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488 oeev ist t» »er «bendblät- s Hoben- LLVSSSV«NKLH vr. Hetnze zum Lemd«agAstLie»rdneten Owählt worden. Derselbe hat di« Wahl angenommen. Chemnitz, Sonnabend, 28. October, Vor mittag». (Tel. de« Dretdn. Tourn.) Heute früh 8 Uhr ist in IS größer» Fabriken die Arbeit ein gestellt worden. E» stnd die« folgende Etablisse ment» : die Sächsische Maschinenfabrik, Joh. Zim mermann, A. Münntch und Comv., Theodor Wied«, L. F. Schellenberg, Loui« Schönherr, F. W. Strobel, Sondermann und Stier, I. S. Schwalbe und Sohn, Konstantin Psaff, D. G. Diehl, Orkar Schimmel und Comv., K. C. Merkel, Kertzsch« und Benndorf, C. H. Rockstroh, Beutel und Baraniu», C. G. Baldauf, Florian Liebelt und Comp., Arndt in Dorf Gablenz. Die Anzahl der strikenden Arbeiter beträgt ungefähr 6800. Bis jetzt stnd Excesse nicht zu befürchten. (Auch von anderer Seite wird i»>» bestätigt, daß der Strike bi» jetzt einen ruhigen Verlauf nimmt. D. Red.) Falkenstein, 25. Oct. Gestern Vormittag in der 10. Stunde ist der in den 60er Jahren stehende Einwohner und Handarbeiter Gottlieb Helling« au» Pillmann-grün an der Grenze zwi schen PillmannSgrün und Kottengrün ermordet aufgefunden worden. Bei der gestern Nachmittag stattgesundenen gerichtlichen Aushebung und ärzt lichen Untersuchung hat man gefunden, daß dem Ermordeten mittelst eine» Beiles durch mehrere Hiebe der Kops vom Rumps abgehauen worden ist. Ein dieses Mordes muthmaßlich verdächtiger Handarbeiter befindet sich beim kgl. Gerichtsamte Falkenstein in Untersuchungshaft. Berlin, 25. Oktober. Die württembergische Regierung hat dem Bundcsrath nun auch einen Antrag in Form eines Gesetzentwurfs unterbreitet, wonach das Bundesgesetz über den Unterstützungs wohnsitz in Württemberg vom I. Januar 1873 ab in Kraft gesetzt werden soll. An Matricularbciträgen für 1872haben zu zahlen: Preußen 18,189,1I4,Lauenburg 38,2S7, Bayern 972,714, Sachsen 1,862,075, Württem berg 350,999, Baden 280,194, Hessen 304,455, Mecklenburg-Schwerin 439,783, Weimar 128,153, Oldenburg 186,971, Braunschweig 214,494, alle übrigen unter 100,000 Thal«, nur Hamburg zahlt 189,618 Thlr. Die Gesammtsumme der Matki- cularbeiträge beläuft sich aus 23,775,755 Thal«. Auch Bade» hat dem Bundesrache einen Gesetzentwurf vorgclegt, betr. die Einführung des norddeutschen Bundesgesetzes üb« den Unter- stützungswohnsitz in Baden vom 1. Januar 1873 ab. Der dem Reichstage vorgclegte Gesetzentwurf betr. die Feststellung des Haus Halts ctat» des Deutschen Reiches für das Jahr 1872 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 110,522,816 Tblrn. ab. Von den letzteren sind 97,829,707 Thlr. fortdauernde und 12,693,109 Thlr. einmalige und außerordentliche Ausgaben. Der Etat de» Nord deutschen Bundes für da» Jahr 1871 schloß in Einnahme und Ausgabe mit 78,004,246 Thlr. ab, so daß also durch die Constituirung de» Deut schen Reiches «in Mehraufwand von 32,518,570 Thlr. erwachsen ist. Wien, 24. Oct. Von hohem Jnteress- in dem gegenwärtigen ernsten Moment ist eine Ansprache de« commandirendcn General» in Wien, FZM. Maroicic, an die Generale und Stabsoffiziere seine» Commando», die ihm zu seinem 50jährigen Dienst- Jubiläum ihr« Glückwünsche darbrachten. „Unser All« Farbe (heißt e» darin) bleibt de» Kaiser- Farbe, schwarz-gelb, uns«« Fahne de» Kaiser» Fahne, der Doppel-Rar, um sie bleib« die Armee fest und eisern geschaart. Sollten di« maßlosen Leidenschaften der aufgeregten Völker sich zum Sturm entfesseln, di« Arme«, sie steh« fest wie ein Fel» im tobenden Meer, sie sei da» leuchtend« Fanal de« Frieden«, de« Glücke« und d« Wohl fahrt der Völker! Darum, Einheit der Arm« wie au« Erzguß und für Kais« und Oesterreich!" Wien, 26. Oktober. Da» „Telmraphen- Sorrespondenz-Bureau berichtigt dk auSSratz ein gegangene trrthamltch« Nachricht über den Tod de« General« Benedek. t» «Mn Wweinst«m«d, 1 war« tz«A« Vormittag Nam« schen Ministerium« da« Demisstonlgesuch über