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27S > Er legte beide Hände aus Engend Schultern »nd blickte ihm ernst in die Auge». Der andere butte endlich die Erstarrung, die sich beim Anhörcn dieser verworrenen Reden seiner bemächtigte, so weit überwunden, um wieder ein Wort über die Vippe» bringen zu können. „Was sprichst Du. Herbert?" fragte Enge» und schüttelte in zorniger Leidenschaft die Hände seines Bruders von seine» Lchultern. »Weshalb schreckst Du mich gerade beule mit Worte», die nicht ivabr sein können, den»« ich — ich darf nicht arm sein, beute weniger denn je! Ich habe ein anderes Veben an -aS meine gekettet,' dieses Veden braucht zu seiner Erhaltung Lvnncnschein. braucht Vicht und Minnen, und wellt, wen» ich ihm das alles nicht bieten kann! Arm ,e>»: Mir graut vor dem bloße» Wort! Wen» ich nicht uberzeugt wäre, das« Du nur ein grausames Vergnügen daran findest. mich mit diese» unmögliche» Dingen zu qnaieu. ich — verlöre den verstand!" .Ich -- und Dich anale»!" lächelte Herbert bitter. »Lei ein Mann, Genia. traurig, das, Du Dein junges und suche Dein «beschick ZN ertrage»! — Wohl ist es Weib i» enge, drückende Verhältnisse zürnet sichre» niusil. Wenn sie Dich wirk liä, liebt —" . Wie vor einem «selpenn wich Eugen in den dunkelsten Winkel des grvs,en -Zimmers zürnet, dort warf er sieb in eine» Ltuhl und drückte das Besicht in beide V'uude. als wollte er nichts sehen von all den Lcbrecken. die kommen munten, wen» das, was der Müder ihm klar zu machen suchte, Wahrheit war. — Wenn sie ili» lieble, — aber sie liebte ihn nicht! — Er wollte sich ihre Liebe erringen, wollte >'w eriausen mit dem Gelde, das er nicht besitze» sollte! Wie war das mög lich? Wo blieb der ganze ungeheure Reichtum, tu dessen gesetzlichen Besitz sie getreten waren? Wem fiel er zu. wenn er ihnen genommen wurde'? »Das is, nicht wahr, tau» nicht wahr sein!" rang es sich verzweifelt von seinen Vchoen, während er sich entschieden ansrichtete und dem Bruder mit festen Dclnitieu eukgegengiug. „Dn leidest au einer Irankliasteu Einbildung, Herbert! Bedenke selbst, wohin sollte Onkel Willmers' ganzes Beruiögen geraten sein, wenn wir. seine gesetzlichen Erben, nichts mehr besitze»'?!" „Ontel Willmers' Bermögen bleibt, nur wir sind nicht seine Erben!" e»l- gcgnete Herbert ernst. ,,Iknd das Testament?" ««»gültig, denn kurz vor seinem Tode verfaßte er ein zweites, das die Bersügnnge» des ersten null und nichtig macht!" „Lvrichsi Du wirklich die Wahrheit?" „Ich log noch niemal-'-! Jane Dich, Engen, zeige, das; Dn ein Mann bist! <kemnl. lebe Dich dorthin, und dann will ich Dir erzählen, wie und durch wen ich non dieieni zweite» Testament Kenntnis erhielt!" E> >og de» nölllg Willeniosen a» das Ende des grauen Zimmers, dort, vor der dnnticn Kaminvssnniig. sahen sie beide, n»d gedämpft hallte Herberts Ltimnie durch den hoben Rann? Mit geseiiNem Kops borke Engen ihn an. Leine Hände lagen gefaltet im Dchofte ans seinem blassen «Besicht schien der Ansörnek tödlichen Lchreckens erstarrt m sei», und nur die blauen Augen blickte» merkwürdig gleichgültig. Unablässig, wie eia dninoses Echo, klang es in «einer Leele: »Vorbei. alles vorbei!" Es war spät, als die beide!