uhr, entschloß sich Capitän Thieme mit dem Dampfboot Pirna, das eben mit noch drei Reserveschisfen aus der Stadt eintraf, die Massen per Schiff zu transferircn. Das half und man setzte das nnt anderen Dampsbooten bis Abends fort. Die wärmste Anerkennung hat sich bei dieser Gelegenheit abermals die Sächsisch-Böhmische Dampfschiff fahrts-Gesellschaft erworben. Von Blasewitz, dem comsortablen Schillergarten, gesehen, oder der Dampfschiff Restauration, nahm sich Loschwitz wie ein Ameisenhaufen aus, in den man hincingestört hat und in dem cs nun kribbelt und wimmelt. Kletterten die Pfade aufwärts Tausende behend mit Uebcrftürzung, so klebten andere Tausende mit kletterartiger Zähigkeit an den Schadenstellen, wo das wackere Militär schaufelte und grub, und oft genug mußten die Massen zurückgewiesen werden, da sie die so nöthige Ar beit hemmten. Man kann sagen: hätte Jeder an den Sammel stellen einige Groschen gespendet, so wäre der Schaden fast ersetzt, den das liebliche Dorf erlitten. So aber drückten sich Viele, ach sehr Viele und amüsirten sich, aßen, tranken und sahen das Elend kaum. AlleWirthe habenbrillante Geschäfte gemacht und im Ganzen wird diese sonntägliche Völkerwanderung doch die Hilfe beleben, den WohlthätigkeitSsinn flüssig machen. Von den — bekannten „ältesten Leuten" machte ein alter Weinbauer den besten Witz: Nee, die Menschen, das missen ja ziemlich alle Dresdner sin, die es giebt, — wer iS nur in der Stadt zu rückgeblieben, daß sie nich gemaust wird?" — In der Dresdner SiegcSdenkmal-Angclegenheit ist inzwi schen wieder Etwas geschehen! Die Dresdner Architectenvercinö- Concurrenz hat zwar die Zeichnung zu einem begehrten moderirten Unterbau nach Wunsch nicht ergeben, aber Bildhauer Hcnze hat nach einer Zeichnung des Professor Nicolai das Modell zu einem Posta ment für die bekannte Figur angefertigt, welches sich des Beifalls künstlerischer Sachverständiger und des Stadtraths zu erfreuen hat. Von Rathsseiten scheint es so gut wie angenommen zu sein, es ivird nur noch übrig bleiben, daß es auch den Beifall des Stadtvcrordne ten-Collegiums erhält. Die Kosten werden durch das neue Projekt um 21,000 Mark vermindert, belaufen sich aber immer noch auf 166,500 Mark. Wenn das Denkmal so wie jetzt geplant, zur AuS- ührung kommt, so wird zum Postament Granit, zu den Ornamen ten und Inschriften Bronce und zu den fünf StatumMarmor ver wandt. — In der Sonntagsnacht ist ein böhmischer Handarbeiter durch einige Kutscher der Dünger-Exportanstalt auf der äußeren KönigS- brücker Straße festgenommen worden, weil er einen anderen Arbeiter, einen Polen, mit dem er zuvor in dem Medinger Lagerkeller gezecht und bei dem »daselbst Geld gesehen, nach der Entfernung aus jenem Locale die Straße mit hinausgelockt, dann überfallen, am Halse ge würgt und des Geldes hat berauben wollen. Der Räuber ist an )ie Polizei abgelicfert und von derselben in Haft genommen wordm. Am vorigen Sonnabend hat ein 13 jähriger Schulknabe, b,i ilncr Entfer t eieieo Schlüsselt Thal» Geld ge stöhlen und dasselbe mit einigen Genossen, die er zur Begleitung auf gefordert hatte, in Blasewitz und Loschwitz, wohin er mit jenen ge fahren war, verthan. Die Sache kam jedoch an den Tog und will der diebische Bursche seiner Bestrafung nicht entgangen sein. — In einem Hotel der Altstadt ist in der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag früh in der 4. Stunde ein Fremder erschienen der ein Zimmer und noch zu speisen verlangt hat. Das Erstere if ihm angewiesen worden, das Letztere hat man ihm aber wegen vov gerückter "Nachtzeit nicht verabreicht. Einige Zeit später hat dcrHaus knecht ein Geräusch vernommen, es aber nicht weiter beachtet. An andern Morgen um 0 Uhr ist der Fremde dann halbentklcidet in Bett todt ausgefundcn worden. Er hatte sich mit einem Schuß ir den Kopf getödtet. Aus Papieren, die man bei ihm gesunden hat ist hervorgegangen, daß er ein gew. Heinrich Lewit, 1850 in Stöber geboren, gewesen ist. — Die Wittwe eines LandwirthS L. hat sich vorgestern in ihr« Wohnung auf dem hiesigen Jagdwcge erhängt. Da sic sich in ziem lich guten Umständen befunden, so dürfte die Ursache der Thal ir Schivermuth zu suchen sein. — Bei einem vorgestern Abend in einer Wirtschaft de> Antonstadt stattgcsundenen Exccsse ist ein dabei betheiligt gewesen« hiesiger Kupferschmied nicht unerheblich am Kopse verletzt und ir diesem Zustande auf dem Hofe des Hauses, wohin man ihn geschafft oder vielleicht auch wohl gar geworfen hatte, von de: herbcigeholten Polizei gefunden und nach seiner Wohnung geschafft