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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.07.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270719010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927071901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927071901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-19
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.07.1927
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öcmiliiliiklg für die durch die Unwetter- Katastrophe Geschädigten. Bei der Lammelstelte der „Dresdner Nach richten" gingen gestern folgende Beträge ein: Starke, Blasewttz, Baumschulenstr.. 20 M,: Frau Geheim, rat S<hulz-'Rieborn, Dresden, 5 M.: E. u. O. Fr.. Dresden. Trachenberge. tt) M.: H, V, R., Dresden. 5 M.: die Angestell ten der „Universelle" Dresden. 280 M,: Emil Weber. DreS» den-'öt,, 5 M.: Hvsdekorateur Carl Müller. Dresden, 5 M.: Solide der Angestellten u Arbeiterschaft der Schokoladen, favrik Ustri, llrlmn, Stein n, Richter. Dresden, 61.50 M.: Sil» berhochzeit St., Dresden, 85 M.: Dr. Kühn. Dresden. Morttz- straße l», 80 M.: P. P. Sci>„ Dresden, 5 M,: R. S.. Dresden. 5 M.: Otlomar Reis. 8 M,: Kfm. Albert Thiele. Könneritz, straße 10, 25 2>t: Herrmann Brimmer, Bergstr. 8«. 5 M.: Per sonal der Fa. B, A, Müller. Prager Sir, 32, 50 M,. Donners- tag-Kränzchen „Fidelc Schivestern", 20 M.: Frau Negterungs- rat A. Krieg, Feldherrenstr., 5 M,: Alte Kleinrentncrin, 50 Pf.: Jnstizrat 'Weise, Niederrvaldstr, 29b, io M.: Paul Ranft, DrcSden-A., lO M.: Ungenannt, Dresden, 200 M.: Dr. Conrad Plüller, Potsdam, 6 M.: Pfarrer em. F. E.. DreSden-A., IO 2st',: Frau Alice Maner-Petrttz, 20 M.: erstmalige Samm lung der Beamten und Angestellten der Hauptverivaltung der LaildivirtschaftSkammer in Dresden, 274,50 M.: Hugo Schuster, Tepiitzcr Str. 55, 5 M.: Ungenannt, Dresden. 8 Nk,, M. F„ Dresden, 4 2st.: G. K., Dresden, 20 M.: Arno Kirst, Dresden, 8 2>t,: Kegelklub „Harmlose". DreSden-Kleinzschach- mitz, 20 M.: Kegelklub „Neege", Niedersedlitz, 10 M.: Dr. Renner, Dresden, 10 M.: Gemeinschaft der Sieben-Tageö- Advenlisten, DrcSden-A.. 180,44 2R.: Familie dlrthur Stern, Köln, 5 M,: C. C. B.. 3 M.: Schciper und Bergner, G. m. b, H., die GeschäsiSsührer, Angestellten und Arbeiter. 120,50 M.: Firma Max Arnold, Dresden. KdnigSbrücler Str. 72. 5 M.: -Hptm, Psiiller, 'Weimar, Wörthstr, 7, 10 M.: Karl Schulze. Dresden, To'chimmentr. 22, 10 2'k,: Minister Dr. Krug von Nidda u. v. Falkenstein, Dresden, Jägerstr, 21, 100 Vi.: v. A. 50 2>k,: von einer Abonnentin und Dresdner!» in der Pfalz, 10 20.: A, Fischer, Nen-Finkcnkrug, Ringstr. 5. 1 M.: Dr. Wilh. Knopf. Keilhau b. Rudolstadt, 10 Pi.: F. König. Forst- refercndar, VärenfelS b. KipSdorf, 8 M.: Dipl.-Landivirt Dr. 8'Stlh. Schar,'. Dresden, Gerichlsstr, 20, 10 M.: OOistav Haase, Dresden. 'Biiraer'tr. 80, 10 M.: Postscheckkunde Nr. 5307. Dresden. 10 M.: General d. Inf. z, D. ron Schweinitz, Dres den, Melanchtlivustr 18, 10 M.: Augenarzt Dr. Johannes Nupprecht Drcc-den, Hanptstr. 34, 30 20.: K. V, 4 20.: Firma Arthur 'Neubauer, Messersabrik, Dresden, Kl. Plauensche Gasse 42, 30 20.: Dipl.-Ing. Erich dienmüller, Dresden. Wal- derseeplatz N. 25 20.: Pfarrer em. Keil, Dresden. Marten- berger Str. 8i, 10 Pi.: Dr. Felix Kuvpert, Dresden, Ostbahn straf,e 0 10 2>i.: 2'rosessor Dr. Hugersbofs. Dresden, Wein- bergstr. 