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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260319016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-19
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1926
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«-.»« ««M« OerUiches uni» Sächsisches Aus den LaudlagsausschüNen. Erweiterung der Amnestie. — Wohunngsbansrage». Der RechtSauSschuß befaßte sich am Donnerstag mit dem Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung von L t r a f s r e i h e i t i n Lachsen, wozu die Kommunisten und Linksozialisteir Anträge einbrachten, die eine Erweiterung der Amnestie bezweckten, aber satt sämtlich abgelehnt wurden. ES wurde auch die Frage behandelt, ob die vor einiger Zeit vom Justizministerium im RechtSauSschuß erfolgte Zuziehung eines Rechtsanwalts bei der Beratung über einen Antrag des Ober- retcüsanwalls auf Aushebung der Immunität eines Abgeord neten zulässig sei. Der Ausschuß schloß sich in seiner Mehrheit der Ansicht aus Zulassung eines RechtSanwaltS an. Der sozialdemokratische Antrag aus Ncberlassung der Lchu träume für die Btldungö- und Jugend- v r g a n i s a t t v n e n der politischen Parteien wurde mit 1l sozialdemokratischen und kommunistischen Stimmen gegen 0 Stlininen der Bürgerlichen angenommen. Weiter wurde noch aber die Berwendnng von Mitteln zur Förderung des W v h n n n g sbaues abgestimmt. Die Abg. Keltisch lSoz.l und üienner iKomm.» beantragten die Annahme des Antrages Edel iLoz.i mit der Maßgabe, daß 15 Millionen Ptark cin- gestelll iverden. Wenn aber daS Reich einen höheren Betrag hergeben sollte, dann solle dieser erhöhte Betrag eingestellt werden Dieser Antrag wurde vom Ausschuß angenommen. Die Geschäftsführung deS Abg. Granz. Der Prüsniigsaiisschnß erledigte heute eine größere An zahl von Petitionen betr. Hastenlai'iungen und Brandvcr- sichernnge-schäden. Hierbei kam eS zu einem Zusammen stoß mit dem Anoschußvorntzenden Abg. Granz l-Koinm.» loegen seiner Gesciiästofiihrnng. Der Ausschuß beabsichtigt unter dem Borsitz des Abg. Granz nicht mehr zu tagen, wenn nicht die 'Pegeln der Geschäftsordnung eingekalten würden. Sprengungen am Gasomelerabbruch. DaS riesige Gasometergcbäude am AuSgange der Wettiner- strape hinter der Jakobi-Kirche, ein Wahrzeichen für diesen Stadtteil, wird seit Monaten abgebrochen. Ehe man an das gewaltige Gebäude Herangehen konnte, mußte der eigentliche Gasometer. daS Eisenwerk, abmonticrt werden, eine sehr schwierige und zeitraubende Arbeit, die fast während deö ganzen WinterS angedauert hat. Dann galt eS. daS flache Kuppeldach zu beseitigen, ebenfalls eine Aufgabe, die mit großer Bvrsicht durchgesührt werden mußte. Hieraus ging man an den Abbruch des GebäuderundcS, zu welchem Zwecke von außen ringsum ein Stangengerüst mit Arbeitsslockwerken errichtet wurde. Stein um Stein wurde nun mühsam von dein Bau abgebröckelt, doch ist das Werk setzt so wett gediehen, daß die nach der Eisenbahn zu gelegene Hälfte schon fast ganz niedergelegt ist. DaS nach der Kirche zu stehende Halbrund ist noch zu einem erheblichen Teile vorhanden. Um die Ab- brnchSarbeiten schneller vorwärts zu bringen, sind am gestrigen