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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160511022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916051102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916051102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-11
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
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«Kaiserin »u-rntt da- eine »emeiniam: zwei Männer zu have«. »we und Königin Helena haben zwei schwächliche. unzurechnungsfähige zwei gewissenlose Regterungen dazu einaeprttscht. im dynastischen Interesse zwei Böller aus die abschüssige Bahn gebracht und ruiniert »u baden. Beide Fürstinnen sind die Totengräber der lateinischen Völker geworden." —— Die ne«est<n Meldungen lauteirr De, Kal Liebknecht t« «ekchäkt-orbnnnabandschnb d. Berlin. (Eta. Drahtmeld.) Der Gefchästsordnung»- ausfchuß de» Reichstage» hat beute den Antrag der beiden sozialdemokratischen Fraktionen aus Hastrntlassung de» Abg. Liebknecht und Einstellung de» gegen ihn ein> geleiteten Verfahren» für die Dauer der Retchötag»ver- Handlungen gegen die drei Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion und gegen die eine Stimme de» Polen ab- gelehnt. Der Ausschuß wirb also dem Hause durch den vom Abg. Dr. v. Payer zu erstatt«.-» mündlichen Bericht empfehlen, dem Verfahren gegen den Abg. Liebknecht seinen Lauf und die Hast fortbauern zu lassen. Der Bericht erstatter Abg. Dr. v. Payer lvp.) führte au», baß auf Grund der eigenen Angaben Dr. Liebknecht» alö feststehende Tatsache angenommen werden bürse, daß er ersten» die An sammlungen auf dem Potsdamer Platze am Abend des 1. Mat durch Verbreitung der in größerer Zahl auch in seinem Bureau und in seiner Wohnung' bet der Hau», suchung Vorgefundenen EinlabungSzettel mit veranstaltet hat: daß er zweiten» in der Menge die Ruse «Nieder mit der Regierung!" und «Nieder mit dem Krieg!" ansgestoßen hat: dritten» seiner Verhaftung Widerstand entgegengesetzt habe iLicbknecht gibt selbst an. daß sein Verhalten die Mög lichkeit zulasse, den objektiven Tatbestand de» Widerstande» gegen die Staatsgewalt anzunehmen», und viertens, daß er ein Flugblatt, dessen Inhalt der Berichterstatter verlas, verbreitet bat und daß die bei ihm Vorgefundenen Exem plare zur Verbreitung bestimmt waren. Weiter lag eine lange Zuschrift Dr. Liebknechts vom 8. Mai an den GertchtS- berrn vor, in der er sein Verhalten in diesem Falle und dessen Fortführung auch in Zukunft als seine Pflicht er klärt. Der Berichterstatter sührt weiter aus. daß er in dem Flugblatt die Kriterien des 8 8g des ReichSstrafgesetzbuchcS schon im Frieden für erfüllt ansehen würde und nicht erst im Kriege. Wenn auch der Reichstag seither stets derartige Anträge angenommen habe, so habe er sich damit doch nicht so gebunden, daß er in einem so schweren Falle wie dem vor liegenden nicht anders entscheiden könnte. Auch der Blick auf die Zukunft gebiete, die Anträge abzulehnen, weil Liebknecht in seiner Zuschrift an den Gerichtsherrn selber sage, daß er es für seine Pflicht betrachte, in Zukunft weiter so zu handeln. Ein Mitglied der sozialdemokrati schen Fraktion gab zu, daß die Voraussetzungen zur Inhaftnahme vorlicgen. Darüber, baß der Reichstag auch bei einem militärischen Strafverfahren die Entlassung eines Abgeordneten verlangen