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i..ü. - 798 - Allerlei für di« Frauenwelt. Der »rodl ladt »ur «,i »ach der gar na/ gebt « do er sich au, kümmert«, «<««» Belt Vl»»l«r in der Groß- .leis«,eit Wenn der Groß- Staub der Helden, dunstigen vou den Mützen schüttelt, um sich Lande ln frischer, freier Lust zu er» rwacht «ich bei dem Provinzler dl« Sein Atel ist aber ein ander st hat er in Urbersiille und an Feld L stch längst satt gesehen. Er reist Hauptstadt seines Landes, vielleicht j der Relchshauptftadt. Am liebsten ltn, wo er Verwandte hat. Wen» j da- ganze Jahr nicht um sie zur Rellezelt aber ist die Existenz ZetterS. oder einer Tante dort von nicht unterschätzendem Vortheil. Reisen kostet sogar viel Geld. Also heißt eS. die en wahmehmen, wo man sie findet zieht man das Wobnen bet Ver wandten denneniaen im Hotel vor. obgleich «an bei letzterem oft viel besser führe. Die Gommertage sind lang, die Nerven nicht ftrapazirt. In wenigen Togen läßt sich viel vornehmen, wenn man die Zeit aut auSnützt Vom Schreiben ist der Provinzler gewöhn, lich kein Freund. Am liebsten überrascht er seine Verwandten Morgens zwischen deni ersten und zweiten Frühstück und hält diele Ueberraichung noch für einen guten Witz Ein wenig Schlauheit spielt allerdings auch ihre Rolle dabei. Schriebe er und fragte an. so wäre iS ja möglich, daß es Jenen nicht paßte und eine Absage zurückkehrte. Höchstens geht eine Karte mit der lakonischen Meldung ob: „Ich komme morgen früh mit dem erste» Zuge. ES Pakt Euch doch? Kann mich Jemand ab- hvlen — Gewöhnlich ist derartiger Besuch nich» sehr willkommen. Der Großstädter den ganz anders, mit dem Platz wie Zeit. Oft hat er selbst etwas vor ist Waschtag, oder die Schneiderin erden, kritisirt ihm der Vetter zu e kann sich meist nicht in die Verhältnisse finden, die er seiner Person und seinen Die .. dafür hat t oder nicht. Jür l ihn gewöhnlich d eatrrbilletS. Bon Adlest idung üntger Theätrrtillet». Bon zu « ist er billige Preise gewöhnt, die von denjenigen de» HoslheaterS erheblich abweichen. Dort zählt er im Abonnement 1 Mt. für den hier kostet «in solche» da» Füns- .Ssache. Eniweder nimmt er nun ze für den gewohnten Preis oder erlegt den geforderten hohen für dl« gewöhnten Slätze. In keinem Falle ist er befriedigt, kntwede, sieht er nicht genug oder ärgert sich wer das viele verausgabte Gelt» Für das private Leben der Künstler interessirt sich unser Freund ganz besonder». Er weiß von ihnen, sowie vom ..Hofe" mehr alS der Reff» denzbewohner selbst. Was er dazu erfahren kann, betrachtet er al» eine Art Mitbringsel für die Stammtischgcnossen. DaS Kunftvei- ständniß schöpft man im Durchschnitt aus den Kritik«, des LeibblattrS. Beim Besuch der Ausstellungen kramt man dann seine Weis heit aus. oft sehr zum Gaudium des wirk lichen Kunstkenners. Das größte Verdienst des Provinzlers ist die rührende Treue, die er den Museen und öffentlichen Sammlungen widmet. Er weiß, daß sie aus den Steuern des Landes ergänzt und vermehrt werden und fühlt sich damit gewissermaßen als Miteigen- thümer. Nie versäumt er, einige zu besuchen an solchen Tagen, wo freier Eintritt ist: auch veranlaßt er seinen Gastfreund, ein Gleiches zu thun Das ist das Gute dabei, denn dieser würde selten oder nie zu einem solchen Be suche komm«,, wenn der „Vetter vom Laude" nicht wäre. Rührend ist auch die Ausdauer, RlckMte W«e Gegründet 18b6 ^ Erscheint tö-Uch M« 1VV Dienstag, den 27. August. 