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da- Tagebuch sind alle Aufzeichnungen aufzunehmen, welche sich auf bezogene oder abgelieferte Maaren be ziehen, während in oaS Cassabuch nur die baaren,Ein nahmen und Ausgaben zu buchen sind. Das Haupt buch hat den Zweck, das Rechnungsverhältniß nach zuweisen, in welchem der Geschäftsinhaber zu jedem einzelnen seiner Geschäftsfreunde steht. In das In ventur- und Bilanzbuch gehört die am Jahresschlüsse vorzunehmende Vermögensaufnahme — Inventur — und der Geschäftsabschluß — Bilanz —, während im Calculationsbuch die Berechnungen der Selbstkosten preise aufgestellt werden. Die Buchführung kann da durch noch vereinfacht werden, daß das Tagebuch und das Cassabuch in ein Buch zusammengezogen werden, in welches dann alle Ein- und Ausgänge ohne Aus nahme gebucht werden, um erst beim Uebertrag in's Hauptbuch in das richtige Rechnungsverhältniß gestellt zu werden. Zu den genannten Büchern waren von dem Vortragenden Formulare angefertigt und vorge legt worden. Redner betonte wiederholt, daß die Buch führung, wenn anders sie den an sie gestellten Anfor derungen genügen soll, eine geordnete, vollstän dige und richtige sein müsse, da liederlich geführte Geschäftsbücher nicht mehr werth seien, als die Kreide striche des borgenden Gastwirthes. Außerdem dürfte es sich für jeden Geschäftsmann empfehlen, die ge schäftliche Eorrespondenz, Rechnungen, Quittungen und sonstige Beläge und Erläu terungsstücke wohlgeordnet aufzubewahren. Der Geschäftsinhaber verfällt nicht blos wegen gänzlichen Mangels an Geschäftsbüchern, sondern.auch wegen mangelhaft geführter Bücher dem Strafgesetze. Am Schlüsse seines eingehenden Vortrages berührte Redner noch kurz die Lano wirth schäft und betonte, daß es auch für den Landwirth hochvonnöthen sei, ordentlich Buch und Rechnung zu führen. Rechnete jeder Landwirth, es käme nicht mehr so häufig vor, daß er auf einem Grundstücke, das ihm, zu Wald an gelegt, einen wenn auch nur mäßigen Nutzen bringen würde, mit direktem Verlust Korn baut; daß er ein anderes Grundstück, das sich als Wiese vorzüglich ren- tiren würde, als schlecht rentirenden Acker benützt und was dergleichen täglich vorkommende wirthschaftliche Fehler mehr sind. Der rechnende Landwirth wird sich, wenn er Geld verfügbar hat, jedesmal genau überlegen, was wirthschaftlich vortheilhafter für ihn ist, die Er weiterung seines Grundbesitzes oder Vie durch größeres Betriebscapital ermöglichte bessere Ausnutzung desselben, und wie die Sachen heute in den meisten Gegenden stehen, wird er sich jedenfalls in der Regel für letzteres entscheiden. Bei der raschen Zunahme der Bevölkerung liegt die Zukunft unserer Landwirthschaft in der soge nannten „intensiven" Bewirthschaftung, o. i. der voll ständigsten Ausnutzung des gegebenen Areals. Herr Lehrer Dietzel beantwnrtete hierauf die Frage: „Was ist die.Ursache, wenn Petroleum-Lampen explodiren?" Referent erklärt, daß eine Explosion dann vorkomme, wenn sich das in dem Ballon befind liche Petroleum auf irgend welche Weise entzünde. Diese Entzündung kann eine fünffache Ursache haben: 3.) wenn der Ballon nur theilweise mit Ocl gefüllt sei, so daß sich über dem Oel sehr leicht ent zündbare Gase entwickeln können; d) wenn der Ballon zu stark erwärmt werde; c) wenn man schlechtes, d. h. nicht gut rafsinirtes Petroleum brenne; 6) wenn die Lampe nicht gehörig rein gehalten werde, und e) wenn der Docht nicht ordentlich in die Lampe paffe. Zum Schluffe der Sitzung beantwortete noch Herr Rathsregistrator Winkler die Frage: „Erfüllt der Gewerbeverein seine Aufgabe nicht mehr, da sich hier ein neuer Verein, der Hand werkerverein, gebildet hat?" Redner wies nach, daß der Gewerbeverein nach wie vor seine Pflicht thue und den in seinem Statut ausgesprochenen Zweck unbeirrt weiter verfolge und daß also, wenn hier ein neuer Verein, der die gleichen Tendenzen wie der Ge werbeverein habe, in's Leben getreten sei, man unwill kürlich genöthigt sei, anzunehmen, daß derselbe neben seinen ansgesprochenen Zwecken noch andere unaus gesprochene Zwecke verfolge. Aus dem Vortrage sowohl, als auch aus der De batte ging es hervor, daß die Begründung des Hand werkervereins eine Opposition sei gegen den Gewerbe verein und den Städtischen Verein in ihrer derartigen Zusammensetzung, d. h. in letzter Linie gegen den Kauf manns- und namentlich gegen den Beamtenstand. Diese Annahme erscheine um so begründeter, als von jener Seite Aeußerungen gefallen sind, die eme andere Aus legung nicht zulaffen. Man beabsichtige, wie es in der Debatte weiter hervorgehoben wurde, auf die städtischen Wahlen einzuwirken und jeden Beamten von der Stadt