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«Ml V de« PmaersMede»« von >«« dkKcknnft »««,- wohn« d« nördliche« «stritte lwn GchleÄcka «stielt. hatwich, nachdem di« Lösung dies« Fra« in wiednstolte« Unterband- luaaen mit vünemark nicht «liuiae« »er, veranlatzt, »tt Er. «ajchät dem kaistr von Oesierrelch ««» stönia von Ungarn in löeichandlung üb« ein« Abänderung jenedRrtuel« zu trtten. Den grgenseitiä«» freundschaftlichen Beziehungen deid« «eiche entsprechend, ist «ine vereindarung betd« Hdse in dem ge wünschten Sinne zu Stande gekommen und am tt. Januar d. I. ratislcirt worden, deren Wortlaut zu Ihr« kenntniß mftattsteilr ««den wird. Die Hoffnung auf eine baldige Beendigung de« stritt«« im Orient, die Ich beim Beginn brr letzten ordentlichen Session au«sprach, hat sich erfüllt, und e« ist den im vorigen Sommer versammekrn Vertretern der Großmächte gelungen, sich üb« Anordnungen zu verständigen, von deren Durchführung der Schutz der «husten, die Sicherung der Ruhe im türkischrn Reiche «nb die Wahrung de« Frieden« der Machte Europa« zu er- warten ist. DK durch den Berliner Vertrag bekräftigten friedlichen Be ziehungen d« au«württgen Mächte zu Deutschland und unter einand« zu fördern, soll auch ferner die Aufgabe sein und bleiben, in deren Dienst Ich die große Macht, welche Deutsch land durch seine Einigung gewonnen hat, verwenden will, soweit sie in Meine Hand gelegt ist. Wenn Mir Sott die Erfüllung dies« Aufgabe gewährt, fo will ich mit dem dankbaren Gefühl, daß Meine Regierung bisher eine reich gesegnete sei, auch auf die schweren Erfahrungen de« letzten Jahre« zurückblicken. Die Versammlung nahm die Verlesung der Rede mit lautlosem Schweigen entgegen. Eine besonders hervorgehobene Betonung irgend ein« einzelnen Stelle von Seiten des Kaisers war nicht zu bemerk?». Nach der Verlesung nahm der Kaiser den Helm wieder vom Haupte und grüßte die Versammlung. Der Reichs kanzler «klärte darauf im Namen! der verbündeten Re gierungen auf Befehl Sr. Majestät deS Kaisers die Session des Reichstages für eröffnet. Der bayerische Bundesbevollmächtigte Herr v. Rudhardt rief: „Se. Majestät d« deutsche Kaiser lebe hoch!" Die Ver sammlung stimmte mit Begeisterung in diesen Ruf ein, während der Kais« huldvoll grüßend den Saal ver lief — Der Feierlichkeit, die etwa 12 Minuten ge währt Hatte, wohnten in den Hoflogen ein gewähltes Damenpublrcum und in den diplomatischen Logen der russische und türkische Botschafter, d« spanische Gesandte und die chinesische Gesandtschaft bei. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 13. Februar. Im Reichstag eröffnete v. Forckenbeck die gestrige Sitzung um Zi/z Uhr und berief die provisorischen Schriftführer. Eingegangen sind die gesammten Etats, die Vorlagen über die Anleihe für Zwecke der Post und Telegraphie, für die Militär- und Marinever waltung, der Münzreform, über die Erwerbung eines Grundstücks für das Reichsgesundheitsanu, das Nahrungs- mittelgesetz, die Gebührenordnung für Rechtsanwälte, über den österreichischen Handelsvertrag und den Welt postvertrag nebst den neueren Uebereinkommen. Der Namensaufruf ergab die Anwesenheit von 200 Mit glied«», danach ist das Haus beschlußfähig. Die heutige Präsidentenwahl im Reichstage ge staltete sich zu einem wenig erquicklichen Acte. Alle Vorbemühungen, einen Ausgleich zwischen den wider strebenden Parteien herbeizuführen, mißlangen, und waren zur Erreichung eines Resultates mehrere Stunden erforderlich. — Bei der Wahl des ersten