1V«, mit der oder es ist da. viel. Decke! engen räumlichen selbst noch mit her, verengen Sachen verengen hilft. Die Essenszeiten liegen ihm auch nicht bequem. Früh steht man ihm zu spät auf, mit Ungeduld erwartet er den Kaffee. Die Sahne ist ihm zu dün», bi« Butter nickt srisch genug. Das Einzige, was ihm bezüglich der Güte gefällt, sind die Semmeln: doch bei ihrer Kleinheit verzehrt er ihrer mehr alS berechnet war. Nun geht Eins leer auS. oder es muß zum Bäcker ge schickt werden was dir Laune des Dienst mädchens nicht gerade verbessert. Zu Hause ißt er MIttagSbrot Punkt 12. Hier wird es vielleicht '/«2. Deshalb geht er »och einmal vorher aus und läßt dann seinerleiis wieder warten. Die Stadtkinder sind in den Augen des ProvimlerS freche, naiewriie und vorlaute Range». Diese rächen sich, indem sie das Aeußere Jener aus die neueste Mode mustern und sicher etwas zu belache» finden. Man will möglichst viel sehen und verlangt vom Gastfreund den Entwurf eines Programms, bei dessen AuSsührung dieser selbst eine leitende Rolle übernehmen soll, gleichviel, ob er Zeit Provinzler nur wochentags nach der Residenz, wo er auch in der Marllhalle zu Betracht ungen über die Preise der Lebensmittel Ge legenheit hat Eine besondere Würze bilden für ihn. namentlich wenn er früher Soldat war, die miliiäriichcn Schauspiele, wie das Ausziehen der Wachtparade. Als Höchstes gilt's ihn,, wenn er ei» Mitglied des regieren den Hauses zu Gesicht bekommt. Deshalb lenkt er gern seine Schritte in die Nähe der Königlichen oder Prinzliche» Schlösser zu einer Zeit, wo die Höchtte» Herrschaften auS- zusahren pflegen. Von dem flüchtige» An blick zehrt er daun lange. Allmählich sänge» aber auch seine Nerven an zu rcbelliren. Er sehnt sich heim und vackt. natürlich auch eine Menge überflüssiger Dinge, die er ans seinen Streifereien in billige» Bazars erstand. Sein Beutel wird dünn. Beim Gastfrcuiid ver abschiedet er sich mit der nicht ganz ehrlich gemeinten Einladung : „Na. Ihr besucht uns doch auch mal?! Freilich so schön baden wirs nicht wie Ihr. und „los" ist bei uns auch nickt viel!" — Jener aber denkt: „Der Gegenbesuch wird Dir nicht gescheut!Wie dieser aussällt, davon ein anderes Mal. Llara Zöllner. Dudley. Eine Geschichte aus der Gegenwart vvn Eurtis Aorle. , <For«1e»u»g) Es wäre unmöglich, sich einen größeren Gegensatz zu denken, als ihn diese beiden Männer breten: der eine kühl und unbeweglich, wohlüberlegt in jeder Handlung, der andere feurig, leidenschaftlich, der augenblicklichen Eingebung folgend. Dennoch sind sie vom ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft treue Freunde gewesen und werden es wahrschein lich bis on'S Ende ihrer Tage bleiben. Erst innerhalb einer Stunde ist es möglich, eine» Wagen auszutreiben. und zwei Uhr ist längst vorüber. als sie ausbrcchen. „Welchen Weg nehmen wir?" fragt Vrnzent, indem sie die holprige Dorfstraße entlang rasseln. „O, irgend einen," antwortet Dudley, der Lenker des Gefährtes, „wir können ja durch s Moor fahren. Worüber lachst Du?" „lieber Dich, lieber Mensch. Schon zurück! Du mufft schwer getroffen sein. Welche von ihnen ist es? Doch, ich bin durchaus nicht dagegen -- ganz im Gcgenthcil. Ich möchte sehr gern jenen beiden Lehcimnißvollen Schulmädchen vorgestellt werden — ich denke, Du sagtest, sic mären noch Schulmädchen Vielleicht dehnen sre chrerGastsreundschaft auch auf mich aus. Ich bin nur ein oder zwcr Jahre älter als Tu und sehe eben io gut aus. „Vinzent." sogt Hauptmonn Gwvnne, vor Erregung