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Dresdner Nachrichten : 13.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-13
-
Monat
1881-02
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1881
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rrr. «« ireror,r?«!k,t««. Salto » — fcrilrf, «'<« 7". Dchirer IW>^ bat diese Frage längst delabt. Woher rührt die ganze Flnth io»er EbrbruchSdramen, welche seit Jabr-e-nten über die Breter aehe», anders als ans den ««sittlichen «ervältvtssen. welche die Unauflöslichkeit der einmal geschloffenen «de erzeugt» Grldrück- sichten bestimmen ln Frankreich im Allgemeinen den Slbschluß der meisten feineren Hetratpe»; kaum au» der Pension entlassen, wird das Mädchen einem ihm säst unbekannten Manne in die Arme lieworie«; nach kurzer Ehe erkennt sie. daß ihr Her- betrogen, das, sie lebenslänglicher Sklaverei Versalien ist; da» Gesetz pre digt tbr Entsagung, aber die Sprache des Herzend läßt sich nicht beschwichtigen, die Statur ist allmächtig: der Fcbltrltt geschieht, aber losort ist bas Gesetz mit seiner Strafe bei der Hand, «r- lolgt ble Trennung, so ist wenigsten« der Möglichkeit der un mittelbaren Tollision der beiden Gatten vorgebeugt. Aber die Frau bleibt New an den verbaßten Mann gekettet, der Ivr Pri. vatleden liberwachen laßt und ivrer Freiheit stet» bindernd in den Weg tritt. Wäre e» nicht besser, diese beiden Wesen, welche weder Golk noch Statur für einander geschaffen, lreizngcben und ihnen die Mdgllchkelt einer neuen Verbindung zu gewähren» ES ist dir» nur einer der vielen Fälle, welche da« Verbot der Ehe scheidung erzeugt. Falsch wäre cv freilich, zu glauben, daß mit Einführung der letzteren der Ehebruch ganz au« der französische» Hesellschast verschwinden würde. Der „Kultus für vcrveirathete Frauen" liegt ties im Eharakter der romanischen Stationen; er stammt aus der irlwestrn Zelt, begeisterte deren Dichter und wird auch in Zukunst nicht so leicht au» dem französischen Blute ver- ichwlnden. Dir Ehescheidung würde aber sicherlich dazu beitra- aen, dessen Folgen zu mildern und dem beleidigten Theile Ge. ikgenbeit zu geben, sich an« einer unerträglichen hoffnungvlosen Lage zu retten. Und auch die katholische Kirche l at im Grunde dieselbe Ueverzcugung. die längst erfolgte Scheidung de» Prinzen und rer Prinzessin von Monaco ist ein neuer Beweis daiür: In rer Kammer brachte Ballue einen Entwurf gegen die allzu verschwenderische Verthellung de« Orden» der Ehrenlegion ein; derselbe solle an Beamte nur nach zwanzigjähriger Dienst zeit gegeben werden, und wenn eine Ausnahme erfolge, solle dies motivirt werde». (Beifall im ganzen Hause.) Die Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich Über die Währung nehmen äußerlich einen rasche» Fortgang, während über die Frage, wie hoch der Sildcr- werkh zu fixiren sei. noch die Differenz besteht, daß Frankreich rav Verhältnis; von 1: 15'/, verlangt. Nordamerika da» von l:1ft. Indessen bereitet sich Frankreich zu den offiziellen Einladungen an die europäischen-Mächte vor. Der Direktor der Versicherungsgesellschaft „Llovd" lat sich in seinem Bureau erschossen, er ninterläßt ei» Deficit von I,2ix>i>ix> grcs., welche der Verwaltungürald zu decke» hat. Italien. Von König Humbert erzählt die „Itaiia" eine» jug, weicher seinem