Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030501019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903050101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903050101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-01
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. Str. »2». Seite 2. Freitag. ». Mat LV03 gibt noch die üblichen Uebersichten über die Tätigkeit de» Hause» »i der letzt« Session, und es knüpft sich daran der berkömm- liche DankrSauStousch zwischen Haus und Präsidium. Dle Sozialdemokraten entsermen sich. — Reichskanzler Graf Bülow »«erlieft die aus Bückebura vom 29. April datiert« kaiserlicl-e Bot schaft, durch die die Sessio» geschlossen wird, illiter Hoch- rufen auf den Kaiser geht das HauS 4 Uhr 35 Minuten auseinander. Berlin. tPriv.-Teli Der Kaiser »rat abend» von Bücke- bürg aus über Hannover die Reise nach Rom a». In Hannover nahm der kaiserliche Sonderbus den Grafen Waldersee auf. — Tie Kaiserin nakm vormittags an der Generalversammlung des Vaterländischen Frauenvereins teil und übersiedelte nachmittags ^ Kaiser hat aus Flottenver- is der Münchener Hauptversammlung deS Vereins ein Handschreiben gerichtet, in dem er der treuen Arbeit des Mottenvereins an allen seinen Gliedern auch ferner segensreichen Erfolg wünscht. — Der Bundesrat genehmigte heute das PhoSphorgesed. — Der „Reichsanzeiger publiziert das neue Reglement für die Reichstag»- ivahlen, das sogenannte Klosettgesetz. Berlin. lPriv.-Tel.) An der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde die Zustimmung erteilt: dem AuSschuß- nutrag zur Vorlage vom 17. März d. I. betr. die Aenderung der Vorschriften für die Zollabfertigung von Mineralöl, sowie dem AuSschußbericht über die Borkige vom 10. März R I. betreffend den Zoilvcrivaltuiigskostenetat für Mecklenburg-Schwerin über die Vorlage vom 2. April d. I. betreffend Ergänzung der Nor- mativbesrimmunaeil für die Hcnen-Regulalive und über de» Ent wurf einer Verordnung zur Ausführung eines Gesetzes zum Schub der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894.- Frhr. v. Manteufsel.Graf Mirbach und Zu nt Doh»a-Schlobitten haben im Herrenhause den Antrag gestellt, de» Ministerpräsidenten zu ersuchen, im Bundes- rate dafür einzutrcten, da»! eine Kündigung der bestehenden Handelsverträge, sowie der kündbaren Meislbegünstigungs- verlräge alsbald erfolge. — Dos Herrenhaus nahm heute den Gesetzentwurf betreffend dieVorbildungderVerwaltungS- beamten unter Wiederherstellung deS 8 4 in der Fassung der Regierungsvorlage au, wonach die Anstellung der Referendare durch die Regierungspräsidenten erfolgt. Morgen: Eiseiibahn- verstaatlichung. — Heute fand die Vorbesichligung der Groben Berliner Kunstausstellung 1908 durch die Vertreter der Presse statt. Die Ausstellung ist interessanter als ihre Vor- gäiigerinnen. Die deutsche Abteilung hak dadurch gewonnen, bah die alte Einteilung in einzelne Gruppen aufacgeben ist. Jetzt hängen die besten Stücke aus Dresden, Münä>ei>. Karlsruhe und Berlin auch an den besten Stellen in den Mittelsälen. Weimar. sPriv.