könne, dürste kein Zweisel be stehen. Seine Fraktion habe den Antrag nicht aus Sympathie für Liebknecht gestellt, sondern um dem Grundsatz Geltung zu verschaffen, daß jedem Abgeordneten die Teilnahme an den Verhandlungen des Reichstages garantiert sein müsse. Die Redner der bürgerlichen Par teien sprachen sich im Sinne v. Payers aus. Zur Torpedierung des Dampfers „Cymric". Amsterdam. Der White-Star-Dampser „Cymric" ist nach einer Meldung deS „Journal of Commerce" von der englischen Negierung für den Transport von Muni tion uird anderem Kriegsmaterial gemietet worben. Vor einiger Zeit wurde angeordnet, daß der «Cymric", sowie fünf andere Dampfer der Gesellschaft keine Fracht und keilic Fahrgäste mehr an Bord nehmen dürsten, sondern lediglich H c c r e s a u ft r ä g c für Rechnung der englischen Regie rung zu übernehmen haben. <W. T. B.f Englische Uebergriffe i« Holland. Rotterdam. DaS englische Bizekonsulat in Dort recht warnt in den Zeitungen die holländischen Firmen, Reparaturen an Schiffen der mit England kriegführenden Staaten vorzunehmen, »nd droht, sie sonst auf die Schwarze Liste zu bringen. kW. T. B.) Die Verhaftung »er Gräfin Maria Labia. Lugano. Der Vertreter der „Stcnnpa" in Ancona drahtet, daß die Verhaftung der Sängerin MariaLabia mit der vor einigen Monaten dort erfolgten Festnahme eines gewissen Morlotto, der sich unrechtmäßig als Bcrsag- lieri-Hauptmann kleidete und zahlreiche Betrügereien ver übte, zusammcnhängt. Bei ihm seien viele Briefe beschlag nahmt worden, die mit Marsa Labia unterzeichnet waren. Merkwürdig ist aber, daß Morlotto nicht wegen Spionage, sondern wegen Betrügereien verhaftet worden ist. sWTB.» Serbiens BerhältniS zn Rußland, kk. Agram. sEig. Drahtmeld.» „Obzor" meldet aus Bukarest, Saß der serbische Ministerpräsident Pasttsch in Gegenwart des Fürsten Trubchkoi eine sehr lange Unter redung mit Sasonow hatte, wobei Pasitsch auch über die Stimmung in Pari» und London berichtet haben soll. Auch die finanzielle Lage der serbischen Regierung soll ein gehend bespräche« worden sein, ohne daß eine Entscheidung getroffen worden wäre. Allgemein fällt der kühle Emp fang Pasitschs und des serbischen Kronprinzen Alexander in den Petersburger Hofkreisru auf, woraus geschlossen wird, daß im Verhältnis Rußlands mit Serbien eine starke Abkühlung ciugctrctcn sein dürfte. Rumäniens Beziehungen zu Serbien. ' kk. Sofia. lEig. Drahtmeld.) «Kambana" erfährt: Der serbische Gesandte in Athen hatte im Aufträge seiner' Regierung Besprechungen mit den rumänischen Gesandten, die sich mit der Frage »«faßten, welchen Standpunkt Rum«, «ten gegenüber dem alten rumäntsch-serbtsch-griechtschen Bündnisvertrag etnnehmen wolle. Der rumänische Gesandte hielt bezüglich der Gültigkeit de» Bertrage» an dem Standpunkte fest, daß Serbien überhaupt kein Recht habe, von feinen Verbündeten zu fordern, daß ein auch in de» letzten Konseqnenzen unerfüllbarer Vertrag erfüllt werde. Türkisches Dementi russischer Trfiudungeu. Konstantinopel. Der russische Bericht vom 2V. April 191» meldet, daß die russischen Truppen in Richtung Er- ztndjan, nachdem sie unsere Angriffe zurückgeschlagen hätten, die Offensive ergriffen und uns gegen Westen zurück geworfen hätten und daß sie in der Gegend von Diarbckir ebenfalls unsere Bortruppen zurücktrteben. Es ist vor allem zu bedenken, daß die Gegenden von