Herzen alle Ebre macht. Aus der Könlgöreise «ragte Humbert während der Vorstellung der Be hörden zu Potenza, ob eln Repräsentant der Gemeinde von Salvia zugegen wäre, wo der Attentäter Passanante geboren Ist. Der Dcputirte Marolda wird dem König vorgestern und dieser fragt, ov Passanante noch Verwandte In Salvia habe. ..Seine Mutter lebt noch In Salvia", antwortete Marolda. „ Die arme Frau! In welchen Verhälnissen befindet sie sich?" „Sic ist sehr unglücklich, Sire, sehr arm". Am folgenden Tage sandte pumbert 500 Frc». an die Mutter dev Manne» ab, der einst die pand zum Morde gegen een König erhoben hatte. Rußland. Vor mehrere» Wochen wurde in Kiew von einigen nihilistischen Arbeitern versucht, das Arsenal d« dortigen Fort» in die Luit zu sprengen. Die Attentäter wurden jedoch verhaftet. Im Gouvernement Orenburg nimmt die Hunger» notv erschrecklich zu. Nothgedrungcn verkamen die Elter» ihre Knaben und es Ist wiederholt vorgckommcn, baß sie die Mädchen getöbtct haben. Serbien. In her Nacht vom ft. zum '.). d. M. wurde die Garnison von Belgrad constgnlrt. Starke Patrouillen von Inianterie und Kavalerie bewachten die Iller der Save und der Donau b>» zum Morgen. Die Ursache dieser Maßregel ist wahr- scheinst» in dem Gerächt zu suchen, daß der Thron-Prätendent Obrcnooltsch mit 300 Mann an der Grenze stehe. Gestern ist eine ESkabron Kavalerie nach Grocka abgcschlctt worden, um ben dort au» der Jagd befindlichen Fürsten Milan zu schützen. England. Der große englische Dampfer „Salon", Kapitän Smith, von Newcastle mit einer Kohlenlabung nach Odessa, ist in der Stäbe von Doganaölnn gescheitert. Im Unterhaus« erklärte der Staatssekretär des Kriege», Ebilkcrs: de», General Colley seien bedeutende Verstärkungen an Infanterie, Kavalerie und Artillerie tclegraphitch angeboten worden, eine Antwort Colley's daraus sei noch nicht Angegan gen. Die letzten Telegramme Eolley'v seien au» Newcastle da litt und in letzter Mitternacht aufgegcben. Eine De« eiche des General» Tollet) vom 11. d. meldet, die lloeren hättca da» Schlachtfeld besetzt; eine beträchtliche Abthei- iung derselben soll in der Umgegend von Newcastle ccncentrirt se»n. Toiieh batte dem Befehlshaber verBocren »ach dem letzten Gefechte medtzintsche Hilsc angeboten;' da» Anerbieten wurde indessen abgelehnt. Endlich haben einmal die Rothschild» eine Denüithigung erlitten. Jener Leopold von Rothschild In London, der bei seiner neulichen Hochzeit solch eine prahlerische, beleidigende Pracht ent wickelte, ist in dem adeligen Iocceytiubb, in den er sich ausnebmen lassen wollte, durchgcsallen. Der Prinz von Wale», der bei Rothschild stark verschuldet ist, hatte ihn aus Dankbarkeit vor- aeichlagen. Da» Gaudium In der wirklich vornehmen, seinen Welt hon England ist ganz gehörig. Am 7. t. entstand durch die Unvorsichtigkeit eine» Jungen in der Wh i tef i cl d - K o hl e »g r u b e <Ltassord'hire> cm Brand und in Folge dessen eine Explosion, die, soweit bekannt, ir Menschenleben gekostet hat. Amerika. Eine frühere Sklavin George Washington » ist diese Woche In Washington. D.E., im Alter von l 15 Jahren gestorben. Sie hieß Dalli) Hunter, war aus de» General» Be sitzung in Mestmoreland Eounty. Va.. >70« geboren und erhielt ihre Freiheit bei dem Tode Ihre» Herrn. Aentllelon. ck Heute Sonntag