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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030916016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903091601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903091601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-16
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1903
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Der in> »»len Allgemeine Deutsche Sprachverein hat ^ :tschi' - - Jahre wieder bedeutende Fortschritte gemacht tkine» Mitglieder ist aus 23000 gestiegen, die . Die Zahl ist aus 23 000 gettieaen, dle Zahl der Zweig- verrine aus 242. diele sind über alle Teile de» deutschen Gebietes verstreut. In diesem Jahre hat der Verein auch t» Amerika Fuß gcsaßt, wo in Boston Massachusetts! ein Zweigverein gegründet worden ist. Auch sonst gibt es außerhalb de» deutschen Gebietes blühende Zweigverrtne. wie in Mailand mit 150 Mitgliedern und in London mit 475 Mitgliedern. Der diesige Zwergverein nimmt am Donnerstag den 17. September seine Tätigkeit wieder auf. In der ersten Sitzung wird Konrektor Pros. Dr. Rachel eine» Bericht über die Breslauer Hauptversammlung geben. — Vom Ministerium wurde die Firma ..Elektrizitäts-Aktien gesellschaft vorm. Herm. Pöge, Chemnitz, JngenieuEureau Drcs- Len" mit der Ausführung der elektrischen Licht- und Kraft anlage im Ministerial-Neubau zu Dresden-Neustadt an der Carolobrücke beauftragt. Zum Betrieb der Anlage dienen 2 Dampfmaschinen, welche ;e 60 Pferdestärken effektive Kraft ab geben können, während die Dynamomoschinen und Motoren zu sammen einer Leistung von etwa 160 Kilowatt entsprechen. Ferner gelangt eine Akkumulatorenbatterie von 36 Kilowatt Leistung zur Aufstellung. Die Lichtanlage umfaßt gegen 2000 Glühlampen und 14 Bogenlampen. Dazu kommt noch eine Jlluminationsbeleuch- tung großen Umzuges. — Wieviel Schritte ungefähr während deS letzten Kaiser- manöverS seiten» einzelner Soldaten dienstlich gemacht worden siiis.. bat ein Einjährig-Freiwilliger des hiesigen Sctmtzrn-Negi- mentS mittels Schrittmesser-, den er sich z» diesem Zwecke mit in da? Manöver genommen batte, ausgerechnet ES kommen demnach auf 17 Marsch- und Gefechtstnge der Komvagnie. bei welcher der Einjährige dient, auf den Mann etwa 567 8l5 Schritte, das ist ungefähr 143>/r Stunden Marichweg. Denkt man sich »im noch die Schrittiahl hinzu, die während dieser Zeit an den Vasttagen oder im Lager, oder bei sonstigen außerdienstlichen Wegen und Verrichtungen gemacht wurden. >o kan» man sich cinen kleine» Begriff machen von den Leistungen, die unsere braven .Schwärzen" während der 17 Tage des letzten Kaffer- iiianöverS vollbracht haben. — In der morgen, Donnerstag, im Victoria-Salon staltfindenden ersten großen Ente-Vorstellung wird Madame Saharet jedem Programm-Abnehmer eine Kabinett- Photographie ihrer letzten Ausnahme in Amerika mit Autogramm verschen gratis überreichen lassen. Sämtliche Attraktionen wer den an diesem Abend in ihren Glanznummern auftreten. — Im Ccntral-Theater finden die originellen und vorzüglichen Leistungen der Allisons-Troupe, die humoristischen Vorträge Carl Maxstadts, Otto Lamborgs. Bokken Lassous, die brillanten Arbeiten des Goltz- Trios, Schröder und Deuters usw., ganz besonders aber der das Programm beherrschende Humor den lebhaftesten Beifall Die Vorstellungen sind jedenfalls als ganz hervorragend zu bezeichnen. — Der heniigcn Rümmer d. Bl. liegt für die Stadtnuflage ein Prospekt der Station für N a t u rh c i l ku n d e Dresden. Blasewitzerstraße 30 l. Etage, bei. — Chemnitz. Auf