Volltext Seite (XML)
Nr. 50 Seite 12 — «Dresdner Nachrichten' Montag. 30. Janvar 1S2- Brtejkaslen. Sprechstunde» des vrleska»«»,»»,!»: vormittags tauber an Sonn- und Fetertagenl täglich von U bis Uhr,- nachmittag« nur Montag» und Mittwochs von 8 bi» 8 Uhr. Schriftlich können Anfragen nur beantwortet werdrn, wenn Rückporto beigesüg« ist. *** Neffe A. E. „ES war bestimmt ein Mißgriff» baß man die alte Haltestelle der Straßenbahn vor der KreiShaupt mannschait an die Kreuzung der Jvvanustraße und her Moritz, ftraße legte. Wenn eS auch Pvlizeivorschrist ist. daß die Halte stelle vor der Kreuzung liegen muß, so darf doch eine solche Vorschrift die Verlehrssicheriieit keinesfalls gefährden, wie eS tatsächlich au der Moritzstraße der Fall ist. Ich bitte Dich, daraus hinzuwirken. daß diese Haltestelle wieder an ihren früheren Platz verlegt wird!" — Gewiß, es muß anerkannt werden, daß man bei der früheren Einrichtung wenigstens in einem Umsteigesalle nicht über die Straße zu gehen brauchte, wenn man nämlich mit der 9, 1l, 13 vom Ring her kam und mit der 2, 18, lv. 20, 22 zum Pirnaischen Platz weiter wollte. Jetzt muß man dort bei jedem llmsteigen über die Straße. Das ist sicher für den Fußgänger ein Nachteil. Aber so. wie s früher war, mußten die Wagen, die durch die Jvhannstraße zum Pirnaischen Platz wollten, zweimal halten: einmal west lich der Moritzstraße, wenn gerade diese Richtung durch den Berkehr abgesperrt war, und gleich daraus kam dann drüben die Haltestelle. Bei der Fahrt stadtwärtS trat dieses Halten oft wenige Augenblicke »ach der Abfahrt von der Haltestelle vor der Kreishauptmannschafl ein. Die Betriebsleitung hält deswegen die gegenwärtige Lage sttr richtiger, zumal sie von der Berkelirspvlizei mit Nachdruck gefordert wird. Nichte Dorothe a. i-50 Pf.) „Als fleißige Leserin möchte ich Deine Allwissenheit auch einmal in Anspruch nehmen. Kannst Du mir sage», was eS snr eine Bewandtnis hat. daß der Geiger Prihvda, der am 3l. ein Konzert gibt, „der zweile Paganini" genannt wird? Was bedeutet „Paganini"?"-- Na, höre mal! Wenn Du Dich nur einigermaßen für Musik interessierst, so hast Du noch nichts von Paganini gehört? Er war einer der größten und seilsamsten Geiger, die ie Europa mit ihrer Kunst beglückt habe», und lebte, als geborener Genueser, von 1782 bis 1810. Sein Erfolg als reisender Virtuose war beispiellos. Er Halle in seiner Person bei er. schreckender Magerkeit lstarb an Lungentuberkulose) etwas Dämonisches und war ein besonderer Meister in Doppelgriffen, Flageoletts in Doppelgriffen und Pizzikate der linken Hand. Unter seinen vielen Komposilionen iauch Guitarre, die er gleichfalls sabelhast spieltet ist der bekannte „Karneval von Venedig" . .. „Mein Hut, der hat drei Ecken" ... »** Noch ein Vogelfreund, sl M.) ,Zu der Notiz km Briefkasten vom 9. Januar 1928 iVogelsreundlicher Neffef: Der große Nutzen der Singvögel t genügend bekannt, ver» tilgt doch nach Brehm eine Meise während ihres Lebens durch schnittlich täglich an tausend Kerbtiere. In der Jabresschau 1925 war sogar festgestellt, daß ein Meisenpaar mit zwei facher Brut im Jahre einen Zentner Insekten vertilge! Eben so ist bekannt, daß ein großer Teil der vielen Katzen, die fetzt gehalten werden, in nächtlichen Strcifziigen dem Vogelraube nachgcht. Daß die Katzen die Vögel nicht „in der Luft fangen" können, braucht nicht widerlegt zu werden, aber sic holen die junge Brut aus schlecht ausgemachten und deshalb für Raub zeug zugänglichen Nistkästen und aus den niedrig gebauten