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EM int. 10—12. fiäubuna. ife! Küuft- etäubuug Zahnarzt.; den, > Üll 8 Nnlss ltummtr. lt lieder- wn, so, äder, Nen. ntb. Ir». »rw dafür gegen vertagt. st°lk> ' mg 200 Rubel erhalten. — Di« Verhandlung wird danach 3 Uhr nachmittags auf Donnerstag vormittag» 9sH Uhr t. — In der DonnrrStagS-Bechandlnna brstStigs die Zeugin »ka nochmals ihre am vorhergehenden Tage abgegebene Aus- >ie habe Dinge beobachtet, woraus sie bi» in die neueste einen intimen Verkehr de« Grasen mit der Gräfin schloß, «rnter Verwandter dn Gräfin, der Rentier v MoSrenSr», erklärt. al» er den »naben, ohne ihn vorher gekannt »u habe», gelegentlich sab, siel ihm sofort die Familienähnlichkeit auf. Die Hebamme, welche die Gräfin vor 24 Jahren entband, bekundet, die Entbindung war leicht. Die Gräfin war stet» in ärztliche, Aörperunterluchung besonders zurückhaltend. Frl. v. WardeSka be merkt. die Hauplbeiastung-zeuätn AndruczewSka lei in Wroblewo schlecht behandelt worden, obwvlil sie ein ruhige», geduldiges Mädchen war. Sie wurde nach ihrer Auslage mißhandelt, weil sie sich weigerte, die ihr vorgelegten Papiere zu unterichreiben. Die Zeugin sagt ferner au», sie habe zu hören geglaubt, wie eine Komtesse sich beklagte, daß der Knabe ihr vorgezogen wurde. Hierauf habe die Gräfin gesagt: „Ich muß ihn doch anerkennen." Die FalkowSka hält der Zeugin vor. daß sie in Gegenwart der Schwester der FalkowSka sagte, sie sei von der Gräfin schlecht be handelt worden : sie werde sich rächen, sie habe auch adlige Ver wandte ulw Die WardeSka behauptet, nur von schlechter Behand lung gesprochen zu haben. LanbgerichtSrat Joth. der die Unter suchung führte, erklärt, die Ermittlung der Wahrheit war besonders schwer wegen des grenzenlosen Unterwürfigkeitsgesühls der meisten Zeugen. Besonders legte die Ossowska erst ein Geständnis ab. nachdem sie durch rin Schrltlstück sehr belastet worden war, das ein Schuldbekenntnis enthielt. Die ArbeiterSirau LewandowSki will bestimmt wissen, daß die alte AndruczewSka am Geburtstage des Knaben, sowie vorder in Wroblewo anwesend war. Sie er klärt, die Hedwla AndruczewSka würde allaemeln für verrückt ge halten. Der erste StaatSanwalt Slrinbiechr macht daraus auf. merksam, daß wiederholt von Kriminalbeamten im Äerichtsgebäude Zeugenbeeinflussungen beobachtet worden seien. Er bitte, darüber den Kriminalkommissar v. TreSkow zu vernehmen. Dieser bekun det, daß in seinem Aufträge einige polnisch sprechende Krimmal beamte im GerichtSgebäude tätig seien, und daß diese gestern zwei volnische Agenten verhaftet hätten, die dabei abgesaßt worden seien, wie sie in der Stäbe de» Kassenzimmers mehrere polniiche Zeugen und Zeuginnen mit den Worten zur sofortigen Abreise ge drängt hätten: WaS braucht Ihr einem preußischen Gerichtshof Rede zu stehen7 Schämt Euch und macht, dan Ihr nach Hauke kommt! Die Verteidiger wünschen eine Auskunft darüber, ob die Vermutung bestehe, daß diele Agenten im Solde der Angeklagten ständen. Kommissar v. TreSkow: Dafür bestehe kein Ankalt. ES könne sich auch um politische Momente handeln, da die Polen in Gegensatz zu dem preußischen Gerichtshof gestellt worden seien. " In dem LeichenkchändungSprozeß in Würzburg, in dem, wie kurz erwähnt, die angeklagten zwei Totengräber- gebilsen zu je zwei Monaten Gefängnis vernrtetlt wurden, wurde folgender