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Dresdner Nachrichten : 29.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-29
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1881
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— »»««»»«» Svito » - . : „WeSbalb bist Du so dumm gewesen?" „Wa« soll au» bin «ludern werden?" Er ant- Da« acht mich nicht« an!" Da erst ergriff »sich durch vlonsta«, San »». älitrr L8S1 ^ er Ich jammerte vte Verzweiflung und dei meinem zweite» Besuche nabe Hat dollstlört." Da« kvlävchen behauptet, diese AuSIag eine Neide von Zeugen beweisen zu kbnne». Oesterreich. An den Minister de« Aiußern, Baron Haymerle, gelangte dieser Tage ein« Schachtel in Begleitung einer Znschrist, welche die Worte entdtelt: „Wohl bekomme es Ihnen. tS sicht auch noch mehr -ur Bcriügung!' Der Minister üdrrwleö diese Sendung von unbekannter Hand. In welcher man Erplostouöstoffe vermuthete, dem Gcnlekomltec deö »irlchSkriegv- mlnistrrlumS. Dort ergab sich bei näherer Untersuchung, dag die Schachtel mt» kleinen Zugschnüren versehe» sei; sie sollen in äbnlitlier Welse angebracht gewesen sein, wie sie bei der jüngst beschriebenen, an den Kaiser Alcranver II. gesendeten Pilleu- vvrgesunden wurden. Mit großer Vorsicht w le Schachtel grbfsnet eringer M schachte« gehrimnißvol! Pulver, aber In so roher Vorsicht wurde die eö fand »ich allerdings etwas nger Menge, daß eine Geiahr absolut und der Prinz von Wale« wären angekommen. Nach der Ab» reise der Gäste de« Kaiserhauses soll von der Polizei mit den m allerenergischsien Maßregeln gegen die Nihilisten voraegan werden. - «ine zweite Mine soll in dem Hause des Ära Mengden entdeckt sein, dieselbe bewegt sich In einer Länge von und ein übersüllteS Hau« Vierzehn Arschin in der Richtung der Karawanalastraße. Plan. gen Künstlerin zeigen, wie -j- Morgen Nachmittag 4 Uhr. aber zu vollen Preisen, g Residenztheater da« Benefiz einer Künstlerin vor sich, wir tarn in Dresden beliebter nicht zu denken «st: Frl. a>en „Ihr Korporal" wirb gegeben, mit tvr und F von und ein übersüllteS Hau« wirb sicher der gentc artet die Verhängung de« Belagerungszustandes über PetrrS- g, sobald die auswärtigen Fürstlichkeiten abgercssl sein wer- . Noch eine andere Nachricht, die wlr in Petersburger vlät- bezeugt, daß da« unsichtbare und deshalb ausgeschlossen war. Eö handelt sich da otienvar, wie jüngst mit dem Drohbrtese an den Grasen Taaffe, um einen albernen Witz. Minister Grat Taaffe bat angesichts der Tdeaterkatastrophe in Nizza vem Polizeipräsidenten in Wien den Austrag erihetlt, die nähere Untersuchung aller Gasleitungen in Wien zu veranlassen. Bei den Theatern werden zugleich alle baulichen Einrichtungen streng untersucht und wird den AuS- unv Eingängen eine besondere Ausmerksamkelt zugewendet wer ten. Den Theaterdirrktoren wird serner zur Pflicht gemacht wer den, auch vor Beginn der Vorstellung alle Räume des HauseS genau untersuchen zu lassen. Ungarn. In der Nähe von Kleln-Zombor ist kürzlich die ganze ffahrpost geraubt worden. Die Räuber warfen l en Kutscher und dte Polizei-Eökortc, welche im Kampfe schwer ver wundet worden waren, einfach aui die Straße und fuhren mtt der Poll davon. Vom Makocr Postamte allein befanden sich Sendungen im Werthe von 7100 si. auf dem geraubten Post wagen ; der Mertb der übrigen Sendungen Ist