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so. Jahrgang. 71. I Somriag, 1L. «Srz «6. ^sgrürrbst L8KV U Drahtanschrift: Nachricht«» Lreeden. gerniprrchtr-Saminelnummer: «L2L1» «nr sür Rachtgrspräch«: «0011. Kach Vrei/NHg - NnSastt- 8ck»kdla)e ^ dreißig-Achm-Zek»I»Ia-e W ^ vr«N4«4-5Lkao,D.5,.nt. . Schriftleitung und Lauptgeschaslsstelle: Marienstrafte S8/L0. ' Druck u. Verlag von Uiepsch « Reichard« in Dresden. in Dr»u»nd«> ,>ktm»II„r Zukoning <an Sonn- und nnr «inmall r.ss M.. > Dl- -«nlpaNig- Z-N- t-Noa » Silitn) za PI., o-rzngipiatz- NN» in Ruimn-rn NL« «am» ^»ezugs-tseouyr „ »,n «,r.r,-n ,.«> «. -Innuak,-- Zus,.-«», dm« »,« v-g L M. («h„e I ^NzelgeN-Prelse.u»dS«,ir«.,«Ll-MT-rlf.-riu«--ri,i-»ufttLrt7Mrg.g-nv«r.u.h-».hlun,.-»U^»liittt»S,. HV»> i* »»» rr» L11 s t kür Kinäer unk. 6 Satiren 40 Ltg., kür Klncker üb. 6 jakre 50 Lkg., kür krvacstsene 80 Ute Oeaen dlackenvümier HvvrinLSpt«'!»«»»», Sekacsttm 80 pkx. m. genauer Oebrsucks- anrveisun^. Lebt m. ^uksckir. „i.«uok»et". Versanck n. ausv. rvacksen »»LpVol ^ potNvIre, Vresävu, ^Itinnrkt. ..MMmklerveMiit" Sekensi^ertes, ldauL<ir»Imeler groüe« XsMpk- dNll in meinem grollen Scksulsnster auk- gebsut LUS rirks rsoo teilen, llsrunier rirlrz »00 Solarien. a»e relle, sull> <!ie Soillsien, einrein ru lirden. XSnigl. SLcks. Notiielersnt ».«.Mil« Prager 8tr.Z2 Preisliste krsi! K Damreinigungskurl im On. KüolNsiAmsrslsi'» Alleinverkauf und Äerfand nach auswLris: SaIoinon>s/4poir*eI«e, luckksur »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»«»»» ftockisins 'suckwarsn ru ^nrüssn, palslols, ^ossn un6 vamsn- l<os1ümsn. vsusrtisfls Qksviols M ^inüskLnrOev. Sillakcl- un6 8c!iksib1ise!i1uotiv. Sunls 7°uotiv. vsmsnluetis. Uniformluclis. Ksrmsnn PSrscksI SckskkeLslr-aks 19/21 Fortsetzung des italienischen Rückzuges in Albanien. Amerika und die AriegMrendes. — Sie deutsche« Zirtschritte vor Berduu — Wiederauslebe« der Kiimvle a« der ttaiienlscheu graut. — Ser Uuterseekrkea iu der erste« Mlirzwache. — Sie Seutschameritaner und die vierte deutsche striessasleihe. Sestrrreichisch-uugarischer »riesabericht. Wien. Amtlich wird verlantbart den 11. März: Russischer Kriegsschauplatz. Uei»tc besonderen Ereignisse. ft Die nochn« untere« Eem«»k verbliebene« italte» «iiche» Kräfte h«»be« vorgestern, i» der östliche» Flanke bedroht, «och tzlbgab« weniger Kenonenschüffe schleunigst den Rückzug äuget «eie«. Sie stellte« sich vorüder- gehend »och auf de« Höhen «ördltch von Feras, räumten aber bckld auch diese und wichen» alle Uebergänge hinter sich zerstörend, auf das südliche Vojnsa-Ufer zurück. In Rord- AlVanien «nd Montenegro herrscht nach wie vor Ruhe. Italienischer Kriegsschauplatz. Das feindliche Artilleriefener war gestern an der iküstenlstndischenFront gegen Sie gewohnten Punkte wieder lebhafter. Im Abschnitte der Hochfläche von Do- berdo kam es auch zn Minenwerfer, und Handgranaten» kämpfen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: lkS.T.B.s v. Höfer, Feldmarfchall»8e«t«ant. Mar und watzr. Die im Sonnabend-Morgenblatte enthaltene Erklärung, welche djc Berliner Regierung dem Staatssekretär der Bereinigten Staaten von Amerika übermittelt hat, darf mit Fug und Recht als ein diplomatisches Meisterstück bezeichnet werden. Das deutsche Auswärtige Amt gibt darin eine ge schichtliche Darlegung deS ganzen Verlaufes