fünf verschiedenen, um EberSdorf br- legcncn Jagdrevieren, deren Besitzer großes Interesse für die Auf zucht und Ausbildung von deutschen Jagdhunden haben, nahm am Montag bei denkbar schlechtestem Weller vormittags '/«IO Ul» unter Leitung des Herrn Hinkel-Chemnitz die vom Nhnologischen Verein z» Dresden und vom Verein Hubertus in Chemnitz ver anstaltete Prüfung von Vorstehhunden nach dem Regle ment der Delegiertenkomniission ihren Anfang. Die starke Be schickung der Veranstaltung und das erschienene erstklassige Hunde- material lieserten den Brweis, daß die beiden verdienstvollen Vereine richtig gehandelt habe», indem sie dieses Jahr znm ersten Male an Stelle der srüher selbständig abgehaltenen Prüflingen eine gemeinsame Prüfung Vornahmen. Wie man Hort, soll dieses gemeinsame Vorgehen fortgesetzt und auch der Leipziger Verein „Aimrod" zur Beteiligung anl der großen Veranstaltung einge laden werden. Kommt diese Vereinigung zu stände, so ist der .herbshuche der sächsischen kynologiicken Vereine, (soweit sie sich speziell mit der Förderung der Zucht von Jagdhunden beschästigen, eine lehr weittragende Bedeutung sicher. Vor Beginn der dies maligen Prüfung fand vor einer aus den Herren Kiintgl. Forst meister a. D. v. Zehmen ans Weißig bei Oßling i S-, Zoolo gischer Garten-Direktor A. Scboepf aus Dresden und O. Horst- mann-Mcerane bestehenden Kommlssion eine Schau gemeldeter, aber noch nicht eingetragener Hunde statt. An der Jugend- sucbe »ahmen teil der deutsche kurzhaarige Vorstehhund „Treu"- Psassendorf (Besitzer und Züchter Herr Gutsbesitzer Gustav sNemm-Psaffeiidorf bei Liegnitz!, die deutsche kurzhaarige Vvrsteb- lmndin „Mocka" (Besitzer derselbe), der deutsche kurzhaarige Vor stehhund .Biber vom Berge" (Besitzer, Führer und Züchter Herr Forstverwalter Hoßmann-Rculand bei Löwenberg in Schief.), der deutsche kurzhaarige Vorstehhund .T>cu"-P>agwik (Besitzer und Züchter Herr Baumeister Löbe-Leipzig-Plaqwitz>. die deutsche kurz haarige Vorstehhündin .Alpha" (Besitzer Herr Grvßherzool. Vevicrverwalter Haberland-Panzom bei Teschow!, der deutsche VoniHhund .Petcr"-Borna (Besitzer Herr Rittmeister Freiherr v. Fritsch-Borna) Züchter Herr ' Vorstehhund „, - . , ^ Führer Herr Könial. HtlsSsiirstcr R. Zschopve-Steindach), der deubche Vorstehhund .Treff von Lüttichau" (Besitzer und Führer Herr O- Liebmann-DreSden) und die deutsche Vorstehhündin .Frigga von der Maytust" (Besitzer Herr Richard Hopse, Zwtnger .Mat,inst" in Schönscld bei Großenhain!. Sämtliche gehende Hunde wurden ans Güte der Nase, Art der Suche im Felde, Schnelligkeit, Art des Vorstehens. Nachziehen. Sekundieren, Be nehmen vor aufstehendem Wild, Haienrcinheit, Verhalten beim Schuß. Gehorsam. Niederlege» auf Wink und Apportieren auf Befehl geprüft, während die Prüfung im Verlorennpport noch solch. An der Gebrauchssuche. bei welcher der ganze erste Prümngstag den bei der Jagd im Felde notwendigen Eigenschaften gewidmet wurde, waren 12 Hunde beteiligt, nämlich der deutsche Vorstehhund .Alexander" (Besitzer und Führer Großherzogl. Rcvierverwalter Haberland). der deutsche Vorstehhund .Biber vom Berge" (Besitzer. Züchter und Führer Herr Forstverwalter Hoß- mann-Neuland), der dentiche Vorstehhund „Check"-Radeberg (Be sitzer Herr Edmund Hirlch-Rndeberg), der deutsche Vorstehhund „Treu"-Freiberg (Besitzer und Fübrer Herr Richard Selmnitz- Edcmnitz!, der Vorstehhund .Trku"-Pfaffenvorf lBesitzer und Züchter -Herr G. Klemm-Psaffendorf!. der deutsche Vorstehhund „Treu"- Plagwitz (Besitzer und Züchter Herr Baumeister Löbe-Leipzig- Vlagwitz!, der