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Dresdner Nachrichten : 20.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-20
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1887
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«» t, «tn«m Ueili der »uNa«.> «.. lv.«»»«. g» «eku senden deute. «I« die .»rankt. Zt,.> meidet, »ehlrel-e tnmdliichmwen und verftnllunaen >«, Lojleldemokraien statt, nnter denen lich «u»,e»«esenr au» »rank- surt a. M. bclanden. Mehr ei« zehn Verdaslete sind a»«edllch »er- dtchll«. einer geheime» «Verbindung inzngedören. Dle dau«l»chun,e» »alle» »um 2heil einen »ofttivrni strsaili. ' «am. Avrtl. Ihre «önigi. Hode» die DrinzeMn Kriedrich «tarl »o» Preuiie» nebst (»eioige wurde/ deale in «oegenwart de« deren von t eedlSltk von Papst Lea Xill. em- »iange». Ln «ro>. Krim» ckvotgosn!» o. k» Lug. rkdrillstl. Larl ^VeiZLnät, Vresäsv, LoLIosLZir. 2,1. «re»lau. >!>. «prtl. lSleireibemartti. dpilitu» pr. l««L. 1««"/° Aprii-Mal 39M. Juut-JnN 1«,«->, dluauft-Seplbr. Il.3«. Roggen April-Moi ILI.NN. Mei-Junt I21M. Sept.-Okl. 131,««. Riipül loc, »er «Prtt-Mat 11, Mai Jnni Zint aew. Marke» 13,55, Spccialmarken 13,85 <» Pkptna. — Weller: Regen, Sie Hin, t«. April, Raiiim. l.g. iGkireidem.i Weiten uuveeaud ,loe» ,159-183. April-Riai I85M, Juni- l Juli 187,5«. Roggen still, loco 118-118, April-ip.a, IlS.gg. Juni- Juli ILM. Rudol unpcränd., April- Mai »3,7«. SepI.-OIl. «IM. Spi- rilua ermntcub. loco NM. April- Mai WM, Iuni-Juli 18,1«, Angusl- Scpi. II,-jv. Petrolenni loco 18,75« R*LK»8l» VdQl», - gjxv«i varstolluiix, auLsororäsntUol» rrirlcsam nnä vodl- sclimoekonck, VI. 1,50 unck 2 Llarlc. Lönixl. Nokapolkvkv Vrvsüvn, an» <>>«ortk«ntkai . «rliol^ileslilüe» >» vi-erillüi: WlENäl'OI'ttcKL, p>ra»l»eb«r l'Iatr, ^L,8 L »LM, Ülklo»8!dtr«»stttv II, ki'euittlult. « M . LSÄK'SV'S, Lüokst. u. I^16U8». Ilofpliolo^ra^d,! 8 Dresden, Krrukkans, 8ves1rl«ssv Xo. 10. ^ liviltn, Qvtprlrrerpl»»«» IS. snlA.SM'tllalMnl.gSckM«».!««!« «v litt 32.Jahrg.Jahres-Nufl.4:r,ÖttttExpl.! ^7« Dresden. 1887. MLttMnch Abril AßTaHV» ^ " l. Quartal-Zuwachs K, LOO > ! Miederschliige». Temperatur witrmer. Ergiebigkeit der >>!irdrrjchl.dcdeute»der. I »oo», vgh ^ ruiV. e.d^»P»do Mr -ie Uonale Mi im- Zimi Mkden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" ln der Ex» Edition, Marienftraste Nr. I», zu 1 Ntark 70 Pfa., für ans- würts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet ,u I Mark ZI Pfa., in der Oesterreickiisch-Ungarischen Monarchie ,u I Gulden 54 Kreuzer <excl. Agiozuschlagl angenommen. Politisches, "u ' Zur sozialen Frage liegt wiederum eine sehr bcmcrkcnSwerthc Darlegung vor, und zwar von nationaüibcralcr Seite. Ter be kannte natlonalliberale Rcichstagsabgrordncte Occhelhänscr in Dessau, dessen im vorigen Jahre erschienene Broschüre über die Arbeiterfrage gleichfalls an dieser Stelle eingehend gewürdigt trurdc, hat seht wieder eine Schrift versaht „Ueber die sozialen Auf gaben der Arbeitgeber" (Verlag von Julius Springer, Berlin). Öcchelhäuser erörtert die Frage nicht vom Katheder ans, soli dem als erfahrener Praktiker. Er hat selbst als Arbeitgeber im gröhten Mahstabe — er gilt