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2::»M> Ü7»H-T71 "-or- > ElbcdlaN und Anikigcr. Amtsötalt -er König!. Amtshauptmaimschaft Großenhain, -er König!. Amtsgerichte Lies« an- Strehla, sowie -es Stadtraths M Mesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 35. Sonnabend, den 20. März 1880. 83. Alchrß* -iS—S-SS-S--1 -SS—-— —— «richemt m Stiesa wösientti» dreimal: DirnStaa. LonnerStaa und Sonnabend. - Äbonnewentspreis vierteljährlich 1 Mark 2S Pfg. - Bestellungen nehmen alle Nagen ^onanstaü« die «trpedilioiien in Riesa und Strehla (<L. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgedretteten Leserkreise ein« wirksame BerSssentllchung finde«, «bitt« »tr uns bis Tags vorher vormittags 10 Uhr. >WW>»WM««NMIWM»MSW»»a»SS»M«S-^SSMiW»-i>s»!^WSs«n»-eii--:< ir '" Du hast dein Kind auf deinem Arm getragen, Du hast's an deiner treuen Brust gesäugt; Du hörtest selbst der Nächte Stunden schlagen, Das Haupt auf seine heiße Stirn geneigt; Du flehtest die Engel von drüben herbei, Daß mit ihm der Friede der Himmlischen sei ; Jetzt giebst du es hin! Im Herzen frommen Dank und hohe Freude, Daß du den Liebling bis hierher gebracht, Hörst du der Kirchenglocken Festgeläute, Der wandersel'gen Kinderwelt gemachr, Und dennoch kannst wehren der Thräne du nicht, Schaust heute dem Kind du ins Angesicht; Du giebst es ja hin. D« giebst es hi«. Das bunte Leben öffnet seine Pforten Und winkt den jungen Wanderer hinein, Und duft'ge Blumen blüh'» da allerorten, Geküßt vom heitern Frühlingssonnenschein. Noch ahnt nicht, noch sieht nicht das fröhliche Kind, Wie wirr und verschlungen die Pfade dort sind, Und du giebst's dahin. Bis zu des Glückes lichten Sonnenhöhen Führt diesen Pilger sanft sein Weg hinauf, Und jenes Fuß muß über Dornen gehen, Und düst're Wolkenschatten sind sein Lauf. Der Täuschungen viele! — Die Wandrung beginnt; Du hoffest und bangest zugleich für dein Kind; Giebst du es ja hin. Und tritt denn nicht auf allen seinen Wegen, Ob sie nun blumen- oder dornenreich, Dem Waller ein verlockend Weib entgegen, Daß es sein blendend Antlitz zu ihm neig'? Sein Nam' ist Versuchung. Wer weiß, ob die nicht Die Schlingen dem Kinde, dem deinen schon flicht! Und du giebst es hin. Geleit' es denn zum heiligen Altäre, Und bete zu dem Herrn aus voller Geel', Daß dein geliebtes Kind er dir bewahre Bor allem Erdenweh und jedem Fehl. Die Palme, die heute dem Heiland du weih'k, Dein Kind sei's mit seinem unsterblichen Geist; Ihm, ihm gieb es hin! Sarl «raupner. über dieselbe aus. Es hatten 24 Lehrlinge 48 Gegen stände ausgestellt. Von den Ausstellern wurden 12 durch Belobigungsdecrete und 11 durch mündliche Be lobigung ausgezeichnet. Aus einer von Osc. Förster herausgegebenen neueren Broschüre las Herr Lehrer Müder einen Vortrag des Apothekers Levsen in Roch litz über „die Nahrungsmittel und deren Conservirung" zur Hälfte vor, und soll die Vorlesung in einer der nächsten Sitzungen fortgesetzt werden. — Betreffs der in voriger Sitzung an den Ausschuß überwiesenen Frage, die Veröffentlichung der Bekannt machungen des Vereins betr., schlägt der Ausschuß vor, künftighin nur in einem Localblatte zu inseriren und zwar ist derselbe der Ansicht, daß es zweckmäßig sein dürfte, die Annonce dem hiesigen Amts blatt zu übergeben. Nach längerer Debatte wurde be schlossen, die Angelegenheit auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen zu stellen, vorher aber Erörterungen über den Kostenpunkt eines doppelten Jnserirens durch die Rechnungsprüfungscommission an stellen zu lasten. — Am 2. April soll im Wettiner Hof ein Familienabend abgehalten werden, dessen Arrangement man der Festdepittation überläßt. Herr Kaufmann Schlegel referirte über die Thätigkeit der Commission zur Ergreifung geeigneter Maßregeln gegen das Bettel- und Vagabundenwesen, indem er mittherlt, daß bisjetzt aus Mangel an Unterlagen feste Grund lagen in dieser Sache noch nicht hätten beschafft werden können. — Herr Gasinspector Storl sprach über einen patentirten Gaslöthkolben ohne Gebläse und legte einen darauf bezüglichen Prospect vor. Von einem Fachmann wurde der Apparat als sehr practisch für Fabriken, dagegen als wenig geeignet für kleine Werkstätten be zeichnet. — Ausgenommen wurden 2 neue Mitglieder. Der Fragekasten war leer. — Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des deutschen Kaisers veranstaltet morgen Herr Restaurateur Bretschneider und Herr Rathskellerpachter Kaulfuß ein Festesten. — Das Ministerium des Innern hat in Bezug auf einige Punkte der