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i S-Wtend, he» 7. Septzacher 18?8. !>!.,! lutllü i' .k F H W »777H-W»—> zntig die sich hieran anknüpfeadei» Sagen mittheikke, ferne, die Fahrt ans der Brennerbahn mit ihre» » Tun»«, di« Fahrt »ach Trient, de« reizend gelegenen Gardasee mit seine» a» Rattnschtin- heiteu, reich auSgestattrta» Umgebungen, Verona, Venedig mit seinen prächtige» Paläste», dem Dogaipalast, der Seufzerbrück« rc. Redner erwähnte hierbei den bei ihrer »«Wesenheit gerade stattgehabt«» Einzug Ihrer Majestäten de» Königs und der Königin von Italien, dessen großartiger Eindruck kaum zu be schreiben sei, namentlich hatten sich die Gondoliere in ihrer Nationaltracht hübsch ausgestattet. Bon de» Herren Lademanu und Schuldirektor Mühlmann wurden noch Photographien der erwähnten Städte und Land schaften vorgezeigt und die nöthigen Erläuterungen gegeben. Strehla, 4. September. Im Gewerbeverein sprach gestern Abend der Uhrmacher Herr Schmidt über: „Die Uhr." Zunächst berichtete er über daS Geschichtliche und sprach hierbei namentlich über die Straßburger Uhr. Sodann kam der Redner auf die Fabrikation der Uhren zu sprechen. Er erwähnte und besprach die Uhrmacherei uuf dem Schwarzwalde, in Frankreich, in Schlesien uns in Berlin. Seiner Meinung nach giebt eS die besten Regulatöre in Freiburg in Schlesien bei Becker.' Zuletzt zeigte er — und das war daS Hauptthema seines Referates — den Bau der Uhr. Er benutzte dazu die Theile eines von seinem Lehrlinge zu erbauenden Reiseweckers. Zugleich zeigte und erklärte er die hierbei zur Verwendung kommenden Werkzeuge und Maschinen. Döbeln, 5. September. Schon seit geraumer Zeit sind auf hiesigem Wochenmarkte Taschendiebstähle verübt worden, ohne daß es jemals gelungen ist, die Diebin abzufangen. Erst heute waren die dahin ge richteten Bemühungen unsrer Schutzmannschaft von Erfolg gekrönt. Eine jüngst erst bestohlene Dame befestigte das Portemonnaie und Taschentuch in der äußeren Tasche des Kleides und zwar so, daß das erstgenannte recht verlockend hervorschaute. So besuchte sie den Wochen- markt während ein Schutzmann in Civil in kurzer Entfernung folgte. Es dauerte nur kurze Zeit, als sie ein Zupfen am Kleide bemerkte, so baß sie, sich schnell umwendend, die Diebin auf frischer That er greifen und dem herbeieilenden Schutzmann übergeben konnte. In derselben wurde die schon mehrfach bestrafte verehel. Neumann von hier erkannt, auf welche schon längere Zeit das Auge der Polizei gerichtet gewesen war, die aber durch die Raffinirtheit, mit welcher sie ihre Diebereien ausführte, sich die Polizei vom Halse zu halten verstand. Unter den Marktbesucherinnen herrschte selbstverständlich große Freude über den guten Fang. — Heute Bormittag wurden hier zwei Burschen, einer 17, der andere 21 Jahre alt, verhaftet, die in Roßwein verschiedene Betrügereien verübt haben. — Auf heutigem Wochenmarkte waren so viel Rebhühner zum Verkauf gebracht, daß das Paar mit 80 Pf., einzelne mit 45 Pf. bezahlt wurden. Nossen. ES kann mit Sicherheit angenommen werden, daß der Seminarist, dessen spurloses Verschwinden ge meldet worden, nicht verunglückt ist. Der Betreffende hat sich in den Besitz nicht unbedeutender Geldmittel zu setzen gewußt und höchst wahrscheinlich einen längst mit sich herumgetragenen