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Dresdner Nachrichten : 20.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870420
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-20
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1887
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esse» «scheint eS nach den Ergrbnlffen der letzten enangemessen. dt« Berufung eine» allsemesnen , ,t langer hinaus,Miede»,* olonlale-. Neue Berichte aus Ostasrika melden, daß ein ,»cr Einfall der Somali in das Suahrliland stattgeinnden hat: 3» 21. gebniar schlugen eine Anzahl vereinigter Suaheli und ---- r, - - -ite, b^Nolem einen Trupp nahe dem Tana. > dri »mal«, der etwa och schon an« 3. Mär, iaubzuge der Somali naä wer ei elanatc die Nachricht iu;eS die Ausrecht' urit der Ver se! daher e. um »ur bei Do« " einem dritten Raubzuge der Somali nach wiiii: eS wurde da >'c> unter die Gallii wieder ein entsetzliches Gemetzel allgerichtet und s tirere Tausend Rinder fortgetrieben. Dann wurde am 8. Mär, ,- 'ch Witn berichtet, dag große Somali-Schaaren sich nördlich von Müo zusannnenzögen «n der Absicht, Witu zu bekriege»; einzelne l,rer Kundschaster waren in Mitungani bet Balo von Suaheli ge- „gen worden. Man war überzeugt, daß jener große Kriegs,ug >,-> Somali bevorstehe, von dessen Vorbereitungen bereits imFebr. einzelnes bekannt wurde. Aus Furcht vor dem drohenden Somali« -..icqc sind schon die westlich von Witu »ach dem Tana zu wvhnen- Kii isingeborenrn aus dem deutschen Schutzgebiete weg nach dem »Me» südlichen) Tana-Nferliibergesicdelt, andere haben sich östlich , Witu. zwischen diesem Orte und dem Meere niedergelassen. :»iill» Achmed von Witu beschwert sich über die Vertreter der Wltu Gesellschaft. Er giebt an, das Kapitän Rabenlivrst unwahre ch'nchle über ihn nbgeiandt und dadurch den Präsidenten des Ko- leniolpettmS zu Beschwerden Uber ihn, den Sultan Achmed, an das Auswärtige Amt veranlagt habe. Der Sultan hat in Folge dessen, . uueiitlich aber auch deshalb, weil Rabenhorst ihm einen Brief des ,UNIM Hohenlobe-Lannenburg Vvrgelesen, aber nicht den Brief selbst . Melassen hat. die Beziehungen zu den Vertretern der Witu-Ge« etlichatt abgebrochen. Einer derselbe», Leutnant Schmidt, kehrt in riimieii Ntonaten nach Deutschland zurück, Oesterreich Die Prager „Narodni List»" fordern direkt auf, „e Sludeiitcn aus Deutschland sollen bei dem Ncbertrittc über die ^»udcsgreiize zurückgewicfi'n weiden. Feiner soll den deutschen heuleiirsnidenten in Prag die übliche Promenade über den Graben Molen werden. Tie Anfertigung des Maimlicher-RepetirgewchrcS ist soweit ^geschritten, du» die Ausgabe an die Truppe» des zweiten Armee i '.pr bereits im Juni beginnen kann. Aus Tirol wird gemeldet: In Margone, einem Bcrgdvrfe im uczirle Bezzano ober dem See von S. Massen,», ist gegen Äiitter- , M vom 12. aus den 13. April ein Feuer zum Ausbruch gekom- »iiii, welches die kleine Ortschaft, die von ca, IM Seele» bewohnt ,u, mit Ausnahme des WiduinS rind zwei andercn Häusern, Iw», Äiche legte, DaS Unglück ist um so grösser, als dem verheerenden lciiikiile auch mehrere Meinchcnleben zu», Opfer fielen. Von einer millie allein, von welcher der alte Vater im Sterben liegt, fanden > oc erwachsene noch ledige Tochter und eine verheirathete Tochter e?: chiem Gatten und fünf Kindern den schrecklichen Tod in de» ,:u,mnen, Ter Ehemann wurde fast ganz verkohlt nnd völlig un- l.imllich ailsgeflinden. In einer anderen Familie beweint man den :od der Mutter nnd eines Sohnes. Auch vom .Hornvieh und den .chcc>e» isl ein Thril in der allgemeine» Berwirrung zu Grunde gc- iiiaeii, Ter Jammer nnd das Elend sind grob. Tie Abbrändler nid ii» Ganzen mit nur geringen Beträgen versichert. Te „N, Fr. Pr." meldet aus Sebrnico Dalmatien): Seit Kci Tagen herrscht hier grosse Aufregung, Die Kroaten haben Hauern ans der Umgebung hernngerogcn nnd letzten die Stadt in Iluruhe, Frau Morin, die Gattin des Kvininandanten des .Schwarzenberg", wurde am Hellen Tage beraubt, Nächtliche lichernille, Verwundungen durch Slemwnrfc nnd Besudelung der :childer Mid Jiischiislen in italienischer Sprache kamen vor. Alle chneuie» bei der Polizei bliebe» erfolglos, da es in keinem Falle ,»o„ die Schuldigen zu ermitteln. Als »nn der BÜchos Fvsco - läschch des Eharfreitags der Prozession die Milwirknng der Mn- > "pelle Sociew Overaja geslallele, wurden Drohungen der Kroate» l i, Ter Bischof sagte die Prozession ab, Ter BezirkShauptmmi» : me dann der Kapelle eine öffentliche Produktion gestattet, die Bewilligung uinnle über Einschreiten des GemrinderakkS, welcher eckl an", inr diese Provokation des Volksgefühls keine Verantivorlnng m nbcii.elnneii, znriiclgenoniuien werden. Trotzdem zogen BolkS- i> nn, die sich ans der Marina gesammelt hatte», in die Stadt. .. ui Apoll-eker Lnttnseste, Leiter der Müsikkavelle. wurde» Fenster und Thülen zertrümmert, die Einrichtung der Ävotheke zerstört, ö. niso wurde mit dem Laden des Kaufmanns Vlahow verfahren. T «^piidarincrie mußte mit der blanken Masse Vorgehen, um die Tbmung hcrzuilclle». Statthalter Blazekvvich kam von Zara und !'!n,nnw init dem Konuiiniidontcii deS „Schwarzenberg", nnt dem A'.nliMiiuplmcmn und dein Bischof, Es soll Gcndarinerieverstär- bmc, Nun Tara eiiitressen. Viele italienische Familien slüchtelen. grankicicki Tcr Esseklivbesland des militärischen Liistschiffer- Tct-chcments ist vom Kriegsinmisler in folgender Weite seslgeslcllt: v" uplinaiiii, ein Leiitnnnt, 0 Unlcrojsiziere, 8 Korporale. 70 l pi cin ., Tie Unteroffiziere und Soldaten erhalten ein Abzeichen, in schniliichrolhen Tnchansschlägcn auf dem rechten Arm Teninächsl zollen »ileressante Versuche in Montpellier s, mi.inen, liegicriiiig wird die Auslage eines Thciles der ILVMillio- ! u , i s hcn Kongoanleihe in Paris nicht ohne vorherige Zustim- UI ! o Paibaneiilr znlassen. - a > i s. Ein Erelgiiin für die gelammte katholische Christen- I cirilkl sich in Paris vor. indem Henr») Lasferre die Bibel in i uic icanzoso'ch iibei'etzt hat, Lasferre hat 15 Jahre mit Ucoc.-rtzung des Evangeliums verbracht und es in emsacher > , VAme von alten Faune», Latinismen, Hellenismen oder An- i . „n das Hebiäilche von dem Zwang der Kapitel- und VerSein« H il-ng befreit, gewiji ein Werl, das später noch von umso gröberer ' aing sei» wird, da in Frankreich der Ausbruch des Kampfes l n ^taa! »nd Kirche iniinec näher heranrückt und das Evan- >" in :n solchen, Streite eine wichlige Waffe ist, — Da jetzt der A m AI wieder in den Vorstädten von Paris eröffnet ist, so bringt > ...lsaun" heitere Details über die anibulantcn Künstler, welche ei, hwdnziren, Sic sind in eine kleine und grobe Bank ge- Tie ersicrc besieht anS den Lvtteriehuden, den Scheiben- ' ' den aiia'oininhc» Miiieen, Earonsfelbesitzern re. Hierzu > cen auch die Nnfenweibec, welche in der Regel sehr ehrbar i > »ao man von dc>> Üttiiakämpfer» und Ringkämpserinnen nicht " >i linn, Tie grobe Bank enthält die hcrülnntcn Akwbateiige- :'0'inten, Pttiiagerieii und Theater. In letzteren spielte man w, f i iiwn, Pos,ei, »nd