auch als mehrfacher Millionär — Gelegenheit genug gesunden, sich über die einschlägigen Verhältnisse zu orientiren. Die Tendenz der Schrift kennzeichnet sich am besten aus nachstehenden Worten des Verfassers: „Die Abhandlung ist eine weitere Ausführung des Kapitels über die „Ausgaben der Arbeitgeber" in meiner Ende vorigen Jahres erschienenen Schrift „Die Arbeiterfrage". Ihr Zweck ist einzig und allein: diejenigen Arbeitgeber, welche auf sozialem Gebiet noch allzu lässig geblieben sind, an die strengere Erfüllung ihrer Verpflichtungen sowohl zur Thcilnahme an dem Kampfe gegen die Sozialdemokratie, als an den Bestrebungen zur Besserung des Looses der Arbeiter zu mahnen. Ich verwahre mich also entschieden dagegen, meine Arbeiterfreund- lichkcit in Gegnerschaft gegen meine Bcrussgenossen, die Arbeit geber, nmgcdentet zu sehen und vertrete nur solche Forderungen der Arbeiter, die in sich gerechtfertigt sind und deren Durchführbarkeit durch das Voransthrcitcn so vieler hochherzig denkender Arbeitgeber bereits praktisch erprobt ist. Keiner einseitigen Parteinahme, sondern eher einer Versöhnung der berechtigten Forderungen beider Theilc der Arbeitgeber wie der Arbeiter, ist meine Feder gewidmet." So schürft denn der Verfasser, und hierin liegt vor Allen, der Werth dcr kleinen Schrift, seinen Bcrussgenossen warm und nachdrücklich die sozialen Pflichten ein, welche die Arbeitgeber über die blöke Lohnzahlung hinaus gegen die Arbeiter haben; er betont, wie in dcr Anbahnung und Wahrung eines guten Verhältnisses zu den selben aus der Grundlage rückhaltloser Anerkennung ihrer Gleichbe rechtigung, namentlich auch, wenn diese sich in Koalitionen ankert, eines dcr wichtigsten Mittel zur Fcrnhaltung des verhetzenden sozial demokratischen Einflnsses, unter Umständen auch zur Beseitigung desselben, wo er schon besteht, liege. Um dieser Ausführungen willen, die sich nicht auf Allgemeinheiten beschränken, sondern im Einzelnen zahlreiche praktische Winke geben, ist die Schrift allen Arbeitgebern lebhaft zu ciiipschlcn. Tie Beachtung derselben und »ich! minder der Politiker aller gemässigten Parteirichtungen ver dienen daneben besonders Vorschläge, welche dcr Verfasser zur Ver- wcrthuiig dcr kleinen, in die Kreise dcr Arbeiter dringenden Presse behufs dcr Bckämpsnng der sozialdemokratischen Lehre» macht. Herr Lcchclhäuscr verkennt durchaus nicht, dak viele Unternehmer schon lange Rühmliches ans den Gebieten, die er behandelt, leisten: aber er dringt darauf, daß diese, wenngleich zahlreichen Ausnahmen zur Regel werden. Zunächst beschäftigt sich Oechelhänscr mit den letzten RcichStagswahle», aus denen ihm das Anwachsen der sozial demokratischen Stimme» in die Augen springt. Er schließt daraus weder ans die Wirksamkeit, noch die Unwirksamkeit des Sozialisten gesetzes. Das Gesetz habe unzweifelhaft das numerische Anwachsen der Sozialdemokratie in bedeutendem Maße eingeschränkt; ohne dasselbe hätten wir sicherlich ein Anwachsen in noch ganz anderem Maßslabe erlebt. Weiter seien sich alle größeren Industriellen darin einig, daß vom Augenblicke jenes Erlasses an eine Besserung in den Verhältnissen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern ringc- iretcii sei. Seitdem die Arbeiter nicht mehr in solchem Maße den sorlwährciidcn Aufreizungen durch Wort und Schrift ausgcsetzt ge wesen seien, wäre auch ihr persönliches Auftreten den Arbeitgebern gegenüber friedlicher geworden. Andererseits sucht aber der Ver fasser darzulegcn, daß seit Erlaß des Sozialistengesetzes der Haß der einflußreiche» sozialdemokratischen Führer gegen die Staatsgewalt sich erheblich verstärkt habe. In der Partei werde die friedlichere Richtung unter Frohine von der revolutionären unter Bebel »nd Liebknecht immer mehr verdrängt. Dazu trete dcr internationale Ehnrciktcr dcr Bewegung immer mehr hervor. So seien auch von Frankreich, Nordamerika und England den Führern dcr deutschen Sozialdcnwkratie letzthin bedeutende Summen bcliuss Wahlagitation zur Disposition gestellt. Ohne Zweifel ist die sozialdemokratische Bewegung ln Deutsch land noch mmiersort in Znnahine. Das offizielle Organ der Partei, dcr in Zürich erscheinende „Sozialdemokrat . bat 10,000 Abonnen ten, aber weit mehr Leser, da er geheim verbreitet wird. In Deutsch er zu gkiucinniltzigcr rvcieim . . zciger lokalen Inhalts re. Außerdem cxistircn noch 28 Organe ac- wcrkschastlichrr Verbände der verschiedensten Art, welche, wenn sic auch nicht sämmtlich, oder theilweise gar nicht, ans sozialdemo kratischem Boden stehen, doch vielfach in Beziehung ans die Schtt- rn»g dcr Uiizusriedeiihcit und Aufstellung unerfüllbarer Forderungen jenen rein sozialdemokratischen Blättern nicht viel nachgebrn. Man rechnet, daß m Berlin die Zahl der sozialistischen Agitatoren sich ans höchstens 6-000 beläuft, während die Zahl der Wähler dieser Partei (in Berlin) bei der letzten Wahl 05.000 betrug Die Mtigsten und risriaft« Mitglieder besitzt die Berliner. Sozial demokratie in den Bcnihcindwerkcrn, namentlich in den Maurern und Zimiiierlciiten, sowie Handlangem und sonstigen Bauarbeitern; sie bilden das Rückgrat der ganzen sozialdemokratische» Bewegung. Man sitlirt das daraus zurück, daß die Banhandwcrker selten in sesteni Lohnverhaltniß zu den etiizelnen Meister» stehen, und meist von Fall zu Fall aiigciwniincn und verabschiedet werden. Nächst de» Äanhandwerkern stellen die Tiichler, Tapezirer, Töpfer, Former, Buchdrucker, Schriftsetzer und Eigcnreiiarbcitcr daS größte Contiii- gcnt an Sozialdemokraten. Dazu kommen dann noch „Unzufriedene" aus allen anderen Klassen der Bevölkerung, vielfach auch catilina- riiche Existenzen ans den gebildeten Ständen. Oechclhünser gesteht selber ein, daß die sozialdemokratische Bewegung noch immer starker werden werde. Den katholischen Geistlichen erkennt er in dcr Bc- käinpinng dcr Sozialdemokratie ein weit arößcres Verdienst zu, als den evangelischen, die „noch weniger als wünschenswerth" aethan hätten. Indessen meint er: „Eine andere Frage ist cs allerdings, ob die Hetzereien dcr Eaplnnspresse den Frieden ons politisch reli giösem Gebiete nicht ebenso stark selbst stärker geschädigt haben, als die einzelnen Geistlichen auf sozialem Gebiete Giftes wirkten." Wir wollen jetzt Oechclhänser's Resorinvorjchläge betrachten, die allerdings von verschiedenem Werlhe