Präsidenten wurden im Ganzen abgegeben: 232 Stimmzettel, von denen 14 unbeschrieben, somit ungültig, waren. Absolute Majorität: 110. Abgeordneter von Jorcken- beck «hält 151 Stimmen, v. Seydewitz (deutschconscr- vativ) 67 Stimmen, Forckenbeck ist somit gewählt. Derselbe übernimmt das Präsidium, spricht seinen Dank für das bekundete Vertrauen auS und bittet, ihn bei der Leitung der Geschäfte in Hinblick auf die neuesten Aufgaben der Session diesmal besonders kräftig und lebendig zu unterstützen. Bei der Wahl des ersten Vicepräsidenten werden 244 gültige Stimmen abgegeben. Davon fallen: 90 auf den Abg. v. Stauffen berg, 80 auf den Abg. v. Seydewitz, 74 auf den Abg. v. Franckenstein (Centrum.) Da Niemand die pbsolute Majorität erhalten, so wird geschäftsordnungs mäßig zur zweiten Abstimmung über die ge nannten Candidaten geschritten. Hierbei «halten: Abg. v. Staufsenberg 90, von Seydewitz 78, von Franckenstein 75 Stimmen. Wieder hat kein« von den drei Candidaten die absolute Majorität; es findet eine engere Wahl zwischen den Abgeordneten v. Stauffen berg und dem Abg. von Seydewitz statt, wobei Erst«« 88, Letzter« 80 Stimmen von 168 gültigen, die inS- aesammt abgegeben sind, «hält. Abg. v, Stauffenberg rst somit gewählt und nimmt dankend an. Die Wahl deS zweiten Präsidenten wurde auf den Montag ver tagt. Der Namensaufruf «gab nur 150 Anwesende, daS Haus war somit nicht beschlußfähig. DaS Testament des Prinzen Heinrich der Nieder lande ifh wie man der „Mgb. Ztg." von Berlin schreibt, auch di» zn dieser Stund« nicht oufgefunden worden. Da« genannte Blatt berichtet darüber »eiter: Der letzte Wille de« Prinz« ging darauf an«, seine Ge mahlin Prinzessin Marie genau so zu bedenken, wie Prinz Heinnch seine vor 6 Jahren verstorbene erste Gemahlin bedacht hatte und von diesen Dispositionen deS Prinzen «ar lange vor dessen Tode seine Ge mahlin Marie in Kenntniß gesetzt worden. Man hatte Anlaß zu der Annahme, da« vom Prinzen selbst ver faßte Schriftstück befände sich bei anderen sorgfältig bewahrten Documeqten im Schreibtische seines Arbeits zimmer» auf Schloß Walftrdang« bei Luxemburg, »vo- selbst der Prinz starb. Daß er eS dort niedergelegt hatte, nachdem seine Gemahlin davon Kenntniß ge nommen, gilt für sich«. Die Bestimmungen deS Testaments waren den Geschwistern deS Prinzen (dem Könige Wilhelm von Holland und der Großherzogin von Weimar,) außerdem der Mutter der Prinzessin Marie, der Frau Prinzessin Friedrich Carl von Preußen, bekannt geworden. Das Privatvermögen deS ver storbenen Prinzen Heinrich beläuft sich auf rund 21 Millionen holländische Gulden und die Vertheilung dieser hohen Summe zu Gunsten der Prinzessin ist nur möglich, wenn das von dem Prinzen verfaßte Schrift stück beigebracht wird. Die Herbeischaffung der testa mentarischen Aufzeichnung muß, wie man annimmt, gelingen, weil eine Vernichtung durch den Prinzen Heinrich nicht stattgefunden hat. Der merkwürdige Vorfall macht in Hofkreisen andauernd viel von sich reden und jeder Tag vergeblichen Nachsuchens steigert begreiflicher Weise das Aufsehen. Schweiz. Am 10. Februar ist von dem Dorfe Mcyringen, Hauptort des Amtsbezirks Oberhasle im Berner Oberland, nahezu die Hälfte abgebrannt. Das Feuer brach fast in der Mitte des Dorfes, in einer Bäckerei beim Gasthof zum „Wildenmann" aus, äscherte dieses Hotel selbst ein und raste, vom Föhn gekirben, thalabwärts, Alles auf seinem Wege vernichtend und noch zwcr etwas vom Dorfe entfernt an der Prünig- straße gelegene Häusergruppen zerstörend. 