Vorstehhund „Troll"-Thurm (Besitzer und Führer Herr Richard Selmnitz-Chemnik!. die Vorstehhündin „Mocka" (Besitzer und Züchter Herr G. Ktemm-Pfaffendors). die Vorsteh hündin .Patti von Lippe" (Besitzer Herr Pani Metier-Detmold!, der Vorstehhund „Waldma»»"-Jorst-GcbrauchShundzwi»ger <Be- sitzer Herr Karl Kocks-Gladbeck i. W.), dle Vorstehhündin .Cora- Altenau aus dem Frtedewald" (Besitzer nnd Führer Herr Hills- sistster Zschoppe-Steinbach bei Moritzburg! und die Vorstehhündln „Karin'-Altenau (Besitzer, Züchter und Fübrer Herr Christ. Bode- Altenau i. Schles.). Das Resultat des ersten Prüfungstages war sowohl bei der Jeldsuche der Jugendklasse, als auch bei der Gc- brauchSiuche ein sedr erfreuliches, denn die Hunde arbeiteten unter den ichwicrigsten Verhältnissen ausgezeichnet. In der 5. Nach- mittagSstunde wurde die Prüfung abgebrochen, um am Dienstag sortgeietzt und beendet z» werden. — Eine in Plauen i. V. abgehaltene öffentliche Schisf- chensticker-Versammlung beschäftigte sich mit einem neuen Lohntarifentwurf. Es wird verlangt: Endgültige Einführung der 10>/ostünt»igen Arbeitszeit mit Ischstündiger Mittagspause, genaue Einhaltung der yhstündigen Frühstücks- und Vcsperpcmsen und Vermeidung aller Ueberstundenarbeit. — Landgericht. Die 15jähriacn Schornsteinfegerlehrlinge Karl Richard Stephan und Emil Oskar Ring waren eifrige Be sucher der Vogelwiese, aber aus eigenen Mitteln nicht in der Lage, alle die dort ausgestellten Herrlichkeiten sehen zu können. Sie halfen sich damit, daß sie ein Schretbpult ihres Meisters erbrachen und daraus etwa 15 Mk. stahlen. Als das Geld verjubelt war, trieben sich die Burschen noch mehrere Tage bettelnd umher und wurden schließlich im Freien cmfgcgriffen. Der vorbestrafte Stephan erntet 2 Monate Gefängnis und 2 Tage Hast, Ring 2 Wochen Gefängnis und 2 Tage Haft. — Unter Ausschluß der Oeffennichkeit wird verhandelt gegen den 1677 geborenen Kutscher Max Friedrich Arthur Thiermann wegen Simichkeitsverbrechens nach 8 176, 3 dos Strafgesetzbuches. Da der Angeklagte auf Grund de» angezogenen Gesetzesparagraphen bereits vorbestraft ist. wird ihm eine Strafe von 1 Jahr Gefängnis auferlegt. — Der in Löbtau wohnhafte Baumeister Max Richard Heber schädigte die Orts- krankenmsse dadurch, daß er seinen Arbeitern 60 Mk. Versiche rungsbeiträge am Lohn« kürzte, aber nicht ordnungsgemäß ab- sührte. Ter Angeklagte ist wegen Vergebens gegen das Kranken- versicherungsgesetz schon mit 50 Mk. vorbestraft, trotzdem werden ihm nochmals mildernde Umstände zugebilligt. Er hat jedoch Tage Gesärn »r _ , .... . irma. Er unterschlug daselbst etwa )68 Mk. Kunden gelber,"wandte sich dann nach Leipzig, sand trotz seiner Verfehlung wiederum Stellung, trieb es aber letzt noch ärger und schädigte durch Untreue seinen neuen Herrn um beinahe 1000 Alk. In leichtsinniger Gesellschaft hat F. das fremde Geld vergeudet und ich schließlich freiwillig der Strasbehörde gestellt. Die 3. Ferien- traskammer diktiert ihm 2 Jahre Gefängnis zu. — Die 4. Ferien- irafkammer beschäftigt eine Bcrusungsverhandluna gegen den Zimmermann Heinrich Emil Schreiber aus Mügeln, welcher be schuldigt war. in der seiner Ehefrau gehörigen Restauration in Mügeln Glücksspiele, das sogenannte „Tippen , geduldet zu haben. Am 8. Juni stand gegen ihn Verhandlung vor dem Pirnaer Schöffengericht an, doch ergab sich dabei, daß der Angeklagte das Glücksspiel gleich zu Beginn untersagt und den Spielern die Karten weggenommen hatte. Unter diesen Umständen mußte das Schöffen gericht zur Freisprechung des Angeklagten kommen. Gegen dieses