Nestern. Dem wird jeder Gartenbesitzer zustimmen. Auch im Winter geben die Katzen an die Futterstellen. Dafür ein verbürgtes Beispiel: Eine Dame t» meiner Nach barschaft nahm aus Mitleid ein halbverhungertes Kätzchen bei sich aus. Der Lohn? Nach einigen Tagen der Erholung kam „Mieze" eines Morgens mit einem an der Fütterung tm Garten gefangenen Singvogel im Fange zurück. Trotz solcher Beweise werden sich aber die Katzenbesivcr niemals davon überzeugen lassen, daß die Katzen mehr schaden als nützen, wenn sie nicht sachgemäß in Schranken gehalten werden, um ihrem eigentlichen Bernte, nämlich dem Mäusefang, aus schließlich nachzugchen. Uebrtgens ist mit Genugtuung fest- znstellen, daß außerordentlich viel Futter für die hungernden Vögel gestreut wird, und daß auch das Anbringen von Nist kästen allerorten zngenommen hat. Wie und was zu füttern ist, und wie Nistkästen praktisch aufzuhängen sind, darüber gibt es genügend viel Anleitungen, die jeder Tierschutzveretn gern zur Verfügung stellen wird. Auch in den Vogelkutter- handlungen wird man darüber Aufschluß finden können." — Auch diese gewiß beachtliche Zuschrift in der .Katzenfrage soll noch der Qesfcntltchkeit übermittelt werden. Aber damit muß es im Briefkasten mit der Behandlung der Katzenfrage Schluß sein! Denn der Maulkorbzwang der Hunde, die Eierschecke, der Fettfleck auf der Marmorplatte (alles treue Besucher der Fraaeeckei wollen auch wieder mal drankommenl *** Neugierige Nichte, sl Mk.j „Kannst Du mir verraten, woher das bekannte würzige Pangani-Gebäck seinen Namen hat? Mein Vetter sagte, es hieße so von einem in- bischen Gewürz, das darin wäre. Aber ich traue ihm nicht. Er machte dazu ein so sonderbares Gesicht, daß ich ein bißchen mißtrauisch bin." — Dein weibliches Zartgefühl hat Dich das Gesicht Deines „Detters" richtig deuten lasten. Und wenn Du etwa ernste Absichten aus diesen „Vetter" hast, so laß Dir gesagt sein daß er wahrscheinlich einer ist. der glaubt, so ein kleines wißbegieriges Frauenzimmerchen mit irgendeiner be liebigen Auskunft abspeisen zu können. Na, hoffentlich wird er Dich nun zur Strafe mal ordentlich mit „Pangant-Brot" abfüttern. Pangant ist nämlich kein indisches Gewürz, son. bern ein ziemlich großer Fluß, der auch Rusu genannt wird, im ehemaligen Deutsch-Ostafrika. Er kommt vom Sülnbhang des Kilimandiaro und fließt in die Pembastratze des In dischen DzeanS. Neffe besorgter Bruder. (50 Pf.) „Hilf mir, bitte, in einer Angelegenheit, die meiner armen Schwester viel Kopfzerbrechen macht Sie ist Braut. Ihr Bräutigam hält es für außerordentlich glückbringend, wenn ihre Braut schuhe mit gesammeltem Kupscrgeld bezahlt würden. Die Sache hat aber einen Haken. Meine Schwester sammelt zwar mit Feuereifer und mit Hilfe der ganzen Verwandtschaft Pfennig- vnd Zwcipfcnnigstücke und hat auch bis jetzt schon 25 Mark zusammen. Wie sollen die Schuhe aber nun im Laben bezahlt werden? Ihr Bräutigam behauptet, sie soll nur mit den gesammelten Pfennigen (Du ahnst gar nicht, wie schwer sie sindi losgchcn und die Schuhe kaufen. Meine Schwester möchte die Pfennige aber lieber vorher einwechseln, da sie sich geniert, mit solch einer Psennigsintflut einen Schuh, laden zu überschwemmen Weißt Tu etwas über diese Sitte? Wird die glückbringende Wirkung durch das Einwechscln zerstört, wie es der Bräutigam behauptet? Wird man über haupt einen Schubladen finden, der so viele Pfennige an- nimmt?" — Der Himmel behüte di>> armen Schuhhändler vor Nichten, die das Glück ihrer Ehe mit solchen Hilss- Mitteln