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Dresdner Nachrichten : 19.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-19
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.01.1886
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ohne «bei «eint, «em ganz anl irdo^ glücklicherweise Schaden daß die >den glücklicherweise Schaden zu nebinen. Abg. Hammer bei einer unpassender«» Prüftu»« zu DstE ' cren Unheil gekommen lein würde. Die Erörtenma Ailliz eien nur einseitige aerveseir." und dabei bade der init deulrlbrn "stk' -- - » K § I 's «e »v A ÄS -2 ÄS ^ S - ZS «V « . « ^ ° '»Z a> rs^ H rxr - traute Beamte sich slctS gegen die Sozialdemokratie t» sehr Weile ausgelaffen. Miiwcslrns sei nvthlvendig gewesen, die Unterzeichner des Proteste- vernommen worden wären. Aus den Protest näder eingebend, rügt« namentlich, dag die in Chemnitz oetrcffs der Wahl erlassen« B«kanntmachu»ä de« Ankordernnae» de- Wahlgesetze- nicht entsprochen hätte, wobei er anlrecht «hält, daß dadurch wie durch die Unzulänglichkeit der Wahllokale in den anderen Orken viele Wähler an der Ausübung ihrer Reckte be hindert worden seien. Zum Mindesten kätte die Avlherlung dazu komme» müssen, an die Regier»»» die Aufforderung zu richte», dafür ru sorgen, daß kibiltia alle Wahle» zu ihrem Rechte kämen. Geb. Reg.-Rath Vodcl koustatirt, das? de» mit den Erörterungen vekraule» Regierungsrath der Borwurf der Emseirigkeit in seinen Erhcbunge» nicht tlesfen könne, da sich derselbe nur au» die Punkte >i beschränken gehabt habe, die ihm von der Abtheilung vorge- chricben waren. Ab». Acker»,«»» erNärt, er iverde e« unterlassen, dem Ab», (»eher aus seine Rede zu antworten. Da- wäre undankbar, denn die Rede habe den Erfolg gehabt, ihn anfzuheilern. Dieser Hecht werbe inr Karpfenteich keinen Schaden anrichten. Er habe sehr viele Wahlprvtefte in der Hand gehabt, aber »och keiner sei io dürftig begründet gewesen Weder seien die Behauptungen sub- stanliirt. »och irgend cm Beweis erbracht gewesen. Solle denn dir die Wahl prüfende Abtheilung die Protcitircnden erst »och aul- fordern, ihre» Protest zu begründen, wo sich obendrein dieselben als nicht wahrbeiisliebend erivieien hätten? Wenn bei der Bekannt machung des WuhUeriniiiS rc. auch Berschen untrraelauieu wären, so hätte doch weder betreffs der Zeit noch deS Wahllokals ei» In timi» dadurch entstehen können. Die Kammer habe das Recht, eine Wahl für gütig oder nngiltia zu erklären, je nach den, Eindruck, den dieselbe aut sie mache. Sie habe die Pflicht, dieselbe für yiltig zu erklären, wenn sic den Eindruck gewonnen, daß etwaige Bcriehen dort die Wahl nicht beeinflußt hätten. Nach eurer kürzeren per sönlichen Bemerk»»» deS Abg. v. Carlowitz gegen den Abg, Geyer wird der Schluß der Debatte gegen ll Stimmen angenommen. Der Eorreferent Heinze bat etwas von Belang nicht zu erwähnen. Res Opitz nimmt die Abtheilung gegen den Vorwurf der Parteilich keit »nd Flüchtigkeit in Schlitz. Noch in keiner Session habe eine Wahl eine so gründliche Prüfung erlahrcn als diese. Zum Schluß rührt er in kurzen Worten »och einmal die bereit? nntgethriiten Hauptergebnisse der amtlich bezüglich der Wahl angeslelllen Erörte rungen vor. 2» einer persönlichen Bemerkung gegen de» Abg. Ackermann rühmt sich Abg Geyer, daß der Hecht zcr selbst) bereits eine» Karpfen verschlungen habe, l?) Gegen die 5 Stimmen der Sozialdemokraten wird hieraus die Wahl des Abg. Mühlin für gillia erklärt. Am Eingänge der Sitzung fand die feierliche