Tatbestand fcstgestellt: Die Angeklagte» hatten in mehre ren stallen au» Familiengräbern Ztnksärae heranSoenommen. diele zertrümmert und daS Zink an einen Alleisenhänvler mit Namen Kastanienbanm verkauft. Besonders klar und drastisch ist die Sache beim Familiengrab der Familie Bieberstein nachaewielen. Jahre 1895 wurde in die,cm Familiengrab die erste Leiche stattet und zwar die Leiche des Herrn Bieberstein, im Jahre 1899 folgte die Leiche seiner Frau, die in einem Zinkiarg geborgen war im Jahre 1901 wurde ein drittes Mitglied der Familie Bieber, slei» im selben Grabe beigesetzt. Nun besteht aber die Vorschrift, daß vom obersten Sarg an mindestens 80 Zentimeter Erbe liegen müssen. Zu diesem Zwecke hätte das Grab der Familie Bieber stein tiefer gegraben weiden müssen. Für dieies Tirfergraben müssen die Angehörigen auch eine Exkragevühr von 20 Mark be zahlen. Die 20 Mark steckte Leichenwärter Keh, der inzwischen Selbstmord verübt hat, auch sehr wohl in seine Taiche, er gab aber icinem Gehilfen nichts davon und ließ das Grab auch nicht tiefer graben, sondern der Zinkiarg der Frau Bieberstein wurde geöffnet, die Leiche herausgenommen und der Sarg zertrümmert. Dann legten die Angeklagten die noch gut erhaltene und mit den, Sterbehemd bekleidete Leiche der Frau zu der Leiche ihres Mannes im untersten Sa,g. Auf diese Weise war Platz geschaffen für den Tie Totengräber batten so die langwierige Arbeit dritten Sarg. Tse Totengräber batten so die län des TleiergrabenS umgangen, tn sehr vietätloser Welle zwei Lerchen im untersten Na um des GrabeS znsammengepfropst und auf daS Ganze den dritten Sorg gestellt. Ten Zinkiarg verkauften die Gehilfen an einen Alteticnhändler. Leichenwärter Keh ließ es ge- lchehcn mit den Worten: „Ihr sollt auch was baden." Er selbst batte ja seine Ertragebühr von 20 Mark. Die Gehilfen handelten teils aus purer Gewinnsucht, teils standen sie unter dem Druck und dem Einfluß ihres BrotgeberS. der ihnen mit Dienstentlassung drohte: „Wenn Ihr es nicht tut, tun es andere." Dieses Moment wurde als strafmildernd angesehen. AIS Zeuge wurde Friedhofs- ausscher Jäger vernommen, der milteilt, daß er im November 1901 beim Begehen des Friedhofs starken Leichengeruch wahrgenommen. Er fand eine weibliche Leiche neben einem Grabe mit Kränzen zugedcckt. Herrlein. Keh. Ponader hätten bet einem zerdrückten Sarge gestanden. Ueberhauvt sei bei den Zinkiärgen immer die Tieferlegung nicht auSgesührt worden. Mehrere Verwandte des Stud. Bieberstein sagten aus, daß sic Keh nie die Erlaubnis ge geben, so schandhaft mit den Särgen z» verfahren. Keh sei immer frech und anmaßend gewesen. Zeuge Samuel Kastanienbaum er klärte. nur einen Sarg gekauft zu haben: die Zinksärge würden an Schmelzereien kommen und dort zu anderen Gegenständen ver arbeitet tunter anderen auch Kochtöpfen I). Angeklagter Hcrrlein dagegen und auch Ponader behaupten, daß Kastanienbanm stets eine Zigarre gegeben und einmal gesagt habe: „Es ist lchon lange nichts mehr gekommen, schickt doch, wenn Ihr was habt." Der früberc Friedhosvcrwalter Pfeifsroth bemerkt, dax Keh nie den Magistrat »m Erlaubnis gefragt Hobe. Ein anderer Aufseher sah die An geklagten Zinkiärge fortfahren. Der Friedhofrcspfzient Gem.