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Dieu-tag, den 7. Mai 1878 am besten waschlederne) Handschuhe anzuziehm. s Ver' Baumwol kennen. Dasselbe gründet sich auf die Eigenschaft der Leinenfaser, daß diese sich beim Eintauchen in eine alkoholige Lösung von Koholsäure (im Handel unter dem Namen Aurin oder gelbes Corallin bekannt) hierauf in eine concentrirte, wässerige Lösung von kohlensaurem Natron und schließlichem 'mehrmaligem Auswaschen damit, schön rofaroth färbt, während die pH Mittwoch, alS da« 8. Mai, steht ein größerer Transport Kühe im Gasthof ,Zum Ring" in Meißen zum Verkauf. Th. Kramer, Zuchtviehhändler. Gntskauf. Ein in guter Bydeulage befindliches mit wohnlichen Gebäuden versehenes und mit wenig Hypotheken belastetes Gut, im Preise bis 80,000 Thlr., wird zu kaufen gesucht, wenn zwei wenig be lastete Dresdner Zinshäuser mit in Zahlung ge nommen werden. Entsprechende Baarzahlung kaim geleistet werden. Offerten unter Ll. k. 575 im „Invaliden dank" Dresden erbeten Volks- und Landwirthschaftliches. s Gegen das Aufspringen der Haut an de» Händen. Wer mit Laugeabwaschungen zu thu« hat, der wasche seine Hände nachher in reinem Waffer, trockne dieselben ab und reibe sodann auf die «och feuchte Haut fein pulveristrt, gewöhnliche Stärke ein. Die Wirkung soll eine sehr schnelle und äußerst wohl- thuende sein, da die rauhen schmerzenden Hautstellen dadurch gekühlt werden und in kurzer Zeit heilen. ES ist aber nöthig, die Haut nachher längere Zeit bedeckt zu halten. Solche Frauen, welche den Tag über ge zwungen sind, ihre Hände öfters im Waffer zu habe», werden daher am besten thun, Nachts die Operation vorzunehmen und sodann ein Paar (lederne und zwar >ren, eine Beimischung von in leinene» Geweben zu er- der Leinenfaser, daß diese sich beim Eintauchen"!» eine alkoholige Lösung von Koholsäure (im Handel unter dem Namen Aurin oder gelbes Corallin bekannt) hierauf in eine concentrirte, wässerige Lösung von kohlensaurem Natron und schließlichem 'mehrmaligem Auswaschen damit > schön rofaroth färbt, während die Baumwollfaser ungefärbt blecbt. Es genügt hierzu ein einige Centimeter breiter, zuvor durch Waschen von seiner Appretur befreiter, hierauf wieder getrockneter und an drei Seiten bis auf einige Millimeter auS- gezupfter Leinwandstreifen. s Getrocknete Eier. In St. LvniS in Amerika hat sich, wie die „Fundgrube" mitcheilt, eine große Fabrik aufgethan, welche sich mit dem Trocknen von Eiern beschäftigt und diese in den Handel bringt. Das Ei wird, nachdem es mit Hilfe deS Lichtes auf seine Güte untersucht worden, in ein ungeheueres Becken geworfen, wo durch eine Centrifugalmaschine die Schalen gebrochen und von dem Eiweiß und Dotter getrennt werden. Die Flüssigkeit wird dann durch ein neues Verfahren getrocknet und das Produkt, das wie Farin zucker aussieht, zur Versendung in Fäffer verpackt. Die Fabrik soll während der Eiersaison täglich ö—10 tausend Dutzend Eier verarbeiten. Versuche, welche mit diesem Fabrikate, das zweimal die Linie pasfirt hatte, ange stelltworden sind, sollen ein sehr befriedigendes Resultat ergeben haben. s- Kerne von Steinobst bald zum Auf gehen zu bringen. Da die Kerne von Steinobst in der Regel sehr lange im Boden liegen, ohne zu keimen, was natürlich oft nachtheilig wirkt, indem die beste Zeit