noch zu ermitteln. Der Kutscher Ist seinen Verlesungen bercltö erlegen. Frankreich. Die Bei sehn ng der Opfer der traurigen Tbcaierbrand - Katastrophe von Nizza hat am Freitag Morgen unter Entfaltung eines außerordentlichen Pompes, der freilich leider den Schmerz der unglücklichen Hinterbliebene» nicht zu lindern vermocht baben wird, stattgefunden. Die ganze Bevölkc- rmig der Stadt und der umgebenden Ortschaften wobntc diesem Massen-Begräbntß bei. Alle Läden waren geschlossen. Die Särge mtt den Resten Derjenigen, welche bei der schreck lichen Katallrovve Ihr Ende gesunden, waren auf fünf aroße von der "Artillerie bergestellte Wagen gesetzt worden. Nach Beendi gung der kirchlichen Eercmonie rle! der Maire Vorriglione den Tobten da» letzte Lebewohl zu. Ueberall wo der Zug vorbelkam, entblößte die Menge die Köpfe. Nie hat man eine Stabt in größerer Trauer gesehen, als unser liebliches, ionst jo fröhliches Nizza an diesem Tage. Ueberall sah man schwarz auSge'chlagcne Fenster, überall verweinte Gesichter. Dte auf rer Mairie auf gelegte Subscription hat bereits über lOO.cxx) Francs ergeben. Die In Monaco lebende WIttwe dev Splelpächterö Blanc bat ri.voo Francs gespendet. Die Zeitungen erscheinen mit schwar- ccn Trauerrändern. Der Andrang zu dem Telegraphenbureau ist ein so ungeheurer, daß 40 Beamte der Post zur Bewältigung de» TeiegrapbenciensteS berangezogen werden mußten. Die ge richtliche Untersuchung über die Ursachen, welche baS Unglück hervcigeiübrt. ist bereits eingelcltet. Der Direktor deS Theaters, 'grlc Bollgnint, bat dem Untersuchungsrichter gegenüber erklärt, cS i'gbe während deö ganzen Mittwoch ein derartiger Gasgeruch im Theater geherrscht, baß er die Behörde davon in Kenntntß setzte und auSbrücklicv ansragte, ob nicht etwa die Vorstellung auSgelttzt werden solle. Man habe Ihm indeß crwledert, man möge nur ruhig spielen. Man äußert sich Im Uebrigen mit Ent rüstung über die bet dem Brande hervorgetrctenen Mängel der Vorsichtsmaßregeln und der Feuerorknung. Die Katastrophe ist durch ein Gasrohr herbeigesühit worden, welche» vor 4 Monaten gesprungen war, was damals eine Panigue verursachte. Seither ist baS Rohr nur mit Kltt verklebt gewesen. AIS die SMten Feuer fingen, hat man den einzigen Hahn abgedrei t, daher plötz liche Flnsterniß eintrat. Eine Thüre aus der Galerie mit der Aufschrift „Auögang iür den Fall der FenerSgeiavr" war ver sperrt. Die Vorstellung patte beim Ausbruche deö Brandes »chon begonnen. Lucia und Edaarvo hoben eben ihr Duett an, Springbrunnen an, alö man plötzlich und noch ebc man es sich erklären konnte, die beiden Künstler von Flammen umringt sab und in demselben Augenblicke auch ein furchtbarer Knall sich vernehmen ließ. Der Vorhang sällt, daö Orchester hört am zu spielen und unter verzweifeltem Geschrei stürzen die Zuschauer na» den AuSgängen. DaS Feuer gewann bald die ganze Kup pel des Saales und schnitt so durch den erstickende» Rauch, den eS derbrettete, den Gästen der höheren Stockwerke den Rückzug ab. Der Anblick deö brennenden Haufis war über alle Maßen entsetzlich. Dte hoch über daS Dach HInschleßende Feuergarbe iplegeltr sich im Meere wieder. Daö Prasseln der Flammen ilbertönre die Htlferuie. Wenn der Wind die Rauchwolken zer- thelite, gewahrte man, wie durch die kleine» engen Fenster der obersten Galerie Männer und Frauen zu