Operette», doch vor Allem solche Stücke miM n^ck' prachivollen Trkorationcn, Maschinen, Figmantinnen m mnoto »nd mit von ersten Kniisilcrn gezcichiielc» Kostümen. M zjnnhaner litzrn nnch anf Samiiictsanteuils und eS gehört lange l i V"li"ngeii>ieit an, wo inan noch am Bretter» über ein paar Fwci gelegt Platz nahm. Die Stücke sind meistens von den r netteren den Verfassern ein für alle Mal abgetanst oder von Tcwaiigcii Schau,vieler» ans anderen zilsammenaemodelt. Oesters w äii Knnsilrr erster Theater unter anderen Namen ans diesen Vnl nen, wenn sic kein Somincrciiaagcmenl fanden, Sic erhallen : "u h 5 Francs, die Geringsten 2 Francs und die blosen Statisten I nnnics, T,c Gehälter der Schaiilpielcriiiiien sind <o niedrig, das; man sie gar nicht erwähnen kann: bei ihnen ist die Bühne auch mcislenS mir Ausstellungsraum und einige bezahlen sogar dm T icltvl noch liir die Erlanhnih, Mitwirken zu können. Am bellen will sich der Epahvogel L>pitre, welcher kn den Zwischenakten das Tibliinin diircl, 'eine Spähe erheitern soll. Er erhält pro Abend w Frcs, und geht nachher noch nnt dem Teller herum, um Gaben cnn.n'ainiiwln, wodurch er öfters über 20 Frcs, verdient. Die »waten Pndenbc,itzcr der „groben Bank" sind reich, ilne Etablisse- »nnis haben einen Miniiiialwerth vv» 85- bis 150,000 Frcs, und ' b.-sin,i ,» Park? nnd Umgegend grobe Grnndslücke und Lände- nien In ihre» Wagen haben sic elegante Schlafkabincts, Wohn- n d Es,nmmer, eine Bibtivlhck und einen Salon »ütPiaiiiiw. Sie wände» jetzt eine eigene Zeilnng, welche ihre Interessen vertreten oll, die „Union cosmvpvlite" genannt, an deren Spitze ein be- V'iilender Journalist stehen wird. — I» None» dnelliiten sich zwei Fwrifaibritcriiiiieii, weil die eine der andere» anonyme Briese ge- uidle hatte, in welchen ihre Tugend verdächtigt wurde. Die Ver um,denn wurde durch einen, Revvwmchiib nicht unerheblich an der nnlc» Brust vetwnnoet, Italien. In den nächsten Tagen wird die Regierung der ch'ni'ner einige Stkuervorlagen linterlnciten, welche den neuesten Ael: nngm zufolge umsassen werden: Erhöhung der Gelrcidrstmern il«> Mlll, Lire) und der Petrolennisleiicr z8 M,ll. Lire). Uingestal- i - a der Register- »nd «Ltemvelsteiier («; M,ll, Lircl, Pulperstmer ä Milk, Lire, und Aiisichnb der bereits beschlossenen Abschasimig >ion zwei Kriegszehntcl» Zuschlag zur Grundstener (l8 Mill. Lire), c> lano sich eine Vermehrung der Gesammtkiiiiiahmen UNI jährlich m 0.1,'ill. Lire ergebe» ivürdc, Ter Minisiernrä,ident theiltr der Depntirteiikanmicr die erfolgte A'enlnldiiiig des ÄciiiisieriinnS mit und fügte hinzu, das Ministe- nun sehe davon ab. Erklärungen abzngeben, die Knninicr möge wnelbe nach seinen Haiidluiigeil benrtheilen; er wolle mir dnrlcacn, reiche Mabrkgcln das Kabinet im Interesse der Würde des Landes e. Die Re-lemng wünl brrzeuat, daß auch Italien di« semiaen vrmiehrm m Bertheidiaung bereit,u sri«. Auch dürsten die muthvoll aali gefallenen Soldaten nicht ungerächt bleiben. Dock werde die Regierung sich nicht zu unüberlegten Handlungen binreihen lassen, ein ocraltiges Unternehmen müsse vorbedacht, vorbereitet und zur geeigneten Zeit auSgeführt werden. Die bieuu erforderlichen Maß regeln dürften indessen nicht die Fortschritte der Friede,iSarbeit unterbrechen. Die Regierung werde daher Gesetzentwürfe zu diesem Zwecke Vorlegern Die neuen Ausgaben für die Vermehrung der militärischen Streitkräste und für sie Unternehmungen in Afrika erforderten neue Einnahmen. Die Regierung beabsichtige, durch zeiti und durch folgte