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Dresdner Nachrichten : 05.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-05
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1896
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Lestonlcen As lkism sslunn L» idnn« Iltvu k kl»e» wolUßvo 8l!i!sln»!>!! W< klttl i o« lL-ULi;) Sr, k>LU6„8l>-. 7. Dresden, 1896. kdoioz'rpdtivd« ^ kppsi'Lte! ,L reicdstor ^uuM»tü O -- ßf E Lmil ^VMLelis < 8 (I^itkv äer ^LUlürULLv-^llvv-. « K ^ .4n«lijdslioki)r s.'Ltn.Iox »v-k ^ -4' »HLVlklls 29 ?kx. in ^ Urivtwr»rttSll. Issel-, llslkee- unn üVsseli- 6la» 8^1 Apollon 4». W^IINKxilE»!', >Vrri86N^kru»»tr. 3. Vi/lUHilil , 8upi>orl«>r uuä 1<uo8t- carautn «ogen linclcgrntnvvrlcriiiuimmMN, lciin^ti. ^.nuo'Löivv, 8tvI/.Ii>8W, Oaraöa- Rr. z<»«."Äit«tl.^ ^rr^ixiKrr.rirr»rrr^«rrrr^»r»r^MiM»«r^r»r^r^rrrVrÄSS?rWSi^^ jiwbvsomic'r 8cb>c>nc!u tilc all» Jrtc», LoinvorlcniimuunMN, uc-o ltüclcar,>t8vvrtcrü, lucktor, C'-mblnä»», Lrw'kbi'mäor. 8ov,o 1«ir,vucl,8cn,s ivititz't. unter ttariiutto clor Amerikanische Präsidentenwahl. Hosnachrtchten, Landessynode. „Krüppelhrim", Gesammt- rathssitzung, Gerichtsverhandlungen. »Dw goldene Eva". Sherwood-Eoncert. Prolog. würden. Die übrigen 86 Sitze feien noch unbestimmt. Erwärmen' kann man sich bei uns für die Sache weder der siegreichen noch der unterlegenen Partei, obwohl Brhan durch den jugendsrischen Feuereifer, mit dem er persönlich den Kampf geführt hat, einen reviUsUoker ttokUsksr»rrc N lstöist«» Sp«eistee»cüM kür rrelbl. ilsoüsrdelkeii. livrvvrrrtixpiul«' ^>«ul»«ii«»ii <>«»r 8ul8«ll. l^anvlne VrautlLlkiseu 1v allen ^relnls«en. ^ k«1ed»iiv tU.'er 'I'Lpttt««. ^ >IIr> 8on8t,uan LunäaM» t'ur liinäer unll ist u»cdl,:,t hast Lnnck.,N>8t »n,l Orthvzckci Muthmaßtiche Witterung:! Peränderlich, Schneelust. > Xönij-I. hrüohu. üollieserirut, 11 Donuerstal;, r. November. Politisches. Die große Entscheidung, der die Bürger der Bereinigten Staaten von Nordamerika seit Monaten mit fieberhafter Spnnn- nng entgegengesehen habe», ist gefallen. Nach den letzten Nach richten sind bisher für Mae Kinleh 285, für Brpan nur 49 Wahl- männerstimmen gezählt worden. Da die Zahl der Wahlmänner, die am Dienstag zu wählen waren, 447 beträgt, so mußten sich mindestens 224 Stimmen aus einen Kandivate» vereinigen, damit er als zum Präsidenten gewählt angesehen werden kann. Mae Kinley hat also eine beträchtliche Anzahl Stimmen über die abso lute Maioritüt erhalten. Für den Kandidaten der Golddcnwkrnten Palmer sind nur wenige Stimmen abgegeben worden: allem An scheine nach haben die Golddemokcaten meist für Mac Kinley ge stimmt. Nachrichten aus allen Tbeilen der Bereinigten Staaten melden größere Maioritätcn für Mae Kinlen. als jemals vor- gekommen sind. Allerdings ist dabei zu beachten, daß alle vor liegenden Meldungen ans dem republikanischen Lager stammen und ohne Zweifel zu Gunsten Mac Kinleh's gefärbt sind. Als besonders charakteristisch wird der Umstand angeführt, daß mehrere Staaten, die früher demokratisch waren, vor Allem New-Nork und Illinois, sich mit gewaltigen Majoritäten für Mac Kinleh erklärt haben. Auch im Süden, der bisher geschlossen demokratisch war, ist nunmehr Bresche geschlagen, denn Machland, Tennessee und Kentucky. die im Jahre 1892 für Clevelaud mit großer Mehrheit stimmten, haben sich letzt mit noch größerer Mehrheit für Mac Kinleh erklärt. Jni Staate Iowa