« 'Brüder sich trennten. Heftiger Wind Halle sich e'lwben und alle Sterne »erlöscht, deren freundlicher Bilanz noch vor kurzem die 'Rächt erhellte. «>>roüe Regentropfen siele» klatschend zur Erde, irgendwo in der Ferne heulte ein Hund, und Dnnkeiheit gähnte dem einsamen Reiter e»t- oegen. der B'in Pferd zur Eile »»spornte und im 'salopp de» Lchlos'hos verlies,. Vauge stand Engen »am dem Fortgänge des 'Bruders am Fenster und harrte reanngslos in die Rach, hinaus. Bein Ltern. kein Vicht, weder oben am Bimmel, noch unten ans der Erde. Alles dunkel und tot. wie die Hossiinng in Hinein Herzen! Lo wie diese Rachl war das Veben, das vor ihm lag -- war ein solches Veben wert, gelebt zu werden? „Rein!" beauiwonele er laut diese stumme Frage. Ihn schreckte nicht der isedanke an die alle, ast bitter empfundene Armut, in die das Lchicksal ihn grau sam ziiincksiien, nur Be «seivisüieit. das; er sich die Viebe seines Weihes nicht mehr erringen tannte, den» die Mitte! dazu waren ihm ans der Hand genommen. Elien lieble einen andereiu dieser andere war reich, tonnie sic glücklich machen, »nd er. der Anne, Ungeliebte, beiasi kein Recht, ihr bindernd in den Weg zu treten. Vangiam wandte er sich vom Fenster ab und verlieh festen Schrittes das .-'»immer. Er war fertig mit sich und seinen Hvftnnnge-,, er wünschte nichts, als sich so geräuschlos ans einer Weit zu schleichen, die ibm nichts als Bitternis und Enttäuschungen tfteieu koniue. Bor Eisens Lchlasgemach blieb er stehen, über sein regungsloses Gesicht ging ein Ausdruck stummer Qual, und geräuschlos ösinetc er die Tür. - 279 — , . ' - " ' ' e ..... - »Wie geht e» meiner Frau?" fragte er mit flüsternder Glimm« die Diakonissin, die bet seinem Eintritt ihre Arbeit beiseite legte. »Schlaft st« »och immer?" »Roch immer, mit knr»e» Unterbrechungen!" nickte Schwester Agathe. »Dieser andauernde Schlaf Ist eine Wohltat für de» erschöpfte» Organismus, sie schläft dem Leben entgegen! Wen» das so sortgeht, wird sie in «in paar Lagen das Bett verlassen können, und sind wir erst so wett, so ist auch dt« Zeit nicht mehr fern, wo Sie Ihre Reise nach dem Süden antreten können!" Ohne ein Wort zu erwidern, trat Willmers an das Lager der Kranken und beugte sich tief über ihre blasse Stirn. Sie schlles dem Lebe» entgegen, und er »ahm Abschied von ihm mit diesem letzte», liebkosenden Blick, in dem seine ganze Leele, sein ganzes Lebe» sich spiegelte. — Als er sich langsam ausrichtete und zurücktrat, war sei» Gesicht noch blässer als vorhin, und «in hoheltsvoller Ernst lag auf setner Stirn. »Schwester Agathe." wandte er sich an die Diakonissin, «unsere Kranke bleibt ans einige Zeit ausschltekUch Ihrer Pflege überlasse», denn ich selbst must noch heute »acht in meine Garnison zurück. Mein Urlaub läuft in den nächsten Tagen ab, um ihn zu verlängern, ist meine Anwesenheit an Ort und Stelle notwendig. Schwester Agathe, ich weist, meine Frau ist bei Ihnen gut aufgehoben, und ich reise mit ruhigem Herzen!" »Und durchaus schon heute „acht?" fragte Schwester Agathe mit leisem Be fremde» in Blick und Ton. »Ich würde Ihnen raten, diese allerdings notwendige Reise bis morgen ansziischieben. Heute ist es spät, und auch das Wetter ist so unfreundlich. Hören Sie nur, wie der Wind braust und der Regen gegen die Fenster schlägt! Ein guter Wirt treibt seilten Hund nicht aus der Stube, und Sie wollen sich ans einen so weiten Weg machen!" „Ein Soldat darf nicht verweichlicht sein und vor jedem Regenguß die F-lucht ergreifen!" lächelte Willmers ernst »nd drückte zum Abschied kräftig die Hand der Diakvnlssi». „Leben Sle wohl, Schwester Agathe, meinen wärmsten Dank sür alle früheren und künftigen Sorgen nm meine arme Frau!" Ein Zug tiefer Bewegung ging über sein blasses Gesicht, während er sich hastig über die schmale Hand der Diakonissin beugte, die regungslos in der seinen lag. In Schwester Agathens Leele erwachte so etwas wie unbestimmbare Un ruhe, wie Angst um diesen Mann, der sich von ihr nur aus kurze Zeit verab schiedete, aber so seltsam ernst, fast leserlich dabei anssah, das, ihr selbst der Atem stockte. Sie wollte ihn zurüctrusen, aber Willmers hatte bereits das Zimmer ver- lassen. Im Nebenraum verklang das Klirren seiner silbernen Sporen, eine Tür wurde geöffnet und geschlossen, dann