die ^ .. dcnt niederlege. Cavalettv Cairoli und Depretis ldieser im dtamen der Negierung) beantragte», die Demission BiancheriS nicht a»zu- nebme». Die Kammer sprach sich mit allen gegen eine Stimme für die Nichtanuahme ouS. Der Jmanzmiuister Magliani legte einen Gesetzentwurf über die Abänderung des Zolltarifs und mehrere andere Entwürfe, betreffend finanzielle Mabregel», darunter die provisorische Erhöhung mehrerer Steuern und Zölle, vor. OdcScaichl kündigte eine Interpellation an über die Noten des Kardinals Jacobini an den Nuntius in München vom 3. Januar und 21, Febmar, in welchen von der gegenwärtigen Lage des Papstes in Nom und dessen Hoffnungen für die Zukunft die Rede ist, Tvscaiielli wünscht anlässlich der Note Jacobinis vom 21. Jan, zu wisse», welchen Standpunkt das Ministerium bezüglich der Kirchcnsraae riinrehme. Pianatelli kündigte eine Interpellation an über die Absichten der Negierung bezüglich MaffowahS, Bregcmza cme solche über das Expeditionskorps für Afrika. — Die Kammer genehmigte die Vorlage wegen Errichtung eines Denkmals für Minahcttl, Spanten. Im Gebäude deS Ministers für öffentliche Arbeiten wurde am 10 Abends auf der rescrvirten Stiege eine mit einer explvdirbaren Piaffe aesülltc und mit einem angczlindeten Dochte versehene Patrone entdeckt. Der Docht konnte »och vor der Ex plosion ausgelöscht werden. Der Urheber deS Attentats ist un bekannt. Gegen den Marschall Bazaine wurde am 18. von einem Fran zosen, einem Geschäftsreisenden Namens Millairand, welcher, wie er sagte, sein Vaterland an dem M'cirschall rächen wollte, ein AttcntatSversuch gemacht. Bazaine erhielt einen Dolchstich am Kopf, doch scheint die Verwundung keine schwere zu sein. Nach Nachrichten anS Pemamhncv ist der Küstcndampser „Bahia" in Folge eines Zusammenstoßes bei Pernambuco gesun ken, Bon 200 Personen sind 70 ertrunken, England. Die am Freitag anläßlich der irischen Debatte» im englischen Unterbause vorgekommenen Auftritte zwischen deni Oberst Sonnderson iindgden Parnellitcn werden von der englischen Presse säst ausnahmslos gemißbilliat und bedauert. Die auf Leiten Gladstones stehende „Daily News", bezeichnet dieselben als bekla aciiSwrrth. «Ter Sprecher", schreibt sie, „verfuhr völlig gerecht, ,ah die Größe der Heraussorderung ein und bestand daraus, daß Oberst Svundcrso» seine Anklagen zurncknehiucn solle. Der Sprecher verdient daS höchste Lob sür die Höflichkeit, die Unparteilichkeit nnd den seinen Sinn für Ehre, durch welche sei» Benehme» bei einer sehr kritischen Gelegenheit sich auszeichiictc. Die „Times" nennt die Austritte entwürdigend, meint aber, es sei gut, daß Oberst Soundersv» das Haus aus die Verbindung aufmerksam gemacht habe, welche zwischen gewissen Mitgliedern nnd denjenigen Leuten bestehe, denen die irische Nationallimr ihre Macht verdanke. Jetzt bringt sie jür die Behauptungen Soundersoii's ein Beweismittel bei, dem eS, wenn eS auf Wahrheit beruht, nicht an Gewicht fehlen kann, Sie veröffentlicht ein Faksimile eines Schreibens Parnells vom 15. Mai 1882, mnthmaßlich an Egon gerichtet, wo nn er sich wegen seiner damaligen öffentliche» Mißbilligung des Mordes im Tnbliner Phönixpark entschuldigt und hiiizufügt, ob wohl er de» zufälligen Tod des Lords Eavendish bcdaurc, könne er doch nicht in Abrede stellen, daß Burke nur erhalten, was er verdiente. Im Unterhaus erklärte der erste Lord der Admiralität, Loid Hamilton, aus eine Anfrage, das britische Geschwader hätte die sranzösischc Flotte vor Cannes deshalb nicht salutirl, weil »ach den