Tonnerstagnachmiitag an einem Stück deö nordwest lichen :!kundmauerwerkeS Sprengungen von der hiesigen Firma Feuerwerks-'und Sprengtechnik QSkar Wagner vor- genommcn worden. Man hatte fünf Bohrlöcher, je l.20 Meter tief, angelegt und mit je 300 Gramm Romperit E gefüllt. Zum Schutze gegen umhersliegendc Stücke war dav zu sprengende Mauerwerk mit starken Baumstämmen und Brettern umstellt worden. Wenige Minuten vor -l Uhr wurde die elektrische Zündung in Tätigkeit gesetzt und sofort erfolgte eine nicht allzu heftige Detonation, die etwa 30 Kubikmeter Mauerwcrk zerstörte, das glatt nach innen in die vorhandene Gasometergrube fiel. Der gesamte Straßenverkehr war vorübergehend gesperrt. Irgendein Unfall ist nicht ein- getreie». ES werden in der nächsten Zeit noch weitere solche Sprengungen vorgen Minen. Welchen gewaltigen Umfang das Gaiometergebände, das 1807 08 errichtet wurde, gehabt hat, ist daraus zu ersehen, daß es bis an die Spitze >ü Meter hoch war und ll 000 Kubikmeter faßte. — Die Erhöhung deS Schulgeldes bei den städtischen höheren Iliiteirichtsanstalien betrifft eine Bekanntmachung deö Rates im amtlichen Teil der vorliegenden Nummer. — Wiedcrfehensfeicr ehemaliger Angehöriger deö lächsi- schen Trains. Am HimmelsalirlStgge. dem 13. Mat. wird eine Wiederiebensfeier ehemaliger Angehöriger des sächsischen Trains und denen Formationen im AnsstellungSvalast in Dresden stattsinden. Mittwoch, den >2. Mai. von 7 Uhr ab. ist BegrüßungSabcnd im Ausstellungspalast. Donnerstag vormittag erfolgt Kranzniederlegung im Ebrenhatn deS Dresdner Garnisonfriedbofes und Gräberschmückung durch eine Abordnung. Daran werden sich Rest- und Fabrvor- sülirungen in der Kaserne der Kahrabteiluna IV lTraditionS- truppei in der König-Albert-Kaserne anschließen. Der Fest- aktus im AiisstellnngSpalasr beatmst nachnststaaS 4 Uhr. Kür Freitag. den 14. Mai. ist eine Dampsschifsahrt mit Musik in die Sächsische Schweiz vorgesehen. Der Beitrag zur Deckung der Gesamtiinkostcn beträgt 3 R -M.. für Kanstlienangehörige 1,25 R.-M, iür die Teilnahme an der Damottchiflahrt 4 SP-M. Da zur Zeit der Gledersehensfeter bereit« dt« Internationale KunstauSstelluna und die JubtlLums-Garten- bau-AuSstelluna ihr« Pforten geöffnet baden, tl» mit starker Teilnahme zu rechnen. Anmeldungen an Richard Hof. mann. DreSden-N. S. KöntgSbrückrr Straße vl.l. — Der LanbeSnerband der sächsische» Press« wird sein« diesjährige Hauptversammlung am 15. und 18. Mai ln Bad Elster abbaltcn. — Belohnte Spekulation ans ble Dummheit. InMetßen sind am Sonnabend drei unbekannte Frauenspersonen, die sich als vertriebene Lberschlesterinnen auSgegeben haben, auf» getreten und haben Spitzen zum Kauf angcbotcn. In einer Kamtlte, bet der sie vorsprachen, befand sich ein krankes Kind: eine der Frauen erbot sich sofort, das Leiden des KlndeS zu heilen, sobald die Mutter ein« größere Summe Gelbes in ein Tuch einschla-ge. Während des MurmelnS von Gebeten hat die Frau aus dem Tuch 270 Mark gestohlen. Bermntltch bandelt cs sich um Zigeunerinnen. Es gehl um Frie-rtchshaserr! Willst du. daß daS Ansehen Deutschlands in der Welt. daS die Kulturtal von KricdrichShasen unS erobert hat. auf alle Zeit