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Smmabend, dm 15. Fitmar 187S kapelle eise der erst«, Stell«» einnimmt. Die «ufi- kalische Ausbildung, welche auf -oste» de» Kaiser» »»« Brasilien erfolgte, leitete Professor Leonard, i» Pari-; welcher seltzstrin Geigengenie ist und einst einen Triumph zug durch Europa inachte. Stoppen. Eine gelungene Scene spielte sich am Ende »origer Woche vor dem Gasthofe zu Dittersbach ab. Eiiw,Persönlichkeit, welche in dem mit dem Gast hofe verbundenes Kleischladen Fleisch gekauft hatte, fing mit dem Wirth Streit an und mußte, da sie sich nicht beruhigte, an die Luft gesetzt werden. Der so Spedirte wußte sich in seiner Wuth hierüber keinen anderen Rath, als daß er das gekaufte Fleisch stückweise durch die Schaufenster deS Ladens warf. Dem Hitzkopf ist dieser Spaß theuer zu stehen gekommen, da er ca. 80 Pfd. Fleisch, welche mit Glassplittern übersäet waren, dem Fleischer abkaufen mußte. Freiberg. Der in diesem Jahre in unseren Mauern abzuhaltende sächsische Feuerwehrtag wird wahrscheinlich Mitte August stattfinden. Daß die Vorbereitungen zu solchem keine geringen, weiß man aus Erfahrung und so haben auch in unserem Freiberg sich schon jetzt Ausschüsse gebildet, zusammengesetzt auS Herren, welche dem FeuerwehrcorpS nicht angehvren, aber im Stande sind, helfend und rathend zu unter stützen, und aus Mitgliedern des Feuerwehrcorps. Die zürn Festcomitö erwählten Herren vereinigten sich am vergangenen Dienstag zu einer Sitzung im Bier tunnel, die der Commandant der Feuerwehr, Herr Realschuloberlehrer Schreyer einberufen hatte und leitete. Ueber die Ausschüsse selbst, deren Vorsitzenden «.werden wir später berichten. Die Zahl der hier erscheinende» Feuerwehrleute kann sich auf 3000 belaufen. Chemnitz. Um den Vertretern der Textil industrie bezw.der ihr verwandte» Branchen (Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Maschinenbau, Bleicherei, Färberei rc.) gleich den Vertretern der Productenbranche, Gelegenheit zu bieten, mit größerer Leichtigkeit und Zeitersparnis? als bisher in Berührung zu treten, ist der Vorstand der Börse zu Chemnitz bereit, vom IS. d. M. ab jeden Mittwoch Nachmittag von 4—5 Uhr den Börsensaal auch für Nichtmitglieder deS Instituts, welche ihren Wohnsitz außerhalb der Stadt Chemnitz haben, gegen besondere Eintrittskarten, welche auf den? Contor des Herrn Vorsitzenden Hansen, große Brüdergasse Sir. 6 zu haben sind, zur Verfügung zu stellen. Der Nutzen dieser Einrichtung dürfte freilich erst dann voll zur Geltung gelangen, wenn die Betheiligten, viel leicht durch einen gedruckten Vermerk auf ihren geschäft lichen Correspondenzen, eine gewisse Verpflichtung ein gehen, daß sie um die gedachte Zeit an der Börse persönlich zu treffen oder vertreten sein wollen, um dadurch ihren Geschäftsfreunden das zeitraubende Nach fragen oder Aufsuchen an anderen Plätzen zu ersparen. Das Project ist schon von vielen Seiten mit großer Wärme begrüßt wo dtn und erscheint eine rege Be theiligung als gesichert. Hilbersdorfbei Chemnitz, 13. Februar. Gestern Vormittag gegen 11 Uhr ist der Steinbrecher Karl Uhlig aus Ebersdorf, verheirathet und Vater eives Kindes, in einen circa 40 Ellen tiefen Steinbruch ge stürzt und auf der Stelle todt geblieben. Eine Ver schuldung soll dabei Niemanden treffen. Crimmitschau. In unserer Stadt circulirt falsches G<ld und zwar Einmarkstücke. Es ist ein der artiges Falsifikat der Polizei in