worden. — Gestern Vormittag ist an der neuen Vogelwiese unweit der Blumenstraße ein unbekannter Mann an einem 'Birkenstrauche er hängt ausgcfunden worden. Es soll ein Mann in den 50er Jahren ungefähr, dem Arbciterstande angchörig geivesen sein. Auf einem in seinem Besitze gefundenen Zettel hat der Name „Thomas" ge standen. — Wie uns der Gcmeindcvorstand in Gruna und Besitzer der „Grünen Wiese" mittheilt, ist in der Nacht vom 20. zum 21. Juni der Schuhmachergeselle Buksch von dort auf der Pirna» Chaussee in der Nähe des Großen Gartens mit einem fremden Manne in Streit gerathcn und in Folge eines von diesem dabei über den Kopf empfangenen Schlages in seiner Wohnung, wohin ihn der Erstge nannte hat schaffen lassen, aller angcivandten ärztlichen Hilfe unge achtet gestorben. Der Thäter ist bis jetzt noch nicht ermittelt. — Wir berichteten vor ungefähr acht Tagen, daß ein Lehr ling aus einem hiesigen Geschäft, der sich einer Unterschlagung von ungefähr 350 Mark zum Nachthcil seines Prinzipals schuldig ge macht, das Weite gesucht habe. Jetzt erfahren wir, daß der junge Mensch freiwillig hierher zurückgckchrt ist und sich der Behörde am vorigen Sonntag selbst gestellt hat. — Bei dem in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in den Frühstundcn stattgefundcnen starken Gewitter hat der Blitz in das Hausgrundstück Reinhardtstraße 16 cingeschlagen, verschiedene Dachziegel zertrümmert, aber nicht gezündet. — Zum Besuche der sächs. Industrie-Ausstellung haben sich auch auswärtige Gcwcrbcvereine bereits angcmeldct und zwar die schlesischen im Anschluß an ihren Vorort, Breslau und einige böhmische, die mit dem Teplitz» Vereine kommen werden. Die Theilnehmer an diesen gcwerbl. Excmsioncn wollen 3—4 Tage hier bleiben und bitten um Ausstellung eines Programms und Nachweis von Logis, die ihnen für die betr. Zeit reservirt werden sollen. Der Breslauer Verein mar vor ca. 6 Jahren und zwar 600 Mann stark, schon einmal hier und der Teplitz» vor 3 Jahren 400 Mann stark. — Seit Sonnabend wird ein 28 Jahre alter Maurer ver» mißt, welcher an einem Ncubauc in der Schweizerstraße gearbeitet, an jenem Tage Nachmittags 4 llhr die Arbeit verlassen bat, aber nicht nach Hause gekommen ist. Jene Diebin, welche nach unserer neulich«! Mitthcilung jüngst Loschwitz und Vlasewitz durch Diebereien unsicher gemacht und dabei immer, wenn sie in Häusern betroffen worden war, nach einem HauSmann Schmidt gefragt hatte, ist in diesen Tagen hier in der Person eines erst 18jährigen, aber schon bestraften Mädchens ermittelt, verhaftet und jener Diebstähle überführt worden. — Am vorigen Sonnabend ist ein unbekannter Schwindler zu der Ehefrau eines in der Wilsdruffer Vorstadt wohnhaften Maurer Poliers gekommen und hat im vorgeblichen Aufträge des Letzteren von ihr eine Summe von !2Thal»n, die er zur Lohnauszahlung noch brauche, verlangt. Die Frau hat den. Unbekannten, weit der gleichen schon »»gekommen ist, das Geld übergeben, bei der Heim kehr ihres Mannes aber erfahren, daß sie betrogen worden ist. — Zur Ergänzung dcö l» der SonntagSnummer terDrcSd. Nachrichten über „die Wolkenbruchcatasiropbc in Loschwitz" ent- baltenen Artikels tbcllt unö die lflcsige .nönigl. Ainiöbauptmann- schalt mit, bah auf ihren Anlaß schon am Morgen nach dem Er eignisse dein Besitzer ver z. Z. unbewohnten „Villa Minna", wenn schon der Einsturz der letzteren nach dem Ausspruch Sachverstän diger nicht zu befürchten war, dennoch durch die OrtSbcvörte von Loschwitz aufgcgcben worden ist, das Grundstück wieder beziehen, noch von irgend Jemanden betreten zu lassen; daß fern» dem Besitzer, welcher zufolge jener Auflage dleAbipcrruiigtcöGrund- tückö auch bewirkt hatte. In seinem eigenen Interesse die sofortige Ergreifung von Maßregeln zur Eihaitung und zum Schutze des Gebäudes anempfohlen worden ist. Wenn allen Warnungen und Verbote» zuwider sich dennoch Leute an die gefährdete Steile be geben haben, so kann der Behörde die Verantwortung dafür nicht auferlegt werden. Vorgestern Sonntag übrigens bat taS an drängende Publikum an der fraglichen Stelle auf amtSbaupt mannschastltchc Veranlassung durch Milltairposten zurückgewiesen werden müssen. Gestern. Montag, frühUhr, erschien Se. Mai. KönIgAibert auf dem Schauplatz der Wasserzcrstö- rung In Loschwttz, um sich von den Schäden und dem Gange der HerstellungSardeiteii selbst zu überzeugen. Der König war welcher beobachtet hatte, welchen Aufbewahrungsort eine neben seinen zu Pferde und in Civil und verweilte über eine Stunde. Nach
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