Erzindian und Diarbelir sehr weit entfernt von der Front der Opera tionen des gegenwärtigen Krieges liegen. Außerdem hat kein militärisches Ereignis, woraus sich ein russisches Bor rücken und Angriffe beziehen könnten, in diesen Gebieten stattgefunden. Wir bezeichnen Berichte dieser Art über An griffe und die Durchführung von angeblichen Vormärschen, die auf einem eingebildeten Abschnitt stattgefunden haben, wie sie die russische Phantasie gewöhnlich in Umlauf setzt, als unrichtig. In unseren Berichten haben wir immer Sorge getragen, sehr genau die Abschnitte zu bezeichnen, auf denen sich die Kampfhandlungen abspicle». Infolgedessen werden wir es künftig unterlassen, einen jeden Bericht zu widerlegen, den die Rnfscn ohne nähere Ortsangabe er finden sollten. Sittliches und Sächsisches. Dresden, 10. Mai. —* Zur heutigen Königlichen Tafel um 3 Uhr war Einladung an den Generaladjutanten und Komman dierenden General des 12. Reservckorps General der Artil lerie v. Kirchbach ergangen. Kriegsauszeichnungen. Gtud. math. der hiesigen Technischen Hochschule Eurt Mauke. Ossizicrsstcllvcrtrctcr lOssizierSaspirant) im Infanterie-Regiment Nr. 381, er hielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. —* Die Rote-Krenz-Mcdaillc dritter Klasse wurde vom Kaiser an folgende in Sachsen wohnhafte oder hier bekannte Personen verliehen: Königs. Löcks. Oberstabsarzt a. D. Dr. Kurt Ren» ecke, Dresden: Maler Wilhelm Erter, Bischofswerda: Koufmnn» Arthur Grunewald, GeishennerSbors: Werkmeister Tischler Emil Krumbtegel, Waldhcim: Lehrer Marti» Meißner, Radeberg: Klempner Ernst Berger, Pirna: Friseur Mar Petasch, Siegmar bet Chemnitz: Königl. Lächs. Oberstabsarzt der Reserve, Kreisarzt Dr. Friedrich Prölß. Bremervörde: Buchhalter und Kassierer Albert Richter, DrcSden-Kaditz: Markthclscr Reinhard Seidel, Großenhain; Tischler Max Scyfcrt. Weinböhla, Bezirk Dresden: Feuermann Emil Sonntag, Waldenburg: Hausmann Ernst Walther, Frankenbern: Schlosser Friedrich Wicgmann, Nossen: Schwester Gerda Graefe. Leipzig. —» Der Nationalliberale Landesoerei« gegen die Aus fuhr von Lebensmittel» ins Ausland. An den Reichskanz ler v. Vethmann-Hollweg ist am l). Mai aus Leipzig folgen des Telegramm abgcschickt worden: „Nach der „Bossischcn Zeitung" von heute früh wäre im Namen des Staatssekre tärs des Innern die Ausfuhr von Spargel nach dem Aus lände für wünschenswert cpklärt worden. Bei der bedroh lichen Knappheit an Lebensmitteln im allgemeinen und angesichts der Tatsache, daß frisches Gemüse, auch Spargel, das fehlende Fleisch für weite Kreise unserer Bevölkerung ersetzen mutz, erheben wir gegen jene Auffassung entschiede nen Widerspruch und bitten im Gegenteil Euer Exzellenz, die Verbote für Ausfuhr jeglicher Lebensmittel ins Aus land streng aufrecht zu erhalten. Der Vorstand des Natio- nallibcralen Lcmdesvereinö für das Königreich Sachsen, gez. Brandenburg." —» Rcdannngsplanändernng Seevorstadt. Für die Westseite der Prager Straße entlang der Gnmdstücke Nr. 1514, 1514 o, 1514 k, 1514 o und 1514 x des Flurbuchs 1 für Dr.-A. und ' für die W a i s e n h a u s st ra ß e, die Trompeter st raße und den Dippoldiswald a er Platz entlang der Grundstücke Nr. 1481 und 1534 a -es Flurbuchs I für Dr.