reicht habe. Dem „Tageblatt" zufolge ist v. Schmerling mit der Neubildung de« Cabinet« beauftragt. Wien, 26. October. Die „TageSpreffe" ver sichert, daß der Kaiser da» Demission-gesuch de« Ministerium« Hohenwart angenommen habe. — Der „Presse" zufolge wird da» gegenwärtige Ministerium die Geschäfte bi« zur Bildung de« neuen Cabinet« fortsühren. Wien- 27. Octob«. Di« hervorragendsten Abgeordneten der verfassungstreuen Par tei hielten in den letzten Tagen Conferenzen ab. In welchen die Frage der Beschickung de« ReichS- rathe« besprochen wurde. E« wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, die Lheilnahme an ein« nicht verfassungsmäßigen Versammlung abzulrb« nen und die Ansicht «»«gesprochen, daß sich'di« Verfassung-Mäßigkeit dc« ReichSrathe« nur durch Vornahme von Neuwahlen Herstellen lasse. Bern, 27. Octbr. Di« französische Re gierung hat di« Mittheilung hierher gelangen las sen, daß sie für jetzt nur eine Abschlagszahlung von 3 Millionen Franc» auf die Jnterni- rungSkostenin Raten von 500,000 Frc». leisten werde. New-York, 26. October. Hierher gelangten Nachrichten au» Mexico zufolge hat dort unter dm Truppen eine Empörung stattgesunden. Etwa 400 Soldaten nahmen die Citadelle durch «inen Handstreich und befreiten 800 Gefangene. Der übrige Theil der Garnison schloß sich jedoch den Aufrührern nicht an, ging vielmehr gegen dieselben vor und erobert« die Citadelle mit Sturm zurück. 250 Insurgenten wurden erschossen. Zur Stenographie. Vortreffliche Ideen, nützliche Erfindungen und Einrichtungen bleiben heutzutage nicht mehr Eigenthum einer gewissen Kaste oder Klasse von Menschen, sondern sie dün gen ins Volk, sie drängen sich in die Weite und suchen gemeinnützlich zu werden. Die „GabelS- berger'sche Stenographie" ist nun gewiß so ein« vortreffliche Erfindung, welcher bei dem so sehr beschleunigten Gange und Drange de» Lebm» möglichste Verbreitung zu wünschen ist. Deshalb wird auch in vielen (höheren) Schulen darin Unterricht ertheilt. Da aber nicht Jeder in solche Schulen gehen kann, so wollen wir Diejenigen, welche dm Wunsch haben, sich kurz und gründlich über das stenographische Versahren zu belehren und schnell praktische Fertigkeit darin zu erlangen, auf den auch in diesem Winterhalbjahr vom hiefi Stenographen-Verein veranstalteten UnterrichtS- cursu» hierdurch besonders aufmerksam machen und zu recht fleißiger Betheiltgung anregen. Eine gar zu häufig hervorgehobme und beklagte Lhat- sache ist e«, daß Biele von dem Erlernen der Stenographie dadurch abgehalten werden, daß sie sich dasselbe sehr schwierig und eine lang« Zeit beanspruchend vorstellen. Was nun zuerst die Zeit anlangt, die man auf di« Erlernung die ser edlen Kunst verwendet, so ist hervorzuheben und zu bedenken, daß nicht mehrere Jahre, sondern höchstens j Jahr dazu gehört, sich dieselbe bis zu gewissem Grade anzueignen. Durch den hier eingefuhrten, allgemein verständlich geschrie benen, kurz gefaßten und doch das System vor führend«» Leitfaden, über den sich bereit« sehr bedeutende, competente Tensoren auf» Günstigste au-gesvrochen haben, kann Jeder, auf «ine sein Interesse immer erhöhende Weis«, sich in kurzer Zett mit der Schöpfung Gabelsberger'- ver traut machen und nach solcher Lehrmethode sehr bald l«s«n und schreiben lernen. I« früher aller- ding» der Mensch «ine Kunst oder Wissenschaft sich aneignet, um so länger steht fi« ihm zu Ge bot«, um so mehr wird fi« ihm Vortheil^ewährm! M-Gesuch. W'A -LL-'V-LV"' also zwei Franzos«, hervor, von denen de, eine ihm eine» Hieb auf den Kopf versetzte, und der ander«, noch ehe Ihr Sohn nach dem Seitengewehre zu greifen im Stand« ist, diesem den unglücklich« Messerstich in den Nacken beibrachte. Ihr lieber Sohn, der hiernach, wie er mir selbst am folgenden Morgen noch klar und deut lich sagte, besinnungslos niedersank, wurde zunächst nach einer benachbarten Wach« und von dort, nachdem die Besinnung zurückgekehrt war, in die Caserne geschafft. Am