Reglements Kriegsschiffe mit weniger ats 10 Breiiscit-Kanoiien überhaupt nicht saluiiren. Der französische Admiral und die sta»« zvsischc» Behörden seien von den ihnen gegebenen Erklärungen völlig befriedigt gewesen, — Bei der fortgesetzte» Bcrnthung der irischen StrasrechtSnovelle erklärte Parnell, das von den „Times" veröffent lichte, ihm zugcschrlebenc, die Billigung des Mordes im Phönix- Park zu Dublin aus sprechende Schreibe» sei eine böswillige Fälschung, Ter Antrag Sanniclioiis, das; sich das Hans nicht weiter mit der irischen ivtrafrechtsnovelle beschäftigen solle, weil sie die Unordnung in Irland vergrößern und die Union zwischen Eng land und Irland gefährden werde, wurde mit 370 gegen 200 Stimmen ahgclclint, die irische Strasrechtsnovellc wurde schließlich ohne besondere Abstimmung in zweiter Lesung angenomnicn, I» Nccsier»»gSkreisen verlautet, Lord Eadvgan und Ritchie seien nufgesordert worden, in das Kabinet cinzutrelen, Ter Kommandant. 2 Offiziere »nd 22 von der Mannschaft (meist Maschmenperlonal) von dem bei Corsiea geicheilertcn briti schen Tampser „Tasmania" sind umgekomme», T ie klebrigen sind gerettet. Rußland. Es verlautet, General Orschcwski, Gehilfe des Ministeriums des Innern, Ehe, der Gendarmerie, dessen Geheim polizei durch die Geheimpolizei des Stadthanptmannes, General Greiser, überflügqclt wnrdc, werde demissionnen. Als Nachfolger werden bezeichnet: General Beiak, jetzt Ehcs der Posten und Tele graphen : General Fürst Galitzv» oder General Bobrnkow: anfangs wurde auch General Grcsser genannt, doch heißt es, man möchte ihn im gegenwärtigen Moment nicht von seinem hochwichtigen Stgdthaliptiiiaiiiisposten amoviren, welchen er vorzüglich ansstillt. Bulgarien. Wie dem „Pest, Lloyd" ans Sofia gemeldet wird, ist die bugarische Regentschast infolge Stoilow's Berichte aus Wien über die Lage soweit in'S Klare gekommen, daß sie die Aus sichtslosigkeit fernerer Bemühungen zur Erledigung der Fürstensrage erkannt nnd sich darein gesunden hat, von weiteren Versuchen in dieser Richtung abznstchen. Die Regenten wissen miilmehr, Vas; sic in ihren Bestrevungrii, die Fürstensrage endgiltig zu regeln, bei dem geaenwärligen Stand der Dinge nnt die Unterstützung der Mächte nicht zu rechnen habe» und erkennen, daß ohne die Unterstützung der Mächte die Regelung dieser Angelegenheit einfach unmöglich ist. Tie Fürstensrage wird sonach vorläufig Vv» der Tagesordnung ao- gcictzt und damit ist auch die Dringlichkeit für die sofortige Einbe- rusnng der großen Svbraiijc geschwunden, Thatsächlich bildet die Verlängerung der Vollmachten der Negcnlschast aus zwei oder drei Jahre nn gegenwärtigen Augenblicke den ganzen Inhalt des Pro- gramnics der Regierung m Sofia, Der Exarch hat dem Metropoliten Clement seine Mißbilligung über die politische Thätigkeit deS letzteren ausgedrückt. Ebenso macht sich innerhalb der niederen bulgarischen Geistlichkeit eine intensive Bewegung gegen die politische Haltung des genannten Kirchcnfürsten bemerkbar, ES gelte insolstedessen als wahrscheinlich, daß Metrovolil Clement, falls er sich nicht entschließen sollte, sich an, das Gebiet seiner kirchlichen Pflichten zu beschränken, zum Rücktritte aenöthigt werden wird, Rumänien. Infolge der Mißhandlung eines Einjährig-Frei willigen durch mehrere Orflzlere haben die Uiiiversitätsstudenken in Bukarest eine Massenversammlung adgehalten und folgende Resolu tion beschlossen: „Wir konstatiren, daß das Prügeln in der Armee mehr als je herrscht, und daß unser Kollege, der Einjährig-Frei