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Dresdner Nachrichten : 15.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-15
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.02.1885
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»d?4l» Pkord — Aus Helte 10 diese» Blatte« befindet sich eine den ^ auf der Seeftraß« betreffend« Bekanntmachung der Kgl. StaatSanwaitschali allbier. aus welche hiermit besonder» hin« gewiesen sei. Aus die Ermittelung deü LhäterS ist eine Belohnung von eintausend Mark ausgese — Der BejirkSauss utz derAmtShanptmaimschastDreSd rw.m , m Löbtau, Julius Reimund Oesterreich s m Niedergcrbitz, Karl Liugust Max Kiihnel'S in Zaukerode und Heinrich Eduard Hebcn- strest's zur goldenen Krone in Strehlen. m sämmtlichen fistle» handelte cSsick nur um die Uebertragung bereits bestandener Schank- bez. Tanzkonzessione». wohingegen die gleichen Gesuche Gustav Moritz Zimmer'S in Nickern und Friedrich Wilhelm Orto gen. Bach mann s ui Löbtau wegen mangelnden Bedürfnisses abacivicien werden mutzten. Bon den vorliegenden Gesuchen des GasthofSbesitzers Friedrich Eduard Müller'« m Gittersee. des GasthoiSvuchterS Karl Heinrich Günther in Niedergorbitz und de« Restaurateur- Heinrich Eduard Hebenstreit zur goldenen Krone in Strehlen um Genehmigung zur Abhaltung alliannläglicher öffentlicher Tanzmusik während der Sommermonate, soll nur dasjenige Hebenstreit'S befürwortet werden. Ferner entschied da- Kollegium in den BerwaltunaSstreitiateiten zwischen den OrtSarmenverbänden Gittersee und Coschütz. Deuben und Tharandt. BiieSnitz und Cotta wegen Erstattung von Uiitcr- srützungSkosten bezielrentl. Schulgeld. Weiter genehmigte man das Änlaaen-Regulativ für die Geniemde Gompitz icdoch unter einigen Modifikationen, einen Beschluß des Gememderatds zu Reick, die Verkündigung allgemeiner Veröffentlichungen und Anordnungen in Gemeinde und ortSvoliieiliche» Angelegenheiten betr., sowie die Gesuche Karl Göttlich Schleinitz' in Kleinnaundorf und Heinrich Julius Berger's in Oberpesterwitz um Dispensation inDismcmbrations- 'achen. Hinsichtlich deS SleiacnIassenS „von Luttballons durch mit Spiritus erwärmte Lu't wurde beschlossen, das Stcigcnlassen von LutlballpiiS vor dem Erlöschen der Flamme, durch welche die Er wärmung der zur Füllung dienenden Lust erfolgt, unter Androlning von Strafe zu verbiete». Bon einer Verordnung des Kgl. Ministe riums de- Kultus und öffentlichen Unterrichts betr. die zur Unter haltung und Erweiterung von Bolksbidliotheken bewilligten Beihilfen ans das Jahr 1881 nahm das Kollegium Keuntniß und erst,eilte 'chlietzlich zu einem vom Gcmeinderalhe zu Lberpcslerivitz gefotzten Bcichlusse. die Feststellung der Zahl der von den Hausbesitzern in den dangen Gemeinderath zu wählenden Ausschutzpersouen betr., die erforderliche Genehmigung. — Rach 8 3 des Gesetzes über den Feingehalt der Gvld- iii:d Silderwaaren soll die Angabe des Feingedalts aut goldenen und silbernen Gerätben durch ei» Stempelzeicbe» geschoben, welches die Zghl der Tauseudtlikile und die Firma des Geschältes, für welches die iLtempelung bewirkt ist. kenntlich macht. Für die Form des Siempelzeichens hat der Reichskanzler die Beibehaltung der alten metallurgischen Zeichen für Gold (Sonne) und für Silber (Halbmond) in Verbindung mit der Reichskrone vorgeschlagen, damit erkennbar werde, datz es sich um eine vom Reich nngeordncte Steinpclung handele. Die Verbindung wurde in der Webe bewirkt werden können, datz die Krone