erzwingen wollen. Ein solcher Aberglauben ist be sonders in Schlesien (Görlihcr Gegendi bekannt, soll aber auch tm Rheinland Vorkommen Bei uns in Sachsen ist er Nur wenig bekannt. Abc» es gibt auch hier gewisse „Abers", die in einem Zusammenhang m't diesem besonderen zu stehen scheinen So soll der Bräutigam der Braut keine Schuhe oder Strümpfe schenken. k>a ihm die Braut. sonst fortläuft oder die Sache anSeinandergelst weil ja die Braut die Ge schenke des Bräutigams „mit Füßen trsit" Was aber nn», wenn der Bräutigam Schuster oder Schnhfabrikant ist? Ein solcher, dem Onkel persönlich bekannt, hat seiner Braut schon fünf Paar Schuhe geschenkt: ein Prar entzückende braun erne Straßenschuhchen (halbhohe Absätze), ein Paar kernige Skistiefel, ein Paar (oh, oh. oh!) echt krokodillederne Ball (Sttft-Stöckel-Stababsatz), ein Paar mollige Winter, Zieher (mit Rcißlcine), ein paar TamenpumpS für den sastikunterricht; er wird ihr auch noch die Brautschuhe . senken und am Morgen nach der Hochzeit ein paar köstliche rotsaftanene Pantöffelchen . . . aber man darf überzeugt sein, baß ihm die Braut deswegen nicht davonlausen wird. Aber Du kannst D*1n«, armen, bedauernswerte« «chwsfter folgetu »en Rat geben. De« Hauptstnn d,S Aberglaubens ha, f,, «, erfüllt, hat den Betrag für ote Schuhe Pfennig für Pfennig -usammengespart und «»schwänzelt . . . nun soll sie zur Schonung der Schubwarenhändler de« Betrag erst in mensch lich brauchbare- Geld umwechseln. Sollte dadurch etwa» von der Wirkung des Sammclopsers verloren gehen, so kann st» das dadurch wieder gutmachem daß st« zur Dränung tm linken Schuh einen Psenntg liegen hat. Das bringt unvedtngt eine glückliche Ehe. auch wenn der Bräutigam ein abergläubischer Tyrann und die Braut ein kleines Mähschüfchen ist. *** Neffe Sprachsreund „In einem Borträg hdrt« ich neulich einen Redner wiederholt sagen „wie oben gesagt" oder „wie oben schon angedentet". Ist bas nicht ein heilloser Quatsch? Als der Redner eine Viertelstunde vorher denselben Gegenstand berührte, war er doch gar nicht weiter „oben" als beim Daraufzurückkommen. Aeußcre Dich doch, bitte, einmal dazu!" — Ja. ja! Das kommt davon, weil die meisten Vor tragenden gar keine Sieden halten, sondern einen zu Hause ausgearbeiteten Schriftsatz mit besserer oder weniger guter Verbergung dieser Tatsache vorlesen. Aber «ine „Rede" ist eben keine «Schreibe", wie einma. ein deutscher Dichter von hervorragendem Sprachgefühl gesagt hat. In einem. Schrift- satz kann man schreiben „wie oben angedeutet", in einer Rede muß eS heißen «wie schon angedeut ck" oder «wie schon vorhin bei der Besprechung des und des Umstandes gesagt wurde". *»* Ein alter Nesse. „Ich habe sehr viele einzelne neue Stiesel und Schuhmusterstucke llinke oder rechte) von Musterzwecken her. Kann man diese einem Krankenhaus für Amputierte geben und welchem?" — Wende Dich an einen orthopädischen Arzt, der wird Dir weiter raten. *** Hexagramm. Zu der Erwähnung de» sechseckigen Sternes über und vor der AuSknnftSstelle tm Hauptbahnho wird mitgeteill, daß das Hexagramm, weiß erleucktet, ein inter- nationales Verkehrszeichen für „Auskunft" ist. Es dient allen Vahnhoss-Auskunststellen in allen Ländern als ErkennungS- zeirhen. *** SabSkauS. „Wie macht man LabSkau». so daß er so schmeckt wie auf dem Schiff?" — Ganz lelcht ist das aus dem Grunde nicht, da er mit dem Labskaus, oder wie der Seemann spricht: LabSkausch, an sich nichts zu tun hat. Es gehört nämlich zum Labskausessen ein wa'irhaft seemännischer