34, 20 20.: Dr. med. Karl MathS, Dresden, Glai'ewabdt- straste 49. 30 20.: Fiala, 3 20.: Hochzeit Bcllmann, SomSdorf, 22 20.: P. 'Nitzsche, Dresden. Blochmannstr. 20, III., 2,50 20.: Frau 'W., Dresden, 3 20.: Richard Gühne, Meissen, 5 20.: Frau 20arie Forbriger, Zöllnerplatz 1, 3 20.: Eisenb.-Ober- inkp Glast, 3 20.: von einer dciitichsreundlichen Enalanderin 10 20,: 'Rentner A. 20nller, 20artin-Luther-Str. 13, 2 20.: Erich H v"ner. Dresden, 10 M.: dl. verw. Schnrig, Gr. 'Plau- eniche Str. 12. 10 20.: Hermann 'Pilz, Dresden, 30 M.: H. 'Reit- hold, Dresden, IlXl M.: A. Z„ Dresden, 5 M. Möllere Spenden erbeten an die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Marienstrahe 58/42, oder aus das Postscheckkonto der „Dresdner Nachrichten" 1068. Dresden. Die sächsischen Slaalsbelriebe. Tie Nachrichtenstelle der Staatskanzlei schreibt uns: „Nach Blättermeldungen hat der sächsische Finanzminister Weber ain 15. Juli aus dem Niedersächsischen Handwerkertag in Delmenhorst eine Rede gehalten, in deren Verlaus er auch aus öffentliche Betriebe zu sprechen gekommen ist. Dabei soll er gekggt haben: ..Als Finanzminister kann ich erklären, dass kein einziger meiner Staatsbetriebe noch rentabel ist." Diese Acusternng kann unmöglich richtig wiedergegeben sein. Denn von den zum GeschS'tSberciche des sächsischen Fi nanzministeriums gehörenden Staatsbetrieben haben im letz ten abgeschlossenen Geschäftsjahr nur die Kalk- und Hartstcin- werke und die Gewerkschaft Gottes Segen lStaatsbekeiligung rund 80 Proz.s mit Verlust abgeschlossen. Der Verlust der Kalk- und Hartsteinwerke hat 125 000 RM„ der Verlust der Gewerkschaft Gottes Segen 763 000 NM. betragen. Der Ver lust erklärt sich bei den Kaliwerken bei dem geringen lk- bcdarke ihrer Versorgungsgebiete, bei der Gewerkschaft Gottes Segen aus der überaus schwierigen wtrtscha'tltchen Lage des gesamten sächsischen Steinkohlenbergbau», die e» nur einem einzigen Werke ermöglicht hat. einen bescheidene» Gewinn zu erzielen. Dagegen ist e» den sonstigen alten Nnternehmungen de» sächsischen Staates: der berühmten Porzellanmanufaktur Meisten, de» Hüttenwerken bet Freiberg und dem Blau- sarbcnwerke Oberschlema im letzten GeschäftSlabr gelungen, ohne Verlust abzuschltesten. Die sächsische Münze in Mulden. Hütten hat sogar, wie schon in den Vorfahren, einen ansehn, lichen Gewinn 108 000 RM.f aufweisen können. Daß «» der Porzellanmanufaktur. den Hütten und dem Blanfarbenwerk im vorigen Fahre noch nicht gelungen ist. die in ihren Bilan- zen vorgetragenen Verluste aus früheren Jahren durch ent. sprechend hohe Gewinne auözugleichen, wird niemand ver wundern. Denn der Markt für Luxusporzellan liegt noch lehr danieder und Metallhütten, die keine eigene ErzbastS mehr haben und weder an der See noch an grossen Btnnenwasser- straf,cn liegen, haben schwer zu kämpfen, gleichviel ob Ne sich in Staats, oder in Privatssesitz befinden. Durchaus erfreulich haben sich im Jahre 1026 die ve- triebScrgebntsse der neueren Unternehmungen de» sächsischen Staates entwickelt. Die Aktiengesellschaft Sächsisch« Werke tStaatSbeteilignng 100 Proz.s. die bekanntlich Braunkohlen, bergbau betreibt und da» Land mit elektrischem Strom ver. sorgt, erzielte im letzten Geschäftsjahre einen bilanzmäßigen Reingewinn von 2 800 000 NM., die Krastverkchr-Freistaat. Sachien-A.