Reise-, vielleicht AuSwan- derungsplan zur Ausführung gebracht. Nach welcher Richtung er geflohen, ist bis zur Stunde noch unbekannt. Großenhain. Auf dem am Montag hier statt gefundenen Roß-, Vieh- und Bretermartte sind 66 Pferde, 410 Stück Rindvieh, 118 Schweine, 730 Ferkel und 52 Schock Breter zum Verkauf gestellt worden. Meißen, 4. September. Gestern Nachmittags 4 Uhr langten die deutschen Architecten und Ingenieure auf 2 Rad- Und 1 Schrauben-Dampfer hier an, wurden mit Böllerschüssen begrüßt und zogen unter Vorantritt eines Militär-Musikchors und der hiesigen Stadtcapelle auf den Markt, wo sie von den Vertretern der Stadt vom Balkon deS RathhauseS durch Hrn. Bürgermeister Hirschberg, Ritter rc., bewillkommnet und ihnen ein dreifaches Hoch gebracht wurde. Der wohl 1500 Personen starke Zug, darunter viele Damen, bewegte sich dann nach der AlbrechtSburg, von der von mittelalterlich costümirteu Trompetern von der 2. Etage des Treppen hauses der Albrechtsburg Trompetengeschmetter erklang, ei« Gesang deS polytechnischen Gesangvereins „Erato" au« Dresden folgt« darauf und nach Ansprache eines der mit der Restauration der AlbrechtSburg betrauten Künstler verfügte man sich zur Besichtigung der herrlichen Räumt der Burg. Hierauf war im Dom Orgelspiel OertllcheS uud SSMche«.' Riesa, d« 6. «epttL 1S78. — Mit gestern wurden die Hebungen unserer werden jedenfalls morgen die Mannschaften, welche zur Reserve übertreten, wie auch solche, welch« zur Disposition beurlaubt werden, an» dem jetzigen Verbände entlassen. — Wie au» Bern berichtet wird, «eilt gegenwärtig Ihre Majestät die Königin Carola von Sachsen unter dem Inkognito einer Gräfin von Plauen mit Gefolge in der Pension Eonradin zu Vulpera in Unterengadin. — ES wird für Manch« von Interesse sein zu erfahren, daß eine bei der sächsischen LandeSlotterie seit langer Zeit bestandene Einrichtung von Anbeginn der und Gesang mit Musikbegleitung. Das RestammtionS- zelt, in welche« dw weibliche T" mittelalterlich gekleidet «ar, konnte die all« fassen. Au» der RathSkcllerri Gäste» einen guten Trank Meißner Weine». Bor Abgang de» Zuge« wnrde die AlbrechtSbnrg mit bengallscbem Feuer herrlich erleuchtet uud gegeu 9 Uhr wogte derselbe, begleitet von viele» LampionSttägeru und unter Anschluß von Tausenden der Einwohner durch die durch bengalisch« Flammen erleuchtete» Straßen der Stadt »ach dem Bahnhof. Die AlbrechtSbnrg er glänzt« nach der Elbseite im rothen Licht und die ebenso erleuchtete Pyramide de» sog. höckrichten ThurmeS gewährte einen bezaubernden Anblick. — 5, September. Dem seit dem Jahre 1847 ununterbrochen im Beulich'schen Gute in Seilitz in Diensten stehenden Schirrmeister Johann Gottlieb Rothe hat daS Königl. Ministerium des Innern al» Aus zeichnung für dies« langjährige und treue Dienstleistung die große silberne Medaille mit der Aufschrift: „Für langjährige treue Dienste" verliehen. Diese Auszeich nung »st dem Rothe gestern durch Herrn AmtShaupt- mann v. Bosse in der Wohnung der Dienstherrschaft unter entsprechender Feierlichkeit auSgehändigt worden. Kötzschenbroda. JnSerkountz ist inderNacht vom Montag zum Dienstag der im Orte allgemem geachtete Gasthofsbesitzer Huhle mitten im Kreise seiner Freunde und Gäste in seiner Gaststube plötzlich gestorben. Den unmittelbaren Anlaß hinzu gaben zwei Maurer