Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190108279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-08
- Tag 1901-08-27
-
Monat
1901-08
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.08.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
O*rMch«» «ch GHchftsche». — >« den ««tllchr« «ekanntmachuinien. Dem «,lt« Herrn Bert-old. dej der Firma W. Martins, iir Lat-, Wasser« und Heizanlagen, dem Werkmeister Heck, bei der Firma Hermann Müller, Goldschitiger« aeschSft. dem Plakatanlchltiaer Herrn Krüger, bei der Firma Gencke'S Dresdner Plakat-Jnstttut, dem Buchbinder und Musler- macher Herrn Bunke. bei der Firma Jean Scherbe!. P arabdierahmen- und Metallwaarenfabrtk, dem Geschäftsführer j. BartuIch. bei der Firma C. H. Schmieder, LandeS-Produltrn- Grosso - Handlung, und dem Zimmerpolier Herrn E h r l t ch. bet dem Architekten und Baumeister Herrn I. LouiS Geher, sämmtlich hier, wurde in Anerkennung Wiähriger ununterbrochener treuer und ge» wissrnhafter Dienste da- städttschrEhrenzeugntß verliehen. — Die in S lv, Ziffer 5 und S 18. Ziffer 2 des BebauungS« ortSgesetz-Entwurs» für die Vorstadt Pieschen vor- »tektorS aller Stichs. Feuerwebren. Sr. Maiestät d«S Königs nt" gedachte Dl« Man,mache Aelt Herr Pastor Nadln, striche und nützliche Geschenke wurden der Jubelwehr über« >t. Gesänge der Männergesangvereine .Arien" und .Possen- sowie Musikdarbietungen der OrtSkavelle umrahmten vaS " ' ,ug. Sonntag »aumann'schen GaschoseS statt. i> ^ , Oschatz. 24. August. Bei den Zt. in der Wurzener - .. anovern " Kavalleriem W , ^ .. zten , drS Alles in dichte Wolken einyüllrndrn stürzten von Zimmer Nr. 5. aut die Dauer von vier Wochen öffentlich aus gelegt mit dem Hinweise, daß Einwendungen dagegen bei deren Verlust innerhalb dieser Frist ebendaselbst anzubringen sind. — Vom 28. d. M- ab wird die Lukas st raße »wische» dem Reichs« und LukaSplatz wegen Beschotterung aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reltverkehr gesperrt — Der Personenverkehr am Sonntage war wieder ein iehr lebhafter. elnestheilS bervorgerusen durch den Ferienschlu« bei den höheren Untrrrichtsanstalten. anderntheils veranlagt durch die gegen Mittag einartretene schöne und klare Witterung, die beson ders zu einem Ausflüge in unsere herrliche Umgebung einlud. Die Bewältigung des Verkehrs erforderte die Abfertigung von 16 Sonderzügen aus den hier einmündende» Bahnlinien und zwar fuhren S solcher Züge nach und von Tharandt—Freiberg, 8 nach und voü Pirna - Schandau und 1 von Leimig über Riesa nach Dre-den. Der in den Morgenstunden nach Leipzig abgelasseue Sonderzua war überaus stark besetzt, er beförderte in 8 Theilcn nahezu 2200 Personen: Abends brachten 2 Sonderzüge den größ ten Theil der Ausflügler wieder hierher zurück. — Der Dresdner Männergrsauavrrrin vereinigte am Freitag seine Mitglieder und deren Gäste zu einem Ge sell s ch a st s a b e n d m den Räumen des ConccrthauseS Zoolog. Garten, wobei außer einigen Chorvorträgen unter Leitung des Herrn Keller Deklamation«! von Frau Baumbach-Jäger und vor züglich gesungene Lieder für Sopran (Frl. Voigt) die Zuhörer er freuten - bet dem anschließenden Sommernachtsball fand auch die zahlreich erschienene Damenwelt ihre Rechnung. — Die Vorführungen der B ed u i nen tr» , . gischen Garten, namentlich die aufregende Reiterphantasie, fanden auch am Sonntag bei den zahlreichen Besuchern lebhaften