Erkenntnis legte die Amtsanwaltschaft Berufung ein, doch schließt sich die zweite Instanz in allen Stücken den Ausführungen des Vvrderrichters an. Amtliche Bekantttmachnttflen Die Jabresvorstellungen der in hiesiger Stadt untergebrachten, nicht über 5 Jahre alte» Ziehkinder finden in folgender Weise statt: 1. für die Vorstädte Mickten. Trachau, Uebiga» und Kaditz Dienstag den 22. September, nachmittags 3 Uhr, im Saale des GastholeS .Znm Lamm" in der Vorstadt Trachau, Dorf platz 1; 2 für die Vorstädte Löbtau, Wölfnitz und Naußlitz Mitt- ivoch den 23. September, nachmittags 2 Uhr, in der „Mnsenhnlle" i» der Vorstadt Löbtau, Wilsdruffer Straße 10: 3. für die Var stadt Cotta Donnerstag den 24. September, nachmittags 2 Uhr. in „Grellmanns Saal" in der Vorstadt Cotta. Wöllnitzer Straße 10: 4. kür die Vorstadt Plane» Freitag den 25. September, nach mittags 3 Uhr, tm Rathanse in der Vorstadt Plauen. Räcknitzer Straße 1: 5. für die Vorstädte Pieschen und Trachenberge Diens- rag den 29 September, nachmittags 3 Uhr, im Saale des Gast hauses „Zum Deutschen Kaiier" in Voistadt Pieschen. Leipziger Straße 92: 6. für die Friedrichsladt, Wilsdruffer und Seevorftadt Mittwoch den 30. September, nachmittags 3 Uhr, im mittleren Saale des „Keglklheims", Fuedrichstraße 12. Eingang von der Magdeburger Straße ans: 7 für die inneie Neustadt links der Haupt- und Königsbrückcr Straße Donncistag den 1. Oktober, nachmittags 3 Uhr. in „Hollacks Saal", Kvnigsdrücker Straße 10: 8. für die innere Neustadt rechts der Haupt- und Königsbrnckec Straße, einschließlich vieler beiden Straßen. Dienstag de» 6. Oktober, »achmittaas 3 U»r, i» „Hollacks Saal", Königsvrücker Straße 10: 9. für die Voistädte Sirieie», Gruna »nd seidnitz sowie den zun, 14. Pvlizeibezirk gehörigen Teil der Johannstadl Mittwoch den 7. Oktober, nachmittags 3 Uhr, ii» Saale des Gast liches „Zum Sächsischen Prinzen" in Vorstadt Strikten, Schaii- danec Straße 1l: 10. für die innere Altstadt, Pirnaische Vorstadt, Johannstadt und die Vorstädte Strehlen, Räcknitz nnd Zschertnitz Donnerstag den 8. Oktober, nachmittags 3 Ukr, im Saale des „Carolagartens", Gerolslrnße 27. Tie beteiligten Ziehmütter wer den veranlaßt, zu der sie betreffenden Vorstellung mit ihren Pfleg lingen sich persönlich einzufinden und die Erlaubnisscheine mitzu bringen. Unentschuldigtes Ausbleiben verwirkt die Berechtigung zum künftigen Halten von Ziehkindern Daß die Gegründet 1868 allen vrestlner ülällern voran infolge ihres täglich Snnrligen Erscheinens ihre Leser über alle wichtigen Vorgänge in der ganzen Welt aufs schnellste unterrichten, ergiebt sich aus folgenden Tatsachen: In die Morgenausgabe, die den Lesern in Dresden und den Vororten durch eigene Boten oder Kommissionäre zugestcllt wird, finden Ausnahme: alle von nachmittags 4 Uhr bis morgens 8 Uhr ein gehenden auswärtigen Depeschen und Berichte über Vor gänge m Dresden und Sachsen. (Politische Nachrichten, Theaterkritiken über Vorstellungen, Stadtverordnetenberichte, große Festlichkeiten am Abend vorher rc.) Diese Nach richten können alle nur abends erscheinenden Blätter erst am folgenden Abend bringen. Die Abendausgabe, die den Lesern in Dresden und den Vororten noch an dem selben Tage zugestellt wird, enthält alle von morgens bis nachmittags '4 Uhr eingehenden auswärtigen Depeschen, Nachrichten und Berichte auS Dresden und Sachsen. (Politische Nachrichten, ausführliche Theaterkritiken, Berichte der Dresdner und Berliner Börse mit Schlußkursen rc.) Ein nur morgen- erscheinendes Blatt kann diesen Inhalt erst am nächsten Morgen bieten. Die Leser der „Dresdner Nachrichten" müssen daher über wichtigere Vorgänge fortlaufend besser unterrichtet sein, als die Leser aller anderen Dresdner Blätter. L»e velven zu oüeiierniovenieii ocr xzi bayerische» Prinzen Ludwin un! älteste und der jüngste Svhn deS Prinzreaci zweiter Sohn, Prinz Leopold, der Generali»! Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser unterhielt am Montag von Mohacs (Ungarn) aus mit dem Reichskanzler Graten Bülow eine mehrere Stundcn dauernde telegraphische Unterredung. (Wiederholt.) Die Helden zu Generalobersten der Infanterie beförderten id Arnulf sind der cnlc» Luitpold, dessen zweiter Sohn, Prinz Leopold, der Generaltnst'ektcur der 4. Armee- inipektion, schon seit Februar 1896 den Dienstgrad eines General obersten der Kavallerie bekleidet. Prinz Ludwig, der Erbe des baherischen Thrones, hat nur einige Jahre im aktiven Militär dienst gestanden. Am Kriege von 1866 nahm er als Oberleutnant lm 2- Infanterie-Regiment teil und wurde bei Helmstadt schwer- verwundet. Am 1. August 1866 wurde er zum Hanvtniann »nd im April deS folgenden JahrcS mit Ucbersvrtngnng zweier Dienst grade zilm Obersten und Inhaber deS lO. Infanterie-Regiments ernannt. 1873 erfolgte seine Besördening zum Generalmajor, 1878 zum Generalleutnant »nd am 21. August 1884 zum General der Infanterie. Seit 1868 ist der Prinz Inhaber des österreichischen 62. Infanterie-Regiments nnd seit 1886 Cbef des preußischen Jnfanterik-Rrgiments Nr. 47. Sein Bruder Prinz Armils, der am 6. Juli d. I. sein 51. Lebensjahr vollendet hat, gehört seit dem 6. Juli 1868 der bayerischen Armee als Offizier a». 1870/71 erwarb er sich im Stabe des Generals v. d. Tann daS Eiserne Kreuz 2. Klasse und 1877/78 machte er im rnssischen Heere den Feldzug gegen die Türken mit, dann war er BataiklonSkomman» dem tm Jnsaiilerie-Leihregiinent und wurde im Februar 1879 Oberst und Inhaber des 12. Jnsanterie-RegimenIS Von 1881 ab befehligte er das Jnsanterie-Leibreginiciit. von 1884 ab als Generalmajor die 1. Infanterie Brigade und seit 1887 als General leutnant die 1. Division. Aus diesem Posten wurde er an, 29. Oktober 1890 zum General der Jnsanterie befördert. Im Juni 1892 folgte er seinem Bruder, den, Prinzen Leopold, als kvmmaiidtereiider General des 1. Armeekorps, an dessen Spitze er also schon über 11 Jahre stellt. Prinz Arnulf, der in der preu- jischen Armee als Cbes des Jnsanterie-Negiments Nr. 52 und in »er österreichischen als Inhaber des 80. Infanterie-Regiments ge ährt wird, bat sich während seiner ganzen militärischen Lausbahn als hervorragender Offizier betätigt und gilt als vortrefflicher Befehlshaber. , . Der ehemalige Staatssekretär Freiherr v. Thielmann hat sich von den Beamten des Reichsschatzamtes mit Dankesworten für ihre sechsjährige treue Mitarbeit verabschiedet, um sich zunächst auf seine Besitzung in Bayern zurückzubcaeben. Den Winter gedenkt Herr v. Thielmann in Italien und Aegypten zu verleben. Wie nachträglich bekannt wird, ist die Verleihung des Ministertitels an Herrn v. Thielmann aus der eigensten Ent schließung des Kaisers hervorgegangen. Der Posten eines Gouverneurs der Festung Ingol stadt, der seit dem Rücktritt des Generalleutnants v. Landmann un Juni d. I. verwaist ist, soll, wie man der „Augsb. Abmd-Ztg." aus München mittelst, nicht mehr besetzt werden, und zwar aus dem Grunde, weil bei der Militärverwaltung die Absicht besteht, die Festung Ingolstadt ihrer Rechte als Festung ersten Grades zu entkleiden und sie nur mit den Kompetenzen einer Festung zweiten Grades auszustattcn. Dadurch