sind, und lheilwesie lang sam znm Ziele führen, aber doch beherzigt zu werde» verdiene». Vor Allem fordert der Verfasser gründliche Besserung der mensch liche» Beziehungen des Arbeitgebers znm Arbeiter. Ni an glaube nicht, daß der 'Arbeiter dafür unempfindlich sei. Occhelhänscr meint sogar, kein gesellschaftlicher Stand sei fähiger, auch der idealistischen Richtung Rechnung zu tragen, sei in inalcrieller Beziehung opscr- wüugers um in idealer Beziehung Vciriedignng zu erlangen, als gerade der Arbeitcrstnnd. Man solle nicht glauben, daß cS mit der Lohnzahlung genug sei. Die Arbeiter seien nicht undankbar, nur müsse niaii nicht aus Tank spelulircu und nicht gleich Früchte sehen wollen. Treffend verweist dcr Verfasser ans die landwirthichaftlichen Verhältnisse. Die materielle Lage der landwirthichaftlichen Arbeiter stehe hinter dcr dcr gewerblichen wesentlich zurück. Der Arbeiter in den Fabriken werde enllchicdcn höflicher behandelt, und habe durchschnittlich kürzere Arbeitszeit und beträchlich höheren Lohn als der Arbeiter auf dem Lande. Aber trotzdem mache die Sozial demokratie auf dem Lande leine Fortschritte, weil das Nerhältniß des Arbeiters zu den Guthshcrrcn ein menschlich näheres sei. Der Verfasser legt das Weiler dar und weist darauf hin, daß aus dem Lande ein weit icltcnerer Wechsel dcr 'Arbeiter siatlsinde, und der Arbeiter häufig von Jugend ans bis znm Alter demselben Herrn diene, noch ipehr aber, weil die Gutsherren -nd ihre Fansisien zn den Arbeitern m der Regel in eueren periönlichen Beziehungen ständen, ihnen insbesondere in Noch, Krankhcit, Unglück, Alter, so schmal die nusgeivandten UnterstüviingSmiltcl auch sein möchten, mehr menschliche Theilnahme bezeugte», als dies in der Mehrzahl dcr gewerblichen Unternehmungen geschehe. Zwar lasse sich das bei der Industrie schwieriger machen, aber in dieser Natur dcr Dinge liege eine doppelte Aufforderung für den gewerblichen Arbeitgeber, die durch die Verhältnisse gegebene Erschwerung dcr näheren Per sönlichen Beziehungen ui anderer Weise auSziiglcichen. Sehr an- zuclkenncn ist. dag Occhelhänscr cs entschieden verwiest, daß dcr Arbeitgeber den Arbeitern seine persönlichen Politischen Ueber- zciigiingen aiisdränge und in dieser Richtung, namentlich bei den Wahlen, einen Druck ans sic ausübe. — Am die weiteren Vor schläge OechelhäuserS werden wir in einem ipütcren Artikel zurück- kvmmeii. Rtlikste Telegramme ver ..TreSVner NaÄr." vom 19. April. Berlin. Reichstag. Das Hans war schwach besetzt. Der Präsident thcilte das Ableben des Abg. Kable's mit. Ans dcr Tagesordnung standen zunächst die Tenlschriite» der preußöchcn und hessischen Negierung über die Verhängung des kleinen Belage rungszustandes über Stettin und Ostenbach. Abg. Sabor (Sozial heim) grisi beide Negierungen wegen der Maßnahmen an, deren Begründung ganz unzureichend sei und machte die Polizei für die Stettiner Excesse verantwortlich. In dcr bekannten Bock-Versamm lung halten sich Geheimpolizisten befunden. Ter Franlsiirlcr Be lagerungszustand sei unberechtigt. Der Mörder Lieske sei gar ke>n Franktnrier. sonder» ein geborener Brandenburger gewesen. In Ostenbach habe die