Bei pflichtung de« an Stelle des ansaerchicdenen Fabrikanten Hahn gewählten Rittergutsbesitzers Horst statt. — Die 1. Kammer lehnte, entsprechend dem bereits gemeldeten Deputation-Votum, den ans Bildung von Zuchtacnoffenichasten gcrichb enlwuris über die Bildung von Körung (amtliche Prüfung)" von . Stimmen ab. Der zweite Theil de Äeirdernngen angenommen. — Nach langem gualvollen Leiden schloß am Sonntag ein Mitbürger für immer seine Augen, dessen Name als Heller Stern am Hiiinnel der Wissenschaft geglänzt hat. Unser hochverehrter General st aats an walk Dr. von Schwarze hauchte am Sonntag Nachmittag 6,3 Uhr seine edle Seele ans! In ihm ver liert nicht blos unsere Stadl und unser engeres Vaterland, sondern das ganze deutsche Reich und die Rechtswissenschaft einen Mann von höchster Bedeutung. Der Lebenslaus des nunmehr Verklärten ist folgender: Am 30. Septr. l816zu Lvl>au geboren, sludirce Schwarze a» der Universität Leipzig und fand bereits im Jahre 1839 alS Sekretär im Kgl rächs. Kultusministerium Anstellung. Bier Jahre später wurde er Assessor beim Appcllationsgerichl, 1846 Iustizrath im Spruch-Kollegium zu Leipzig, sodann Appellatrvnsgerrchlsrath und Hilfsarbeiter am ObcrappeUativnSgcricht. woraus er von 1849 an als Mitglied der Geietzgevnngskominnsion und Referent des von ihm verlaßtcn Entwurfes der sachü Strasplozcßordirung thätig war. 1854 erfolgte die Ernennung Tr. v. Schmarze's z»n> Ldercippellalivris- gcrichtsrath. Er war. nächst dem damaligen Prinzen Johann, der eigentliche Vater der neueren Jnslizgeictze. 1856 bei Einsührnng des öffentlichen GerichtSvcrhandlnngsvcrsahrenS übernahm er die Funk tionen eines Lberskciatsanwoltes. Vier Jahre später, 1866, be förderte König Johann den ausgezeichneten Juristen zum Gencral- staatsanwglr für das Königreich Sachsen. Eine lcrnae Reihe von Jahren war Schlv. als Kgl. Prüiuiioskommissar für die juristische gerichteten Theil des Gesetz- Znchtacnossenschasten und die siichtliullen mit 21 gegen iS > Entwurfes wurde mrl einigen fahren war Lchiv. als Kgl. Pruiunoökomnussar für die lunstychc Fatnltät an der Univeisiiäk Leipzig. Vorstand des juristischen Lese- Vereins und Leiter der Johaiiiia-Slislung rc. thätig. Neben seiner ebenso umfänglichen als anstrengenden amtlichen Tbätigkeit schus er auch eine Reihe juristischer Werke ersten Ranges. Ihre Ausfüh rung inr Einzelnen ist hier uniiöthig: sie zeugten alle von ebenso , - tiefem Eindringen in die Rcchlswissenschast als von einer geradezu i»—-> A beispiellosen Beherrschung der Materie, Belesenheit in der juristi schen Literatur und einer äußerst glücklichen Organisationslrast. Bekanntlich rührt auch der Entwurf zu dem sogenannten Truiik- snchls Gesetz von ihm her. Seine ganz hervorragende verdienstvolle Mitarbeilcrickast am österreichischen Strafgesetz und der öster reichischen Strasprozeßordnung wurde u. A. durch die Verleihung des österreichischen cilernen Kroncnordcnsund die damit verbundene Erhebung in den erblichen Adelsstand besonders anerkannt. 