willige Kudaldu von den Offizieren Orghidan, Nikolescu und MileScu in barbarischer Weile mißhandelt wurde. Wir erklären dieic drei Offiziere für univiirdig, noch weiter in der Armee zu bleiben. Wir fordern Abhilfe von der Kammer. Bis dahin erklären wird den Studciitcilausschi»; in Permanenz", Zahlreiche opposi tionelle Abgeordnete nahmen n» der Stlidciiteiiversammlniig Theil und hielten aufreizende Reden, Serbien. Eine Spaltung in der Opposition ist wegen der inneren nnd äußeren Politik cingetrcteii. Die Gemäßigt-Radikalen und die NaiwnaELiberalen bilden eine neue Parteigruppe gegen die Extrem-Radikalen »nd Ristictaner, Ein neues Parteiblatt wird gegründet. Die »cue Partei will der Fortschrittspartei nur fachlich, nicht persönlich opponiren. als Leopold alle erforderl ae der Figur d«S . cheinung mit. Seine liSdruck der geraden Shrlichteik. vortreffli Nolle l>c lest und ,er geraden Eh , ., wie in der Innerlichkeit und daS man sich nach den grichichtl», würde — drtnar er für diese ten, Jugendsrischc. Natürlich ichen Haudegens entsprechend c Darstellung entsprach daher im der unerschütterlichen Neben?» erzlichkeit vollkommen kein en Traditionen von diciem einmal eiin zu machen en Humors, Herr Dettiiier seinem Leopold nebenbei verlieh, nand diesem vortrefflich — die Rolle wurde dadurch frei von aller Senlimeal.i lität und wirkte um so männlicher, natürlicher und svmpaihiichc > Eine ausgezeichnete Partnerin sand Herr Deitmer in Frl, Bast, deren Wiedergabe der Anna-Lise von eurer reizend wirkenden Nnio, lichkeit und frischer, ungekünstelter PolkSpoesie durchweht war Dieser ApvthekerStochter glauvte man m alle» Momenten ihr rüh rrndes, von ganzer Hingebung zeugendes Gefühlsleben und du originelle immer von ganzem Herzen sich vollziehende Art und Weise ihres Handelns, Dabei sah Frl, Basis zum Entzücken aus In der Kunst des Schauspielers »nd namentlich der Schauspielerin spielt das Aenßere nun einmal eine nicht zu perkennende, große Rolle und wer neben einem io ausgesprochenen Talente, über ein derartiges reizendes und anmutlnges Exterieur verfügt, wie Fr!, Basis, darf enies »»gethcilten Erwlges immer doppelt sicher sein, -err Klein personisiziltc die vom Dichter theilweisc nur angedeulete vmpatbische und originelle Individualität des MarquiS von Cba lisac i» prächtiger Weise. Die geistreiche Pointirung und de» liebenswürdige Humor, mit welchem er seinen Marquis interprciiuc. die sein ausgearbeilcle Schilderung der Reise mit dem Fürsten -c, zeigten überall den vornehmen, seine Aufgabe vollkommen beherr schenden Darsteller, Die übrigen Figuren des Stückes: Fürst:,, Helene, Apotheker Föhlc, Hoimarichall v, Salberg und Gei'r.c wurden von Iran Bayer nnd den Herren Jasss, Bauer und Leiche», in gewohnter tadelloser Weise repräicntirt. Tic vorzügliche Inste nirung, das natürliche, dem Charakter des Stückes wohlangepasn, Tempo der Rede und der frische, nngezivungene Zug, der das Zn sanunenspiel vom Anfang bis zum Schluß belebte, erzielten e m ausgezeichnete, dasAudiioriuni durchweg packende und fesselnde W >- kuna, so daß die vorgestrige Vorstellung enien vollkommnen n»ge trübten Kunstgenuß bot. Hcrrniaiin Starcke, Im Kgl, Hostheatcr (Altstadt) geht übermorgen „Iphigeii > cr aus,Tnnris" zu ermäßigten Preise» in Szene. 7 Ter Koniponist .Karl Gvldmark wurde vorgestern ven Sr, Majestät dcm Könige in Audienz empfangen, ,7 Tie morgen hier znm ccsteii Male zur Aufführung gelangende 3aktige große Oper „ Merli n " von Siegfried Liviner, Musik von Karl Gvldmark,, fesselt das ganze Interesse ivlirer, Musik von ^ v „ , der hiesigen »msikal, fchen Kreife. Es durste daher von Interesse sein, das Sujet dec Oper näher kennen zu lerne», Ter Zauberer Merlin ist eine de: leuchtendsten Gestalten der astbritische» Sagenwelt.