hat Mae Kinleh eine Mehrheit von 80,000 Stimme», in Marnland von 10,000, in Tennessee von 10,000 und i» Massachusetts von 100,000 Stimmen erlangt. In Ohio wurde Mac Kinleh mit der größten Stimmenmehrheit ge wählt, die lemals in dieiem Staate abgegeben wurde. In Louisiana hat Brhan gesiegt, jedoch bleibt seine Majorität um die Hälfte hinter der Schätzung zurück. In Mississippi hat Brhan eine Moiorität von 50,000 Stimmen. Im Bezirke Cook, zu welchem Chicago gehört, soll auch das demokratische Wahlkomitce den Er folg Mac Kinleh's zngcben. Die diesjährige Präsidentschaftscampagne in der Union war in der Hauptsache ein Kampf »m die WährnngSfrnge. Mac Kinlc» verkörperte die Interessen der GoldwährnngSIente, Brhan die der Silberleute oder richtiger derjenigen Himetallisten, ivclche die Frei prägung des Silbers im Werthverhältniß von 16 zu 1 ver'angen. ohne daß ein internationales Abkommen mit anderen Ländern ab gewartet wird. „Frcisilber" aus der eine», „gesunde Währung" auf der anderen Seile waren die Schlagworre, mit denen die Massen bearbeitet wurden. Beide Parteien versprachen ihren An hängern bei Durchsnhrnng der beabsichtigten Maßnahmen eine Besserung der allgemein-'» ErwerbSverhältnisje, den Aufschwung der industriellen Thätigkeit. bessere Preise der Boden- und Vieh- zuchterzeugnisse für die Landwirthschast und eine beträchtliche Steigerung der Arbciterlöhne. Jede Partei verkündete im Falle deS Sieges der Gegenpartei in ikngeheuerlichen Uebcrtreibungen die schwersten wirthschastlichen und politilchen Krisen. Bon den Goldmännern wurde das Gespenst eines neuen „Secessivns- lrieges" heraufbeschworen, und aus den Reden Bryan's und seiner .Hauptagitatoren sah man sogar eine allgemeine Revolution cinvor- steigen. Die Frage, ob Gold oder Silber, halte diesmal de» Be stand der beiden alten historischen Parteien, der republikanischen und der demokratischen, vollständig aufgelöst. Millionen von Republikanern haben für den demokratischen Kandidaten Brhan und Millionen von Demokraten für den Republikaner Mac Kinley gestimmt. Der bisherige Führer der demokratischen Partei, der gegenwärtige Präsident Cleveland, hat sich, weil er ein Anhänger der Goldwährung ist, entschließen müssen, entgegen der sonstigen Sitte seiner Wahlpflicht nicht zu genügen, weil ec sonst ,n die Lage gekommen wäre, für den Kandidaten seiner politischen Gegner rinzutrcten. Auch die Parteinahme der Deutschamerikaner ist ver schoben worden. Bor vier Jahren war die Niederlage des BcrtrelerS der republikanischen Partei dadurch herbeigesührt worden, daß die Deutschen in der Union fast durchweg für den Demokraten Cleve- land gestimmt hatten. Diesmal hat Karl Schurz seinen ganzen Einfluß zu Gunsten Mac Kinleh's eingesetzt, obwohl das Hoch- schutzzolllhstem. das durch den Namen des künftigen Präsidenten der Union genügend gekennzeichnet ist, dem deutschen Mutterland,: bereits schwere Wunden geschlagen hat. Vom dcttlschnationalcn Standpunkte ist die Frage überaus schwer zu beantworten, ob man den Sieg Mac Kinleh's freudig begrüßen oder die Niederlage Brhan'ö bedauern soll, weil man vor Allem nicht Voraussagen kann, welche Ueberrasch,mgen die Präsi dentschaft des Siegers mit sich bringen und ob insbesondere der wirthschastliche Kampf gegen die europäischen Staaten bis auf's Messer durchgcsührt werden wird. Die Aktionen des neuen Präsi denten werden von der Zusammensetzung