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Dresdner Nachrichten : 16.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-16
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1882
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Vrvsäou 188L » ««„ «> M»7. »xrch »t- Po» 3 Mar« 7b Vttc R„mm I» VI»» 3/000 WL'Lk'SK'WL Mch, »»»t«»tt«. »««>«« für un» nelMc« in: «e «nn-ncen-AureaUk ». »««>««- »»»« » P«»Ie»i — Mu»«»f W«»N«i — »»u»« » «,»p i — — «. Müll«, «n Wirttp: - «»». »>e» m Ma»»»durg: — S. ««»< » «». — «>,sn«rmHauldur- Tageblatt für UolitiK, ftnierlfattung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Frem-eulistr. 27. Inln-Mnr. Aoferaie tverde« RarteuiiKh« > I K» «„»IN. » Uhl a"»'N»wm,u. die Mttta,« il» Mir. An »»richsdi n»7 an Wochenlage»! ar. Uldltrrga-fe Ar bdi-RachM.UUhk. — Dt« «»wollige PemjcUc lotter >5 Btge. tztngel-indl so Pfge. Tine Saianlic für da» »achtl' tägige ttricheinen der Inserate wird »ich« geg«d«n. iüutwirltge Amt»»«»» tiuttrage vonundclannlcil't-riionrainttnren wir nur geg-» P>ii>»um-«a»»«> «zahlung durch «riefinaike» aber h>oilc>Njal,iu»g. AchlSiiden tvilev Io Pia- Inserate iur dt: Monlagt Kummer »der nach einemA«ttiage Z HM IljrMel«!'« kcMliiil«. 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Emil viere» tn Dresden Auch einzelne liberale Zeitungen stellen nicht in Abrede, daß rln großer Tlieil der an der Börse betriebenen Geschäfte wirklich Spiel und nichts als Spiel ist. Es macht dabei, wie neulich die „Nat.-Ztg." auüsührte, keinen Unterschied, ob die diesem Börsenspicl zu Grunde liegenden Zeitgeschäfte die Lieferung resp. die Abnahme der betreffenden Papiere und Waaren, oder nur die Zahlung der Differenz bezwecken. Die Staatsgewalt, die mit gutem Grunde die Spielbanken schloß, ist auch vollständig berechtigt, den Börse», so weit sie Wett- und Spielhöllen sind, aus den Leib zu rücken. Dieser sittlichen Verpflichtung, welche zugleich eine wahre materielle Wobl- that bedeutet, wird sich der Staat auf die Tauer unmöglich ent ziehen können, oder man müßte an Gott und der Welt verzweifeln. Vor Allem hat der Staat das sog. „Börsenrccht" sich einmal etwas näher anzuschen. Der konservative „RcichSbote", an den wir uns in den folgenden Ausiührungcn anlchnen, hat sich das Verdienst erworben, in dieses dunkle Gebiet unserer modernen Entwickelung mit der Fackel der Ocffenliichkeit hineinzuleuchtcn und wenn diesem Blatte vorzugsweise die Zustande der Berliner Börse vorschwebcn, so ist bekanntlich DaS, was in Berlin geschieht, mehr oder weniger tonangebend für die anderen Plätze. Die Börse hat ibr eigcnthüin- liches, ihr besonderes Recht, auf dessen Gestaltung die staatliche Ge setzgebung seltsamerweise bisher nicht den mindester, Einfluß aus üble, um das sich der Staat nie kümmerte. Dieses Börscnrecht ist weder geschrieben nock codifieirt, cs erbt sich mündlich und gebräuch lich fort als sog „Börseuüsancen". Diese Uesancen enthalten die Regeln, nach denen das Börsenspiel gchandbabt wird. Der Gcneral- artikel dieser mündlichen Börsenvcrsassung ist die Unklagbarkeit der Börsendifferenzcn ; er gilt aber nur für die regelmäßigen Mitglieder der Börse, die Agenten, Kommissionäre und Makler. Die