Beifall und wurden am Schlüsse >eder Vorstellung von lauten Bravorufen und stürmischem Applaus begleitet. In der That ist es ein prächtiger Anblick, die braunen Gestalten mit flatternden Burnussen aus ihren schön geformten Berberrossen in rasendem Galopp dahin stürmen zu sehen. Auch an den Zelten der Hand werker versammelte sich unausgesetzt das Publikum, um die Ar beiten in ihrer Entstehung in Augenschein zu nehmen. ES ist geradezu bewundernswerth. wie vortrefflich diese Orientalen ihre einfachen Werkzeuge zu Handhaben verstehen. Namentlich ist es Abadu Erasi. der Graveur und Traiseur, welcher täglich von einer wißbegierigen Menge umlagert wird. Mit Hammer nnd Meisel versieht er allerlei Meisinggeräthe. als Teller, Schalen mit den schönsten Formen, ohne sich auch nur der geringsten Zeichnung hierbei zu bedienen. Alle von Abadu gearbeiteten Gegenstände können überdies käuflich erworben werden. In dem arabischen Kaffeezclt hatte man Gelegenheit, den zum ersten Male an hiesigem Orte voraesührten Bauchtanz, äavcs äs vontrs, wie er in den Singspielhallen Kairos nnd anderer orientalischer Städte gezeigt wird, in Augenschein zu nehmen. Die Bewegungen der beiden Tänzerinnen Anune und Südika sind ebenso grotesk wie eigenartig und werden von den Arabern Marsi und Süle durch eintönige Musik begleitet. Möge sich das Publikum die Gelegenheit nicht entgehen lasten, die interessanten Vorführungen in Augenschein zu nehmen, denn innerhalb Wochensrist verläßt die Truppe bereits wieder unsere Residenz. — Dolizelbericht, 26 August. Am Sonnabend Nach mittag ist in der Münchner Straße von einem Neubau ein Dach decker abgestürzt und alSbald darnach gestorben. — Bon einem unbekannten jungen Mann wurde am Sonntag früh nach 8 Uhr gemeldet, daß eine halbe Stunde zuvor ein unbekannter Mann, der von der Königin Carola-Brücke hergekommen, am Terrassenuser in die Elbe gefallen und nach mehrfachen Hilferufen im Wasser verschwunden sek. — Am Freitag Nachmittag ist ein 5 Jahre alter Knabe aus der Fahrbahn am Altmarkt in einen Omnibuswaaen hineingelaufen, so daß er umgerissen und überfahren wurde. Er erlitt eine Quetschung des linken Fußes. — Erstatteter Anzeige zufolge ist in der Nacht zum Sonntag gegen '/ü2 Uhr eine un bekannte FrauenSverion von der Angustusbrücke in dieElbe gesprungen und nach einem Hilferuf im Wasser »ntergegangen. Die Person soll sich in Begleitung eines — anscheinend böh mischen — Arbeiters und eines Postunterbeamten befunden haben und mit diesen beiden Leuten auf der reckten Jußbahn nach Neu stadt zu gegangen fein. Diese beiden Leute werden hierdurch auf- acsordnt, ungesäumt sich zu weiteren Angabe» im Polizeigebäude, Lochießgasse 7. 2. Stockwerk. Zimmer 75. zu melden. — Gestern Nachmittag wurde auf der Sachsen-Allee ein die Albcrtbrückc älterer Herr von einem die Albcrtbrückc schnell herabfahrendcn Radfahrer umacrlsse» nnd überfahre n nnd trug blutende Ver letzungen an Arm und Händen davon. Der Radfahrer, dessen Rad arg verbogen worden war, ging, sein Rad aus den Schultern, ohne von dem Ueberfahrenen Notiz "zu nehmen, davon: sein Name wurde ober bald polizeilich scstaestcllt. — Aus dem Gebiete der Sächsischen Schweiz wird gemeldet, daß die Wald fruchte diese» Jahr guten Ertrag geliefert haben. Besonders gilt dies von den Himbeeren, da man in allen Waldbeständen überaus volle Standen traf. Zu Anfang, als die Brrrengänarr