de- „U"-Boot- streites, die in ihrer vornehmen, überlegenen Sachlichkeit auf jeden, der überhaupt noch selbständigen Denkens fähig ist, den allertiefsten Eindruck machen und ihn von der völli gen völkexrechtkichen Unanfechtbarkeit deS deutschen grund sätzlichen Standpunktes überzeugen mnß. Wie sich mit logi scher Schärfe ruhig und würdig, ohne die geringste Spur der in englischen amtlichen Schriftstücken beliebten gehässi gen Polemik, Satz an Satz reiht, so saust auch ein Hieb nach dem andern auf das Verfahren Englands hernieder, und man mutz sagen. Vast die deutsche Erklärung das Problem, einen hinterhältigen Feind ohne empörte Worte, bloß durch die Wucht der Tatsachen moralisch zu vernichten, glänzend gelöst hat. England erhebt freilich ebenfalls An spruch darauf, Latz sein Vorgehen nur eine Vergeltung der angeblich vvn uns zuerst begangenen Rechtsbrüche sei. Die deutsche Erklärung stellt aber nochmals die bereits öfters erhärtete Tatsache in Helles Licht, baß von unserer Seile keinerlei Verletzung des Völkerrechts verschuldet worden ist. auf Grupd deren England die Befugnis zur Ergreifung von Bertzeltungsmatzregeln hätte zugesprochen werden kön nen. Deutschland ist stets mit der loyalen Achtung der bestehenden Abmachungen vorangegangen und hat zur Ver geltung funner erst dann gegriffen, wenn ihm eine solche durch bi« britische Mißachtung des internationalen RechtS- zustandetz aufaezwungen wurde. Die deutsche Note er bringt hierfür die bündigsten, klarsten und überzeugendsten Beweise auf Schritt und Tritt, so daß nur direkte Bös willigkeit noch daran zweifeln kann, auf wessen Seite das! Recht »chö wo das Unrecht zu suchen ist. Insbesondere kann di« Verwendung der ^U"-Bootwafse im Seekriege nie »Nb Ntutmer als ein RcchtSbruch bezeichnet werben. Die deutsche Hoje weist völlig zutreffend darauf hin. daß bas Völkerrecht über Liefe- neue Krieg-Mittel überhaupt noch keine Bestimmungen getroffen hat und daß es -aber keines- fdllS eiste Bcrletznng bestehender Rcchtsgrundsätze bedeuten kann, wen» die deutsche Scekricgführung die „U"-Bovte in einer ihrer Eigenart angcpaßten Weise zum Zwecke der Vergeltung für feindliche Rechtsbrüchc benutzt. Großartig ist die am Schlüsse der deutschen Note ent haltene Zusammenstellung der Völkerrechts Ver letzungen, deren sich England im Seekriege schuldig gemacht hat. Es ist eine recht ansehnliche Liste der schwersten Verfehlungen, die da in rein tatsächlich sest- stellender Form der Kenntnis der amerikanischen Wege rung nochmals zusammcnsasiond unterbreitet werden, nach dem alle dies« Ding« bei den frühereeebiplomattschen Aus- cinandersetzuugen zwischen Berlin und Washington be reits eingehend im einzelne» erörtert worden sind« Flaggenmißbrauch, völkerrechtswidrige Blockade deS ge samten deutschen Ausfuhrhandels, völkerrechtswidrige Be stimmungen über Bannware, Posträubcrei, planmäßig ge steigerte Vergewaltigung der Neutralen, völkerrechtswid rige Freiheitsberaubung Deutscher, völkerrechtswidrige Be waffnung von Handelsschiffen: das müßte eigentlich genug sein, um sämtliche Neutralen, die durch diese englischen Willkürakte so stark in Mitleidenschaft gezogen werden, in Harnisch zu bringen und vor allem die einzige neutrale Großmacht, die Bereinigten Staaten von Amerika, zur Verteidigung des von England mit Küßen getretenen Völkerrechts und zum Schutze des legitimen neutralen Handels ans den Plan zu rufen. 