in das Innere der Sonne bezw. recht- neben der Mondsichel gesetzt wird. Ter Bundesralh wird demnächst hierüber Beschlntz fassen. — In den Freiberger Gruben „Himmelfahrt" und „Beihilfe" und in der Grube Schonborn b. Frankenberg bat man in bisher noch nnaiifgeschlossenen Distrikten neue Erzgängc aufge>unden. Diese erfreuliche Kunde läßt eine Hebung unseres darniedcrliegcnden vater ländischen S i l b e r b e r g b a n es erhoffen. — Tie Arbeiten des Eentral-Ansschnsses, sowie der EinzelauS- schiisse für das VI Allgemeine deutsche Durnfesl in Dresden tverden rüstig gefördert. Behufs Erbauung der Fcstballe ist Konkurrenz ausgeschrieben worden, während die übrigen Banken an' deni Festplatze an besondere Unternehmer vergeben, resp. unter > 'Aufsicht des PauanSscbnsses von den Interessenten errichtet werden. - Zur Uebernahme des PreisrichlerainteS bezüglich der eingehenden! Bläue zur Festhalte, sind die Herren Baurath Pros. Lipsius, Ban ! rath Prof. Heim und Stadtbanratl, Friedrich in Dresden Be,ein von echt brachte er da« Ho den Kaiser Wilhelm S«l«s » - in»". Na kamerads oebel Gnauck, eine mltgemacht. mpuuye.geyWen, lebenSlä worden, neben welchen die Borsitzenden der belhciligtcn 2lusichiisse ihr Unheil mil Rücksicht ani die vorliegenden Bcdünnisse abgeben werden. Antzcr den offiziellen Festbankett und 8 grötzeren Restau rants wird noch eine lustige Zeltstadt ani dem Festplatze erstehen, da man Gelegenheit zu Bvtkshelustiguugcii aller Art zu dielen be absichtigt. Der Wohiiiiiigsausschutz ist mit Beschaffung von 12,«.>00 Freianurticren beauftragt worden, doch sind für weitcrgchenden Bedarf zweckmäßige Vorkehrungen zu Mcissenguarliereu in Aussicht genommen. Ten Verlag der Feslzeituiig har Herr Ed. Pierson in Dresden übernommen. Dieselbe wirb m 12 Nummern erscheinen. Die Festschrift ist in den Gruiidziigen ebenfalls bereits genehmigt. 3ie wird in Taschenformat und praktischer und gefälliger Aus stattung erscheinen, und die am Fest theilnehinenden Turner schon mehrere Wochen vorher mit dem Programm und allen sonstigen !r".iivche»swerthen Notizen über das Fest vertraut machen. Eine Geschichte des deubchen Turnens in den letzten 2- Fahren, sowie eine kurze Lokalgeichichte Dresdens und ein Führer zu den Sehens-, Würdigkeiten der Stadt und durch deren herrliche Umgebung dürfte j Werth verleihen. Tie Turner öchsten ^ ' — „ den Kön^ einen mächtigen Widerhall bei den Mitglie. . die Intonation der Sachsenhhmne seitens der bewährte« Kapelle d«S Herrn StabStrompeter Berger seinen Höhepunkt erreichte. Die hier» nach folgende gelungene Aufführung eine- Theaterstückes und die sonstigen Vorträge fanden um so gröbere» Beifall, als dieser Theil des Programms lediglich von Berein-mitgliedern au-geführt wurde. Den Schlich de« Feste» bildete ein bis in die Morgenstunden währen der, niit Kotillon verbundener Ball. — Die Besucher des heute Abend in der Frauenkirche statt« findenden geistlichen Coneerk« werden gebeten, um Stö. rungen in vem obnebin sehr kurzen Gocteüvienste zu vermeiden, bereits um 6 Ukr stch in der Kirche einzufinden. Auch lei bemerkt, datz die Kirche geheizt ist. — Unsere im Bau begriffene Martin»Lutb«r«Kir»e macht sich nun bereit» in aiobrier Entfernung, wenigsten« ln ihrem Tlmrmgerüste stchtbar. ES ist nicht ohne Interesse, bierdurch be reits von verschiedenen Punkten bemerken »u können, daß die lang- geilreckte Häulerftäcke der Antonstadt in erfreulicher Weise durch einen Hochbau unterbrochen wird. Don der