Appetit, so richtiger Hunger aus Seeluft. Arbeit auf und unter Deck (und was für schwere, den ganzen Menschen zu- sammenreißcnde Arbeit), und auch ein sunger, durch keine raffinierten Delikatessen und weiße Taselbrötchen verrampo- nterter Seemannsmagen. So ein Magen kann bellen, daß man's vom Achterdeck bis Vordersteven hört, und so ein Magen verdaut im Notsalle Glassplitter in Nullkommanix- nischt. Für einen solchen Magen hat ein „Dmudse" so heißt der Schifsskoch, eigentlich leicht kochen. Mer ein richtiger Labskausch will doch gemacht sein. Was man da>u braucht, ist nicht allzu Vielerlei: Pökelfleisch oder Corned beef, Kartoffel brei, Saure Gurken und Gewürz. Das Fletsch wird durch den Wolf gedreht und in den Kartoffelmus hineingemergc- liert, ebenso die kleingeschntttenen Gurken. Zu einem rich- ttgen Scemannslabskaus wird übrigens rohes Pökelfleisch mit den blanchierten Kartoffeln zusammengemengt und dann unter Umrühren so lange gekocht, bis das Fletsch weich ist. Hauptsache ist, daß daS Ganze so fest, trocken und stampsch wird, daß nicht nur der Lössel darin steht, sondern daß sogar der mit Nachdruck auf den Teller geklackte Haufen daran hängen, bleibt, auch wenn man den Teller herumdrcht. Ist das der Fall, so ist tn den Augen eines richtigen Seefahrers der Lrbskaus schon als gut legitimiert. Natürlich muß er trotz, de», saftig schmecken, und das wird durch die hinetngcschntt. tenen Gurken erreicht. Das Gewürz ist eigentlich daS nor male sttr Kartoffelmus; tn manchen Schlffskllchen ist ein Zu- satz von Kümmel besonders beliebt. Auch gibt eS Smudjes, die aus allen ihren Seefahrten ein geheimnisvolles Leinen- säckchen mit sich führen, von dem sie behaupten, das enthalte das aus Indien mttgcbrachte Labskaus-Gewürz. Auf hoher See erreicht man noch einen besonderen Wohlgeschmack durch den Zusatz gekochten Ftschflelsches, das gleichfalls durch den Wolf gedreht wird. Ter Versuch, die edle Kost bei uns tm Btiinenlandc nachzumachen, scheitert gewöhnlich an dem Be mühen, das einfache Gericht raffiniert zu machen, an dem Mangel an Mut, den „Abernbabs" richtig stets werden zu lassen, und dem absoluten Versagen binnenländtscher Magen und binnenländischen Appetites. *** Ein wirklicher Freund unserer Oper. „In der Ausführung der Oper „Undine" haben sich zwei Uebel» stände mehr denn je bemerkbar gemacht: 1. Daß die Dar- steiler aus den erfolgten Betsall des Auditoriums nicht, wie eS wo anders üblich ist, vor der Gardine erscheinen, um den Bei fall entgegenzunehmen. 2. Daß dieser Beifall, uamentlich am Schluß, derartige von einigen überklatschsüchtigen Enthusiasten hervorgerufene Dimensionen angenommen hat, baß man die armen Künstler, die über vier Stunden mit aller Anspannung ihrer Nerven gearbeitet haben, nur auf das tiefst« bedauern kann. Ich habe zwölf Hervorrufe» von denen die Hälfte von etwa dreißig Händen bestritten wurde, gezählt. DaS ist ein Unfug, der bei uns eingerissen ist und dem man steuern sollte: in aiideren Städten gibt es das nicht. 3. Schmerzlich habe ich es empfunden, daß die tn dieser romantischsten Oper un» ge zeigten stimmungsvollen Dekorationen bei den Hervorrufen die erzeugte weihevolle Stimmung verderben, weil sie tm er» leuchteten Zuschauerraum das zeigen mußten, wa» sie realiter sind: gemalte Leinwand. Mir war eS furchtbar, als Herr Plaschke nach dem wunderbar gefühlvoll gesungenen „O kehr zurück" in die Helle Beleuchtung des Zuschauerraumes trat und sich verbeugte." — 1. und 3. Sehr richtig! Eine ApplauS-Gar- dine ist wohl fast in jedem größeren Theater: sie ließe sich ohne nennenswerte Kosten und Mühe auch hier Herstellen und würde der Würde des Hauses und der Illusion der Szenerie nur dienlich sein. 2. Irrtum: der Bühnenkünstler muß erst noch geboren werden, dem der Beifall zu viel wird. Und wenn die Vorstellung sechs Stunden gedauert hat: um Beifall cntgegenzunehmen. haben Bühnenkünstler immer noch Nerven" genug. *** Alter Kunde. Sin getreuer Neffe schrei»»: .