standesamtliche« Geschäftsführung Folgendes angeordnet: Die sofort mit der votschriftsmäßigen Ge burtsanzeige bei den Ständesämtern bewirkte Angabe der Vornamen neugeborner Kinder hat vielfach Unzu- Kommen-eu 3. April 188V, Vormittags 10 Uhr soll im Verhandlungssaale der Amtshauptmannschaft Bezirkstag abgehalten werden. Der Zutritt ist Jedermann gestattet. Großenhain, am 19. März 1880. Die Königliche Amtshauptmannschaft. - Pechmann. träglichkerten im Gefolge gehabt, insofern dieEltrtn später theilS bei den Standesämtern, theilSbeidmdm Taufact vollziehenden Geistlichen Aenderungen oder Ver vollständigungen der in das Geburtsregister eingetragenen Vornamen verlangt, dabei die bei der Geburtsanzeige bewirkte Namensangabe bestritten und sonst zu Scher ungen, ja zu störenden Auftritten unmitttlbar vor dem Taufacte Anlaß gegeben habe». Um diesen Uebel- ständen für die Zukunft zu begegnen, wird den Standesbe amten jedeBeeinsluffung der die Geburtsanzeige» erstatten den Personen zu dem Zwecke sofortiger Angabe der Vor namen derGeborenen nachdrücklich untersagt, rhneu vicknchr eine ausdrückliche Belehrung der Anzeigenden darÄrr zur Pflicht gemacht, daß für die Angabe der Vornamen gesetzlich eine zweimonatige Frist vom Tag« der Ge burt des Kindes an nachgelassen ist. — ES haben ein zelne Standesbeamte die von ihnen zu vollziehenden Eheschließungsacte amtlich als .Trauung" bezeichnet und dadurch zur Verwirrung der Begriffe über das Berhältniß der bürgerlichen Eheschließung zur kirch lichen Trauung beigetragen. DaS ist durchaus un statthaft und der Gebrauch jenes unrichtigen Ausdrucks wird den Standesbeamten streng untersagt. — Die Verlobten können die kostenfreie Ertheilung einer — namentlich für den Zweck der Anmeldung zur kirch lichen Trauung verwendbaren — Bescheinigung über das angeordnete Aufgebot verlangen. Damit von dieser Einrichtung mehr als bisher Gebrauch gemacht wird, werden die Standesbeamten angewiesen, daß sie bei Aufnahme der Aufgebotsverhandlung die Betheiligten auf die gedachte Vorschrift noch besonders aufmerksam zu machen haben. — Wie die „Dr. N." hören, sind die Einnahmen unserer Staatseisenbahnen im Monat Februar, noch weit höher ausgefallen als im Januar, der bereits ein Plus von über 50 000 M. erbracht hat. Man spricht von einer Mehreinnahme von beinahe 300 000 M. im Februar d. I. gegen den gleichen Monat im Vorjahre, so daß die beiden ersten Monate ein Plus von ins- gesammt 350000 M. gegen das Vorjahr ergeben würden. — Gerade jetzt dürfte es von Bedeutung sein, auf das Erfrieren her Pflanzen aufmerksam zu machen. Wie mancher denkt, wenn er der trügerischen März- AbüMkMnts-GMuus- Auf das mit dem 1. April beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „ylhebkatt und Anzeiger" werden Bestellungen zum Preise von 1 Mk. 25 Pf. von den Kaiser!. Postanstalten, den Landbriefträgern, unseren Boten, sowie unseren Expeditionen in Riesaund Strehla angenommen. Ankündigungen aller Art finden in den Amtsgerichtsbezirken Nies« und Etrehla und den angrenzenden Ortschaften durch das „Slbeblatt «uh Anzeiger" die beste und weiteste Verbreitung. Nie Aerlags-Ekpe-ition. OertlicheS uud Sächsisches. Riesa, den 19. März 1880. — In der Grwerbevereinssitzung am 18. März wurden zunächst folgende Zuschriften zur Kenntniß ge nommen: 1) Eine Einladung zu der am 19. d. M. in Leipzig stattfindenden Eröffnung d«r Fachausstellung der Drechsler und Bildschnitzer Deutschlands und Oesterreich-UngarnS; 2) Der Jahresbericht des Ge werbevereins zu Zwickau auf daS Jahr 1879 ; 3) Eine Ankündigung des bei Paul Neff in Stuttgart in 2. Auflage erschienenen Werkes: „DaS polzmttroms Ornament" (100 Tafeln in Gold-, SÜber- und Farbendruck). Der Herr Vorsitzende, Damenschneider Schuster, referirte darauf über die behufs Unterstützung armer und würdiger Lonfirmanden unter den Mit- Mhtttt des Gewerbevereins veranstaltete Geldsamm- umg. Dieselbe hat einen Betrag von 41 M. 10 Pf. ergeben; außerdem sind noch zwei Röcke und zwar von den Herren Wünschüttel uud Messe geschenkt worden. Zur Unterstützung sind 11 Knaben der einfachen Volks- Aule gezogen worden, doch ist bei dem Ankauf von BekleidungSgegenständen 7 M. mehr verauggaht worden, als die Sammlung ergeben hatte. ES wird beschlossen, dieses Deficit auS der BereinScasse zu decke», soweit dasselbe nicht »och nachttäglich durch freiwillige Gaben gedeckt werde« Wte. — Weiter referirte» dce Herren Schuster und Liebscher über die LehrlingSarbeiten-AuS- stellung in Strehla »Nd sprachen sich höchst anerkennend