1875 überbrachte chm sein ihm im Tode vornngegangener Freund, der Gencrelpiocurator und frühere österreichische Justizinimsler von Glaser den Ordcnwmnrt Adelsbriei von Wien nach Dresden. Damals weigerte sich Dr. Schwarze ganz entschieden, den Adelstitel anzunehmen und der Generalprocuralor reiste auch rciultatlos »ach Wien zurück, er schien aber bald wieder. Erst als v. Glaser dem schlichten Mann Versichert hatte, Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich werde die Ab lehnung sehr ungnädig vermerken, ging Dr. Schwarze ans den Wunsch deS Monarchen ein Dr. v. Schwarze wurde außerdem m Anerkennung seiner großartigen Verdienste bei der Feier seines 25jährigen Jubiläums als Generalslaalsanwalt und deni damit ver bundenen Ueberttitte rn den wohlverdienten Ruhestand am 1. April 1885 von seinem König zum Comthur 1. El. des iächs. Verdienst ordens ernannt und durch die Beförderung zum Wirklichen Geheime» Rath mit dem Titel Ezcellenz ausgezeichnet. Außerdem war er Inhaber de- Großkrenzes vom sächsiichcn Älbrechtsorden, Ritter des Sachlen-Ernestmischen Hausordens, des anhaltijchen Ordens Albrecht des Bären (Comthur 2. Kl.), des würltembergochrn Friedrichs- Ordens, Commandcur L Kl. vom badischen Zäbrmger Löwenorden. des Preußischen Kroncnordens 2. Kl. mit dem Slern und des Preu ßischen Kronenordens 3. Kl. mit deni rotbcn Kreuz aus weißem Felde. — Bereits m der Mitte der 70cr Jahre entwickelte sich bei ihm ein hartnäckiges Kehlkopfleiden, das seine Sprachorgane immer mehr beemträchtigle. Seil einer Reihe von Jahren suchte er ver geblich m südlichen Luftkurorten Heilung und unterzog sich bei den ersten medizinischen Autoritäten Deutschlands mehreren oft sehr schmerz lichen Operationen zur Beseitigung dcsPolyps. der ihm zuletzt das Sprechen und das Zusichnchmen von Nahrung unmöglich »rächte. Wiederholt war Dr. v. Schwarze dem E ' ' etwa einem Vierteljahr brach er an der mächtig und blutend aus der Auguslusbrücke zusammen, konnte der arme Dulder schon viele Monate nicht mehr, er bediente sich im Verkehr mit Anderen einer Schreibtoiel. Tie Na gr^üer L'kbeii-mürdigkei war. d«» selbst, se^e^pt de« «« a lriotr, ge ie IL ouna ordnctrn Aue r. Abänderung des cri 1685. S- 112) best. die RwM»!«!»««» 8»»« » — tzvilligkeit und wahrer Herzens »a ^t" tÄ widersaj ! nil^ erichvpst, aber »en Bild, des aroken Fried« sei»«« Asche 1 tagA-Kommifsiot litt. VS And derfelb« über eine Vrrhandb hiersrlbst an die " nftituitt. . rld und Gen. Erstickungslode nahe; vor c Seite seiner Gatlm ohn- Sprechcn Schreibtoiel. Tie Nah „ konnte i.hm zuletzt nur mit der gröhttn Mühe in flüssigem Zustande cmgcflößt werden -. der Tod war schließlich " ' Pfl< hr»»g , ilande eine Erlösung sür ihn seine ihn mit unendlicher Liebe pflegende Familie. Der rcichauSaestattete Gc'st. der den Verewigten beseelte, befähigte th», auch außerhalb seines Nächstliegenden BenisSkreiies erfolgreich zu wirken Seinen Dresdner Mitbürgern hatte sich der mit einer glänzenden Rednergabe cruSgestattete Mann schon in junge» Jahren empsohlen; sie wählten ihn zuerst in den sächsischen Landtag, später in'S Stodtverordnetenkoüegium und nach Liründung des nord deutschen Bundes in den Reichstag. Da sein» Mit- iiss io« Hot sich <» derselben di, kxide, p«, eingebrackk«, «ttrwkUtnMrkr .. :de- (nach der Rrdnman vom erftenenmg der Petroleum-Fässer und ... Zulässigkeit de- Rechtsweg«- in Zöllstreiliacken. zur Vorberathung tiberwiesen. von sächsischen Abgeordneten ist der Ava. Klemm Mitglied: zum Vorsitzenden wurde Dr. v. Kulmik, z» dessen Stellvertreter Dr. Metzer itzalle). »mn Schriftführer «dg. Gerlich euvahkt. — Den Ständen ist ein Dekret zugegangen, welches den An kauf der beiden Freiberger Gruben Himmeiiahrt und Hinunel-sürst siir l.29i.