verlorcngcht? Willst dn. daß durch deine Teilnahmslosigkeit deutsche» Nattonaleigenium. das seit den Tagen von Echter dingen BolkSwerk ist, dem Untergang aiibelmsälll? Willst du daß die vielen Arbeiter, die heute noch unter den schwierigsten Berhältnisien um des dentschen Gedan, kenS willen anSharren, unter dem Druck der Not anSeinandergeben müssen? Du willst cs nicht, drum Denke daran, daß du mttarbeilcn mußt an Deutschlands neuem friedlichen Ausstieg und Deutschlands neuer Weltgeltung! Denke daran, daß deine guten Worte eS allein nicht tun. son dern daß nur deine Tat Helsen kann! Denke daran, daß eö nichi die großen Summen sind, die ent scheiden. auch das kleinste Lcherflein ist ein Bau- stein, der zur Bvllendung des Werkes beiträgt! Gib zur Zcppelin-Vckener-Lpendr! Beiträge zur Zcppelin-Eckcner-Spcndc nimmt auch die Hauptgcschaitsstcllc der »Dresdner Nachrichten- Marien» straße 88. Erdg. (Postscheckkonto lüS8 Dresdens, entgegen. —* Wild-West im Zirkus Sarrasani. Nun ist das große Bcrsprechen. das die allabendliche Vorstellung der Sioux tm ZirkuS ablegte, eingelöst worden. Das große Wild-West- Spiel ist da. lind um cs gleich voranszulagen, eS ist daS schönste, schmissigste, mildeste und zugleich in der Straffheit der Handlung und der spannenden Flüssigkeit der Darstellung beste Manegenschaustück, daS tc geboten wurde. Die Hand lung ist an sich einfach: Jndiancrlager. EowbooS auf rasen der Pserdetagd. Dann Jndianerianz, auch olck mcitber Bellst hüpit mit ihren 84 Jahren ein wenig mit. Die secbSsnännige Mailcoach wird von den Indianern überfallen. Der reiche Lord darin wird skalpiert, die junge schöne Lady geraubt. Ein Eombon findet den vermeintlichen Skalp deS Lords: eS ist aber nur seine semmelblonde Perücke. Fest der EowbooS! WaS da alles loS ist, das ist prachtvoll. Natürlich in erster Linie Pferde. Eine prächtige kurze Quadrille von acht Herren, zum Teil stehend, aus zwölf Pferden geritten, ein Kampssviel auf Pferde» nach Art der unseren Tänzern bekannten Stuhl- Polonäse, ganz hervorragende Lassokünstler und beste Meller- nnd Beilwerser, ein Kußjvngleur, der Erstaunliches mit einer Whiskntonne und mit einem Baumstamm leistet, rin höchst eigenartiges Karussell von Reiterinnen aus spanischen Stieren und Maultieren, ein kurzer, aber charakteristischer Evwbon- Tanz. lind alles in atemranbendem Tempo mit der ganzen großen Frische und Leidenschaft deS ZirkuS. Dann Ver- solgung der räuberischen Indianer durch die erregten Evw- bons. Den ersten richtigen Kamps zwischen Indianern und Trappern gibt eS in einer Präricschcnke. er endet unent schieden. Und dann das letzte Bild mit der unter Wasser ge setzten Manege. Selbst die technische Vorbereitung deS großen Seebcckens mit einem Zuflnftarm auö dem Nundgang hält die Spannung aufrecht, zumal da inzwischen noch ein Eowbon im hohen Raume ncrveiiveitschcnde Seilkünste zelgt. Dann kommen die Kannö mlt verhandelnden Indianern ange fahren «dieselben, die am letzten Sonnabend auf der Elbe den sturmacpeitschten Wellen entgegenkämpstens. Sie finden keine 'Verständigung. Der Kamps deS ganzen Stammes mit den Trappern beainnt. Er nimmt die mildesten Formen an. Ein brennender Geiser