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sind diese Männer närrisch, der Doctor sowohl wie Dein Henri! Um jede Kleinigkeit verlieren sie alle Würde und Haltung!" Eaton rümpfte ein wenig empfindlich die kleine Nase: „Närrisch, Bictorine, ist den» doch wohl etwas zu hart auSaedrückt! Im Grunde hat Henri —" Weiter kam sie nicht, denn Brigitte trat in'S Zimmer. „Nun alte Tante," rief ihr Bictorine entgegen, bast Du für Deinen — wie heißt er mit Bornamen?" „Eugen!" unterrichtete die Milchschwester. „Für Deinen Eugen gesorgt?" beendete die Vorige ihren Satz. Beklommen sprach die Haushälterin: „Ihr Befehl ist vollzogen, Fräulein!" „Mein Befehl!" spottete die Herrin. „Du unbe greiflicher Griesgram, wirst Du endlich lustig werden, wenn ich Dir schwöre; daß drin Eugen mir ausnehmend gefällt? Du darfst stolz auf solchen Zweig Deines Stammbaumes sein!" „Wo ist er geblieben?" erkundigte sich die Matrone ausweichend. „Er kommt Dir nicht abhanden!" tröstete Vic- torine. „Morgen verläßt er unS, Fräulein!" fuhr Brigitte fort.» ,Lsst daS schon bestimmt?" „Unumstößlich! Länger dulde ich ihn nicht hier." „I Du Rabentante, Du bist eines so liebenswürdigen Verwandten gar nicht werth! Weißt Du, daß ich Lust habe, ihn dauernd hier zu behalten?" „Was?" „Ja, sieh mich nur an, als wolltest Du mich ver schlingen, wie der Wolf das Rothkäppchen! Ich habe bekanntlich einigen Einfluß auf den Präfecten. Herr de Couvray macht mir — oder richtiger meinem Ver mögen — sogar den Hof. Ich werde mit Ihm sprechen, ob Dein Eugen, der Ingenieur ist, wie ich gehört, nicht eine Anstellung in Dijon finden kann." „Er hat seine Anstellung!" stieß Brigitte halb ent setzt heraus. „Wenn er hier eine bessere findet, warum soll er nicht tauschen?" „Das wird er auf keinen Fall!" behauptete zuver sichtlich die Tante. „Es gilt eine Frage Brigitte!" „Er fühlt sich zu wohl bei seinem Vater!" „Für einen jungen Mann ist es nicht gut, sich an die Scholle zu binden," meinte Bictorine altklug. „Er verläßt seinen Vater nun und nimmermehr!" verstärkte Brigitte. „Braucht er das?" fragte die Herrin. „Daß er an dem alten Mann zärtlich hängt, hebt ihn noch höher in meinen Augen; aber was hindert ihn, den Papa mitzunehmen, wenn er den Ort wechselt?" „ Der Vater giebt seinen Wohnsitz nicht auf," ußte Brigitte zu melden. „Nicht? Wenn der Sohn sein Glück macht? Höre, Brigitte, das wäre eine schlechte väterliche Liebe! Unsere Emigranten in der ersten Revolution trösteten sich am Rhein mit dem Liede auS Meister Grätry's „Richard Löwenherz": Wo kann man besser leben, Als in der Seinen Schoost? Ohne die näheren Verhältnisse Deines Eugen zu kennen, will ich Dir verbürgen, daß ihm Herr de Couvray eine einträglichere Stellung verschafft, als seine gegen wärtige in Marseille ist." „Ich sage Ihnen, Fräulein," versetzte die uner schütterliche Widersacherin, „Ihre Bemühungen fallen