entkomme» suchten und den Sprung auiö Pflaster wagten, um mit zerschmetterten Medern unten anzukommr». Den Matrosen gelang, viele der Bedrängten zu retten. Der Tbeaterbranb in Nizza gtebt zu folgender Er wägung "Anlaß. Sehr häufig entstehen Tbeatervrändc durch Gasexplosionen -, da nun bei einer solchen Explosion die Gas flamme» verlöschen, so entsteht plötzlich tn brm Zuichaucrraum und in den Korridoren ein tiesiö Dunkel, daö weit beängstigen der und verderblicher wirkt alS die FcuerSgefähx. ES würde sich daver dringend empfehlen, in allen Theatern, welche »ur Gas beleuchtung baben, Nothlampen anzubringe», die mit Petroleum gestillt werden, damit tm Falle einer Gasexplosion daö in Schrecken geietzic Publikum nicht ganz im Finstern berumtappt. sondern die AuSgänge und Treppen findet. Etokilde Andral, die ihrem früheren Geliebten, dem Dragoner - Offizier Vlllters im Nizzaer Theater eine Flasche Vitriol ins Gesicht geschleudert hatte. Ist trotz der brillanten Vertbeidlgung de» Advokaten Lachaud zu 4 Monaten Gesängnlß verurtbellr worden. Schweiz. Der Gotthardpost ist am U>. d. Mittags bei der Uuiladcstatlvn „Tanzenbein" obcrhalv Göschenen ein schwerer Unfall zugestoßcn. In einem Vctwagcn, an den die Pferde ge wannt werden sollten. saßen vier Passagiere. Ossenbar war dte Mechanik nicht angezoge», denn alö der Postillon die Deichsel gegen sich zog, um die Pferde einzuspannen, setzte sich der Wagen in Bewegung, fuhr die steile Straße hinunter und fiel über einen wohl :i» Meter tiefen Absturz in die Reuß, wo er in tausend Stücke zerschellte. Ein Passagier wurde schwer verletzt und nach Nndermatt zurücktranSportirt: die anderen drei kamen mit dem Schrecken, resp. mit leichten Kontusionen davon. Eö ist fast ein Wunder, baß die Sache verhältnißmäßig so gut abgclaufen ist. - Drei Kurgäste ln Montreux, Deutsche, baben am 18. ohne Führer nach der Denk de Jaman sich aufgemacht. Unterhalb der Spike glitten zwei von ihnen auf dem Felsen ans, und der eine von ihnen that einen so unglücklichen Fall, daß er, am Bein schwer verletzt, liegen bleiben mußte. Die beiden Gelahrten holten Hilfe auv dem Dorfe Gllon, und der Verunglückte wurde in'S Grand Hotel deö AvantS getragen, aber bei ber Ankunft verschied er. Zur Asylfiage schreibt der „Bund": Der BundeSrath bat, wie aus Genf berichtet wird, durch da» eidgenössische Justiz- und Pollzcldepartemcnt eine Untersuchung über daS Verhalten der russische» FlüchtltngSkolonte in Gens vor und nach dem letzten Attentat ans den russischen Kaiser anttellen lassen. Unter Anderem sind die Originale alle In ber kritischen Zelt von vuski- schen Flüchtlingen abgcschickten Telegramme nach Bern einge- iordert werden. Rußland. lieber die Ankunst unseres Kronprinzen, de» Prinzen von Wales u. f. w. hatte man In Petersburg ge- iilffentllch falsche Nachrichten verbreitet; selbst die Polizei wußte nickst bestimmt, wer angekommen sei. Eö war In den betreffen den Stadtbezirken einfach befohlen worden, von so und so viel Uhr ab in den und den Straßen zu erscheinen. Ordnung zu halten, abzusperren u. s. w. Im Kasan'schcn Städtchen. durch den die Gäste Pom Warschauer Babnbos auS fahren müssen, war die Polizei Mann für Mann AbcndS, alö »Prinz "Arnulf von Bayern anka»,. steil und fest überzeugt, ber deutsche Kronprinz erwartet durg den. tern finden, bezeugt, daß