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Dresdner Nachrichten : 29.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-29
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1881
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Rr. SG — Drr Ssits S — Vivvet»«, äen »». ULr, 1881 > der Logen zu besonder« witz. Neugruna und Neuseidnltz «ft per 1881 soeben Im Verlage die Feicrlichkett durch den von F. AlvanuS bler in guter typographischer Au-sübrung er- nponirten Mahlinann'Ichen schienen. Da» Buch ist wieder nach amtlichen Quellen bearbeitet würdigen Weile, die die Handlungen feierlichen »lachen, Eingeleitet ward Geiaugsvorrrag de» von Eckhardt kompon!. — - .- .. . - Vater-UnscrS. woraus die Rede de» Meister» vom Stuhl. Herrn und mit neu revibirtem Situation-plan verlesen <Prei» I Mt.). Konsul Kinder iolgte, deren sinniger Inhalt allgemein kesselte;> — An BüreaufteUe bei der KSnigl. Staatsanwaltschaft er» den Kindern gab er die schönsten Merkworte iür da» Leben: ! schien dieser Tage ein Mann und vrachte sich selbst mit dem Bleibt eln>ach und bescheiden, seid strebsam und fleißig. und seid Bemerken, er bade Jemand um 50 M. betrogen, zur An» dankbar und gotteSlürchtig! Mit einem ersehenden Gebet des zeige, um strairechtlich belangt zu werden. Selbstverständlich Vorsitzenden Meister» ichlo» die schöne Feier. , ,anb der Wunsch de» Selbstbcnunzianten Berücksichtigung. . - Nächsten Freitag gehe» zwei MI l l tä r - Ertrazügc! - Die vorgestrige, vom „Demokratischen Verein »Nt Sachsen" au» Anlas, der Formatlon neuer Infanterie-Regimenter Sicr im,.Tivoli' anberaumt gewesene und auch verhältnißmäßig gut durch. Der eine trifft vormittags 9 Uhr aus dem schlesischen und besonder» viel von Sozialdemokraten besuchte bnent» Bapnvose ei» und bringt « Kompagnien de» 9. Inf. Regimeut» liche Versammlung »and rascher ai» beabsichtigt war «br Ende, Nr. 133 8 Offiziere. 400 Manu und 6 Pferde - von Zittau, da. nachdem Herr «uchbändier Findel au» Leipzig über B«»marck sowie die gleiche Anzahl Osflziere, Mannschaften und Pier! e von und die Parteien mit Rüde und aller Würdigung gesprochen. Bautzen nach Zwickau: der andere Ertrazug bringt zu derselben Zeit au» bei» dösmischen Bapnvot demselben Regiment 15 Osfi- ziere. 800 Mann und 9 Pterde zu. — An der diesjährigen. am 25. d. abgeSaltcne» ll2.> Abi turienten. Prüfung in der stöberen Handelsschule zu DreSden.Neustadt »Dir. L. Rittnagel) baden !0 Primaner Tbeil genommen und da» Resultat war wiederum die Ertbeilung de» Reifezeugnisse» an sämmtliche Eramtnanben. Dasselbe Resultat erzielten da» Käuiier'sche Reaiinstitut «Dir. I)r. Schlemm) au» der Kaitzerstraße unk die Erziehungsanstalt von Ui. Ernst Zeidler, Selbnitzerstraiie 9: beide sind wodlrenoinmirte In stitute. In der Paul Pt o cst m a n n ' scheu Lehr- und Erzlestung» 7. und 8. April abgestalten. in der de» Direktor Ernst Bö st me. Fervlnandstraße 7, am 30. u. 3l.d. und in der stöberen Töchter schule von Brteger u. Metserschmidt wurden sic am 28. d. vorgenommen. Bei letzterer Anstalt bedinge» die Aiiinel- dungen zum neuen Schuljahre die