120 bis 130 Firsten (Häuser, Ställe, Stadel) liegen in Asche und darauf folgende, sehr heftige und langandauernde Regen güsse zerstörten einen Theil der geretteten Fahrhabe, das Elend noch vergrößernd. Sieben Stunden weit, das Haslithal und über den Brienzersee bis nach Inter laken hinunter trug der wilde Föhn angebrannte Dach schindeln und Papierstücke. Die Kirche, das Amtshaus, das Post- und Telegraphenburau, das mehrere Jahr hunderte alte Landhaus (jetzt Gasthaus zum „Bären") der „freien Landschaft Hasli im Wyßland", sowie das Gemeindearchiv blieben unversehrt. Die nächste größere Ortschaft, Brienz, ist drei Stunden entfernt. Verluste an Menschenleben waren nicht zu beklagen. Von Bmnz und Interlaken wurde mit Kleidern, Brod und Geld die erste Hilfe geleistet. Großbritannien. Die Niederlage, welche die englische Truppenabtheilung von den Zulus an der Tugela erlitten, hat in England eine furchtbare Be stürzung hervorgerufen. Seit dein Sepoyaufstande ist das britische Heer von ähnlichen Katastrophen verschont geblieben. Die vergleichsweise leichte Ueberwältigung Theodor's von Abyssinien, die Züchtigung der Ashanti, der bisher überraschend erfolgreich geführte Krieg gegen Afghanistan — hat bei den Engländern das Gefühl der Unbesiegbarkeit gezeitigt, welches durch provoka torisches Auftreten überall Conflicte herbeiführte und mit „leichtem Herzen" das Land bald in Asien, bald in Afrika in zahlreiche Kriege verwickelte. Rußland. Petersburg, 13. Februar. Eine Depesche des „Golos" aus Zarizin vom 12. Februar meldet: Die Zahl der Erkrankungen ist leider gestiegen, seitdem Thauwetter eingetreten ist. Die Absendung der Sanitätscommisston und der Sanitätsdetachements nach den insicirten Ortschaften «folgt in etwa drei Tagen nach Ankunft sachverständiger Chemiker aus Petersburg. Der Zustand des hier erkrankten Charkow« Professors Jakoby, welcher an der Spitze der ärztlichen Commission steht, verschlimmert sich. Gegenwärtig herrscht hier Regenwett«. Serbien. Belgrad, 12. Februar. * Gestern fand im Ministerium des Innern eine Berathung wegen Vorsichtsmaßregeln an den Grenzen gegen Bulgaren und der Türkei statt, welche identisch mit den dies bezüglichen Maßnahmen Oesterreichs sein dürften. Die Skuptschina bewilligte hinzu vorläufig einen Kredit von 15,000 Dukaten, auch wurde GeorgjewitS in be sonderer Mission der serbischen Regierung nach Wien und Budapest delegirt. Dänemark. Kopenhagen, 12. Februar. Die Dampfschifffahrt ist wird« eröffnet. Türkei. Coustantinopel. D« größte Theil der auS Rumelien abmarschirenden russischen Armee soll über die Dobrudscha nach Rußland zurück kehren. I» BeßruMm verbleibt» B Infanterie» und 2 Kosakrudiviflone». Da« Gerücht von Erkrankungen an der Pest in Adrianotzel ist durchaus unbegründet. Vermischtes. * Ein diebflchere« Schloß! von diese« drei Worten hängt fo häufig die ganze Beruhigung ab, mit welch« Herrschaften ihr Hab und Gut unt« den Händen der Dienerschaft zurücklaflen, wenn sie sich auf Reisen begeben. Wir. wissen daher, daß wir bei diesen auf ei« gefühlte» Bedürfniß stoßen, wenn wir darauf aufmerksam machen, daß wir jetzt in den von B. H. Löffler in Frankfurt a. M. erfundenen Paten» tirten SicherheitSvorhängeschlöffern eine Vorrichtung besitzen, die mit größtmöglich« Einfachheit den Vorzug der Billigkeit und vollsten Zuverlässigkeit »«bindet. Diese Erfindung, auf welche die deutsche Industrie stolz sein darf, ähnelt in ihrer äußeren Gestalt ganz den