und ein Händler, welche Skandal angefangen hatten. Der Wirth, welcher diese Leute entfernen wollte uud von seiner Frau zurückgehalten wurde, ist in der Auf regung vom Schlage getroffen und seiner Frau todt m die Arme gefallen. Bor dem Gasthofe haben die oben gedachten rohen Menschen einem Schuhmacher zwei Finger der linken Hand überbrochen. Pirna. Beim Umbau deS RathhauseS wurde, am 2. September «in interessanter Fund gemacht. Mit in die Brockenmauer gefüttert, fand man dre Figur eines aus Sandstein höchst sauber gearbeiteten Ritter», mit Schuppenpanzer und Schild in '/, natürücher Größe. Leider fehlen an diesem seltenen Stück Kopf und Füße und soll die Figur au» dem 14. Jahrhundert stammen. Ebenso hat man schon öfter gut erhaltene Stücken von Thür- und Fenstereinfassungen, welche der frühgothischen Periode entstammen, mit vermauert ge funden. — Im Steinbrnche von Julius Lotze. Klern- Cottaer Flur, wurde am 2. September der Steinbrecher Friedrich Blumentritt aus Langenhennersdorf beim Herunternehmen eines Steinblockes derartig verstümmckt, daß sein Tod sofort erfolgt ist: Der Verunglückte hatte glücklich die Schlacht von Sedan mitgefochten und mußte nun am Jahrestage derselben auf so schreckliche Weise sei» Leben einbüßen. Ebersbach, 4. September. Gestern Nachmittag wurde beim Scheibenschießen in Eibau ein Familien vater, namens Roscher, auf noch nicht ermittelte Weise erschossen. — In Neu-GerSdorf hat am 1. September die dasige Schützengilde daS Jubiläum ihres 150jährigen Bestehens festlich begangen. Chemnitz. Pie durch daS Ableben des CommisfionS- rath Kato erledigte Stelle des Fabriken- und Dampf kessel-Inspektors im ll. Bezirk mit dem Wohnsitz in Chemnitz ist vom 1. September dieses Jahres ab dem Fabriken- und Dampfkessel-Inspektor Schröter über tragen worden. Der Assistent Glasey ist von demselben Zeitpunkte an aus dem ll. in den I. Bezirk mit dem Wohnsitz in Dresden versetzt worden. Hart en stein, 1. September. Der frühere Kassiret des hiesigen Spar- und BorschußvereinS, C. F. Förster, ist gestern au« der Untersuchungshaft öntlaff« «mdm, da die bei der Staatsanwaltschaft erhobenen Anklage« keinen Grund zu einer längen» Jnhaftirung boten. Glauchau, 24. Sep tember. Das hiesige Bezirks gericht verurtheilte HandelSschul-Director Klemich au» DreSben, 32 Jahre alt (wegen Erpressungs-BersuchÜ, Verletzung der Ättlichkeit, Verletzung amtlicher Ver schlußmittel und wegen Selbsthülfe bereit» je 1 Mal bestraft) in Sachen der Artikel-Serie : „Die sinnlose Phrase" in den „Glauchauer Nachrichten" zu vier Monatv» Äefängniß. Der Weber und Stadtrath Schle wurde zu einem, der Weber und Expedient in hiesigen GenoffenschastS-Buchdruckerei, Franz, zu di und der Redakteur der „Glauchauer Nachrichtens Rc» dreher Kraut, zu zwei Monaten Gefängniß vcru Die Oeffentlichkit bei der Verhandlung war au-geschlöff Johanngeorgenstadt. In demHenachbart Oberjugel verunglückte am 3. d. W. alte Sohn des dafigen Müllers und 8 Friedrich dadurch, daß er, während snn dahin wurden zur Ziehung der Loose auS der großen Trommel Waisenknaben verwendet, die dafür seitens der Lotterie-Verwaltung und in vielen Fällen wohl auch seitens der glücklichen Gewinner eine reichlich bemessene Vergütung erhielten. Wie wir vernehmen, hat jedoch die vorgesetzte Schulbehörde an der Fortdauer