Mittag» 12 Uhr findet unter Antbell- iiahme der allerhöchsten Herrschaften «m K. Altstädter Hoithealcr die große Mat inüe für die edlen Zwecke des Albert-Vercln» statt. Man darf hoch gespannt sein, welchen Eindruck der intcr- tssänte Vorgang im Hauie und namentlich In den sonst nur bei Licht zugänglichen Torriborö und Foyer» machen wird. Die elegante Welt dürste sehr zahlreich vertreten sein und auch iür Mnstlrcunde ernsteren Schlage» bietet schon die K. Kapelle und der phänoinenale junge polnische Geiger Barccwicz die lebhafteste 'Anziehung, von dem Ehrengast Frau Fried-Blumauer ganz z» geschwrigen. -j- tt. Das V. Sinsonieconcert der Kgl. Kapelle unter Herrn 1)r. Wüllner fand am Freitag in dem der milden Witterung wegen wohl etwa» scbr warmen GewerbehauSsaale statt und erfreute sich der Anwesenheit Sr. Mai. des Königs und der gcsammten Kgl. Familie. Zwei Sinfonien und zwei Kuvertüren — da» kann nie eine geschmackvolle Formenzusaminen- steliung sein. Aber rte Prämine zugegeben, machte sich das Eoncert ungewöhnlich frisch. Vtetteicht hat nicht Jedermann darüber nachgedacht, woher da» kam, denn nicht wegen der Kürze beider Sinfonien, sondern wett beiden ein eigentliches Adagio itblt, verlies der Eindruck so flüchtig. Im ganzen Concert war kein Adagio, denn die Expositionen der Ouvertüren dauern nur wenig Takte. Beethoven » lebhafteste und humorvolle Sinfonie !>ir. erfreute sich einer vortrefflichen AuSttihrnng selten unserer berühmten Kapelle. Vorher ging Mendelsohn'S ebenfalls Presto beginnende zugkräftige, durch Temperament und Klarheit mehr als durch EmpfindungSliese charakterisirte römische Sinfonie, seren reizende Schluß-Saltarello Stephen Heller so ganz außer- wdcntilch dankbar sär Klavier übertragen hat. Dann gab e» hchubert'S Ouvertüre zu „FierrebraS', ein, schon well Schnbertisch, tnnerbin interessantes, aber keineswegs hervorragende» und gar >M Schubertisch melodienaucllcnde». sauber» etwa» geguältc» Serk. und ai» Novum Brahm»' neue <Mskpt.» akademische Hivcrture. Vom Erfolg soll inan hierbei doch ja nicht groß ichchen. Wenn eine Kapelle ersten Range» glänzend instrn- mtztlrt, als Schlnßpbrase da» berühmte En„,loLm»s igitur feurig spuk, so Ist der Dcllall de» nndlri habenden wie unstiidirten Pmikumtz ganz selbstverständlich. DIeic All Wirkung lag nahe. Und will man da» Merk aui seinen wirklichen Muslkgrbalk prlllen, so reicht e» an andere drS Autors nicht Hera». Es beginnt mit einer grädelnb ernsthasten. dein gelammten Orchester lebr tlrs liegenden, rhythmisch energischen Einseitling, dle man zu dem lustlgcn Ausgang nicht recht reime» kann. An» den Studenten- llebcrn hebt sich dann späte. Heu hcraus: „Was kommt do>t von ver Höh". Aber seines cigenlllcb iroullch-pathetischen Philister- charaktrrS Ist die Melodie entkicldct, sie wirbelt im pi-astio«»»« bald da bald dort vorüber und macht sich wohl witzig, auch geist reich, da die Inttrumciitirimg sowohl wie die thematische» Ver schlingungen und Griipvirunge» alle Mittel in Bewegung setzen; inteß gliedert sich das Silles organisch nicht hervorragend, den Eindruck eines charmanlcn Potpourri wird man kaum los, und so wird e» der hochbegabte Autor auch gemeint haben. BrahmS war von der Universität Breslau zum iloatiw Imnari» oiwio er nannt worden, und um sich