gemein'gebräuchlichen Vorhängeschlössern, rhr Unter schied liegt nur in der inneren Mechanik, welche keinem Schlüssel zugänglich ist und sich einzig durch einen auS- gezahntcn Zapfen öffnen und schließen läßt. Die Sicherheit, welche ein solches Schloß gewährt, ist um so größer, als die Form dieses den Schlüffe! vertreten den Zapfens eine Unmenge von Variationen gestattet, in Folge dessen niemals 2 Schlösser mit ganz gleichem Schließzapfen gefunden werden. Im Uebrigen hat man das Schloß selbst in verschiedenen Größen, so daß es zu jedem Behälter, dem größten, wie dem kleinsten sich verwenden läßt, eS ist der Preis so billig, daß man ein Löfflersches Sicherheitsvorhängeschloß schon von 4 Mark an taufen kann und ist dasselbe fast in allen Eisenwaarenhandlnngen zu haben. Bolkswirthschaftliches. Nach dem neuesten statistischen Jahresbericht der „Berliner Börsen-Zeitung" über den Stand der Lebens versicherung in Deutschland haben die von den 38 Lebensversicherungs-Anstalten im Deutschen Reiche bis zum Schluffe des Jahres 1877 angesammelten zins tragenden Fonds die Höhe von 413,145,526 Mark erreicht. Hiervon sind 328,305,943 Mark d. i. 79,s Procent in pupillarisch sicheren Hypotheken belegt und dieser Hypotheken-Bestand hat sich im Jahre 1877 um 28,091,797 Mark vermehrt. Der Gesanimt-Be- stand des zinsbar angelegten Vermögens vertheilt sich natürlich auf die einzelnen Gesellschaften nicht gleich mäßig; so besaß z. B. die größte preußische Lebens versicherungs-Gesellschaft, die Germania in Stettin, an zinstragenden Fonds Ende 1877 allein 31,415,901 Mark, für welche sie 1,450,486 Mk. Zinsen im Jahre 1877 vereinnahmte, und ihre mit Festhaltung pupillarisch« Sicherheit bewirkten Ausleihungen in Hypotheken be trugen Ende 1877 26,939,912 Mark gleich 85,, Procent ihrer Geldanlagen. Diese bedeutenden Hypo- theken-Anlagen der Deutschen Lebensversicherungs-Ge sellschaften sind namentlich der Landwirthschaft und dein Grundbesitz in den großen Städten von Dauerndem Nutzen, zumal die Gesellschaften Kündigungen ihr« Hypotheken zu bewirken keinen Anlaß haben. Unfallstatistik. Bei der Gegenseitigen Lebens-, Jnvaliditäts- und Unfallvers.-Ges. „Prometheus" in Berlin wurden im Monat Januar d. I. 185 Unfälle auf Collectiv-Versicherungen angemeldet und zwar: 1 Fall von Tödtung, 4 Fälle, welche theilweise Inva lidität zur; Folge haben werden, und 180 Fälle von vorübergehend« Erwerbsunfähigkeit. — Die Tödtung erfolgte in einer Pulverfabrik Von den Invaliditäts fällen ereignete sich je 1 in einem Fuhrunternehmen, einer Färberei, einer Tuchfabrik und einem Stein kohlenbergbau. — Auf Einzel-Versicherungen wurden 40 Fälle angemeldet, wovon 1 den Tod emes Fabrik arbeiters und 39 vorübergehende Erwerbsunfähigkeit zur Folge hatten. Literarisches. Die neueste Nummer des „Schalk", hat folgenden Inhalt: Schalk'sCarnevals-Nanifeft. Original-Vignette von Carl Sehrts. — Geistesgegenwart, von Fritz Brentano, Originalzeichnu ngen von E. v. Grimm. — AuS Schalks Litaienschatz. Original zeichnung von Carl Rühling. — Kaiser ProbuS. Original zeichnung von Adolf Schmitz. — Der Trepanirte. Eine Bilder- Geschichte von L. v. Grimm. PW" Avis für Schmied«. EMU Wegen Aufgabe des Geschäfts bin ich gefonnen, meine in Spansberg 'mit renommirter und fester Kundschaft gelegene Schmiede sofort zu verkaufen. Darauf Reflecttrende wollen sich in deu nächsten 14 Tagen an mich, den Besitzer, selbst wenden. Spansberg, den 15. Februar 1879. Karl Friedrich Schüler, Schmiedemeister.