über Franksnrt verhängte Maßregel große Er regung hervorgeristen. Dieselbe habe aber leine Gefahr dargestellt, weshalb die Verhängung des Belagerungszustandes über Ostenbach ganz ungerechtfertigt sei. Durch derartige ZwangSmaßregelii bringe man Einzelne wohl in's Unglück, sie hätten aber daS Gute, die Menschen für die Freiheit reis zu machen. — Abg. Singer (Soz.): Die Verhängung des kleinen Belagerungszustandes über Ostenbach habe sich gar nicht gegen die Sozialdemokratie gerichtet und nur Negierung genehme Wahlen zu schaffen. In den Zweck gehabt, dcr Stettin seien Görck und Herbert durch die Polizei . irckt verhindert worden, bcrnhigcnd zu der Mcnge zn spreche». — Ter hessische Bundesbevollmächtigle Ncidthardt wies die Angriffe auf die hessische Regierung zurück. Nach kurzer Replik Labors ward die Debatte geschlossen. ES folgt die Berathuna des Antrags Singer aus die nochmalige Vorlegung des Nechemchastsberichtcs über die Ver hängung des kleinen Belageriingszustaiides über Berlin, Frankfurt a. M. und Hai,iburg. Abg. Singer begründet den Antrag. Es handle sich darum, immer und immer wieder die pcchäiignißvollcn Folgen dieser Maßregel darzulcgen. Auch solle dem Minister v. Puttkamcr Gelegenheit gegeben werden, sich von dem Verdacht zu reinigen, daß er sich Agents Proboeateurs bediente. Singer will in die Details des Falles Malow cingche», wird aber vom Präsidenten darauf hingcwicsen, daß er (ich auf die Begründung seines Antrags zn beschranken babc. — Staatssekretär v. Bötticher bittet den Antrag abzulchnen. Der BmidcSrath sei durch die Vvr- ! schwerlich als die Berathung derselben in der Regel Abg.Munckel ihn (konierb.). Verpflichtet legen, um so weniger, als die Berathung dersclb zu sozialdemokratischer Propaganda benutzt werde. (stets.) unterstützt den Anstag Singer. — Abg. Meycr-Jena (nat.-lib.) pflichten derAustasstingBöiiicycrs vci. -ver Antrag Singer wird gegen die Stimmen dcr Sozialdemokraten, dcr Freisinnigen und eines Theils des Eentrnms abgclchnt. — Morgen: Orientalstches Seminar und kleine Vorlagen. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus hielt gleichfalls seine erste Sitzung nach den Ferien ab und erledigte Petitionen. — Donners tag : Erste Berathung dcr Kirchcnvorlaae. Stadthagcn. , Die Erbprinzcssin z» Schaumburg - Lippe, Herzogin zn Sachsen, ist von einem Prinzen entwinden worden. Wien. Die österreichische Gendarmerie verhinderte in Oswiccim 500 Persimcn aus preußüch Schlesien und Posen, welche gestern die Stellnnq des Herrn v. Giers und die inneren politischen Ver hältnisse Rußlands. Jnfolae dessen fanden große Abgaben und Kurserniäßigimgen statt. Banken, Renten und Bahnen erzielten ein belebtes Geschickt. Später ließ das Geschäft nach, die Tendenz l>l>eb schwach, nur Kreditaktien inr Wien wurden stack gelaust, Russen waren gedrückt, dcr Schluß blieb befestigt. Im liassa- verkehre waren Bahnen fest, Banken erzielten ein schwaches Ge schäft, Bergwerke waren vernachlässigt. In Industrien fand mäßiger Verkehr statt. De nt sch r Fonds waren schwach, österreichische Prio ritäten mhig. Pcivatdistont 1?.