Brühl'schen Terrasse bi» zur Aibertbillcke und weiter binauf, von wo aus daS Tburm« gcrüste bereits sichtbar ist. wird stch der neue Tburm, der eine Höbe von 80 Metern erkalten soll, effektvoll vrilentire« und unserer Stadt eine neue Zieide verleihen, aber auch in größerer Entfernung, wie von Räcknitz, Zschertnitz rc. sein« Wirkung nicht verfeblen. Dem Pernebmen nach will man bis zum Schluffe nächsten IahreS den Bau der Kirche soweit zu Ende führen, daß womöglich am Luther- tage die Einweihung derselben slattflnden kann. — Ans der Dresdener Verbindungsbahn verkehrt eine große Anzabl von Pmeuenzügcn, deren Nutzbarmachung für den Geschäftsverkehr sehr erleichtert rst. Es werden für diese Strecke sogar Kouponbüchrr zu ermäßigtem P-eisc auSgegeben. was nicht allgemein bekannt zu sein scheint. Diese Kouponbüchcr zu 30 Fabrik» sind für 2. und 3 Wagenklaffe zu erkalten und kosten 7 Mk. 60 Pf. in 2. und 6 Mk. 10 Pf. in 3. Wagenklaffe, sodaß sich der Preis für eine Fahrt auf 25 bcz. 20 Pf. stellt. Die Kou- poirbüchrr können auch zur Fabrt in allen Kourier- und Eilzügen, sowie in den Leerzügen. welche zwischen den Alt- .und Ncustädter Balmböfrn vcrkebren, benutzt werben und zwar ebensowohl nach und von dem Leimiger, wie nach und von dem schlesischen Bahn- bof. In beiden Richtungen sieben nach dem jetzigen Jahrplane nicht weniger denn 5l Züge zur Verfügung. — Fm Zoologischen Garten findet von beute ab die Fütterung der Raubtlnere wieder Nachmittags 5 Uhr statt. — Ge boren wurde ein Schwein-Hirsch. — In den vor einigen Wochen mit Forelleneiern besetzten Filchbrutapvarateii benscht bereits ein reges Leben, intern viele Hunderte von aiiSgeschiüpsteii kleinen Fo relle». meist noch niit anbängentcni Dottersäckchen, stch munter im Vrntbassi» tnnmieln Ter Bestand im Pogelbaus fand durch 50 Paar direkt imporlirte kleine erotbche Vögel eine willtoinn-enr Vrr- mclinimi, und sehr zu rühmen ist. daß zur besseren Ltienlirnng für den Beschauer sowohl an den Käfigen wie auch an größeren Aus- hängeküstc» sänmillichc Vögel nalnrgetren gemalt und mit Namen bezeichnet sind. 7 siik amerikanische Bcutelralten. eine Mutter mit 6 Jungen, wie eine Anzabl von Königs- wie Gebirgolori, ebenso 4 Paar neu eingetragene Miiio-Nackuigallen oder Sonnenvögel ver mehrten den Tbierbestand in den schönsten Exemplaren. — In der Jcbruar-Denammlung deS Neuen Dresdner Tbie rIchutzvereinS winde nach Erledigung innerer Vcieins- cmgelegenbeitrv aus das treffliche Buch: Die Aufzucht und Pflege der Stubenbuude, von Or. Erler. klinische Assfftent an der Tbicr- nrzneischule und Stadtbczirkstbierarzt in Dresden, Verlag von C. E. Meinbold und Söhne, als der beste Rathgcbcr liingewiesen. Sodann hielt Herr Rechtsanwalt Carl Kuh» einen Vortrag über die Bekanntmachung des Stadtuilbes v. 18. November v. I.. das Wegiangeil der herrenlosen Tauben betreffend. Die Dcrsammlmig . .beschloß einstimmig, die erforderlichen Schritte zum Schutze der >?0Wt Hauben zu thun und eine bezügliche Eingabe cn den Stadlrath einznrcicken. H — In wen'aen Tagen wird von dein alten Gebäude auf der Vrilbi'icdcn Terrasse, in welchem Jahrzehnte lang die Drentzig'sche 5 i » g - A c a d e m i e ihren Muiensitz hatte. Nichts mehr zu leben sein, da man bereits mit dem Abbrechcn desselben beschäftigt ist. In diesem Gebäude, wenn auch mit etwas anderer Außenseite, waren einst glänzende 'Versammlungen zu schau n. denn dort ließ Minister Graf Brübl für seine Gäste, die sich bekanntlich nnS de» böcaften