zum WachSthum der Pflanzen vorübergeht, empfiehlt der französische Gärtner Clavel, diese Kerne mit Kleie in einem steinernen Topfe schichten weise cin- zulegen, sie mit Regenwaffer zu befeuchten und 10—12 Tage stehen zu lassen. Diese Kleie erhitzt sich, kommt in Gährung und befördert das Aufspringen. Sollte die Kleie zu sehr austrocknen, so muß man sie wieder etwas anfeuchten. Auf diese Weise behandelt, sollen die Kerne in 8-10 Tagen aufgehcn. KreiSsecretair Münzner auS Freiberg eine Pflugprobe vor zahlreich versammelten Landwirthen ab. Die rum versuch gestellten Ackergeräthschaften machten ihre» Fabrikanten nur Ehre und bewiesen, daß sich dieselben der Aufgabe vollständig bewußt sind, den Landwirthen Ackergeräthschaften zu liefern, welche hinsichtlich ihre- sichern und leichten Ganges bei gehöriger Tiefe den Anforderungen der Neuzeit entsprechen. Außerordent lich befriedigend war der leichte und sichere Gang der Zwillingspflüge, welche von den Herren Schmiedemelstern Köhler m Seilitz, QuaS in Schieritz und Fischer in Zehren bei Meißen zur Probe gestellt waren. Ein von Letzterem erbauter Rogadolo mit schmiedeeisernem Körper erregte seiner Dauerhaftigkeit und seines guten Ganges halber großes Interesse. Weiter zeichnete sich ein von Herrn Schmiedemeister Döge in Zottewitz ge fertigter Doppelpflug und ein von Herrn Schmiede meister Stein in Böhla gebauter Rogadolo durch guten Gang auS. Besonderes Interesse erregte ein von Herrn Broermann aus Großenhain gestellter Schwarz'scher Pflug mit Selbstführung durch seinen guten Gang. Mehrere der zur Probe gestellten Pflüge fanden auch Käufer und war dies ein Beweis, daß man mit den Leistungen derselben vollständig zufrieden war. Ueber- haupt war das Resultat dieser Pflugprobe ein sehr günstiges zu nennen. Meißen, 4. Mai. Am 2. dieses M. ist bei Wildberg, am linken Elbufer, der Leichnam eines un bekannten ohngefähr 30 Jahr alten Mannes ange schwommen und nach erfolgter Aufhebung Seiten der Ortspolizeibehörde auf dem Gottesacker in Weißtropp begraben worden. — Weiter wurde auf Hirschsteiner Rittergutsgebiete am 3. d. M. der Leichnam eines ebenfalls gänzlich unbekannten ManneS auS der Elbe gezogen und nach erfolgter polizeilicher Aufhebung wegen bereits weit vorgeschrittener Fäulniß an Ort und Stelle — am linken Elbufer — beerdigt. Annaberg. Am 30. April Abends wurde in eiuem Walde bei Schönfeld eine Frauensperson von zwei Unbekannten angefallen und gemißhandelt. Dem Obergendarm Tischer und Gendarm Schumann gelang es bereits 2 Tage darauf, die Unbekannten zu er mitteln und zu verhaften. Schwarzenberg, 3. Mai. Gestern revidirte Herr Kreishauptmann vr. Hübel in Begleitung des Klöppelschulinspectors Pauffler die Klöppelschulen zu Raschau, Pöhla, Rittersgrün und Bermsgrün und unter warf gleichzeitig das Waisenhaus zu Pöhla einer gründ lichen Prüfung. Herr Kreishauptmann vr. Hübel be kundete durch die angestellten eingehendsten Nachforschungen uno Erörterungen das regste Interesse für die unserem Erzgebirge so hochwichtige Spitzemndustrie. Auerbach. Am 1. Mai brannte die Lenkssche Schneidemühle in WerneSgrün vollständig nieder. Leipzig, 4. Mai. Die hiesigen Wagner-Auf führungen sind bereits zu einem Magnet für die Fremden in den Weltstädten Europa's geworden. So hat die Direktion des Stadttheaters