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LieltS Blatt wird den Lesern von Drekve» -ugestcllt. während eS die Post-Abonnenten uuv Umgedang am Tage vorher bereits als Vv am Morgen iu einer GejamtauSgabe erhalten. VerilgrgedM: SterlelitUnlick N»r »r,«»k» b»t itiaNck «Weimalian Zu»»«»»« du ich ,,»l«rr Bolen mdk»»« und «»r»cn«, au Bonn und Mo»lasen nur einmal) >Dtt »odi. durü> auSwüriisrÄom- »XsloiiLre , Mk. de. , MI «o «I. Bei etnmaliaer einIleUnns dnrck di« >otl»MI. lod»»BellellseId>> »»«»4- lond IN» «nliplkcheudem Su'chlase. N «ckdruit aller Nnlkel u. Onanial. MllleUunaen nur mil denlliiiier euelltnanaade l.Dreed Nackr> «lilaAs Äallilrdsllidk Sonoiar- a»'»rücke dlelden imderiiilitcknat: »«»«Uluiste Manullriltte werden Nickt amvcwalirt. »elearammiidrell«: »»chrtch«»» »rellde». Finreigen-^rif. Annahme von Ltnlüiidixunzen tu« nackmitiasl- 3 Ul». Leim- und geikrtaad nur Mariensnaße 3» von >i b>« ' >i l!l,r. Tie NvalliaeGnind- »eile «ca. « Silben! Li Pia.. An. kündisunsen a»! der Pr:valleile Lebe 2 P!g : die r'vallia« ckeile autLeu «eile so Pia. als Linseiandt 8eüe so Pia In Stummen, nach Soiw- und Helerlase» ! ivalliae lLrnndjeik so Big., aui Privaiieile «o Pi,., oivalnac Zeile aui Leriieite uud at- Llnseiandi so Pig. Au«war»se Auf. Nase nur «csen Aora»«v«al>l»m. lvelesvlaller koiie» w Pseunige. 8ern1iireche> i Nr. U und 2V0« LauvIgeschastSstelle: Marienltc »8 Heinrich kräm 2 kraxo« dttrilus« 2, Süll» LVilsanIianoolrnoso. »MO i8i»v»:irnII»»ri* lün Ol^xniilv L2«^^ion- ,,n«I Üinnkvu-Hvlileliluiijx: "M, 2ur üsüssmil! fravli-^nrug. . Vokroolc 4mug . Smoking 4nrug . cinrolno 7r»vtc» 8oilularrs «ooon . Llk. 31-80 . .. 31-00 . 25-46 . 21-42 Llk. 6.25 - 14 ksIGeslon, sebnarr . . LIK. 3,75 bi,? 9,— kslleeoktsn. woi«8 ... „ 2.10 1,is 15.— Vikotsss Nanüselluiis . . .. 1.75 >»8 2.S0 Uvlsso Xrslvatien. . . „ —,1V In« — ,95 Vlsque«. 2 .7, Ino iinr.intia . . Llk H.ldl» llLanliimLest«»: vestrolttor l.einvn-^nrug. . LIK 6.90 7eni,lr-4nriigo. . LIK. 11,— dis 19,— 7iro!sr 7r»ektsn, —-r- «orvorrsgenclo preiscollriliglcsit «r. 53. Lujaaal. Neueste Drahtberichte. LaiidtagSveihaudlnuge». Hofuachiichlcn, Rmiuiv» der Pensiousbesitzelinuen, ^lillütl. GriichlSveihandlnnaen. Lcslelrejchstctze LLnhi>echIsleso,m. JlnewAbend Ole Bangs, Brlliiier Leben. Lvlina'.ienV, 2L. Ae-ruar 1^06. Neueste TrahtmcldttUstcn vom 23. Februar. Deutscher Reichst««. Berlin. sPriv.-Tel.) Die B u d g e t k o m m i s s i o n deS Reichstags erledigte heute zunächst die zurückgeslellten Titel für das südwestasrikaniscye Schutzgebiet. Äon den einmaligen Ausgaben aus Anlaß des Eingeborcnenaufstandes wurden 70 (XD Mark gestrichen. Für die Unterhaltung der Bahniiuie Swakop- munb^-Windhuk wurden lOlOOOO Mk. und für die Linie Lüderitzbucht—Kubub 2 879 000 Mk. bewilligt. Die Smmue 14 Astillioncn) für Rehobot—Windhuk wurde für das nächste Jahr zurückgcslellt, da; egen onheimgegeben, mit Rücksicht auf die zu erwartenden Ersparnisse bei der Truppcnverpflcgung 200 000 Mk. zu Vorarbeiten sür die Eisenbahn Kubub—Kcct- nlansbov einzustellen. Für die Verstärkung der Schutzlruppe zur Niederwerfung des Ausitandcs wurden statt der geforderten 92888 000 nur 77 600 000 Mk. bewÜUgt. Beim Etat sür Cginoa wurden vom Titel „für weiße Hilsskräste" 17 600 Mk. gestrichen und nur 108 950 000 Mk. bewilligt. Die Beratung wird näch sten Mittwoch fortgesetzt. Berlin. sPriv.