in's Wasser!" Bictorine schlug mit der kleinen rechten Fast in die flache linke Hand: „Das wollen wir doch einmal probiren! Deine Halsstarrigkeit, Brigitte, reizt mich dergestalt, daß ich jetzt einen Trumpf darauf setze: ich feßle Herrn Eugen an unsere Stadt!" Indem öffnete Corbeau von außen behutsam die Thür und steckte den silbernen Kopf hindurch: „Fräu lein, liebes Fräulein!" „Was giebt'S, lieber Corbeau? Liegt ein Druden fuß auf der Schwelle, daß Sie nicht näher kommen?" Der Alte schob sich langsam hinein, zog die Thür fest hinter sich zu und flüsterte: „Draußen steht ein fremder Hen, schon bei Jahren, der daS Fräulein dringend zu sprechen verlangt. Doch null er mir seinen Namen nicht nennen und sieht sehr erhitzt auS." „DaS Letzte ist an einem so warmen Tage leicht erklärlich," scherzte Bictorine, „und will er vor Ihnen anonym bleiben, so hat er jedenfalls Gründe dazu. Ich lasse bitten!" Corbeau gehorcht«: „Gut!" (Fortsetzung folgt.) Poppitz b. Ries u. Frl. Marti m «anneunn. Getränt: Hr. «mit Mcher mit M«ara tkch «n Osch-t - Hr. Oscar Mer mit Fr«. Jenny Leonhardt in Lttzpg. - zu und sind wir Wittlich überrascht über da», was von Genen der Verlaashandlun, in diesem neuen Jahrgang geboten wird. Richt allein, daß derselbe in Lext und Bild, wie schon au« diesem ersten heft ersichtlich, ganz Ausgtzeichnete« enthält — wir machen nur auf die beiden überaus spannenden großen Romane „Der Vampyr" von Han« Lachenhusen" und „Gräfin Sibylla" von Alexander Römer neben dem reichen sonstigen Inhalt aufmerksam — daß ferner die Prämiengaben gan» be sonders werthvolle find, wir nennen nur al« Giahlftichpramie: «kurzbauer« „Die ereilten Flüchtlinge", ein Bild, welche« in ganz Kuropa Aussehen erregte und den Ruhm seine« Meister« begründete: nicht genug alle« dessen hat die VerlagShandmng auch noch, ermuthigt durch den großen Abonnentenzuwach«, dessen sich der Jubiläum«.Jahrgang zu erfreuen hatte, den bisher schon überall« billigen Heftprei« von 35 Pf. aus nur 30 Pfennig ermäßigt. ES ist »test eine solch' außerordentliche Leistung, daß die VerlaqShandluog jetzt mit vollstem Rechte die „JNunürte Welt" al« da« reichhaltigste und billigste Journal seiner Art bezeichnen kann, eine Leistung, welä>r die vollste Aner kennung auch von Seiten der Presse verdient. Diese glauben wir am besten aulzusprechen, wenn wir allen unseren Lesern den eben beginnenden neuen Jahrgang ter „Jlluftriiten Wett" zum Abonnement aus« Wärmste euipfehlrn. Für einen un glaublich billigen Preis erhalten sie hier eine Fülle der ge- diegendften Unterhaltung und Belehrung sür Hau« und Familie. TageS-Kalender. Abfahrt der Eisenbahnzüge von Riesa nach Dresden: ««6 U. S3 M. früh, * 9. 4« Vorn,., 1- 10. 33 Vm., «« 1. 30 Nm., « 4. St Nm., «« 8.14 AbdS. « 9.K Abds., -s- l>. l2Nacht«: - nach Leipzig: s 5.U.7 M. früh, * 7. 12 Bm., «« 10. 49 Bonn., * 1. 14 Nm., * 3. 59 Nm., -s- 7. 