-G. iStaatSbcteiltgung 54 Proz.s aus dem Lastkraft. wagenvcrkebr einen bilanzmästigen Reingewinn von 160 000 RM„ die staatliche Krastwagcnverwaltung auS dem Verkehr mit Personenkraftomnibussen einen solchen von 588 000 RM. Das laufende GeschästSfahr wird bet diesen drei Unter nehmungen voraussichtlich noch günstigere Ergebnisse bringen. Dasselbe gilt von der Sächsischen Staatsbank, deren bilanz. mastiger Reingewinn im Geschäftsjahr 1026 1 260000 RM. be- tragen hat. Da alle diese Verhältnisse dem sächsischen Finanzministcr bekannt sind, must angenommen werden, daß seine Ausführun. gen auf dem Nicdersüchssschen Handwcrkertag von der Bericht erstattung missverstanden worden sind." Trotz dieser Darstellung besteht natürlich kein Anlast, die sächsische» Staatsbetriebe als besonders blühende Unter nehmungen anzusehen. Der hoffnungslose Zustand der Land- wirtschaftSbetriebe wird überhaupt nicht erwähnt. Die Ver- luste einer 'Reihe von anderen Werke», werden zugegeben. Wesentliche weitere Veiriebe haben auch nur „ohne Verluste abgeschlossen". Sie sind also nicht rentabel, da sie keine Rente abwersen, die jeder 'Privatbetrieb bringen must. Und daö, ob wohl sie nicht die ungeheure Steuerlast zu tragen haben, die die 'Privatbetriebe absiihrcn müssen. Dem Staate gehen also bei diesen Betrieben, selbst wen» sie ohne Verlust abschliesten, die Tteucrbetrüge verloren. Diese Tatsache gilt auch von den noch übrig bleibenden nur drei Betrieben, die Gewinne ab- wersen. Da sich Finanzminister Weber aus Urlaub befindet, lässt sich nicht feststellen, ob seine Aeusterung ko wiedergegeben ist, wie sie gefallen ist. Auf jeden Fall aber hat man Ver anlassung genug, die Entwicklung der Staatsbetriebe kritisch zu verfolgen. OerMches und Sächsisches. Sleuererleichlerungen für nicht erwerbstätige Kriegsbeschädigte. Den im Erwerbsleben stehenden Kriegsbeschädigten wird seit einigen Jahren ans Veranlassung der Krtegsbeschädigtcn- Orgainsalivnen eine Erhöhung der steuerfreien Beträge beim Slencrabzua vom Arbeitslohn zugcstandcn, nicht dagegen den »ich: erwerbstätigen Kriegsbeschädigten, denen infolge der KriegSbeichädigung gleichfalls besondere Ausgaben erwachsen. Es kann sich dabei nach den Darlegungen des NeichSfinanz- ministeriums nicht um Wcrbungskosten im Sinne des Ein kommensteuer-Gesetzes lLohnsteucr-Abziigl handeln. Das trifft aber besonders zu bei Kriegsbeschädigten, die infolge ihrer Dieiislbcschädignng nicht mehr erwerbstätig sind, sondern Ruhegehalt oder Pension beziehen. Wie der RcichSbund der Kriegsbeschädigten mitlcilt, steht nun nach Auskunft dcS NeichsfinanzministcriiimS dem nichts entgegen, in besoirders gelagerten Fällen dieser Art wohlwollend mit 8 56 des Ein- kommensteiiergescheS zu helfen und ans Antrag den stcuer- srcien Lohnbctrag von zurzeit 60 Mark zu erhöhen. Solche Anträge sind an das zuständige Finanzamt zu richten. — Seltene Treue. Heute, am 10. Juli, vollenden sich 55 Jahre, dass der Königl. Sächs. KvinmissionSrat Max Schuster, Berliner Strasse 18. als Kanzleivorstand bet der Dresdner Handelskammer tätig ist. Ein Beispiel von seltener Treue lind für unsere Jugend ein Vorbild. — Um sang des Postscheckvcrkehrs im Dcutschen Reiche Die Zahl der Postscheckkunden betrug Ende Juni 1927 012 583, Dies bedeutet einen Zuwachs vvn 708 Konten gegen das Ende dcS Vormonats. An Gut- und Lastschristen zusammen sind im Monat Juni 53 296 000 Bnchnngcn über l0 90l 800 000 Mk. ausgeführt