Unklagbar keit der Differenzen hat aber sofort ihr Ende dem Publikum gegen über. Bei den Dissercnzgeschästcn der eigentlichen Börscnagenten kann der in Verluste gerathenc Spekulant sich außerhalb der gesetz lichen Bestimmungen „arrangiren" wenn er nicht voll zahlen kann oder plausibel zu machen versteht, daß er Das nickt kann. Wer freilich gar nicht zahlen will oder kann und unter diesen Umständen keine Prolongation findet, der muß von der Börse „hinwegblciben". Anders steht es bei den Diffcrenzzahlungcn des Publikums; hier treten plötzlich alle gesetzlichen Voraussetzungen, die der Staat sür die Eingehung von Schulden getroffen, in volle Wirksamkeit und die Differenzen des verlierenden Privatpublikums sind unbedingt zu zahlen und werden cs auch unbedingt, weil der Geschäftsvermittler an der Börse sich von seinem Auftraggeber die nöthigen Kapitalien in Depot geben ließ und sich damit deckte. DaS Publikum, auch das, welches sür gewöhnlich an die Börse geht, ist, wenn cs Anlaß bat. Wertlwapicre zu kaufen oder zu verkaufen, aus die Vermittelung eines Agenten angewiesen ; daraus entwickelt sich, wenn nickt sofort, doch im Laufe der Zeit eine fortgesetzte Verbindung und Verleitung des Privatpublikums mit dem Börsenspiele und schließlich mit dcni Differenz-Geschäfte. Auf diese Weise ist eS gekommen, daß das wohlhabende Pub likum, das der Börse an sich fern steht, bis in die weitesten Kreise in das Börsenspicl verwickelt wurde. Aber seine Beil,eiligung find, t nicht statt unter dem Ausnahmezustand der Börse ohne gesetzliche Zablung-verbiiidlichkeit von Börscn-Diffcrenzen. sondern unter allen Voraussetzungen deS bürgerlichen Rechts. Während also der „Kom- missionär", der direkt an der Börse spckulirt, im Falle der Zahlungs unfähigkeit oder Zahlungsunlust jederzeit verjähren kann nach Be lieben. und die beste Voraussetzung, „sich zu arrangiren" oder „hin- wcgzubkiben", stets vorfindet, so ist sein Auftraggeber, der vermöge des durch den „.ziomnnssionär" vermittelten oder eigentlich betrie benen Börsengeschäfts in zahlbare Differenzen gerätst, unter allen Umständen zur Zahlung verpflichtet und kann deshalb jederzeit auS- gcllagt werden. Fir diesem Widerspruche zwischen der Unklagbarkeit an der Böne und der Klagbarkeit außerhalb der Börse beruht ein guter Tsteil der Uebelstandc, unter denen ivir leiden. Dian muß daher, wenn man die Differenz- und Zeitgeschäfte nicht schlechter dings verbieten kann, von zwei Dingen Eines tbun: entweder die Unklagbarkeit der Diffcrenzgcschäsle, welcher sich jetzt die eigentlichen Börscnagenten erfreue», auch auf die gleichen Geschäfte des Privat- publikums erstrecken oder die der Börscnagenten ebcnsallü klagbar machen. Im ersteren Falle würden freilich keine derartigen Ge schäfte mehr gemacht werden, da jeder Agent sie nur unternimmt, wenn er sich vorher Deckung geben ließ. Das wäre freilich das Beste, aber wie soll Das gesetzlich kontrolirt werden? Im anderen Falle müßte man die Agenten ebenso haftbar machen, wie sie eS den« Publikum gegenüber tstun. Jedenfalls ist cs hohe Zeit, daß der Staat sich etwas um die Börsen-Uianeen kümmert. Auch dem Häufst Handel niit Prämien loosen sollte er seine Aufmerksamkeit