Vertretung fern zu halten. Diese Tendenz wurde für ebenso bedauerlich als unklug bezeichnet; bedauerlich. Mil der Beamtenstand auf eine Vertretung das gleiche Anrecht habe, wie jede andere Classe der Bevölkerung; unklug, weil der Beamtenstand sich sehr leicht gemüßigt finden könnte, für diese Hintenansetzung Repressivmaß regeln zu treffen. In einer andern Stadt Sachsens, wo eine gleiche Erscheinung zu Tage getreten, habe man von Seiten des Beamtenstandes mit der Begründung eines „Beamten-Consumvereins" geantwortet. — Die Postämter sind angewiesen die alten Vier groschenstücke bis Ende Mai d. I. noch anzunehmen und zu sammeln, von da ab hört deren Annahme resp. Umtausch überall auf. Meißen, 9. März. Der gestern bis zum Abend fortwüthende Sturm hatte die Bohlen der Eisenbahn brücke aufgeriffen, so daß dieselbe für die Fußgänger gesperrt werden mußte. Auf der Freibergerstraße in der Nähe des rothen Hauses war ein Möbelwagen umgeworfen worden. Die große Pappel an der Ecke des von der Wilsdruffer Straße nach Siebeneichen führenden Weges ist gestürzt. Ausgehobene Fenster flügel, Dachziegel und Effenköpfe machten die Passage in den Straßen der Stadt gefährlich. An Umzäunungen, Geleiten und Bäumen ist der angerichtete Schaden nicht unbedeutend. — Wafferstand der Elbe: 220 Cent, über Null. Döbel», 8. März. Die seit einigen Tagen herr schenden Stürme haben in unserer Umgebung schon mannigfachen Schaden verursacht. Beispielsweise ist die Windmühle „Der Holländer" arg beschädigt worden. Der heute früh zum ersten Zuge gesandte Postwagen war in großer Gefahr, in der Nähe der „Guten Quelle" über die Böschung geworfen zu werden. Daß dies nicht geschah, ist einzig der Entschlossenheit des Postil lons und des in dem Wagen sitzenden Personals zu danken. Der Wagen stand tatsächlich nicht mehr als wenige Zoll vom Straßenrande, wohin er durch den Sturm getrieben wurde, entfernt. Auch die Spitze des Rathhausthurmes ist sehr beschädigt, und befürchtet man das Herabstürzen derselben. — Mit welcher Heftigkeit der Sturm der letzten Tage in Dresden, namentlich in den Vorstädten, ge haust hat, geht unter anderm daraus hervor, daß er sogar die mit starken Pfosten in das Erdreich befestigte Bretterplanke, welche das Grundstück zunächst des Schilling'schen Bildhauer-Ateliers an der Eliasstraße einfaßte, vollständig niedergelegt hat. Ziemlich heftig ist der Sturm auch auf dem zur Stadt gehörigen Vorwerk „zum Lämmchen" an der Blasewitzerstraße auf getroffen. Er hat daselbst die Dächer mehrerer Ge bäude theilweise völlig abgedeckt und selbst das, Dach gerippe beschädigt. Chemnitz, 8. März. In der vorigen Nacht und heute richtete ein orkanartiger Sturm erheblichen Schaden an. Die Gebäude des Chemnitz-Aue-Adorfer Bahn hofes sind durch die Gewalt des Sturmes abgedeckt und ist-das Dach über 100 Meter weit über die Bahn geführt wo: den. Das Innere des Hauses, wie die Möbel, sind stark beschädigt. Glücklicher Weise ist kein Mensch bedeutend verletzt worden. Eingesandt. Riesa, 11. März. Am gestrigen Sonntage ging die Posse: „Faselhans" in Scene. Wenn wir uns für heute hierüber jeder eingehenden Schilderung betreffs der Gediegenheit und Aufführung dieses Stückes enthalten, so können wir es uns jedoch nicht versagen hervorzuheben, daß dasselbe musterhaft zur Ausführung gelangte. Gleichzeitig wollen wir bemerken, daß die TrnpPe fast durchweg aus guten Spielern besteht, die vor züglichen Leistungen mehrerer Spieler und Spiele rinnen vom Vorjahr werden noch manchen fleißigen Theaterbesuchern bekannt sein, und so dürfen wir wohl mit Recht darauf Hinweisen, daß auch in der diesjährigen Saison Seitens des allbeliebten Herrn Theater-Director v. Boxberg weder Kosten noch Mühen gescheut werden, um durch Aufführung ge diegener Stücke sich die Gunst eines Theater lieben den Publikums zu erwerben. Gönnen wir der strebsamen Gesellschaft bei ihren Aufführungen stets ein volles Haus. Mehrere Theaterfreunde. Msitenkarten, L 100 Stuck 1 50 smpüsdlt (x. ron80v8'8 üuodärllekvrel. HW" Futterkartoffeln sind zu verkaufen bei Frau Jäkel in Riesa. BcränderungShalber bin ich gesonnen, mein in Casabra gelegenes Hausgrundstück mit 72 Quadrat-Ruthe» Garten und 177 Quadrat-Ruthen Feld, auszugs- und herbergsfrei, zu verkaufen. 1800 Mk. können nach Uebereinkunst darauf stehen bleiben. Herman« Strichelt, Besitzer Eine größere anständige Familien-Wohnimg wird per Oktober gesucht. Gest. Offerten in der Exped. d. Bl. erbeten. -D Mann können Logis erhalten bei I MD Wolf, Kleiderhändler, Käferberg. 2 Herren können Logis erhalten: Elbstraße Nr SS Zwei Logis, Stube, Kammer u. 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