-Tel.i Die S t e u e r k o m m i s s i o n des Reichstags nahm beute den Zenlriimsaulrag auf Einführung der Webrsteuer mit progressiven Lätzen mit 15 Stimmen an. Dafür stimmten die Konservativen. Neichspartei. National liberale lohne Ab'. Viilings. das Zentrum lohne Abg. Hcroid) und die Wirtschaftliche Bereinigung. Zur Marokko-Konferenz. Algeeiras. sSpezialdienst der „Dresdner Nach richten".) Die Vergleichung der beiden Entwürfe für die Organisation der Bank in der zweistündisen heutigen Sitzung führte zu eingehender Begründung und Widerlegung französischer- und deutscherseits. Dem französischen Anspruch auf vier Sonderanteile am Bankkapital sür die Konsortium- Anleihe 1904 traten die englischen und die spanischen Delegier ten bei. während die übrigen Delegierten sich schweigend ver hielten. Die Begründung dieses französischen Sonderanspruches Mit praktisch wertlosen Privilegien aus dem. Anleiheverlrag vom 12- 2uni 1904, welchen das französische Konsortium zu gunsten der Bank aufzugeben. haben würbe, steht auch auf so schwachen Füßen, daß cs schwer fallen muß, sich davon über zeugen zu lassen. Nach wie vor sind also die Ansichten über diesen Punkt noch weit auseinander, doch läßt die durchaus ruhige, sachliche Art der Diskussion einen entschiedenen Aus blick auf endliche Einigung zu. Die aus.Sonnabend festgesetzte Sitzung wird sich mit dem Reste des Fragebogens zu befassen haben, der die wichtigsten Punkte enthält. Alsdann dürfte die ganze Bankfrage zur Einzelberatnng und Feststellung des Ent wurfes einer Kommission übergeben werden. Die im Umlaufe befindlichen Gerüchte über die Polizeifrace sind grundlos: von keiner Seite ist bis jetzt eine neue Initiative ergriffen worden. Algeciras. In der heutigen Komitecsitziing der Kon ferenz wurde ein großer Teil der die Bank betreffenden Ent würfe geprüft und in allen Ncbcnpunkten, vvn einigen Ab änderungen abgesehen, im großen und ganzen Uebercinstimmung erzielt. Der geprüfte Teil der Entwürfe wurde dem Nedaktions- komitee überwiesen. In den beiden Hanptsragen, nämlich der Frage der Ausbringung des Kapitals und der Frage des Vor zugsrechtes ist man zu keiner Einigung gekommen, und diese beiden Fragen sind deshalb vertagt worden. Spanien unter stützte Frankreich in Hinsicht auf die Anleihe. Bezüglich der beiden vertagten Punkte verharrt jeder bei seiner Ansicht. Tie beiden Fragen gaoen Anlaß zu einer in verbindlichster Form geführten Erörterung zwischen Ncvoil und dem Grasen Tatten- bach. Der englische Delegierte Nicolion trat tatkräftig für Revoils Ansichten ein. Paris. Der „Eclair" wendet sich gegen die Anhänger Delcassös, die im Verlause der Verhandlungen von Alge ciras eine Art Rechtfertigung sür die Politik des bisherigen Ministers des Auswärtigen erblicken wollten, und schreibt: Es ist zu bequem, andere für die Folgen einer Politik verant wortlich zu machen, deren Erbschaft man ihnen ansgenvtigt hat. Als die Amtsgenossen sich entschlossen, das Unheil zu be schwören, und sich dieses Ministers entledigten, mußten sie nicht-rdestoweniger seine Hinterlassenschaft anlrelen. Das böse Werk Delcassos fährt fort, schlimme Früchte zu tragen. Zur Lage in Ruhland. Moskau. In einer an den Koiicreß gerichteten Ansprache über den Bericht des Bureaus betreffend die Haltung der Ver einigung vom 