«-.Prozent. » rank « url a. M.. I«. April. Nredit 2L7«/,. LtaatS'-aii» 187>/„ Lom bardcn 6«'/«. «Sali.ger 184'/«. (.kavvtcr 75,75. ««rrc. N»«ar.rÄol!>reutez.8lM. Diöcouto lS»,2N. Wer Nusi'cu —. Laura —. Still. Wien.!». April. Ercdlt 28».,«. StaaMbai:» 2MM. Lombarden 82,5», N-rdweftb. 183,5«. Markn-Ie» 82,32.5. Nu«. Erc:ir 288.25. Still. Pari», IS. April. <SchI»st.> Rente 81,17. Allleide 1«s,s«. Italien» 98,37. LtaatSbahn 172,5«. Lombarden 183.75, do. ibrioritaxn —. Svanier 61,81. Egyvter 388,88. Ottomane» 513. Rene Anleihe —. Türken —. Ruhig. London. 19. April. Borm. N Mir l« Mt». Conloll i«2>,,. I873cr Rnilen 95«,. Italiener L7>/„ Lombarden 7«„. Non«. Türken 13»/,,. Iproe, knndtrte Amerikaner 132. Iproc. Ungar. cZoldiente 81. Ocsterr. Gold- rentc 8». Brrutz. Eonsow 105. Egypter 7<N/„. Reue Egpptcr 98«,. Garant. Egpptcr 1««. Ottomanpank >»>/,. Suez - Acticn 80'/,. Spanier 81'/,,. — Stinimunn: Matt. Wettcr: Schön. A I» st e r d a m, 19. April. Produkten iSchluhi. MNzen ver Mai —. Per Rovembcr —. »loggen per Mai 1l6, per Okiobcr 122. Lokales uns Sächsisches. — Der kgl. Gesandte in Berlin, Graf von Hohenthal und zu Bergen, ha! den sächsischen Rclchstagsahgeordneten eine Ein ladung zu dem Galadiner zugchen lassen, welches er zu Ehren des Geb u rtsfestes Sr. Majestät des Königs Albert nächsten Sonnabend in Berlin veranstaltet. — Se. Kgl. .Hoheit der Großherzog von Sachsen empfing am 16. d. M. zn Weimar unseren Mitbürger, den Schriftsteller Ernst von Weber, und besichtigte später mit lebhaftem Inteccsse dessen von seiner letzten indischen 'Reise mitgebrachten zahlreichen Photo graphien. — Se. Majestät der Kaiser bat über die Spende dcr P o st- beamtenschas t zu seinem SOjnhrigen Geburtstag — 17.O0O Mk. zur Amchasfnng von Rettungsbooten in Seegeiahr — lebhaste Freude empfunden. Das jüngst erschienene Postamisblatt ver öffentlicht ein hierauf bezügliches kaiserliches Handschreiben, welches Sr. Exc. dem Generalpostmeister Dr. von Stephan zngegingen ist. Die gesammelte Summe ist dem Vorstand der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Konsul H. H. Meyer, in Bremen, nbermittclt worden. Es werden hiervon drei Boote beschafft, von denen je ein Boot an der Nordsee und an dcr Ostsee, das dritte an der Ost- oder Westküste von Schleswig-Holstein ausgestellt wird. Die Boote führen die 'Namen „NeichSpost". „Ncichstelcgraph" und „General-Postmeister". — Nachdem Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg, schreibt das „Dr. I.", als kommandirendcr General des 12. Armeekorps die Vertheilung dcr vom Dresdner Orts- rcsp. Landesansschuß Sr. Majestät dein Kaiser zur Verfügung gestellten 17.0M Exemplare dcr Denkschrift: „Achtzig Dienstjahrc Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm" an die Höchstdcmselben nnlergc- stellten Truppenkörpcr genehmigt und die Ausstellung eines Ber- theilungsplanes aiigcordnct hat, ist die Vertheilung m der Weise ' erfolgt, daß — unter Hinzurechnung der Pon Chemnitz gestifteten- 9000 Exemplare — auf ein Infanterie-Regiment durchschnittlich 1200 Denkiehriftcn kommen. Die Truppen derjübrige» Waffen sind in demselben Verhältnis! bedacht, und die Landwehrbatoittone er halten je 150 — Dresden ZW — Stück zur Vertbeilnng bei