Neubildung einer Klasse; verbunden mit dieser Töchterschule ist ein Frödci'icher Kinder garten unter Leitung von Fräulein Schütz. In der städtischen vösteren Töchterschule rinde» die öffentlichen Pril'ungen am 7. u. 8. April statt, ebenso In der A n n en - Rea l s chu I e. Dem von rer letzteren auSgegebenen Einladungs-Programm ist eine größere Abhandlung au» der Feber de» Herrn Oberlehrer Vr. Siebeking: „Beiträge zur Geschichte der große» Kirchen» spaltung" vorgcdcuckt. Die Schülcrzgstl war etwa» zurück» gegangen: eö waren am l. März lvSO 45l und am l. d. M. nur 42l Vorständen. - Ein seit dem Besteben de» „Dresdner Journal»" bei dem «eiben in pffichtgetreuester Weile tbätig gewesener Beamter. Herr Inspektor Johann Baptist Planer, ist in der Nacht zum Herr ReichütagSabgevrdneter M. Kavser in einer Entgegnung» rede io abschweiste und beltig wart. das,, noch cde er zu Ende gekommen war und nachdem istm der Vorsitzende da» Wort cnt- ziestc» wollte, da» stürmische vervaite» der Kahirrichen Partei genossen zu der sofortigen polizeilichen Auflösung der ver» sammlung iübrte. — Der neulich in Riesa verhaftete ehemalige Stadtratst re. Schlegel in Crimmitschau ist von bier auö an da» Königliche Landgericht Zwickau etngelieiert worden. - Nachdem bei der diesigen DreSden-Stuttgarter Untall- versicherungSbank alle Differenzen bcz. Pkeinungsverschlevcnhcite» ausgeglichen und die Directore» als Liguidatoren mit Ebren in anstalt, ädristianstraße' 8. werden die ö"cntlichcn Prüfungen am ihr Amt wieder etngeiübrt sind, auch die Mitglieder de» Aul sichtSratste» vollkommen einig diSponiren, sind gegen den al» be klagt genannten versicherungSdirector alle gerichtlichen Schritte eingestellt worden. — Riesa. Am Freitag Abend explodirte im Eisenwerk „Lauchbaniincr" allstier ein DampfzuleitungSrobr. glücklicherweise wurde Niemand beschädigt. nur der Betrieb war iür die Nach« und de» folgenden Tag gestört. — Be! der im Lause der ver. gangcue» Woche stattgestintenen Musterung ist circa die Hälfte aller Gestellungspflichtigen ausgrstoben worbe». - In einem verkaulSlokal tn der Neuegasse in Meißen ward am Donnerstag Abend ein lljäbriger Junge ertappt, der mittelst gestohlene» Schlüssel» da» Gewölbe geöffnet hatte und eben im Begriffe war, die Lakenkasse zu plündern. Eö ergab sich, daß dcr jugendliche Einbrecher diese» Manöver innervalb 5 Wochen bereits 3 Mal auSgcsührt und immer kleine Beträge erbeutet stak. — Im Walzwerk der zum Kgl. Steinkostlenwerke gehörigen pvelschachtcr Wäsche ist am 26. b. dem Arbeiter August -onntag im 61. Lebensjahre nack' nur 5täglgen Leiden gestorben. Knöicl aus Nteberhermsdors dcr rechte Arm zwischen den Walzen Der allgemein geachtete und beliebte Man» feierte bereits) am Zerguclscht worden. 