die ersten Früchte ablicserten, kostete das Pfund 14 Pfg.. wahrend später, da das Angebot sich sehr häufte, dasselbe sich um die Hälfte reduzirte. Die Heidelbeere, welche in zweiter Linie rangirtc. bot sür längere Zeit reiche Ernte und " sie Sammler ebenfalls lohnenden Verdienst. Während , Heidelbeeren und Himbeere» in« Preise sielen, hat die Prcrßcl- beere ihren Preisstand erhalte» könne». Dies liegt lediglich an dem festgesetzten Termin des Abbcerens. — Blasewitz. Am Sonntag Nachmittag fuhr ans der Residenzstraße in der Nähe des Elsässer Weges ein Radfahrer in der Richtung nach Blasewitz. neben ihm ein Motorwagen. In entgegengesetzter Richtung, und zwar aus derselben Seite, kamen drei Frauen mit Kinderwagen. Der Radler fuhr den in der Mitte stehenden Kinderwagen an nnd uni und stürzte kopfüber auf die Straße, wobei er sich eine bedeutende Kopfwunde zuzog. Das Rad überschlug sich mit ihm. Ans dem Kinderwagen stützten zwei Kinder, glücklicher Weise ohne Schaden zu nehmen. Der Wagen selbst war gänzlich entzwei gefahren, während das Rad unversehrt geblieben war. In einer nahen Villa wurde dem Verletzten die erste Hilfe zu Tbeil. — DaS Etablissement „ W ci ß c r A d l er" i» Oberlvichwitz bot am Freitag ein Bild fröhlichen Beisammenseins. Der Wirth, Herr Lorenz, hatte dem UnteroffizIerS-Korps der Garnison Dresden ein Rendezvous gegeben und cS sich angelearii sein lassen, den Aufenthalt in seinen Lokalitäten durch Veranstaltung eines Concertes mit anschließender Tanzbelustigung. Verabreichung vorzüglicher Speisen und eines FreitrunkcS, zu einem recht angenehmen zu mache». Das Fest wurde durch ein vom Musik korpS deS Jäger-Bataillons Nr. 13 gut aiisgesührtes Garten- concert eröffnet, wobei sämmtliche Märsche ver vertretenen wurden. Nach Beendigung Während einer Tanzpause , . „ eglmentS eine kurze Ansprache. ,ed« Theilnehmer wird noch lange der auf dem „Weißen Adler' verlebten fröhlichen Stunden gedenke» und gern bei sonntäglich' Ausflügen seine Schritte nach dem empfehlenSwerthe», herrlt gelegenen Lokal lenken. — DaS freundliche Pvsse » dvrf glänzte am Sonntage im Feftgewande, wodurch die Bewohnerschaft ihre Freiwillige Feuer wehr ebrte, welche an dleseni Tage ans 25 Jahre ihres Bestehen« zurückblickte. Nachdem am Sonnabend Zapfenstreich und zwang loses Beisammensein stattgefunden, erfüllte Sonntag früh >/,9 Uhr die Wehr eine Ehrenpflicht dnrch Schmückung, der Gräber der Hin geschiedenen Kameraden. Dann begab sich die Wehr in die Kirche, wo Herr DIakonus Ärland die Festpredigt hielt. Nach mittag» von 2-4 Uhr fand im Gasthofe ein Gartenfest statt, wobei Herr Hauptmann PrieSdorf in der Begrüßungsrede des hohen Ken sich Gegend stattfiiidenden den 17. Ulanen infolge Standes beim Uebersetzen der Straße in der Attacke Unteroffizier Srrfling von der 2. und Ulan Böhmer von der 8. Eskadron. Erster« erlitt eine schwere Verletzung des Becken», Böhmer brach ein Schlüsselbein. — Gleich an den erste» beiden Manövertagen sind 2W Pserde als verletzt gemeldet worden. Alles infolge des dichten Standes, d« die Reiter mitunter hinderte, die Köpft ihrer eigenen Pserde zu sehen. — Am hiesigen Bahnhöfe wird jetzt eine Feldbäcker et errichtet, in der mit 3 Ocfen täglich gegen 8600 Brote hergeslellt werden sollen. Auch eine Felvschläcyteret wird dalelbst errichtet. — Leipzig. 26. August. Heute Vormittag ist vom Grund stück Edlichstraße 12 in L.