^Der Spruch ist nicht von dem guten Schuldirektor „gedichtet", son. dern in Anlehnung an zwei Jesusworte tn poetischer Wen- düng gebraucht worden. Matth. 18.14 beißt eS: „Also tst'S vor eurem Vater im Htmyiel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde." Und bas hoheprtesterliche Gebet Jesu (Joh. t7) bringt im BerS 12 die Worte: „Die du mir gegeben hast, die habe ich bewahret und ist keiner von ihnen verloren ..." DaS „guter Vater" ist von dem guten Schuldirektor offenbar unter Anlehnung an BerS 11 gesagt worben, wo es heißt: .^Heiliger Vater, erhalte st« ln deinem Namen ..." DaS Agendengebet, auf daS hingewtesen wird, schöpft also erst ans dieser Quelle." — Schönen Dank für diesen brauchbaren Quellennachweis. Da» Gedicht ist beim Briefkasten etngegangen und kann abgeschrteben werben. *** Go-Spiel. „Besteht ln Dresden eln« Gelegenheit, daS Go^Spiel zu erlernen? Gibt eS irgendwelche Lehrbücher, nach denen man diese» Spiel erlernen könnte? Durch Nach, schlagen tm Meyer habe ich gefunden, daß die Spielregeln furchtbar einfach sind, doch habe ich auch gefunden, baß sich nach diesen kurzen Angaben nicht spielen läßt." — Die Go-Regeln sind in der Tat sehr einfach. Trotzdem ist e» aut, wenn man einige persönliche Anregung von erfahrenen Spielern empfängt. Go-Spieler findest Du im Dresdner Schachveretn, der im Lass Central spielt. *«-» Große Herbert. „Wie groß ist die Höchstschwan» kung der HalSbrücker Este?" — Diese Schwankungen werden sehr verschieden angegeben. Früher laS mqn, sie betrügen bi» zu einem Meter. Die letzten Veröffentlichungen darüber aber sprechen nur von 20 bis 80 Zentimeter. *** Heim. „Nicht eine sunge Nicht« mit Bubikopf, son. dern eine alte Mutter von balh siebzig Jahren bittet ein. mal um Deinen Rat. Wo kann ich anfragen. um Ausnahme für die kur»« Lebenszeit, dt« mir vtelletchl noch vergönnt ist. Ich möchte gern tn ein schöne» Heim al» zahlende- Mit. glted ausgenommen werden. Hat die Stadt über so etwa» ,u verfügen? Ich will und kann zahlen, aber in Grenzen." — Wende Täch an da» Bttrgerheim aus der Psotenhaurrstraße und an da» Martenhetm tn der Fttrstknstraße. <2. Bride werden Dir AnStunst unh vielleicht auch wetteren Rat geben. «rböseDreter. „Wenn auch der „Bbse Dreier", wie Du sagst, zurzeit höchstens tm Antiquariat »u^ bekommen märe, io war« ich al» Bibliophil« doch dankbar, wenn Du mir , sagen könntest, in welchem Berlage die hübsch« Geschichte zuerst?j und zuletzt erschienen ist." - Da» Büchlein erschien zuerst im Berlage von Adolf Mendel 1850 und 1852, die 3. Auslage 1888 bet Georg Salvmon. Di« solgeüden Auslagen 1914 und 1918 erschienen bel von Zahn L Jaensch, wo auch die neue Auflage wieder herauSkommen wird. *** VerarmteKletnrentnertn. „1. Könntest Du mtr vielleicht «ln Mittel nennen, da» sicher, gegen Frostballen Hilst. Meine Frostballen werben von Jahr zu Jahr größer. Ich habe die fürchterlichsten Schmerzen darin, ich kan» in keinem Schuh mehr lausen. Der Ballen ist dann oft entzündet und sieht ganz rot aus. Gibt es ein kühlendes Mittel, das den Ballen nach und nach