da» unsichtbare und deshalb um so schreckenSvollere Walten der "Nihilisten immer noch tortbesteht. Eö verlautet, haß bei ber Entslegrlung der Kobosefffschen Käse-Handlung die Entdeckung gemacht wurde, baß die Siegel bereits erdrochen waren. Der Name des »Verbrecher», welcher S tepanowitsch genannt wlrd, und während deö Attentat» vom l:r. März zum Tode verwundet wurde und zehn Stunden darauf im Stallhoiholpltal starb, ist von der llntersuchungS- brbörde noch nicht konstattrt worben. Aut die Frage deö Pro- kureurö »ach seinem Namen antwortete er zwei Male: „Ich weiß tbn nicht!" und sprach daraus kein Wort mehr. Ihm waren bei der Explosion beide Beine abgerissen worden. Sein Gesicht, wie eö sich aus der Photographie darfleilt, trägt den Tvvuö eines Kalmükcn oder Kirgisin und ist keineswegs syin- pntbisch. Nach dem Tode de» Verbrechers wurde ihm ber Kops abgeschntttcn und einballamlrt. Die siicriiche Beisetzung veS verstorbenen Kaiser» begann mit der Todtcnmesse; dann traten die Majestäten an den Sarg heran, kniete» nieder und verharrten lange Zelt Im Gebet. Dann küßten sic die Stirn und die Hände deö Tobten; alle "Anwesen den folgte» ihrem Beispiel. Alödann trugen die 8 ältesten G:- »erallibjutaiiten de» Kaisers, an Ihrer Spitze der greise Fürst Suwarow, den mit Blumen bedeckten Sargdeckel herbei. Der Kaller legte hierauf den purpurnen Kailcrinanlei in den Sarg, welcher daraus geschlossen wurde. Hieraus hoben der Kaiser, die Mitglieder der kaiserlichen Familie und die fremden Fürstlichkeiten den Sarg aut die Schultern und trugen denselben unter dem Vorantritt des Metropoliten mit der Geistlichkeit l» ieierllchem Zuge nach der Grust. Der Metro politan sprach daö ElnsignungSgebet, daö kniend angchört wurde, und der Sarg wurde langsam tn dir Grust hinabgesinkt. Eine vom Hoic der Festungöklrche ausiteigende Rakete versandete dielen Moment den Truppen. Von den Wällen ber Festung und an deren Pnnkten der Stadt erdröhnten Artlisirlcsalven, in welche sich daS Feuer der Infanterie mischte. Die schwarze Traurr- flaggc am Flaggenstock auf der Festung senkte sich langsam nieder und die Fahne des Kaisers Alcrandcr lll. flieg empor. In der Kirche überreichte der Metropolit dem Kaiser, bevor der selbe die Grust verließ, eine mit Erde gefüllte Schale, der Kaiser nabm drei Mal eine Hand voll Erde und warf dieselbe auf den Sarg hinab. Die Kaiserin und alle Anwejenken folgten dem Beispiel. Hieraus verließen die Majestäten gebeugten Hauptes daö GvtteShauö. Vor der Kirche empfing den Kuller eine Ehren wache von der Leibkompagnie deö Vrrobraschenbki'schen Leib« reglmenls; zum ersten Mate seit dem Tode deö Kaisers Alexan der II. wurde daS Spiel gerührt, und der Kaller mit den Klängen der »Nationalhymne begrüßt, während die ln der Festung ausge stellten Truppen Hurrah rieten. Den Schluß der BeisetzungS- fesirllchkelt bildete der Rücktransport der Krön Insignien. Die Verleihung des Hosenbandordens an den Kaiser Alexander lll. wirb am Montag stattflnten. Die In vestitur wird unter Tbcilnahme des Kronprinzen des deutschen Reiches unk von »Preußen, des Herzogs von Edinburgh und deö GroßderzogS von Hessen, welche Mitglieder deö hohen Ordens sind, von dem Prinzen von Wales im Namen ber Königin vor genommen werken. Aussehen erregt in Petersburg der am 26. d. begonnene Vau eines Grabens vor dem