herrschte wieder tiefe, nur von dem Gurgeln des Regens unterbrochene Stille. Eine halbe Luinde später fuhr unten ein Wagen vor. In seinen Mantel gehüllt, die Mütze tief in die Stirn gedrückt, verliest der Besitzer von Lilicnkron sein Hans, warf einen letzten Blick nach den matt erleuchteten Fenstern des Krankenzimmers und sprang in die Egnipagc und befahl dem Kutscher, so schnell wie möglich zu fahren. Lautlos rollten die Räder über de» aiifgeivcichten Boden, das weiße Schlößchen mit seinen wenigen erleuchteten Fenstern wich immer weiter zurück, bis es endlich verschwand, und nur der Regen sang sein einförmiges, trauriges Vied. kg. Kapitel. Es war spat, der Regen ranschie »och immer unaushaltsam nieder, und ab und zu trieb der Wind eine Hanövvll nasser Blätter, die er zornig von den Zweigen der Bäume rist, gegen das einzige erleuchtete Fenster des Gartenhauses, als wollte er die regungslose, mit verschlungenen Händen inmitten des kleinen Zimmers stehende Müdcheugestalt daran erinnern, das, es Zeit sei, ihre unter- vrochene Nachttoilette zu beende», nm endlich zur Ruhe zu gehen. Lauge blieben seine Versuche erfolglos, als er aber einen Schauer großer Tropfen prasselnd gegen die Scheiben schleuderte, zuckte Tatiana zusammen, löste hastig ein paar 'Radeln ans den schwarzen Flechte» und begann ihr Haar zu ordnen. Ihre Ge danke» arbeiteten weiter und suchte» Antwort ans die eine brennende-Frage, die sie im Wachen und Traum beschäftigte: Warum — warn», war er nicht gekommen, weder gestern, noch beute, warn,»? — Da pochte es draußen scheu und zaghaft, als wünsche der Einlaßbegehrende so wenig wie möglich Värm zu verursachen, — war das auch der Wind oder klopfte jemand an die Anßentür? Das Pochen wiederholte sich nick»: einige Augenblicke Hörle das lauschende Mädchen nichts als das Brausen des Windes, der sich über das niedrige Dach seinen Weg bahnte» ülv.'iiirkrr Prirr; /KIt,r»rkik»I. aromatischer Vier Lebertran »SM«*«»»» wii >I.I,sMil. UNS frischen ///§ '-s/»'cnk/-cr / I/ce-cke//-,V? /kn Zk)i-rüi- />6c'/es Z/t>,?>/- I«r nnc/ i! /.'«H'/cN /'»/-> /conttnor/cn Zp/ik-'k, »Z.'/zZkN «nci Z'/ienc-r/ift/icr' /t//o /B/k^rr>/?!t-/ Ciern n. ^renericheiir Mediiinchlran. olm: schlechten Trangeschrnack. Knochen n. «r-.cwebe bildend. 5>e.vor. und Erwachsene Tuendes 5*eilni1brmi:tel,'llv bei Drüsen. Zungen- u. H»a':!eid.n. Körpvr'chmäche ^ütgerken. englischer kronkhcit:e. Hlaich.' n.'i, 1.^. '-'.^>0 Vlk. Patcr.tanrtlich geschützt. Bor Nachannrung wird gewarnt'. A'.lemverktiuf und Versand für das Königreich wachsen: - - — öteumar-kt 6. 8ostultornist«r, Schultaschen. Büchcrtraaer, Mavven,»w. z» «ttlibcrtroflcnrn billigen Preisen in reichst. Auswahl b. ZLSIISLV, >UI liitit,- 2t, Breiteitr. n An der Mauer. >.« «>« > «tt-dipvniiilltrit. Bitte meine 7 Schaufenster zu besichtigen und aus die Firma z,i achte»! uvts 7.ar1delt <1«r riauL «flankt man nacti «lemOLdr-ruck, vcm - Z'si/e. Ä Stück L5 pkonni». kMLNIicii in >N5, allen 0e5clitls,«n. hlarko pakttkantLN: Lliatlior L kteuLtinsr. LliomiütL o. ll./z NN ZN verl, ii. DrAHMU v. an zu vcrk. W. 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Ibr Karr «ird immer «eidi, voll, rein und jeidenolLnrend lein und «ird loear, «enn «8 durdi gekandlun^ mii un- aeeienelen Kiiiein jibuppi^ und xlanrlos ^e«ord«n sein soNie, in Kurier 2eN sdivner «erden, »i» je ruvor. l)a8 edile Peru ?ann,n-Vager, kennilidi an der Sdwgmark«: >vie Z'odcier de8 ßrtindera- ist in alle» einftiiaxixen ckesdiLNen, die silapke ru L- Kk. und Z.7S Ztk. ru baden. -Meinix- k-'-driksol-L: L. » Lo.. I?eiLttekIÜ>ctt i. V. rum Seliulsnsslig: lftaklisclie „/L 4,l>« «,M 0,0» I »,00 etc. ftcftcmle .?Z »i,ON »2,00 »8,00 etc. in nberrg scboiicker Fnsvalil. IVIsvsi', 0NL8VL^-kILU8I^l)7.