zerteilt, aber nicht anszieht, so daß man wieder tm Schuh lausen kann? 2. Wie lst die richtige Adresse von Rockeseller? Ich habe schon einmgl geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Muß man englisch schreibe», oder versteht er die deutsche Sprache: ich müßte mir dann erst ein englisches Wörterbuch verschaffen. Mit der Bitte, den Namen Rockeseüer wegzulassen, möglichst mit Ltichwortc» ant- Worten, damit andere, die eS lesen, nicht wisse», um was eS sich handelt, damit nicht Hunderte von Briefen gfschriebcn werden: sie würden dann sicher alle in den Papierkvrb wandern." 1. Was man im allgemeinen „Frostballen" nennt, lst meist auf «tue allgemeine Entartung des KnvcheiigcstcllcS des Fußes zurückzustthren, die nur von einem orthopädischen Arzt mit Erfolg behandelt werden kann. Einreibungen nützen gar nicht». Eine „Zerteilung" des Ballens gibt es nicht, da der Ballen nicht eine Geschwulst. ist, sondern da die Ver formung de» Fuße» durch Verlagerung der Fubknochen ciil- steht. 2. Du hast selber beinahe daS richtige Gefühl dafür, wie der Amerikaner Rockeseller sollt»: Briese aufntmmt. Daß Du keine Antwort aus Deine erste» Briefe bekomme» vast, wirb wohl niemanden, der klar über die Sache denkt, wundern. Ate Du Dir's übrigens denkst, mit einem engllscheü Wörter, buch aus einem deutschen «ries einen englischen zu machen, daS ist geradezu lustig. Wie schon kürzlich angedentet. wird Rockesellers Anschrist im Briefkasten nicht mehr bekannt- gegeben. Seekrankheit. Die strikte Zurückweisung aller Ratschläge für Abwendung der Seekrankheit muß durchbrochen werben. Es gibt ein absolut sicheres Mittel gegen diese von allen Landratten und Seebären gleich geliebte lliiaiinchmlich. kctt. Ein lustiger Nesse teilt eS mit: „Man lege sich ... in den Schatten eines grünen Eichbaums!" — Hilft! *** Nichte Charlotte. Zur Sensgurken-Angelegen. hell teilt eine Leserin ein Etnmacheverfahren aus ihrer eigenen Praxis mit. Sie schreibt: „Auch wir tn Jonsdorf leien den Fragekastcn mit großem Interesse. Ich habe auch schon man- ches davon gelernt. Ich möchte nun der Nichte Charlotte wegen der Senfgurken einen guten Rat geben. Ich schneide die Gurken gleich in solche Stücke, wie sie ins Glas kommen, salze sie 24 Stunden ein: dann mache ich zwei Telle Essig, ein Teil Wasser kochend, gieße die eingesalzenen Gurken auf ein Sieb, schütte sie tn den kochenden Essig (nicht zuviel ans ein mal), laste sie unter vorsichtigem Umrühren fünf Minuten kochen. Wenn sie ein bißchen abgekühlt sind, tue ich alles, auch die Zutaten (Senfkörner im Beutel) ins Glas, Salz kommt dann keins mehr hinzu. Wenn völlig »bgekühlt, binde ich die Gläser mit Pergamentpapier zu. Den Essig noch ein mal aufkochen ,. „ daS habe ich noch nie gemacht, obwohl es in allen Kochbüchern steht. Noch nie sind mtr Gurken weich ge worden. Bor allem wird dt« Nichte beim Einkauf darauf achten müssen, möglichst frische Gurken zu kaufen: welke werden leichter welch." — Was muß e» in Jonsdorf für trcff. ltche Hausfrauen geben! Der Onkel muß doch dort mal Quartier nehme», schon um die Gurken zu kosten, für deren Kochvorschrtft er mit Kratzfuß dankt! Eine andere Nichte emp fiehlt mehr ein Verfahren, wie es sich in den Kochbüchern findet. Sie bemerkt noch dazu: »Man nehme zu Senfgurken solche, die schon etwas gelb sind, sie werden nicht so leicht ivetch." *** Nefs« W. „Bin ich gesetzlich verpflichtet, Angestellten oder Arbeitern Lohnabzüge zu machen, wenn det Antrag an mich gestellt wird, es sei von Behörden oder Privatpersonen? Es