Adclskrcffcn und oft aus Mitgliedern auswärtiger Fürstcn- familien zuslimineiisetztcii, von französischen Schouspielcrn Comödie ausiübren. — Am Donnerstag hielt der Verein „Scc-Vorstadt- Kasino", eine Vereinigung einer größeren Anzabl bürgerlicher wurde aus A ingliche Pen 8 ovo lag 1s» IS. k'edruar IMS Ansuchen von Sr - >ffon von monatlich .... Kaiser »ine k. bewilligt. Familien, seinen 3. dieSiährigen Familicnabend im Saale zum Schweizerhgiis ab. " auSgenihrt wurden, sihloß dei, Abend. Mannergesangverein „ A rion " hält am Fastnacht-- Tic Vorträge, oie zum Thcil von Mitgliedern waren recht amüsant. Ein heiteres Tänzchen ihr einen bleibenden ^verth verlcchea. LieLiimer erhallen c>e^jxnstag in LZraun's Hotel unter Lcitnng seines Dirigenten Herrn -ZNkactei gratis ziigezandt. zu welchen, Zivecke > Organisten G. Schöne seinen 3. Familienabend ab. DaS reichhal- En.emvlare vom Eeiitralaii»nhntz bcitimmt ffnd. ^ Programin. weiches dein Tage entsprechend, theilweiie hnmo- 'onitige Jntereneiiten nt dwielbe zum Hirne von etiva l Ack. durch, gewählt ist. dürste einen animirten 'Abend versprechen. jede Buchhandlung und aus dem Festplatze zu beziehen, 'nch des Festes verstuicht großartige Dimeuüoiieu — Da mit Emtrirr der Fastnacht den karncwalsitnchcn Freuden amenriich werden die deutschen Turner Oesterreichs, we sthönen Sachwiiiand von jeher große Sympathien entgegengevracht I>ave», sich zahlreich bctheüigen. Tie Wiener Turner haben einen beicmderen Exlrazug Projekt,«. Ta dunen wir denn hoffen, datz Rni und Ladung an die deutschen Tumer. welche m den nächsten Tagen über den Erdkreis stiegen, wiederum für ein denkwürdiges Natwnalieff des deutschen Volkes die regste Theilnahme und ein mbelndes Echo in den Herzen aller Deutschen wecken werden. — Unter ziemlich zahlreicher Betbeiligung hie l vorgcstcrn Abend - der allgemeine Hausbesitzerverein in den Sälen des > vle Zen Gew-wdebauies seinen zweiten Familienabenv ab. Die DoNräge der TrenkleLichen Kapelle machten dem strebsamen Herrn Dirigenten viel Ükre Sowohl der «ewige, Sr. Maj. dem König Albert gewidmete Wcillenitein'sche „Triumphmarsch", als auch Vie Mendelsobn'iche Ouvertüre zur Over „Melusine" und die Mignon-Ouoerture wurden ko exakt vorgetragen, datz der geivendete Beifall wohlvcrbi nt erschien. Eine recht wohlklingende Stimme besitzt Fräulein Hcmsius, welche zum ersten Male in Dresden öffentlich als Solistm hcrvortrat und besonders „Im Frühling" von Ferca sehr ansprechend sang. Außer dem sei noch der begabte Flötiu, Herr Bober, der ein Flotenconcert „Murillo" von Terichak vortrug, mit Anerkennung kervorgeboben. Ein Stündchen im Geisterreich der Zaubcrwelt vom Jlluiionisten Herrn Grundmann, trug ferner nicht wenig zum Amüsement des Akenv bei Ein Bail hielt die Tanzlustigen bis in die Morgen stunden zusammen. Daß Küche und Keller deS Herrn Adolph nichts zu wünschen übrig ließen, ist selbstverständlich. — Ter Pädagogiiche Zirkel zu Dresden, ein Verein von Lehrerinnen und Freunden des Erzichungsweiens, welcher seinen Mitglieder» nicht nur einen wiffenichastlichen und geselligen Mittel punkt bietet, sondern vorzüglich auch die materiellen Interessen dcr- (Aden »ordert, vollendete am 3l. Dez. 188t sein 20. Vereinsjahr. Ten Zwecken de- Verein- wurde in diesem Jahre niit erfreulichstem Erfolge nach allen Seilen hin Rechnung getragen. Anden wöchent lichen Verem-abcnde» des Winterhaldiahres «cmden die Mitglieder durch wissenschaftliche Vorträge, musikalische und theatralische Pro duktionen. ernste oder humoristische Vorlesungen Belehrung undGe- uutz. während ihnen im Sommer z» gememiamen Ansstugen Ge legenheit geboten wurde. Durch die Beihilfe der Mitglieder wurden zu der Wechnachtsieier de- Verein- 33 arme Kinder mit nützlichen Geschenken erfreut. Autzer seinen wissenschaitlichen und gesellige» Bestrebungen ist cs eine Hauptaufgabe des Päd. Z. bei Besetzung von stellen für Lehrerinnen. Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen ui uneiaennutziqer Weite die Hand zu bieten. Ta Fräulein Beyr- nauer. Dresden, JohanneSstratze l2. die das Amt der Stellenver mittelung bekleidende Vorstandsdame, cs sich zur Pflicht macht, nur gut emptohlene und mit de» besten Zeugnissen versehene Lehrerinnen u. s. w. vorzuschlagen, so ist dem Pädagogischen Zirkel daS Ver trauen vieler Familien und Vorsteherinnen von Prwatanstalten zu Toeil geworden, sodatz wiederum in diesem Jabre ffir eine große An zahl von Lehrerinnen. Erzieherinnen und Kindergärtnerinnen die gesuchten Stellungen vermittelt werden koiinten. Einigen, durch Krankheit an der Ausübung ihre« Berufs verhinderten Lehrerinnen wurde eine enffvrecheirde Unterstützung aus der Krankenkasse Vereins gewährt. . . — Eine von echt kameradschaftlich«« und patriotischem Geiste getragene Feier war das am Freitag lm Schillerichlötzchen abge haltene Stlitungsjest des hlesigen „Portevee-Unteroliiiier- r»fis«fikscht»te. Deutsche» «etch. von den 11 Aktenstücken, tvrlche der Budgetkommliston de» ReichStaae» in Bezug aus die Eriverbungen in Westafrika zugegangen sind, betreffen die echen secdS Kame run : zunächst der mit King Aqua und K»,a Bell abaeschloffenc Vertrag (12. Juli 1884',. wodurch diese die HoheitSrechte, die Gesetz gebung und Verwaltung de» Gebiete» an Hamburger Firmen al» treten: dann folgt das darüber von dem deutschen Konsul Emil Schuhe ausgeuominene Protokoll. An dritter Stelle findet sich eine Beitrittserklärung der Häuptlinge von King Dido'» Town. und ihr 'ch'letzt sich die Akte an. worin durch den Geueralkviisul Dr. Nach- unterm 13. Juli erklärt wich, daß die Landerwerbungen der Hamburger Finnen »unter dem direkten Schutz de» deutschen Reiches und der Oberhoheit Sr. Majestät deS Kaiser» stehen", daraus folgt das Protokoll der Proklamation in Kamerun durch Dr. Nochtigol und Korvetten Kapitän Hoffmann. An sechster Stelle geben weitere Häuptlinge unter der Jurisdiktion King BellS ihr Einverständnitz mit dem Vertrage kund. Drei Schriftstücke befassen sich mit der Kolonie Nikol-Bimbia in der Biasraban: der VerkausS-Bertrag der Insel Nicol durch King Bell an den Vertreter Woermann'S liebst Protokoll und die Beglaubigung durch den Konsul und dann die Besitzergreisung Namens deS strrichs durch Dr. Nachtigal und die bezügliche Proklamation in Bimbia. Die Reihe dieser Schriftstücke schlickt mit dem Schutz- und Frcundschasts-Bertrag zwischen dem deutschen Reiche und Bethanien in Grotziiaiiiaaualand hinter dem Küstengebiete von Angra Peaucua am 28. Oktober 1881. Beige fügt ist endlich ein Auszug anS der dem englischen Parlament vor- aeiegten Sammlung von 'Aktenstücke» über Nord-Borneo in englischer Sprache. Der Auszug enthält den Vertrag der sogenannte» Borneo Gesellschaft und schcrut der Budgelkvmmission als Muster solcher Aktenstücke (Noval Ehartcr) dienen zu sollen. Tic NeichStag-koiniuffsion fürden ZollanschlutzBreinciis nahm die Vorlage mit großer Majorität an. AuS den Mittheilungeii deS Senators Meier ergab sieb, datz die