deS Kongresses abhängen Fast in allen Staaten der Union haben am Dienstag auch ungleich shmpathischeren Eindruck macht als Mac Kinlen. der ur sprünglich der Silbcrbewegung huldigte und sich gegen seine Ueberzcugnng den Forderungen der Goldmänner unterworfen hat. Hüben und drüben war indeß der Kampf um die Präsidentschaft nichts Anderes als die reine Geschästsspekulation, für deren Ge lingen auf beiden Seiten kolossale Summen ansgewendet worden sind. Das System der Korruption, das bei den Präsidentenwahlen in der Union angcwcndct wird, repräsentircn sowohl die Gold- wie die Silberleute. .Hier wie dort handelte cs sich um die Förder ung großer geschäftlicher Interessen, denen gegenüber die eigent liche Politik wenig oder gar nicht in Frage kam. Dem Silber- ringe, der ein Bcrmögcn von 616 Millionen Dollars darslellen soll, standen die Ringe der Hochfinanz, der Goidmagnaten und Bankiers gegenüber. Bon den Silber- und Goldkcösussen sind hauptsächlich die ungeheuren Kosten des Wahlseldzugs bestritten worden. Ta das Gold über das Silber den Sieg davongetragen hat, so scheint der Geldsack der Goldmänner, der großen Vauk- und Eisenbahnpräsidentc». doch mächtiger gewesen zu sein, als derjenige der Silberkönige. Non einem Siege der patriotischen, ehrlichen Politik kann nicht die Rede sein, da in Nordamerika fast ausschließlich der Dollar die ausschlaggebende Kraft der Wahl- bewegung ist. Wenn Brhan und seine Anhänger in ihren Agita tionen weit über das Maß des Erlaub en hinausgegangen sind, indem sie vielfach nach sozialdemokratischer Manier getährliche Leidenschaften und Instinkte wachgerusen haben, so ist sicherlich aus der anderen Seite durch ungeheuerliche Schwindeleien und Lügen nicht minder arg gesündigt worden. Wenn in der Presse der Goldmänncr behauptet wird, daß nur die Furcht vor der Währungsreform die Ursache der großen wirthschastlichen Krisis sei und daß Handel und Industrie sofort wieder einen gewaltigen Ansschwung nehmen würden, sobald das Vertrauen aus die Er haltung der bestehenden Währung mit Mac Kinleh's Siege wieder- hergcstellt sei. so ist das ein unerhörter Schwindel, da die gegen wärtige WirlbschastSkrisis eine Folge der Uebersvekulation und Ucbeiprodukkio» ist. Mit Recht wird daraus hingcwtesen, daß die Krisis schon zu der Zeit begann, als Clcvcland, der fanatische GoldwnhrungSpolitiker, gewählt worden war. Bedauerlich bleibt es. daß sich von vornherein der weitaus größte Theil der deutschen Presse durch die gewaltige Reklame der uordamerikanischen Goldmänncr zu »nzweidentjger Parteinahme für Mac Kinley hat hegeistcrn lassen, vlnvohl dieser ein starrer Anhänger der Monroe-Doktrin ist und das Heil für die wirtbschastlichc Entwickelung der Vereinigten Staaten darin zu linden glaubt, daß die europäischen, insbesondere die deutschen Einfuhrartikel vom amerikanischen Markte aus geschlossen werden. zw-schen Mac Kinleh und Brhan nur liebeln. In Bezug aut die Zollsragc zwei Mac Acriischletli- und -er« lvrccki-Berichte vom -4. Novbr. Berlin. Der Kaiser ist heute sriih zur Jagd in Großstrclitz etngetrofsen. — Die Fürstin Mathilde Raoziwill geb. Gräfin Clach - - Wahlen sür das Abgeordnetenhaus in Washington stattgesnnden. Erst der Besitz einer hochschntzzüllnerischen Mniorität würde Mae Kinleh die Durchführung seines Programms gestalten. Der Ob mann des republikanischen Kongreßkomitecs giebt bekannt, die Mehrheit