Telegramme aus Paris erhalten, in welchen sich zu der dntten Doppelvorstel lung von Rheingold und Walküre musikalische Gäste angemeldet, die nur der Wagner'sche Genius hierher geführt. Der Besuch der bisherigen Vorstellungen war so stark, daß das Haus stets ausverkauft war. —-Auch der Circus Renz bewährt seine allbekannte Anziehungs kraft auf Alt und Jung. Ein dicbtbesetztes Haus, eine ebenso animirte, als beifallsfreudige Zuschauer menge, eine Vorstellung, präcis und abwechslungsreich, in vollem Glanze und mit dem Aufgebote aller künst lerischen Kräfte vorüberziehend, das ist ungefähr die Physiognomie des CircuS Renz, wie man sie Abend für Abend zu beobachten vermag. Und dabei kein Ruhe punkt — kaum hat die eine 'Nummer ihr Ende er reicht, so naht auch schon eine zweite, Neues bietend, Borhergegangenes übertreffend, Ueberraschendes hinzu fügend. Das Ausstattungsstück „Julius Caesar", welches bisher regelmäßig in daS Programm eingeflochten wurde, ist blendend von Reiz und führt von einer prächtigen Scene zur andern. Es nimmt der Zuschauer in kürzestem Zeiträume so viel des Sehenswürdigen in sich auf, daß sich die Einzelheiten nur schwer daraus lösen lassen. BewundernSwerth und einzig großartig in ihrer Gesammtwirkung führt uns dieses Stück so recht deutlich das Können eines Renz vor Augen, der die Anerkennung seines Weltrufs durch immer neue Leistungen und immer neue Schöpfungen erwidert. — Auf dem Gang der Messe macht sich die Unsicherheit und Unklarheit der politischen Situation außerordent lich fühlbar. DaS Ledergeschäft, das bekanntlich früher schon am ersten Tage sein Ende erreicht hatte, schleppte sich bis heute hin und erst seit gestern entwickelte sich ' Oertliches und Sächsisches. Riesa, 6. Mai. — Der ScbifffahrtSverkehr bet Passage der Riesaer Elbbrücke war im Monat April folgender: 1. zu Thal: 2S Remorqueur«, 4 Schleppkähne mit 25.800 Centn« Ladung, 412 Segelschiffe nnt 2,071,000 Centn« Ladung, 24 Flöße, 60 Personen-Dampfschifie, 37 Kettenschiffe; 2. zu Berg: 36 Kettenschiffe, 270 Schleppkähne, 17 davon mit 72,500 Centn« Ladung, 33 Remorqueure, 124 Schleppkähne, davon 4S nnt 199.800 Centn« Ladung, 5 Segelschiffe, 60 Personen- Dampfschiffe. — Nach einer Bekanntmachung der kgl. Commission für die Staatsprüfungen für Techniker werden Diejenigen, welche sich d« Prüfung für die Periode 1878/79 zu unterziehen beabsichtigen, aufgefordert, sich bis spätestens Ende Juni l. I. nnt einem schriftlichen Gesuche um Zulassung zur Staatsprüfung an die betr. Commission zu wenden. — Den Bau unser« Freitreppe anlangend, haben wir den von uns bereits gebrachten Notizen weit« hin- zuzufügen, daß, nachdem die Stufenlegung zu der rechts seitigen Untertreppe beendet war, sofort die beiden ein ander zulaufenden Mittcltreppen in Angriff genommen wurden, welche aus je 7 Stufen von 2,,, M. Länge bestehen. Höchst vortheilhaft tritt hierbei die den äuße ren Enden dieser Stufe» als Fundament dienende Mauer aus bossirtem rothen Porphyr, in Cyklopen- mauerwerk ausgeführt, hervor. Der schöne rothe Stein stammt aus dem Keilbusch bei Meißen. Zwischen die beiden sicbenstufigen Mitteltreppen kommt, von zwei Sandsteinpfeilern ausgehend, ein Vorbau, aus dessen an der Vorderseite angebrachten Nische ein Wasser speier zunächst eine Schale füllen wird, aus