künstlerisch zu rcvanchlrcn, schrieb er diese schwungvolle akademische Ouvertüre und iührtc sie, natür lich unter Stürmen dev Beifalls, in BreSIau auf. AIS Gelegen- beltSstück mag Brahinö sic selbst betrachten, denn er publicirt gleichzeitig eine zweite ernste Ouvertüre und beide wurden bislang zusammen ansgelührt; schabe, daß man das ergänzende Gcgendild nicht gleichzeitig kennen lernte. Morgen Montag tritt eine woblbcfamile. liebenswürdige Sängerin und GesangSvlrtnosin. Fräulein Natalie Hä »iich. mit einem eigenen Concert im Börscnlaale vor da» Dresdner Publikum. Seit Fräulein Hänlsch vom Holthcaler, dem sic eine Zierde war. zurütttrak, hak sie Ihre Kunst durch rastlose Studien in Pari« immer mehr vervollkommnet, singt selber aber nur selten öffentlich, da sie mit ganz »lngcbendem Interesse und großem Erfolg In Dresden Gesangsstunden glebt. lim so er freulicher. wenn sie ab und z» sich hören läßt und fedenialls für die Musikfreunde eine willkommene Gelegenheit, vottrestlich und innerhalb eines geistvollen Programms singen zu höre». Auch die übrige Mitwirkung im Concert der Sängerin wirb Viele erfreuen. -j- Eine reiche Fülle von Kränzen und Applaus begrüßte vorgestern Abend im R e s i d c n zt h c a l er den Bencstzlatc», Herrn Rüdinger, bei seinem Erscheinen als Bristoict in tcrOpc rette „Icanne, Icanuclte, Icannetto»". Die in Gciang, Dar stellung und Humor treffliche» Leistungen dev Bciiestziaten, wie der Herren Dir. Karl und Witte, sowie des Frl. Offenciy lIcan- ncttc» sind bekannt, neu waren diesmal nur Fil. Sophie König alö Ieannetton, Frau Bauer al» Icanne unb Herr Wilhelm! ai» Prinz und lämmliich mit glücklichstem Enolg. Frl. .uc»Ig dal diese Rolle s. Z. ereilt und singt und iolelt sic mit der ihr immer eigenen seinen Agilität. — Die heutige NachiiilllagShorstciiung «halbe Preise) dringt die tolle GcsangSpossc: „Dle Reise durch Dresden In ftO Stunden. ch In der Auvilellung de» Sächsis ch e» K unstverei»S auf der Brühl'schc» Terrasse lgeöffnet täglich von >0—3 Uhr, Sonntag» von II—3 Uhr) sind ferner »c» ausgestellt: I, Oel gemälde: Bildnisse von Bertling. Frkvbcrg «Berlin), Emile MoiewiuS und Moritz Müller «Blaiewip b. Dx.l; „Mondschein am Welver", Landschaft von Doncetle «Berlin); zwei Genrebilder von Frösch! «Manche»): zwei Thierstücke von Gebier lMünäien); „Auöbruch de» Vesuv Im 1.1^23". von -HGolditeiii; „Englischer Postzug", von Gray; „Abendsllmmuna", Lantschatt von Jette!; „Musikalische Unterbrechung", Gcnrcblld von Kirberg lDüssel- tors«: „Am Fenster", Genrebild von L imncr: „Fischerboot aus der Ostsee", hon Herin. Rieck; „Wasserfall vcl Mondschein" und „Partie auS dem Küstenlcmke", Landschaften von RlegerlWIcn); „Motiv au» Böhmen" und „Forstvaus am Sec", Landschaften von Bernd. Schneider lBlascwitz b.Dr.); „Alter Ltatttheil von Dippoldiswalde", Montschclnlandschast von Spindler; „Am Tellcnstcin in Böhmen", Lnndschalt Von -HF. A. Wolff lLosch- witz d. Dr.); „Am CHIemice", Landschaft von Woplncr «München». 2) Radirungen: „Walddach und Sturm", nach dem Gemälde von Al. Caiainc in der Dresdner Galerie ratirt von L. Friedrich; „Insel Frauenwörtl)" und „Waldlandschaft", ratirt von j-ttinbcich > Darmstadt). ck Repertoire der königl. Hoithcater. Alt stadt: Sonntag: Robert der Teufel. ,Ank. '/,7 Uhr». Montan: Krieg Im Frieden — DteuStag: Rlenzi. lAni. >,,7 Uhr).