-Tel.s Eine Sonderausgabe der Zeitung „Deutschland" in Weimar veröffentlicht einen landesherrlichen Erlab deS Groscherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach, wo nach derselbe auS Anlaß seiner Vermählung Amnestie für alle diejenigen Personen gewährt, die wegen politischer und ande rer in dem Erlag aufgezählter Verbrechen verurteilt worden sind. Eisenach. sPriv.-Tel.s Am heutigen 100. Geburtstage des Grafen Roon wurde vor dem Standbilde des FcldmarschallS in der Halle deS Burschenschafterdenkmals im Namen der deut schen Burschenschaft ein riesiger Lorbeerkranz niedcr- gelegt, detsen schwarz-rot-goldene Schleife die Widmung trug: „Dem deutschen Waffenschmied die deutsche Burschenschaft,- Auch von der Bereinigung alter Offiziere war für dieselbe Stelle ein prächtiger Kranz gewidmet worden. Düsseldorf. sPriv.-Tel.s Ulanenleutnant v. Loew, be- kannt aus der Düsseldorfer Skaudalaffäre mit Frau Ingenieur Eck, wurde heute in seichen der vorsätzlichen Mihhandluna des Dr. Weidenmüller zu 6 Monate,, Gefängnis verurteilt. Der gleich falls angeklagt,. Ingenieur Eck wurde wegen desselben Vergehens mit 100 Mk. Geldstrafe belegt. Trier. iPrio.-Tel.s Tie hiesiae paritätische Töchter schule mit Seminar hat bei 481 Schülerinnen gegen 485 im Vor- >ahre einen Abgang von 425 Katholiken und eine Zunahme von 16 Protestantinnen zu verzeichnen. Der Schulstreik hat hiernach die auf bischöflicher Seite gehegten Erwartungen nicht erfüllt. Saarbrücken. IPriv.-Tel.s Die Rnhes:örungen wegen Schließung des Eafö Eoiilinental wurden gestern fortgesetzt. Die Polizei zog wiederholt blank. Es fanden gegen 40 Berkastungen statt. Der Besitzer des Eafk-s wurde wieder aus der Hast ent lassen. Die Polizei erbat militärische Hilfe, die aber verweigert wurde. Heute abend lieb die Polizei alle Restaurants in St. Johann um 6 Uhr schließe». Krobnitz iOberlausitzs. Aus Anlaß der hundertjährigen Wiederkehr des Geburtstages des Generalseldmarschalls Grasen v Roon fand hier beute vormittag in der über dessen Ruhestätte erbauimi Kapelle eine Gedenkfeier statt, der außer den dtin- dern, Schwieaerkindern und Enkeln sowie verschiedenen anderen Verwandten, die Geistlichen der Nachbarorte der dortige Krieger- verein und andere Teilnehmer beiwohnten. Seminaristen aus Reick-eubach führten die liturgischen Gesänge auf. Die Gedächtnis rede hielt der Schwager des Feldmarschalls, Hofprediger Dr. Rogae aus Potsdam. Benthe». lPriv.-Tel.s Das Schwurgericht verurteilte den P ol iz ei b ea m te n Ferdinand Haenel aus Königshütte zu einem Jahre Gefängnis. Haenel hatte sich einer ungerechtfertig- len Verhaltung schuldig gemacht und dies bei seiner eidlichen Ver nehmung bestritten. Posen. Die Warthe steigt langsam, aber stetig weiter. Als Wassersland wird amtlich gemeldet aus Pogorselie 0,28 Meter, aus schlimm 3,65 Meter, aus Posen 2,53 Meter. Wien. Der Ausgleichsausschuß des Abgeordneten hauses nahm Artikel 3 und 4 des Zoll- und Handelsbündnisses an. Bei Artikel 8 erklärte der Finanzminister in Beantwortung der Frage, was für den Fall der Beanstandung des österreichischen luckerkontingentiernngsaesetzes durch die Brüsseler Konferenz be züglich des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn geplant 'ei, die Regierung hege die volle Zuversicht, daß die>e Frage, die gegenwärtig nicht aktuell sei, niemals Aktuellität erlangen werde. Lemberg. iPviv°Tel> Ein nachts in Putintynce aus- gebrochener Brand äscherte 227 Wohnhäuser ein. Die von dem Feuer im Schlafe überraschten Einwohner konnten nur das nackte Leben retten. Ztvei Kinder kamen in den Flammen um, Personen erlitte» schwere Brandwunden. Pola. Die Apparate der hiesigen Erdbebenwarte zeigten gestem nacht 12 Uhr 45 Min. 44 Sek. den Beginn eines ziem lich starken Fern bebe ns an. Tie Entfernung wird auf 2000 Kilometer geichätzt. Budapest. lPriv.