-Sellerhausen der 20jährlae Handarbeit« Berger beim AuSführen von Dacharbeiten vom Dach auf die Straße abgestürzt und kurz daraus verstorben — Ein 22jäh rig« Eiiendreh« auS SanSgaben, der seil einiger Zeit mit ein« 2-1 Jahre alte» Arbeiterin von hi« ein Liebesverhältnik unterhielt, batte gestern mit dies« und deren Verwandten einen Ausflug nach Lützschena unternommen. Dort batte das Mädchen, ohne die Enauvntß des elseriüchtigen Liebhabers einzuholen, mit einem Anderen getanzt. Auf dem Wege nach dem Bahnhöfe ergriff der Bursche plötzlich da» Mädchen am Halse, würgte es und warf es zu Boden, worauf er ihm eine große Anzahl Schnitte am Haffe und im Gesicht beibrachte. Die Mutt«, die ihr« Tochter zu Hilft eilen wollte, erhielt ebenfalls einen Schnitt in das Gesicht. Ans die Hilferufe der Verletzten kamen mehrere Personen herbei geeilt, die sich auf den Wütherich stürzten und ihn gehörig durch bläuten. Er ergriff die Flucht und verichwand im Dunkel der Nacht. Spät« stellte er sich jedoch der Kriminalpolizei. Er hatte seiner Geliebten dermaßen mitgespielt, daß thr 24 Stiche vernäht werden mußten. — Durch ein unachtsam weggeworfenes brennendes Streich holz war am Sonntag mLeipzia in einem Gartenlokal ein« jungen Dame das weiße Mullkleid in Brand gerathen. Die anscheinend von heftigen Schmerzen Gepeinigte lief in ihrer Angst mehrfach um einen Tisch herum, bis ihr einige beherzte Mann« beiwrangen und den Brand erstickten. Das junge Mäd chen war schwer verletzt und wurde nach dem Krankenhauie ge bracht. Der muthmaßliche Urheber des Unglücks wurde ermittelt und zur Verantwortung gezogen. — Leipzig, 25. August. Oberhalb des Pfahlbauten, Restaurants hat sich gestern der ans Merzdorf gebürtige Schuh mach« Friedrich Hermann» Köhl« auS unbekannten Gründen in der Pleipe ertränkt. — Flöha. 26. August. Heute früh brannten die an der Chemnitzer Straße aus dem Berge gelegenen zwei größten Bauern gilt« von Förster nnd Endig völlig nieder. Der gelammte Besitz einschließlich Inventar, auch das des Gesindes, wurde in beiden Gütern vernichtet: verbrannt sink auch 4 Schweine. — In einer inLichtentanne gehaltenen Waiidervcrsammlung des Zwickau« Pädagogischen Vereins sprach Herr Katechet Birkigt aus Grund eigener Erfahrung „lieber Blinden unterricht und die dabei in Anwendung kommenden Lehrmittel". Die Kgl. Blindenanstalt in Dresden hatte ihm in bereitwilligster Weise eine große Anzahl Lehrmittel und Schülerarbeiten zur Verfügung gestellt. Man sah z. B. eine von einem Schüler der Obcrklasse in Wachs gefertigte Karte von Skandinavie», die sich als eine ganz vorzügliche Leistung darstellte. Mau sah ferner den 16. Band des von einer Blindensreundin in Punktschrift ausgesührten Frehtag'ichen Romans ..Soll und Haben". Der ganze Roman umfaßt in dies« Ausführung gegen 30 Bände. Der frühere Direktor der Kgl. Blindenanstalt, der verstorbene Hosrath Büttner, hat seinerzeit Gustav Freytag von dies« Riesciileistung der Dame in Kenntniß gesetzt. Dn Dichter hat ihr seinen Dank aus' sprechen lassen. — Wegen Boykott» stand dn 42 Jahre alte Bretschneid« W. auS Wilkau vor der ersten Ferienstrafkamm« des Landgerichts Zwickau. Dem Angeklagten war am 5. Mai d. I. eine Straf Verfügung dn AmtShauptmannschaft Zwickau über 50 Mk. Geld büße oezw. 10 Tage Haft zugeganaen, weil er in einer in Wilkau abgcbaltenen Versammlung des dortigen sozialdemokratischen Vereins die Anwesenden