23. Juli l">73 sein 25jästrigeS Dienstjubiläum. — Am 26. d. wurde im Münchener Hos die Generalver- > sammlung des Internationale» Verein» zur Bekämpfung der - wissenschaftlichen Tstier« olter abgebalten. Nachdem der. IavreSbcrichk vom Präsidenten teS Vereins, Herrn Ernst von! — Am Freitag Nachmittag st.warirte in Meißen an einem Pfeiler drrEhaussccbrücke ein nach Hamburg bestimmter Schlepp kahn mit 80l0 Eenlner Rohzucker und lioo Eentner Papter be laden. Der Kabn gestört einer Frau Minna Zunder tn Aken. Zum größten Thcile konnte die Ladung gerettet werden. Der Weber, vorgetragen, hieran' dcr RechiinngSbericht vom Vereins- Kabn war mit der linkseitigcn Bord derart an den rechtieilgcn «ecretar verlest» und die übrige Tagesordnung erledigt werten. Llrompstiler der Meißner Estaussec-Elbbrücke angeschlagen, daß überreichte eine Deputation de» Neuen Leipziger Lhierichutz Vereins Herrn v. Weber ein prächtig auSgestattc-eS pergamen tene» EbrenmitglietS-Diplem. Am 22. b. P>. statte auch der KvnoIogi! che Verein in seiner Generalver>ammiung Herrn v. Weber seine Estrenmitglstbschait verliehen. — Unter dem günstigen Einfluß de» prächtigsten FlübiingS- wetrer» hat der O c r a i l v c r k a u s sich gestern aui dem Jahr markt ungleich besser angelassen, als das am Freitag und Sonnabend stattgestabte Engrosgesck'äft. Der Bciuch war sehr zahlreich und war demnach bei dem jetzigen, aui beide Stattlsteile verweilten Iabrmarkks-Arrangcmcnt da» Gedränge t» 2llt- und Neustadt nirgends lästig. — Au« pcm gestrigen S ch l a ch tv i est m a r k l e waren 325 Rinder, 590 Laut-, 411 Ungar- und 47 Wallachenschweine, 945 Hammel und 213 Kälber zum verkant gestellt. Der Geschäfts- gang war abermals ungewöhnlich stau unk blieben in säst allen Schlachllsticrgakkungen erschliche Quanten unverkauft, nament- lich in mittleren und geringen Rindern und iestr schweren Schweinen, welche gegenwärtig wenig gefragt werten. er ioiort eine» bedeutenden Leck erolcit: c» gelang leboch bas Fahrzeug über Wasser zu halten. Die Ladung Ist bei der Frank furter TraiiSport-Verstcherungs Akkien-Geseitschait in Frankfurt a. Bk., der Kabn dagegen bei der allgemeinen Flußverstcherungö- Gcstllschait zu Rieia versichert. — Selbttmorte. I» KrummstermSdorf de, Neustakt bat sich vorige Mittwoch der Auszügler Karl Kindermanu er schosst». In Pirna eivanglö »ich in der Nacht zuin Sonnabend der wegen Diebstahls in Untersuchungshaft bcstntliche E.Gein- barv Gräßer auö Plauen in seiner Zelle; er soll inteß wieder zum Leben zurückgebracht worden iein. — Versteigerungen in den Amtsgerichten: am 30. b.: Fitkau: Earl Gottlob Herbrig, Grundstück in Nicteroderwitz 2100 M.; Leipzig: Louis Franz Grnndmann, Grundstück in Plagwiß 20.000 Bi.: Dresden: Ernst HcrniannLorenz, Grund, stück in Kemnitz '.>393 M.: Waldveim: Sophie Reiche Grund stück das. Pi.; Dresden: Elvabeth Kirrstratb Grundstück wenig gefragt werten. Der! Eentner Schlachtgewicht von besten Rindern kam über 60 M. während Mittelgualität 5l und geringe Sorte xhri, Börner in Reichenau, HauSgrundstück, 2700 M. tarirt. 30 M. galt. ,-sür da:- Paar englischer Lämmer zu aOKilo Flclicv ^ -e n' „ r 7 - r i -v r lv-er wurden 65. iür Landstammci in demstidc» Gewichte 59 und iür ... i-,, cas paar Auoia ußiawpie ao .'.ß, vei.mig.. ^cr E ir.