30. Oktober gegenüber der Regierung betonte Stakkowitsch, der Verband vom 30. Okiover wolle weder die Maßregelung, noch den Stnrz der Regierung, man solle aber der Regierung Mitteilen, daß es notwendig sei, die Gesetze bekannt zu geben, welche die Freiheiten garantieren und näher bestimmen, ferner überall den verstärkten und außerordentlichen Schutz ausznbeben und alle nach dem 30. Oktober ohne gericht liche Aburteilung verhängten Strafen durch das zuständige Ge richt revidieren lassen. Redner schlna ferner vor. in einer Resolution der Negierung als das beste Mittel zur Beruhü »ng des Landes eine Beschleunigung der Wahlen und die Einbe rufung der Duma bis spätestens 13. Mai dringend ans Herz zu legen. 30 Redner unterstützten die Resolution des Bureaus. Die Vertreter der Provinzen und Grenzgebiete erhoben Wider- snruch gegen die sofortige Aufhebung deS Kriegszustandes auS Furcht vor einem neuen Ausbruch der Revolution. Petersburg. Das meuternde Kosaken-Regi° ment Urup Hot. nachdem es von anderen Truppen eingeschlossen worden war. kapituliert und von neuem den Treueid geleistet. Der ganze Vorfall ist übermäßig aufgebauscht worden. Riga. Gestern nachmittag überfiel ein Haufe bewaff neter Leute die Eisenbahnstation Sasscnbof bei Riga, raubte 160 Rubel und entwassnete einen Gendarmen und einen Untcr- ossizicr. Von den Tätern fehlt sede Spur. Riga. lPriv.-Tels Das Feldgericht verurteilte 12 Revolutionäre zum Tode, 30, darunter Frauen, zu Naaaikahieben lNagaika ist die Peitsche der Kosaken). General Orlow kehrte wieder nach dem Äendenichen Kreise zur Unter drückung des erneuerten Aufstandes zurück. Riga. Der eine Abteilung Matrosen führende Leutnant Grat Pntjatin wurde, als er im Walde drei dort ausgegrisfeiie Personen vernahm, von einer derselben durch zwei Schüsse schwer verwundet. Die Matrosen schossen den Angreifer nieder. Wilna. , Fünf Personen beraubten heute unter Drohungen mit Revolvern und Bomben die Kasse eines hiesigen Geschäftshauses und schleuderten dann eine Bombe auf oie Straße, wodurch drei Personen verwundet wurden. Die Räuber entkamen. Odessa. lPriv.-Tel.) Ans Sebastopol wird über eine gewaltige Bewegung unter den Hafenarbeitern berichtet, die stir die ersten Tage des Schmidt-Prozesses den Ausstand erklären. Frcmdenfeiiidlillic Bcweaim« in China. F ra n ks u r t a. M. Wie der „Franks. Zft." ans Tient sin gemeldet wird, seien seit gestern in der dortigen französischen und japanischen Niederlassung fremden feindliche Pla kate angeschlagen worden. Dortige Amerikaner halten Tele gramme aus Amerika erhalten, in denen ihnen zur Rückkehr geraten wird. Tie allgemeine Stimmung sei ruhig und ab» ivartend. Ferner wird dem genannten Blatte gemeldet, daß die Truppen des Generals Ma und des Vizckömgs Auanschikai ohne Erfolge gegen die Chunchusen nördlich von Cyrnwangtao gefochten haben. Der Tatarengeneral Ist hat dringend um Militär gebeten, da er eine Revolution befürchtet. London. Wie die „Tribüne" aus Peking meldet, Kai die chinesische Regierung vie wegen der Zerstörung der Mission Tschangpu verlangte Entschädigung gezahlt und die Beamten und die anderen dabei beteiligten Personen be straft. Gotha. Der gemeiiiichvflliche Landtag der Herzog- ! iümer Sachsen-Koburg und Gotha beschloß einstimmig, die Regierung um eine Prüfung zu ersuchen, ob bei der Pensionierung