'Die Washingtoner Regierung hat aber bis her noch keinen einzigen ernsthaften Versuch unter nommen, in ihrer Neutralitätspolitik Licht und Schatten gleichmäßig zu verteilen und gegen England auch nur halbwegs dieselben scharfen Töne anzuschlagen, wie sie es Deutschland gegenüber wegen des Unterseebootkrieges ge tan hat. Nicht einmal bei der nach London gerichteten Forderung auf Freigabe der Lebeusmittelliescrung Ver deutschen Zivilbevölkerung nahm man in Washington eine Haltung ein, die. auch nur einigermaßen den ernsten Willen zur Tat hätte erkennen lassen. Es kam bei den ganzen Er örterungen zwischen Washington—London und Washing ton-Berlin nichts weiter heraus als ein endloses Hin- und Hergerede, bei dem die Briten allemal mit Glaco- Handschuhcn angcfaßt wurden, während die amerikanische Stellungnahme uns gegenüber nur zu sehr ein wahrhaft neutrales Verhalten vermissen ließ und keineswegs den freundschaftlichen Beziehungen entsprach, die solange zwischen uns und der Union bestanden haben und auf die auch in der jetzigen Note zweimal Bezug genommen wird. Als besonders unfreundlich ist cs im gegenwärtigen Stadium der deutsch-amerikanischen Verhandlungen von unserer Seite empfunden worden, daß die amerikanische Regierung sich nicht einmal zn dem einfachen, den elementarsten Grund sätzen der Vernunft und Billigkeit entsprechenden Schritt entschließen kann, das „heilige Reiscrccht" amerikanischer Bürger dadurch etwas einzuschränken, daß sie ihre Staats angehörigen vor der Benutzung der Schiffe kriegführender Staaten warnt, mit der Maßgabe, daß die Nichtbeachtung der Warnung den Fortfall des Schutzes der amerikanischen Re gierung zur Folge hat. Der Kongreß hat bekanntlich die sogenannte Warnungsentschließung auf unbestimmte Zeit vertagt und damit dem Präsidenten für seine Politik gegen über Deutschland auch weiter freie Hand gelassen. Dadurch wirb eS England und seinen Verbündeten, wie die deutsche Rote zutreffend hervorhebt, ermöglicht, daß die bewaffneten Handelsschiffe sich im Falle de- MißglückenS ihres Angriffs auf deutsche Unterseeboote durch die Anwesenheit amerika nischer Bürger an Bord vor den Folgen ihres Tuns gesichert glauben können. Selbstverständlich ist es pöllig undenkbar, daß Deutsch- lgnd sich durch ein paar „Reklgme-Amcrikaner" an Bord be waffneter feindlicher Handelsschiffe in der zielbewußten Durchführung deS Unterseeboots-Krieges fortgesetzt bc- hiitödst lassen soll. Auch alif spitzfindige Unterscheidungen, ob ein Handelsschiff „bloß zu Verteidigungszwecken" oder auch zum Angriff bewaffnet ist, können wir uns nicht etn- lassen, da mit solchen nutzlosen Erörterungen nur unnütz Zeit vergeudet würbe und mir am Ende das Nachsehen hätten. Es Hilst alles nichts, einmal, und zwar bald, mutz Präsident Wilson sich endgültig entscheiden, nach welcher Seite das Zünglein der Wage den Ausschlag geben soll. Unsere Regierung ist der amerikanischen in so weitgehender Weise entgegcngekommen. daß wir noch weiter schlechter dings nicht gehen, sondern nur noch wünschen können, die amerikanische Antwort auf die jetzige deutsche Note möge ebenso sein wie diese selbst: klar und.wahr.