kämen nicht nur der Posten eines Gouverneurs, sondern auch der eines Generalstabsoffizicrs und eines Adjutanten, sowie verschiedene Dienststellen in Wegfall. Weiter erfährt das genau nte Blatt, daß die Festung Germers- heim demnächst Reichsfestung werden soll. Der in Wcißenbnrg abaehallcne 14. Verbandstag der elsaß- lothringiichcn Gewerbe- und Handwerker-Verkinianngen beschloß die Etnsiihruna des Befähigungsnachweises, welcher grundsätzlich allgemein wünschenswert sei, zunächst nur für solche Gewerbe, wie Bangcwerbc. Schocilsteinfegergewerbe anzustreben, bei deren Ausübung bas Leben oder die Gesundheit von Menschen gcsähldet weiden kann, dafür aber dahin zu wirke», daß die Ab legung der Gesellenprüfung obligatorisch werde, daß nur solchen Handweikern, welche die Mcistelvriifung bestanden haben, das Recht zur Anleitung von Lehrlinge» zusteheii lall und ferner auch nur diesen „ooltgiliigen" Handwerk-,neislern öffentliche Arbeiten nnd Lieferungen übertragen werden sollen. Zur Vorgeschichte des deutschen Arbeiterkongresses wird der uitramonlanen „Schlesischen Volkszeitung" geschrieben: Der geplante Kongreß verdankt leine erste Anregung dem Aus schuß für Arbelteroertrctcrwahicn und soziale Angelegenheiten in Berlin. Dieser unterscheidet sich von den sog. Gewerkschafts- kartellen dadurch, das m ihn, nicht der Zwang eines Mchrheits- bcschlusscs für die einzelnen Aktionen maßgebend ist. Vielmehr stellt er ein Verständigungsburean von prinzipiell verschiedenen Arbeiterorganisationen dar, um es diesen zu ermöglichen, unter Wahrung ihres grundsätzlichen Standpunkles von Fall zu Fall gemeinschaftlich oorzugchen. Das Wesen dieses Ausschusses er läutern die Z8 1 und 6 feiner Satzungen. Sie lauten: 8 1. Ter Ausschuß für Arbeiterverlreterwahlen und soziale Angelegenheiten bezweckt, zwischen den Arbeiterorganisationen Groß-Berlins, die aus dem Boden der kaiserlichen Botschaften von 1881 und 1890 flehen, eine gegenseitige Verständigung bei allen, die Arbeiter be- treffenden sozialen Angelegenheiten von Fall zn Fall herbeizu- führen, um ein genieinfames Vorgehen zu ermöglichen^ vor allein erstrebt er die volle Ausnützung der aus der sozialpolitischen Gesetz gebung entspringenden Rechte. Der Anschluß neuer Arbeiter organisationen erfolgt mit Genehmigung des Ausschusses. 8 6. Alle Beschlüsse des Ausschusses werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefaßt. Sie haben fiir die beteiligten Organisationen nur insofern bindende Kraft, als sie sich aus seine Geschäfts- und Kassensührung beziehen, im übrigen übt der Ausschuß nur eine zwischen ihnen vermittelnde Tätigkeit nach Maßgabe des 8 1 diefer Satzungen aus. Alan sicht hieraus, daß die Beschlüsse des Ausschusses seine Mitglieder in keiner Weise endgültig binden. Tie Katholiken und Nichtkatholikcn behalten die volle Freiheit, alle vorkommenden Fragen nach ihren eigenen Grundsätzen in ihren Versammlungen zu erörtern und zu prüfen. lieber die Bedeutung des Kongresses urteilt die „Soziale Praxis" also: Aus zwei Gründen erscheint uns dieser Aufruf nnd dieser Kongreß von großer Bedeutung: Erstlich wird hier aller Welt die nur zu oft und geflissentlich über sehene Tatsache eingeprägt, daß Hunderttausende von deutschen Arbeitern sich zu festen Organisationen zusammenacschlossen haben, die, reichs- und kaisertreu, national und christlich gesinnt, die Wahrung ihrer Interessen und die Verbesserung ihrer Lage auf dem Boden der gegenwärtigen Staats- und Wirtschaftsordnung, im bewußten Gegensatz gegen die Sozialdemokratie erstreben. Zweitens aber ist es