worben. Davon sind bargeldlos beglichen worden 8 813 325 000 Mk. Da» durchschnittliche Guthaben der Post, scheckkundc» belief sich aus 600 114 000 Mk. — Bo« Ser Personenschissahrt. Die Einführung von so. genannten T v u r i st e n f a h r t e n gegen ermästigte» Fahr, preis hat so lebhafte» Anklang gesunden, dast die Direktion der Sächsisch.Böhmischen DampsschissahrtS-Gesellschast für die S o m m c r s o » n t a g e an dieser Neuerung feschalten wird. Ja. sie beabsichtigt, t» der Schaffung billiger Fahraelegcn. betten für minderbemittelte Kreise noch weiterzugehen, indem neun ältere Schiffe gleichzeitig als Fracht» und Per. soncndampser für den Fahrpreis 2. Klasse in Verkehr gelangen sollen. Man will damit allen Volksschichten die Be nutzung unserer Elbschtsse zu Ausflüge» erleichtern und den Unterschied der beiden Fahrpreisklassen auf bestimmten Per. svncndampfern beseitigen. Dasür sollen anderseits die Dampfer „Sachsen". „Laubegast". «Bad Schandau", „Bastei" und „Königstein" durch Ausbau eines Oberdeck» verbessert und zu einer Art Salondampfer umgebaut werben. Bet Urberfüllung der 2. Klasse auf ihnen wird man außerdem ent. aegenkommcndrr Weise bestrebt sei», den Inhabern von Fahr- scheinen 2. Klasse Plätze auf dem Hinterschiffe anzuweisen, um ihnen ein angenehme» Fortkommen bet starkem Verkehr zu ermöglichen. Nach alledem ist die Direktion bemüht, die Dampferfahrten auf der Elbe immer volkstümlicher zu ge- stalten. Der schmucke Dampfer „Dresden" hat neuerdings für den Speisesalon und für den Decksalvn je ein Klavier er- halten, damit auch bei kühlem Wetter in diesen dampf, geheizten Räumen während der Fahrt Konzerte abgehaltc» werben können. — Die Morgenfeiern im Rundsnnk. Der Deutsche Evangc- tische Kirchentag beschäftigte sich auch mit den Morgenfeiern, die die verschiedenen Ruiidsuunkstattviien für den Sonntagmorgei, etngeführt haben, und begrüßte diese Einrichtung. Er wie» aber auch darauf hin, dast eS nötig sei. gerade dieser Oefsentltch. keitSmission große Beachtung zu schenken, damit sie nicht in die Gefahr der Berslachung gerate. Mit besonderer Freude wurde scstgestellt, daß das Verständnis der Tagespreise sür die Arbeit der Kirchen und ihre ethisch-religiösen Aufgaben wachse. — Fltcger.WicdcrschcnSscier aller ehemalige» Angehörigen der Fea 6. Der Flieger-Verein Großenhain, e. B., im D, L. V. in Großenhain in Sachsen veranstaltet am 27. und 28, August die erste WicdersehenSscicr aller ehemaligen Angehörigen des Fliegerhorstes Großenhain. Eingeleitet wirb die Feier am Sonnabend, dem 27. Anglist, mit einem Kommers im Saale dcS „Sachsenhofcs". Am Sonntag, dem 28. August, findet ein Festgottesdlenst mit anschließender Ehrcnmalswethe, Festzug »nd Fcstball statt. Unter A-iweiidung großer Kosten ist es endlich gelungen, dem Denkmal für die gefallenen Kameraden einen würdigen Platz im Stadtpark zu schassen, Anmeldungen nimmt entgegen die Geschäftsstelle de» Flieger- Vereins Großenhain im D. L. V„ z. H. des Bnchdruckerei- besitzers K. Starke. Großenhain i. S„ JohanneSallee 18. — Auffahrt aus den BrcmSschlittcn. Am Montag vormit- tag ist der Vorzug 840, von 'Reichenbach i. V. kommend, ans Hauptbahnhos Leipzig aus den Bremsschlitten aufgefahren. Hierbei wurden 5 Reisende unerheblich verletzt. Beule über dem Auge, Nasenbluten. Fußquetschung usw.j Von den ver- letzten Reisenden wurden drei in der Sanitütömache