aufgefordert hatte, die,eiligen Schanklokaft zu meiden, welche der sozialdemokratischen Partei nicht zur Verfügung stehen. Der Strafbefehl gegen W. «ging auf Grund der Erlasse der AmtShauptmannschaft Zwickau vom 17. Mai und 19. Juli 1894 welche die öffentlichen gegen Gewerbetreibende gerichieien Verrufs- «kiärringen verbieten. W- beantragte gerichtliche Entscheidung und «zielte damit auch vor dem Schöffengericht Zwickau seine Frei sprechung. da das Gericht in jener Versammlung, die nur von Mitgliedern des sozialdemokratischen Vereins besucht war. keine öffentliche Versammlung «blickte, weshalb es an der zur Best «torderlichen Oeffentlichkeit der Verrufserklärung gebrach. Die Staatsanwaltschaft legte gegen das freisprechende Urtheil Berufung ein, in deren Folge die Sache nochmals verhandelt wurde. Der Angeklagte gab zu, die in Rede stehende Äeußermig gethan zu haben bestritt ab« wiederum die Oeffentlichkeit dieser Versammlung. Das Berufungsgericht kam auch auf Grund der Beweisaufnahme zu kein« anderen Auffassung als daS Schöffengericht und verwarf daher die Berufung der Könial. Staatsanwaltschaft. Es bleibt also bei der Freisprechung deS Angeklagten. — Militärgericht. Vor dem Kriegsgericht der 32. Di vision hat sich wegen Beharrens im Ungehorsam vor versammelt« Mannschaft unter Gewehr der 1879 geborene Gefreite Karl Emil Franzko von der 12. Compagnie des 103. Infanterieregiments tu Bautzen zn verantworten geklagten am Morgen des wiederholt der Befehl ertheilt, die Beilpicke zu tragen, welchen, Befehl Fr. nicht »achkam. Erst als der Vicescldwebcl dazu kam. ließ « sich dazu bewegen. Der sehr gut beleumundete Angeklagte giebt den unüberlegten Fehler zu. »»o das Gericht erkannte aus die ziemlich mildeste Straft, oft das Gesetz zuläßt 6 Wochen 8 Tage Gcsänguiß. Am Schluß der Verhandlung bat Fr. uni eine milde Strafe, worauf ihm mitgetheilt wurde, daß er sich mit ein« Eingabe an Se Majestät den König wenden möge. — Welch unvorhergesehene schwere Folgen eine unübericgft Handlung nach sich ziehen kann, beweist die Beweisaufnahme in der darauf folgenden Verhandlung wider den 1878 in Licgnitz in Schlesien orenen, bisher völlig unbescholtenen Unteroffizier der j, Batterie nicht verräthst. schlagen wir Dich noch todt!' Die drei Kumpane tehen unter Anklage der gemeinsam«! gefährlichen Körperverletzung, eugnen zwar die Tbäterschaft, werden ab« durch die Zeugen aussagen überführt. EL macht sich jedoch nothwendig, durch eine ärztliche Unteriuchuna sestzustrlleii. ob Männel dauernd an de, Sehkraft geschädigt ist Dir Verhandlung wird deshalb bis Donnerstag vertagt, die Angeklagten verbleiben in Unlersuchmigs- ftaft. — Dir ehemalige Äejchgstsinbaberin Wilhelmine Hilma Schlupüky geb. Zeidler war in Folge des Zusammenbruchs ihre eschäft» ' ' ^ Srrsicheri Un Aus dein Alaunplatzc wurde dein An 14. August d. I. von einem Sergeanten geborenen, bisher völlig unveicholftneu Uistcrostizi« der tz . des 28. Feldnrtillcrie - Regiments in Pirna, Berthold Karl Heydc, der sich wegen Mißhandlung eines Untergebene» zu vcrantworien hat.