der das Wasser daun auf einer 1,zz M. breiten Treppe in ein unten befindliches Bassin fallen wird. Am 3. Mai sind die beiden Mitteltreppen fertig geworden und be reits am darauffolgenden Tage hat man mit der Stufenlegung zu der großen, vier Meter breiten Ober treppe begonnen. Erwägt man, daß bei dem ungün stigen Terrain die Erdarbeiten viel Zeit in Anspruch nehmen und die Gründungen wegen des zum großen Theile aufgeschütteten Bodens ziemlich tief gelegt werden müssen, so muß man der Bauleitung für den raschen Fortgang des Baues volle Anerkennung zollen. Sehr Wünschenswerth wäre es, wenn nun auch der beschlossene Bau einer aus dem Nathspark nach der Jahnabach führenden Schleußt bald in Angriff genommen würde. — Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs ist in mehreren Städten Sachsens in den Schulen nach gefeiert worden. Auch in unserer Nachbarstadt Oschatz fand zu diesem Behufe am 3. Mai in der Aula des Seminars ein Festactus statt. Gesänge und Vorträge wechselten mit einander ab und verlief die Feier in höchst würdiger Weise. — Während das kurze Gewitter, welches sich vor gestern Nachmittags in der 4. Stunde über unsere Stadt entlud und den Fluren einen erquickenden Regen brachte, leicht vorüber ging, hat dasselbe in Dresden ziemlich heftig angetroffcn. Gegen ^5 Uhr erschütterte ein kanonenschußähnlich« Krach die ganze innere, sowie die Sccvorstadt. Der Blitz hatte im Garten von Schubart und Hesse auf der Johannesallee in eine hohe Pappel eingeschlagen und deren Stamm von der un gefähren Höhe von 20 bis herab zu 4 Meter über dem Erdboden arg zerrissen. Hunderte von großen und kleinen Holzsplittern lagen wie gesäet nicht nur im bezeichneten Garten, sondern auch auf der Promenade. Die Lufterschütterung war beim Niederzucken des Blitzes eine fast beispiellos starke und in der Soda- wafferhalle, welche an der Ecke der Marienstraße postirt ist, wurde das bedienende Mädchen förmlich in die eine Ecke der Bude geschleudert, während alle vorhandenen Trinkgläser hörbar an einand« klingten. — Die öffentliche Verhandlung gegen die bei der Wurzen« Fleischaffaire betheiligten Personen findet nun mehr bestimmt vom 13. bis 15. Mai statt. Es werden nur 35 Zutrittskarten ausgegeben, sodaß nur die dabei zunächst Jnteressirten den Verhandlungen beiwohnen können. — Am 3. Mai früh 4 Uhr brach, vermuthlich infolge von Brandstiftung, in dem Schuppen deS Guts besitzers Bahrmann zu Großdobritz Feuer aus, wodurch sämmtlichc Gebäude desselben eingeäschert wurden. DaS Vieh ward gerettet, ab« alles Mobiliar, Wirthschafts- geräthe und Geschirr ist mit verbrannt. — Am 2. Mai hielt der landwirthschaftliche Verein zu Baßlitz im Beisein deS Herrn KreiSvereinSvor- sitzenden Leuteritz auf Deutschenbora und des Herrn allerdings zu sehr gedrückten Preisen, die sich nament lich auf die geringen Qualitäten übertruaen, ein etwas regn« Verkehr. Nur für gute und solide Sortiment» gelang eS, verhältnißmäßig befriedigende Preise zu er zielen. Amerikanische Led«sorten blieben stark vernach lässigt. Die Zufuhren waren in allen Ledergattunge» sehr mäßig und entsprachen solche dem vorhandenen Bedarf vollständig. — In Tuchen und Buckskin» ist der Verkehr bisher bis zu einer eigentlichen LebhafÜgkeit noch nicht gediehen. Beilage zum „Adeblatt und Anzeiger 81. Jahr».