Kosten deS ZollanschlnffeS 35 Millionen Mark betragen, zu denen daS Reich nur einen Bei trag von 12 Millionen Mark zahlt. In der B nd g e t ko in m i ss i on des Reichstages wurden nach dem Anträge v. Hucne 248,000 Mk. als Pauschquantum „zur Durchsübrmig der erforderlichen Maßnahmen in Kamerun rc." be willigt, ferner einstimmig der Theil der vom Abgeordneten v. Hncnc beantragte» Resolution angenommen, durch welchen erklärt wird, daß der Reichstag durch die von den verbündete» Regierungen cm- gegangenen Engagements in die Nothweiidigkeit versetzt ist. die er forderlichen Mittel zur Wahrnng de-'Ansehens des deutschen Reichc- zn bewilligen. Ferner wurde mit 16 gegen 12 Stimmen ein Antrag des Abg. Richter angenommen: »Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage vor Herbeiführung fester Organisationen in den weslntrikaniichen Schutzbezirken Vv» Kamerun. Togo und Angra Peaucua eine Vorlage zu machen behuss Heranziehung der Schutzbczirke zur Deckung der dem Reiche aus denselben erwachsen den Kosten." Wege» einer vertauschten Mütze hat. wie schon gemeldet, in Köln ein O > f >z > ersd u cl l stattgefuiidcw daS mit dem Tode des Leutnants v. Wille geendet hat. v. Wille war Abends im Kasino und wollte nach Hanse gehen. Er setzte seine Mütze ans; da tritt einer der jüngsten Leutnants ii» Regiment, v. Gotzkow, an ibn heran und behauptet, daß der HiiiauSgehende seine Mütze aus- acsetzt habe. Leutnant v. Wille behauptet daS Gegentheil und so fort erhält er von v. G. einen Schlag niit der Mütze in's Gesicht. — An, Sonntag Nachmittag fand das Duell statt. Fünszclm Schritt Entfernung mit Avanciren bis aus fünf Schritt waren fest gesetzt. Es ersvlgte ein zwöltmaliger, nach Andern ein siebemmd- zwaiizigmaliger Knaeltvechiel. bis Leutnant v. Wille einen Schutz in de» Leib erhielt und ziisamnlenbrach. — In ganz Köln ist die Em pörung allgemein, selbst die Offiziere bedauern lcbhait, datz die an wesenden Zeugen der Sache nicht Einhalt gethan haben. Ter Ge fallene war ei» blühender, schöner, großer und kräftiger Mann. Oesterreikt». Durch Zuiall hat vor einigen Tagen die Wie ner Polizei Aufklärung über einen vor bereits 22 Jahren verübten Niord rrbaltcn. 'Am 8. d. Pi. erschien bei dem Polizcikommiffa- riate die MechanikcrgehilfenS-Gattin Ernestine Haas niit der An zeige, daß ihr Gatte, Jakob Haas, sic in der letzten Zeit zu wieder- holten Malen getäln lich bedroht und geäußert habe, er werde sie crmorven. Tie Frau gab an. daß sie sich vor ihrem Gatten um so mehr gcsürchtct habe, als er ihr selbst einmal miigelheilt batte, er habe bereits einmal in seinem Leben einen Menschen ermordet, und zwar den Brnder seines ehemaligen Lcbrherrn, Joses Ro». Einmal im Reden erzählte Haas seiner Frau. daß er die Leiche des Er mordeten in einen Brunnen geworfen habe. Man wollte ansangS den Angaben der Für» keinen Glauben schenken und hielt die An zeige für eine» Racheakt. Jakob Haas wurde vorgelaven, und ob gleich er erst leugnete n„d scinc Frau als Lügnerin uinstcllte, gestand er schließlich ein. den Mord begangen zu baden, von dem er seiner Frau eine Msttbeilung gemacht. Seine Komplice» waren ein ge wisser Kreutzer, der, wie die polizeiliche» Recherchen ergaben, beiestS 1877 in einer Irrenanstalt gestorben mar. und ein Dritter, dessen Namen und Stand er nicht zu kennen vorgab. Der ermordete Ter Pe ^ anzunehmen.! xj» Z,e! gesetzt ist, so düziten'auch mit heutigem Tage die so beliebt „ gewordenen Käriicvals Konzerte in Nohleder' s Etablissc - ' ment in Löbtau ihren 'Ab'chluß finden. — Die zehn Preß geböte. Ein amerikanisches Journal bat seinen Lesern iolgcnoe Ralbichläge crtheilt, welche wir auch unseren Leiern zur geneigten Beobachtung bringend emvleblcn: l. ÄaS du auch einer Zertung mittbeilen willst, tkue es rasch und schicke es sofort ein. denn waS neu ist, wenn vu cs denkst, nsird eS stunde nicht mehr sein. 2. Sei kurz: du des LeierS und deine eigene. Dein Prinzip sei: Tliatiachen, keine Phrasen, keine Rcflexconen. 