>,0ti0 und 650,«M Mk. beantragt. Dadurch ivird auch ei» um 57,000 Mk. erhöhter Zuschuß z» dem Velriebe und ein solcher von 460,000 Mk. aenieiniiihrig sür Melior ationen bcdinat. — Die Fiiic»udcyutc»ir»l der 1. Kammer empfiehlt die ge forderte 2. Baurate für de» ZcughauSbau zur Genehmigung und erklärt sich^gleichrallS mit der von der 2. Kammer acceptrrlrn Erhöhung der Summe um 10,000 Mk. zur Herstellung der Haupt treppe in Marmor einverstanden Auch di« Forderungen mr di« Riemer valenbautrn beantragt die Drvutation z» bewillillaen. — Am Sonnabend wurden durch die städtischen Bolksschul- direktoren 3 Mitglieder sür den diesjährigen SchulauSichu» gewühlt und zwar die Direktoren Baron der 8. Bürgerschule. Altner der 5. BczirkSschule und Jahn der 6. Bezirk-schnle. ,vn. . . , . geben werde, hat sich glücklickerweiie im Große» und Ganzen nicht bestätigt. Wenn auch hier und da einzelne HcmSwirthe mit Steiger ungen, zum Theil in ganz ungerechtfertigter Höhe, vorgegangen sind, ko hat sich doch sehr bald gezeigt, daß Dresden keinen be schwerlichen Mangel an Wohnungen hat, und daß man nach wie vor bei sorgfältiger Wahl eine aute, preiswerlbe kann, besonders wen» man lern Augenmerk aus die etwas entlegeneren Stcrdttheile richtet. — Der Winter hält sich tavterer, als wie sich erwarten ließ. Trotzdem schon seit mehreren Tagen die Sonne in bedenklicher Werse an den Schlitten- »nd Eisbahnen nagt, so ersetzt doch regel mäßig eine kalte Nacht wieder einigermaßen den Verlust deS Tages. So konnte man auch am letzten Sonntag nock ans allen Eisbahnen einen recht lebhaften Verkehr und ans den Straßen in der Umgegend Dresdens eine fröhliche Schlittenfahrt beobachten. — Aus die gestrige Notiz bezüglich unberechtigter Aufforde rungen zur Zahlung von Beiträgen zur Ortskrankenkasse können wir jetzt mittlirilen, baß hieraus bezügliche Irrungen Seiten eines Sammlers im 6. Polirewezirk »rehrmch vvrgekommen sind. Der betrestende Sammler ist ein alter prnsioniner Postbeamter. Es handelt sich nur um Beträge von 60 Psg. bis 3 Rtk. und liegt keineswegs eine Unterschlagung vor, wie auch der Verwaltung eine Verschuldung nicht beiznmrssen ist. Ein Jrrlhum wäre übrigen- wohl verzeihlich, wenn man erwägt, daß die Verwaltung der Orls- krankenkasse während eines Jahres nicht weniger als ca. 1,100,000 Berechnungen von Mitglirdcrhelträaen vorzunehmen hat. — Die vom Direktorium des sächsischen Militär - BereinS- BundeS angeregte Militär-Bercins Statistik weist hier und da ganz enorme Zistern über den Umfang der bisher geleisteten Unter stützungen an erkrankte, nothleidende und verstorbene Kameraden ans. Sv hat z. B. einer der ältesten und größten Vereine Sachsens, Militär- V erein I zu Dresden, dessen Mitglrederzahl ca. 1300 bei einem VcnnögenSbcstand von 21,581 Mk. 65 Psg. beträgt, innerhalb 28 Jahren nicht weniger als 73,9«>3 Mk. für Kranken- nniersintzunaen.63.6l7M.Bcgräbn ißgelder sür verstorbene Kameraden, 17I75Mk. dergleichen sür die verstorbenen Frauen von Mitgliedern und 29,606 Mk. sür außerordentliche Unterstützungen gezahlt, wovon allein 26.095 Mk. iiir Chrislbcschrrungen ausgewendet wurden. Mit dieser Geiammtsumme von 184,561 Mk. sind zahlreiche Notfälle gemildert und manchen armen Veteranen, sowie verwaisten Kindern ein« Weikmachtstrende bereitet worden. — Polizc >licricht. In verschiedenen Häusern der Pirna ische» Vorstadt hat in den letztcy Tage» ein unbekannter, innger Mann abermals verschiedene weibliche Personen, welchen er gefolgt war. in höchst verletzender Weise angegriffen. — Vor einige» Tagen haben 2 junge Burschen bei vermiedenen an gesehenen, hiesige» Einwohnern unter der Versicherung, sie besorgten dasKehren oer Scdornsteine. in den betreffenden Häu sern