-Tel.s Der Finanzminister verlas »gegen des morgen eintrelenden budgetlosen Zustandes eine Verordnung an sämtliche Finanzdircktionen des Landes, womit diese angewiesen werden, vom 1. Mai bis ans weitere Verfügung die Steuer» Einhebung etnz »stellen und Steuer-Exekutionen nicht vor zunehmen. Paris. Im heutigen Ministerrate legte Finanzminister Rouvier in großen Zügen den Haushaltungsplan für 1904 dar. Er bestand darauf, daß es notwendig sei, die Ausgaben so herab- zusetzen. daß jede neue Steuer vermieden werde. Außer dem Budget bereite der Finanzminister dm Entwurf eines Einkommen steuergesetzes vor, Len er später vorlegen werde. Ministerpräsident CombeS teilte die eingmangcnen Nachrichten über die Zwischen fälle mit. die anläßlich der Ausweisung der Kongregationen vor- gckvlmnen sind. Er erklärte, daß eine Untersuchung über die näheren Umstände eröffnet sei, unter denen ein Journalist durch die Menge, die sich der Ausweisung der Kartäuser widerfetztc, schwer verletzt wurde. Paris. IPriv-Tel.s Ter Redakteur des „Matin" M out hon. der über seine Vorgänge in und vor der Grande Ebortreuie Berichte an seine Zeitung geschickt hatte, die den Klerikalen mißfallen haben, wurde, wie bereits an anderer Stelle mitgcteilt wurde, gestern nach der Eröffnung des Klosters von einer Bande überfallen und mit Knüppeln und Heugabeln bearbeitet Sein Wagen wurde zertrümmert: ihm selbst wurden mehrere Zähne eingeschlagen. Außerdem erhielt er mit einer Heugabel einen Stich in den Rücken. Er wurde nur mit Mühe durch die Gendarmerie befreit und liegt jetzt verwundet in Grenoble. Marseille. Die „Jeanne dÄrc", mit dem Präsidenten Loubet an Bord, ist heute 2 Uhr nachmittags auf der hiesigen Reede eingetroffen und von sämtlichen hier liegenden Kriegsschiffen mit Salut begrübt worden. Rom Der Papst empfing heute den Erzbischof von Frei- hurg, sowie die Bischöfe von Fulda, Limburg, Rottrnburg und -,z. London. Unterbau». Unterstaatssekretär des Aeuherir wi. d,e BestSti gierung kick Nachrichten erhalten, daß di» ruf! »iS saminenstob scheint noch nicht stattgestinden zu habe» glaubt auch in diplomatlschen Kreisen, daß ein solcher i werde, da der Befehl ergangen sei. möglichst jedes Bl unser >e R slätiaung der zierunaerklärt habe sie habe kein« Kenntnis von dem angeb- lchen Abkommen, und daß si« jede ihr »achgeiaate Absicht von sich weise ausschließliche Vorrecht« m oer Mandschurei erstrebe oder Versicherungen, wie sie sie hinsichtlich jener Provinz a gegeben habe, nicht erfüllen zu wollen. Konstantii, opel. iPno.