- Am 27. Mai d. I. hat H. dem Kanonier Karkiilc, der sich einer Nachläisigkcit schuldig gemacht hatte, im Batterftstalle einen Schlag in s Gesicht versetzt: darauf bekam K. Nasenbluten und siel, als er sich am Brunnen abwusch, in Krämpfe, schlug aus den Boden und zog sich eine Gehirnerschütterung zu, die seine Auf nahme in's Lazarett! nöthig machte. Nach dem Gutachten des Oberstabsarztes Dr P. ist das Nasenbluten des K , der sehr an diesem Uebel litt, weniger eine Folge des Schlages, als vielmehr der Hitze im Stalle uns anderer Umstände. Auch die Krämpfe rühren nicht von dem Schlage her. Das Gericht sieht den Fall als eine» milden an und «kennt gegen Heyde a»f 8 Tage Mittcl-- arrest wegen vorschriftswidrig« Behandlung eines Uiilcrgcbcucu. — Landgericht. In der Zeit vom II. April bis zum 25. Mai enlwendete die 23jährige. wiederholt rückfällige Dienst- " ' "wenDienst- - duiigsstückr zu I Jahr 3 Monaten Gesäng- niß und 5 Jahren Ehrverlust verurtheilt. — Am 9. Juni waren der Handarbeiter Gustav Adolf Sündig aus Niederpesterwltz. der Fabrikarbeiter Ernst Moritz Oeftn aus Potsckappel und der Glas arbeit« Eduard Schwarz aus Niederpesterwltz im letztgenannte» Orte als Gäste bei einer Klndtaufsgesellschast zugegen. I» die Festlichkeit hinein ertönte Plötzlich ein Schuß. Ein im Erdgeschoß de» betreffenden Hauses wohnend« Arbeiter hatte nach seiner Mutter geschossen und dann die Flucht ergriffen. S.. O. und Sch. wachsen sich sogleich zur Verfolgung auf und trafen unterwegs auf den Schürer Manuel, der ihnen die rechte Spur wies. Die raiiflllsttgen KindtaufSgäste fiele» jedoch üb« M. her und miß handelten ihn durch Faustschlägr aus den Kopf und durch Fußtritte en Brust. Unterleib und Schenkel. M. trug außer Haut- chürfuna eine Beschädigung des einen AuarS davon. Sch. ries dem am Boden liegenden Verletzten am Schluffe deS Gewaltaktes noch drohend zu: .Männel. wenn Du nicht schwörst, daß Dn vnS rüheren Geschäft» nicht im Stairde. die ihren Arbeitern ab ezogenen Versicherungsbeiträge an die Krankenkasse abrusühreu zur diese Verfehlung trifft sie eine Geldstrafe von 10 Mk.. no deren Stelle im Falle der Unelnbriimlichteit 2 Tage Gesängnm treten. — Auch der Tischlermeister Karl Hermann Scibt versli- i egen daS Kranken- und Jnvalidenveisicherungsgeieh. indem « za drrsden vom 1. April bis 8. November 1900 im Ganzen 90,78 Mk. VersichecunaSbeiträae der Arbeit« im Geschäft seiner Ehefrau verwendete. Wege» des gleiche» Delikts wurde Selb! 1900 schon zu 2 Tage» Gefänaniß verurtheilt. Nunmehr wird die Strafe verdoppelt. — Während der wiederhvst wegen Eigeitthum - Vergehens vorbestrafte Wiährige Frifturgehilft Paul Otto Friedrich Spangenberg aus Urbach bei HildeShenn in Weinböhla beschäftig! war. eignete er sich von dem Besitzthui» seines Brotherrn einige ZriseurgebrauchSgegenstände und ein Säbelkopvel an und untcr- chlua 3 Mk. von den Kunden vereinbarter AbonnemeiitSgelder Er ist noch mit ein« Iwöchigen. ihm in Meißen zuditiirten Ge- sängnißstraft im Rückstände. Unter Einrechnung derselben vei- urtveilte ihn das hiesige Gericht zu 6 Monate» Gefängniß. woran! die Untersuchungshaft mit 1 Monat nngcrechnet wird. — Der noch im jugendlichen Alt« stehende Barbiergehiise Paul Walther Georg Rudolph aus Avolda verging sich gegen tz 175 deS Reichs- strasgeietzbuchcs. Er ist geständig »nd wird nach geheimer P«' weisausnahnie unter Anrechnung der Untersuchungshaft mit I Wochen U 5»Woche» Gcsängniß verurlheilt. — In verschiedenen Abjchmil- a M der 1852 in Oderichlesien geborene Arbeit« Cmanncl Schöbel ickon mehr als 1» Jahre Zuchthaus verbüß! Boin 27. Mai an trieb er sich in Dresden umher, erschwindelte sich un!