-, Lipiner's Buck, stellt uns Merlin als de» gvttgeweihtcn Barden vor. der im Augenblicke höchster Nvth, als König Artus durch den Verratl- Bedwyr's die Schlacht gegen die Sachsen schon fast verloren har, den ihm dienstbaren Höllcndämcm heraufbcschwört. daß dieser die vvrdriiigenden Sachsen mit nebligem Gewölk umhiille, durch hüpfende Irrwische verlocke und so zur Beute der Waliser mackc Zähneknirschend gehorcht der Dämon dcm Machtgebole Merlin s. auf dessen Vernichtung er rastlos sinnt. Dieses Ziel »n erreichen, entreißt cr der Fee Morgann die Verkündigung, Mcruii's Seher- auge und heilipeiidende Zanberkrast werde erloschen, sobald die Liebe zu einem Weibe in sein Herz eiiizöge. Merlin s Sinne zu berücken, lockt der Dämon Viviancn her: die zauberhaft schone, kühne Jä gerin, die sich längst in brennendem Verlangen nach Merlin venebit, Unheil ahnend, weist der von ihrer Erscheinung geblendete Scher die herrliche Maid und ihre Liebe von sich, er greift in die Sailen seiner Harfe, um ien, begeistertes SiegeSlied zu enden — abei ach! die Saiten sind plötzlich verstummt, der Liebeszauber hat Merlin s Innerstes bereits nunangcii, seine heilige Krast versteckst. Noch ein mal rafft Merlin sich aus. als cr au, die Künde von Modred's Verrath iinn lhalsäclstich inne wird, daß seine guten Geister ihn vc» lassen. Er stürzt empor, um Vwianen zu entfliehen — da wirst diese den Zauberschleier, de» sie von Merlin's Altar entwendet, dem Geliebten um das Haupt, Ein Donnerschtag ertönt, die Scene verwandest sich in eine wüste Felieiüandichast, Ani einem Festen erblicken wir Merlin, halb emporgerichteten Leibes, mit glühenden Ketten an das Gestein sestgeichmiedet. Der Dämon schlägt au, einer Felsenspitze, Merlin gegenüber, eine teufstich wilde Lache auf. Viviane, die über die entsetzlichen Wirkungen ihres ThunS wie schreckversteinert dagestanden, fährt bei den« gräßlichen Lachen deS Dämc-ns aus nnd stürzt unter einem ergreifenden Janiinerfcmei zu Boden, Im letzten Akt finden wir Viviane verzweiflnngsvoll da- hinbiütcn. Wie sie in uiirnhvvllc» Halbichlummcr fällt, ericheinr ihr Morgan» mil der Vertnndignng, daß eine Liebe, die stärtcr als der Tod, Merlin das ewige Heil erwerben werde. Bald daran! koinnii dem gefesselten Zauberer die Schrcckeiismeldliiig zu, König Artus sei von den Mvdred verbündeten Sachsen mit gewaltiger Ueberinacht nngegrisfe» worden und drohe in dem ungleichen Kampic zu erliegen Von Verzweiflung übermannt, schwört cr seine Seele unter dem Beding der Hölle zu, daß er im Augenblicke seiner Fesseln ledig würde, um König Artus zu Hilfe zu eilen. „Es sei!" ruft der Dämon nnd Melstn'S Ketten fallen. Er rettet seinen König, erkämpft den Sieg, wird aber selbst zu Tode verwundet. Wie man chn sterbend an der Pforte seiner Halle niederietzt, stürzt sich Viviane über ihn. und da der Dämon das Recht der Hölle auf fest unsterblich Theil geltend macht, meist sich Viviane den Tod, um „durch Liebe, stärker als der Tod, sein ewig Heil zu erringen " Herr Georg N c i m e r S, der frühere Liebhaber des Ne« K« - 6 KenUleto». j -ß Kgl, Hostheatcr «Alkstadtt, In der vorgestrigen Vorstellung von „ An » a - Lise" spielte Herr Tellmer z»»i ersten Male den Fürsten Leopoldzugleich trat Hm Klein in der episodisch ange legten, aber pointenreichrn Rolle deS Margnis von Chalstac hier zum ersten Male aus. Es war voranszusagen, daß sich Herr Dettmec denztheaters, der fich in kurzer Zeit eine vedentende Stellung am Wiener Burgtheater zu schaffen wußte, ist neuerdings für weiten fünf Jahre stir daS Burgtheater verpflichtet worden. 