-Tell Di« Nachrichten über da» militärische Vorgehen der Pforte gegen die aufrührerischen Alba- ncsen des Vilajets Uesküb lauten seyr widersprechend. Ein Zu- ben und man unterbleiben ^ - - lebe» Blutvergießen zu vermelden. Die Gerüchte von großen türkischen Rüstungen werde» als stark übertrieben bezeichnet. Sicher sei dagegen, daß die Pforte gegen das Bandenunwesen energischere und umfangreichere militärische Maßnahmen vorbereit« al» bisher. Zu diesem Zwecke sollen die einzelnen Gebiete in Zonen eingeteilt werden, die selbständigen Ko»u»andanten unterstellt werden. Bukarest. Aus Anlaß der kürzlich staltgehabtcn Grundstein legung des Mausoleums in Plcwiia zum Gedächtnis der dort auf dem Schlachtsttde gefallenen russischen und rumänischen Offiziere richtete der Fürst von Bulgarien an den König von Rumänien ein Telegramm, in dem er nochmals die zwischen beiden Herrschern und ihren Völkern bestehenden Beziehungen betont, die nenerdmgS bei der Reise deS Königs Earol nach Bulgarien so warm zum Ausdruck gelangt seien, und die Gefühle der Dank barkeit ausspricht, die das Bulgarcnvolk gegenüber den verbündete» Armeen, die bei Plewna kämpfte», und ihren erlauchten Führern empfinde. Saloniki. Mehrere christliche Nolabeln haben sich beim russischen Konsul in Prizrend beschwert, daß sie von Seiten der mohammedanischen Albanesen bedrückt »vd bedroht werden, und daß dieselben sie zur Annahme des Islams zwingen wollten Der Konsul hat iosort die nötigen Schritte unternommen und auch telegraphisch in Konstanlinope! ui» Intervention ersucht. Montreal iPriv.-Tel.» Zn der ka n a d i i ch e» Ta ri f- nvvelle sind AuSstihittiiashestimmunge» erlassen worden. Vor bedingung für die Befreiung vom Zolliulchlag ist darnach, daß die Ware vor dem 1. Juli in Kanada eintriffk und deklariert wild, und daß das Geschäft mit dein deutschen Lieseiante» vor dem l7. April abgeschlossen war. In England veredelte Ware» werden, wenn sie dem Werte nach mehr als zur Hälste denliches Produkt sind, nicht mehr unter dem Vorzugstarif eingelassen, sonder» zahlen die allgemeinen Sätze und den Zuschlag. Vancouver. Nach den letzten aus Frank hier einge- troffenen Nachrichten wird angenommen, daß die Katastrophe in Frank einem durch eine Dynamitexplosion in einem Bergwerk verursachten Bergsturz zuzuschreiben sei. Den vermeintlichen Vnlkanrauch hält man setzt für Staubwolken, die durch die stür zenden Masse» aufgewirbelt seien. Ztvei von siebzehn unter den Trümmern begrabenen Bergleuten erstickten, die übrigen konnten gerettet werden. Die Gesamtzahl der in dem Städtchen getöteten Personen wird nun auf 95 geschätzt. Der Fluß, der durch den Ort fließt, wurde durch einen säst 100 Fuß breiten Felsen ein- aedämmt. Die Arbeiten sind im Gange, de» Fluß in ein neues Bett zu leiten. Die meisten Häuser sind infolge der Erschütte rung, die durch den Niederfturz von Millionen von Tonnen Ge steins verursacht wurde», unbewohnbar geworden. Die Eisenbahn ist durch Gestein gesperrt. Tclegraphenlinien sind unterbrochen. Hraukfuri a. ro«. lSS»»««. Kredit 2>2.40 t-lSkouro »91,—. ire-dner Pank 13123 rraattdahn —Lombard*», 18.60 Laurobim»Unaar Sold Porlugie»en —Lehr tM. Paris. (3 Uhr »uichin. Rente V7.S7»/,. Italiener 103.75. Spanier 87.7>»/,. Portugiesen 32.80 Dirken 2S.S3',,. Türkenloose 123,75 Lttomanbank 600,—. Ltaat-idahn —. - Lombarden —.Träge. Paris. Prodnkienmarri *i'*n*„ r*» Roril 74.45 per Septbr.»Dezbr. 