Montag Morgen früh 9 Uhr wurde er in das hiesig« Militair-Lazareth üb«rgeführt. Nach Aussage der Aerzte war von nun an sein Zustand, wenngleich nicht ohne Bedenken, doch sehr beftiedigend, so daß er am Mittwoch früh gerichtlich über den Vorfall vernommen werden sollte. Aber der allmächtige Gott hatte anders über ihn verfügt! In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag vertiefte sich di« Wunde durch den Eiter nach Innen derartig, daß eine Oefsnung in das Gehirn entstand, wodurch nun nach etwa zweistündiger Bewußt losigkeit Donnerstag früh j7 Uhr ein sanfter Tod er folgte. Tiefergriffen sind wir Alle durch das Unglück und wüthend auf die Meuchelmörder. Es wurden und werden noch heute die umfassendsten Nachforschungen an gestellt, um den Thäter zu überführen. Etwa 8 Fran zosen sind bereits arretirt, von denen sich einer im Ge fängnisse erhängte. Eine wahrhaft herrliche und für einen Soldaten sowohl, als auch vorzüglich für Sie wahrhaft erhebende Feier war das Begräbniß Ihres Sohnes. Sonnabend Nachmittags 3 Uhr bildete sich der Leichcnzug, dem sämmtliche Offiziere, vom Henn Obersten bis zum Lieutenant, sämmtliche Unteroffiziere des Regiments uud wenigstens 500 Soldaten, nicht etwa gezwungen, sondern freiwillig sich anschloffen. Kein General kann ein größeres Gefolge haben. — Der Sarg war so überaus schön und reich geschmückt, daß mau vor Kränzen, Blumensträußen und Guirlanden das Leichen tuch nicht schen konnte. Beschafft war auch dieses Alles aus freiwilligen Beiträgen der Compagnie-Kameraden. So bewegte sich der lange Zug unter den Klängen der gedämpften Trommel ernst und langsam dem etwa j Stunde entfernten protestantischen Gottesacker zu. Hier war durch die Güte des Herrn Obersten die Musik des Regiments aufgestellt und blies bei Ankunft des Zuges einen schönen Choral. Inmitten des Gottesackers wurde zunächst der Sarg niedergesetzt und durch den besonders hcrzuzereisten Divisionsgeistlichen Herrn Pastor Ficker in schönen, ergreifenden Worten des Verstorbenen, besten Eltern und der traurigen Umstände seiner Todes art gedacht. Wiederum fiel die Musik ein, und nun wurde der Sarg an die Gruft getragen, eingesenkt und eingesegnet. Nach kurzem Gebete fiel die Musik wieder ein und unter diesen Klängen und denjenigen einer drei fach donnernden Ehrensalve wurde das Grab geschloffen und sofort von den Unteroffizieren meiner und seiner Compagnie ein Lebensbaum darauf gepflanzt. So endete die wahrhaft schöne Feier. — Die von Ihrem Sohne hinterlassenen Privatefsectcn werden Ihnen in nächster Zeit zugesendet werden durch die Hospitalverwaltung. Indem ich Ihnen nochmals mein tiefstes Bedauern ausspreche und gerne noch weitere Auskünfte ertheile, verbleibe ich Ihr ergebener von Bülow, Hauptmann und Compagnie-Chef, RgmtS. Nr. 107." Leipzig, 25. Octz. (L. A. Z.) Gestern war der Justizminister Abeken auf kurze Zeit hier an wesend ; derselbe stattete dem Äezirksgerichtsdirector vr. Rothe und dem Bürgermeister vr.Koch Besuche ab. — Da» Ministerium de« Jnnuern hat auf die Anzeige de» Professor Biedermann wegen Er löschens seine« Landtagsmandat» geantwortet, es theile diese Ansicht nicht, nehme'daher auch Anstand, eine Neuwahl aurzuschreiben, werde dagegen die Frag« seinerzeit der Kammer zur Berathung vor legen. Um nun nicht sein« Wähler der Gefahr au«zusetzen, während de« Landtag» länger« Zeit in diesem unvertreten zu sein, hat Proseffor Bie dermann nunmehr seinen freiwilligen Austritt al« Abgeordneter erklärt, gleichzeitig aber sich zur An nahme eine» erneuten Mandat« bereit gezeigt. (S. W.) Di« Jnscription bei hiesiger Uni versität nimmt einen sehr günstigen Verlauf. In der Zett vom 16.—21. Octoker wurden 290 Stu- dirend«, darunter 220 Nichlsachsen, innnatriculirt. Leipzig, 26. Oktober. (D.A.Z.) Di« Fre quenz der Universität hat sich wieder bedeutend , gMiaert uud soll die Ziffer von 2000 nahezu Leipzig, 28. Oktober. (L. AI Bon Sri-1 GieilLauLsche HaselvLffe