19 AbdS., * 8. 28 AbdS., «« 12. 39 Nacht-; — nach Chemnitz: * s u. früh, «« 8. 45 Born,., «« II. 45 Vorm., * 4. Nachm., * 9. 39 AbdS: — nach Röderau: «« 4 u. 30 M. früh, -s-f 19.46 Vorn, « 3. 53 Nttl., «8. 29 Abd«.:-nach Elsterwerda: *6 U 59 M früh, «1.49 N„,.. « 8. 34 AbdS.: — nach Lommatzsch: « b. 14 früh, « 11.34 Dorm., « 6. 19 Abend«: — von Möderau nach Berlin: «« 4 U. 52 M. früh, -j-s- 10. 59 Vorm., «4.9 Nachm, -s-j- 7. 23 AbdS., « 8. 42 AbdS.: - von Riderau »ach Dretden: «19U. 49M.Borm., ft-11. IdVorm., «3.29Nni, -s--s- 6. 25 Nm., «« 11. 18 Nachts. — (Die mit « versehenen Ziffern bezeichnen Züge welche l., II., III. »nd IV. Klasse fuhren, die mit «« versehenen sind Personenzügc mit I., II. und III. Klasse, dagegen die mit -s- versehenen sind Lourierzüge mit I., II. und HI. Klasse und die mit -s-s- versehenen Courierzuge mit nur I. und II. Klasse.) Dampfschifffahrten Von Riesa srüh7U.l9M., Vorm. 11 ll„ vonStrehla 5 U. 45 M. srüb nach allen Stationen bis Dresden. — Ab fahrt von Dresden nach Riesa früh 6 U., nach Riesa und Strehla Nachm. 2 U. 39 M. — Abfahrt von Meißen nach Riela Vorn«. 7 U. 45 M.: nach Riesa und Strehla Nachm. 4 U. 15 M. Pcrsonenposten. Von Riesa nach Strehla: 7 Uhr 45 Mn. früh, 9 Uhr 45 Min.Aornd«. — Von Strehla nach Niesa: 5 Uhr 15 Min. früh, 7 Uhr — Mm.,Abends. Kirchennachrichten für Strehla. Getaufte vom August: Ida Anna, Hrn. Karl Aug. Göpel's, Hdarb. allh., T. — Marie Sidorie, Hrn. Friedr. Emil Dietrich's, ans. B. u. Productenhdlrs. allh., T. — Anna Magda lena, Hrn. Oswald Haupt's, Direktors an hiesiger Stadtschule, T. — Paul Hugo, Hrn. Karl Friedr. Hiersemann'S, Gutsbes. in Clanzschwitz, S. —Außer dem 1 unehehl. S. Beerdigte: Max Hugo Wer, Hrn. Eduard William Ziller's, Hdarb. allh., S., 2 I. alt. — Frau Johanne Rosine Trebuß, geb. Naumann, Mil. Joh. Friedr. Trebuß', allh., Witwe, 71 I. 3 M. S T. alt. - Karl Paul Lunkwitz, weil. Hrn. Karl Gottl. Lunkwitz', ans. B. u. FleischermstrS. allh., hinter!. S., 4 I. 2 M. 4 T. alt. — Ernst Paul Schönemann, der Auguste Wil helmine Schünemann, allh., unehel. S. 4 Tage alt. — Frieda Martha Werner, der Emilie Werner, z. Z. in Dresden , unehel. T., 26 T. alt. — Hrn. Maxi- - milian Böhme's,Kaufmanns allh., todtgeb. S. —Hrn. Gustav Herm. Gintze's, Hdarb. allh. , todtgeb. S. — Hr. Karl Friedr. Aug. Käseberg', HauSbes, u. Maurer in Großrügeln, 61 I. — M. 27 T. alt. — Hr. Gottfr. Eduard Kühne, GutSbes. in Leckwitz', 55 I. 8 M 27 T. alt.. — Hr. Joh. Karl Gottl. Jentzsch, GutSbes. in Clanzschwitz, 64 I. 11 M. 21 T. alt. verlobt: Hr. Karl Gchwing in Bergen auf Rügen u.Frl. Margarethe Horn in Dre«den.Ntuftadt — Hr. OScar Löhn in Hohenstein b. St. u. Frl. Matte Htrberg in Leipzig. — Hr. Kaufmann Karl Henker in Riesa u. Frl. Anna Bornschein in i. — Hr. Postasfiftent Wilhelm Flohr in Chemnitz , Balthasar in Dresden. — Hr. Gtadtbauinsp. ttnr. Lyttle in Plauen «. Frl. Alma Schuster mit Frl. Klara »och in Oschatz. Mende in Berlin. rn Zeitschriften empfiehlt sich Abormemertts bei Zusicherung empfiehlt Heft 1 bereits erschienen. I. T. Thieme. F. H. Springer in Riesa empfiehlt billigst: Reise-Koffer und Taschen, Plaid riemen, Damen- und Eisenbahntaschen, Regen- und Sonnenschirme, Stöcke, eingestrickte Flaschen mit Trinkbecher, lederne Kinder- und Frauenschürzen, Gummischuhe, Holzschuhe, Einlegesohlen. Eisenbahnschienen und Journal-Abonnement. Beim Beginn der neuen Jahrgänge von: Das Buch für Alle, Ehrouik derZ-tt, Jllustrirte Welt, Ueber Land und Meer, Romaubiblioth^k, Modenwett, sowie aller anderen zur Annahme von i' nur pünktlicher Bedienung, die Buchbinderei mW Buchhandlung von Rudott'h Nagel in Riesa. dA «ch. Hausse mit Frl.'Skua Wolluuuu, tu Zdtrm» i» Gaba^er «in»nabe: Hrn.Pnb.Hlckman» inDrude»: Hrn/Iatt Ittdvell in Buchholz: Hrn. stmü Schreyer in Plauen: Hrn. «ettchtarach »«»per tu Lhmmitz: Sn. Lehrer «mit chvh»l5^ tn g,' ' . «in Mädchen vestorbe» mandeur Altert Eis. Krone 2. Ll-V in Plauen: Hr. Kauf«. H. Hofmann in Ouersurt: Hr. Friedr. Ang Süßmilch in Lhemnitz; Hr. Stadt» kaMrrr Hrm. Freitag in Zwönitz; Frau Agne« ver». troll geb. Edelmann in Johanngeorgenstadt: Hr. Prof. vr.Wittbald Gottlob Schmidt in Grimma: Hr. Fr. W. Schumann in Liebst» b. Grimma: Hr. vr. pku. und Ouuck. tbool Jultu« Moritz Weinhold in Dresden; Hr. Past. sm. H. Juliu« Schilling in Freiberg; tzr. Paul «nzmann in Schweidnitz. Tüchtige SteinarBeiter erhalten ftir jetzt und den Winter noch BeschästiglMg in der Bildhauerei von Gustav Schatze. dsssitixt ckurctt ein ALnr neues sieksrss, äurelmus nickt Lnxrsnenäes Mttsl, innsr- ttuld 3—4 Ltuncksn LekLdrIoA rm<1 vvll- slknäix. rn Aot/, 8. I«.—xraet. ( 3340 dp.)^Ibsrtstraaoo. Krfotge allein entscheide«! ««kV ZSxL 'S .L 2 »«,» I, d»rch «in«-kUm«ty»d« glä"»end« «r» f»lg« «r,l«lt wurd«n, so ist »t<«: I>«. fisr»'«LNl. »«,bod«. Hundertlaus«»»« d«d»ank«n d«rs-Id«n itzi« «^»»dde«, durch fi« N>urd« »I«l«i, Kraut«», wi« »i« U»i«ft« d«w«ts«n, »« »och SchOf«», — Hilf« »UN >«dr »«,11« sKU» « darf dich« S«d«r sich dt«f«r d«»«drii» «rihod« »rtr,«u,a »uw«n- drn. RIY«r«» d»«a»«r in UuMn«*, «n e«tt«n ftare«n vu^, 0r. NotufleU. N« L-LWU-L-'M Wunsch „,«n äinftndu», ».» l» vri«s»»rr«n » 1» Pf- dir««» mrsn»,«. Für Säuglinge u«d kleine Kinder ist Nsue's Kivdeimhnnq Knftrries seit 20 Jahren vorzüglich bewährt, ärztlich empfohlen und billig. Aeltere Säuglinge sättigt bloße Milch nicht. Pallete L 40, 80, 150 ^s, Brochüren gratis bei Hrn. Apotheker H. Stempel. 7^ Wanzen vertilgt radi. UW eal (mit der BrM) die HWaaUUavID berühmteMosqnito. Linkt«». Zu haben ? L Fl. 75 Pfg. bei Rudolph Nagel in Riesa, Buchbinderei und Buchhandlung. —/ 1».!S. 8 Druck «ud vertag vo» G. vousmig la Rieia. Vcrantwottttcher Nedactrur: r. Mader in «iffa. 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