-chlaaft-> rer Verwaltung der Kgl. Sachs. Staatsschulden. pro Küo Flciich erzielen. - Aui dem Kleinvicl'marlte vom 24 März standen 263 Schweine und 476 Kälber, jedoch weder Rin der noch Hammel auigelricben. Da» vcrkau'»aeichä«t war ziem lich schleppend und die Presse stellten sich ähnlich wie aui dem hörigen Hauptmarkt. In Schweinen blieben lieberstände. — Die Schiachlvicbmärtte beginnen vom nächsten Montag ab bereits trüb 6 Uhr. — Der vor 8 Tagen von Prag nach stier gekommene, in der Prager Maschinenbau Anstalt erbaute neue Rcinoigueur „Anna", der Elbichleppschiffladrkö-Gescllichait stiersclbst gehörig, stat gestern bei Schönebeck einen so bedeutenden M a s ch in c »br uch er litten. daß derselbe sofort bctrieböuniäbig wurde. — N euheit. Was jetzt in c e n t i» u i r l i ch e n Back öfen geleistet wird, ist außerordentlich. Wie wir der Wiener Bäcker- und Eentitcr-Zeilnng entnehmen, besitzt ein Bäcker meister Hann in Kssnnaen einen continuirlichen Palent-Backo'en Eon Täubrich in Dresden neuesten Sl'stcms schon über ein Jahr. HerrHat» rühmt dessen LcistungS'ädigkcil. Bcancmiichkeit. Rein lichkeit. Dauerbaftigkeit. Erwärmst dcr Hä'.itc de» FeuenmgS- matecials. sowie das ungeahnte Aushallcn der Hitzegrade, jeden Augenblick Erzeugung ron Lchwcelc oderPcnicn lohne besondere Feuerung». Ein verbrennen dcr Waare oder Aueichuß kommt gar nichr vor. die Bedantlung ist ganz eimach, kurz es sei e ne wahre Lust einen solchen Oftn zu besitzen und damit zu arbeiten. — WaS steutzukage Alle» verkommt! Da wird kürzlich ein in Leipzig lebender Kommissionär und."oteldlener plötzlich dedörtlich alb teo HochbeoarbeS und der Piikwissenschast'ain Pererbburger aiancrw'liienkat tenunziet — vernommen. Die Uoichuld des außerordentlich erstaunten Manne» stellie sich bald beraub und da er joierr den verdacht auSiprechen konnte, daß die Druunziatlc» jedenfalls ein Racheakt eines anderen Leipziger Agenten, mit dem er in Feintschalt lebt, sein dürste, so wurde recherchirt und es ergab 'ich die Richtigkeit des instinktiven an kein vertheitigertssch staben die Herren RechtSanwälte Justiz rätst vr. Stein. Fränzel und Schreck viae genommen. Im leitenden Zustande und gestützt auf den Stock betritt der am 7. September 1833 zu Chemnitz geborene Angeschuldlgte Schön- ield die Anklagebank. Früher aus der Alberköbastn beschäftigt, wurde S. im December 1873 bei der Lkaatsschultenkasse als Kanirer angestellk und bezog in dic>cr Eigenschaft zuletzt, abge sehen von aniestniichcn Nebeneinkünftcn, einen Zabresgehalt von 5100 Mk. Er ist seit 23 Iabrcn verstclratstet und blöder noch vollständig unbescholten. Nitzschner, der Erbe teS im Jahre 1>74 verstorbenen Steinständlers. Grundstücksbesitzers und Schiffseigner» gleichen Namen», stammt aus Pfaffenbori bei Königstein. ist daselbst am 9. Januar 1856 geboren und wurde na:h dem Tote 'eines Vater» Eigentbümer von dessen Geschäft, während der Geichä'tsleiter Häntzichcl, neben dem RechtSanwalt Yftolk. bis zu dcr am 9. Januar l877 erlangte» Volljährigkeit Nitzichncr's als Vormund sungirte. Ter junge, verstelrathcte und ebenfalls noch unbestrafte Mann bat ichon eine scdr be wegte Vergangenheit hinter sich, die ihn trotz seines großen Reichtstums dem moralischen Ruin eiftgcgenlüstrte. Dcr dritte