gegeir die Silbermünner werde im nächsten Repräsentanten haus« 100 Sitze betrage». Die letzten Berichte zeigten, daß die Republikaner 200 Kongreßmitglieder, die Demokraten 59, die Popu listen II und die nationale» Demokraten 1 Abgeordnete» wühlen und Aldrtnger ist im Atter von nahezu 9! Jahren gestorben. — Tie cndailttge Beschiußsassung tür d'c Gehaltserhöhung der Be amten wird »r einer in den nächnen Tagen startsindenven Sitzung des preußischen Staatsministeriums erfolgen. Die Angaben über die Erhöuuug des Ansaiigsgehalts der Richter von 2400 auf 3000 Mk. scheinen sich zu bestätigen. Gleichzeitig mit den Vor schlägen für die Gehaltserhöhungen wird ein Gesetzentwurf behufs Erhöhung der Wittwen- und Waitenpensionen eingebracht. Bei den Wiliwenpensione» wirb wwohl der Mindest- als der Höchst- berraa gesteigert werden, lieber die Besvldungserhöhung der Offiziere Hort die „Nat.-Ztg.", daß u. A. das Gehall der Premicr- leutnnnts auf lWO Ml., das der Hauvtleute aus 3600 Mk. ge bracht werden soll. — Ter Termin der Hauvtverhandlung in der Prtvolklage des Pfarrers Witte gegen den Hosprediaer a. D. Stöcker ist auf Antrag des PtarrerS Witte aus den 12. November, also vor dem Zusammentritt des Landtags, angcsetzt worden. Berlin. Der „NcichSanzeigec" bringt folgende Mittheil- img: Aus dem Artikel eines hiesigen Blattes lder sehr sens»iio»S- lnstcrnen „Bank- und Handelsztg." D. R.) über „den Zweck der Enthüllungen" sind nachstehcnde Behauptungen in verschiedene Zeitungen übergcgangcn: ..Ezar Nikolaus II. hatte die Absicht, während seines Aufenthaltes in Deutschland dem Fürsten Bismarck in Friedrichsrnh einen Besuch ahzustatten. Der hinge Ezar hegt für den dcnltchcn Staatsmann das Gefühl ausdrücklicher Verehr ung und Zuneigung. DaS Vorhaben seines Besnch s war kein Geheimnis;. Der Besuch ist unlcrbliehen ans eine Anregung hin. die nicht von niedriger stelle kam. Wenn der Ezar aus die Er füllung seines Vorhabens »nd Wunsches verzichtete, io könnte cs nur getchchcn sein, weil ihm von höchster Regierungsstelle der Verzicht lehr »ahegclegt wurde; wie wir zuverläisig eriahrcn, ist dies auch geschehen." Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß weder an allerhöchster Stelle, noch in amtlichen Kreisen von eine, Absicht des russischen Kaisers, den Fürsten Bismarck zu beiuchen, etwas bekannt geworden ist. Die vorstehenden Angaben über die Gründe, worum der Bestich unterbliebe» iei. beruhen daher aut Erfindung. Berlin. Zu der Wahl Mac Kinlev's sagt die „Nordd. Allg. die Zig.": Gehen wir von unserem speziell deutschen Interesse ans und eine Wahl zwilchen . „ . , braucht die Wahl Kinleh's keine allzugroben Besürchtungenjivachz,linsen, denn erstens stehen die amenkaimche» Tarife schon heute so hoch, daß ei» Höhersch,anbei, mit Rücksicht auf das Interesse und die Stimmung der eigene» Bevölkerung nicht wohl möglich ist; sodann ist aber auch zu bedenken, daß die Macht und der Einfluß des Präsidenten in den Vereinigten Staaten durch andcce politische Faktoren ganz wesentlich eingeschränkt »nd in Schach gehalten werden. Die „Nat.