-A. haben Rat und Stadtverordnete neue Fluchtlinien fcstgcstellt, die vom Ministerium des Innern genehmigt worden sind. —» In der nichtöffentlichen Sitzung des Bezirksauö» schnkseS Dresden-A. vom 9. Mai wurden die Anträge der Gemeinden Gittcrsec, Podemus, Cunnersdorf und Kaih ans Gewährung einer Beihilfe zu Maßnahmen zur Verminderung der ErnährnngSkosten der minder bemittelten Bevölkerung befürwortet und ein gleichlauten der Antrag der Gemeinde Eoßmannodvrs zum Teil beslirwortet: zugleich wurde sämtlichen Gemeinden des Be zirkes die Anregung gegeben, N v t st a n d s k ttch c n cin- zurichten, die Spctseportionen an besonders bedürftige Einwohner abgcben. Weiter trat der Ausschuß den Bvr- schlägcn der Anstaltsdirektion wegen der Sicherung der Bcrpslcgkostcn für P r i v a t p s l c g l i n g e in der Vczirks- anstalt Saalhauscn bei. Danach soll von den Angehörigen der Privatpsleglinge eine teilweise Vorausbezahlung der Kossen verlangt werden. Schließlich wurde der Rekurs der Dresdner Grundstiicksgcscllschaft gegen ihre Ein schätzung zu den Gemcindcanlagcu in Lcutewitz verworfen. —» Der Prozeß der König!. Hostheater gegen die Schau spielerin Herminc Körner wu;dc a»f den 27. Mai vertagt. —* «n» sie« BerkehrsoereinAWese«. Im 70. Leben», fahre verstarb am 7. Mai in Leipzig Direktor Otto Theodor Winkler, Ehrenmitglied und vorher langjähriger Bor- sitzender des Bunde» Deutscher BerkehrSveretne, de» Sächsi schen Berkehr-vrrbande» und des BerkebrSverein» Leipzig. Er gehörte zu den Gründern der drei Vereinigungen und hat ftcy nm deren Ausbau große Verdienste erworben. —* Die Zmifchendepntatio« zur Beratung der Elek- trtzitätSvorlage hielt gestern nachmittag von 5 bt» >19 Uhr eine Sitzung ab, in der die Regierung auf die in der vorhergegangenen Sitzung gestellten Anfragen ein gehend antwortete. Ueber die gegebenen Auskünfte fand eine lebhafte Aussprache statt. —* Grteßyerteilnng. Der Eingang an Grieß für die Stadtgcmcindc Dresden ermöglicht es dem Lebensmittel- auSschuß, die Altersgrenze für die Bczugsberechti- gung von Grieß von 7l> Jahren auf VN Jahre herabzusctzen. ES erhalten somit von der nächste» Brotscheinausgabe ab außer denjenigen, die Milchvorzugskarte» beziehen dürfen, alle Personen eine Grießkartc über ein halbes Pfund Grieß, die ü b c r t> I» I a l, r c a l t sind. —* sK. U.s Spinn» «nd Webverbot. Zu der Bekannt machung betreffend Beschlagnahme baumivollener Spinn stoffe »nd Garne lSpinn- und Webverbvtj Nr. IV. il 17W/S. Ist. Kk< ist ein Nachtrag <1V. II 57sttt/4. Ist. KK.-VI erschienen, dessen Anordnungen mit dem I». Mai in Krasr treten. Durch diesen Nachtrag werde» insbesondere die 88 3, st und Ist des Spinn- und Webverboteö geändert un einige Bestimmungen der ursprünglichen Bekanntmachung hinzugefügt. Die wichtigsten Aenderungen beziehen sich auf die Kennzcichnnng der Auslands-Spinn stoffe und Auslands-Garne und ans die Erweite rung -cs 8 Ist. Durch sic werden von der Vorschrift, das? auch vor dem 1. April I91st abgeschlossene Verträge nach diesem Zeitpunkte nur nnter Einhaltung der Höchstpreis- bestimmungcn erfüllt werden dürfen, bestimmte Aus nahmen zugclasscn. Der Wortlaut der NachtragSvcrord- nung ist bei den Polizeibehörden cinzusehcn. —verkauf städtisckicr Schlachtabsällc. Tie zur Kon- servcnanscrtigung nicht geeigneten Teile der auf dem hiesige» Schlachthofe für die Königlich Preußische Heeres verwaltung zur Schlachtung lowincn-eii Rinder iKopf, Schwanz, Füße, Luftröhre, Schlund und