Angeklagte Häntzichcl ist 40 Jahre alt. auch versteiratbet und bekanntlich vom Schwur- brz. kein Lantgericht neuerdings wegen niedrerer verbrechen gegen die Sittlichkeit re. anfänglich zu 5 Jahren, später aber nach mehrfach eingelegter Revision zu 4 Jahren 6 Monaten, kez. 3 Jahren 10 Monaten Zuchthaus verurtheilt worden. Er befindet sich uunmcbr fast ein volles Jahr bei dem Landgericht in UntersuchungSvaft und wer den ehemalige» kräftigen Lebemann heute wiederiab, wirb sich nicht verhehlen, haß die Gc'ängnißlnft In Verbindung mit dem nieder schmetternden Gefühl «ür die auf eine Reiste Jahre tn Aussicht stehende Freiheitsentziehung nicht ohne Einfluß aui die äußere Erscheinung Häntzichcl'» geblieben ist. Schöisselb ist angeklagt, sich seit hem Jahre 1876 dis zuin vorigen Jahre aus ten von verwalteten Staatögelhern gezahlt bade. Weiter muß der Angeklagte zuarbeu, skr die von ihm a« Nitzschner geliehenen Summe» auch Zinsen unb zwar i» Beträgen von 800 Mark und darüber berechnet unv autzg«ablr erhalten zu staben. Au« die Frage, wie e« mit den Kassni- «evisioneu bestellt gewesen sei. erklärt Schbnstib. daß der Laub- togSanöschuß für ble Verwaltung her Staattzschulbrn uatrr Vorsitz be» Herrn vr. Minkwitz alljährlich im November ober Decembec eine umfassende Revision abgebalten habe und übrigens allmonatlich noch ..Revisionen" stattgrsunbe« hätten, ble nur von sehr kurzer Dauer waren, weil brn Revisoren alle» mundrecht gemacht worben se« unb eine Zählung ver vorbandencn Baarmittel nicht stattaeiunben habe. Der Herr Prässvent schaltet ein, daß eine solche Revision zwar bequem ge wesen sei, ob sie aber empsehlenSwerth wäre, sei eine andere Frage. Bemerkt sei schon letzt, daß Schönlelv die Defekte in der Kasse ledeSmal kn» vor den stattstndenben Hauptrevisiouen dura, re» Diücont von Wechseln, welche Nitzschner von dem Bankhause Albert Kuntze u. üomp. erhielt, beseitigte. Nitzschner alebt ohne Umschweife zu, vermutbet zu haben, daß Swön- teib die Geldsummen au» der Staatskasse entnehme unb bemerkt weiter, baß er am tt. Juli v. I. unter dem Eindruck der Furcht, wcil er die in die Staatskasse zu zahlenden 164,000 M. nicht zu beschaffen vermochte, die Flucht ergriffen und außer der schon erwähnten Baarschast von 22,500 viark einen kostbaren vrtllant- ring. eine goldene Uhr mit der Kette unb Medaillon rc. mitgenommen habe. Der Flüchtling wandte sich zunächst nach London, von wo au» er in einem Briese vom 9. Juli von seiner Frau Abschied nahm „um sich sein Glück anderSwc zu suckien. von der Tbeinsestabt wandte sich Nitzschner nach Ncw«?)ork, und kaum hatte er den Boden Amerika» betreten, er «ubr er brieflich, baß vir Sache mit den Schönseld'schen verun treuungen nicht, wenigstens noch nicht zur Anzeige gekommen sei. in Folge dessen er siet, entschloß, wieder nach Dresden zurüä- uikehre». Wie schon erwähnt, war am 27. Juli v. I. der Kon kurs über kaSVermöaenNlvschlier'sverbängtworden.uiivsei beiläu fig bemerkt, daß sich die Passiven de» so glänzend prosperirten Geschäl tes aus 636.627M.89Ps., darunter 227,700M.Wechselschulbrn be Heien. Nitzschner