zun, neuen Jahre gratulirt und dabei vcrhättnißniiißig erheb liche Geldbeträge emgesannirelt. Dieses Vorkommnis: ist von einem hiesigen Schoulstcinscacr zur Anzeige gebracht worden. Bekanntlich ist alles derartige Gratulireir insbesondere auch den Schornstein scaern behördlich verboten. — Obstbau nur eine oberflächliche Be schreibung desjenigen Menschen gegeben werden konnte, welcher am 14. gegen Abend einen mit 2 Pferden bespannten Schlitten hier entführt hat, und die von dem Diebe ein- gclchlagcne Richtung nur bis zur Stadtgrenze mit Sicherheit fest- gcstellt werden konnte, ist es doch vorgestern einem der von hier nut dem Bestohlenen nach Berlin entsendeten SicherheitSbcamten gelungen, den Gesuchten mit Hilfe der Behörde in Nixdorl zu er mitteln und die Pierde herbcizuschaffen. Ter Dieb ist ein 30 Jahre alter, schon mehrfach, auch mit Zuchthaus bestrafter Brauergehilse aus Berlin. Er hatte unterwegs de» Schlitten mit einem kleinen Wagen vertauscht und war unausgesetzt bemüht gewesen, seine Spur so viel als möglich zu verwischen. — Im G e b i rgs v c re i n der sächs.-höln». Schweiz — Sektion Plauen — wird konrmcndcn Freitag, d. 22. d., Abends 8 Uhr im Weslendlchlößchen Herr Schuldirektor Wilsdorf eine» Vortrag über die ^Gräfin KielinannScgge halten. Nach dem Vorttag wird obnung haben neueren, freilich getanzt, li einen dem von Hrldebr. «di«««« pegan ein «ttlktz geaen Helfe, w «in derselbe der . eine« Schlarayrnleven« »e. be ug» wurde, der seinen Men,hell in der Schänke verzehre «. Ter B,kl«ztr. welcher wünsch», daß die von ,hm veuannien Ent- g»t««en. »i« >eichsw«<abgrordn«trn Hartwig und Kayser, e der LisMer GchirdlowSky abaebört werden sollten, erfuhr e Belehn»»», daß dieselben »ach dem gedruckten Referat von ^rer Arrssaoe «Ptbrmbrn werden «nuten, indem der betr. Bericht durch lein« Faffjmg -egen Hesse der Beleidiauna keinesfalls ent behre. und so wird vw» dem Schöffengericht «ine Geldstrafe von 30 Pik. anSgeworfen, welch, j« R«btei»bringung-salle 8 Tagen G«, sänauik alcicb erachtet wi». — Die ,'cho» mehrfach vo,bestrafte luguste Mathilde Üretzsthmar, 1853 zu Cölln bei Wißen geboren, machte sich gelegentlich de- WochenurarkteS an, 18. Rov. v. I. allhier de- Betrugs. Versuchs zu demselben, jowie de- Diebstahl« schuldig, indem sie nach Kauf eines Gegenstandes die beliebten Manöver, einen Tbaler binzuarben. dcnstlben heimlich wieder weg zu prakiizircn verstand und dir Herausgabe des übrigen Geldes begehrte, was »br tn einem Falle gelang. Si.« anerre Händlerin war «rdvch .Helle* genug, nicht auf den Zopi »« beißen, doch gelang eS der Kretzschnicir. eine» blanken Tbaler von eurer erkaus-stellr heimlich weg zu eSknmotirrn. Es wird «inr esanuntstrafe von 8 Wochen Geiängniß der Angeklagte» zudiktirt, L»rrsetzu»g de« lokal»« Ldellr« Drlt« O. Deutsche« Skel«»,. Das Organ der Berliner der .Evangelisch kirchliche Anzeiger', spricht sich miz gr gegen die Zulassung eines päpstlichen Nuntius in .Wenn alle chvhcre Stellen, wenn alle politischen un Autoritäten sich mit dem Faktum eines Nuntius ü> l gelöhnt habe» werdeir, das evangclUcbe Pewiss^ d^i rage«-elchtchte. DaS Orpan der büraer blieb ihm darin unentivegt treu; bis zum jetzigen Reichstag, sür den Tr. v. Schrvarzc irines Körperleidens halber eine Wieder wahl abgelehnt hatte, wurde er stets aus's Neue gewählt. Er ge hörte zu den Senioren des Reichstags, in welchem er kraft seiner großen Begabung und seiner tiefe» juristische» Kenntnisse eine höchst angesehene Stellung einnahm. Seine Thätigkeit der den Justiz« gcsttzen deS deutschen Reichs ist in irischem Äeoächtnrß. 