7 Die bayrische Hostchauspielcri» Frl, Clara Heese dcmen tirt in einer Znschrist an die Münchener Blätter die Gerüchte vv, ihrer Berlobung mil Professor Dr, Ernst Schweninoer, 's Charlotte Wolter feiert am 15. Mai das Jubiläum ihre: sünsimdzwanzigjäbrigen Thätigkeit. f Wie ans Budapest berichtet wird, hat dieser Tage I o - Hann Strauß an das Ebegericht der Siebenbürger evangelisch' resonnirteil Kirche ein Geinch um definitive Trennung von seiner ehe maligen Gattin cingercicht. In dieser Angelegenheit wird die Kirchciidchörde gelegentlich des am 28, d, M, in Kiaufenburg statt findenden Convents des cvaiiaelifch-reformirten Kirchen-Distrikls einen Beschluß fassen. Frl, Julie Marberg, eine der liebenswürdigsten Künstle rinnen des „Deutfchen Theater-s" in Berlin, ist am Sonnabend Abend plötzlich gestorben. Das jähe Eintreten des Todes wurde durch den Bruch eines erweiterten Blutgefäßes im Unterleibe ver anlaßt. In allen Kreisen, welche der schönen, reizenden Künstlerin nahe gestanden, wirkt der Fall geradezu vernichtend, denn ib. blühendes, von jugendlicher Lebenskraft strotzendes Aenßere ließ solch' eine traurige Katastrophe ganz unbegreiflich erscheinen, 's Die „Voss. Ztg." veröffentlicht folgende Zuschrift: „Gegen über den Berichten hiesiger Blätter, »ach denen Graf Hochberg in seiner Eigenschaft als Präsident des Tc»t>chen Bühnci,-Vereins iiii: Frl. Lilli Lehmann bezüglich einer Aushebung der Folge" ihres Contraktbrnches unterhandele, ist Unterzeichneter ermächligi, das Folgende amtlich zu erkläre»: ^rälilein Lilli Lehmann bat allerdings Bitten in obiger Hinsicht dem Herrn Grasen von Hoch berg mehrfach unterbreitet, ist indessen, wie die Sachlage dies bc dingt, abstlstäglich beschieden worden. Die Folge» des Kontrakt brnchcs sind bei Frl. Lehmann, wie bei allen Denen, welche sich zu einem solchen durch Annahme eines amerikanischen respektive außer deutschen Vertrages verleiten ließen, die, daß „ein derartiges M t glicd weder z» Gastspielen noch zu Engagements an irgend einc Vcreinöhühne >e wieder zuzulassen ist. auch selbst dann nicht, weiir die betreffende Konventionalstrafc gezahlt worden ist," Der Herr Präsident des Drillichen Bühnen Vereins kann sich also z» e„n - Anbahnung dieses, durch 62 der hcdentcndstcn Deutschen Bnhnei sanklioiiirte» Beschlusses in keiner Weiie herbeilassen. I. A.: T: Max Sachse, ständ. «christkührer des Deutfchen Bühiieii-Vereiiies" f Das mit schönem und nachhaltige!» Erfolge in Hamburg Dresden. Leipzig, Berlin rc, aiisgesnlirte fünfaktigc Schanif".. „M'araucritc" von Franz Koppel-Eltteld ist soeben im Best,! ' von E, Pierson in Dresden rrlchienen. Das interessante Lkiil das seine Wirkung aus der Bühne so trefflich bewiesen hat, em pfiehlt sich auch als fesselnde Lektüre. * I» der Geschäftssprache, J»stit»tsvorsteberin : „Wie wnnsihe: Sie Ihr Fräulein Tochter erzogen ? Chic u r,teile Ernst wissenschaftlich oder nack escllicl ' ' " und der gesell he» Eleganz?" den Forme» deS modernen Chic und der gesellschaftlichen — Fra» Firneis, ehemalige Möbelhändlerin: „Nur reinen matten Schliff, bitte ich, geben sie ihr französische Politur mit dem höchsten Glanz, wenn'- auch etwas mehr koitet'
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