des Ministers Heutig stichhaltige Gründe zur Vorcntyallung der Pension Vorlagen. München. Die Kammer der Neichsräte hat heute das L a n d t a a s w c> h l g c s c k ohne Diskussion in zweiter Lesung einstimmig angenommen. Die drille Lesung findet am 13. März statt. A i e n. Abgeordnetenhaus. Die Negierung brachte heure 5 Gesetzentwürfe ein betr. die P a r la m e n t s r c f or m. Die Entwürfe enthalten im wesentlichen folgendes: Tie Mitglieder des Herrenhauses können ins Abgeordnetenhaus gewählt wer den, die Mitgliedschaft ruht aber während des Abgeordneten- mandats. Die Zahl der Abgeordneten beträgt 455. Das aktive Wahlrecht steht jedem 24 Jahre alten Staatsbürger zu, der seit miudcstcns 1 Jahr seinen Wohnort in einer österreichischen Gemeinde hat, das passive Wahlrecht jedem 30 Jahre alten, der seit mindestens drei Jahren österreichischer -Staatsbürger ist. Bei dem heutigen gleich nach Eröffnung der Sitzung von dem Ministerpräsidenten zu den einnebrachlen Wahlreformvociagen gegebenen Exposä wird dieser fast ununterbrochen durch lär mende Zurufe der Alldeutschen gestört, an vielen Stelle» von lebhaftem Beifall und Zustimnmngskundgebungen unterbrochen Bei Rcdeichluß laug anhaltender Beifall, Lärm bei den All deutschen. Der Ministerpräsident wird vielfach beglückwünscht. (Vergl. besonderen Artikel!) Wien. In einer hiesigen Bleicherei erfolgte heute früh infolge Demontierung einer Zentrifuge eine Explosion, durch die zwei Arbeiterinnen getötet und mehrere verwundet würden. Brie». Etwa kouiend Arbeiter der Bergwerke bei oeus sind in den Ausstand getreten. Aus Verdun wurden ruppen dorthin entsandt. Paris. Aus Basse-Terrc ans Guadeloupe wird telegra phiert. daß es bei der gestern erfolgten Ankunft des radikalen Deputierten Gcroil Reache zwischen leinen Anhängern und den. Sozialisten zu einem heftigen Zusammenstöße kam. bei dem «uc» Revolvcrschüsse gewechselt wurden. Mehrere An hänger Gcroil Neaches Nnnt-en in Haft genommen. Madrid. Im Laufe der gestrigen Sitzung der Dcpu liertenkamn-er erklärte Ministerpräsident Moret, die Ereig nisse, die sich in Barcelona abgespielt batten, seien nicht revolutionärer Art geivrscn. Wäre das der Fall gewesen, w wären die nötigen Maßnahmen zur Bestrafung der Schuldigen getroffen worden. Ter Gesetzentwurf betreffend die Bildung einer besonderen Polizei in Barcelona wurde angenommen. London. Schatzkanzlcr Asquich erklärte gestern einer der ihm erschienenen Deputation, daß unter den gegenwärtigen Ver- dältiiissen für eine Aufhebung des Z u ck e rz o ll e s keine Wahr scheinlichkeit vorlicgt. London. Das „Ncutersche Bureau" erfährt, daß der Kreuzer „Diana", welcher von Suez nach Akabah wegen der t ü r k > s ch - ä g » v t i s ch e n Grenz,streitigkeiten ab- gesandt worden war, bei seiner Ankunft dort nnt den türkischen Lokalbehörden in Verbindung getreten sei. Tiefe hätten mir dem englischen Kommandanten vereinbart, daß die türkischen Truppen von den aus ägyptischem Boden liegenden Hasenplätzeu zurückgezogen werden sollen. Petersburg. Der am 26. Januar vom Kaiser geneh migte G e n c r a l z o l l t a r i s sür den europäischen Handel tritt am 1. März d. I. in Kraft. Kunst nnd Wissenschaft. 7* W och e n s p i c l pl a n d e r König!. Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: Der Mttensäugcr von Hameln." l'ch 8). Montag: „Der Bajazzo." „Sylvia.'' l7>. Dienstag: „Die Fledermaus." s7). Mittwoch: Ascheriurttwochs-Konzert. <7>. Donnerstag: „Salome." >1/28). Freilag: „Tie Regiineulsiochter." lich8>. Sonnabend: „Hoffmanns Erzählungen." s>/-8j. Sonntag: „Lohengnn." s7>. — Schauspielhaus. Sonntag: „Ein Sommer- nachtstraum." s>H8>. Montag: „Der Gras von Eharotais." 17). Dienstag: „Goldfische." Mittwoch: „Zar Peter." s'/rÄ- Donnerstag: Zum ersten Male: „Geivenster." l'ß8>. Freitag: „Elga." lbß8>. Sonnabend: „Der Gras von Eharolais." !?). Lonntag: Nachuililcns iß2 Uhr: 5. Volksvorstellung: „Ter Widerspenstigen Zähmung. Abends ',H8 Uhr: „Getpenster." ß* Im Central-Theater wird am 13. März, am Vorabenve des Bußtars. das Ensemble desBerlinerLust- jpielhaujes mit Gorkis „Nachtasyl" gastieren. -f* Ter norwegische Rezitator Ole Bang, der sich schon ein mal bei uns hat hören lasten, wiederholte gestern >>n Mujen- haus seinen Ibjen - Abend. Der Künstler rezitierte dies mal zunächst einige Szenen aus des Dichters „Brand", nahezu bin ganzen vierten Akt mit der erst ergreifenden, dann entsetzlich peinigenden Weihliachtsszene, und zum Schluß den ersten Auf tritt. lowie Ases Tod aus „Peer Gynt". Die Art, in der Herr Ol« Bang di«se Stücke vorträgl. bat mit dem einfachen ruhigen L«s«n, wie wir es gewohnt sind und aus dem Konzcrtpodium auch ftir einzig richtig halten, nichts zu tun. Der Künstler liest nicht, er spielt seinem Publikum die einzelnen Szenen vor, markiert das Auftreten der verschiedenen Personen durch ttusigen Ltellungs- und Stimmwechsel, läuft beim Sprechen hin und her, gestikuliert heftig uud charakterisiert durch aller hand äußerliche Zutaten die Träger der Handlung lebhafter, als daS — unserer Ansicht nach — wünscheusiiiert ist. An A»S- druckSfähigkeit und dramatischer Belebung laßt es Herr Ole Anna gewiß nicht schlc», ober er tui im einzeluett fast immer zu viel, ja übertreibt oft so empfindlich, daß man z» einem I ruhigen Genießen seiner Vorzüge nur selten kommt. Sagen I können seine Darbietungen übrigens nur der kleinen skandina- vischcn Gemeinde etwas: als Propaganda sür Ibsen, der im ßcbiideten Deutschland fast populärer ist als in seiu.r Heimat, lind sic wohl kaum gedacht, so daß man auf das Ucberftüsstgc der Veranstaltung nicht hinzuwcstcn braucht. — Unterbrochen wurde die Reihe der Rezitationen — und zwar aus dos angenehmste sür den. der nickst des Norwegischen mächtig war — durch Gcsangsvorträge von Frau Elsa Lchjelderuv, die, non Herrn Emi! Kronke sehr gut begleitet, einige Gricgiche Lieder mit ihrem namentlich in der Hohe voll uud kräftig klingenden Sopran mit bestem Gelingen vorlrug. IV. ß* Das zweite Winterkonzert des D r e s d n c r M ä n u e r- esongvcreins, das dieser am vergangenen Mittwoch im usstellunospaloste gab, trug im wesentlichen den Stempel einer internen Veranstaltung. Ter Verein lieg auch bei dieser Aus führung seine hier schon des öfteren erivahisten Vorzüge — kralliges Stimnicnmatcrial, ante Disziplin, geschmackvollen Vortrag und ganze .Hingabe an den Dirigenten, Herrn Kantor Paul Schöne — nicht verkennen. Die Chöre, von. denen mehrere erstmalig zum Borlrage gelancsten, fanden reichen und verdienten Beifall. AIS Solisten des Abends verzeichnte das Programm Frl. Constanze Marba, eine mit angenehmen Mitteln begabte Sängerin von guter Schulung. Tie Ballade der Senta