Ist auch nicht adretig.von dem Tage ab. an welchem Häntzschel auS seinem Geschält schied und sich selbst etablirte, die GeschäitSbücher unvollständig und unrichtig geführt zu haben, so daß aus denselben eine llebcrttcht über sein Vermögen nicht ge wonnen werden tonnte. Häntzschel unternimmt zwar den ver iuch. zu beslreiteu, gewußt zu haben, haß Schönfeld ble a» Nitzschner geliehenen Summen auö der Staatskasse entnommen bade, konnte aber nach Lage der Sache mit seinen Behauptungen keinen Glauben finde». «Schluß morgen.) -Landgericht. Straskammer IV. „Sein Sie doch so aut und schicken Sie mir drei Brote bi» Dienstag mit. da bringe ick, da» Geld selbst hin. Frau Schlesier", schrieb die Mutter des 20!ästrlgen DicnstinätchciiS Amalie Emilie Walther in Bühlau aui einen Zettel und schickte dann ihre Tochter zu dem Kaust mann Keßler ln Papperitz, woraus diese auch die Brode über reicht erhielt und in Gemeinschaft mit Mama unb den drei Ge schwistern verspeiste. K. war der Meinung gewesen, daß die GutSbesitzcröirau Schlesier die Schreiber!» sei und hatte dieser- staib keine» Anstand genommen, zu krctitiren. Wegen Privat Urkundenfälschung vor die Straskammer verwiesen, wurde die Tochter zu I Monat, die Mutter zu 2 Woche» Gefängniß ver- urthrilt. wovon se lO Tage al» verbüßt zu betrachten sind. - Am 9. Januar Nachmittags begab sich der 24Iährige Paul "Wilhelm Träger mit dem Fabrikarbeiter Eliaö Abriel hinaus »ach der Scstützenkaseriir. ui» die Kamcravcn — Beide halten bei dem Schützenregimeut gedient zu besuchen unb feierten sie dann die Freude teö Wiedersehens bei Bier unb Schnaps so lange, bis die Zeche einen kleinen Rausch verursacht hatte. Später stellten sich die Genannten In nächster Nähe des Wacht posten» aus und taS Ersuchen, sich zu entkernen wurde nament lich von Träger unter Schimpsrekcn auf den Soldaten Ignorirt, infolge dessen dieser am Anordnung des sourhabenten Unter offizier» arrctirt und nach dcr nächsten Polizeiwache blrlglrt wurde. Während des Transporte» trat Abriel an den Arrestaten heran und faßte denselben mit ten Worten: „Du gehst nichl mit!" beim Arm, während er zu dem Posten äußerte: „Der geht mit mir unk nicht mit Euch, Ihr —" steigt ein ganz ge meines Schimpfworts. Unter diesen Umstände» theilte nun A. taS Schicksal Trägers al» Arrcstat unv auS dieser Situation suchte er zu entkomme», indem er einen Schützen bei Seite drückte unb de» andere» mit Fauslschlägen traktirte. Wegen Beleidigung der bewaffnete» Macht, bcz. Widerstande» unb ver suchter Gefangenendekreiung hatten sich Träger und Abriel zu verantworten und beritten sich Beite zur Entlastung aut ihre Trunkenbeik. Der von Herrn Staatsanwalt v Beichwitz gestellte Strafantrag hatte die Vernrtheilung Träger ö zu einer Woche. Abriel'» zu 6 Monaten Geiängniß zur Folge. — Die Malers- cl'eirau Franziska 'Antonie Stiel wurde wegen Kuppelei zu zwei Wochen Gefängniß verurtheilt. Meteorologische rveodaehtuugev d«r deiitschtn Teewarle in Hamburg "M 27. März um 8 Ubr Morgan. er«. Sopenhagen . . Llackdolm . . Havarand.1 . . -Sl. Prlc.-burg fSloSkau . . . Hamburg , . Memel . . . 