zuwendcn Dieses Geschäft wird immer schwunghafter von Berliner und Frank,urter Firmen betrieben. Dem Reichsbotcn liegt ein Eircular des We-cbselgcschästeü von Simon Goldschmidt u. Schlesinger in Frankfurt vor, ivorin cs Agenten für dasHausiren mit den bekannten Mailänder, Butarester. Venediger und Pappenheimer Loosen sucht In Gotha stellte ein Staatsanwalt gegen einen solchen Agenten einen Strafantrag von 5 Monaten Kefängniß; er ging davon aus. daß man eS mit einem organisirtcn Volksvctruge zu tstun habe. DaS Hausiren mit Vieh, Fleisch, Ellenwaarcn und Fcldsrüchtcn ist ein nicht minder fchwung- liast betriebenes Stück des »lodcrnen Geschäftsbetriebes, der im südlichen und mittleren Deutschland einen guten Tsteil des Bauern standes an den Bettelstab gebracht hat. Wer darauf lnnwcist, daß dieser abscheuliche Hausirhandel hauptsächlich in den Händen der Juden ruht, der muß freilich sich Fubenhetzcr schelten lassen. Der Zusammenbruch der Bontoux'schcn Herrlichkeit zieht immer neue Opfer in seine Strudel. Mitunter ist eS eigenst,ümlich, wie einzelne Personen hineinvcrwickelt werden. So erwartet man, daß de »nächst der österreichische Botschafter in Paris, Graf Beust. um seine Entlassung einkonimt. Sein Verbrechen ist, daß er dem Bontouxschivindcl — entgegeiigearbeitet bat. Er war cs, der von Paris aus die Zulassung der Üsoous äs I-vcm st <Is la I-oirs nach Oesterreich betrieb, um hier der Bontoux'schen Länderbank eine sehr nothwendige und heilsame Concurrenz zu bereiten. Nicht die Feind schaft Bismurck's, nicht ein politischer Fehltritt stürzt den öster reichischen Staatsmann, sondern er strauchelt über ein Geschäft, das seinem Scharfsinn alle Eine machte, mit dem er aber die blinde Zuneigung hochgestellter Herren in Oesterreich sür die Bontoux'schen Schöpfungen todtlich verletzte. Für die von Beust beschützte Lnoncr Bant war die Zurückweisung der Ausdehnung ihres Geschäftsbetriebes allerdings ein tödllicher Schlag, sie mußte ihren Eoncurs m Frank reich anmeldcn, aber sie zog in ihren Sturz die Bontoux'schcn Schöpfungen nach, denen sie Eoncurrenz bieten sollte und deren Zusammenbruch jetzt den österreichischen Staatsmännern so heftiges Kovswch bereitet. Das vergeben sie Brüsten niemals; er muß jetzt von der politischen Äülme verschwinden. Ganz davon verschieden sind die Ursachen des Sturzes deS einstigen Ministerpräsidenten Ungarns, Graf Melchior Lonnan. Derselbe bat dcnGerichtcn seinenConcurs angezeigt. Dieser Mensch bat sich an seinem Vaterlandc und an Oesterreich selbst in der nichtswür- digsten Weise versündigt. Von Haus arm, batte er sich in seiner Amtirung ein Vermögen zu machen verstanden, daS nach Millionen geschätzt wurde. Seme eigenen Landsleute haben cs ihm mit trockenen Worten aus den Kopf zugesagt, daß er bei den großen Krcditoperationcn. die er als ungarischer Frnanzminister durchzu« führen batte, bei den Eisenbahnanleihen und Eisenbalmbauten. bei der Pester Kettcnbrilcken-Affaire u. s. m. Millionen über Millionen sich in die Tasche zu leiten verstand. Niemals erhob er Klage gegen diese schweren Beschuldigungen. Als er es selbst den Ungarn zu tall trieb, jagten sie ihn aus die «nceremoniöseste Weise aus dem