erbleichend, „wenn Dir an »reiner Frenndschost irgend etwas gelegen ist, wirst Du nie wieder in dieser abgeschmackte» Art über jene beiden Damen spotten. Wenn Du sie keimtest, wurdest Du cursehen. wi unpassend Deine Bemerkungen sind." Mit erncm scharfen Hieb treibt er das Pferd zu einer beschleunigten Gangart au; der Ausdruck seines Gesichts warnt Erich. nicht zu west zu gehen. „Mem lieber Gwynnc," sagt er daher cinlcnkend, „ich wußte nicht, daß Tu die Sache ernst nimmst. Sei überzeugt, daß ich meinen letzten Scherz über den Gegenstand gemacht habe." Der Andere schaut schweigend in die Ferne. In einiger Enlscrnnng vor ihnen aus der das Moor durchkreuzenden Landstraße fährt noch ei» Wagen, aus dem außer dem Rutscher die gebeugte Gestalt eines ältlichen, weißhaarigen Herrn sitzt. ./Passe au>. Gwynne." bemerlt Vinzent. „das ist vielleicht der erwartete Onkel. Laß Deine Peitich einmal das elende Vieh ermuntern, damit wir den alten Herrn nicht aus dem Gesicht verlieren. Wie weit ist es noch bis zu Deinem Häuschen?" „Warte, und Du wirft sehen," ist die kurze Mtlvort. Der andere Woge» fährt immer vor ihnen her. Endlich kommt dos einsame Haus in Sicht. Das ist cs/ sagt Dudlest kurz. „Er hält nicht — ja — nein — ja doch!" Er zieht die Zügel straffer, das Pferd verlangsamt seinen Schritt, was durch eine leichte Erhebung des Weges entschuldigt wird. Deutlich sehen sie den Ankömmling den Wagen verlassen und einen kleinen Reisekoffer herausirehme». Zwei Mädchengestolren eilen aus dein Garlenwege herbei und werten sich dem alten Herrn in die Arme; dann verschwindet das Trio hinter de» Büschen des Gartens. Dudlest athinet wie von einer großen Sorge besrcit ans. versetzt dem trägen Pferd einen leichten Peitschenhieb, und in wenigen Minuten habe» sic den einsamen Wohnsitz weit hinter sich gelassen. „Wahrhaftig!" ruft yauptmann Vliizeut »nd läßt sein Augenglas falle», „sic sehen — in der Entfernung sehr niedlich aus." „Ich bin jetzt beruhigt." sagt Gwhmrc ganz neu belebt, „mich quälte der Gedanke, der Spitzbube könnte mich einmal einen Angriffs versucht haben." „Nun. ich glaube gerade nicht, daß der alle Mann ihnen ein großer Schutz sein wird." bemerkt Vinzent nachdenklich, „er sieht nicht aus, als wenn er es mit einem Banditen aufuehmcn könnte." „Vielleicht nicht," entgegnet Dudley, „aber ich bemerkte aus der Schwelle das pflichtvergcssenc Dienstmädchen, wenigstens setzte rch voraus, daß sie eS war. Sechs Fuß, kurz gemessen — sah aus. als könnte sie wenigstens mit drei Banditen fertig werden " „Uebngeiis, Gwstmie, dcS Onkels Figur und sein ganzes Aussehen kamen mir bekannt vor." „Sonderbar," enlgcgnet Dudlest eifrig, „mir ging's ebenso. Jedensalls eine Täuschung." „Nun also." sagt der Andere, wieder in seine gewöhnliche Nonchalance verfallend, „da Du über oas Schicksal der schönen Einsiedlerinnen beruhigt bist, wirst Du vielleicht wieder ein wenig liebenswürdiger werden. Es ist vollständig neu an Dir, einem Mitglied oder Mitgliedern des schwächeren Geschlechts einen störenden Einfluß auf Deine Gemüths- " stt Acht, Gwynne! In Deinem Mer sind solche Stzinp- ruhe zu gestatten. Nimm Dich in Aloppordslv's eet»1 valmaltnsr ilMtelljiiilm ist anerkannt das beste Mittel zur vollftrmdiaen Vertilgung alles schädlichen Ungeziefers. Büchse zu 2V. 40, Oft 120 Pf. k. 1 stlWMi». Srauenftr. V. Gegr. 1707. SaumMtt. ffsmbeülrer. MIM« .MW Mü-Fiiim-tt ivlid, aut u. spottbill.. 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