WInterpalaiö. Einige glaubten, man suche Minen. Andere versichern, eö werde ringsum ein Graben zu vollständigem Abschluß deö Verkehrs gezogen werden. — Der Winterpalast soll nur zu Festlichkeiten benützt werden. Der Kaiser wünscht den großen Hoshalt allmällg aufzulöscn, da hier keine Eivtlllste ertttlrt, sondern baS ganze Ha»S deö Kaisers und des TbroiflolgerS aus Staatskosten unbeschränkt erhalten werben. Dem Kaiser ist eö Ernst mit inneren Reformen, er er klärte wörtlich: Hat mein Vater die Leiber befielt, so werde ich die Gewissen meines Volkes befielen und daö Land reinige» von ber Schmach der Korruption. - Der Vater des 'Attentäters Russakow hat sich ln »Moskau erschossen. Obwohl ln Petersburg noch täglich Verhaltungen von mehr oder minder gravirtc» Tl-ellnehmern an der sozialistischen Bewegung stattfinden, scheint doch mit der Festnahme derAeroivö- kela genannten Frauensperson das letzte der noch innerhalb der Grenzen befindlichen wichtigere» Mitglieder der »Partei in die Hände der »Polizei gelangt zu sei». Die Rädelsführer waren so sicher ln ihrem Glauben an den Erfolg deö lebten "Attentates, daß mehrere schon Freitag vor der Katastrophe abrciste». In »Betreff der oben genannten Frauensperson bat sich ein ganzer VegendenkreiS gebildet. Gewiß Ist, eine Hauptrolle bei allen »Aktionen spielt hat. Unbegreiflich ist, daß hastet werden konnte, nachdem sic dritte» Abthellimg U">78 alö „wichtig" bezeichnet ist »nv die Po lizei im Besitze ihrer »Photographie war. Noch heule muß die »Perlon, die setzt 25 Jahre alt ist. schön genannt werden. Sic wurde alS Köder kür sunge Leute der besseren Gesillschafi ver wendet. deren »Beitritt zur »Partei nur ans diesem Wege erlangt werten konnte, hat erwiesenermaßen mit Echalturin, dem Haupt- bcthciligtcn an der Sprengung im Wintcr-Paiastc, mit So- lowicw, dem Attentäter, und dein Ho. Wejmgr in Liaison aelcbt. mehr alS einen Monat mit einer anderen »Person den »Nihilisten in Kiew llnterstand gegeben und auch zu Hartmann in "Bezieh ungen gestanden. Bel der Konfrontation mit Russakow soll sich eine widerliche Scene zwischen Beide» abgespielt »gben. Rumänien. Der in der"Bnk>irettcr Deputlrtenkginmer vom General Lccca cingebrachte"Antrag, die VcrleihungdeSKönigö- titclö an den Fürsten Von Rumänien detr., hat folgenden Wortlaut: In Anbetracht der Umstände und gemäß dem all gemein manisistirten Willen der Nation, sowie um rle Innere Ordnung zu befestigen und dadurch der rumänischen Monarchie eine weitere Garantie z» geben, auf daß sich dieselbe in den gleichen Umständen befinde, wie die ankeren europäischen Staaten, und größeres »Vertrauen einflößc, beschließt dieDepntfitenkammcr krafi der Souveratnetät der Nation: S. Kgl. H. Fürst Earol 1. wird zum König von Rumänien prokiamirt. - In der Rede, mit welcher König Karl auf dcu Beschluß deS Pallainentö ant wortete, hob derselbe hervor, daß er die KönlgSkrone annebme. weil er den Willen deö Volkes stets geachtet habe und well die Nation glaube, daß der neue Titel für die Zukunst RumänlcnS nothwcndtg fit und der Ausdehnung, der Bedeutung und der dem Lanke zucrkannten Macht entspreche. - Daö Gesetz, welches Rumänien zu», Königreiche erhebt, wurde bereits promulglrt. Der Minister des Auswärtigen versicherte In der Kammer, daß die auswärtige Politik der Regierung durch diesen Schritt In keiner