— Mittwoch: Krieg Im Frieden. - Donnerstag: Die Königin von Saba. — Freitag: Urlel Acosta. lUricl: Herr Winand a.G.).— Sonnabend: Der Toubadour. — N euttadt: Sonntag: Der Leib arzt. — Dienstag: Prolog zum Gedächtnis; de» lOOjährlgcn Todestage» Lesslng'S. Nathan der Weise. «Sink. '/,7 UV«». - Donnerstag: Verschämte Arbeit. — Sonnabend: Die relegirtcn Studenten. sReinbolb: Herr Winand a. 0).). ck In F ra n k« u r t n. M. haven nunmebr die Preisrichter In der von der dortigen Tbeaicr - Intendanz auSgeiä'rlebcncn Eoncurrenz keines der cingercichtcn drainatischcn Werke de» Preises für würdig bekunden. Dagegen sind zwei Stillte ehren voll hcrvorgebobc». E» sind die« „Stauf", eine historische Tragödie von Volkmar in Augsburg und „Die Patriclerin", ein Trauerspiel von Voß in Bcrchsttzggdcn. 1 In Zlttau hat der Dresdner Triovcrciu Fräulein Doris Bövme, Herr E. Feiger! und Herr Böclmann in dieser Woche eine Soiree mit Mendelssohn s (.-mall- und Schubert'» 1!o->!«u- Trio veranstaltet, die den größten Bestall fand. Bei diesem An laß Ist zu erinnern, daß der jetzt hochgeschäßtc Geiger der königl. Kapelle Herr Feigerl sein erstes deutsches Debüt in Zittau machte. Er war gleichsam noch Wunrerknabe damals, vor etwa Ift Jahren. Frau Bürde-Ney gab ein großes Eoncert im Zittaucr Theater und da fand sich, wie zufällig über die öster reichische Grenze kommend, der sungc Fclgcri ein. Die ersten Töne, die er damals dem Kiiiistmäccn Herin v. B. den vor- spleike. fübrtcn dazu, daß er in dem Nev-Eoncen Mitwirken durste, wo er einen durchschlagende» ertthustastischen Erfolg balkc. Ob sich der wohlbettallke würdige ietzige k. s. Kammeriiuistkcr noch diese» ersten Ingenderfolgev crinncit? -j- In billigen Lieferungen erscheint nnn auch das Meister werk derben, aber geistreichen Humors: „Weber. Demokrltoö oder »interlassene Papiere eines lachenden Phloiophen". Die Verlagsbuchhandlung I. Klönnc n.G. Müller in Berlin bereitet eben da» nobel auSgestcsttckc LlcferuiigSwert vor: die I. Lieferung ist bereit» im Buchhandel vorrätstig. -j- In Hanau hat ein jmiger Dresdner, Herr W. Wolf sohn in Deborah de» „Verlassenen" re. Durch llappcwteEharcif- terlstik seiner schausyielerlschen Leistungen Llullcstc» erregt. -j- Da» Gothg'iche Tageblatt rühmt mit Wärme die Leistungen einer Inngcn Künstlerin, die ihre» Talente» und Namen» wegen von Sr. Hobelt dem Herzog und der Intendanz auSgezela net wird : da» Fräulein Ien » yBürde. Tochter der Frau Bürde. Viel) In Dresden. Die junge Dame soll ein AnSbund schalkhafter Laune und eckst mädchenhafter Zartsinnigkelt sein und bereits jetzt zu de» eiegaistestcn Bübnenerst-heinuiigen der jüngsten «Gene ration zähle». Vermischtes. * Die ZahI der I ournale in Frankreich beträgt gegen wärtig 180", d. b. auf je 20,000 Einwohner eins, während in der benachbarten Schweiz - Dank dem regen polilischen Leben- ein Journal aus 1700 Einwohner kommt. In Parl» ei scheinen inSgeiammt 403 Journale, von denen 70 tägliche politische Zei tungen sind. „Figaro" lügt i» seiner sarkastischen Welle hinzu: „Und dies "Alles liest man, ohne daß die Zahl der Verrückten sichtbar zugcnommen hättt. Da» gtebt ln der Tliat eine stolze Idee von der menschlichen Verminst!" * Die Republik am N e cka r. In einem Leitartikel