23 75. beh. S 'trituS oer April 47 —, ver Leptembi-Dezember 40,25, matt. RUddt per April 31,50. per Levtember-Dezember 54,—, behauptet. Amsterdam, i-rovurren . v«r»a»r «enen per Mai—,—, ver Novbr. — GeschäftSloS. Roggen ver Mai —. ver Oktober übt. der Prinz-Regent in der Uniform Z. Infanterie-Regiment» Nr. U.»2 mit des sächsischen HauSordenS der Rauten- OertlichcS und Tächsisches. — lieber König Georg in M ünchen berichten dortige Blätter: Mittwoch »acbmittag pünktlich »m 4 Uhr 40 Minuten trat .König Georg über Simbach. von Wie» kommend, hier ein. Während sonst die Besuche von Fürstlichkeiten als rein höfische Angelegenheiten betrachtet wurden, außer als Kaiser Wilhelm l. und der jetzige Kaiier nach München kamen, hätte diesmal die Stadt »nd die Bevölkerung dem grellen König von Sachsen einen feierliche» Empfang bereitet. Allenthalben zeigte sich reicher Flaggeuschmnck in bäuerischen, sächsischen und deutschen Farben, schon mehrere Stnnden vor der Ankunft des Königs belagerte eine dichtgedrängte Menge den Bahnhof, de» Bahnhoisplatz und die Straße», durch die der Regent mit seinem Maste in die Resi denz fahren sollte. Am Bahnhöfe selbst entwickelte sich vor der Aimi»st des Königs ein glänzendes militärisches Bild. Die sämt liche» Prinzen des königlichen Hanies waren aus dem festlich geschmückten, mit Teppichen belegte» »nd mit Pflanzen gezierten Bahnsteige erschienen. Längs des GleijeS halte eine Ehren- koinpagnie deS Leib-Regiments Ausstellung genommen, bei der Prinz Arnulf lind der Kriegsminisler v. Aich als die höchste» uiiinittelbarcn Vorgesetzten standen. Bald nach 4>/, Uhr erschien, von brausendem Jubel beglicht teineS König!, sächsischen 3. : dem großen grünen Bande des kröne. Ter Regent begrüßte die anwesenden Herren und unter hielt sich mit ihnen. Der Zug fuhr unter den Klängen der Musik und inner deni Tonner der auf dem Marsfelde amgestelltrn Ge schütze in die Bahnhofshalle. König Georg entstieg mit dem ihm enigegengereisten sächsische» Gesandten Baron Fries« und seinem Gefolge dem Zuge. Ter Prinz-Reaent schritt ihm entgegen und umarmte den König dreimal herzlich. Der König tmg sächsische Gcneralsuniform mit dem Bande deS Hubertusordens- Nach kurzem Austausch herzlicher Begrüßungen zwilchen dem König und den königlichen Prinzen und dem Abschreiten der Ehrenkompnanie stellte König Georg dem Regenten die Herren seines Gefolges vor, woraus der Regent dem König die dielcm noch nicht bekannten lungeren Punzen, die Minister Fieiherrn v. Podewils, Fieiherr» v. Aich, den König! Lberzereinonleiinieistel Grafen v. Mou, die Gcneiallcntnaiits Freiherr» v Könitz und Freiherr» v. der Tann- Rattiianil.aiisen, de»Regicruiigspräsidenlen v. Schrank, denKönlgl Polijeidirektor Haider, die beiden Bürgermeister und dann die anderen erschienenen Herren vorstellle Auch meldete sich der Ehrendiciist beim König. Cs war schon 5 Uhr vorbei, als der Regent mit seinem hoben Gaste i» offenem vierspännigen a In Taunwnt bespannten Wagen in die Residenz fuhr. Vor und hinter dem Wagen ritt je eine halbe Eskadron Schwerer Netter unter dem Kommando des Rittmeisters v. Decker. DaS Publikum sowohl vor dem Baknhoie wie auf der Straße begrüßte die beide» Hobe» Heuen mit Hochrufen. Bei