vlättcrmagenl und Schweine iSpitzbci», Schwanz, Rückgrat, Rippchen und Knochens sollen zu möglichst billigem Preise der hiesigen minderbemittelten Bevölkerung zngängig gemacht werde». Diese Abfälle sind deshalb vom städtischen Flcischvcr- sorgungsausschusse erworben worden und werden vom 11. Mat ab zunächst an den durch die Bezeichnung „Städti scher Kleischverkaus" kenntlich gemachten nachgcnannten Verkaufsstellen den Dresdner Einwohnern, die sich als solche durch Vorlegung des Einwohnerscheincs ausivcisen, käuflich abgegeben: Landhausstraßc Ist: .König,- Markthalle Antonsplatz: drei Verkaussstündc, Nr. 24, 32 und 212: Anncnstrahc 4st: Krctzschmar: Rietschelstraße 15: Giiauck; Nabencrstraße Ist: Lcsch: Lortzingstraße 35: Kluge: Hvster- nutzer Straße 54: Vorgma»»,- Weißcritzstraße 71: Matthcs; Hauptmarkthallc: zwei vertäussständc, Nr. 481 und 48<>: Rciscwitzer Straße 4>i: Possclt: Kesselsdorfer Straße 72: Voigt,- Fichtcnstraßc II: Johne: Oschatzcr Straße 27: Ge schwinde: Moltlcstraßc 3: Pohle: Döbelner Straße II: Müller. —* Keine Zurückhaltung von Flejschoorräicn in Chemnitz. Wie in Berlin und anderen Städten ist auch in Chemnitz eine behördliche Besichtigung der K ü hlrä n m e der Fleischer vorgcnommc» worden. Dabei ergab sich, daß diese Kühlräuinc so gut wie geräumt waren, also irgendwie nennenswerte F-leiichvorräle nicht answicsen. Es haben auch behördliche Durchsuchungen der Bctriebs- und Geschäftsräume einiger Fleischer stattgcsunde», wobei ebensowenig größere Vorräte von Fleisch und Fleischwarcn vorgefundcn wurden. —* Kriegswohltätigkeit. Das S achienwcrk. Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft, in Niedersedlitz hat anläßlich seines Jahresabschlusses nachstehende Zuwendungen sozialer Natur gemacht: Für Lazarette und ähnliche Zwecke Iststlist Mark, Kriegsorganisation Dresdner Vereine Istststst Mk., Gcbr. Arnboldscher Pcnsionsvcrein lst ststst Mk., HilfSausschuß für die Amtshauptmannschast Pirna 5t»stst Mk.. Verein Hcimatdank für die Amtshanptmaniischast Pirna 5909 Mk., Kricgspatenschaft 5ststv Mk., Kgl. Sachs. Gesandtschaft Berlin tfttr Hilfszweckc im Interesse sächs. Staatsangehöriger) 5stst» Mk.. Verein für Kricgskrciiz IN14 2ststst Mk. —* Liebesgaben für die Marine. Die dem Groß admiral v. Köster unterstehende „Zentralstelle für die An gelegenheiten freiwilliger Gaben an die Kaiser!. Marine" beabsichtigt Anfang Juni einen größeren Transport Liebesgaben für »nscrc blauen Jungen nach der Türtci zu senden. Freiwillige Gaben — besonders erwünscht sind Zigarren, Zigaretten, Tabak, Tabakspfeifen, Konserven, Wein, Fruchtsästc und Lesestoff — werde» bis 25. Mai an die Geschäftsstelle des Deutschen Flvttcn-Vcr- eius, Waiscnhausstratzc 29, 2. Stock, zur Wciterlcitnng er beten. —* Im Soldatenhcim. Königsbrücker Straße, fand an, Sonntag ein Oberbayrischer Abend statt. Ter Ncustüdter Zithcrchor erfreute durch Darbietung flotter Weisen. Frl. Margarete Spindlcr durch Spiel am Klavier, Frl. Käte Preval durch Vortrag humorvoller Dialekt dichtungen, Frl. Ada Maurice durch frische» Gesang und Frl. Marieluisc Dirnf durch prächtig vvrgetragene Lieder zur Laute. Unweigerliche Voraussetzung solcher Wirkung ist natür-i lich eine entsprechend künstlerische Aufführung. An! einer solchen fehlte cs diesmal gewiß nicht. Reiner als musikalischer Leiter traf den Stil des Ganzen