eines ln PlltSbourg erscheinenden englischen Blatte» war vor Kurzem zu lesen: „Fünstauscnd BocrS haben von Heidelberg in Süd-Deutschland Besitz ergriffen und eine Republik mir Paul Krüger als Präsident eingesetzt." Der Zeitungsmann in der Rauchstadt schlug, als er von dem Eoup der braven Boero In Airtka gegen da» dortige Heidelberg la», In seinem „Gazetteer" nach, und da fand er „llcnffolhor«. » eitv ot ftmstü Oorm«n>". Nun wußte er genug und lies; 5000 holländische Bauer» äu» Südasrika an dr» Neckar msrschlren, um dle RepnblikauSzurufen. * Die Treue eine» Hundes. Von dem in St. Jo hann-Saarbrücken erscheinenden , Allg Anz." wird anS Saaralben geschrieben: Schon oft sind wabrbast rührende Beispiele von der Treue eine» Hunde» vorgctommcn, aber da» nachfolgend mitge- theilte dürste wohl eine« der leuchtendsten sein. Am >. Januar »and unweit unsere» Orte» eine Treibjagd statt, die sich über ei» welke» Iagdkerraln erstreckte. Nach Bcendlgmig der Jagd lebltc ein Lreiber. Man nabm an, daß derselbe aus irgend einer Ur sache sich entkernt und nach Hause begeben habe. Die Angehöri gen desselben meinten ihrerselts, alo er siel» zu Hause »Ictst ei», stellte, daß die Jagd noch fortgesetzt werke, und birlte» halb nictst iür nöthlg. Nachforschungen anzusirllen. Aber ai» ii auch am Abend de» 2. Januar nicist cintra«, wurden sie lebr be- sorgt unb juchten nah, obne jedoch den Vermißten zu finken Am 3. Januar trieb ein Schäler die Heerde au». Zlemltch weil von der «Stadt kommt eln DacvSdund aut ihn zu und benl,.....; sich ganz eigenthümllcv; der Schäler konnte nicht mißverstehen; der >vund gab zu erkennen, baß man ihm folgen möchte. Der Schäler that'S. der Hund llei immer eln paar Schritte voraus, sah sich ost um, ob der Mai», ihm auch iolae, und iüvrte lhn zu elnem Graben. In oemielbe» lag der Treiber — tobt. Wahr scheinlich hakte derselbe dort gerade leine Ausstellung gehabt unb war von einem save» Tode überlaste» worden. Der Hund Hai bei seinem Herrn treu auvgehallen. ihn auch im Tode nicht ver lassen. Aber diese Treue lmt ganz besonder» durch Folgendes hervor: Daö Thier war eine Hündin unb hatte zu Hause noch kleine Junge. Wenn man nun bedenkt, mit welcher Liebe eln« Hündin a» Ihren Jungen hangt, wie sie, sobald es möglich, wie der zu ibnen zurüetkehrt, und wie diese Hündin Ihre Mutterliebe betämptte. um bei de», tobte«, Herrn wachen zu können, so muß man sich gesteven, das; auch die !hiere der edelsten Gelühle tählg sind. * Ein wahres Monstrum ist vor einige» Tage» aus einer Privatiagd in der Nahe von Luckenwalde geschossen worden, unb zwar ein uralter F uch S. Die Abenteuer und KriegSlahrten dieses alte» Burschen müsse» ganz absonderlicher Art gewesen sein, de»» kaum dürfte die Naturgeschichte ein zweite» Exemplar aut- zuwcllen haben, be! dem fas, alle Gliedmaßen in einer Weise per- stümmclt und verrenkt sind wie bci diesem Veteranen au» rem Geschlecht der Rcineste. Fange» wir beim Kops an: der Ober, kicier stcbk recht» seitwärts. der Unterlieier dagegen link» seit wärts. io daß sich da» Gebiß »ur i>» hinteren Theile de» Rachens begegnen kan»; da» Bell««, muß daher der alte Kreuzschnabe! schon längst eingestellt haben, um so mehr, da Ibm übcrrie» der größte Tbcil iciuee Zähne und uanicnlllch die Haken fehlen. Der Eorputz hak eine