-i HüWl * , --- "^Vic Wiener „Rcichspost" ist der Ansicht, daß die deutsche Note an Amerika Sen Meinungsstreit ohne weiteres entscheiden und beendigen mutz, sofern in Washington Recht nnd Billigkeit und nicht andere Rück sichten den Ausschlag geben. Das Blatt gelangt zu dem Schlüsse, daß die Entscheidung über Deutschlands Krieg führung zur See nicht in die Hände Wilsons und Lansings gelegt, sondern ihnen nur noch einmal zu verstehen gegeben wird, wie außerordentlich viel Deutschland daran gelegen sei, fein Vorgehen von Amerika richtig beurteilt zn sehen. Das „Neue Wiener Tagblatt" führt aus: Die deutsche Kundgebung an Amerika, die von dem aufrichtigsten Be streben getragen ist, sich in aller Freundschaft mit den Ver einigten Staaten auseinanderzusetzen, muß überall dort in Amerika, wo noch der gute ehrliche Wille vorhanden ist. den Frieden aufrecht zu erhalten, erheblichen Eindruck machen. Die „Zeit" hofft gleichfalls, daß diese diplomatische und im besten Sinne populäre Sprache im amerikanischen Volke Verständnis und Würdigung finden werde. lWTB.l Wie ein Amsterdamer Blatt meldet, bestätigt die „Asso ciated Preß" den Bericht, daß Präsident Wilson, bevor er das deutsche Memorandum beantworten wird, England um die genauen Einzelheiten der Instruktionen befragen wird, die den bewaffneten Handelsschiffen ge geben wurden. (W. T. B.j Die deutschen Fortschritte vor Berduu. Der „Basler Anzeiger" schreibt: Das deutsche Vor gehen gegen Verdun wird mit verstärkten Mitteln fort gesetzt. Die französischen Blätter weisen bereits ängstlich auf den Mangel an Eisenbahnverbindungen für Verdun hin. Dazu wird der deutsche Raumgewinn vor Verdun siir die Franzosen nachgerade beängstigend. Die Größe des von den Deutschen eroberten Geländes berechnet sich heute bereits auf 360 Quadratkilo meter. Im Gegensatz zu den französischen Alarmmelduugen von angeblich ungeheuren deutschen Verlusten vor Verdun läßt sich der deutschfeindliche „Eorriere dclla Sera" melden, daß diese Angaben nicht zutresfen können. Die Deutschen arbeiteten jetzt vor Verdun mit dem System der takti schen U e b e r r a sch u:> g c n, das ihnen Verluste fast vollständig erspare. Französische Klagen über die Engländer. Oberstleutnant Rvusset erhebt in der „Livertä" bittere Klagen gegen die mangelnde Unter- stützung durch die Engländer in den Kämpfen bei Verdun. Er schreibt: Die furchtbare Schlacht vor Verdun müßte doch wahrhaftig eine Erschütterung auf der übrigen Front zur Folge haben. Aber wir hören nichts davon, nichts auf der flandrischen, nichts auf der großen englischen Front. Wir könne» das Wunder nur noch von uns selbst erwarten. Daher wäre es an der Zeit, zu handeln! Gallien» ist leidend. lAgence Savas.) Der „Matin" ist zu der Mitteilung ermächtigt, daß der Kriegsministcr General Gallien» leibend ist. iW.T.B.) Ans den Kämpfe» bei Hanmpnt. In Paris nimmt man an. Laß der Deputierte Oberst Driant in deutsche Gefangenschaft geraten ist. Ucber Len Kampf, in dem Driant verschwunden ist, teilt das franzö sische Kriegsministerium die nachstehende Erzählung eines Offiziers mit. der unter dem Befehle Drlants stand: „Die Deutschen begannen die Vorbereitung des Angriffes am 20. Februar um 7 Uhr morgens mit einer Flut voll Maschinengewehrfeuer, das unsere widerstandsfähig- sten Unterständc v ü l l i g z e r st ö r te. Allein unsere Leuten wankten nicht und setzten die Verstärkungen unserer Stellungen unter einem Orkan vvn Eisen fort. Zwischen