der Einiahrt in die Residenz, aus welcher nur die lächuiche Flagge hoch ging waren am Fuße der Kaiier- trcpve der kleine Corlege. an seiner Spitze Obersthosnielstcr Gras zu Castell und Obersthofmcirschall Graf v. Seinsheim anwesend. Von der Trcpve b's zu den Appartements des Königs Georg, den Trierer Zimmern, bildete die Leibgarde der Hartschiere Zrmmern der königlichen Residenz eine große Familientafel zu 30 Gedecken statt, zu der außer Sr. Majestät dem König von Sachsen und Sr. Königs. Hoheit dem Prinz-Regenten sämtliche von waren. Marschall- ofmarschall curweienden Colaorien Zu gleicher Zeit war im Trierer Zimmer für das tafel zu 26 Gedecke», welcher der KöiM. Obe Graf v. Seinsheim Vorstand. König Georg hat sowohl seinem Gesandten Freiherrn v. Friesen, wie auch oem Ersten Bürger meister von Borfcht seine ganz besondere Freude über den glänzen den und freundlichen Empfang zum Ausdruck gebracht, welchen die Stadt München ihm bereitet hat. — Der Prinz-Regent hat König Georg von Sachsen zum Inhaber des 1b. Infanterie- Regiments ernannt. Aus diesem Anlaß war bereits eine Depu tation dieses Regiments zum Empfang anwesend. — König Georg von Sachsen hat zahlreiche Ordensdekorationen an bayerische Würdenträger verliehen. Staatsminister Freiherr v. PodewilS erhielt das Großkreuz des AlbrechtsordenS mit dem goldenen Stern. Der Prinz-Regent verlieb dem sächsische» Gesandten Freiherrn von Friesen du:n MickaelSorden erster Klaffe, dem Legations- lekretar der sächsischen Gesandtschaft Rittmeister von Watzdorf den Michaelsorden dritter Klaffe. gestern gnrich - Im i Georg wo, Kraft gestern der Beerdigung V. Haiisen in Bormtz bei. — Noch langem Leiden ist und Buchhändler Herr Earl H... Berstoebene entwickelte in früheren Jahren ein« vielseitige gemein- nütz,ge Tätigkeit, bi» ihn ein schwere» Leiden nStigte, sich von allem zurückzuzichen. — Am Sonnabend vormittag 11 Uhr «Mg» von der Holl« de» äußeren katholischen Friedhöfe» au» di» Be erdigung Sa, mannst,,..... ^ , ... .... ^ lrtzung. daß eine Wohnung al» »u teuer «achtet . . welche der Inhaber mehr al» ein Sechstel seine» -tnkomme veiau-gaben hat", da» Geiamtergebnt» der aus Grund — ' — elngrgangenen amtlichen Berichte Swele« vorhanden sind cältte aller Untertanen . griateriad wetsen nicht bloß di» Großstädte, sondern auch Mittel- und Kleinstädte, sowie ländlichem Edaiakter manaelbalt« Beschaffenheit der haben „nicht bloß Fabrikarbeiter, sondern er landwirtschasillche Arbeiter (zum Teil Dreicberhäuser») unter ungenügenden Wohnungen zu Zur Abhilfe schlägt der lm »ruen »ReichSaldeiisblatt" abgevruckie C'ilak vor: .In erster Linie ist eine wirksame Woy- nuiiasauisicht dt„chz»füb»en." Bisher seien WohnungSordnu r»st in sü»f Städte» in Kraft getreten. Wo Wohnungen ntä genügender Zahl vorhanden sind, lull die „vermehrte HersteÜ befriedigender und billiger Kleinwohnungen" durch Srbeitg« gemeiniiutzige Verein« und Gemeinden (u. a. durch Gewäm von billigem Bauland) angeslrebt weiden. Endlich loll „auch tunlichste Erleichterung de» BeikehrS nach den Außendezlrten giößeier Gemeinden, und zwar nicht bloß mit Rücksicht aufArdetter. wndern auch aus Angestellte und Gewerbtreibende aller Art. low« aus Schulkinder »ich, a»ßer