handelt sich um Alimente und auch andere Schulden." — Natürlich gibt e» Lohn, und GehaltSpfäiidungcn: aber auch nur solche können Dir da» Recht geben, Teile des Arbeits lohnes oder Gehaltes Deiner Arbeiter oder Angestellten ein- zubchalten. HeiratSschusuchtSecke. In diel« Heirat»s«hnsucht»ecke will Onkel Schnörke nur die Wünsche seiner Nichten und Neffen zum AuSdrmk bringen. Dagegen kann er e« nicht übernehmen, »ie hierauf eingehenden Briefe an diese weitcrzuletten. Wer mit den Heiratslustigen tn Briefwechsel zu treten wünsch«, wird gebeten, sich de» Anzeigenteil» unsere» Blatte» zu bedienen. Nicht« iklfrtede (88 Pf ). Anfang «. wilnscht eine» reiche» Man», wenigsten» mit sehr gutem Einkommen, aber gebildet. Sie ist selbst unbemittelt, besitzt dafür aber ander« Gaben. Sie ist tempera mentvoll und warmherzig, gebildet, heiter, interessiert sich sehr sttr Kunst und Natur, gute Musik, ist Klavtersptelertn über den Durch schnitt. Der Mann mochte am liebsten auch Klavier spielen. Ei» Ältwer mit kleinem Kind ist ihr angenehm. Sie fragt zum Schluß: „Ein Mann such« fast immer eine reiche Frau: warum soll ein arme» Mädchen nicht mal einen reichen Mann suchen?" — Nichte Weih- nachtSwunsch (80 Ps.j, 28, schick, schlank, blond. Tochter eine» ver mögenden Gutsbesitzers, schwärm« für Kunst und Musik, tanzt auch gern mal mlt, aber über alle« geh« Ihr da« eigen« Heim, da sie wiri- schaftltch tn allem bewandert un» stet» stdel ist: am liebsten wäre ibr «in Arzt. Akademiker »der höherer Beamter. Ste fragt: „Was braucht man zum Leben weiter, al» einen netten, hübschen Mann, zu dem man immer lieb und gut sein kann?" — Nesse NeusahrSwunsch (48 Pf.), 27, von angenehmem Aeutzern, tüchtiger Landwirt, al» Inspektor aus eine« Rittergut der Oberläusitz. sucht, da Ihm Gelegen heit geboten ist, «tn Sv-Schefsel-Gut günstig zu pachten, eine echl« deutsche LandwtrtSfrau, die firm tn allen Zweigen der Landwirtschaft ist. Auch mochte ste nicht ganz ohne Moo« sein, damit die Lxistcnz- grllndung nicht allzu schwer wird. Der Nesse ist von ruhigem Eha- rakter, strebsam und fortschrittlich, oersteh» einer Frau da« praktisch« Leben leicht zu machen und ersehnt ein eigene», glückliche» Heim. — N e f f« Dickchen i48 Ps.j 27. blond, von kräftiger Statur, Inhaber eine» slottgchenden Getreide- und Futtermittelgeschäft» ln einer Provinzftadt, sucht Nichte von 28 bl« 28, möglichst große Figur, guten Charakters, musikalisch, von guter Allgemeinbildung, mit Vermögen, da» stchergeftellt wird. -Auch landwirtschaftlicher Besitz as» Mitgisi an genehm. — Nichte Charlotte <18 Ps.), 28, einzige» Kind einer PoftmetsterSwitw«, blond, gebildet, Bubikopf, sehr musikalisch und wirtschaftlich, such« Staatsbeamten oder Lehrer. — Nesse Rots «48 Pf.), Bäckermeister in einer Provinzstadt, der da» väterliche gut gehende Geschäft übernehmen soll, sucht eine Nichte In gleichem Alter, von gutem Gemüt und großem GeichäftStntereffe. Auch landwtrtschakt- ltcher Besitz al» Mitgift Ist angenehm. — Nichte »rwartung»- sroh <1 M). 27. G«t»bkNtzer»tochter, wünscht schlichten Reffen ln guter Position, der da» Landleben kenn«, mit edlem Charakter. Die Nichte Ist hübsch, elegant, schlank und kräftig, dunkelblonder Bubtkopi mit liebevollem, heiterem Wesen. Im elterlichen GntShauShalt greift sie überäll mit zu, ist wtrtschastllch sehr tüchtig, besitzt Geschmack „»» Snnstvrrständni», bringt gute, vollständige Wäsche- und Möbelaus- steuer mlt und ist später nicht ohne Moo». Gl« ersehnt tnntge» Ehe- glück. imöMdlelbfgeAM