bezeichnend, daß auch diese Organifationcn als schwerstes Hemmnis ihrer auf Sclbsthilte gestellten Bemühun gen die Verkümmerung des Koalitionsrcchts, die Fesseln und Fall stricke des Vereins- und Versammlungsrechts, den Mangel der Rechtsfähigkeit der Berufsvereine und die Lücke in der staatlich geordneten Berufsvcrtretung empfinden. Sie leiden schwer unter der Versagung von Rechten, die andere Stände und Berufe besitzen und frei gebrauchen. Darin finden sich diese Arbeitervereine mit den Forderungen aller anderen organisierten Arbeiter zusammen. Möge der ans den eigensten Bedürfnissen der Arbeiter hervor- gchende Frankfurter Kongreß einen Schritt vorwärts auf dein Wege zum Ziel bedeuten, dessen Erreichung Gerechtigkeit und Staatsklugheit gleicherweise fordern. Oeffentiicl, Abbitte leistet der frühere Reichstags- nnd Landtagsabgeordnete Prediger Schall in Ciadow in einer Er klärung in der „Kreuzzcitung". Aus dem Verbandstag der deut- iowle durch einzelne Aeußenmacn. zu denen ick mick in nervös kranker Erregtheit tatsächlich habe yinreißen lassen, der Schein erweckt woiden, als hätte ick die Ehre und das Ansehen des Kirchenregiments dezw. der derzeitigen Vertreter desselben ver letzen oder antasten wollen. Ich bekäme dies aufrichtig und kann nur versichern, daß mir solches völlig fern gelegen hat. Ich stehe deshalb nicht an, mit Bezug auf jene Aenßcrungen hiermit die gewünlchte öffentliche Revokation zu leisten." Die in Berlin verbreitete Nachricht, daß das deutsche Schul schiff „Moltke" sich aus Anlaß der Unruhen in Beirut dort- . ... . . ^... Der cn Scael- . .... der Zeit an die syrische Küste begeben. Mit den Vorgängen in Beirut oder sonstigen politischen Erwägungen hat diese Reffe aber nichts zu tun. Die in Fulda zur Bischofskonfcrcnz versammelten Erz bischöfe und Bischöfe haben ein Hirten schrei den erlassen, in dem es u. a. beißt: „Am Grabe des hl. Bonifatius, wo wir im gemeinsamem Gebete versammelt knien,, richtet sich unser Auge auf das Beispiel des großen Apostels Deutschlands. Wie hat doch Sankt Bonifatius, der in unserem Vatcrlande das Kreuz aus- acpflanzt, das Evangelium verkündet bat, ein so enges und festes Band geschlungen zwischen allen Bistümern Deutschlands und dem Apostolischen Stuhle zn Rom! Wie hat er die Katholiken Deutschlands durch die Bande der Glaubenseinhcit und treuen Liebe mit Rom verbunden, in lebensvolle Gemeinschaft gesetzt mit dem Felsen Petri, aus dem so rein und voll der Quell der Lcbre, der Born der Gnadcnniittel, quillt! Wie hat er den engen Bund der Bischöfe mit dem obersten Hirte», der Gläubigen mit dem Vater der Christenheit als heiliges Vermächtnis »ns hintcr- lasscn! Dieses Beispiel des großen Apostels Deutschlands soll auch in Znkniist, geliebte Divzc>a»en, uns allen als Lettstcrn vor- aiilcuchtc». Fest im heiligen katholischen Glauben, treu in Liebe zum himmlischen Hirten Jesus Christus, gehorsam und freudig folgsam gegen seinen Statthalter auf Erden: das sei auch ferner und auf ewig der Charaktcrzua der deutsci>en Katholiken, mit dem nicht minder sich stets verbinden wird die Liebe zum irdischen Vaierlande und die Ehrfurcht vor den Lenkern der bürgerlichen Ordnung." Für dle Gewinnung sozialdemokratischer Vahlstimmcn wird in Berlin anläßlich der Landtagswahlen ein neuer Tric in Anwendung gebracht. Danach weiden die Sozialdemokraten jeden einzelnen Wahlberechtigten, also auch solche, die bi»h« der Sozialdemokratie ferngrstanden " Dresdner Nachrichten. Nr. 257. Leite 3. Mittwoch. LK. September tv«3
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