« der An gäbe in Arbeit zu stehen, aber noch keinen Lohn erhalten z» hoben drei Darlehen von 1 Mk, 1.50 Mk. und 10 Mk. und vcrübic unter denselben falschen Vorspiegelungen einen Zcchbetrua (. wird wieder auf 6 Jahre 6 Monate nach Waldheim geichicki. b ferner 600 Mk. Geldstrafe zu zahlen oder weitere 80 Tage Ziimi Haus zu verbüßen, und gebt der Ehrenrechte aus 5 Jahre verlustig. — Zu 5 Jahren Zuchthaus wird der Wiährige Zimmcrmann Paul Richard Ruhte ans Bara und zu 6 Jahren der um ein Jabr jüngere Stallschweizer Arthur Friedrich Augnst Tienelt aus si!iedc> Pesterwitz verurtheilt. Beide verlieren die Ehrenrechlc aus 10 Jalue und werden der Polizei zur Aufsicht empfohlen. Die Genossen haben schon oft hilft« Gesängnißmauern gesessen, lernten sich iu Hoheneck kennen, schlossen Freundschaft und trafen sich nach ibrer fast gleichzeitig «folgten Entlassung ans dem Gefängnis; aus der Gerbergasse. Sofort wurden neue Diebcszüge berniheu Iu der Nacht zum 12. Juli brachen Beide in das Haus des Gutsbcsrß« Straube in Obernieisa ein und stahlen eine Anzahl silberner Kaffeelöffel. Der schlankere T. zwängte sich durch ein Fenster iu die Speisekammer und reichte seinem Genvsie» eine Anzahl Wurste. Schinken »nd Eier hinaus. Am andere» Tage ging's »ach Mob- schätz. Hier war Tienelt bekannt. Er stieg in das Gut Nr. 15 ein, schlich sich in die Scblaskamm« der Dienstboten und stahl u. A. 68 Mk. baares Geld und Schmnckicrchcn. Am 13. Juli Abends führte R. seinen Freund nach der Brückncr'schcn Mühle in Dobritz. Durch ein zerschlagenes Fenster gelangten sie in das Wohnhaus, stecklen zuerst eine Anzahl Kleinigkeiten ein, schasste» sodann eine» Schreibtisch durch ei» Fenster nns's freie Feld, er brachen dort das Behältnis; nnd «bcntelen mehrere Ausstellungs- Medaillen im Wcrthe von 350 Mk., sür 41 Ml. alte Münzen, Schimicksache» ;c. I» der Nacht zun; 18. Juli statteten sie der Wohnung des Geiiieindevcrstands von Bockmcn einen Besuch ab, erbrachen den Gemeiudeschrcmk und stahlen außer 8 Mk. in Baar einige Stempel. Karten und Formulare, außerdem aus der Wohnung des Gemeindekassirers 11 Mk. Geld und eine Partie Formulare. Noch in derselben Nacht versuchten die Langfinger einen Einbruch beim Gastwirth Krüger i» Reichenbach, wurden aber verscheucht. Endlich erbrachen sie noch in der Nacht zum 10. Juli in Gauernitz das Fahrkartenverkaufs-Häuschen der Dampfschifffahrt und eigneten sich 20 Mk. in Baar und eine Anzahl Ansichtspostkarten und Cigarren an. — Der Bauunternehmer Albert Franz Lewandowslu auS Pieschen hat sich wegen Vergehens gegen das Kranken- und Jnvalidenversicherungsgefth zu verantworten. Tic Verhandlung muß vertagt werden. — Der früh« als Kohlensahrer beschäftigt gewesene Arbeiter Gustav Friedrich Michrig ans Beiersdorf, mit Zucht Haus-vorbestraft, stahl Mitte Juli aus ein« Wohnung der Görlitz« Straße 2 Mk. Er erhält 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust. Polizeiaufsicht ist zulässig. — Amtsgericht. Ter von einem Fuhrhetr» Anfangs dieses Monats an einein Tage aushilfsweise beschäftigte Kutscher Karl Richard Patbvk hatte mit einmalig« Bezahlung der von ihm geleistetetcn Arbeit nicht genug; er ging zu seinem Dienst- Herrn und ließ sich unter Berichweigung des Umstandes, daß « Von einem Angestellten desselben den Tagclohn schon «halten hatte, abermnls 8 Mk. einhändigen. Für diesen Betrug wird P. z» 5 Tagen Gesängniß verurtheilt. die als durch die Uisterinch- niigshast verbüßt