-Bev. ,rrey ist von Keh frech insultiert worden, hat aber keine genügende Unterstützung bei der Stadtverwaltung gegenüber Keh gesunden. Großes Aussehen erregt die Aussage des Maaistratsmitgliedes Gill, der die Behandlung der Leiche im Falle Bieberstein ganz korrekt findet. Oberlandesgerichtsrat Fritsch hat als Untersuchungs richter Keh verhört und gibt an. Keh habe teilweise ein Geständnis abgelegt. Der Staatsanwalt Schwarz beantragte, die beiden An geklagten, die durch ihr rohe und pietätlose Handlungsweise groß llnruke in der Bevölkerung hervoraerufen. wegen Grabschändung und Diebstahls unter Annahme mildernder Umstände wegen des Druck» durch Keh zu je zwei Monaten 15 Tage» Gefängnis zu verurteilen. Gegen Kastanienbaum werde ein Verfahren wegen Hehlerei anhängig gemacht. Das Urteil lautete aus je zwei Mo nate GesängntS. ** Der in New-Aork elngetroffene deutsche Dampfer Kron - vrinz Wilhelm" hatte eine schwere Reise zu übersiehe»- Infolge von heftigen Stürmen, schwerem Seegang und ans Süd- westen kommenden hoben Dünungen konnte er seit seiner Abreise von Eberbourg niemals mit voller Geschwindigkeit fahren. Große schäumende Sturzwellen fegten über das Vorderdeck bin. zertrüm merten die Reelings und verbogen verichiedene Stützen. Der Kapitän und die Mannichaft hatten unter dem Wüten der See tchwer zu leiden. Von der Besatzung haben der Zimmermann HäSlopp und der Matrose Marrtest derartige Verletzungen erlitten, daß sie in ein Krankenhaus ausgenommen werden mußten. Der Kapitän, der unverletzt blieb, tagte aus, dies sei die gefährlichste Seereise, die er je erlebt habe. ist zur Zeit in seiner Zelle mit Strumpf- im heile. gefunden haben. Wirkerei beschäfti ** In der Gustavstraße in Altona erschoß nachmittags 4 Uhr ein Steward ein Buffetmädchen, da» er seit längerer Zeit mit LiebeSanträaen verfolgt hatte, mit denen er aber angewiesen wurde. Der Mörder tötete sich darauf durch einen Schuß in den Kopf. " lieber die Gräfin Stephanie Lonyay wird au» Luzern gemeldet: Im Befinden der Gräfin ist eine kleine Besserung ein getreten. Die Patientin steht in Behandlung deS Dr. v. Bitte! aus Wien sowie deS Professor« WyderS aus Zürich. Hofrat Professor Chrobak wurde zweimal zugezogen. Von einer Rück- kehr der Gräfin nach Oesterreich kann vor längerer Zeit keine Rede sein. Bon verschiedenen Höfen sind Erkundigungs telegramme einaelaufen. * Schwentnger über BiSmarck. In einer Festnummer des „Neuen Wiener Journals", die zur Frier des 10jährigen Be stehen» dieser Zeitung herau-gegeben wurde findet sich unter ande ren Beiträgen ein Aussatz Schweninger» über BtSmarck. ES heißt darin: „AIS Arzt des Fürsten BiSmarck batte ich oft und ost Gelegenheit, zu sehen, mit welch' rührender Liebe das Volk an ihm 01« neueste nn«I deute »eblnn»et 1Ü <lön Lisendahnvaxen sämtlicher vresäner VorartrüssS. Lllsinisso Lnnadms: I»vv»«I«n»8tr1v>ea, Vlnsbüttor Strasse IVO. Del. 1. 2714. blau vsrlavss« krospskt oäsr Vartrstsrdesucb. klieimillrei' »siulnliiili-llim empfiehlt prachtvolle Vlaos-Haadsebube, coul s Damen vv, I,2S, 1,01», I.7S, ferner: Prima Ziegenleder, Waschleder, gefütterte Glacs. Militär-Handschuhe, Ball-Handschuhe, Neu heiten in Stofihandichuhcn. Spezialität: Strüinpte mit »oppelsobleo. iS VLosvULZ 144. L. LLvks. I-audssIoUeriv Ziehung vom 2. bis SS. November empfiehlt Z Otto Vkvkott, Ilrmmltlililr 1ö luu! lllilseilrlm« 17. 144. Köliigl. I.SIIl1l!8- Siiclizkelie Merle. Ltvliunx S. ILIassv von» 8.—LS. 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