-Ztg." meint, daß Mac Kinleh's Sieg nur als das kleinere von zwei liebeln bezeichnet werden tonne. Für die Bimetallistc» der ganzen Welt, insbesondere sür die Teutichlauds bedeute das Fiasko Bryan's eine neue schwere Niederlage zu den vielen, die sie vorher erlitten hätte». Das „Becl. Tagebl." detastlirt: Ein Alp ist der ganzen cwilisirten Welt von der Brust genommen. Ein ganzes Skrasgericht ist in den Bereinigten Staaten an der ihren Grundsätzen untreu aewordenen demokratischen Partei vollzogen worden. Der Si-'g Mac Kinlcy's giebt Denen recht, die an die Fähigkeit der Böller, sich selbst zu regieren, glaube,.. Der Wahl sieg Mae Kinleh's giebt in erster Reihe dem Lande das Gefühl staatlicher und wirlhichaftlicher Sicherheit wieder, allerdings fällt aus sie der Schatten einer drohenden engherzigen Schutzzollpolitik. Wir wollen hoffen, daß die PräsidcittsihastS-Aera Mac Kinleh's nicht aus diese traurigen Jrrthümer zucückgreisen werde. Es wäre ei» verhängnißvollec Mißvcciuch des großen Volksgerichts, welches die amerikanische 'Kation letzt obgehatten hat, wenn es zur Ver folgung einer kleinlichen Jnteressenpolitik auSgenutzl werden sollte. Frankl»rt a M. Der hier ansässige 70jährige frühere Landaerichtspräsident in Soest. Wilhelm Böhmer, hat sich in Aichatsenburg, wohin er einen Ausflug unternahm, infolge Schwermuchs erschossen. Wcißenfcls. Ein mit Erbmassen beladener Transportzug bei dem Bahnbau Deubcn-Corbctha kam bei Unter-Wecschen in's Rollen. Die mittleren Wagen ihücmten sich aus und stürzten um. Vier Bahnarbciter wurden schwer verletzt, einer derselben starb alsbald. Stendal. Aus dem Bahnhof Gardelegen ist heute früh ein von Berlin kommender Personcnzug infolge falscher Weichenstell- ung mit einem aussahrenden Gutcrzug zusammengestoßen. wobei fün> Personen, darunter zwei Passagiere, leicht verletzt wurden. Größeres Unglück ist dadurch verhindert worden, daß der Zugführer des Personenzuges aus die Haltsignale des Bahnwärters hin Contredampt gab und die Nothbremse in Thätigkeit setzte. Karlsruhe. Die heutige Generalversammlung der deutschen Melall-Patronen-Fabrik, in welcher 17 Aktionäre mit 3877 Stim men vertreten waren, genehmigte einstimmig den mit der Firma Ludwig Löwe und Co.. A.-G. abgeschlossenen Vertrag bekr. die Ucbcrnahme ihrer Gewehriabrit und Belheittgnng an deoelbcn. Die Mctnll-Patroncn-Fabrik gewährt hierfür an die Gesellschaft Löwe sechs Mill.Mk. neue, vom l. Januar 1897 ab dividendenbcrechtigte Aktien und 177,500 Mk. baac, sowie ein näher fixirtes Entgelt» sür die vorhandenen Vorrälhe. Die Firma der vereinten Getcll- ichast soll fortan „Deutsche Waffen- und Munitions-Fabrik mit dem Sitze in Berlin und Zweignnstalt in Karlsruhe" lauten. Saarbrücken. In dem Prozeß deS Hoipredigecs a. D. Stöcker gegen den Chefredakteur der „Neuen Saarbrücker Ztg." Schwnchow erachtete der Gecichtshos eine Beweiserhebung noch- wendig über die Behauptung oeS Beklagten, Stöcker habe sich vor der Oefscnllichkeil Unwahrheiten schuldig gemacht, iobaß der Be klagte berechtigt gewesen wäre, ihm bürgerliche Ehrlichkeit und kirchliche Lauterkeit abzuipcechen. Ferner toll eine Beweiserhebung da, über cmgestellt werden, ob Stöcker seine Stellung als Hos- prcdiqer durch Täuschung erschlichen habe und schließlich, ob Stöcker den Rath seiner politischen Freunde gegen seine Gegner gerichtlich porzngehen, aus dem Geiste der Versöhnung heraus oder nicht vor der Ocssentlichlcit unbesotgt gelassen Hobe. Der ehmen: den Aß osort lg.' . . , fassen wir unter diesem Gesichtspunkt die amerikanische Präsidenten wahl in'S Auge, so kann uns Mac Kinley. der Mann dcr Prohlbi- tions - Zölle zur Absperrung des östlichen Conttnents durch Tarife nicht wohl shmpathiscv sei». Ware Brhan gewählt worden und hätten die Silt'erlöiligc ihre Absicht durchgesetzl, sich vom Staate ihre Mcknllvorrälhc zu einem viel höheren Preise abkaufen Italien „nd Abessimic» einen für letzteres Land vorthcilhaften Frieden zu Stande zu bringen, alsbald nach Friedensschluh mit einem starken .