dieses Verhältnisses Anstoß genommen und den Rath der Stadt veranlaßt, die fernere Verwendung von Waisen knaben zu dem gedachten Zweck zu untersagen. In Folge dessen haben sich gegenwärtig vereidete Notare der LooSziehung zu unterziehen, die dergestalt geschieht, daß sie »nit einem Gefäß aus der Trommel eme An zahl Loose schöpfen und diese alsdann zur Verlesung bringen. — Das definitive Resultat der Sammlungen zur Wilhelmsspende im Königreich Sachsen und dem Herzog- thum Sachsen-Altenburg liegt nunmehr vor. Es sind nach dem „Leipz. Tgbl." von (rund) 2700 sächsischen Gemeinden zusammen 79,416 Mk. 19 Pf. und von (rund) 400 altenburgischen Ortschaften 5316 Mk. 71 Pf. bei der Centralsammelstelle, der allgemeinen deutschen Kreditanstalt in Leipzig, eingegangen und von dieser nach Berlin befördert worden. Die Städte, in welchen der höchste Beitrag auf den Kopf der Gesammtbevölkerung entfällt, sind Leipzig, wo der Beittag pro Kopf 14,„ Pf. beträgt, Borna mit 7,„, Tharant mit 6^,, Plauen m»t 6,7», Bautzen mit 6,,4 und Chemnitz mit 6,„ Pf. pro Kopf. Mit dem geringsten Beittag ist Wildenfels vertreten, mit 0,„ Pf. pro Kopf. Kür den Kopf der Bevölkerung des Königsreichs Sachsen (2,760,416 i. I. 1875) berechnet sich die eingegangene Summe auf 2,477 Pf. Dürfte man die gegebenen Zahlen als Unterlage für eine Schätzung der Sammlungen im ganzen deutschen Reiche benutzen, so erhielt man auf dessen 42,757,812 Bewohner die Summe von 1,246,817 M. 79 Pf. als dos Resultat des vom Generalfeldmarschall Grafen v. Moltke erlassenen Aufrufes. — In der gestrige» Gewerbevereinssitzung wurden zunächst 3 neue Mitglieder ausgenommen. Hierauf gelangte ein Schreiben de» StadtrathS, die Gewährung eiueS Zuschusses für die gewerbliche Fortbildungsschule bett., zum Vorträge. Herr Bors. Schuster theilte hierzu mit, daß man sich in einer Ausschußsitzung dahin geeinigt habe, nach Lage der Sache und auf Grund der betreffenden Bestimmung d«S Regulativs au» der BereinScafle 60 M. zu bewilligen. Nachdem hierauf noch Herr Schuldirector Mühlmann Mitthei lungen über den Stand der gewerblichen Fortbildungs schule gemacht und darauf hingewiesen hatte, wie wünschrnswerth es sei, daß noch 2 weitere Stunden für Freihandzeichnen eingerichtet würden, da eine Gleich mäßigkeit in den Leistungen der Schüler deshalb nicht zu erreichen sei, weil viele derselben, namentlich diejenigen vom Lande, vor ihren Eintritt in diese Anstalt entweder nur wenig oder gar nicht gezeichnet hätten, so daß jetzt schon 21 Schüler dem Zeichenunterrichte nicht zu folgen vermöchten, wurde ohne Debatte dem Vorschläge des Ausschusses einstimmig beigetreten. Alsdann referirte Herr Borfitzender Schuster eingehend über die vom 18.—20. «uaust stattgehabten (in diesem Blatte bereit» früher in Kürze mitgetheilten- Verhandlungen de» Congreffes sächsischer Gewerbevereine. Den interes santeste» Theil der Tagesordnung bot rin Bericht des Herrn Liebscher über seme in Gemeinschaft mit Herrn Lademann s«n. unternommen« Reis« »ach Tyrol und Italien. Redner schilderte mit vielem Humor die Reiseerlebnisse sowie die Naturschönheiten der von ihnen bereiste» Gegenden. Er rühmte die reizende Lage Salz burg» und KrnSbruckS mit ihren herrliche», Umgebungen. ' cach er über dw^,, Kunstwerke dieser Vellage zum „Nbeblatt »ad Anzeiger L1.Jahr,