1666 über nahm er die Funktion eines Vorstands des damals gegründeten sächs. LandeS-Militär-tzils-vcreinS. auch dem Pensums- und Uuter- slutznngSvrrein sür Beamte widmete er seine reich« Arbeitskraft. Der Freimaurerei gehörte Schwarz« in jüngeren Jahren und zwar m hervorragender Stellung an: als er Oberstaatsanwalt wurde, legte er aus Wunsch deS Königs Johann Kelle und Schurzfell nieder Daaen wie noch, daß der Entschlafen« e« Mann von . Schi!,st erlin aus. l kirchlichen ierliu au»- ulkcs wird — Am 2L d hält der Verein . E on s > d r n t, a" im Tivol Maskenball ab, bei welchcm vom Tunrverein Jahn ein großer Aus zug ausaeiührt wird. — Tie neuen Hundemarken, die Ende dieser Woche zur Ausgabe gelangen, unterscheldcu sich von den früheren ganz wesent lich. Sie sind vo» starkem Messing und in der Gestalt eines Schildes: der Hauvluntcrschied besteht aber darin, daß sie nicht mehr aus das Halsband ausgorietet oder ausgclöthet, sondern an einem starken Eiieirringe am .Halsbande frerbängend getragen werden müsse», sodaß von ferne zu erkennen ist, ob ei» Hund eine Marke hat. Das Stadtwavpcn ist weggcsallen, die Marke zeigt nur die Auilchriil: 1886. Stadt Dresden. Herr Holgürller Louis Seyffertb, Sohn und Rachlolaer des verstorbene» Stadtrath, hat die neuen Marken nach dem Muster der Wiener hcrgestcllt. — Es wird unS folgender traurige Fall aus Serkowrtz mit- getheilt. In der Nacht zum Sonntag ist daselbst der über 15 Jahre alte Lehrling des Klempnermeislers Kierberg a» KohstnoxidgaS er stickt. Ter Unglücklrchc, mit Namen Bruno Mußvach. hatte am Abend heimlich eure» sogenannten Löthvstn in seine Schlaskaiiimer geschasst und angezündct, entgegen dem Verbot seines Meisters, in der lLchlaskammer Abends Licht anzmnachen. Wahrscheinlich hat er noch gelesen und gezeichnet. Müde geworden, hat er sich zu Bett begeben, aber da Alles, Fenster und Thür, fest verschlossen war. so konnten die tödtlichen Koblendlinslc nicht abziehen, und der arme Bursche ist erstickt; jedenfalls ist er aber saust verschieden. Als Mußbach am Sonntag nicht aus seiner Kammer herauskam, mußte dieselbe gewaltsam geöffnet werden, worauf man den Leich nam fand. — In Gablcnzb. Chemnitz feierte am 11. u. 12. d. der dortige Fraucnvcrern das Fest seine- Llährigen Bestehen-, Ihre Maj. die Königin hatte dem Verein eine nahmbafte Jubelgab« überwiesen. — Amtsgericht. Wegen Hinterziehung der Einkommensteuer wurde der Privalus Franz Kluirdaen zu einer Geldstrafe von 24 Mk. vcrurthcilt. Derselbe gab sein Einkommen aus 1000 Mk. per Anno an. welches nach der diesbezüglichen Klaffe jährlich mit 8 Mk. Steuer beziffert ist: die Recherchen ergaben jedoch, daß zur frag lichen Zeit, incl. Zinsen eines verliehenen Kapitals mindesten- 12<0 Mk. die Einnahme de- Beklagten betrug, er sich mithin einer Steuerhinterziehung von 6 Mk. schuldig machte, da die Skala sür diese Einnahme der Anno 14 Mk. beträgt. Die gerichtliche Ent scheidung mrchte vemnach, nachdem der Stadtrath die viersachc Er höhung der Steuerhinterziehung beantragte dahin lauten, daß der selbe ausrecht erhalten blieb. — Der Redakteur Karl erstatten de- Leipziger Tageblattes, klagt und verantwortlichen Redakteur des ->> Jriedich Wilhelm Hildebrandt. 