acht gelassen werden". — Wer unbefangenen Auges die Erscheinungen in dem öffent lichen Leben unserer Tage betrachtet, kann nicht genug staunen über die Verwirrung der Brariffc und Änschau» ungen, die leider in einem großen Teile der Bevölkerung Platz gegriffen bat. Bon einem Teile der Presse ist, ui» au» der ver- breilelen Gereiztheit politisch Kapital zu ichlagem systematisch ge- hetzt und gewühlt worden, während ein anderer Teil au» geschäft lichen Gründen das Gefühlsleben feiner Leser täglich mit neuen ...... von ländll lohnuugen auf., i lassen, do hierdurch einerseits da» Üebel nur vergrößert wird, andererseits die ferner stehende Außenwelt ein durchaus falsches Bild von dem erlangt, was Sachsen und insbesondere Dresden bewegt. Bedauerlicher Weise sind in einem Dresdner und einem Prooinzblatte ordnungsparteilicher Richtung in den letzten Tagen Artikel erschienen, die in versteckter, aber doch.durchsichtiger Freude darüber, in Sensation machen zu können, wieder einmal -so etwas wie einen Zusammenbruch in Sachsen" in Aussicht stellen. Wer die Verhältnisse ruhig betrachtet, wird keinen Moment daran zweifeln, daß hier in frivoler Weise Gespenster an die Wand ge malt werden, nur um den Nervenreiz des Gefahrvollen zu weck«. Gott sei dank wurzeln monarchische und vaterländische Gesinnung bei uns in Dresden und in ganz Sachsen in einer tiefinnerlichen, »olitischen und sittlichen Ueberzeugung, die als Grundveste unserer taatlichen Ordnung durch vorübergehende Mißhelligkeite« und Meinungsverschiedenheiten nicht ernstlich erschüttert werde« kann. Eine nicht minder große Frivolität ist es aber, wenn auf der andern Seite politischeTugend Wächter erstehen, die in einer maß losen Blindheit und Arroganz sich unterfangen, Mein monarchisch und national gesinntem Teile unseres BolkeS und der Presse, welche Anspruch auf ein freies Wort erheben, wegen ihrer Aeußcrungen — und mögen dieselben auch in der einwandfreiesten Form erfolgt ein — mit Unverschämtheit entgegenzutreten. Solche Versuche einer Vergewaltigung der öffentlichen Meinung müssen nicht minder scharf zurückgewiesen werden, mögen sie kvmmeil woher sie wollen, denn sie schaffen nicht weniger gefähr liche Verwirrung, indem sie in den Reihen der Ordnungsparteien, i» denen man Anspruch auf ein politisches Urteil macht, den Glauben Hervorrufen, daß es deren Führer auf ein allgemeines Muiidtotmachen abgesehen haben. Ein klassisches BeijpiZ solcher politischer Beschränktheit bietöt ein Artikel im „Voatl. Anzeiger und Tageblatt", in welchem sich ein ,,im Voglland Hochverehrter Herr" erdreistet, die Dresdner Bevölkerung mit einer Flut von Schimpfworten zu überhäufen, die man kaum für möglich hält. Der Verfasser tut dies unter dem Rufe: „Mehr konservative Ge- innungl", wir haben aber von der Mehrheit der konservativen Partei in Sachsen eine bessere Meinung als daß wir ihr die Faseleien dieses Herrn aufs Konto schreiben wollten. Denn die k onservative Partei bei uns Anspruch erheben will, daß sie im Volke wurzelt, mag sie sich vor allen Dingen derartige Elemente, wie sie der Verfasser dieses Artikels dar- tellt, fern halten, der nicht politisch gereiste Männer, sondern Duckmäuser wünscht, die sich die Aeuherung