Ministerpalais. Sie erkannten, daß er bei seinen Manipulationen außerdem die ungarischen Finanzen ruinire, indem er sie in die Schnidknechtschaft des Hauses Rothschild lieferte. Jetzt hat ihn die rächende Nemesis ereilt; der Krach von 1873 und verschiedene Un fälle in seiner Familie brachten ihn ins Schwanken. Lonnan's ge wonnenes Vermögen wrran» in Nichts', In seiner Angst suchte er Rettung bei Bontour, der ilnn die lucrative Stelle eines Präsidenten sür seine ungarische Krcditschöpsung übertrug. Auch daS rettete ihn nicht, er konnte die Katastrovhe nicht abivcnden, die Gläubiger drängten aus Bezahlung, nun sind die Wellen über il>m zusammen- gcschlagen. Cr, der im alffzewcincn Ruin reich werden zu sollen Ichicn, ist selbst ruinirt — der CnncurSrichter ist seine Instanz. Er war der Erste nicht, er wird auch nicht der Letzte sein. NcnrstkTrlcstranlmcdrr„TresdurrN«rchr."oc>»,iZ. Februar Bcrli n. Der Bundesratli beschloß, die Eingabe der mecklen burgischen kirchlichen Konferenz wegen Beseitigung der obligatorischen Civitebc ablehnend zu bescheiden und dem Beschluß des Reichstages wegcuErmäßiguug derGerickitsgebübren zur Zeit teineFo'ge-u geben.— Die Kirckenkoinmission beschloß, das maigesetzliche Recht der Re gierung. Staatspfarrer ecnzusetzcn, zu beseitigen. — Die Abberufung des österr. Botschafters in Paris, Grasen Beust, dürfte im Lause des Sommers erfolgen. Berlin. Der Landwirthschaftsrath sprach sich sür Heran ziehung der ländlichen Arbeiter zu der obligatorischen Unfall-Ver sicherung aus. — Ter Papst ersah den Probst Herzog (Berlin) zum Fürstbischof Breslaus aus Die Präconifation desselben erfolgt demnächst. Berlin. In einem „Tie katholische Kirche und ihre Jrcunve" bie titelten Artikel sagt bie „Provinzial-Corresooirdenz": Es fei de- Frage, ob eine grundsätzliche Revision der Gesetzgebung zumal in »aber Zeit mit Aussicht aut Erfolg in Angriff zu nehmen sei und scheine der Regierung mit Recht noch sehr zweifelhaft zu sein, doch halte sie die Möglichkeit nicht für ausgeschlossen, nur sei die Frage ins Äuge zu fassen ob eS von irgend welchem dauerndem Eriolg sein könne in der gegenwärtigenLage, wo politische Neben- interesicn eine so wesenttiche Rolle spielten, aus eine gruubsätzlichc Revision zu dringen. Tie Parleß welche die Verthcidigung des Rechts der katbolifchen Kirche zum vauptprogrami» gemacht, könne im Ernst mit einer Partei, die eine kirchensecndiick e Stellung offen zur Sck au trage, in Verbindung selbst zu negativen Zwecken nickt eingchcn und werde zu überlegen baten, ob sie dcn Bcdüriniffen aus dem bewährten Wege oo>» der Regierung erbetener Vollmachten nickt besser gerecht werde Drc Sachlage sei jetzt günstiger als bei der Kirchenvorlage 188» uw landen jetzt freundliche Beziehungen zum Papst statt Die Verhandlungen Eteien in hosfnungsvoller Weise wieder angetnüpft Tie Ueberzeugung von der Revisions- bcdürftigkeit der Maigeletzgebuiia sei nach unzweifelhaftem liberalen Zeugnis; jetzt allgemein das Gesetz vom Fahre 188«) habe selbst in verstümmelter Gestalt Kraft zur Besserung der kirchlichen Verhältnisse bereits bewährt, um so größer und begründeter sei die Zuversicht, daß die Vorlage, wenn sie in den wesentlichen