3. Sei klar: schreibe leserlich, besonders Namen und Ziffern. 4. Schreibe nicht „gestern" oder „beute", sondern den Tag oder daS Datum. 5. Setze niebr Punkte a s Kommata, aber vergiß keine von beiden. 6. Kor- rigire niemals einen Namen ober eine Zahl: streiche vaS feblcr- baite Wort durch und schreibe das richttge darüber oder daneben. 7. Tie Hauptsache : Beschreibe nie. nie. nie beide Seiten deS Blattes. Hundert Zeilen, aus einer Seite geschrieben, taffen sich rasch zerschneiden und on die Setzer vertbeilen, aus beiden Seiten beanspruchen sie die Arbeit eines Setzers für lange Zeit. Dadurch kommt eS oft, daß ein Beitrag beute keine Ausnahme mrlw finden kann und für morgen zurückgcicgt werden mutz oder auch überhaupt nickt berücksichtigt wird. 8. Was du schreibst, unterzeichne stets mit deinem Namen. Man muß stets den Muth seiner Meinung haben. 9. Bezeichne deine Adresse und sei dabei beruhigt, daß der Name eines Korrespondenten, wenn er cs wünscht, unter ollen Umständen geheim gehalten wird. 10. LicS stets VaS Geschriebene, ehe du es atächickst, noch einmal durch: gefällt- dir selbst nicht, wirsS in den Papierkorb. Frankire alle Briefe an die Zeitungen. — DaS Schwurgericht tritt nichts wie gellem irrtbümlich bemerkt war. nächsten Montag, sondern erst Pkontag den 23. Jebr. zur l. QnartalSperiove zusammen. — Freitag Vormittag wurde der 9 Jahre alte Sohn des Berg arbeiters Gustav Partzich in Kleinburgk durch einen beladenen Kohlciibaiidwagcn überfahren. Dem armen Jungen wurde dabei der rechte Oberschenkel gebrochen. — Ein Doppel-Jubiläum feiert heute der Wirthschastsbesitzer Karl Rühle in Neuseußlitz: das der goldenen .Hochzeit und zu gleich das Liahrige Tieiisljnbiläum als Lokalschlnchtsteuciciiinehmer. Das Jubelpaar, welches 7 Kinder. 24 Enkel und 1 Urenkel um sich sieht, effreut sich »vch der besten Gesundheit. — Der seit 50 Jahren i» Eckartsbera bei Zittau im Riedel- schen Gute bedienftrte Tagarbeiter Gottlieb Engicht erhielt die große goldene Medaille für Treue in der Arbeit. — In Luchau erhängte sich die erst 22jährige Tochter de» Gutsbesitzers C. Hersurtk. — Am Dienstag stürzte inNixdorf bei Schnitz das Treppen haus des erst im vorigen Jabre im Rohbau vollendeten neuen gro ßen Schulgebäudes tbeilwecsc ein. — In einem Gasthaus« in Letvzia erschoß sich am Mittwoch «in stuck, weck. U, aus München. Der junge Mann, den. wie eS scheint, zerrüttete DermögenSoerliältniff« in den Tod getrieben baden, des war erst kurze" - - - - - er ist bezügs hat er auch noch Gift genommen. — Einen gänzlich erblindeten ehemaligen BadnarbeNer Gustav Beyer in Glauchau, der den französischen Feldzug als Artillerist Joievb Ron m galt seit dem Jal»e 1863 als verschollen. Ter Mörder wurde in Halt beballen und die polizeiliche» Recherchen zielen auf die Eruiiling de- noch unbekannten dritten Thcilnehmcrs au dem Morde. Frankreickt. Ter Deputirte Audueux schreibt jetzt die „Me moiren eines Polizeipräiekten". Er hat seine Enthüllungen, nachdem