erbebt sich auö dem See — nicht eine be leuchtete Fontäne, sondern ein wirklich brennender Spring, strahl. Durch und über Wasserfälle, die biS zu zwanzig Meter hoch in den Manegensee herunterstiirzen. geht die Jagd, Schüße und Geschrei, auf zwanzig Meter hoch durch die Luft schwebender Lianenbrückc flieht der Häuptling mit der wieder- geranbie» Ladn. ein Eowboo und ein Coivairl stürzen von der schwindeln»«« HöA« tn de» >«e. Der Melsitr^ sicherer Schutz tötet de» «»er dl« Brücke jagenden Indianer. Häuptling. Dt« Engländer sind frei. Schließlich Versühnung DaS Kriegsbeil wirb begraben. — Tempo, Tempo, Tempo! Ltosch-Sarrasant. sein Oberregisseur Franz Eartot und alt», alle ZirkuSleute. die alle mit Helle« Begeisterung mitmachen sselbst der Freiheitsdresseur Sschberger mtmt mit», haben e», prächtiges, spannende», schöne« und tn seiner ZirkuSwildhe» überwältigende» Werk geschaffen. — Tonst ist au» dem neue» ZtrkuSteil de» Programm» der jonglierend« Komiker SumS als recht unterhaltend und der »lebende Hydrant' Willi Rühr! al» überraschend zu erwähnen. Das Ballett findet allabendlich stürmischen Beifall. — Beftraster Kraftwagenktihrer. An der Ecke Zelleschc und Kaitzer Straße waren gegen Ende vergangenen Jahres ein Personenauto iWandererwagen» und ein Lastkraftwagen »usammengestohen und hierbei zwei Personen verletzt war. den. Der 40 Jahre alte Otto Willy Mohn, der da» Per. sonenauto steuerte, und der 1872 geborene Führer des La i. kraftwagens August Karl Dnbrau au» Borstadt Löblan batten sich deshalb am 12. Januar vor dem Schössengeriä Dresden zu verantworten. Dubrau erhielt wegen liebe, tretung der BerkehrSordnung eine Geldstrafe von dreißig Ma, auferlegt, dieses Urteil erlangte auch Rechtskraft. Mohn wurie dagegen wegen fahrlässiger Körperverletzung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Jetzt hatte sich du vierte Strafkammer als Berufungsinstanz mit dieser An gelegenhcit zu befassen und erkannte auf vierhundcc, Mark Geldstrafe. In der Verhandlung spielten eimgc frühere Poltzcistrasen eine Rolle mit. NechtSanwalt Tr. Ptttrich führte alö Verteidiger aus, derartige Poltzetstrase» seien jeweils als sogenannte VerusSkrankhetten anzuiehen, aus denen man »och lange nicht einen rücksichtslosen Krattmagen- kllhrer machen könne, der. wie tm vorliegenden Falle, sich ge rade des allerbesten Leumundes erfreue. B-U.« Lösche. Zwei weitere neue Vergünstigungen sind Mr die B'.-U.-Wochenbefte zu vermerken. Ihre» Inhabern bietet auch daS ll^T.-Ltchtspielthcater. WatsenbauSstraße 22 iwozu der Schein ll: Platzmustk. zu benutzen ist), sowie der Ufa-Pa last. WatsenbauSstraße 28 lauf den Gutschein Nr. 70» an allen Wochentagen, nachmittags 4 Uhr, Vorstellungen zu halben Preisen für SOO Personen. — Diese neuen Vergünstigungen reiben sich an die bereits aemeldcte» des Wasa-Theaters tfür welche der Gutschein 7. Ver band kür Jugendbilfe. zu benutzen ist» und de» Elverantv- Bundes lGutschein 6V». Die unentgeltliche Besichtigung deS UmsvannwerkeS der A.