7-ü 7LS -s wiu». leicka leiHi leichl IiiU müßig halb bcdcckl wolfeuioL ! LL,»ec bcbcckl wollig wc!kig>) Regen -Sk eine! Aarr« ^ Münch« "SS 8' — still Regen -Z- » " Leibtig 762 LA — still Regen , 0 - Berlin -62 g-> ki jcichl bedeckt-) -t- l - kllien 760 ' K NO leicht Regen 4 ö vrcSIaii 762 " 0 leichl Haid bedeckt -s- r 2 Ueberiicht dcr LIillernng. (>ru umfangreiches Gebier mit bohem Um druck und rudigem. ireckenei». heilerem Weiler erstreck! sich von England über üemra curopa nach dein Schwarzen Meere, wahrend im hohen Norden und im Millcimec-- 1 gebier Troec-srenen lagern. Ubder (äenlraleuroxa lil eck wieder erroack stiller gewordl- ' uud liegt drc Temveraiur meist nahe an dem GesrieidunII. In Teuüchiand sand>- gestern Nachmiriar vielfach Reaen-. Eckner- und Grauveistürme statt. ' Wafsrrstand der t?lde und Moldau am 28. März. BukweiS -ss >2. Prag -ch 96. Pardubitz -ch 144, Melntk Z- 13 >. Leftmeritz -ch 120, DreStcn -ch 75. ... ^ > ... - ver- ihm alS Kaffirer verwalteten Staatögrltern nach und nach Be dachtes des boSdaft Angelchultigien. Der detr. Verleumder ist träge von je einmal 60.000 Pt.. 250,lM> M. in 13 Posten, verhaftet. Er e-ftlc »imeist anonpinen Bric-cS. den ec durch 135.000 M.. l lo.i.oo P!., 30.G>o M.. il'.ooo M.. 4000 P!.. einen Kellner ,chrc>beii uud nir Post halte geben lassen, von lo.ooo Bk.. 30to Bk. unb I l.7l9 Pt. 42 P«. rechtswidrig zuge- Halle aus bei einer auswärtigen Polizei seine Denunziation an- eignet, also unterich age» und in der Hauptsache an Nitzschner gebracht und so waren die Erörterungen reguisitionSweise in verlieben zu baden. Nitzschner'» wird zur Last gelegt, gewußt Leipzig gegen den völlig Unichuldlgcn angestrengt worden. zu haben, daß Schöm'ttd, welcher ein langsäbrlger Freund te5 — Bel den vielen letzt statrffnrenden Versetzungen höherer seligen Nitzichner srn. wgr. die Gelder aus der Staatskasse ent- Beamter und den dadurch nöthlg werdenden Wegzügen von nommcn , asso mittelst einer strafbaren Handlung erlangt habe Dresden und bez. auch Herzügen, ist e» namentlich das hiesige Speditionsgeschäft von A. Sennewald - Nicdcrgrabcn — welche- mit den Möblementö-TraiiSporten betraut wird. Z. Erpl. >eien bier nur einige der UmGge dezcichnek, die bitter Tage von dem Geschäft bewirkt werken, bei. schon bewirkt worden sind. und in Bezug au« die Anklage de» betrüglichen Bankerottes ist zu koustakire». daß sich Nitzschner einige Wochen vor Eln- leilung des Konkursverfahren» unter Mitnahme einer vaar- schaft von 22.500 Mark und diverser Pretiosen vcn Dresden heimlich entternte, auch dir Geschäftsbücher ganz unordentlich ge- Eeinß nach Hannover, während der neue Herr ^'bcr-Pofttirektcr als Vermittler au'geireten unb daS Geib iür N. direkt bei Schön» iüschner. welcher am 28. d». hier einzieht, sich gleichfalls an «cid im Landhauie in Empfang genommen habe, sowie N. zur c-ennewaiv gewandt bat; Herr Pottratk, Ziclke. aus Darmstakt Hehlerei angcsiiftct und durch Rath und That wissentlich Bri- kommend, hat sich in terSchillerftraße einguartiert, Herr Haupt- stand leistete. „Leiter GottrS ließ ich mich verleiten" äußerte mann von Blome verzieht nach Zwickau u. s. w. u. >. w. Diese Schbisseld, der sich am 25. Oktober v. I«, nachdem Nitzschner ivenigen Beispiele schon genügen, erkennen zu lassen, mit wie im Juli flüchtig geworben war und sich das Defizit in nmlassentrn und tleseingrrffenden Personen- su»""»«»«- vor 'Kenterungen taS neue Quartal beginnt. , und Wodnungs- der Staatsschultenkasse a,ss 164.