gelten. — Ebenfalls aus der Haft entlasse» wird der etwa 21jährige Budenbail« Hugo Drohest aus Oesterreich;! ch Schlesien, der. als er vor Beginn der Vogelwiese mit ein- a, Arbeitsgenoffen in's Haiidgemengc gerathen ivar. sich mit ein«, Hammer verthcidigte. Tie Handlungsweisc D.'s wist- als gefähr liche Körperverletzung angesehen. Dem Angeklagten werde» mildernde Nmstäude zugebilligt und ihm siuiacb l Woche Gesängn;' zudikürt, die gegen die Nisteriilchiingshaft i» Verrechnung komm! — Vor ungefähr 14 Tagen saß der Handarbeit« Ja-.A> Nachei am Abend gcmnlhlich in einer hiesigen Volksküche, später ändei! sich aber seine Stimmung, weil man ihm eine Cigarre, dc > > Borrath ausgegaiigcil war. nicht verabfolgte. N. klopfte »mp sich io »nsanst an die GlnSfüllung der Eingang. !!:ü;. daß Ae Scheibe i» Stucke sprang. Die auf eine Woche Gelaiiguiß lest- gesetzte Strafe gilt als durch die NistcrsiichuiigShaft veibuß' - Der 20jährige Kellner Arno Hermann Heinrich, jetzt in Tharandt wohnhaft, verkaufte am II. v. Mts, n» einen Flcüchergciellcu zwei messingene Ringe als goldene sür 5 Mk. Hcnnich bat > -ch einer Angabe sür daS Stück 1 Mk. gegeben und wird mit N»st icht auf seine bewegte Vergangenheit, die der Angellaglc In"; ei»« Jugend hinter sich habe ;H. wird der Zuhälterci icst etwa einem Jahre bezichtigt rc >, zii 80 Pik, Geldstrafe oder 10 pagen Gefänaniß berurtheilt. — Der 28 Jahre alte Kaufmann Heimich Karl Christian Hochsiädt« aus Darmstad! ist besthuftugi, sich im Januar unter falschen Noripiegelungcn von cincm Fuhrwerksbesihcr ein Darlehen von 15 Mk. »«»halft zn haben. Obwohl festste!,!. daß der Angeklagte dein Dar leiher über seine Vermögenslage völlig imwahre Angaben gemacht hat. wird er frcigesprochen, da ocr Zeuge die Wucher ungen H.'S nicht mehr mit Bestimmtheit anziigehen »«mag. Immerhin wird dem Angeklagten der Vorwurf qcmnchl, da,; er in betrügerisch« Weise sich bestrebt habe, dein Zeugen viel Unwahres vorzureden, wodurch dicier zur Hergabc des Dailclins bewogen wurde. — Der Arbeiter Moritz Hermann Jährig. 1L5I in Stetzsch bei KönigSbrück geboren, wird aus der UistcuuchnngShaft vorgcführt. " espaiintem, i)cg»er Drost der Hand haltend. Später wurde « in Hast genommen und zn 10 Tagen Gesängniß verurtheilt, die als verbüßt gelten. — Aus Noch handelte der 83jährige Kaufmann Eugen August Hugo Rudolph aus Rvsenbcrg i. Schl., als er cineiii Lastirci. bei den, er zur Unter,niethe wohnte, aus dessen Kommode den Baarbctrag von 5,50 Mk. stahl. R. war einige Zeit in Uist:r>uchunashnsl ge nommen worden. Die anSgcworfrne 5tägigc Gefängnißstraft gilt infolgedessen als verbüßt. r rionigsvrucl gcvoren. wirs aus ver Uistcuiichuugshan Er stand seit einig« Zeit mit einem Hciusnachhal auf ! Fuße: am 28. April ries « III der Betrunkenheit ieiucui coywortc zu, dabei ein aufgcklappftS Taschenmesser in Ueberficht scher den Jnseratentheil. Familiennachrichten . . . Privatbesprcchungcn. . . Unterrichts-Ankündigungen VergnüguiigSaiizclgeu . 6, Angeborene Stellen SM« . 6 , 6 '. 6 13 13. 11 «-<>!« Geldverkehr 5, 14 Miethgeiiicke ii. Angebote . . 5 Pensionen 5 Grundstücks- und Geschäfts- An-u. Verläufe . . .6,15 Stellen-Gestiche ... 13. 11 Versteigerungen ..... 7 Im Uebrige» Aiuctacn verichiedencr Art- MWG»I»»iW»»»WWW»W»W»^W»We^WVR»WWW»W»» NachväehLeyz. 237. Leite S. «M Dienstag, 27. Biigust 12<!l
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)