-G. Sächsische Werke lGutschein 45» erfordert aber, wie nachzutragcn ist. Einholung einer vorherigen Eintrittskarte auf der Geschäftsstelle, Walsenhansstraße 20. In diesem Zusammenhang sei auch mitaeteilt daß die unentgeltliche Matinee im Prinzeß-Theater am Sonntag, dem 2 l. d. M„ vormittags ll Uhr lGut- schetn 07». außer dem Film über die Entstehung einer Zeitung (Dresdner Nachrichten» einen interessanten Ltcht- bildcrvortrag des Kunkvcretns durch Professor Steg ert mit „Wissenswertem über den Rundsunk" bringen wird Dan» folgen noch der polizeiliche Verkehrs- film sowie die scherzhaften Filme „Theater-Schieber" und „Sein Meisterst ll ck". Diesen unentgeltlichen Filmvorführungen schließen sich an die Platzmustken der Kommandantur Dresden um ',<>>2 Uhr auf dem Altmarkt und um Al Ubr aus dem Ne»- städter Markt. Dann folgt auch an demselben Abend. V?8 Ubr. daS Wala-Theater mit einer Vorstellung zu halben Preisen. Dank dem Entgegenkommen einer großen Anzahl von Geschäften, ans die durch Plakate besonders hinaewiesen wird, können die B.-N.-Wochenbeste 13 R^M. und der „Stunden plan" 20 Pf.» in vielen Läden entnommen werden. Deo gleiche» aus der Geschäftsstelle. Watsenbaus- straße 20. und im Wocbrnbandel aus einzelnen Plätzen der Stabt. Dabei sei immer weiter darauf hinaewiesen. daß Form und Inhalt der B.-U.-Wochenhefte die gemeinsame Be nutz u n a in e b r e r e r P e r s o n c n an verschiedenen Tagen besonders leicht machen. Wer hiervon mit Freunden und 'Bekannten Gebrauch macht- findet an iedem Däne in reichem Maße die Weawctsuna z» reizvoller Belehrung und Unter haltung Erstcre ganz unentgeltlich, letztere, soweit es sich um Theaterbesuche handelt, zur Hälfte des Preises. Der Auf wand deö B.-U.-Wochenheftes schrumpft damit aus 50 Pf. zu sammen und schasst damit Geleaenbcit zur Freude und zum Lebensgenuß, wie sic so billig kaum semalS wieder geboten werden dürsten. (Bitte auSschneiden und den Wochenbetten beilegen!» Der S1aülau»Iaae vorliegender Nummer tteat eine «vreislisle über ..Gardinen" der Mrma Modehaus Renner, AltniarkL» bei. 8 jahrelang im Wettbewerb mit dem Auslände auss schwerste behindert, er hat den dringend nötigen Preisabbau aus dem innere» Markt immer wieder unmöglich gemacht. v Schaffung einer Gcncraldircktion der österreichischen Bundcstheatcr. Die die „Reicbsovst" meldet, steht aus Anlaß der letzten Ereignisse in den österreichischen Bundestheatern, die in der Demission Herterichs und in der Angelegenheit Schalk in Erscheinung traten, die Verwirklichung großer Pläne bevor. Es soll zur Abkürzung des Instanzenweges, zur besseren kommerziellen Führung eine Generaldirekiion lür die BundeS- tbeater geschossen werden. Den leitenden Persönlichkeiten der Bundeslhcater soll ein erweiterler Wirkunaskreis mit größerer 'Verantwortung, aber auch arößercr Freiheit zukommen. Als kommende Dirigenten der Staatsoper werden Furtwängler, Busch, Weingartner und Bruno Walter, als Regisseure Mora, Tnrnan und Wallerstein genannt, s FreiligratbS Grabstätte aus dem Usskirck'liosc EannitattS ist anläßlich des 50. Todestages auf Anregung der Schessel- aemeinde von Groß-Stuttgart mit prachtvollen Kranzspenden bedacht worden. Auch die althistorische „Warme Wand" in Stuttgart. die „Krone" in Aßmannshausen, wo Fretliarath 1844 sein Glaubensbekenntnis schrieb — wie auch das kleine Rheindörilein Unkel, wo