1862 in Königsberg i. Pr. geboren, wegen öffentlicher Belridiguna. Gelegentlich de- Tischlerstreikrs benchtete Hesse, welcher die Interessen der Ardeitaeder wahrte. IMN'und'nimmer andren, gegen «ine solche Thastäche z» prost, stiren, denn der päpstliche Runtiu- in Berlin bedeutet di« ultra- montane und römisch-katholische Propaganda in der Hauptstadt des evangelischen Deutschland« und wäre ein« weitere Etappe in der durch Ebristusorden und andere Mrrkivürdigkeiten sich mehr und mehr erfüllenden Prophereihung de« Kardinal Manuing, daß der EullcheidunaSkamps zwischen Mtteubrra und Rom aus mäck»cbe,n Saude auSgekämpst werden wird. Man vergegenwärtige sich aiißerdc»« die kirchliche Lage in Berlin, wenn die glänzend« Pracht eine» Nuntius in der Hosgriellichast und überhaupt in den Gesell schaftskreise» Berlins so eluschmeichelnd wie möglich iür römische Gegenreformation und Seelcurettung vlaidirt, in vemstlven Berlin, destcn evangelische Gemeinden durch die liberalen Stadträtbe und die sleisinnigen Gkmeindekörperschasten von Kirche zu Kirche mit den fortgeschrittensten Predigern des Protestanten»«««» aus dein deutschen Reiche unablässig versorgt werden »nd welche» aus evan gelischem Boden durch die hieraus hervorgchendeu Kamps« vcn kirchlichen Skandal in Permanenz bat. Man sehe sich einem solchen Agitiren gegenüber, da» von oben durch den Runtiu», vo» unten durch die liberalen Prediger und Genreiirdekörperschcissti, gegen das evangelische Bekenntniß «folgt, das kleine Häuflein der positiven evangelischen Christen in unserer Stadt an und stelle sich vor, daß dieselben durch eine Allianz-Richtung, eine christlich-soziale Richtung, eine landeskirchliche Richtung mit« einander getrennt sind, ohne gegenseitiges Berlrauen zu einander und gegenseitige Fühlung iniiemander — so hat man ein Bild der SichtungSzeit, die dann für die Kirche Berlin- und alle die geräuschvollen oder stillen Arbeiten gekommen sein wird, mit denen heute die innere Mission den furchtbaren sittlichen und religiösen Schäden und dein Armenelend der Großstadt Abhitze zu schaffen nicht ohne theilweisen Erfolg bestrebt ist. Der Papst aber kann sich Glück wünsche». Ein wlchcS Ende des Kulturkampfes würde die kühnste» Hoffnungen der Ultramontanen übersteigen. Deutschland wäre damit neven Afrika da» hofsuungsvollste Land für katholische Propaganda geworden." Während des letzten Wahlkampfes hatte der katholische Pfarrer Malter in Psallendors (Hessen) in einer Predigt folgende Aeußerung gethan: »Ich sage es offen, die Nationallideralen, die in anderen Gegenden schmähliche Niederlagen «litten haben, sind unsere ge fährlichsten Fciude, sind die ärgsten Feinde der Kirche. Sie ge brauchen alle Mittel, um wieder einporzukommen, »ei es in der Kammer oder sonst. Wer solche Menschen unterstützt, begeht einen Mord an der heilige» katholischen Kirche. Wer einem Zweiten ein Messer in die Hand giebt, damit er einen Dritten «morde, begeht selbst einen Mord, wer einem Dieb einen Schlüssel in die Hand giebt, damit n sichle, begeht selbst einen Diebstahl. Und gerade w verhält es sich, wenn Jemand seine bürgerlichen Rechte miß braucht und einem Manne zu einem Amte »«Hilst, von dem er weiß, daß er die Kirche unterdrücken werde." DaS Schöffengericht hat nun den geistlichen Herrn wegen dieser Predigt zu ein« Gest strafe von 80 Mark und in die Kosten vemrtheilt. In Herdelberg verschied im akademischen Kcankenhaus« ein Student au den Folgen einer Mensur, die derselbe vor mehreren Monaten ansgcsochtr» hat. Es wurde ihm durch einen Schläger- Hieb die Schädeldccke verletzt. Derselbe hielt die Verletzung für unbedeutend: nach und nach ober wurde sein