Welse verändert werden würde. England. Die Käiserin von Oesterreich wohnte in Liver pool dem Wettrennen bei. Heute ist sie In Watkin-Ninn, ruht morgen an» und kommt Montag nach London. Im Ganzen war die Kaiserin durch Ihren Aufenthalt in Eombermere nicht zu- fisibengestellt, und sie äußerte sich, eö sein kein Vergleich mit Irland, denn cv gebe hier zu wenig Füchse. sicher werth sie , r Ltnavendel! Felix Schwöighofer, genialen, liebenvwürvl- bem Dresdner Publikum daß sic sehr schön war und der Nihilisten seit 1878 ge- sic nicht früher alö jetzt ver schon in einem Rapport der und dem jo schön emporblührnten Residenztheater speziell ist. -I Heute findet im Gewerbehauösaate daö große Brneliz- Concert unsere» trefflichen Herrn H. Mannöseldt statt. Auch wenn nicht „dir Neunte" von Beethovem im Programm stünde, wird daö Gebotene, tm Verein mtt der Beliebtheit deö Concertgeberö, ihm einen volle» Saal sichern, zumal nicht geraucht werden bciri. Auw vciö S lnlonic-Concert am Sonn abend war mehr alö zahlreich besucht. Mit großem Bestall wurde V c sei» empiunvene Wiedergabe des 8. EoncertS von Spohr durch Herrn Conccrtmrisier Sttk ausgenommen; vorher noch ein Scherzo (tl-flur) von H. Jüngst, dem relchbrgabtcn Komponisten und Dirigenten deö hiesigen Mannergesangvereins. Daö überaus anmuthlge und elegante, kleine Tonstück mußte <1a cupo gespielt werben. >- Von E. König, dem begabten strebsame» Leiter deö Knaben-OrchesterS, liegt (Dreden. Scelina) eine bübsch emvsim- dene danlbare Romanze ttir Violine vor, die guten und mittleren Spielern zum Vortrag empfohlen zu werden verdlent. h Zu den NibeIungen - Aussübrungen Im Victoria« theatcr zu Berlin liegen auö Italtcn und Rußland Bestellungen vor; aus allen Tbellen Deutschlands lausin solche beständig ei». Die Plätze deö 1. Rangeö und der Galerie sind iür alle vier Chcleii schon vollständig anöverkauit; Im zweiten Rang sind nur noch wenige Sitze vorräthlg: nicht ganz so beeilt sich das Publikum, welches Parguct und ersten Rang besetzen soll. Aber eö scheint völlig zweifellos, daß daö Unternehmen auch finanziell gut auö lallen werde. Die Rieö'jche Hosmusitaliciihandlung in Dresden bat allein bercltö iür 600 Mark Billetö tn Dresden verkauft. Die "Besetzung der Hauptrollen lautet: Ltcgnumd: Herr »Vogl und Herr Jäger (l,u I. und UI, U. und IV. EycluS attcrnircndj; Siegllndc: Fr. »Vogl und Fr. Sachse-Hoimcistcr; Siegfried: Herr Jäger und Herr Vogl; Brunhllb: Fr. Fried« lch-Materna und Fr. »Vogl; Jricka und Waltraute: Fr. Reicher-Kindcrmann; »Alberich, Wotan, Wanderer, Hagen: Herr Sclielper. DIriglren wird Herr Anton Seldl; alS Concertmeistcr wird Herr Joseph Kotck stmglren. DaS Orchester wird auö den Mitgliedern der »Berliner Symphonie-Kapelle und Künstlern vom Leipziger Opern-Orchcstcr bestehen. -j- lieber ein günstig verlaufenes Eoncrrt deS Dresdner Pianisten E. Heß schreibt die „Böhemia" vom 2.1.d.: In einen« eigenen Trio erwieö sich Herr Heß als el» Eoinponist distinguirter Dichtung, als Melodlst nicht alltäglicher Erfindungsgabe. Daö Werk verräth in allen Sätzen den gründlich gebildeten Musiker. Herr Heß bediente sich eines Bechstein'schen Flügels von außer ordentlicher Tragiveite deö Tones. Die äußerst solide Technik, brillante Virtuosität «nachten sich selbstverständlich nicht minder in den übrigen Eolovorträgen von Bach, Chopin, Llözt'S