Tbeilen zu Stande komme, nicht blos in der Gegenwart großen Nutzen bringen, sondern auch Wege weiterer Vcrständiguiig bahne. Die Hoffnung, daß die wahren Freunde der Kirche die ,zricdcnsbcmlih- »ngc» nicht durch Mißtrauen vereitelten, sei nach Verlauf der Ver handlungen ini Hause noch nicht ausgeschlossen. Wien. Dem heute im Abgeordnetenhaus«'vorgelegtcn Gesetz- entivurß bet' essend den allgemeinen österreichne» - ungarischen Zoll tarif. ist ein umsangrci.her sachlich dctaillirter und eingehender Motivcnbericht beigcgcben, in dessen allgemeinen Tbeilc es beißt: „Wir siel en heute wieder doit, wo wir im Fahre 1878 standen, nämlich vor der dringenden Nothwendig- keit, »Nieren Tarif wirklich autonom zu rcvisuen, nur hat sich seit den, die Situation wesentlich geklärt. Die Hoffnung, durch Rücksicht nahme aiif das Ausland dasselbe ebenfalls zu einer freiwilligen Scho nung unserer Interessen zu veranlassen, ist beseitigt; wir haben heute »ackszuliolen, was man 1878 unterlassen zu müssen glaubte. Das Abgeordnetenhaus nahm in dritter Lesung den Gesetzentwurf, be treffend die Prager Universität an. Ittkrliircr Börse. Vollständige GcscliästSstillc, so daß die Eourie im Allgemeinen mir nominelle Bedeutung haben. Erst in der letzten Stunde machte sich etwas Verkehr in Ercditaclien geltend die auch 2 Mark gegen gestern gewannen. Franzosen schloffen 2, Lombarden 4 Mark fchlcchtcr. Deutsche Babncn behaupteten sich sehr knapp, ebenso österreichische. Für die leitenden Banknlticn bestand noch das meiste Interesse, während Kassadcviscn Abichwächungen erfuhren und ganz still lagen. In dustrien und Bergwerke schwach: nur Laura und Dortmunder »»verändert. Renten und Fonds lustlos. Lestcrr. Prioritäten abgeschwä t. gra»ri»el a. M.. 1,',. Hernie eioidg. Credit 2«3.37 Staaiidadn ÄS. Lapi« bardc» 107.67. wer Luosc —— . Lw»'ncnlc -. Plipicrrcnic —. SttiUzier Oelikrr. cpoidrkute . U'lv Uniiar.Goldrcnic —. :icr Rügen —. wer Russen—. u. 0rIentai«eihe —-. gfcuelie Ungar. iiiott>anl«il>e —. L. Ortentanleche . U»> garifche Pavicrrente —. MScoitto —. gc»el> w»en.i». aebriiar. Abend». Credit em.oy. c-ünttSdichnAN.üO. Lomdarden WO.So. A»glo-elustt'lL-ri»nI . Rapeleoued'or-. Matt-icr—. Padicnralc —. Leuerr, (Nold-ente —. Ung. »uldrcntc —. Ung. Beidrcitte —. Ungar, vredi« L-r.c>o. UiiionbaiU —. Elbeikiaibalili —. >öa»I>crcin—, Rorbu'est 2S»,ö0. Marlnelenbs.d?. Par«» (Produkten!, Ib. grdruor. (Eapuß.i Weiten gedruar >0,2ü, Mai Auguki R.io. scsi Spirltn» gedrnar KS,7o, Mai-August S0.2Ü. behauptet. Rudel Februar 7i.o». Mai-August 73.00, scsi. Rmfierbam sProduktei». >5. gedcuar. (Tchlub.) Weizen Mär.) 216. Mat 306, behauptet, Roggen März I»t. Mai 103. Par,«.,k>. aebruar. <S«Iub.) Reute 82,20. Anleihe l1«.22. Italiener 8S.c>0. Staatrdahn «2.0.75. Lombarden 270,aü. da. Prioritäten 270.00. Egypte: 325,00. Oesienr «oldrente —. !Ze<>. Laudon tibetreidemarktf, 15. Februar. (Tchluß.) Weizen, Mehl nominell, unberändert. Mai» >/, oft. billiger, anbeicö matt. Lokales und Sächsisches. — Vorgestern Abend tras Se. K H. der Landgraf Friedrich von Hessen, dessen Sohn, Prinz Alexander, jetzt in Leipzig studi- rcnd, zu kurzem Besuch hier ein mit Wohnung im Hotel Bellevue. — Landtag. 