l,.Fliegender Holländer"), sowie mehrere kleine Lieder wußte sie zur vollen Geltung zu bringen. Dies gilt insbesondere auch von einem einschmeichelnd melodiösen Wiegenlied von P. Schöne, das lebhaft zur Wiederholung verlangt wurde. Tie begleitende Violinpartie wnrbe durch Herrn A. Hcsttinger cms- gcführt, der sich auch durch eine trefflich gespielte Romanze von Ries auszeichnete. Erwähnt seien ferner die Begleiter am Klavier, Herren Heinitz und Richter lMll'lied des Vereins), sowie das aut gesungene Baritousolo des Herrn Stütz Mit glied deS Vereins). 1 * Am Mittwoch hat Frau Er i k a W ed e k i n b zum ersten Male im B er l i n e r O p e r n l> an s gesungen. In der „Nat.- Ztg." beißt es darüber: „In Rossinis ingendsrischei» „Barbier von Sevilla", dem man es gar nicht aumerkt, daß er vor einigen Tagen SO Jahre alt geworden ist. sang die bekannte Frau Erika Wedckind vvm Dresdner Hostheater die Rosine. Sollte die Absicht bestehen, sie für unser Opernhaus zu ae-- winnen? Für dieses wird ja schon seit einigen Jahre», und zwar bisher immer vergeblich, eine Koloratursängerin als recht zeitiger Ersatz sür die hossentlich noch recht lange unentbehr liche Frau Hcrzva gesucht. Es wäre freilich eine sehr schöne. Sache, wenn neben ihr Frau Wcdekind hier wirken könnte, denn sie ist wirklich eine Vertreterin des Zicrgcsanges. wie man sie sich gar nicht besser wünschen kann. Auch die schwierigsten Passagen klingen bei ihr so natürlich und leicht, als wenn ein Vöaclckicn zwitschert. Unwillkürlich muß ich hieran denken, als Frau Wedckind als Einlage daS Tailbertsche Lied vom Vögelchen sang, das nun einmal singen muß. Obwohl diese Einlage gar nicht zu dem Nvsstnischen Stil paßt, war sie doch von Frau Wcde kind nicht mit Unrecht gewählt worden, weil sic darin reichlich Gelegenheit Hai. durch ihre Kunsisertigkeit, namentlich auch durch ihren schonen Triller sdcn sie auch sonst sehr gut zur Geltung brachlej zu glänzen. Ungemein leicht^ spricht ihre schlanke Stimme selbst in den höchsten Lagen an: sic ähnelt dabei oft de» schönsten Flölentönen. Beim Solosingen erscheint Frau Wedekinds Organ oft als mir klein, aber daß es ihm durchaus nickst an Fülle nnd Kraft gebricht, ohne seinen edlen Klang zu verlieren, zeigte sich i» den Ensemblesätzc-Y, namentlich im Filiale deS ersten Aktes." Ebenso voll von Anerkennung ist die Kritik der „Post": „Gleich in dem Rezitativ vor der Auftritts arie ließ die Sängerin ein wahres Feuerwerk von glitzernden Figuren und Trillern aufsteigen: der Aniatz der hoben Kops- töne, die im langen Atem ausgebnltcn werden, wirkt besonders reizvoll. Ganz mübelos, wie von der Natur verliehen, erklingen diese Töne, die sich bis zur dreigestrichenen Oktave erheben. Durch die Freude an ihrem Können läßt sich die Sängerin auch wohl bisweilen verleiten, die eigentliche Kontilene mit ibren Verzierungen jair unkenntlich zu machen: einige dieser Verzie rungen, die sich fa eine sede Künstlerin für ihre Kehle besonders znreckstznlegcn pslegt, waren allerdings ganz reizend ersonnen. Im Ensemble mit Miseren beimi'chen Künstlern, von dencrc ihr Hvmstl'ariner, Herr Naval als Gras Aimaviva, sich dem Gast in der Konst des sianrierten Gesanaes übrigens durchaus cbenbüriia bewährte, erschien Frau Wedckind bei aller rhyth mischen Festigkeit und musikalischen Sicherheit als sich frei