Zustand bedenklicher, bis schließlich eine Gehirnentzündung den tödtlichen Ausgang hec- beisührte. Der Verstorbene war Mitglied des Korps Saro-Borwsia. Oesterreich. In Wien wurde dem Bürgermeister Uhl ein Bitt- ^ überreicht, daß die Pfründe, welche Frau Maadalen« Ponza, wringergasse 8 wohnbast, auS d« GroßarmenhauS-Dtisttina mit 6 fl. 50 Kr monatlich bezieyt, entsprechend erhöht werde. Frau Magda lena Ponza ist im Jahre 1775 geboren, somit jetzt 1l1 Jahre alt und also oic älteste Bewohnerin Wiens. Trotz ihre- hohen Alters erinnert sich die Frau noch lebhaft Kaiser Joseph II. Bisher war sie bei Verwandle» in Pflege, da jedoch die Letzteren gänzlich ver armt sind, baden sich fremde Personen dn Greisin angenommen. Wed« sie selbst, noch die Verwandten haben früher die Unterstützung der Kommune in Anspruch nehmen wolle». Der Bürgermeister verfügte, daß ihr sofort ein Betrag ausgcsolgt werde, und beauf tragte den Ärmenreserrnten, wegen entsprechender Versorgung das Nothwendige zu veranlassen. Die Direktion der Maschinen-- und Wagaonbausabrik - Aktien gesellschaft in Simmering, vormals G. D. Schund, hat sich infolge Mangels an Arbeit genöthigt gesehen, über vierhundert Arbeiter zu entlassen und die Vornahme rveiter« Entlassungen Mangels ausreichender Aufträge in Aussicht gestellt. In Grottau bei Reichenberg wurde der Kaufmann Pilz, welcher bmaiur eines Arbeiterverein» ist, sammt dem Schnstsühr« und assirer dieses Vereins verhaftet. Alle Drei wurden durch Gen darmerie nach Prag eSkortirt. Ir, den Wohnungen der Verhafteten wurden HauSdnrcdsttchunaen vorgrnommen und im Veremslokalc die Bibliothek und Schriftstücke mit Beschlag belegt. Di« Ver haftung «folgte wahrscheinlich wegen sozialistisch« Umtriebe. strankretch. Ein Mitarbeiter de» .Figaro* hat Louise Michel nach ihrer Entlassung an- der Hast sofort aufgcsu Wir verschonen unicre Leser mit der Wiederaab« und langweiligen Tirnden dn halbverrüatrn . . wohl nur deshalb so wüthend üb« die Begnadigung aebndet, weil sie in dem Geiängniß mit ganz besonderen Rucklrchtrn behandelt worden ist und die Harten der Gefangenschaft daher wema euwmndcn hat. Sie schimpft aus alle Welt, zeiht ihre intimsten Freunde der Falschheit und des Verraths und .droht" adzudolen, aber die io ein« „um ^ euren 4 Hhonisch. nur" antwortete wie mir scheint. enannt sem wollen- rlzmontel erhalten, ie wärmende Hülle )ch habe jetzt nicht» auf denr levkwirirte Rocheiort sarkastisch zurück. hal! ab« nicht», sie Mantel im Stich. Auch mit ihrem Freunde LiSdonue >ise Michel eine unangenehme Auseinandersetzung. Lis- klüch gewc - - andere Ding Leibe" telev ließ den M hatte Louise . . .. bonne, der bekanntlich sehr praktisch geworden ist und von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und anderen schönen Dingen nichts hören mag, theilte der Michel mit. daß n ein neue-Lass zu eröffnen gedenke und bot ihr eine eigenartige Stelle an. Sie sollte nämlich on die Besuch« die Journale. Reklamen rc. verkaufen, wofür er ihr lOO Frr». pro Tag zahlen wollte, die sie. meinte er. jeden Abend unter die Armen verthcileu könne. Ader sie wollte nicht, Louise Michel hat im Geiängniß ihre Memoiren vollendet und außerdem drei Romane geschrieben, deren Publikation die literarische und literaturfreuirdliche Welt mit einigen Schrecken entgegensetzen darf, "cri du Prupte veröffentlicht eine heftige Protestation von Louise ichel oeaen die Berumbur ring, Bie 8-r- Gefilmt» iß nur
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