ausgezeichnet. Größe und Weihe, Wärme und Schwung einten sich, um alles lebendig werden zu lassen, was die Partitur an Aus druckswelten enthält. Geschickte Striche f— von denen nur der Wegfall -es ganzen Königin-Duetts im Schlußakt etwas lühn erschien —) halfen über einige Längen glücklich weg. Wundervoll wie immer entledigte sich das Orchester seiner dankbaren Aufgabe. Aus -er Bühne hatte Toller mit einer seinerzeit viel bestaunten, in ihrem dekorativen Teil aber teilweise schon ziemlich verblichenen Ausstattung zn arbeiten. Sehr schön war das neu gestaltete Bild -er Wüste im lebten Alt, und überraschend gelungen die Darstellung -es Assab niedcrwersenden SandsturmS: auch die teilweise neuen Kostüme e^aben prächtige Farbenwirkungen, und an Belebung der Aufzüge und Massenszenen war nicht ge spart. Dazu gab es eine prächtige Besetzung der Haupt rollen: voran Eva Plaschke-v. d. Osten als Königin, deren stimmliche Wiederherstellung, namentlich was die sieg haft strahlende Höhe anlangt, erfreuliche Fortschritte zeigte und die mit jedem Ton und jeder Gebärde dramatisch über zeugend wirkte, dann Plaschke, ein Salomo, so edel, durchgeistigt und tonschön im Ausdruck, wie man ihn nicht leicht wieder finden wird, ferner Bogelstrom, dem der Afsad etwas hoch liegt, was namentlich an einigen heikle» Stellen deS ersten Aktes fühlbar wurde, der aber durch volles Einsetzen seiner schönen Mittel und seiner warm herzigen Künstlerpersünltchkett stärkste Eindrücke erzielte, endlich Ltcsel v. Schuch, «ine wahrhaft ideale Sulamttli voll rührendem Liebreiz in -er Erscheinung und erlesener klanglicher Porste. Wie die Künstlerin die Solostellen im Brautlieb mit dem Schlußanstieg zum hohen c meisterte, erschien vorbildlich. Die kleinere» Partien waren mit Zottmayr.Gchmalnauer und Puttlih würdig be setzt: ein Sonderlob verdient Elisabeth Rethbergs Astoroth l— sonst etwa» zu unbedeutend —) für den recht geschickt und hübsch gesungenen Lockruf. lAelterc Dresdner Theaterfreunde erinnern sich übrigens noch gern der aus gezeichneten Wirkung, die einst Fräulein Stgler in dieser Rolle erzielte.) Kür vortrefflich studierte, wohlklingende Chöre batte Pembaur gesorgt, «nd die Tanzeinlagen I spielten sich in TrojanomSkiS gewandtem Arrangc- i ment effektvoll ab, wobei Johanna Schubert, als Solistin für Frieda Heß cintretcnd, sich mit Anstand und Geschmack aus der Affäre zog. Somit können wir wieder einmal auf einen in jeder Hinsicht prächtig gelungenen und mit starkem Beifall des fast auSvcrkauftcn Hauses auf- aenommencn Opernabend zurückblickcn, der nur — etwas früher hätte beginnen sollen. Bei einer so langen vier- aktigen Oper war ein Anfang um 7 Uhr statt um >18 Uhr den Tendenzen der „Sommerzeit" jedenfalls gemäßer. Dr. Engen Schmitz. Kunst Md Mflmfchaft. Mitteilungen der SSnigl. Hoftheater. Am 12. Mai im Königs. Opernhaus: „Der Wildschütz". Be setzung der Hauptrollen: Graf von Eberbach: Waldemar Stacgemann, Gleichen: Minnic Nast, Baculns: Ludwig Ermold, Baron Kronthal: Richard Tauber, Baronin Frci- mann: Grete Mcrrem-Nikisch, Nanette: Henriette Möb- linacr, Gräfin: Frieda Gollmer. Pancratius: Josef Pauli. Anfang )48 Uhr. Nm 14. Mai gelangt die Oper „Aida" mit Tino Pat- ticra als RadamcS, Margarethe Siems <N>da>, Friedrich Plaschke lAmonasro), Anka Horvat lAmneris), Georg Zott- mayr lRamphIS) und Julius Puttlitz (König) in