der Dichter einst im Hause des Kom ponisten Loemc wohnte, haben pietätvoll ihre Frciltgrath- Zimmer geschmückt. v* Ein Meisterwerk portugiesischer Architektur nieder- gebrannt. Das alte Nonnenkloster von Santa Clara zu Villa Do E-onde ist. wie aus Lissabon berichtet wird, zum größten Teil das Dvicr eines Feuers geworden. Dieses Bauwerk, das 1280 errichtet wurde, ist das hervorragendste Beispiel der Architektur deö 13. Jahrhunderts, das es in Portugal gibt, und ceine Geschichte ist eng mit dem Leben der heiligen Jiabella vcrknnvsk. Zuletzt ist dieser knnitgeichichtlich io wertvolle Ban als Lagerhaus für Stroh und Getreide benutzt worden, und im Stroh brach das Feuer auS. das dieses Kunstdenkmal zerstörte. Eine uorwogisg». Narbpolexpedition. Aus Oslo wird gemeldet: Major Trnage Gran und Dr, Adrian Mohr be absichtigen >027 eine rein wissenschaftliche Expedition nach dem Nordpol zu unternehmen, an der Insgesamt acht bis zehn Nor weger teilnclnncn. Die Expedition soll an Bord eines Zeppeltn-Lnftschisses unternommen werden, das in Friedrichs- Hasen bereits im Ban ist. Die Expedition wird direkt nach dem Nordpol führen und das Lnsschirs so nahe als möglich dem Pol landen. Währen- das Lnstschiss jedoch nach seinem Startplatze znrückkchren soll, wollen die Teilnehmer der Spedition tn der Nähe des PoleS überwintern, non wo sie d»S Luftschiff im nächsten Jahre Krim baten soll. ' Aus -em Reiche -er Zahl. Bon Eugen Schmitz. Im Verlag B. T. Teubner, Letvztg und Berlin, erscheint unter dem Titel „Mathematisch-Physikalische Bi bliothek" eine Sammlung wohlfeiler kleiner Monographien aus dem Gebiete der mathematischen Willen-schaft. Sic be zweckt. allen denen, die auch als L-aten Interesse an dieser Wissenschaft haben — und das sind mehr als man gemeinhin glaubt —. eine Auffrischung und Erweiterung ihrer Schul- kenntnisse in angenehmer Form zu vermitteln. Freilich steckt sie dabei ihre Grenzpfähle lehr weit und bringt manches, was wobl doch mehr oder weniger nur dem Fachmann zugänglich ist. Aber meist ergibt sich die entsprechende Einstellung schon auS dem Titel. Uebcr „Infinitesimalrechnung" . über „KrciS- cvolanten" oder „Vektoranalnsis" wird nur der schon sehr weit Eingeweihte etwas Nachlesen wolle». Aber Bändchen, wie etwa die von Baruch über „Tie «'»rundlagen unserer Zeitrechnu » g". oder I. PcrterS über „Die m a t He ina tischen und physikalischen Grundlagen der Musik" wenden sich schon wegen ihres praktischen Voxwnrss ohne weiteres an einen größeren KreiS. Aber auch geschicht liche Darstellungen wie H, WieleitncrS „Gegenstand der Mathematik im Lichte ihrer Entwicklung" sind io gehalten, baß man sich ihnen furchtlos anvertrauc» dari, selbst wenn einmal die eine oder andere nicht allgemein zugängliche Einzelheit dabei mit unterlaufen sollte. Und Himer die „Geheimnisse der Rechenkünstler" zu blicken und sich dabei durch Pb. Männchen verraten zu lassen, wie man cinsach drille, fünfte und siebente Wurzeln aus- zicht oder das Lsterdaimn und eine Mondphase errechnet, wird ebenfalls manchen reizen. Von besonderer Bedeutung für die Allgemeinbildung sind aber einige der eigentlichen 'iablentheorie gewidmete Bänd chen. besonders die