die Hände gefallen. Elsterberg. Der Weber und Schenkwirth Fleischer in Görschnitz fuhr am 7. Febr. einen Sack Getreide in die Mühle zu Cunsdorf, wohin ihm seine beiden Söhne im Alter von 12 und 15 Jahren begleiteten. In der Mühle angekommen, ging der Vater in die Stube und unterhielt sich mit dem Müller, während die beiden Knaben sich in die Mühle begaben. Nach Verlauf einer Viertelstunde hört man in der Stube einen fürchterlichen Schrei. Der Müller zündet sofort Licht an und eilt mit dem Vater der Kinder nach der Mühle. Hier bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick dar: der ältere Knabe war mit seiner Schürze von der eisernen Mahlwelle erfaßt worden und wurde un zählige Male herumgeschleudert. Man stellte zwar das Wasser gleich ab, aber leider zu spät, der Bedauerns- werthe hatte so starke Verletzungen erlitten, daß er nach einigen Stunden seinen Geist aufgab. Leipzig, 11. Februar. Amtlicher Mittheilung der kvnigl. preußischen Regierungsbehörde in Merseburg zufolge ist in Lützen ein neuer Fall von Rinderpest con statirt worden. Leipzig, 13. Februar. DaS Leben und Treiben auf dem hiesigen Königsplatze, wo die Arbeiter zur Erbauung der Kunstgewerbe-Ausstellungshalle in flottem Eine Gefahr hat der Eisgang dies Jahr nicht; die Eisstückeu sind keineswegs feste Schollen, sondern mürber, lockerer Eisschlicker. ' . . - — DieSchleppschifffahrtaufder Elb« scheint nunmehr durch den Raddampfer „Elbe", der Elb» dampfschifffahrtsgesellschaft gehörig, wieder eröffnet zu sein. Derselbe fuhr heute Vormittag r/,11 Uhr thal- wärtS, um jedenfalls einen in Nitgripp unterhalb Magde burg verwinterten Schleppzug aufwärts zu dringen. — Gestern früh >/«5 Uhr hat sich in der Filiale zum Sächsischen Hof hier ein zugereister Fremder, muthmaßlich Aufseher oder Vorarbeiter einer Fabrik, Namen« Diersch aus Billwärter bei Hamburg, erschossen. Nach einein bei ihm vorgefundenen Briefe war derselbe verheirathet und Vater von 3 Kindern; Arbeitslosig keit scheint ihn zum Selbstmord bewogen zu haben. — Durch eine Reihe von Zeitungen ist die Nach richt von dem Auftaucheu falscher 500-Mark- Noten gegangen. Von ofsicieller Seite wird jetzt diese Nachricht als unbegründet bezeichnet. Es ist bis jetzt noch kein Kalstficat der genannten Gattung von Banknoten vorgekommen, dagegen sind in den jüngsten Tagen sehr gut fabricute Nachbildungen der silbernen Fünfmark-Stücke angehalten worden. — Die königlich sächsischen Staatseisenbahüen er nähren beinahe den dreißigsten Theil der gesammten Bevölkerung Sachsens, denn sie beschäftigen und besolden 8816 Beamteund 17,141 Arbeiter, somit 25,957 Männer. Von diesen sind die meisten verheirathet und haben Familie, welche zu 4 Personen gerechnet, gegen 100,000 Menschen, also den 30. Theil der Bevölkerung Sachsens, ausmachen. Das Vermögen der Sächsischen Staatsbahnen, welches während eines Jahres in Um lauf gesetzt wird, beträgt 224 Millionen Mark. Strehla, 12. Februar. In der gestrigen Ver sammlung des Gewerbevereins referirte Herr Schul director Haupt über: „Reform der Gewerbeordnung" und gab dann die Beantwortung der vorgeschriebenen Fragen. Zur Berathung und Beantwortung dieser Fragen war in einer der letzten Sitzungen ein Comitee gewählt. Dasselbe hat unter Vorsitz des Herrn Director Haupt verschiedene Sitzungen gehabt. Die Versammlung nahm nur einige kleine Veränderungen an der Beantwortung vor. — Der zweite Punkt der Tagesordnung war: „Vorlegung