den Hauptrollen zur Aufführung. Anfang >18 Uhr. Hans Fritz v. Zwehl wird der morgen im Königl. Schauspielhaus stattfinüeudcn Uraufführung seines Schauspiels „v p a l" beiwohnen, v. Zwehl ist zurzeit als Leutnant zum Stabe seines Batcrö, des Generals von Zwehl. kommandiert. Mitteilung de« Residenz-Theaters. Die Direktion des Neildeiiz.TheaterS veranstaltet auch t» diesem Winter ein Operetten-Abonnement zu dedeutend ermäßigten Preisen. C» erstreckt sich nicht wie bisher auf acht Monate, son- dev» auf lv Monate, also vom September 1l»0 bis mit Juni INI?. Zur «usführnng erworben find solyeied« Neuheiten: „Das Fräu lein vom Amt" »on Jean Gilbert: „Blondtnchen" voo ?>«an Gll- bert: „Weltenbummler* von Richard Fall; »Unter der blühenden Linde" von Fr. Geller!. „Die schön« Exzellenz" von Benno Ltern- drra; „Favorit" von Robert Stolz; »Dt« Ladenkomteß" von Franz Trdla; »Der dumme August" von Rudolf G'faller: „Der kleine ' i König" von Emmerich Kalma»,' „Die verbotene Ltadi" von Bruno Granichstädten. Auch sind Nenetnsiudierungcn älterer Operetten in Aussicht genommen. Abonnements, die bis zum 27. Mot nicht erneuert wurden, werde» anderweit vergebe». Di« Abvnnciircnts- kassc ist »nr an Wochentagen vormittags von 10 bis 2 tthr ge öffnet. Daselbst sind auch a-iiSsiiliriichc Prospekt« kostenlos zn habe». Königl. Schauspielhaus. De» Landvogt Gcßier im „Teil" spielte Rob. Taube vom Deutsche» Theater i» Hannover als Gast. Man sah da einmal eine» Gehler ohne Dämonie und Samiel-Höllcnscucr, mehr einen scharfe», rachsüchtigen, dabei kleinlichen »nd subalternen, im Grunde sogar feigen Tyrannen, eine psychvlvgische Mischung, die viel Wahrscheinlichkeit für sich hat. Solche windige Naturen sind gehaßt und gefürchtet ohne den Schuß midcrwilligcr Bewunderung, den man den harten und festen Cäsarcnkvpscn nicht ganz vorcnthaltcn kann, »nd darum wirken sic doppelt aufreizend. Schillers Gcßler-Zcichnung läßt diese Charakteristik wohl zu. Herr Taube brachte dafür starke AusdruckSfähigkeit des Gesichts, besonders des AugeS, mit, und seine Maske, die auch die bräuchlichc Dämonie vermied, betonte mehr den mittel alterlichen Jnnker und Nittcrbürtigcn. Züge des Hämi schen und Höhnischen traten darin bcsvndcrs heraus. Auch in der sprachlichen Charakteristik fand der Darsteller de» richtigen Ton, seiner Auffassung entsprechend: Dehnungen und Zerrungen, die über das Maß hinansgingcn, waren vielleicht Gelcgcnhcitsübcrtrcibnnac». So war dieser Gcßler im ganzen zwar keine Offenbarung, aber eine interessante, intelligente, talentierte Probe eines, wie cS scheint, entwicklungsfähigen Künstlers. l". KttnftiMsstellnng EnrU Richter. Tic Ausstellung „Bilder von der Front im Weste»" von Karl Peres ist durch jtingit entstanden« Arbeite» mehrfach ergänzt worden; sie bleibt »och bis Anfang nächster Woche geöffnet. Die Kleist-Stiftung» die ihre beiden letzten Jahres preise an Robert Michel und Arnold Zweig ver geben hat, hat ihre Hauptversammlung abgchalten. Es wurde n. a. mitgetcilt, daß dir Stadt Berlin die Kleist-Ltis- tung wieder mit einem größeren Beitrag unterstützt. Zun, Vertrauensmann des laufenden Jahres wurde Karl «trecker bestimmt. s* «astsviel des Berliner Deutschen Theaters in Bnbapest. vom 19. bis 81. Mai gastiert Professor Rein- ßkesdner Kachrichtra Nr.M
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