behandelt, sie setzten ihre Reise fort. —* Bestrafte Milchpanscherej. Ende März verhandelte das Amtsgericht Dresden an zwei Sihiingstagen gegen den im Anfänge der fünfziger Jahre stehenden Wirischastsbesstzer Richard Robert Lang und dessen Ehefrau wegen Milch- vam'cherei. unrichtiger Bezeichnung der Milchkrüge und wegen Vergehens gegen die Verordnung betreffend Maße und Ge wichte. Wegen der zuletzt angeführte» Uebertretung erhielt Frau Lang insgesamt iM Mark Geldstrafe auserlegt, da? Urteil erlangte Rechtskraft. Der wegen der Milchvanichcrei zu 400 Mark Geldstrafe verurteilte Ehemann hatte Berufung eingelegt. Die 6, Ferienstraskammer des Landgerichtes Drcs. den, die sich am Sonnabend mit der Berufung zu befassen hatte, ermäßigte die Strafe auf 250 Mark. Der In Kunners- dorf bei Helfenberg wohnende Angeklagte hat inzwischen den Mtlchhandcl aufgegeben. — Der Jahresbericht deS SSnIg-Geora-GnmnassumS Ist er schienen »ns kann in der Kanzlei der Schule entnommen werden. Capitol. Im Tcipilol gelangen täglich 4. 6 30, 8,30 unter größtem Dei- iall 4 reizende Lustipiele zur Austührung: ß Duslor Keaion verliert die Kosen - Sherlocki Kolme» jun. Der fliegen»« Ssel - Der tanzende Wolnenlcraster. Die heutige 8.30 Vorstellung sindei im Rahmen einer WohltäiigkeitsoorsteUung unler dem Proiekioral der Fron Oberbürgermeister 0r. Blüher und güiiger Milwirkung der Operiängerin Fri Susanne Präe zugunsten der Opfer der Unmcüer' kalastropke im Olterzgebirge slait Die Phoebus-Füm.AKI.Ges, sie! den gemmten Erüag dieser Vorstellung zur Verfügung. Zur Au> sükrung gelang! der Elisabeth Dergner-Fttm der Phoedn „Liebe-. Vorverkauf i2—2 und ab 3 Uhr an der Capitol»Äasic, Lames Gordon Dennel. Der Schöpfer des heutigen amerikanischen Zeitungswescns. Mau macht angesichts des immer stärker werdenden Ein- flusses Amerikas in unserem Wirtschaftsleben in gewissen Kreisen auch der deutschen 'Presse den Vorwurf, daß sie sich mehr und mehr „amerikanisiert". Um diese Behauptung zu beweisen, muß man erst einmal das Wesen des amerikanischen Journalismus klar erkannt haben, Teils wird er in Deutsch land hemmungslos bewundert, teils maßlos überheblich ab- geurteilt Interessante Einblicke in das ZeitnngSwesen der Neuen Welt gibt das kürzlich bet der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart erschienene umfangreiche Werk „Der ameri kanische Journalismus", in dem Emil Dovisat das Ergebnis einer längeren Studienreise durch die Vereinig ten Staaten ntedergelegt hat. Der Verfasser schildert in höchst interessanter Weile die Organisation und Ausbildung des tnS Niesenhaste gewachsenen amerikanischen Zcitungswcsens, und man dankt es, wenn man das fesselnd geschriebene Buch z» Ende gelesen, nnwillkürlich der deutschen Presse, daß sie glück licherweise noch weit von den Zuständen tenseitS des großen Wassers entfernt ist. Gewiß, es ist richtig, daß mir uns zunächst formal der amerikanischen Aufmachung in den breiten Kovl- zeilen und dem reichlichen Fett- und Gespcrrtsatz annähern. Auch die Mord- und Greuelberichterstattiing mancher deutscher Boulevardblätter schein« amerikanische Muster zn kopieren. Doch ist all dies nur eine Aeußerlichkett. Die Freude deS Deutschen am Mcinungskampfe »nd damit an der Geistigkeit der Zeitung ist viel z» vertieft, als daß sie dauernd Umschlagen könnte in ein leeres Nachrichtenbedürsnis, Ter Mann, der den Grundgedanken