und Berathung der revidirten Statuten". Dieser Punkt wird jedoch abgesetzt und bis zur nächsten Sitzung vertagt. — Herr Maler Lensch hatte einige von ihm selbst angefertigte Oelgemälde u. s. w. aus gestellt. Derselbe gab hierzu einige erklärende Be merkungen. — Hieran knüpft sich eine Berathung über ein abzuhaltrndeS Vergnügen. Dasselbe soll am 4. März cr. stattsinden und werden alle weiteren An ordnungen dem Vergnkgungscomitee überlassen. — Herr Uhrmacher Schmidt zeigte dann einen von seinem Lehrling angefertigten Reisewecker vor. — Nachdem noch 8 neue Mitglieder aufgenommen waren, wurde die Sitzung geschlossen. — Eine Künstlergesellschaft, unter Direktion eines Herrn Gustav Börner, welche im Gasthofe „zum Schiffchen" spielt, wird hier sehr gelobt. Die letzten Vorstellungen waren so gut be sucht, daß sich Herr Börner entschlossen hat, noch einige Tage hier zu verweilen und Vorstellungen zu geben. Meißen, 12. Februar. Gestern wurde in Kcil- buscher Flur der Leichnam einer unbekannten, ohngefähr 20 Jahre alten Frauensperson auS der Elbe gezogen. Derselbe mag wohl schon geraume Zeit im Wasser ge legen haben, denn er war bereits theilweise verwest. Er war mit — anscheinend — goldnen Ohrringen versehen und in der Leibwäsche fanden sich die Buch staben p eingezeichnet. Die Kleidung bestand aus schwarzem Kleide, schwarzem gesteppten Wattrock und halbwollnem grauen Unterrock. — Der Fahrweg nach dem neuen Gottesacker für St. Nicolai ist vollendet und übergeben worden. An der Haltestelle und auf der Lessingstraße hat man wieder mit den Arbeiten begonnen. Dresden. Am 10. und 11. d. concertirte im Altstädter Hoftheater ein elfjähriger Violinvirtuos Namens Eugenio Mauricio Dengremont, welcher einen vollen Triumph davongetragen hat. Der hochbegabte Knabe ist ein virtuosfertiger Spieler, der eS mit den hervorragendsten Geigern kühn aufnehmen kann. Der Ton, welchen er seinem Instrument zu entlocken versteht, ist wundermild, und die Bogenführung zeichnet sich durch Sicherheit und Eleganz auS. Biel zu erreichen wird der Wunderknabe nicht mehr haben, denn die Technik ist bereits so ausgebildet, daß eine Steigerung kaum möglich ist. Der Beifall war ein enthusiastischer. Mauricio Dengremont ist in Rio d« Janeiro geboren, wo sein Vater, ein geborener Franzose, in der Hof rtliches und SMsches. Riesa, den14. Februar 1879- — Gestern «Sead hielt der,jvertin ftr Geflügel zucht für Riesa und Umgegend" eme Sitzung ob. In dtrsetbe» wurden berritS Anmeldungen zu der projectirten Gefl ügelausstellung entgegen- und einitzeneue Mitglieder ist bitt Verein aufgenommen. Gegenwärtig beträgt.baS Eintrittsgeld 3 Mark, doch dürfte dasselbe, nachdem der Verein sich einen Cassenfond gegründet, bald eine Erhöhung erfahren. — In der anr 11. Februar unter Vorsitz deS Herrn Nagel abgchaltenen Sitzung des Handwerker vereins gelangte zunächst das bekannte Miquel'sche Musterstatut zur Kenntniß der Mitglieder, um auf Grund dieses die beabstcbtigte Statutenänderung, be- hufS Regelung der Lehrlingsfrage, einer Erörterung zu unterziehen. Wider Erwarten stellte sich jedoch heraus, daß diese« Statut als Unterlage für den beabsichtigten Zweck wenig geeignet sei, da nur einige Punkte zu ge brauchen seien und auch diese wesentlich abgeäudert werden müßten, so daß einstimmig beschlossen wurde, davon gänzlich abzusehen und durch eine zu wählende Com mission die nöthigen Bestimmungen den gegebenen Ver hältnissen