2. Kammer. Sicherlich darf es der FnWnz- dcputation (Res. Abg. Philipp) zur großen Anerkennung gereichen, daß die Kaminer bei der gestrigen Schlußberathung über die aus Erbauung von Eisenbahnen rc. eingegangenen zahlreichen Petitionen sich fast ausnahmslos dem Deputationsgutackten anae schlossen bat. Die Deputation fand es diesmal, und ganz mit Recht, sür angezeigt, eine Anzahl Projekte, deren unbedingte Dringlichkeit und volkswirthschastlicher Werth zweiffellos fcststand, speciell zu empfehlen, weiterhin aber auch die Regierung in die Lage zu ver setzen, jene Linien kennen zu lerne», über welche an erster Stelle Erörterungen erwartet werden. Fm Ganzen standen 18 Bahn Projekte und außerdem mehrere Zusatzanträge, großtcntheils in Bezug aus Errichtung von Haltestellen rc., zur Beschlußfassung aus der Tagesordnung. Zunächst l. die Fortführung der Pirna-Berggieß- hüdier Linie bis nach Gottleuba. Die Deputation verkannte nicht, daß die steigende Rente dieser Bahn durch den Weiterbau noch mehr gehoben werde, da der große Fremdenverkehr sich bis Gottleuba erstrecke und der Frachtenverkehr dieses Städtchens sich heute schon aus jährlich 750,Ol,0 Etr. belaufe und daß, wenn ein Bahnbau nicht erfolge, der Neubau einer kosl<vicligcn Chaussee nicht länger aufgcschobcn werden könne. Abg. Walter verwendet sich wann im Sinne des Deputations-Antrages. Abg. i)r. Stephani zwar auch, er will aber den Grundsatz sesthaiten, nur in allen jenen Fällen die Petitionen zur Erwägung überweisen und bevorzugen zu wollen, wo sich neben der Dringlichkeit auch eine Selbslthätigkeit und Opserwilligkeit der in Frage kommenden Adlaccnten bekundet, bez. wo das nothwendige Areal kostenfrei zur Verfügung gestellt wird» um den Staat zu entlasten. Die Deputation habe viel zu viel Gesuche der Regierung zur „Kenntnißnahme" empsoblen, die man hätte aus sich beruhen lassen können. Res. Abg. Philipp bemerkt dementgegen, daß die Erfahrung gelehrt habe, daß eine Eisenhabnpetition. welche aus sich beruhen bleibt, aus lange Zeit hinaus brach gelegt ist. Er warnt davor, der Re gierung eine Directive zu geben, wodurch der Bau einer Bahn von Opfern Seitens der Adjacenten abhängig gemacht werde. Eine derartige zwangsweise Heranziehung involvirc eine Ungerechtigkeit <Mg. Bravo!) Abg. Ackermann betont, die Deputation habe das Richtige in ihrem Votum getrosten. Die Ansicht Stephani'S, nur opserbringenden Gemeinden eine ganz besondere Bevorzugung ange- deiben zu lassen» würde aus eine Unbilligkeit hinauslauien. Der Fdee eines solchen Prinzipes müsse er sich widcrsetzen. Was die Strecke Berggießhübel-Gottleuba anlangt, so ist dieselbe in Wahrheit eine Lebensfrage für Gottleuba. Tie Summe, welche die Anlage des Straßenbaues koste, decke schon die Hälfte der Kosten einer Bahnanlage. Die Stadtgcmeinde Gottleuba habe sich überdies erboten, für die Kosten des nollnvendigen Bahnhossarcals der Regierung Ersatz zu erstatten. Die Kammer beschloß hieraus einstimmig, die Petition des Stadtgemeindcraths zu Gottleuba der Regierung zur Erwägung »u Überwerfen. Fn gleicher Weise entschied sich bie Kammer bezüg lich der Erbauung einer Sekundärbabn im Müglrtztkale, be schloß jedoch, die betr. Petition. insoweit