Erl- könig und der Mondschein-Sonate geltend. h Der berühmte Komiker deS Earl-TheaterS tn Wien. Madras, ist laut Telegramm In Tobsucht versauen; dem Un glücklichen mußte die Zwangsjacke angelegt werden. h Im Sächs. Kunstvcrein wlrd jetzt alle Aufmerksam keit durch Prol. Bendcnicmn'ö (Düsseldorf), „Wüstenbilder" ab- sorbirt. Wie es icheint auS der besten Schaffenöperiobe de» nun greisen Künstlers kominen diese Kunstwerke «echt spät hier, wo der Meister viele Jahre zugebracht, zur Anschauung. Die i Aqua rellen sind ihren Motive» nach zusammengehörig, doch bat der Künstler die Scenerle, die Wüste, meist nur angedeutct, dagegen seine Hauptlvrce als Historienmaler, die Darstellung lebendiger Menschengruppen, in ihren Typen, ihrem physiognomlschcn Aus druck, In Gewa> dtung und Haltung ln unnachahmlicher Welse zur Geltung gebracht. DaS erste »Bild: „Eine verirrte Kara wane, die Führer streiten um die Richtung deö Wegeö" Ist seiner Handlung nach das bedeutendste. Dte Verzweiflung der Reisen den, die orientalische Lebendigkeit der streitenden Führer, bervcr- ichiedcnarilgc Ausdruck ber Handelnden wie ber Leidenden, der vuiigerui-cii Kinder, wie der besorgten Mütter sind von leben diger, sogar dramatischer Wirkung. Weniger bramatlsch, wie eS auch dcu« Sujet nach nicht aiiderS kein konnte, ist: „ElneOasc", nicht minder aber von feiner psychologischer Ausführung. Nach langer, banger Wanderung, nach Geiahren und »Beschwerten aller "Art befindet sich eine Karawane endlich auf der ersehnten Oase; "Alles drängt zur langentdehrten Labung, zum Trünke, und da zeigt der Künstler wieder seine ganze Metsterschafi In den verschiedenen Typen. Wie zeichnet sich auf de» Gesichtern die lange Entbehrung ab und wie die jetzt endlich erlangte Ergnickung; ganz besonders interessant lst der auö einer Schale trinkende Ka- byle, der genießt nicht nur mit dem Munde, der verschlingt daö tüdle Naß auch mit den Augen. Und wie kostbar ist die Anord nung der Gruppen, wie sein die Vcrtheilung der Verschieden heiten und wie naturgemäß und dem Schauplatz angemessen ist daö Kolorit! Daö dritte Bild: „Auifiiibung einer im Sand- sturm verkommenen Karawane", ist von geringercin Unflätige, auch weniger figurenreich, doch auch hier ist der Künstler seiner 'Aufgabe gerecht geworden. Wie wahr ist daö Entsetzen Derer, «reiche die Tobte» ansflnden und wie plastisch schön ist die Haid Iin Sande begrabene Mutter mit dein Kinde. Hier wird das Schauerliche durch die Kunst geintlbert und wirkt versöhnend, «vir eö ja die Aufgabe der Kunst sein soll. — Die Blider warm leider ganz unvortbeilbcflt und kaum genießbar placlrt, sind aber jetzt besser ausgehangen worden. !- Iin Ariwldichen Schaufenster, Altmarkt, erblickt man jetzt in trefflicher großer Photographie den neuen Stern unseres König!. SciallsyIeleS, Fräul. Link alö „Prettosa" und Herrn Porti) in sieben verschiedenen Auinavmen seiner Fansi- Dcirstcllung in den bekannten Makarliormen; die »Posen sind iciinintllch künstlerisch bedeutend. Die »Bilder kommen aus dem Atelier des König!. Hofphotograpbcn Höffert. -! Daö „Magazin d. L > t. d e S A u S l a n d e S" enthält m Nr. II einen sehr beherztgenßwcrtbkii Leitartikel über das literarische Raubrltterthnm. Gerade die deutsche Gesetzgebung läßt hier bislang sehr traurige Lücken. Die "Nacbwcisc, wie Woiff'S „Rattenfänger von Hainein" durch Overntertsabrlkantei«, Possen und Ballctoperateure geplündert worden ist. geben viel zu denken link «inscre 'Abgeordneten zum Reichstage würden sehr gnt tb»n, besagten Artikel clninai aufmerksam zu lesen. Auch sonst ist der Inhalt der gediegenen Zeitschrift wieder sehr iflteressant. iLeipzig, Friedrichs Verlag, Redakteur: Ek. Engel In Berlin». Aenilleton. -ß Die gestrige Probe zu der neuen Over „German,cuS" (Thusnelda) dauerte ziemlich von 10 biö Nsl Uhr. Die Inscene verspricht (ehr große Effekte. Leider Ist daS Textbuch In keiner »Buchhandlung erhältlich, daS Hoftheater druckt dasselbe selbst und giebt eö erst Donnerstag au». Wagner markirte in Bayreuth den ganz richtigen Gedanken, daß daS Lesen der Opernrexte vorher geschehen solle und sin Tbeater nur den Genuß störe. Unsere Hofiheate« Verwaltung scheint anderer Ansicht, da daö AmtSgebeimniß die Textbücher bis zum Tage der Aufführung umglebt. -I- Frl. Link, deren Fleiß und Talent sie so schnell hier zu hoher »Anerkennung gebracht hat. spielt ln nächster Zeit wieder einige neue Rollen: die Gertrud in Grat Waldemar mit dem Gast Herrn Resemann. »nv Mitte April daö Grethchen im Faust l. Tdell. Bcrmiichtes. * Ein B11bsirah I. Auö Afrika bringen englische Blätter Nachrichten über einen schrecklichen UnglückSiall. Eine Abthcilung cnglilcher Soldaten, auf dem Wege zum Kriegsschauplatz, hielt am Fuße eines Hügclö kurze Rast. Ein heftiges Gewitter, daö über ihren Häuptern stand, ließ sie schneit dte Pserde besteigen, von der Hoffnung beseelt, durch schnelle Flucht dem Unwtitter zu entrinnen. Der Regen floß in Strömen und während de» schnellsten Galopps der Truppe fuhr ein Blltzstrabl nieder, der siebzcvn Reiter zu Boden warf. Zcffn derselben waren solort tobt, die andern, gefährlich verletzt, blieben lange Zeit ohne Be sinnung. DaS Rlemenzeug und die Sporen erschienen ganz ge schwärzt. Fünf Pserde blieben gleichfalls tokt. * Rauchen verboten. Der Gemeiiikcrath von Unter halten, Eanton Schaffhcuisin. hat den jungen Leuten unter 15 Jahren verboten, öffentlich oder zu Hanse zu rauchen, sowie auch die Wlrti Shäusir zu besuchen, wenn sie nicht von älteren Personen begleitet sind. Abends eingctrosfene Börsen. granlslirt, 28. März, Abend?. Credit 287. Flaatsb. Lombard.»». 80er'Loo>e - . kilberrente ««'»,. Ü'apterrcnie >«<,>iz«er —. Vesten, chold- renie 81-/». Ungar, woldrcnte «8''/». 8vcr Russen 74'/». 2. Orient «st-/,». 8t«II. Wien. 28. Mär,. Abend?. Credit 2S8.,stc>. ktoat?l>. 21»,5,2. Lombard. I08.2S. Anal» «ustr.R, I2.',.2>). Ravo«eon?d'or » 27. Galizier 2««.70. Pabierr. 75.10. Vesten. iKoldrentc Unaar. istoldrentc «IS.M. Marinoten 57 so. — steil. Par 1?. 28. Mär,. (Schluss.» Rente 84.SS. Anleibc I2I.SS. ItaUener »I.4S. T!aat?bal,n «.14.7V Lombarden 24S.7L, »o. Prioritnlen 28.1. ckqbpter 171. vcsterr. roon'i t eni. 28. März. sSLIud». Weizen Mär, 10.25. Mai-Angiist 2-..2.I. steil, -ptrilu» März >».5». Septbr.-Decdr. 57.57. Nllkig. Rstbol Mürz71.5«. Seplbr.-Dczbr. 74.25. Miibia. ... , g«mst»r»am (Produkten». 2 V Marc. -Schlnli.» Welzen Marz A«. Mal-. Weichend. Raaaen Mär» 24«. Mai 21«. Bcssauptet.. Londa» iG elrei de ma r 1U. 28. März. 'Schluss.» AnXändischer Sei,«, >1. Tb. biiliaer. Anaelomaiene Ladnnaen rnbig. Hafer stetig, anderer träge.
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