der „Pennn-Presse". die in Amerika die Massen zur Zciiungslcktüre erzogen hat. zn stärksten Erfolgen führte und daraus die Mittel gewann, dem amerikanischen Nachrichtendienst leine einzigartige Weite und Intensität zn geben, war James Gordon Vennett, James Gordon Vennett, meist der „ältere Rennett" ge nannt. war sozusagen die Inkarnation der Penny-Presse, Nicht allein, daß er über viel Witz, Temperament, Schlagferttg- kett und den instinktiven Sinn für Lust und Laune der Massen verfügte, um dem volkstümliche» Journalismus zum Erfolg z» verhelfen. — seine ganze berufliche Entwicklung zwang ihn geradezu, die Idee der unpolitische» Volkszeitung zn verwirk lichen, Vielfältige Erlebnisse aus politischem Gebiet batte der junge Schotte durchkostet, seit er 1817 allein und bettelarm cingemandert mar und sich dem Journalismus ergab, weil Franklins Selbstbiographie ihn dazu verlockt hatte. Sechzehn Jahre arbeitete er zunächst als Reporter und schlug sich in Partcikämpsen herum. Er erlebt, wie allerorts politische Ver bindungen zum Aemtcrschacher und zu Schlimmerem miß- braucht wurden. Ta ward er der Politik endgültig satt! Er sah In ihr geradezu ein den Journalisten in seiner besten Arbeitsfreude und Schaffenslust, vor allem aber in seiner Unabhängigkeit schädigendes Treiben und wandte sich ein für allemal von ihr ab. An erster Stelle verkündete er daher, als er 1835 den „New Bork Heral d" als Pennyblatt begann: „Mit keiner Parte! haben wir etwas zu schassen. Wir lind weder da» Blatt einer Fraktion noch irgendeiner llttaue. Ob Präsi dent, ob Nachtwächter, keine Kandidaten und keine Wahlen scheren uns." Und weiter: „Kinn Teufel mit all den Fußangeln, den sogenannten Partci- grnndsätzen und Programinvunkten, Frischer, praktischer, gesunder 'Menschenverstand soll »ns tn allem leiten und Herz und Kops srel- halle» für den Kamps des Alltags." AuS diesen Sätzen schaut die blutende Verbitterung. Dann aber spricht Vennett. und das ist das aänzlich Neue, über die Art. in der er die Nachrichten geben will: „Wir werden unS bemühen, über alle öffentlichen Angelegen heiten und alle besonderen Neuigkeiten zn berichten, ohne ansz«- baulchcn, ohne hu särben. Wir werden glossieren, wenn e» paßt, iresscnd. unabhängig, furchtlos und gutgelaunt. Wenn wir auch die Verbreitung größerer Blätter noch nicht haben, wir werden daS bald etnbolen. Wir werden arbeiten, Geschmack beweisen, Kürze, Ab» wcchllniig, Tchlagscrtlgkeit, Ptkantcrie. Und schließlich wir werden billig sein." Scho» diese Einleitung ist für den ein wenig saloppen, aber frischen und packenden Stil kennzeichnend, tn dem der „Herald" geschrieben mar. Geschäftlich weiß Vennett genau, was er will, und ist überzeugt, daß er sich durchsetzt. Zunächst traut er sich zu, den ganzen Anfgabenkrets, den er dem neuen Blatte stellt, ganz allein zu erledigen. „Er war sein eigener Verleger, Redakteur, Anzeigcnmerber und BcrtriebSleitcr." Im Keller eines Hauses der Wall-Street, einem engen und dunklen Gelaß als einzigem RedakttonS- und Geschäftsraum, fing er mit einem Kapital von 500 Dollar zu arbeiten an. Er hat es selbst tn seiner witzigen, aber für seine journalisti schen Absichten sehr kennzeichnenden Weise beschrieben, und geht dabet in sehr klobiger Art gegen seine Konkurrenz vor. I» einem Leitartikel sagt er: „Gestern hoben wir wieder einmal auswärtige Meldungen ge bracht, von