festliche Lage »ach Unk» und die ganze Figl» daher das Aussehen, als ob der Buckel vom Rückgrat gerutscht sei; eö hat die» darin seine» Grund, weil der linke Vorberlaut und der ilnle Hiistcrlaus nur ai» zwei Stumpfe sich präsentirea jedenfalls ein traurige» Andenken an da» Tellereisen. Die Ruthe, sehr buschig, aber abnorm kurz, endet I» einer kugelartigen, harken Verknorpelung. Der gelammte Pciz trug eine fast cllch. graue Färbunu — in, klebrigen war Rcinccke feist und wohlge nährt und i»»l, also, trotz seiner bis in» Lächerliche gehenden Verstümmelung, keuie Noth gelitten habe». * L a «» p e n doch tc aus hohlen GlaSiäden stellt W. Ryder in London i» folgender Weise »er. Er nimmt Glasröhren, die er aut gewöhnliche Welle mittelst dcr Lötvrobrflamme zu Giaofäden auözülst oder, besser gesagt, anSspinnt, und kiese sei. ue» Faden, da jeder einzelne hohl blcilst »nd die durch ihre Ca. pillarität sehr stark saugend sind, werden nun In Büschel zer schnitten und in eine der Lampe und der Form der gewünschten Flamme angepaßle Form in eine dünne Glashülse zusammen- gefaßt. Diese Dochte, welche sich durch wohlfeilen Preis auß- zcichneu, haben zu gleicher Zeit noch den Vortheil sehr lange» Dauer, da sie liuvcibrcniilich sind. ' Wie der Pariser „Soir" erfährt, wäre c» einem Jizgenleu« gelungen, auf mechanischem Wege die echte Handspltze her- zustesten. Da» Problem zu lösen, die mit der Hand gefertigten Spitzen mechanisch hcrzustcllen. hat schon »eit Langem Techniker und Ingenleure beschäftigt. Die vorstehende Erfindung soll In der Art der Herstellung der Spitzen vollständig übereinstlmmcn mit der Handsabrltativn. Wie cs heißt, hat ein cimeUkanIsches Hauö berclto 5 Milllionen Franc» iür die Erwerbung de» Patent» I» den Vereinigten Staaten geboten und dieselbe Summe ein englischer Bankier iür da» Patent In Großbritannien. Da» Nabcrc über diese Erfindung, die —wenn sie sich bewahrheitet — geeignet sein dürfte, eine industrielle Revolution hervorzuruken, gleichwie einst daö System Jacguard sür die mechanische Weberei, bleibt abzuwarten. * Zu heiteren M tßverständntssen in einer Gerichts verhandlung lüvrte dieser Tage in Wien da» Verhör zweier Prozeß-Gegner, die sich durch höchst kurlole Namen c>nSzeIchnen. Die Vernehmung zweicrArveltcr, welche sich einander aus Ehren- deleldigung verklagt hatte», gestaltete sich folgendermaßen: Richter «zum Angeklagten): Wie heißen Sie? Angekl.: So. - Richter: Das ist eine unziemliche Antwort. Ihren Namen will ich wissen. — Angekl. lehrerbietig): So hclßlch. — Richter: Wie? — Angekl.: So «st mcln Name, Johann Sok), S..0..H. - Richter: Ach so; ein elgcnthümlichcr Name. tZum Kläger»: Und wie heißen Sie? - Kläger: Ja. — Richter: Sic brauchen noch nicht» zu bejahen oder zu verneinen, sondern sollen vcrerst Ihren Namen angcben. - Kläger: Ja. Richter: Nun ? — Kläger: Nun. Ja Karl. - Richter: «Sic werden doch nicht Karl allein heißen? — Kläger: Bitte, ich sagte schon, Karl Ja. Karl ist mein Vorname, Ja mcin Zuname. — Richter: Ja? Dieser Name ist mir wahrhaftig auch noä' nicht vorgckomme». Der Richter demühtc sich hierauf, zwischen Ja lind Soh einen Aus gleich zu Stande zu bringen, waS ihm auch gelang, obschon die beiden Gegner nicht so einsilbig waren wie ihre Namen, sondern ordentlich sür ihr Theil sprachen. Jalo l " Von einer kuriosen Rollender st eigerung erzählt Jul!»» Lobmcyer's „Deutsches FamIIicnblatt": Im ersten Jahr zehnt diese» Jahrhunderts stand dem Theater in Aichaffenburg der wegen seiner Orlginglität bekannte Direktor AmgnduS Fröbcl vor. Bci Vertveilung der Rollen eine» neu cinz»stntircndcn Stückes trat er unter seine Künstler und bot die besten Rollen lioitaiulo au». So sagte er bci Besetzung der „Räuber": „Einen jchöncn Karl Moor Hab' Ich da! Er kann zehn- b!