einer eigen« Meinung versagen. — DaS Ministerium de« Innern hat beschlossen, die a«S der Reunina-Stiftung tür das Jahr 1903 zur Prämiierung mustergültiger bäuerlicher Wirtschaften auSgesetzten beiden Preise von je 500 Mk. auf Vorfchlaa des LandeskutturrateS den Herr« Gutsbesitzern Carl Mütterlein in Coblenz bet Seitschen und Emil Röß » er in Niedervickenhain bei NarSdorf z^uiprechen und die Beschreibung ihrer Wirtschaften zu veröffent- — Bezüglich der Akzessisten bet den Hauptzoll» ämtrrn ist bestimmt worden, daß sie nach dem Bestehen der ersten Fachprüsung den Diensttitel „Zollpraktikant" Io lang« zu Uhren haben, bis sie in die Stellung von Zollaksiftmten oder von Oberkontrvllassistenten «Ingerückt s»id. Anstellung mit StaatS- dlenerrigenichafl finden sie nach wie vor zunächst als RevisionS- aufieher oder als Steueraufseber. — Mit heute tritt ein neuer „Tarif für die Bekör - derung von Personen mit Generai-AbonnementS" aus den chwei, krischen Eiscnbabnen in Kraft, wodurch der Tarif vom 1. Januar 1901 aufgehoben wird. Die Prelle der Karren bleibe» »»geändert, dagegen ist das Verzeichnis der beteiligten chweizerischen Transportunteniehiinlilacn geändert und ergänzt worden. Der Tarif wird an das Publikum bei den Ausgabestellen ür zusammenstellbare Fahrscheinhefte unentgeltlich verabsoiat. — Di« Sammlung deS König!. Sächsischen Alter umsvereins im Palais des Großen Garten» wird in diesem Jahre statt am 1. erst am 15. Mai eröffnet. Durch eine größere Umstellung und ausnahmsweise lang anhaltende Kälte, in der in cht gearbeitet werßen konnte, ist diese'Verzögerung begründet. VersuHsiveise wird daS Museum den nicht zu heizenden Räumen niö JrsttaS Johann st adt fand Dr. Teichmav Mittwochs —. . . , von 2 bis 5 Uhr, Eintritt frei. — Im Stadtkrankenhause . unter dem Vorsitz deS Herrn Stadtrats Dr. Teichmann und im Beisein der Herren Oberärzte die Prüfung von 11 Kranken pflegerinnen statt, nachdem die letzteren an dem im genannt« Krankenbause durch die Herren Dr. Schmidt und Dr. Steiner ,«m rrstenmale abgehallenen dreimonatigen Lebrkursu» tetlaeiwmmen batten. DaS Ergebnis der Prüfung war ein durchau» de- liedigeudeS. — dlm heutigen Taae verläßt ein treuvrrdkenter Beamter. Herr ÄaSinlpektor Chr- Frenzel, den städtisch« Dienst, u« in den Ruhestand übkttutret«. Der joviale Beamte, welch« namentlich in der Altstadt ein« großen Bekanntenkreis besitzt u^ leine» stet» freundlichen und entgegenkommenden We>enS wegen überall hochgeschätzt wird, trat am 1. September 1862 in b« tädtiichen Dienst, hat also mehr als 40 Jahre seinem Amte vor» zestanden. Die Beamtenichaft de» BrtriebSamteS verrintgt sich >eule abend im oberen Saale dr» „BürgerkafinoS" »« ein« sch achen AbichiedSteier. bet welcher dem Scheidend« gewiß vielerlei Beweise der Wertschätzung entgegenaedracht »nd«. Möge 4» Herrn Freu,ei vergönnt kein, recht viele Jahre in Gesundheit i« Arette «einer Fomme sich leine» — Herr Hotelier PanSdo Hotel^ am Hauptbahnhofr «. .. ... am Sonntag dl« Ankunft Sr. Majestät dr» König» sehen werden kan«. ck seines Ruhestände» »n ersten«, Pon-dors läßt t« .Kaiser Wilhelm „ihofe eine Tribüne «nicht«, von der a»I ' beanr» Wer»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)