sie aus eine Vorlage in dieser Finanzpcriode gerichtet ist, aus sich beruhen zu lassen. Das Balmprojelt Lürrröhrsdors -Dresden wurde dem Deputations antrag gemäß zur Kenntnißnahme der Regierung ohne Debatte über wiesen. Um den Bau einer Linie Dresden-WilSdruff- Deutschcnbora konkurrirten 4 Petitionen aus Löbtau, Wils druff, Mohorn und Nossen, denen gegenüber die Kammer nach im Allgemeinen befürwortenden Erklärungen der Abgg. Müller-Frci- berg. Oelmrichcir, Ackermann und Klopfer einstimmig beschloß, jene Petitionen, soweit sie aus Erbauung einer Sekundärbahn von Potschappel nach Wilsdruff gerichtet sind, der Regierung zur Er wägung zu empfehlen, im klebrigen aber dieselben aus sich beruhen zu lassen. Die Petition de-- Eijenbahncomilös für Erlangung einer Sccundärbal'ir Lichtend erg-Nossen blieb gleichfalls auf sich beruhen, da die Kammer übereinstimmend mit dem Deputations votum eine Dringlichkeit in keiner Weise zuzugesleben vermochte. Zur Petition um Erbauung einer Setundärbalm Berlhelsdorf- gcsetzcs für gedachte Linie zu ermächtigen, mit großer Majorität abgclclint wurde. Sonach wurde diese Petition dcnr Deputations antragc gemäß der StaatSrcgierung zur Kemitnißnahmc überwiesen. Die Kammer beschloß wetterln». eine vom Stadtrathe zu Frcibcrg und anderen zahlreichen bctheiligten Gemeinden cingebracktc Pe tition um Errick tung einer Bahn von Freiberg nach Hainichen, Mittweida und Biesern-Rochliv. nachdem die Abgg. Knecht! und ! Starke sich warm sür die Wünsche der Petenten ausgesprochen, der ! Regierung zur Keiintiiißnalmic zu überweisen. Die Bitte des Ge- mcinderatlies zu Riercriedlitz um Errichtung einer Wartehalle da- > selbst wurde nach eindringlicher Verwendung des Aba. Käfcrstein ^ der Regierung zur Erwägung anhciwgegebcu, dagegen vre Petition ' des GcmeindevorsiandcS zu Reick um Errichtung einer .Haltestelle aus sich beruhen gelassen. Tie Linie Waldheim-Eeringswakdc Rochlitz. um deren Erbauung der Gemcinderath zu Hartha und der Gewerbe-Verein z»' Gcringsmalde petirtcn, wurde der Regierung zur Kenntnißnahme überwiesen, dagegen die znin Bahnprojekte Geitliain-üsausigk-Leipzig eingegangencn Petitionen, insoweit sic aus Wiederaufnahme deS betr. Dekretes abzielen, zur Erwägung empfohlen, die Peiitioncn von Neustadt und sic c» schönes eld um Vermeidung des Zwilchen ihnen gelegenen Balm - arcalS aber der Regierung zur Kenntnißnahme überwicien und jene .! ^ - ,„jt Erbauung einer Linie Alt-nl urg-Kohren-Äriminn^ieß die Kammer aus sich beruhen. Eine Petition der Gemeinde Connewitz uni Errichtung einer Güterbaltestefle wurde einstimmig der Regie, ung zur Kemitniß-- nabme, die Errichtung einer Haltestelle in Paunsdorf an der Leipzig- Dresdner Eisenbahn derselben zur Erwägung überwiesen. Bezüg lich der crzgebirgischen Linien schloß sich die Kammer dein gestern schon mitgctveiitcn DeputationSantrag an, zunächst die drei Projekte Annaberg-Schwarzcnbcrg, Stollbrrg-Zwönitz-Eltcrlein-Gencr-Anna« berg und drittens Eltcrlcin-Schwarzenbcrg. beziehentlich die hier über cingegangcnen Petitionen, sowie ferner die Petition deS Vereins sür bergbauliche Interessen im östlichen er'gebrr-
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