entsprechend entwerfen zu lassen, demnächst aber eine außerordentliche Generalversammlung zur Be schlußfassung hierüber einzuberufen. Hierauf beantwortete Herr Dölitzsch die Frage: „Welches sind die besten Kessel, die kupfernen oder die eisernen?" Redner er örterte die Vorzüge beider, die Billigkeit der eisernen und vie längere Dauerhaftigkeit der kupfernen, letztere könnten außerdem eher einerReparaturunterworfen werden und erklärte schließlich, daß unbeschadet der Brauch barkeit und des billigeren Preises der eisernen Kessel, einem kupfernen doch der Vorzug zu geben sein dürfte. Die nächste Krage, „was ist ein Pramaschloß?" wurde von Herrn Reil beantwortet. Derselbe führte aus, daß daS Pramaschloß, wie schon das Wort andeute, aus 2 Werke», auS Prama und Schloß bestehe und habe das Prama nur dann Werth, wenn es mit dem Schloß verbunden sei. Redner erläuterte ausführlich de» Mechanismus eines Pramaschlosses und hob als einen großen Vorzug desselben hervor, daß nur der eigens dazu gefertigte Schlüssel im Stande sei, dasselbe zu öffnen; verwendet werde es meistens nur zu feuerfesten Geldschränken. Nachdem der Herr Vorsitzende beiden Rednern für ihre präcisen Ausführungen gedankt hatte und noch einige neue Mitglieder ausgenommen worden waren, wurde die Sitzung geschlossen. — Vorige Mittwoch hielt die Gesellschaft „Amicitia" im Saale des Gasthofs „zum Kronprinz" einen Speise ball ab, welcher sich seitens der Mitglieder einer recht zahlreichen Betheiligung zu erfreuen hatte und der in bester Weise verlief. Zahlreiche Toaste wurden aus gebracht und in animirtester Stimmung blieben die Festtheilnehmer bis in die frühen Morgenstunden bei sammen. — Kaum hat der Frost nachgelassen und der kom mende Lenz seine Vorboten in'S. Land geschickt, so be ginnt auf unserem Bahnhofe und in der Nähe desselben schon wieder ein regeS und rühriges Treiben. Zwar die Arbeiten an der neuen Quaibahn waren auch trotz Frost und Kälte fortgegangen und sind soweit ge fördert, daß gegenwärtig die beiden eisernen Brücken träger aufgesetzt werden und man mit der Abpflasterung der Dammböschung nach der Elbseite hin beginnt. Man hat, da wir allem Anscheine nach ein zeitiges Frühjahr bekommen, alle Ursache, sich mit der Fertigstellung der Quaibahn thunlichst zu beeilen. — Der neuanzu- legende Tract der Riesa-Strehlaer Straße, welcher die Ouaibahn kreuzen und unter dem kleinen Bogen der Elbbrücke hinführen wird, um vor dem Gasthof „zur Stadt Leipzig" auS- und in die alte Straße wieder einzumünden, ist in diesen Tagen ebenfalls in Angriff genommen worden. Der von der alten Brücke noch anstehende diesseitige Uferpfeiler wird dis zum Niveau der Fahrstraße abgetragen und der übrige auf den Elbquai entfallende Theil der Straße aufgemauert werden. Die Steigung bezw. der Fall des Straßen- tractS wird keinesfalls so beträchtlich werden, als anfangs allgemein angenommen und befürchtet wurde. — Auf dem Bahnhofe selbst hat man mit de» Erd arbeiter ebenfalls wieder begonnen, während der innere Ausbau bezw. die innere Ausstattung de« neuen Sta tionsgebäudes eifrig fortbetrieben wird. Ueber die In betriebsetzung deS letzteren verlautet zur Zeit noch nichts Bestimmte«. — Der Wasserstand der Elbe ist in Folge d«S ringttretenen Thauwettcrs ein hoher und der Strom geht stark mit EiS, ein Beweis, daß der „Eisschutz", welcher in Böhmen sich gebildet hatte, sich gelöst hat. Mage z«m „Nbevlatt imd Anzeiger". SS. Jahr»