dieselben eine Unterbrechung vor mehreren Tagen erfahren, wieder ausgenommen. Wie vorausznsche», habe» die französischen Frei maurer Herrn Andrienr es nickst hingehen lassen, daß er den von ihm bei der Ausnahme in den Freimaurerbund selbst geschworene» Eid jetzt bekaimt macht und über denselben spottet. Die Freimaurer haben daher den verrätbernchcn. meineidigen Logenbruder vor ihr Trbiunal gefordert, Herr Andrieur, welcher angiebt, folgenden Eio geschworen zu haben: „Ich schwüre, nichts von den Geheimnissen der Freimaurerei zu enthüllen, wenn ick nicht die Strafe erleiden soll, daß mir der Kopf abgeschnitten werde, die Zunge ausaerissen und mein Körper in die Woge» des Ozeans geworfen werde, um ewig von der ab- und ausrauscheiiden Fluth hin- und hergcworsen zu werden", verlangt nun heute, die Strafe zu erdulden, die diese: Eid ihm androhe. „Sind Sie bereit?", tragt er höhnisch, die alt- ebrwürdige Formel, die er doch immerhin als denkender Mensch bei seinem Eintritt in den Orden beschworen, verspottend. Herr An- drieux wird in seinen soziale» Beziehungen bald merken, daß eS schlimmere Skaten giebt, als selbst die in dem Freimaurer-Eide angcdrohte fürchterliche Todesstrafe. Oder ist nicht jeder Tod dem lebendig Bcgrabeniein eines für ehrlos Erklärten vorzuziehen? General Briere de l'Jsle meldet: Unser Vormarsch gegen Langton wurde ebne Zwilche,stall auSgetührt- Der Feind ver ließ seine Befestigungen in den Schluchten. Wir trafen am ll. d. Mts. 10 Ubr Vormittags aus der Wasserscheide ein und stiegen in das Tbal eines Nebenflusses des Cantonstromcs binab, wo Füblung mit den Chinesen genommen wurde. Bis zum Einbruch der Nacht wurde das Gelände von Anböhc zu Anböbe von dem zahlreichen Feinde vcrtbcidigt. Wir sind bis auf lO Kilometer gegen Langson vorgerückt und werden voraussichtlich morgen dort elntreffen und hatten in den letzten Gefechte» 25 Verwundete. Der Senat bat heute daS Gesetz über die rückfälligen Verbrecher mit mehreren, sachlich aber nicht sehr wesentlichen Abänderungen angenommen, über vie Verbannungsorte wurde keine Bestimmung getroffen. Die Pariser Polizei ist. wie eS heißt, einer Verschwörung aus der Spur. Sie verhaftete den Sozialisten Albrccht aus Deutsch land und den bekannten Anarchisten Morph». Die beim ersten ge machte Haussuchung fubrte zur Entdeckung von Brieten von ReiiiS dorsf, der vor einigen Tagen in Halle mngerichtet wurde. Man sand bei demselben femer eine vollständige Scunmluna der Most'scheu Freiheit" und viele andere anarchistische Blätter. Albrecht soll der Führer der deutschen Sozialisten in Paris sein. Äci Morphy. welcher der Sohn emeS Engländers und einer Französin ist, fand man Briete von russischen Nihilisten und deutschen Sozialisten. Die Verhakung von ungefähr 30 fremden Sozialisten steht bevor. Italien. Ein Telegramm au» Massovah am Rollten Meere meldet, Oberst Saletta habe Belebt erhalten, die Umgegend der Stadt von den dem Mahdi anhängenden Streisschaaren zu säubern, die während der Anwesenheit der kleinen eanvtitchen Garnison bi» an die Tbore der Stadt gekommen seien. Di« Ver hältnisse in der Stadt hätten sich seit der Ankuast der italientjcheu Truppen gedcffcrt. rze Zeit in Leipzig und an der Universität nicht inscridirt , lltch de« ToveS sehr sicher gegangen, denn vor de« Schuß am Zur endatltigen Vervollständigung der italienischen Garnisonen rothen Meere geht die dritte Expedition von 1400 Mann de«
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