denen weder di« „Lun" noch der „TranSerivt" «beide» Pciinyblättcri auch nur eine Zeile drucken konnte. Die „Sun" Ichctnt überhaupt noch nicht zu wissen, worum c« sich elgenMch Han del». Allerdings verössenlllchen dt« großen Blätter igemeint ist die o-Tenl-Vressr» die Nachrichten, aber da deren Redakteur«, einer wie der andere, stinkfaule, dumme, schlappe und prahlende Klotzköp' sind, hat keiner de» tntercganlcn Meldungen den Reiz abgewonnci n»d den Rahm abgcichöpst, den wir allein unseren Lesern servierten Einzig der „Herald" weiß auswärtige Nachrichten gut aufzumaä»c, und ebenso die lokalen 'Nachrichten lesbar abzusassen. Allerdiiw' leben wir auch ganz ander» als die verbummelten Wall-Street-Nc- dakteure, die erst zwischen 10 und 12 in ihre Redaktionen kommen sich einen Glimmstcngcl anzllnden und eine Schere vernehmen. Li- schneiden aus »nd passen, passen »nd schneiden aus, einige Stunden lang. Dann gehen sic zu Dclmoiiiko essen, trinken, schlemmen und verhetzen friedliche Bürger, Wir aber stehen früh um 5 Uhr aus. Schreiben die Leitartikel die Glvgen, Nebersichten usw. noch vor dem Frühstück, Von l> bis > leien wir alle unsere Zeitungen »nd die Originalbcricht- unsere Mitarbeiter, die bei un» zahlreicher sind als irgendwo sonst. Aue alledem wird das Nachrichieninatcrial heranSgearbettei, Gedanken Anspielungen, Einsälle werden notiert, um sie tn einer Spalte eigene: Interessanter und wahlgewürzter Beiträge z» veröslentliche», Dan» werden Besucher empfangen. Geschäftsleute und einige de' lieblichsten Frauen Neunorks. Sie alle wollen abonnieren, Go' segne siel Um 1 bin ich draußen, erkunde unter den Bankiers und der Nichtstuern der Bör!» den Stand der Kurse und de» Gcldmarklce eile zurück und mache Nedaktionslchlusi, Vor 4 Uhr erledige ich dan> die VerlagSangelegenhcilcn, die Ruhe »nd Ucberlegung fordern Erst um 4 Uhr gehen wir z» Tisch und essen bescheiden und nMlr Hinterher werden sofort Korrektnren gelesen, dann Außenstände cin> geholt, Anzetgcn gesammelt. Ihre Zahl vermehrt sich ständig Spätesten» um 10 liegen wir in der Klappe. So macht man eine Zeitung mit Geist, Witz »nd Erfolg." Derart waren die Anfänge eines Blattes, das später der qanzcn amerikanische» Journalismus revoliitivtiicrie. Bcnncti schuf damit die wirtschaftliche Grundlage, um schon wcnigc Jahre später die ersten Schritte sür den Ausbau seines großen Nachrichtendienstes zn tun. Die Form ist keineswegs zar> und gebildet, sie ist kaum mehr geistig zu nennen, aber sic bringt zum ersten Male ein Moment, das zunächst für dtc Penny-Presse und später für die gesamte amerikanische Presst typisch ist und zur Steigerung der Auslagen die stärkste Werbe- kraft anSgeübt hat. Sie ersaßt: „the human side o> life". Sie drängt das rein Menschliche, das Naturpersön- ltchc tn den Vordergrund und sucht damit auch die sachliche Wirkung zn erzielen. Es ist selbstverständlich, daß die grobe Anpöbelung der Konkurrenz nicht unerwidert blieb. So wie früher die Re dakteure verschiedener Partei,zettnngcn sich gegenseitig die Scheiben clnmarscn »nd ans der Straße mit Stöcken anctu- andcrgerlcten. wurde Gordon Bennctt für die Redakteure und Drucker der Konkurrenzblätter nunmehr nogelsrei. Mehr- fach stürmte man sein Kcllergelaß in Wall-Street und kehrte da» unterste zu oberst, ebenso oft wurde er auf der Straße
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