ö zwanzigmal hcrausgerufcn werten; für den werten 2 Gulden nicht zu viel sein! Die „Amalie" ist auch nicht übel, sie lameutirt zwar sehr, wird aber zuletzt erstochen. I Gulden llOKreuzec! „Franz Moor", ein schändlicher Kerl, aber unschätzbar: 1^ Bogen! kommt sgst gar nicht vom Tbccitcr, soll auch schon viel hervorgcrillcn sei». :; Gulden! „Roller", der vom Galgen kommt, 45 Kreuzer; „Schweizer", der Alles nledcrbrcnnt. aber furchtbar brülle» muß: 45 Kreuzer". Die Rollen gingen stets mit llebergcbot ab und meistens ersparte Fröbcl dnrch dieses Manöver eine Wochen- gagc seiner Künstler. ' In der Blnglcv-Hall zu Birmingham, wo seit einiger Zeit ein Tbc» der Sangcr'schcn Menagerie auögcsteiit lst, hat sich ein entsetzlicher llngiüctSfail ereignet. Der Gehilie de» THIer- bäntiger» hatte kaum den Löwcnkäfig betrete», al» clner der Löwen auf Ihn stürzte, ihn zu Boden warf und ln Stücke zer rissen hätte, wenn nicht dcr Löwenbändiger 2 Schüsse gegen da» wüthcnde TVIer abgegeben hätte. Der Unglückliche trug inrcht- Dcirc Wunden am Arm und der Brust davon unb mußte nach dem Hospital geichafft werken. * „Höre, Männchen", sagte eine Hausfrau zu ihrem Gatten, „In den Zeitungen ist cS un» Frauen zur Pflicht gemacht wor den, den ab ziehenden M äd chen wahrheitsgemäße Zeug nisse auSzustclle». Ich bin nun in arger Verlegenheit, denn Du weißt ia, daß unsere Käthe nicht blo» genascht, sondern auch in meiner Garderobe mehrfach heimliche Anleihen gemacht hat. WaS soll ich ihr nun in» Buch schreiben?" - „Daß ist sehr ein fach; schreibe: sie ich ein Mädchen, da» mir über "Alle» ging". * Im Laufe der vergangenen Woche haben Im „Tunnel" zu Zeulenroda zwei Urgroßväter mit Ihren beiden Söhnen, Die Großväter sind, einen „Echaikopf" gespielt; gewiß ein ziemlich seltenes Vorkommniß. Abend» eingetroffene Börsen. Franlfurt. l-.g^iucir M'cndS. Evcdtt25«»/,. Lmaw». 217"/,. douivard. »S«/.. üDer öoüje —. ElU'crrcnIc «!b. >;>npiclicnlc M-I,. »«»««««>-12-2-/,. evi-lir. «V»«d- rciue 77. UiMr. U«old,eule iw>,. 77«r Muffcn —. 2. c,«-i» <!«-/,. —tzkftest. W«e». >2. tzcwmv, Mcnds. «Lrcdi, 288.M. Lwow». 287,:!». cwinb. I0S.I0. Anglo-Auslr.B. 12«-.-"-. «27. GaUUkr 2.-<>.7i>. W»'«c,r. .2.20. Oe«!en. Holdrente 8«,Ü2. Uooar. Gi>«dikiite IOH.00 Mlimii-ikii >'.7.80. - 0-smi. Parts. >2. Nclmi.n'. I'Schlusi.l Nciue 12 Aiilcilic N«.c>d. g»i«I'l,kr ClOOlSb»«,» OUi.Or,. LombiNdrii 2.77.ü«. do. Pi«ori«ii!kii 27Ä. «iW«er:c».!. Oesterr. <j>8>dren>c7 7',. — arsi. Par«« ,«0rodiiN,in, ,2,sTcloilar. «kckilii»'. Mr«»,n gcl.rmir 20. Mai- «uqusi 27,k>». PcliaiipU'l. -kpirlm» tzriwiar 0I.-->. Mai-«»gu» »S-.!-. Jcji. »Uld.l stcbniLr 71.00. CrvUir.-rc.ibi. 7«,7.7. S>i!!.i>iv«c«. «mstervam (Prodiillrm. iS. gcdru>ir. iE<b«uh0 Wktjkn Mckrj 221. Mai—' Velruvikl. !IIva«e» 2<>1. 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