Kon- trolversaminlungen oder sonstigen Veranlassungen. Von den Ein gangs erwähnten 17,000 Exemplaren erholten die Garnison-Kom mandos zu Zittau 1350, Bnutzem 1350, Pirna 700. Oichatz 500. Leipzig 4200, Döbeln 050, Leisnig 4M, Zwickau 1350, Borna 440, FußarOllcne-Regiment Nr. 12 zu Metz 000: die Kgl. Üntcrosfizier- schnle zn Maricnbcrg 200; die Kgl. Lnndwchrbezirks-Kvinmandvs zu Plauen i. B-, Schnceberg, Glauchau. Ehemnio, Fwnkenbcrg und Meißen je 150 Exemplare. Die in Leipzig gezeichneten 5062 Exemplare der Denkschrift sind auf Beschluß des dortigen Ortsaus schusses Sr. Majestät dem Kaiser zur Verfügung ,,'üc die Armee" gestellt worden; cs mußte daher! daS Ergebnis; der Leipziger Sammlung von dem vorliegenden, lediglich das 12. Armeekorps be treffenden Vcrthcilungsplan ausgeschlossen bleiben. — Die seit 50 Jahren in der Werkstücke dcr kgl. sächs. Staats bahn Leipzig II (Dresdner Bahn) beschäftigten Arbeiter Christoph Mertig und Wilhelm Läts ch erhielten je das Allgemeine Ehren zeichen und eine Pension von je 800 Mk. Von Sr. Majestät dcni König. Der Julnläninstag ward am 16. ds. vom gesammten Per sonal dcr Werkstätten im Krhstallpalast seitlich begangen. — Bereits in dcr Nr. vom 1. d. M. thciltcn wir das Pro gramm mit, welches dem vom konservativen Verein am Freitag Abend im GewerbehanSwale abznhackenden GcbnrtSfeck Sr. Mai. des Königs zn Grunde liegt. Bei der Nähe des Festtages wiederholen wir hier die Reihenfolge der Programm-Nummern: 1) Festmarsch. 2) Prolog, gedichtet und vorgctragen von Frau Dr. Schramm-Macdonald. 3) Vokal- und Jnstrumcntal-Concert. 4) Jestvortrag des Herrn Oberappellationsrath und Reichstagsab- aeordncten Klemm. 5) Vokal- und Jnstrumcntalstücke. 6) Drama tische Vorstellung von Mitgliedern des Kgl. HosthcatcrS: „Die Braut aus der Residenz" (Verfasserin Prinzessin Amolie. Schwester des Königs Johann). 7) Jnstrnmentalsatz. st) Bclränznng dcr Königsbüste aus der Mitte des Vereins. 0) Vokal- und Jnstru- mcntalconcert. 10) Nachts 12 Uhr: feierliches Einlirnten: Ansprache des Herrn Landtagsabgcordncten Westlich: allgemeiner Gesang: gNun danket Alle Gott!" — Ten gesanglichen Theil führt der Dresdener Männttgcsangverein unter Hugo Jüngst ans. Zutritts- karten sind bei Hin. Carl Wcigandt, Schloßstr. 2, 1. Etage, aber nur von Mitgliedern des Vereins und nur snr deren nächste Fa milienangehörige zu entnehmen. — Gestern Vormittag II Uhr ward im Tranerhause, Lnttichau- straße31, die irdische .Hülle des im sichcnnndscchgigsteii Lebensjahre verstorbenen Herrn Geh. Rath Cnrt von Einsiedel einge segnet. Der an das Arbeitszimmer des Verewigten grenzende Salon war von der „Pietät" in eine Traucrkapclle »mgewandelt worden, in deren Mitte der eichene Sarg, von reichem Palmen schmuck, Arm leuchtern, Blattpflanzen und Bmirenspenden aller Act »ingebeil. ruhte. Das matte Licht ließ die edlen, milden Züge des Ver blichenen, dcr die Stantsdicncr-Unisorm mit vollen goldenen Epau- letten trug, recht unverändert friedlich crschciiie-i. Am Fuße des Sarges war daS ordensbcsäete Ebrenklstcn »iedergelegt. als Ver- -lLk us-nmüspoxtl pna -isui»A mrnÄM
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