«xiO M. bezifferte, lrelwlllig brr 'Staatsanwaltschaft stellte, au« den Borhalt be» Herrn Präsidenten — DaS srüher Im Verlage von C. E. Meinhold'S Etbne.und bemerkte er weiter, daß er die Geldsummen au» Staat«-! erichirneue Avreß - und Geichäft» vanbvnch iürBlase-' mittel« lediglich gegen von Nitzschner arcrvttrte Sichtwrchsri au»- > TaaeSaesLtchte. Teutsclies Reich, lieber daö bereits in Kürze gemeidtte Eisenbahnunglück bei Langensalza lesen wir in der „Magdtt. Ztg." noch Folgendes- Ein Personenwagen 4. Klasse unb vice Güterwagen sink total zertrümmert. Die Strecke ist eingleisig und ievr kurvenreich. Dcr Zusammenstoß war fürchterlich. Ei» unabsehbares Unglück für Passagiere wurde nur deshalb verbiß reit, weil die Personenwagen hinter den Güterwagen wäre». Jedenfalls liegt ein urbAlvoUeö Mißverständnis vor. Wen tie Schuld trifft, ist zur Zeit unbestimmbar. Dir Veranlassung soll eine Dammrutschung gegeben haben. De-halb soll eine Um steigung der Passagiere angeordnet worden sein. Wie bei ein« eingleisigen Bahn aus der freien Strecke zwischen Ballstedt unk Langensalza der Zusammenstoß trotz dev Dammrutsches vor kommen konnte, bleibt ein noch zu lösende» Mätdiel. Die Unsitte des amerikanischen Duell-Hat in Heide! berg wieder ein Opler gttordtrt: Bor einigen Tagen hat sieb wie tie „Tr. Ztg." mltthellt, der Student Sklblitz auS Köln in Folge einer diesbezüglich eingegangenen Verpflichtung erschossen. Der aus io traurige Weile Dahingeraffte war in Heidelberg lebe beliebt. Nebenbei ist noch zu erwähnen, daß derselbe vor einigen Monaten in ciner Lotterie einen Treffer von 200,000 Marl gemacht bat. A»S Eisenach wird g-schrieven: Man geht hier mit dem Gedanken um, eine Bahn nach der Wattburg anzulegen. Der Großherzog von Sachsen-Weimar hat setock, hiergegen entschieden Einspruch erhoben und wird die Anlage nicht genehmigen, da sie dem romantischen Reiz der Gegend erheblichen Abbruch tbun würde. Dem Racheakte teS jungen Mädchen» ln Berlin, welches einem Unteroffizier des Kaiser Alcranber-Regimenis Oleum ins Gesicht grgvssen hat, scheinen doch ernstere Motive zu Grunde zu liegen, als nur dcr Verdruß über daS ihr ent gangene üanzvcrgnügrn zur Feier des GeburtStagS des Kaisers. DaS Mäb»en bat bei seiner Vernehmung auSgeiagt: „Ich bin mit P. seit 10 Jahren bekannt und seit 1'- Jahren verlobt. Ich habe ihm bereits einen Knaben geboren und erwarte dem nächst wieder Muttrr zu werden. Durch einen Rekruten ließ er mir lagen, ich sollte nicht zum Balle kommen, er habe setzt eine ankere Braut. Ich eilte zu Ibm. um mit >bm zu sprechen. JA erinnerte ihn daran, was ich ihm Alle» geopfert Hab«, vaeaus
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