Arbeiten H. WieleitncrS über den .Begriff der Zahl" und „Die lieben Rechnungs arten" Man braucht nur ein gangbares kulturphiloso- phisches Werk wie Ehamberlainö ..Grundlagen des neunzehn ten Jahrhunderts" zur Hand zu nehmen, um zu sehen, wie stark gerade das Werden der Menschheit«von heule durch die geheimnisvolle Macht der ?lcihl bedinnt war und ist. Unsere nanze Technik beruht aus ihr, desgleichen unser fortschrittliches Wissen vom Weltall. Der Weltkrieg war ein unheilvolles Zahlenspiel ebenso wie die Inflation aber auch der neue langsomie GefunbungSpro»eß ist ihrer Kraft »u banken. Wo wir gehen und stehen, was wir tun und denken: wir stehen tm Banne der Zahl. Und doch, wie wenig weiß selbst der gebildete Laie im allgemeinen vom Wesen dieser allgegenwärtigen Erscheinung! Wenn man jemanden aufsordert, eine Zahl zu nennen, so wird er etwa 2 oder 4 sagen: wenn er ^ oder 0.4 sagt, fühlt er sich schon als mathematisches Genie, mehr noch wenn er — 2 oder —4 nennt, obwohl ja der Begriff der negativen Zahl praktisch ganz landläufig ist. z. B. durch daS Thermo- metcr, das unter Null sinkt, oder durch die Fatalität des Ber- lierens beim Skatspiel — von dem ominösen Begriff der .Schulden" ganz zu schweigen. Mit Zahlen der genannten Art. daö heißt mit positiven oder negativen ganzen Zahlen, gemeinen Brüchen und endlichen oder periodischen Dezimal- brüchcn ist die Zahlcnvorstcllung des Laien in der Regel zu End«. Höchstens hat man noch eine mehr oder minder dunkle Erinnerung, daß man in der Schule auch einmal von „unend lichen" Dezimalbrlichen gehört habe: doch die hält man kür eine untergeordnete Ausnahme. Aber qenau bas Gegenteil ist richtig. Den» mit bei, unendlichen nlchtpertodilchen Dczi- malbrüchcn erschließt sich das weite Reich der sogenannten .irrationalen Zahlen". Man nennt Ne so. weil Ne nicht dargcstellt werden können als ein Quotient, d. h. ein Verhältnis llateinisch — ratio» zweier ganzen .Zahlen. Bei den „rationalen" Zahlen ist das möglich: 2 kann aus- gedrückt werden als daS Verhältnis 4:2: ^ desgleichen al» l : 2: Ob als 5 :10: 0.12l212 . . . als gg - 4 :S3. Aber ein iiichtperlodilchcr unendlicher Dezimalbrnch wie etwa 0.123458.. läßt sich nicht in ein solches Verhältnis fallen und steht eben deshalb außer jedem Verhältnis, das beißt ist „irrational". Auf solche Irrationale Zahlen führen uns schon ganz einfache Necheuversuchc. Wir brauchen z. N. nur nach dem Wert von zu fragen, daö heißt eine Zahl zu suchen, die. mit sich selbst niilttpliziert. 2 ergibt. Eine rationale Zahl dieser Art gibt iS nicht, aber ber irrationale unendliche Dezimalbruch I 4>42l . erfüllt diese Bedingung annähernd B-t näherem Zusehen ergibt sich nun, daß die weitaus meisten Werte mit denen die Maihemntik zu rechnen hat laiche irrationale Zahlen sind: fast alle Wurzeln, Logarithmen, trigonomelri« scheu Funktionen sind unendliche Dezimalbrüche, desgleichen gcinz landläufige gcvmclrische Maße, w>e die iogenanntc Lu- dvlssche Zahl ", die der Berechnung des KreiSumsangcs dient, oder das Verhältnis von Höhe und Seite im gleich seitigen Dreieck — Zahlen, die die Technik auf Schritt und
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