^»eer die Position der Engländer am oberen Nil an» zugreisen und so seinerzeit zur Ausrolluug der cghptijchen Frag« beitragen zu wollen. . , , „ „Bern. Ui» bei einer etwaigen Auflösung der lateinischen lassen, als der wirkliche Marttwcrth des -Silbers beträgt, >v war! Munrunion den Ucberyang zur Goldwährung zu erleichtern, will Europa und Deutschland aber auch nicht besser daran als bei der Bnndcsrath im nächsten Jahre wiederum sür 8 Mill. JrcS. einem Sieg deS Hochschutzzolles sür uns. und man darf vielleicht! Goldmünzen prägen lassen. Gegenwärtig beträgt die schweizerische ch für das cmierilanische Volk selber war eine Wadi' - - - - . zu «2 "" 2. Z.« NLH ss SS * MM« rr » e-r 'Z-S Vs? Gerichtshof beschloß, als Zeugen zu vcrneh . BresgeS, die Redakteure Oberwtnter und v. Gerlach, den Oberst p. Krause, die Pastoren Neßlcr, Hülle, Engel, Witte. Pwi. Brecher, den Redakteur Trojan, den Rechtsanwalt Mcdem, den Frhrn. v. Manteuffel, den Grafen Ziethen-Schwerin und den Grafen Bernstocff. Wien. Die Renuntiation der Erzherzogin Maria Tkeodora aus dos Thrvnsolgerecht ist heute in der üblichen Weise vollzogen worden. W i e n. Tie „Neue freie Presse" theilt mit. um Mitte der siebziger Jabre habe Fürst Bismarck in Varzin ein eigenhändiges Schr wen des Czarcn Alexander ll. au der Krim erhalten^ mit der direkte» Anfrage, ob Deutschland ruhig bleibe, wenn Rußland Oesterreich in Galizien augreiie. Flust Bismarck hätte nicht geantwortet, sondern das Schreiben mit einem entsprechenden Be gleit,chreibcn an Kaiser Wilhelm gesandt. Ans eine zweite russische Anträge habe Bismarck bei dem Kaiser >ogar die Addern'»»» des deutschen Botschafters auS Petersburg beantragt. Diese Haltung Deutschlands hätte einen russischen Angri's gegen Oetlecrcich vcr hütet. Rußlands Kncgsbedürtniß habe sich dann gegen die Türkei entladen. Bald daraus habe Rußland mit Lesterreich de» Reichs- stäkter Vertrag abgeichlosscu und verlangt. Oesterreich solle dielen vor Deutschland geheim hatten. Oesterreich habe jedoch den Ver trag Deuttchland mitgethcilt zum Tanke datür. daß Deutschland damals de» russischen Angriff verhindert hätte. Weiter will die „Neue freie Presse cisahren haben, der Eindruck der Hamburger Enthüllung sowohl aus Seite des Ezarcn wie aus Seite Kaiser Wilhelms, sei ein noch stärkerer als in Oesterreich gewesen. Die Wirkung werde eine günstige sein und zur Wiederannäherung der beide» Mächte führen. Brüx. Gestern Nacht wurde ein heftiges Erdbeben verspürt, welches zehn Sekunden andauerte. Obwohl kein Schaden au- gerichtct wurde, zeigte sich doch die Bevölkerung beängstigt. Paris Ter dieser Tage von hier nach Peter bürg zurück- gekehrte russische Agent Lcontiew hat hier mit maßgebenden Periönlichketten mehrfach konserirl Er soll im Austrage des Ncgus von Abcssynten dessen Bereitwilligkeit ousgeip-ochen haben, bald durch Vermittelung Rußlands und Frankreichs zwischen ' ' sagen, auch für das ainerilanische Volk Goldmünzen prägen lasse». Gene Goldausmünzung beretis 35 Mill. Frcs. Eine Konferenz von
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